"Wer die Jugend hat, dem gehört die Zukunft" hieß es einst bei den Nazis und den Kommunisten; entsprechend setzte man alles daran, die Kinder in der Schule zu indoktrinieren.
Damals war dies das offizielle Bemühen des Staats. Heute geschieht die Indoktrination - diesmal statt in braun oder rot in grün - sozusagen naturwüchsig dadurch, daß die LehrerInnen grüne Neigungen haben und diese, statt weltanschaulich neutral zu unterrichten, ungehemmt an ihre Schüler weiterzugeben trachten. Das Ergebnis kann man in der Meldung lesen, der ich dieses Zitat des Tages entnommen habe.
Als ich in den fünfziger Jahren in die Schule ging, wurde im politischen Unterricht ("Sozialkunde" hieß das) auch oft über parteipolitische Präferenzen gesprochen. Die Lehrer wahrten strikte Neutralität; keiner wäre auf den Gedanken verfallen, uns Schülern seine eigene politische Haltung auch nur kundzutun, geschweige denn sie zur Grundlage seines Unterrichts zu machen.
In der jetzt für den "Spiegel" befragten Altersgruppe - also der Unterstufe des Gymnasiums - hatten wir Schüler durchaus schon unsere politischen Präferenzen. Aber sie waren vom Elternhaus geprägt; in keiner Weise durch die Schule.
Das war die "bleierne" Adenauerzeit. Ein Vorbild an Pluralismus und Meinungsfreiheit im Vergleich mit der heutigen Einheitsideologie, zu der schon die Kinder in der Schule erzogen werden.
die Indoktrination findet immer ungeschminkter Platz in den Schulen. Ein anschauliches Beispiel ist das Öko-Audit meiner alten Schule. Halten Sie sich bitte fest, es ist kaum zu glauben, aber Realität an einer der größten Schulen in Pforzheim: http://www.fesaufumweltkurs.de/index.php?cat=das_oeko_audit
Zitat Grundsätze:
Wir verpflichten uns, Nachhaltigkeit und Ökologie als wichtige Prinzipien im Unterricht zu beachten, um so zu erreichen, dass SchülerInnen mehr Verständnis für komplexe Umweltabläufe entwickeln und ihr Ver-halten verantwortungsbewusst überprüfen.
Die Fritz-Erler-Schule ist eine berufliche Schule; deshalb ist es uns besonders wichtig, zur Umsetzung der Umweltziele mit den Verbänden, insbesondere der Industrie- und Handelskammer und den Ausbildungsbe-trieben in einem permanenten Dialog zu stehen. Zur Erreichung dieser Ziele und zur Information der inter-essierten Öffentlichkeit bieten wir schulinterne Fortbildungs- bzw. Informationsmaßnahmen an bzw. un-terstützen die regelmäßige Teilnahme von SchülerInnen und LehrerInnen an internen wie externen Fortbil-dungsveranstaltungen.
Wir verpflichten uns, unser Wissen innerhalb der Schule, aber auch gegenüber interessierten Externen wei-terzugeben.
Wir versuchen in allen Bereichen des schulischen Alltags direkte und indirekte Umweltauswirkungen unse-res Handelns zu ermitteln und zu beurteilen; dies gilt v. a. bezogen auf das Abfallaufkommen, den Energie- und Wasserverbrauch, die Beschaffung von Lehr- und Lernmaterialien sowie die verkehrsbedingte Emissi-on durch die An- und Abfahrt zur Schule.
Wir sind bestrebt, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Umweltbelastungen zu verhindern oder zu beseitigen. Durch den Einsatz umweltfreundlicher Technologien wollen wir umweltbelastende Immis-sionen auf ein Mindestmaß verringern und unfallbedingte Emissionen von Stoffen und Energien vermei-den.
Wir verpflichten uns, die Umweltgesetze und die sonstigen einschlägigen Rechtsvorschriften einzuhalten; sie definieren die Mindeststandards an der Fritz-Erler-Schule.
Wir werden mit Unterstützung der Stadt Pforzheim darauf hinwirken, dass die externen Nutzer des Schul-gebäudes, der Sport- und der Schwimmhalle sowie weitere Vertragspartner des sächlichen Schulträgers die Grundsätze der Umweltpolitik der Fritz-Erler-Schule zur Kenntnis nehmen und einhalten.
