Zitat von Berner ZeitungDie Schweizer Wirtschaft zeichnet sich zurzeit durch ein starkes Wachstum aus. Ökonomen erklären, weshalb nun sogar die Exporte – trotz Frankenstärke – weiter zunehmen.
Da braucht es aber dringendst mehr Inflation, ne?
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Harald
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31.05.2011 19:51
#27 RE: Wie die Schweiz unter dem harten Franken leidet
Zitat von Berner ZeitungDie Schweizer Wirtschaft zeichnet sich zurzeit durch ein starkes Wachstum aus. Ökonomen erklären, weshalb nun sogar die Exporte – trotz Frankenstärke – weiter zunehmen.
Da braucht es aber dringendst mehr Inflation, ne?
Mit Verlaub, ich habe hier nur dargestellt, was die Schweizer Zentralbank macht und keiner Inflationierung das Wort geredet, ne?
Und wenn ein so kleines Land seine Währungsreserven auf 200 Mrd. Franken aufpumpt und dabei 20 Mrd. Franken Verlust macht und das offenabr wissentlich in Kauf nimmt, ist das eine Hausnummer. Auf die EU umgerechnet sind das 800 Mrd. Euro bzw. 3 "Griechenvolldefaults". 3 Mal Griechenland in einem Jahr am Devisenmarkt verzockt ist schon was. Und wo der Franken ohne diese Intervention läge und was das dann auf das Wachstum und die Exporte hätte sei mal dahingestellt.
Wenn der Franken 30% ohne Interventionen gestiegen wären und die Exporte brummen und die Wirtschaft wachsen würde, würde ich Ihnen recht geben, so aber nicht.
Vogelfrei
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31.05.2011 20:33
#28 RE: Wie die Schweiz unter dem harten Franken leidet
Zitat von HaraldMit Verlaub, ich habe hier nur dargestellt, was die Schweizer Zentralbank macht[...]
Öhm, nö haben Sie nicht... Aber bitte, breiten Sie Ihre Erkenntnisse aus - ich denke nicht nur ich bin gespannt, worauf Sie sich beziehen.
Grüße
Ich kann nichts anderes erkennen, als den Bezug zur Interventionspolitik der SNB. Aber wenn Sie mir hier widersprechen, dann können Sie ja erklären, wo ich das nicht habe.
Vogelfrei
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31.05.2011 22:35
#30 RE: Wie die Schweiz unter dem harten Franken leidet
Also, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, haben Sie zunächst auf die Bilanz der Schweizerischen Nationalbank verlinkt um nun - zwei Wochen später - festzustellen:
Zitat von HaraldSo dies zeigt wohl eindeutig, dass eine superharte Währung keine gute Sache ist. Sonst würde die Schweit wohl keine so brutalen und immens risikoreichen Masnahmen gegen den Ansteig der eigenen Währung unternehmen, oder?
Als erstes fällt mir da Ihre direkte Abschwächung ("wohl") der Eindeutigkeit Ihrer Bilanzrückschlüsse ins Auge. Gefolgt von einer nicht näher definierten Beschaffenheit (was ist mit ultrahart?) einer Währung und einer absoluten Feststellung (keine gute Sache - also schlecht). Dies zusammengenommen, veranlaßte mich nun zu der Einschätzung, daß Sie, entgegen Ihrer Selbsteinschätzung, nichts eindeutig dargestellt haben und bat um nähere Erläuterungen... Denn ohne Sie näher zu kennen, fällt es schwer, Ihrer Argumentation zu folgen - ein paar erklärende Sätze wären also durchaus hilfreich.
Grüße
~~~ Die zunehmende Armut, welche allenthalben beklagt wird, scheint mir zuvörderst geistiger Natur.
Harald
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31.05.2011 22:51
#31 RE: Wie die Schweiz unter dem harten Franken leidet
Zitat von VogelfreiAlso, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, haben Sie zunächst auf die Bilanz der Schweizerischen Nationalbank verlinkt um nun - zwei Wochen später - festzustellen:
Zitat von HaraldSo dies zeigt wohl eindeutig, dass eine superharte Währung keine gute Sache ist. Sonst würde die Schweit wohl keine so brutalen und immens risikoreichen Masnahmen gegen den Ansteig der eigenen Währung unternehmen, oder?
Als erstes fällt mir da Ihre direkte Abschwächung ("wohl") der Eindeutigkeit Ihrer Bilanzrückschlüsse ins Auge. Gefolgt von einer nicht näher definierten Beschaffenheit (was ist mit ultrahart?) einer Währung und einer absoluten Feststellung (keine gute Sache - also schlecht). Dies zusammengenommen, veranlaßte mich nun zu der Einschätzung, daß Sie, entgegen Ihrer Selbsteinschätzung, nichts eindeutig dargestellt haben und bat um nähere Erläuterungen... Denn ohne Sie näher zu kennen, fällt es schwer, Ihrer Argumentation zu folgen - ein paar erklärende Sätze wären also durchaus hilfreich.
Grüße
Ich glaube das ist alles sehr kausal. Die These des Artikels ist, dass eine harte Währung kein Problem ist. Eine harte Währung definiert sich durch eine stetige Aufwertung gegenüber anderen Währungen und eine geringe Preissteigerung. Das ist sehr gut! Jetzt kann eine Währung aber auch zu hart werden, d.h. die Aufwertung ist zu stark. Aufgrund der starken Aufwertung werden die exportierten Güter zu teuer, der Export bricht ein, die Wirtschaft schrumpft stark und es kommt letztendlich zu einer Deflation. Ich habe das mal selbst ultrahart als Steigerung von hart definiert. Ich gehe davon aus, dass die SNB dieses Risiko gesehen hat und aus diesem Grund massiv interveniert hat. Und es dürfte klar sein, dass eine Zentralbank in dieser Größenordnung nur Intervenieren wird, wenn Sie ein erhebliches Risiko sieht. Jedenfalls kann ich mir im entferntesten keinen anderen Grund für eine solch massive Devisenmarktintervention vorstellen.
