Gorgasal und notquite haben hier im Kleinen Zimmer bereits darauf hingewiesen: die FDP ändert ihren Kurs in der Energiepolitik. Mir scheint, ein guter Anlaß, eine neue Rubrik in Zettels Raum einzuführen, das "Logbuch Narrenschiff".
Zitat von KalliasGorgasal und notquite haben hier im Kleinen Zimmer bereits darauf hingewiesen: die FDP ändert ihren Kurs in der Energiepolitik. Mir scheint, ein guter Anlaß, eine neue Rubrik in Zettels Raum einzuführen, das "Logbuch Narrenschiff".
SCNR: Dann legen Sie bitte schon mal vorsorglich eine mehrstellige Nummer an, damit man die Seiten später besser sortieren kann, wie z.B. Logbuch Narrenschiff (Seite 0001). Das Logbuch muss ja nicht auf die FDP beschränkt bleiben.
Wäre nicht nur für die FDP angebracht und meiner Meinung nach laufen wir unsere delebets nur noch auf Narrenkraft. Die FDP war am närrischsten direkt nach der Bundestagswahl und das sehe ich irgendwie Parallelen zu den derzeitigen trunkenen Grünen.
Da wähle ich erstmalig in meinem Leben antizyklisch und werde sofort bestraft.
Entweder hat die FDP sich eine Methode patentieren lassen, wie heiße Luft in Energie umgewandelt werden kann oder es stecken Millionen andere Gründe dahinter.
Zitat von stefanolixSCNR: Dann legen Sie bitte schon mal vorsorglich eine mehrstellige Nummer an, damit man die Seiten später besser sortieren kann, wie z.B. Logbuch Narrenschiff (Seite 0001).
Gute Idee. Dann war das heute die Nullnummer.
Zitat von stefanolixDas Logbuch muss ja nicht auf die FDP beschränkt bleiben.
Zitat von C.Entweder hat die FDP sich eine Methode patentieren lassen, wie heiße Luft in Energie umgewandelt werden kann
Man dachte, man hätte sich das patentieren lassen. Leider kam es zu einem kleinen Fehler beim Abtippen. Jetzt hält sie nur das Patent auf eine Methode, wie Energie in heiße Luft umgewandelt werden kann.
Eine kleine Anmerkung dazu: Die 3600 km an neuen Höchstspannungsleitungen wären auch ohne AKW-Ausstieg notwendig (auch wenn es die Dringlichkeit noch einmal steigert). Aufgrund des Einspeisevorrangs der EEG haben wir an windreichen Tagen auch mit AKWs zu viel Strom im Norden (die laufen dann halt mit Mindestlast).
Probleme sind vielmehr: - dass bislang keine Nutzung von EEGs als Systemdienstleistung zur Netzstabilisierung -> EEG-Strom muss per Gesetz an der EEX in Leipzig verkauft werden, und zwar ohne Preisdeckelung, das kann im Extremfall zu negativen Strompreisen an der EEX führen. - dass die Prognosen und Meldungen der Einspeiser deutlich verbessert werden müssten (das würde Systemdienstleistungen einsparen) - dass die EEG-Freunde meistens gleichzeitig dem Erdverkabelungswahn verfallen sind und deshalb Leitungen blockieren oder verteuern
Vom technischen und wirtschaftlichen Wahnsinn der Sache abgesehen: Was bedeutete das eigentlich für die Grünen, wenn plötzlich ihre Hauptforderung erfüllt wäre und alle deutschen AKW's abgestellt und im Rückbau sind? Unter anderem doch wohl, daß mit dem Ausstiegsthema keine Wahl mehr zu gewinnen ist.
Wie es aussieht, haben sich alle freiflottierenden Ängste der Bevölkerung auf diese Atomgeschichte kapriziert, weil hier apokalyptisches Raunen als gesellschaftlich erwünscht galt. Keines der denkbaren Ersatzthemen der Grünen hat ähnliches Konsenspotenzial, nicht Migration/Asyl (da ist auch das grüne Wahl-Fußvolk praktisch auf Sarrazin-Linie), nicht Gender- und Transgenderkram (klare Schröderline: "Munpitz/Firlefanz"), nicht Gesamtschulen (s. Hamburg) und -nachdem das schon im Vorfeld in Deutschland gesamtgesellschaftlich abgewürgt wurde - auch nicht Gentechnik. Bliebe Global Warming, aber mir scheint da der kleine Höhepunkt auch schon überschritten.