Wir verpflichten uns, Nachhaltigkeit und Ökologie als wichtige Prinzipien im Unterricht zu beachten, um so zu erreichen, dass SchülerInnen mehr Verständnis für komplexe Umweltabläufe entwickeln und ihr Verhalten verantwortungsbewusst überprüfen.
Das klingt allerdings auch im Sprachduktus schon sehr nach DDR.
Das Schlimme ist ja, daß viele, denen man vorhält, daß die Schüler politisch indoktriniert werden, dem entgegenhalten: Das sei doch keine Indoktrination; man würde doch nur lehren, was der Fall ist, und die Schüler würden nur zu dem erzogen, was nun einmal zur Rettung unseres Planeten erforderlich ist.
Nicht anders war es in der DDR: Dort war der Marxismus nach dem Verständnis der Herrschenden nicht eine politische Lehre neben anderen, sondern die einzige wissenschaftliche Weltanschauung, also die allein wahre.
Die Kinder wurden ergo keineswegs einseitig indiktroniert, sondern sie wurden nur befähigt, die Welt so zu verstehen, wie sie in Wahrheit ist, und die einzige mögliche Konsequenz daraus zu ziehen - nämlich im Einklang mit den objektiven Erfordernissen für den Sieg des Sozialismus zu kämpfen.
Vielleicht wird die Generation, die jetzt indoktriniert wird, einmal eine neue Achtundsechziger Revolte gegen die Indoktrinierer starten und sich aus dem Öko-Würgegriff befreien. Das ist im Augenblick die einzige Hoffnung, die ich sehe.
danke für den Link, habe kurz mit dem Gedanken gespielt, einen Blogbeitrag draus zu machen. Herrlich, da mal rumzustöbern - Glaube meets QMS (wussten sie eigentlich vorher, dass die Schule religiös ausgerichtet ist?). Wer denkt sich nur solchen Unsinn aus?
Zitat Durch den Einsatz umweltfreundlicher Technologien wollen wir umweltbelastende Immis-sionen auf ein Mindestmaß verringern und unfallbedingte Emissionen von Stoffen und Energien vermei-den.
Die wollen Immissionen vermeiden? Wo denn? Und Unfälle sollen auch ökologisch korrekt passieren? Ohne Emissionen von Stoffen und Energien? Auweia...
Zitat Wir verpflichten uns, die Umweltgesetze und die sonstigen einschlägigen Rechtsvorschriften einzuhalten; sie definieren die Mindeststandards an der Fritz-Erler-Schule.
Das ist aber schön, dass man sich verpflichtet die Gesetze einzuhalten. Löblich und erwähnenswert. Ich brech zusammen.
Aber es gibt Lichtblicke. Es existiert noch menschliches Leben an diesem Ort, denn ich entnehme der Umwelterklärung 2010, dass die Schule im Sommer zu heiß und im Winter zu kalt ist. Außerdem wird mangelnde Sauberkeit auf den Schülertoiletten beklagt. Da hilft wohl auch kein Öko-TQM.
Sage noch einer, dass unsere Schulen kein Geld und keine Zeit für die Schulausbildung haben.
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Es ist nicht zwangsläufig von einer Indoktrinierung der Kinder durch die Lehrer auszugehen. Dass es das gibt, steht außer Frage. Für meine Klasse, die von Kl. 5 bis 7 geleitet habe, kann ich sagen, dass weder Kollegen noch ich die Schüler in irgendeiner Weise "grün" erzogen haben; vielmehr habe ich auch im Politikunterricht Wert darauf gelegt, dass es zu einem Problem verschiedene Ansichten geben kann, so sie denn begründet werden. Gleichwohl habe ich bei dieser Klasse, aber auch anderen Schülern eine Nähe zu den Grünen beobachtet, gerade wegen der typisch "grünen" Themen: Klimawandel, Atomkraft etc. Gerade wie die Medien die Folgen des Klimawandels und die Gefahren der Atomkraft darstellen, werden gerade bei jungen Schülern Ängste geweckt. Es braucht gar nciht die Lehrer, dass viele Kinder den Eindruck haben, "die Wirtschaft" etc. mache "uns" "die Welt" kaputt, und es sind nur "die Grünen", die "unsere Welt vor dem Klimakatastrophe" retten würden. Ein tolles Image haben sie, diese Grünen, bei den Schülern.