Es geht letztendlich darum, dass alles ausgewogen sein muss. Wachstum ist gut, ein zu hohes Wachstum nicht, da es zu Inflation führt. Eine harte Währung ist gut, eine zu harte nicht, da sie zu Deflation und Rezession führt.
Zitat von HaraldEine harte Währung definiert sich durch eine stetige Aufwertung gegenüber anderen Währungen und eine geringe Preissteigerung.
Das kann nicht die Definition einer harten Währung sein, weil es dann per definitionem nicht möglich wäre, daß es nur harte Währungen gibt. Eine harte Währung ist nichts anderes als eine Währung, deren Wert stabil bleibt. Wenn es daneben auch noch weiche Währungen gibt, ist klar, wie sich die Wechselkurse entwickeln werden.
Zitat von HaraldJetzt kann eine Währung aber auch zu hart werden, d.h. die Aufwertung ist zu stark. Aufgrund der starken Aufwertung werden die exportierten Güter zu teuer, der Export bricht ein, die Wirtschaft schrumpft stark und es kommt letztendlich zu einer Deflation.
Das ist eine nette Theorie, für die momentan aber empirisch recht wenig spricht. Es gibt ja nicht nur das Beispiel der Schweiz, sondern auch noch Norwegen oder Schweden. Auch dort brummt die Wirtschaft trotz der Aufwertung gegenüber dem Euro:
Zitat von HaraldIch gehe davon aus, dass die SNB dieses Risiko gesehen hat und aus diesem Grund massiv interveniert hat.
Die Frage ist doch nicht, ob die SNB interveniert und aus welchen Gründen sie das getan hat, sondern ob es gute Gründe für einen Eingriff gab. Sie können doch nicht einfach voraussetzen, daß die Politik der SNB richtig ist.
Harald
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01.06.2011 20:02
#33 RE: Wie die Schweiz unter dem harten Franken leidet
Zitat von HaraldEine harte Währung definiert sich durch eine stetige Aufwertung gegenüber anderen Währungen und eine geringe Preissteigerung.
Das kann nicht die Definition einer harten Währung sein, weil es dann per definitionem nicht möglich wäre, daß es nur harte Währungen gibt. Eine harte Währung ist nichts anderes als eine Währung, deren Wert stabil bleibt. Wenn es daneben auch noch weiche Währungen gibt, ist klar, wie sich die Wechselkurse entwickeln werden.
Sorry, aber die Definition stammt von Ihnen. Der Titel Ihres Artikels ist "wie die Schweiz unter dem harten Franken leidet" und im Artikel sprechen Sie über die Aufwertung des schweizer Frankens. Jetzt ist die Definition plötzlich anders. AHA
Hart=Aufwertung -> nicht alle Währungen können hart sein. Ja, dann sind halt nicht alle hart. Dann sind einige eben weich.
Oder vielleicht
Reich = höheres Vermögen als der Durchschnitt -> nicht alle können reich sein. Deswegen gibt es also keine Reichen mehr.
Und dass eine steigende Währung schlecht für die Exporte ist, wird empirisch nicht dadurch wiederlegt, dass diese trotzdem Wachsen können und schon gar nicht durch eine Zahl.
Und die Situation 2% Wachstum,leichter Exportanstieg und 4% des BIP an Verlusten bei der SNB ist kein gutes Ergebnis, egal ob die Politik der SNB richtig war.
Die Frage ist: Wo wäre der Franken ohne die Deviseninterventionen und wo wären dann die Exporte, das Wachstum und die Inflation. Die SNB meinte wohl ziemlich weit im Keller...
Zitat von HaraldSorry, aber die Definition stammt von Ihnen. Der Titel Ihres Artikels ist "wie die Schweiz unter dem harten Franken leidet" und im Artikel sprechen Sie über die Aufwertung des schweizer Frankens. Jetzt ist die Definition plötzlich anders. AHA
Man muß doch zwischen einer Definition und empirischen Fragen unterscheiden. Eine harte Währung ist eine, die sich als Mittel der Wertaufbewahrung eignet. Das ist die (grobe) Definition.
Empirisch ist es meist so, daß harte Währungen gegenüber weichen Währungen aufwerten, aber das Aufwerten kann nicht zum Begriff einer harten Währung gehören, weil es ja auch Situationen geben kann, in denen praktisch nur harte Währungen existieren. Das war zur Zeit des Goldstandards auch der Fall.
Zitat von HaraldDie Frage ist: Wo wäre der Franken ohne die Deviseninterventionen und wo wären dann die Exporte, das Wachstum und die Inflation. Die SNB meinte wohl ziemlich weit im Keller...
Das mag ja die Meinung der SNB sein. Die Frage ist doch aber, ob sie damit recht hat. Es gibt genügend Experten, die die Ansicht vertreten, daß die Deviseninterventionen für die Katz waren, weil die SNB ohne Unterstützung anderer Zentralbanken gar keine Möglichkeit hat, die CHF-Wechselkurse gegenüber Dollar und Euro signifikant zu beeinflussen.
Wenn Sie das anders sehen: Wie sähe denn aus Ihrer Sicht der EUR/CHF-Kurs aus, wenn die SNB nichts getan hätte?
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