Vor einiger Zeit, welche Wahl, habe ich vergessen, spielte ich im Bekanntenkreise an diesem Online-Wahl-O-Maten herum. Eine Vielzahl der Teilnehmer war Grünen-affin. Nach anonymer Beantwortung der Fragen kam bei niemandem die Grüne Partei auf den ersten Platz, oder auch nur in die Medallienränge, dafür gab es viel Entrüstung, wenn der Wahl-O-Mat ihnen die größe Übereinstimmung mit FDP oder Republikanern attestierte. Grün gewählt haben die dann vermutlich trotzdem; wegen "Umwelt und Atom".
Was also bleibt den Grünen, und wieviel Prozente gingen da verloren?
Zitat von Michael B.Was bedeutete das eigentlich für die Grünen, wenn plötzlich ihre Hauptforderung erfüllt wäre und alle deutschen AKW's abgestellt und im Rückbau sind?
Man sollte die Rolle der Atomenergie für die Grünen auch nicht überschätzen.
Das Atomthema hat ja nur diese besondere Bedeutung erhalten, weil es kürzlich ein Unglück in einem KKW gegeben hat. Solche Vorfälle sind selten, und daher läßt sich keine politische Strategie darauf aufbauen.
Der voriges Jahr vieldiskutierte "Höhenflug" der Grünen hatte wenig mit der Atomfrage zu tun (es gab zwar die Diskussion um die Laufzeitenverlängerung, andererseits haben die Castor-Krawalle im Spätherbst den Grünen auch wieder geschadet).
Durch den Unfall in Japan haben die Umfragewerte der Grünen den Höchststand, den sie im Spätsommer 2010 hatten, nicht wieder erreicht.
Zitat von Michael B.Was also bleibt den Grünen, und wieviel Prozente gingen da verloren?
Die Grünen sind in den letzten fünf bis zehn Jahren anscheinend allmählich für Wechselwähler attraktiv geworden. Die bekommt man per Definition nur von Fall zu Fall, und oft sind diese von der Enttäuschung nach ihrer vorigen Wahlentscheidung motiviert.
Demzufolge scheinen mir Prognosen, was aus den Grünen wird, kaum möglich. So weit ich weiß, schätzt man ihre Stammwählerschaft auf 10% (FDP 5%, CDU 30%). Darunter werden sie nicht absinken, nach oben ist alles offen.
Zitat von C.Entweder hat die FDP sich eine Methode patentieren lassen, wie heiße Luft in Energie umgewandelt werden kann oder es stecken Millionen andere Gründe dahinter.
Als Motiv für den Kurswechsel habe ich folgende Hypothese:
Die Wahlniederlagen haben mit Fukushima kaum etwas zu tun (wenn auch vielleicht in Rheinland-Pfalz ein wenig): die FDP lag in beiden Bundesländern annähernd stabil bei 5%, und zwar seit vergangenen Spätherbst. Für den Niedergang zwischen Sept. 09 und Herbst 10 ist die Parteiführung verantwortlich, und daher lohnt es sich für diese, wenn sie die Niederlage bei den Wahlen auf Fukushima schiebt. Mit dem Kurswechsel hat man jetzt "gelernt" und alles ist wieder gut.
Zitat von Michael B.Vom technischen und wirtschaftlichen Wahnsinn der Sache abgesehen: Was bedeutete das eigentlich für die Grünen, wenn plötzlich ihre Hauptforderung erfüllt wäre und alle deutschen AKW's abgestellt und im Rückbau sind? Unter anderem doch wohl, daß mit dem Ausstiegsthema keine Wahl mehr zu gewinnen ist.
Auch bei einem sofortigen Ausstieg bliebe noch das Endlager-Thema und das können die Grünen etwa 400.000 Jahre am Leben halten und dann wäre noch die Klimakirche, die Gentechnologie, die gesunde Ernährung, die gruppenbezogene Menschenfeindschaft und die Frauenquote. Aber keine Sorge, die FDP zieht sofort nach. Wie ich gehört habe, hat sie den 6.000 tödlichen Unfällen im Haushalt den Kampf angesagt und eine Initiative zum Verbot von Haushaltsleitern gestartet.
Zitat Die Wahlniederlagen haben mit Fukushima kaum etwas zu tun (wenn auch vielleicht in Rheinland-Pfalz ein wenig): die FDP lag in beiden Bundesländern annähernd stabil bei 5%, und zwar seit vergangenen Spätherbst. Für den Niedergang zwischen Sept. 09 und Herbst 10 ist die Parteiführung verantwortlich, und daher lohnt es sich für diese, wenn sie die Niederlage bei den Wahlen auf Fukushima schiebt. Mit dem Kurswechsel hat man jetzt "gelernt" und alles ist wieder gut.
