Zitat Es ist gegen jede Vernunft, sich Sorgen um sein Lebensende zu machen.
Das ist so nicht korrekt. Die Angst vor dem Tod ist durchaus rational, denn jeder Mensch hat eine angeborene Angst vor dem Unbekannten. Und "was nach dem Tod kommt" ist die größte Unbekannte für jeden von uns.
Ich zitiere jetzt, lieber Bernd, Shakespeare aus dem Gedächtnis, weil ich mit meiner neu gewonnen Freiheit zu faul geworden bin, so etwas zu verifizieren. Es wird ja Zimmerleute geben, die das tun:
Zitat von ShakespeareTo die, to sleep.
To sleep, perchance to dream.
Ay, there's the rub.
For in that sleep of death what dreams may come
When we have shuffled off that mortal coil
Must give us pause. There's the fatality
that makes calamity of so long life.
For who would bear the whips and scorns of time, the oppressor's wrong, the proud man's contumely,
but that the dread of something after death, the undiscovered country from whose bourns no traveller returns, must give us halt
Wahrscheinlich habe ich jetzt vieles falsch geschrieben.
Zitat Tatsache ist: wir wissen es einfach nicht. Wir wissen nicht (und können wahrscheinlich auch nicht wissen), ob es so etwas wie eine vom physischen Körper unabhängige "Seele" gibt. Wir wissen nicht, ob es zusätzlich zu den bekannten Bewusstseinsebenen "Schlaf" und "Wachzustand" noch weitere Bewusstseinszustände gibt. (Vielleicht ist der Tod nur so etwas wie das Erwachen aus einem Traum in die nächst höhere Bewusstseinsebene.
Wir wissen nicht einmal, ob wir nicht Teil einer Simulation sind.
Das halte ich für wahrscheinlich, daß das so ist, weil ich die Welt wie die Pythagoräer als Mathematik sehe.
Nur bin ich als Kantianer wie Sie der Meinung, daß wir das leider nicht werden herausfinden können.
Wir haben das Gehirn von Affen, die sich in - hoch gerechnet - sechs Millionen Jahren a bisserl hochgearbeitet haben, unter abenteuerlichen Umständen. Zu glauben, daß wir viel wissen könnten, ist eine Dummheit.
Zitat Schon Parmenides führte den Beweis, dass das "absolute Nichts" logisch unmöglich ist.
Hat er das? Ich kenne a bisserl die Fragmente der Vorsokratiker, aber das ist mir entgangen.
Warum ist Seiendes und nicht vielmehr Nichts, das hat allerdings Heidegger gefragt.
Die richtige Antwort lautet, daß die Negation ein Operator ist und keine ontologische Kategorie.
Zitat von ZettelIch zitiere jetzt, lieber Bernd, Shakespeare aus dem Gedächtnis, weil ich mit meiner neu gewonnen Freiheit zu faul geworden bin, so etwas zu verifizieren. Es wird ja Zimmerleute geben, die das tun:
LORD POLONIUS I hear him coming: let's withdraw, my lord.
Exeunt KING CLAUDIUS and POLONIUS
Enter HAMLET
Zitat von hamlet...To die, to sleep; To sleep: perchance to dream: ay, there's the rub; For in that sleep of death what dreams may come When we have shuffled off this mortal coil, Must give us pause: there's the respect That makes calamity of so long life; For who would bear the whips and scorns of time, The oppressor's wrong, the proud man's contumely, The pangs of despised love, the law's delay, The insolence of office and the spurns That patient merit of the unworthy takes, When he himself might his quietus make With a bare bodkin? who would fardels bear, To grunt and sweat under a weary life, But that the dread of something after death, The undiscover'd country from whose bourn No traveller returns, puzzles the will And makes us rather bear those ills we have Than fly to others that we know not of?
Es ist nichts falsch geschrieben, allerdings an zwei Stellen recht eigenwillig geändert(fett) und um ein paar Zeilen gekürzt(kursiv)
Zitat von Zettel Ich zitiere jetzt, lieber Bernd, Shakespeare aus dem Gedächtnis, weil ich mit meiner neu gewonnen Freiheit zu faul geworden bin, so etwas zu verifizieren. Es wird ja Zimmerleute geben, die das tun:[quote="Shakespeare"]To die, to sleep.