Bei älteren Schülern relativiert sich das dann zum Teil, wenn sie komplexere wirtschaftliche Zusammenhänge kennenlernen.
ich habe nicht die geringste Ahnung. Ist alles auf Standard-Einstellung. Bei mir funktionierts auch völlig normal, also ... hm. Kein Plan. Wenn es echt nicht geht und trotzdem veröffentlicht werden soll, können sie es mir auch hier als PM schicken, dann setze ich den Kommentar drunter.
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von ZettelAls ich in den fünfziger Jahren in die Schule ging, wurde im politischen Unterricht ("Sozialkunde" hieß das) auch oft über parteipolitische Präferenzen gesprochen. Die Lehrer wahrten strikte Neutralität; keiner wäre auf den Gedanken verfallen, uns Schülern seine eigene politische Haltung auch nur kundzutun, geschweige denn sie zur Grundlage seines Unterrichts zu machen.
Das glaube ich nicht wirklich ;-)
Denn auch damals werden die Lehrer m. E. politisch korrekt unterrichtet haben, was im Staate Konsens war. Sie werden sich für die Demokratie ausgesprochen haben und für die Menschenrechte und für andere allgemein übliche Werte. Kaum ein Lehrer wird sich wohl für die absolute Monarchie, die Sklavenhaltung oder den Antisemitismus offen ausgesprochen haben. Und deswegen war implizit klar, daß sie auch nur eine der im Konsens zulässigen Parteien wählen würden.
Und das ist heute genauso. Alle Lehrer sprechen sich für Umweltschutz, Gender Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit aus. Und keiner wird offen für Kapitalismus, Neoliberalismus oder Atomkraft eintreten. Und implizit ist jedem klar, daß sie auch nur eine der grünen Parteien wählen würden (also Grüne, Union, SPD, "Linke").
Damals wie heute schließt der Schulpluralismus extremistische Meinungen aus. Die sich aber trotzdem entwickeln. Die hier befragten Schüler sind ja noch zu jung - mit der Pubertät werden viele ihre Ansichten ändern. Und oft ganz bewußt so, daß sie im Gegensatz zur Lehrmeinung stehen.
Früher sind die jungen Leute dann oft Kommunisten geworden. Heute verzeichnen die Jungen Liberalen trotz FDP-Krise immer noch Zulauf.
Seid Ihr bereit, alle Eure Kräfte einzusetzen, um gemeinsam mit allen friedliebenden Menschen den Frieden zu erkämpfen und ihn bis zum äußersten zu verteidigen? Ja, das geloben wir! Seid Ihr bereit, alle Eure Kräfte einzusetzen, um gemeinsam mit allen Patrioten für ein einheitliches, friedliebendes, demokratisches und unabhängiges Deutschland zu kämpfen? Ja, das geloben wir! Seid Ihr bereit, all Eure Kräfte einzusetzen für den Aufbau eines glücklichen Lebens, für den Fortschritt in Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst? Ja, das geloben wir! das kriegen wir auch noch ökologisch hin. gruß patzer
Zitat In der jetzt für den "Spiegel" befragten Altersgruppe - also der Unterstufe des Gymnasiums - hatten wir Schüler durchaus schon unsere politischen Präferenzen. Aber sie waren vom Elternhaus geprägt;
Das könnte heute immer noch sehr ähnlich sein. Man muss ja bedenken, dass die Zustimmung zu den Grünen in der Generation der Eltern dieser Kinder weit über dem Bevölkerungsdurchschnitt liegt, der in den Umfragen ausgewiesen wird. Die Grünen erhalten heute im Schnitt dieser Umfragen ein knappes Viertel der Stimmen. Dahinter steckt ein deutlich unterdurchschnittlicher Zuspruch bei den Älteren (den Großeltern der befragten Kinder) und ein deutlich überdurchschnittlicher Zuspruch bei der jungen und mittleren Generation.
Bei den Jungen und Mittelalten wiederum dürften diejenigen mit Kindern besonders Grünen-affin sein, weil die Themen Nachhaltigkeit, Schutz vor Giften und Katastrophen etc. dort besonders relevant sind. Für Kinderlose ist das etwas weniger attraktiv. Rechnet man dann auch noch ein, dass die vom "Spiegel" befragten Kinder vielleicht nicht vollkommen zufällig ausgewählt werden konnten, sondern eher aus "gebildeten Kreisen" stammen, dann ist es durchaus plausibel, dass auch die Eltern dieser Kinder zu 40 Prozent oder mehr grün wählen.