Das Schema kennen wir ja von der CDU. Lieber die eigene Partei bis zum Untergang "reformieren" als eine Debatte über das eigene Versagen zulassen.
Leicht OT, aber auf dem Narrenschiff der CDU in BW ergreift nun auch der begrünte Hauck das Steuer. Der "konservative" Flügel hat damit eine entscheidende Schlappe erlitten.
Zitat von C.Entweder hat die FDP sich eine Methode patentieren lassen, wie heiße Luft in Energie umgewandelt werden kann oder es stecken Millionen andere Gründe dahinter.
Als Motiv für den Kurswechsel habe ich folgende Hypothese:
Die Wahlniederlagen haben mit Fukushima kaum etwas zu tun (wenn auch vielleicht in Rheinland-Pfalz ein wenig):
Richtig, in RLP hatte sie gegen die Weinprinzessin keine Chance, zur CDU sind 30.000 abgewandert, zu den Grünen lediglich 12.000 (wie auch zur SPD), zu den Nichtwählern 6.000. Die Grünen haben hauptsächlich von der SPD profitiert(81.000) und den ehemaligen Nichtwählern (41.000). Am witzigsten finde ich die Wählerwanderung von der FDP zur Linke, auch wenn es nur 1000 Stimmen sind.
Der "Kurswechsel" kann nur das Gegenteil bewirken.
Insgesamt scheinen bei den offiziellen Wahlanalysen weder die Gewinner noch die Verlierer noch die Kommentatoren die Zahlen angeschaut zu haben, sondern schleudern gefühlte Erklärungen in den Raum.
Nachtrag II und weil ich gerade in Fahrt bin: die Grünen haben ihren größten Zuwachs (in Prozentpunkten) bei den Arbeitslosen erzielt (von 11% auf 26%), die FDP ihre größten Verluste bei den Selbständigen (von 16% auf 10%)
Sie haben alle recht mit den AKWS hat der Untergang der FDP nichts zu tun. Die FDP hat liberale Todsünden begangen. Gestern wurde dabei eine noch größere als vor ca 2 Jahren begangen.
Die FDP hat (oder ist dabei) 1) Verträge zu brechen. Und das ist eine liberale Tabuzone. Sie haben an dem beschlossenen Ausstieg noch rumgemacht und dann innerhalb von gerade mal 10 Tagen eine 100 % Kehrtwende vollzogen. Mit diesem Vertragsbruch haben Sie nun auch die letzten Liberalen vergräzt. "Wir haben verstanden"? wohl kaum.
2) Die FDP hat vor ca 2 Jahren die zweite Todsünde begangen nämlich mit dem Geld andere (nämlich der Steuerzahler) fallierende Unternehmen "gehalten". Das ist aus liberale Sicht mindestens so fatal wir Vertragsbruch, nämliche Eigentumsrechte der Menschen wurden mit den Füssen getreten. Dazu habe ich mich gestern und immer mal wieder geäußert (Ich konnte ja nicht wissen, das sie FDP völlig den Verstand verliert.... http://fdominicus.blogspot.com/2011/03/r...aussichten.html
Wäre morgen noch mal Wahl die FDP wäre in BW "draussen". Ich gehe davon aus, daß diese mit einer der letzten Entscheidungen der Illiberalen Partei Deutschlands sein wird. Aus Nostoalgiegründe wird Sie wohl hier und da noch mal in diversen Landtagen vorbeischauen. Für Liberale ist die FDP (schwere Behauptung) "tot".
Narrenschiff ist somit definitv der falsche Name, Totenschiff ist der korrekte Begriff.
Zitat Dem ZDF-Politbarometer zufolge sind sogar 60 Prozent für einen Atomausstieg so schnell wie möglich....Die von der Bundesregierung angekündigte Aussetzung der Laufzeitverlängerung und Überprüfung aller deutschen Atomkraftwerke befürworten 80 Prozent der Deutschen. 18 Prozent lehnen dies ab. Ebenfalls 80 Prozent fordern, die geplante Verlängerung der Laufzeit der Atomkraftwerke von durchschnittlich zwölf Jahren ganz zurückzunehmen. 17 Prozent sprechen sich für die Beibehaltung der Laufzeitverlängerung aus.
da ist ein Stimmenpotential von 17-30%, das sich nicht von der allgemeinen Hysterie anstecken läßt und wer sollte die Stimmen der Vernunft besser vertreten als die FDP? Es tut ja sonst keiner.