To sleep, perchance to dream.
Ay, there's the rub.
For in that sleep of death what dreams may come
When we have shuffled off that mortal coil
Must give us pause. There's the fatality
that makes calamity of so long life.
For who would bear the whips and scorns of time, the oppressor's wrong, the proud man's contumely,
but that the dread of something after death, the undiscovered country from whose bourns no traveller returns, must give us halt
Ich kann nicht umhin, hier an ein Gedicht von Edgar Allan Poe zu denken:
A Dream Within A Dream
Take this kiss upon the brow! And, in parting from you now, Thus much let me avow- You are not wrong, who deem That my days have been a dream; Yet if hope has flown away In a night, or in a day, In a vision, or in none, Is it therefore the less gone? All that we see or seem Is but a dream within a dream.
I stand amid the roar Of a surf-tormented shore, And I hold within my hand Grains of the golden sand- How few! yet how they creep Through my fingers to the deep, While I weep- while I weep! O God! can I not grasp Them with a tighter clasp? O God! can I not save One from the pitiless wave? Is all that we see or seem But a dream within a dream?
Wikipedia: "A Dream Within a Dream" is a poem written by Edgar Allan Poe, first published in 1849. The poem is 24 lines, divided into two stanzas. The poem questions the way one can distinguish between reality and fantasy, asking, "Is all that we see or seem but a dream within a dream?" ...."A Dream Within a Dream" reflects Poe's feelings about his life at the time, dramatizing his confusion in watching the important things in his life slip away.[1] Realizing he cannot hold onto even one grain of sand leads to his final question that all things are a dream." http://en.wikipedia.org/wiki/A_Dream_Within_a_Dream
Zitat von Frank BöhmertIst das belegt mit der ziemlich kompletten Bevölkerung?
Durchgezählt hat das natürlich keiner, aber große Menschenmengen auch bei kleinen Städten sind belegt - das muß schon der Großteil der Bevölkerung gewesen sein. Und auf jeden Fall waren alle Schichten und Altersgruppen vertreten, der Besuch einer öffentlichen Hinrichtung war oft so eine Art Familienausflug (gab ja sonst nicht viel an Volksbelustigung ...).
Aus England (18. Jahrhundert) erinnere ich mich an Berichte, daß die guten Plätze auf der Tribüne Eintritt kosteten, wohlhabende Bürger hatten da ein Abonnement wie im Theater. Ein Anglistik-Professor an meinem alten Fachbereich hat das so schön auf den Punkt gebracht: "Man kann Shakespeares Werke nicht wirklich verstehen ohne daran zu denken, das seine Hauptkonkurrenz die öffentlichen Hinrichtungen waren".
Zitat Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Büttel diejenigen, die nicht wollten, dann eben aus den Häusern geholt haben.
Das könnte ich mir maximal vorstellen, wenn in einem aufständischen oder von Ketzerei betroffenem Gebiet speziell Aufrührer bzw. Ketzer hingerichtet wurden und die Obrigkeit auf spezielle Abschreckung setzte. Aber ein konkreter Fall solcher Art ist mir nicht bekannt. Bei den "normalen" Hinrichtungen von Kriminellen gab es das auf jeden Fall nicht, da haben die Büttel nur die Schaulustigen zurückgedrängt.
Zitat Das könnte ich mir maximal vorstellen, wenn in einem aufständischen oder von Ketzerei betroffenem Gebiet speziell Aufrührer bzw. Ketzer hingerichtet wurden und die Obrigkeit auf spezielle Abschreckung setzte.
Das sehe ich auch so. Nicht ausgeschlossen, aber auch nicht die Regel. Als einziger Fall fällt mir ein: Der "Soldatenkönig" zwingt seinen Sohn Friedrich II., der Hinrichtung seines Freundes Katte beizuwohnen.