Die haben dann natürlich auch nichts dagegen, wenn die Lehrer entsprechend tätig werden. Die Indoktrination geht allerdings heute weit über die Klassenzimmer hinaus. Die Kinder erfahren ja auch in den Medien (inkl. Kinder-Spiegel), im Supermarkt oder auf dem Kinderfest des Versicherungskonzerns nichts anderes. Und es macht nun auch keinen allzu großen Unterschied mehr, ob sie sich von einem Umweltpolitiker der Grünen, der CDU,CSU, SPD oder FDP belehren lassen.
Trotzdem lehrt die Lebenserfahrung ja, dass die Jugend irgendwann immer rebellisch wird
Zitat Wer die Jugend hat, dem gehört die Zukunft" hieß es einst bei den Nazis und den Kommunisten; entsprechend setzte man alles daran, die Kinder in der Schule zu indoktrinieren.
Sicher wollen die Kinder auch Tony Hawk zum Bundeskanzler, Hitzefrei für alle und Schokoladeneis zum Abendessen. Wer bringt ihnen das bei? Im Ernst: Politisierung der Kinder kennt zwei Seiten. Die eine, die Sie vermuten und die andere, nach der jedes Statement eines Dreikäsehoch schon hochbrisante, politische Zukunftsvision ist.
Zitat Als ich in den fünfziger Jahren in die Schule ging, wurde im politischen Unterricht ("Sozialkunde" hieß das) auch oft über parteipolitische Präferenzen gesprochen. Die Lehrer wahrten strikte Neutralität; keiner wäre auf den Gedanken verfallen, uns Schülern seine eigene politische Haltung auch nur kundzutun, geschweige denn sie zur Grundlage seines Unterrichts zu machen.
Als ich in den neunziger Jahren in die Schule ging war das auch so. Dennoch waren die Grünen 1998 Regierungspartei. Wie kann das sein?
das Kommentareingabefeld ist zum Vorschein gekommen.
Ich habe mir den Quelltext des Artikels angesehen und dabei herausgefunden, daß der Kommentar in einem iFrame von "blogger.com" eigegeben werden soll. Kurz noch blogger.com in noscript freigegeben, und schon ging es. Werde also im Laufe des Abends meinen Kommentar verfassen und posten.
Mag vielleicht ein wenig widersprüchlich sein. Im realen Leben bin ich ziemlich entsetzt über sehr viel Übervorsichtigkeit und Vollkaskomentalität, im Internet bin ich soweit wie möglich mit "zugemachtem" Browser unterwegs um Risiken für das Betriebssystem zu vermeiden.
Schon zu meiner Schulzeit in den Siebzigern gab es einen Witz über die zunehmende Qualität der Schulausbildung. Der endete mit einem Ausblick darauf, wie es im Jahre 1980 mal sein würde.
Gerade habe ich den über google wiederentdeckt, Jahreszahlen etwas modifiziert und fortgeschrieben bis in die heutige Zeit.
Zitat von R.A.Denn auch damals werden die Lehrer m. E. politisch korrekt unterrichtet haben, was im Staate Konsens war. Sie werden sich für die Demokratie ausgesprochen haben und für die Menschenrechte und für andere allgemein übliche Werte. Kaum ein Lehrer wird sich wohl für die absolute Monarchie, die Sklavenhaltung oder den Antisemitismus offen ausgesprochen haben. Und deswegen war implizit klar, daß sie auch nur eine der im Konsens zulässigen Parteien wählen würden.
Und das ist heute genauso. Alle Lehrer sprechen sich für Umweltschutz, Gender Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit aus. Und keiner wird offen für Kapitalismus, Neoliberalismus oder Atomkraft eintreten. Und implizit ist jedem klar, daß sie auch nur eine der grünen Parteien wählen würden (also Grüne, Union, SPD, "Linke").
Damals wie heute schließt der Schulpluralismus extremistische Meinungen aus.
Zitat In der jetzt für den "Spiegel" befragten Altersgruppe - also der Unterstufe des Gymnasiums - hatten wir Schüler durchaus schon unsere politischen Präferenzen. Aber sie waren vom Elternhaus geprägt;
Das könnte heute immer noch sehr ähnlich sein. Man muss ja bedenken, dass die Zustimmung zu den Grünen in der Generation der Eltern dieser Kinder weit über dem Bevölkerungsdurchschnitt liegt, der in den Umfragen ausgewiesen wird. Die Grünen erhalten heute im Schnitt dieser Umfragen ein knappes Viertel der Stimmen.