Zitat von Nilfiskda ist ein Stimmenpotential von 17-30%, das sich nicht von der allgemeinen Hysterie anstecken läßt und wer sollte die Stimmen der Vernunft besser vertreten als die FDP? Es tut ja sonst keiner.
Die Sache hat nur einen Haken: Zur Vernunft gehört auch, dass man seine Wahlentscheidung nicht von einem Einzelthema abhängig macht. Ich glaube nicht, dass die AKW-Befürworter (zu denen ich mich selber auch zähle), ihre Stimmabgabe im gleichem Maße einseitig davon abhängig machen. Gerade dann, wenn es sowieso nur symbolisch ist, weil dieses Ziel in keiner Koalition durchgesetzt werden kann.
Zitat von Nilfisk da ist ein Stimmenpotential von 17-30%, das sich nicht von der allgemeinen Hysterie anstecken läßt und wer sollte die Stimmen der Vernunft besser vertreten als die FDP? Es tut ja sonst keiner.
Vernunft alleine reicht nicht, dazu gehören auch gute Nerven und die sind ausgerechnet bei der FDP nicht zu finden, wenn ich mal von Brüderle absehe, der nach drei Schoppen Riesling über allem schwebt, aber ansonsten auch nicht gerade zukunftsträchtiges Potential aufweist. Dem deutschen Bundestag ist die Opposition* abhanden gekommen und so bitter es ist, sehe ich die einzige Chance für die FDP darin, die Regierung zu verlassen und diese Rolle einzunehmen, meinetwegen als Fundamentalopposition oder Dagegen-Partei, aber selbst wenn das dem liberalen Geist entspräche, würde es ihr derzeit auch niemand abnehmen. Also kann sie auch bleiben, wo sie ist und weiter an ihrem Untergang stricken.
Der Verlust von Glaubwürdigkeit ist das Schlimmste, dass sich eine Partei oder ein Politiker antun kann.
Nachtrag: *Oder ist der Opposition die Regierung abhanden gekommen?
Zitat von FriedrichNarrenschiff ist somit definitv der falsche Name, Totenschiff ist der korrekte Begriff.
Das Narrenschiff wird weitersegeln, auch wenn die Matrosen mit der blaugelben Kappe von der Bordwand fallen sollten, da können Sie sicher sein, lieber Friedrich!
Weniger sicher ist hingegen, ob sie wirklich herunterfallen. Erstens ist gar nicht klar, ob die FDP-Spitze mit diesem Kurswechsel durchkommt, es gibt schon Gegenreden aus FDP- und CDU-Kreisen. Dann würde die Episode bald vergessen sein. Zweitens könnte sogar ich recht haben mit meiner Vermutung, daß es darum ging, Westerwelle zu beschützen, dem man das Seebeben vor der japanischen Küste ja nicht vorwerfen kann: daß es sich also um eine Notreaktion handelt, um jetzt eine Führungsdebatte zu vermeiden, und nicht um einen echten Kurswechsel. Auch in diesem Fall hätte die Aktion keine grundsätzliche Bedeutung.
Drittens könnte Zettel mit seiner düsteren Prognose Recht behalten. Die hektischen Versuche der CDU, grüner als Rotgrün, und der FDP, grüner als die CDU zu werden, könnten zu bedeuten haben, daß man in den Parteiführungen einen tiefgehenden Mentalitätswandel diagnostiziert hat, dem sich bald niemand mehr entziehen kann. In meiner Antwort auf Gansguoters Einstandsartikel habe ich es so formuliert:
Zitat von KalliasWir erleben zur Zeit den Umbruch vom demokratischen Verfassungsstaat (in dem die Bürger den Staat kontrollieren), zum gerechten Nachhaltigkeitsstaat (wo der Staat die Bürger kontrolliert). [...] So wie heute kein staatstragender Mensch mehr die Demokratie ablehnt, so wird bald die Nachhaltigkeit integraler Bestandteil der Staatsraison und damit zum genuin konservativen Anliegen werden.
Und eben auch zum Anliegen einer staatstragenden liberalen Partei wie der FDP.
Der Verlust von Glaubwürdigkeit ist das Schlimmste, dass sich eine Partei oder ein Politiker antun kann.