Zitat von lukas[Interessant, dass Zettel hier die Frage nach einem Leben nach dem Tod ganz ausgeklammert hat. Ist diese Frage so völlig extrarational, dass man sie bei einer Diskussion um Tod, Todesangst und dergleichten nicht berücksichtigen darf?
Ja, das denke ich schon.
Es ist eine Phantasie. Near death experiences widerlegen das nicht.
Das mag ja sein, aber wenn Sie untersuchen wollen, woher diese irrationale Todesangst kommt, kommen Sie um diese weit verbreitete Vorstellung nicht herum, und wenn sie noch so wahnhaft ist.
Zitat von lukasDas mag ja sein, aber wenn Sie untersuchen wollen, woher diese irrationale Todesangst kommt, kommen Sie um diese weit verbreitete Vorstellung nicht herum, und wenn sie noch so wahnhaft ist.
Hier im Forum lesen und schreiben eine ganze Menge von Menschen, die dieser weit verbreiteten Vorstellung (Leben nach dem Tod) anhängen. Ich finde es, um das mindeste zu sagen, unhöflich, als geisteskrank hingestellt zu werden, und verweise auf den ersten Satz der Forumsregeln.
Ich bleibe mal beim "Du", aus den bekannten Raysonschen Eigensinnigkeiten heraus...
Zitat von ZettelWas würde Ihnen denn fehlen, hochgeschätzer Rayson, wenn es Sie nicht mehr gäbe?
Das ist nicht der Punkt. Ich habe nicht Angst davor, wie es mir geht, wenn ich nicht mehr bin. Sondern ich habe Angst davor, nicht mehr zu sein.
Zitat von ZettelMan kann vernünftigerweise vor der eigenen Nichtexistenz nur dann Angst haben, wenn man voraussetzt, daß man immerhin noch so viel existiert, daß man merkt, daß es nicht so schön ist, nicht zu existieren.
Das finde ich eben nicht. Ich möchte nicht, dass irgendwann Schluss ist. Ich möchte immer weiter atmen, gucken, denken, fühlen, lieben und hassen können. Davor, dass das irgendwann nicht mehr geht, und dass mein "Ich", das ich an mir momentan so schätze, unwiderruflich aus der Welt verschwindet, habe ich Angst.
Es ist übrigens keine ausschließliche Todesangst, denn das Gleiche, das Verschwinden des "Ich" tritt ja ein, wenn man z.B. extrem dement wird oder für alle Zukunft sein Gedächtnis verliert. In der Philosophie-Vorlesung "Star Trek III - Die Suche nach Spock" wurde es vom vulkanischen Botschafter, Spocks Vater, sehr gut untermauert. Für alle Nicht-Trekkies (bin eigentlich auch keiner): Im Film, äh - in der Vorlesung davor wurde der Tod Spocks behandelt. Allerdings näherte der sich kurz zuvor dem Schiffsarzt "Pille" McCoy und machte eine seiner rätselhaften vulkanischen Handbewegungen. Jetzt kommt der Botschafter und klärt Admiral Kirk auf: Vulkanier suchen sich, wenn sie ihr Ende nahen sehen, eine Person, der sie ihr gesamtes Wissen und ihre gesamten Erfahrungen übertragen. Damit kann die sterbliche Hülle entsorgt werden, ohne dass der Vulkanier wirklich gestorben ist, denn sein "Ich" ist damit aufgehoben und bewahrt. Das größte Grauen wäre es nun, wenn Spock dies nicht gelang, was der Botschafter zunächst vermutet, weil Kirk offensichtlich nicht der Empfänger war, denn das "Ich" des "Toten" manifestiert sich auch als solches in der Person, der es übertragen wurde, was bei McCoy dann zu einigen psychischen Problemen führte. Aber das ist eine andere Vorlesung...
Zitat von ZettelIrgendwie nicht sehr logisch, gell?
Willst du dich in Sachen Logik etwa mit Vulkaniern anlegen?
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat Das ist alles vollkommen irrational. Man kann vernünftigerweise vor der eigenen Nichtexistenz nur dann Angst haben, wenn man voraussetzt, daß man immerhin noch so viel existiert, daß man merkt, daß es nicht so schön ist, nicht zu existieren.