Das ist aber, lieber Juno, ein ganz aktuelles Phänomen. Bei den Bundestagswahlen 2009 lagen sie bekanntlich mit 10,9 Prozent deutlich hinter der FDP. Das entsprach bis dahin ungefähr ihrem Wählerpotential.
Wenn die Hälfte aller Kinder der gymnasialen Unterstufe und der entsprechenden Klassen anderer Schulen jetzt die Grünen den anderen Parteien vorzieht, dann kann das eigentlich nur zu einem kleinen Teil am Einfluß des Elternhauses liegen. Eher ist an die medialen Einflüsse zu denken, auf die Gansguoter hingewiesen hat.
Ich weiß nicht, ob es Untersuchungen über deren Stärke gibt. Zeitungen und Zeitschriften lesen diese Kids ja eher selten; daß sie in TV und Rundfunk die Nachrichtensendungen sehr eifrig verfolgen, glaube ich auch nicht.
Also, ich halte es doch - ohne belastbare Belege zu haben - doch für eher wahrscheinlich, daß die Schule eine große Rolle spielt. Sicher nicht alle Schulen. Und die prägenden Einwirkungen dürften schon in der Grundschule stattfinden, wenn man gemeinsam überlegt, wie man Energie sparen kann, wie schrecklich die Klimakastrophe ist, wie traurig das Schicksal des lieben Eisbären usw.
Zitat Rechnet man dann auch noch ein, dass die vom "Spiegel" befragten Kinder vielleicht nicht vollkommen zufällig ausgewählt werden konnten, sondern eher aus "gebildeten Kreisen" stammen, dann ist es durchaus plausibel, dass auch die Eltern dieser Kinder zu 40 Prozent oder mehr grün wählen.
Wenn ich es richtig verstehe, handelt es sich um eine demoskopische, also repräsentative Umfrage; nicht eine Umfrage unter den Kindern von Spiegellesern.
Zitat Trotzdem lehrt die Lebenserfahrung ja, dass die Jugend irgendwann immer rebellisch wird
Ja, das ist, wie schon geschrieben, ja auch meine Hoffnung.
Übrigens diejenige mancher Eltern vielleicht bald auch. Die E10-Pleite könnte nur ein Vorspiel gewesen sein. Wenn der Strom immer teurer wird und rationalisiert werden muß (auf einem kürzlichen Forum des "Handelsblatts" teilten Fachleute mit, daß man darüber nachdenke, wie man nach dem Ausstieg den Stromverbrauch dem jeweiligen - ja dann von Wind und Wetter abhängigen - Angebot anpassen könne), dann wird vielleicht mancher merken, daß der "Ausstieg" zugleich ein Einstieg in die Mangelwirtschaft ist.
Ich habe mir bei Amazon schon mal angesehen, was man für ein Notstromaggregat hinblättern muß.
Zitat von Zettel"Wer die Jugend hat, dem gehört die Zukunft" hieß es einst bei den Nazis und den Kommunisten; entsprechend setzte man alles daran, die Kinder in der Schule zu indoktrinieren.
Wo die Reise hin gehen soll, erkennt man hier auch ganz gut.
Zitat von ftdSchulbücher diffamieren Kapitalismus Wirtschaft als Bedrohung In vier von fünf untersuchten Büchern geht es bei Wirtschaftsthemen um Strukturwandel, Verteilungsgerechtigkeit und Arbeitslosigkeit - meist mit wirtschaftspessimistischer Einschätzung. "Wirtschaft wird in den Büchern teilweise als Bedrohung dargestellt", sagt Helmut Klein, Autor der Studie. So würde der technische Fortschritt zum Jobkiller gemacht.
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat Wenn der Strom immer teurer wird und rationalisiert werden muß (auf einem kürzlichen Forum des "Handelsblatts" teilten Fachleute mit, daß man darüber nachdenke, wie man nach dem Ausstieg den Stromverbrauch dem jeweiligen - ja dann von Wind und Wetter abhängigen - Angebot anpassen könne), dann wird vielleicht mancher merken, daß der "Ausstieg" zugleich ein Einstieg in die Mangelwirtschaft ist.