Wer ist denn in der Politik noch glaubwürdig? Mir fallen da spontan ein paar Fragen ein: 1) wie ist das mit dem Grünen als Pazifisten? 2) wie ist das mit der SPD und der "sozialen" Gerechtigkeit 3) wie ist das mit der CDU und "Konservatismus" 4) wie ist das mit den Linken und dem nicht gegen die Verfassung sein? 5) was hat die FDP noch mit liberal zu tun
Welcher Politiker hat im Bundestag gegen die die Rettungsschirme gestimt, trotz entsprechender Paragraphen in den EU Vertägen. Was hat sowieso die EU für eine Legitimation? Und last but not least wann dürfen wir Deutschen unsere Verfassung angehen?
Nein glaubwürdig ist die derzeitige Politik von keiner Partei. Aber wie immer gilt YMMV
Zitat von FriedrichNarrenschiff ist somit definitv der falsche Name, Totenschiff ist der korrekte Begriff.
Das Narrenschiff wird weitersegeln, auch wenn die Matrosen mit der blaugelben Kappe von der Bordwand fallen sollten, da können Sie sicher sein, lieber Friedrich!
Sie kennen sicherlich die diversen Geschichten von Totenschiffen. Und bei der FDP könnte es der Fluch der bösen Tat sein. Nämlich das begehen von liberalen Todsünden. Das Narrenschiff exisitert seit gestern nicht mehr nun hat der Tod das "Regime". Und bei dieser FDP ist da gut so (TM). Egal ob es nun hü oder hott heißt, die Tat ist begangen ....
Man kann es wohl auch anders sagen die Korpse bewegen sich noch, aber denken schon nicht mehr....
Zitat von KalliasWir erleben zur Zeit den Umbruch vom demokratischen Verfassungsstaat (in dem die Bürger den Staat kontrollieren), zum gerechten Nachhaltigkeitsstaat (wo der Staat die Bürger kontrolliert). [...] So wie heute kein staatstragender Mensch mehr die Demokratie ablehnt, so wird bald die Nachhaltigkeit integraler Bestandteil der Staatsraison und damit zum genuin konservativen Anliegen werden.
Ich stimme dem ersten Satz mit Änderungen zu. Ich denke das Nachhaltigkeitsstat nicht der richtige Begriff ist. Denn nachhaltig ist derzeit gar nichts. Es werden Schulden nach Schulden aufgetürmt und das absehbarer Ende wird versucht mit "nocht" mehr wertlosem Geld abzuwenden. Das tut nicht. Wir sollten also schreiben dem "gerechten Überwachungsstaat" (was ja ein Oxymoron ist genau wie Nachhaltigkeitsstaat), es trifft es aber beser.
Nachhaltigkeit ist ureigenes liberales Terrain. Denn Wirtschaften bedeutet mit knappen Resourcen Bedürfnisse befriedigen. Wenn als Nachhaltigkeit integraler Bestandteil der Staatsraison werden sollte, dann ist das das liberale Schlaraffenland. Ich denke daher das Sie hier mit Nachhaltigkeit etwas anders meinen als ich.
Zitat von FriedrichIch denke das Nachhaltigkeitsstat nicht der richtige Begriff ist. [...] Ich denke daher das Sie hier mit Nachhaltigkeit etwas anders meinen als ich.
Solche Selbstbezeichnungen wie "Demokratie" oder "Aristokratie" (Herrschaft der "Besten"!) sind nun mal zu einem guten Teil Reklameschildchen. "Gerechtigkeit" und "Nachhaltigkeit" sind z.Z. einfach die beliebtesten Etiketten, mit denen Maßnahmen der Bürgerkontrolle angepriesen werden.
Ich glaube, ich würde unter "Nachhaltigkeit" gerne dasselbe verstehen wie Sie; nur wird diese schöne Vokabel bereits von anderen okkupiert und zwar zu gänzlich illiberalen Zwecken.
Zitat Kallias Ich glaube, ich würde unter "Nachhaltigkeit" gerne dasselbe verstehen wie Sie; nur wird diese schöne Vokabel bereits von anderen okkupiert und zwar zu gänzlich illiberalen Zwecken.
Nun wir müssen und dieser "Nachhaltigkeit" ja nicht beugen oder? Und Nachhaltigkeit bedeutet für mich "mit knappen Gütern haushalten" und das ist wirtschaften und somit absolut und unanfechtbar liberales Terrain und kein Grün/rot/Schwarz/Geld/Violett/braun ach sagen wir doch einfach bunter Gutmensch wird mir das Nehmen. Sie können es halten wie Sie wollen aber für mich ist nachhaltig ohne jeden Abstrich die "liberale" Tugend. Und in keinem Mises, Hayek, Friedman wurde meines Erachtens etwas anders geschrieben....
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