Eben ! Angst vor "richtiger" Nichtexistenz braucht niemand zu haben. Das wäre tatsächlich irrational. Ganz im Gegenteil könnte man mit Schopenhauer und Buddha argumentieren, dass die Nichtexistenz sogar viel besser ist als die Existenz, da letztere zu einem größeren Teil aus Leiden besteht (*)
Das geht aber am Punkt vorbei, denn eine solche absolute Nichtexistenz ist für ein "Ich" logisch sowieso unmöglich. "Nach dem Tod", also ohne mein Gehirn & meine Sinnesorgane (ohne mein "Ich") kann Ich trivialerweise weder meine Existenz noch meine Nichtexistenz erfahren. Ich fürchte, wir haben es bei der Frage der "Nichtexistenz des Ichs" mit einem Scheinproblem (Im Carnapschen Sinne) zu tun. (http://suchbuchleseprobe.de/scheinproble...ten-290864.html)
Somit ist es (zumindest für mich) bei weitem nicht die Angst vor der "Nichtexistenz" die mich angesichts des Todes umtreibt. Im Gegenteil: "Echte Nichtexistenz" (wenn es sie denn nur gäbe !) wäre sozusagen der perfekte Erlösungszustand (das was die Buddhisten mit dem Nirvana meinen ... oder mit Schopenhauers Worten "We can regard our life as a uselessly disturbing episode in the blissful repose of nothingness ."
Da es aber diese "blissful repose of nothingness" aus logischen Gründen nun mal leider nicht geben kann, bleibt eine große Restunsicherheit über "das was danach passiert" bestehen.
So kommt auch der interssanteste Teil des Hamlet-Monologs, von dem sie nur den Anfang zitieren, lieber Zettel, erst gegen Schluss:
Zitat But that the dread of something after death, The undiscover'd country from whose bourn No traveller returns, puzzles the will And makes us rather bear those ills we have Than fly to others that we know not of?
Es ist also nicht die Angst "vor dem Nichts", die den zögernden Selbstmörder umtreibt, sondern "the dread of something after death" die einen lieber die Leiden dieser Welt ertragen lässt, denn es könnte ja "danach" noch viel schlimnmer sein.
Es ist die Sehnsucht nach der Ruhe des Nichts und gleichzeitig die Angst, dass der Tod das Nichts nicht bringen könnte.
----------------- (*) und komme mir jetzt bloss niemand mit "aber das neben dem Leid auch vorhandene Glück und Genuss in der Welt sind es doch wert". Dem muss man mit Schopenhauer entgegnen:
Zitat „Wer die Behauptung, dass in der Welt der Genuss den Schmerz überwiegt oder wenigstens sie einander die Waage halten, in der Kürze prüfen will, vergleiche die Empfindung des Tieres, welches ein anderes frisst, mit der dieses anderen.“
Hab´ erst vor ein paar Tagen davon geträumt, umgebracht zu werden. Ich war auf meinem alten Schulhof (damals noch Volksschule) 10 Meter vor mir standen 2 religiöse Fundamentalisten (keine Christen), von denen einer eine Pistole zwischen meine Augen richtete. Irgend eine Bedingung wurde gestellt, an die ich mich nicht mehr erinnern kann. Das alles war so real, wie jetzt, da ich schreibe. - fühlte mich sehr lebendig. Jedenfalls wurde die Bedingung für mein Weiterleben nicht erfüllt und der Pistolenschütze zielte nun ganz genau und machte auch sonst alle Anstalten abzudrücken. Das war zu viel für mich. Hatte Todesangst und schloss die Augen. Es wurde schwarz, weil ich eben nichts mehr sah, aber die Angst blieb, in der Erwartung jede Teilsekunge getroffen zu werden. Irgendwie merkte ich, dass jetzt geschossen wurde, und nach einer endlosen Sekunde zersprang mein Schwarz wie ein Fenster und ich dachte noch, ist DAS Tod ? - oder was ? Die Anspannung war noch immer gross. Dann wurde ich langsam wach. Im Nachhinein muss ich sagen : Eine tolle Simulation, - zumindest des 1. Teils.