Das, lieber Zettel, ist leider auch meine einzige Hoffnung.
Als ich hier im Forum vor einigen Tagen eine entsprechende Meinung geäußert habe, kam noch die Erwiderung, es wäre eine seltsame Haltung, es müsse erst schlechter werden ehe es besser wird.
Traurig beim Weg in den bevorstehenden Mangel ist nur, daß auch die, die den nicht wollten, mitgerissen werden.
Diskussionen wie wir hier sie führen, werden hoffentlich auch von einigen mitverfolgt, die nicht wirklich zu den Hardcore-Ökosozialismusprofiteuren gehören, sondern die in gutem Glauben mitbeten. Vielleicht erkennen einige davon doch noch, wohin der momentane Weg führt.
Ob sie dann aus purem Egoismus umschwenken, oder aus sozialem Gewissen, weil sie den ärmeren Teilen der Bevölkerung nicht noch mehr Armut nicht zumuten wollen, wäre in der Wirkung egal. Gebot der Stunde ist also Aufklärung, wohin uns Mangel an bezahlbarer Energie und an bezahlbaren Gütern führen. So, wie Calimero das hier tut: http://calimerosrumpelkammer.blogspot.co...eutschland.html
So ähnlich wie Gansguoter sehe ich das auch. Die Welt von Kindern ist noch stark in "gut" und "böse" eingeteilt. und die Grüninnen bedienen genau diese Erwartung. Außerdem mögen Kinder in der Regel freie Natur und Tiere, und die Grüninnen gelten schließlich als deren große Beschützer.
Man könnte auch sagen: Die Grüninnen machen auf kindliche Weise Politik. Was ihren Erfolg auch bei großen Kindern erklären würde.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat Ich weiß nicht, ob es Untersuchungen über deren Stärke gibt. Zeitungen und Zeitschriften lesen diese Kids ja eher selten; daß sie in TV und Rundfunk die Nachrichtensendungen sehr eifrig verfolgen, glaube ich auch nicht.
Nicht eifrig. Die Beeinflussung ist unterschwellig und führt daher auch zu Meinungen und nicht Positionen. Die Kinder bekommen mit "Kernkraftwerk explodiert", hören Horrorzahlen von Opfern, hören, dass bestimmte Parteien / Politiker lautstark dagegen sind; Kinder sind für irrationale Ängste empfänglich - und entsprechend finden sie diejenigen gut, die sie und den Planeten Erde vor der Atomkraft (oder dem Klimawandel) schützen wollen; finden - obwohl selbst Gymnasiasten, "Chancengleichheit" oder "Gerechtigkeit" im Schulwesen ganz wichtig; sind gegen Massentierhaltung (weil die armen Tiere dann so leiden) (haben dieselben Tiere dann aber gerne im Döner); sind gegen Ausländerfeindlichkeit und Nazis (auch wenn sie noch nie Nazis oder Ausländerfeinde gesehen haben; aber die sind böse, weil die ja gegen die nette Mitschüler Ü. sind); sind gegen Sarrazin, da sie - ohne ihn gelesen zu haben - wissen, dass dieser schlimme Dinge über Ausländer sagt, und so fort.
Zitat Trotzdem lehrt die Lebenserfahrung ja, dass die Jugend irgendwann immer rebellisch wird
Meine Erfahrung lehrt mich aber auch, dass Jugend meist nur rebellisch wird, wo es nichts kostet. Schließlich rebelliert man hauptsächlich seiner Hormone zuliebe. Wir sind noch weit von dem Punkt entfernt, an dem es cooler ist, eine Windturbine zu sabotieren, als die Scheiben bei einer Bank einzuwerfen.
Zitat Wo die Reise hin gehen soll, erkennt man hier auch ganz gut.