Naja, eigentlich ist der Tod ein alter Hut Es geht wohl um ein Verhältnis zu sich selber , zu "Ich", das objektiv nicht erfassbar ist. Keine Maschine oder System kann "Ich" nachweisen. Ich weissen nur subjektiv - intuitiv , dass es da ist. Der Rest da draussen, ausserhalb meiner, können Roboter sein, die Iche bestens simulieren . Philip K. Dick (Träumen Roboter von elektrischen Schafen(Blade Runner), Confessions of a Crap Artist (Screamers)) hat das zu seinem Themen-Zentrum (hat etwas, das einen Menschen komplett simuliert, auch eine Subjektivität ? (früher hätte man Seele dazu gesagt)) gemacht. Der Turing-Test ist eine etwas halblahme Massnahme, um dem Wesen der Subjektivität (Ich, Intelligenz) etwas näher zu kommen. Es wird auf dem ganzen Gebiet leider dauernd mit unscharfen Begriffen rumgefummelt, weil der Begriff Seele so altmodisch klingt.
Finde, dass die Beschätigung mit dem Tod eine Massnahme des sich selbst unverstandenen Ichs ist, sich endlich mal besser verstehen zu lernen. Und die Angst vor dem Tod die Angst des Ichs widerspiegelt, sich am ende nicht, - oder zu wenig begriffen zu haben. Apropos : das ganz Andere ist eben nicht nur der Tod, sondern auch das Ich.
Richtig. Das größte Problem am Tod ist der Verlust des Lebens. (Vorausgesetzt jetzt, man wird nicht im Grabe vom Teufel gefoltert oder dergleichen). Und zwar nicht notwendigerweise zuerst in Bezug auf einen selbst, sondern auf andere und aufs Große und Ganze. Ich würde eigentlich gerne sehen, teilweise aus persönlichem Interesse an gewissen weiterlebenden Personen, aber langfristig überwiegend aus Neugier um die Welt als solche, wie es weitergeht.
Ich vermute, die volksreligiöse Vorstellung, die Verstorbenen würden den Lebenden zusehen und --als Hausgeist oder Schutzengel-- sogar in deren Leben eingreifen, dient mehr den Dispositionen der Bald-sterbenden als denen der Zurückbleibenden.
Ich will wissen, wie ausgeht, was schon angefangen war, als man starb. Ich will die fabelhaften Dinge sehen, die Wissenschaft, Technik und Kunst noch so draufhaben. Ich will Leute auf dem Mars landen sehen. Ich will sehen wie man das Weltall besiedelt und welche verrückten Kreaturen da wohnen. Ich will auch wissen, ob mein Verein je wieder die dritte Liga verlässt. Und ob meine extrateuren Dachziegel wirklich so lange halten, wie der Hersteller behauptet.
Zitat von lukasDas mag ja sein, aber wenn Sie untersuchen wollen, woher diese irrationale Todesangst kommt, kommen Sie um diese weit verbreitete Vorstellung nicht herum, und wenn sie noch so wahnhaft ist.
Hier im Forum lesen und schreiben eine ganze Menge von Menschen, die dieser weit verbreiteten Vorstellung (Leben nach dem Tod) anhängen. Ich finde es, um das mindeste zu sagen, unhöflich, als geisteskrank hingestellt zu werden, und verweise auf den ersten Satz der Forumsregeln.
MfG Herr
So war es nicht gemeint, lieber Herr. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es völlig gleichgültig ist, ob man das für eine Phantasie, einen Wahn oder was auch immer hält: Man muss sich dennoch damit auseinandersetzen, eben darum, weil so viele Menschen dieser Vorstellung anhängen.
Mit der Bitte um Entschuldigung für das Missverständnis
Zitat von lukasSo war es nicht gemeint, lieber Herr. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es völlig gleichgültig ist, ob man das für eine Phantasie, einen Wahn oder was auch immer hält: Man muss sich dennoch damit auseinandersetzen, eben darum, weil so viele Menschen dieser Vorstellung anhängen.
Mit der Bitte um Entschuldigung für das Missverständnis
Lukas
So kann ich dem zustimmen. Entschuldigung angenommen
Zitat von ZettelSie glauben, Sie haben bessere Argumente? Nur haben Sie ja als Katholik keine Argumente.
*VordieStirnklatsch* Mönsch, Zettel, das ist es! 2000 Jahre Christentum, Theologen, Kirchenlehrer, Anselm, Thomas von Aquin, und ich denke ständig, da geht es um Argumente, und die ganze Zeit stimmt das gar nicht, denn wir als Katholiken haben doch gar keine Argumente! Dass mir das nicht viel früher aufgefallen ist! Und nicht nur mir, sondern all den anderen Katholiken! Was wir hätten Zeit sparen können! Vielen Dank für diesen Hinweis!
Vielleicht können Sie mir ja noch ein paar ähnliche zeitsparende Hinweise geben, damit ich weiß, in welchen anderen Hinsichten ich auch keine Argumente habe? Ich bin ja auch Fleischesser, habe ich vielleicht auch als Fleischesser keine Argumente? Oder als Brillenträger? Als Zugfahrer? Wie gesagt, Sie würden mir damit sicher viel Denkarbeit ersparen!
EDIT - mir fällt gerade ein: vielleicht habe ich ja auch als Merkelverteidiger keine Argumente? Sie meinen, ich sei gar kein Merkelverteidiger? Naja, vielleicht haben ja andere Merkelverteidiger qua Merkelverteidiger keine Argumente?
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Ergänzend von mir die besorgte Frage: Habe ich als Alt-Katholik auch keine Argumente? Wenn doch, müssten die mir mit meiner Konversion irgendwie zugeflogen sein, denn vorher war ich ja "römisch", also "Katholik" im landläufigen Sinn, mit (potenziell) unfehlbarem Papst und so...
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von RaysonErgänzend von mir die besorgte Frage: Habe ich als Alt-Katholik auch keine Argumente?
Hm, wahrscheinlich haben Sie als Alt-Katholik keine Alt-Argumente.
In der Schweiz hätten Sie als Christ-Katholik keine Christ-Argumente.
Zitat von RaysonWenn doch, müssten die mir mit meiner Konversion irgendwie zugeflogen sein, denn vorher war ich ja "römisch", also "Katholik" im landläufigen Sinn, mit (potenziell) unfehlbarem Papst und so...
Ja, das wäre auch eine Möglichkeit: die sogenannte argumentatio ex nihilo.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Diesen Aufkleber habe ich letzte Woche das erste mal gesehen und war überrascht. Das Grundgesetz ist in diesem Punkt eindeutig. Ob der § 102 unter eine Institutsgarantie fällt, weiß ich leider nicht. Aber instinktiv hätte ich die Menschen, die sich einen solchen Aufkleber auf´s Auto pappen, eher im linken Umfeld vermutet - extrem linke Bürger haben es eh nicht so mit dem Grundgesetz.
Welche Indizien gibt es denn, dass dieser Aufkleber eher im rechten Umfeld verwendet wird? MfG Frank
Zitat von stefanolix
Zitat von Anna
Zitat Die Art, wie man den Attentäter Robert-François Damiens 1757 (1757!) öffentlich ums Leben brachte
Einer der Zuschauer war Giacomo Casanova. Stundenlang. Jahre später hat Robespierre nicht weniger brutalen Terror zu verantworten. Der Mensch in seiner abscheulichsten Fratze. Man möchte manchmal verzweifeln an dem Ungeheuer, das in uns steckt. Anna
Ähnliches manifestiert sich in dem Aufkleber »Todesstrafe für Kinderschänder«, der vorwiegend im Umfeld der Rechtsextremen genutzt wird. Wenn man solche Leute manchmal reden hört (und öffentlich halten sie sich ja eher noch zurück), dann kann man sich vorstellen, dass eine öffentliche Hinrichtung auch heute noch ihr Publikum fände.