Man nennt das, was viele Schulbücher unterschwellig transportieren, den "geheimen Lehrplan". Hier sind v.a. die Gesellschaftswissenschaften relevant, und hier wird oft mit dem Mittel gearbeitet, "Betroffenheit" zu erzeugen. In Erdkunde in Kl. 10/11 etwa geht es um Bodenzerstörung durch Industrie etc., und das Ganze nennt sich dann "Bitterfeld-Syndrom". Dass "Bitterfeld" auch etwas mit der DDR-Wirtschaftspolitik zu tun haben könnte, bleibt natürlich außen vor. In Politik ist immer wieder ein Thema "Fremdenfeindlichkeit in Deutschland - eine Gefahr für unsere Gesellschaft" oder wahlweise der Vorteil von "Transfair-Produkten"; in Religion erreicht man hohe Betroffenheitswerte mit der Kinderarbeit in der Dritten Welt; im Deutschbuch sind gerne Geschichten, die davon handeln, wie ein armes Kind mit Migrationshintergrund ausgegrenzt wird (oder ein armes Kind mit einer Behinderung); in Geschichte wird im Buch für Kl. 6/7 natürlich das muslimische Spanien in allen Rosa-Tönen gezeichnet als das Toleranz-Paradies auf Erden (und die Kreuzzüge als böse Gewalttat der bösen Christen gegen die armen Muslime). - Wer als Lehrer hier nicht selbst fachkundig ist, übernimmt dann natürlich leicht das, was das Lehrbuch einem an die Hand gibt. Zum Glück muss man das ja nicht, sondern darf auch selsbt denken und eigenes Material verwenden - aber, wie gesagt: Der Lehrer muss erst einmal so engagiert sein und muss immer überlegen, ob das, was das Buch bietet, auch wirklich so unterrichtet werden sollte.
Ganz putzig übrigens auch die Lernstandsmaterialien für Klasse 8. Da gibt es Aufgaben, die sind so aufgebaut, dass zunächst ein mathematisches Problem in einer Textaufgabe verpackt wird, mit einer kleinen Geschichte; und dann werden drei Schüler eingeführt in folgender Weise: "Michael sagt: Die Lösung müsste 1/2x + 3y = 3 sein. Karola meint: Die Lösung ist 1/3x + 3y = 3. Fatima meint: Nein, es müsste 3x + 1/2y = 3 sein."
Bei Aufgaben diesen Typs hat in aller Regel der Junge mit deutschem Namen die falsche Lösung; in der Regel ist es erstens ein Mädchen und zweitens eine Fatima oder Ayshe oder Svetlana, die den richtigen Lösungsvorschlag bietet. Mal davon abgesehen, dass es ja auch nicht sein müsste, den Schwierigkeitsgrad herunterzusetzen, indem drei Lösungen zur Auswahl geboten werden (nicht immer), ist es auf die Dauer etwas penetrant peinlich, wie hier politisch korrekte Erziehung erfolgt.
Zitat von GansguoterBei Aufgaben diesen Typs hat in aller Regel der Junge mit deutschem Namen die falsche Lösung; in der Regel ist es erstens ein Mädchen und zweitens eine Fatima oder Ayshe oder Svetlana, die den richtigen Lösungsvorschlag bietet.
Was gewitzte Schüler ja längst spitz gekriegt haben dürften.
Aber lustig ist das ja wirklich nicht. So schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt.
Um es nochmal zu sagen: So etwas wäre analog in den fünfziger Jahren - also zwecks Indoktrination in christdemokratisch-liberalem Denken in unionsregierten Ländern oder in sozialdemokratischem Denken in Ländern wie Hessen, Hamburg, Berlin - ausgeschlossen gewesen.
Man dachte dazu viel zu demokratisch. Und es gab ja auch die Kontrolle durch die Opposition: Jeder einzelne der Fälle, die Sie aufführen, hätte, wenn die Opposition davon Wind bekommen hätte, mindestens zu einer Anfrage im Landtag geführt.
Heute scheint es niemanden mehr zu stören. Oder es traut sich niemand mehr, dagegen vorzugehen. Oder man hat resigniert, wozu ich ja auch zunehmend neige.
Zitat von ZettelWas gewitzte Schüler ja längst spitz gekriegt haben dürften.
Aber lustig ist das ja wirklich nicht. So schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt.
Schlimm, lieber Zettel, ist relativ. Das mit der Indoktrination hat ja noch nicht einmal im real existierenden Sozialismus so richtig funktioniert, und da war es ganz offiziell Programm und wurde knallhart durchgedrueckt. Der Schulstoff scheint, zumindest wenn sie einmal ein paar Jahre zurueckliegt, kaum Einfluss auf die Meinung ihrer Abgaenger zu haben: Da ist es dann eher die ganz konkrete Lebenserfahrung, die einen praegt.
Sicher, ein Unterstuefler ist ganz in dieser Welt gefangen. Aber das bleibt bei den meisten nicht ein Leben lang so.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.