Dass Ravaillac und Damiens auf diese Weise zu Tode gefoltert wurden, war allerdings damals geltendes Recht. Ein Grund mehr, um sich immer und überall gegen die Todesstrafe auszusprechen.
Zitat von Frank2000Aber instinktiv hätte ich die Menschen, die sich einen solchen Aufkleber auf´s Auto pappen, eher im linken Umfeld vermutet - extrem linke Bürger haben es eh nicht so mit dem Grundgesetz.
Welche Indizien gibt es denn, dass dieser Aufkleber eher im rechten Umfeld verwendet wird?
Zitat von Frank2000Diesen Aufkleber habe ich letzte Woche das erste mal gesehen und war überrascht. Das Grundgesetz ist in diesem Punkt eindeutig. Ob der § 102 unter eine Institutsgarantie fällt, weiß ich leider nicht. Aber instinktiv hätte ich die Menschen, die sich einen solchen Aufkleber auf´s Auto pappen, eher im linken Umfeld vermutet - extrem linke Bürger haben es eh nicht so mit dem Grundgesetz. Welche Indizien gibt es denn, dass dieser Aufkleber eher im rechten Umfeld verwendet wird?
Den Aufkleber gibt es bestimmt schon seit vier oder fünf Jahren.
Indizien für eher rechts-autoritäre Einstellung (neben Energists Links): Man kann sich die Leute anschauen, die mit solchen Autos herumfahren. Man kann ihnen zuhören. Man kann Leuten zuhören, die den Aufkleber kommentieren.
Der Aufkleber ist m. W. sogar zu einer Art Kennzeichen der Rechtsextremen geworden. Als in Leipzig in den letzten Jahren zwei Kinder ermordet wurden, gab es kleinere Demonstrationen von Rechtsextremen, die mit Hilfe solcher Sprüche Trittbrettfahrerei betreiben wollten.
Das Verhältnis der Linken zur Todesstrafe kann man nicht pauschal beschreiben. Es gibt unter Linken viel mehr eigenständige Richtungen als unter Rechtsextremen. Ich versuche einen Ansatz:
- Viele Linke sind aus humanistischen Gründen gegen die Todesstrafe. Ich würde behaupten, dass sie die Mehrheit der Linken bilden.
- Altkommunisten und Altstalinisten rechtfertigen z.B. die Todesurteile und Tötungen des DDR-Staates und des sowjetischen Staates (auch die Morde an der Mauer, Morde durch Geheimdienste …). Im hypothetischen Fall, dass es heute wieder einen kommunistischen oder stalinistischen Staat gäbe, würden sie wahrscheinlich die Todesstrafe befürworten.
- Einige Linke rechtfertigen die Terrorakte der RAF. Im hypothetischen Fall, dass es heute wieder eine RAF gäbe, würden sie möglicherweise auch neuen Terrorakten zustimmen. (Nebenbemerkung: Vielleicht sind einige davon unter denjenigen, die einem »Kabarettisten« zujubeln für seinen idiotischen Satz, dass die RAF heute wieder »gut zu tun« hätte.) Zur Zeit der RAF haben deren Anhänger die Morde vermutlich als eine Art Todesstrafe gesehen.
Ich glaube auch, dass diese Forderung nicht der linken Einstellung zur Resozialisierbarkeit von Gewalttätern entspricht. Schon mit tatsächlich angewandter lebenslanger Haft haben diese meistens ein Problem (vielleicht mit Ausnahmen bei Nazis und Energieversorger-Vorständen).
Zitat von Meister PetzIch glaube auch, dass diese Forderung nicht der linken Einstellung zur Resozialisierbarkeit von Gewalttätern entspricht. Schon mit tatsächlich angewandter lebenslanger Haft haben diese meistens ein Problem (vielleicht mit Ausnahmen bei Nazis und Energieversorger-Vorständen).
Schau Dir die Linken mal in ihrer ganzen Vielfalt an. Darunter findest Du nicht nur Anhänger der Resozialisierbarkeit …
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