Ich stelle erfreut fest beide genannten Sendungen "verpasst" und mich mit erfreulicheren Dingen beschäftigt zu haben(namentlich einem guten Film und einem guten Whisky) und erst kurz vor der Nachtruhe mich kurz mittels BBC kurz informiert zu haben. Fukushima pflanzte Samen, Ihr Artikel lässt sie wachsen und gedeihen, vielen Dank für Ihren grünen Daumen.
Ein weiterer Grund wo möglich Primärquellen zu nutzen.
Die Frage die sich mir stellt kann es die Tagesschau nicht besser oder will sie es nicht?
Es ist ja nicht so, dass irgendwer fehlerlos ist. Aber der Redakteur, der das Interview geführt hat, sollte doch in der Lage sein die Übersetzung zu prüfen. Falls nicht hätte man das Interview ja auch gleich lassen können und liest wahlweise die Pressemitteilungen von der EZB oder Attac vor.
Nicht alle Wertpapiere sind auch "Securities". Sondern "Sicherheiten" sind nur "hochwertige" Wertpapiere, die eben zur Besicherung von Geschäften hinterlegt werden können. Und wenn sie hinterlegt werden, sind sie "Collateral". Wobei auch andere Formen von "Sicherheiten" als "Collateral" hinterlegt werden können, z. B. Devisen oder Gold.
Das "hochwertig" bei Wertpapieren definiert in Europa im wesentlichen die EZB, die veröffentlicht täglich die Liste der von ihr als Sicherheit akzeptierten Wertpapiere: http://www.ecb.int/paym/coll/assets/html/list.en.html
Die meisten Finanzdienstleister orientieren sich an dieser Liste. Wertpapiere, die dort nicht auftauchen, werden gar nicht oder nur mit Abschlägen als Sicherheiten akzeptiert.
Was nun genau Trichet mit "Securities" konkret gemeint hat, müßte man dem Kontext entnehmen. Und obwohl er natürlich mit dem englischen Vokabular seines Fachs gut vertraut ist bleibt natürlich, daß er französischer Muttersprachler ist. Da sind die Bedeutungsabgrenzungen zwischen "sécurité", "valeur" oder "titre" noch einmal ein bißchen anders.
Wenn er also mit der EZB die normalerweise als Sicherheiten hinterlegbaren Wertpapiere aufkaufen will, dann ist die Übersetzung der Tagesschau vertretbar.
Zitat von R.A. Das "hochwertig" bei Wertpapieren definiert in Europa im wesentlichen die EZB, die veröffentlicht täglich die Liste der von ihr als Sicherheit akzeptierten Wertpapiere: http://www.ecb.int/paym/coll/assets/html/list.en.html
Wenn man sich die Listen genauer anschaut gibt es einen VALUATION_HAIRCUT also Sicherheitsabschlag für fast jedes Wertpapier.
Und Sicherheit im Kontext ist ja die Bonität der Staaten bzw. Bonität (+ evtl. weiter Werte) der Unternehmen. Die Liste der von der EZB als Sicherheit angenommenen Industrie-Bonds habe ich mir jetzt nicht genauer angeschaut, kann mir aber nicht vorstellen, dass alle unabgesichert sind.
Ein bei der EZB als "Sicherheit hinterlegbares Wertpapier" ist für mich etwas anderes als die "Sicherheit" ansich. In dem Kontext könnte es ja beispielsweise auch bedeutetn, dass griechische Inseln aufgekauft werden, was aber dem Zweck vollkommen wiedersprechen würde.
Die von ihnen vorgeschlagene Herleitung mag zwar durchgehen, aber wenn man sich fachlich präzise ausdrücken will, sollte man andere Worte wählen. Um das aber abschliesend zu beurteilen bräuchte man den vollständigen Textauszug der gesprochenen Worte und die Übersetzung.
Zitat von R.A.Nicht alle Wertpapiere sind auch "Securities". Sondern "Sicherheiten" sind nur "hochwertige" Wertpapiere, die eben zur Besicherung von Geschäften hinterlegt werden können. Und wenn sie hinterlegt werden, sind sie "Collateral". Wobei auch andere Formen von "Sicherheiten" als "Collateral" hinterlegt werden können, z. B. Devisen oder Gold.
Ich zitiere mal:
Zitat Für die auf dem Kapitalmarkt gehandelten Produkte, wie Aktien und Obligationen, hat sich dagegen sowohl in den USA als auch im Vereinigten Königreich ein anderer Begriff eingebürgert: securities. Er wird daneben noch in einer weiteren rechtlichen Bedeutung verwendet, nämlich „Sicherheiten". In dieser erfasst er zum Beispiel Grundpfandrechte, Bürgschaften und Sicherungseigentum. Diese zivilrechtliche Bedeutung muss jedoch von der kapitalmarktrechtlichen strikt unterschieden werden. Im Sinne von "Kapitalmarktprodukte" ist der Begriff in den beiden wichtigsten Gesetzen zum Kapitalmarktrecht, dem "Securities Act" aus dem Jahre 1933 und dem "Securities Exchange Act" aus dem Jahre 1934 definiert. Beide enthalten ausführliche Listen von Beispielen für securitites. Allerdings decken sie sich nicht.
Bei allen Problemen, die es in Zweifelsfällen geben mag, sind "securities" demzufolge erst einmal nichts anderes als Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen.
Zitat von R.A.Wenn er also mit der EZB die normalerweise als Sicherheiten hinterlegbaren Wertpapiere aufkaufen will, dann ist die Übersetzung der Tagesschau vertretbar.
Sicher kauft die EZB momentan Papiere, die man als Sicherheit hinterlegen kann, aber die angekauften Papiere dienen ja nicht als solche, und zweitens könnte man selbst in diesem Fall nicht sinnvoll sagen, daß die EZB "Sicherheiten aufgekauft" hat. "Sicherheiten" sind keine Art von Wertpapier, das man kaufen könnte.
Danke, lieber DrNick, für diesen Artikel, der mir aus dem Herzen spricht. Solch eine Stümperei erhellt schlagartig mehreres zugleich:
* Die Schlampigkeit, mit der in den Nachrichtenredaktionen der Öffentlich-Rechtlichen gearbeitet wird. Siehe die "Tagesschau" über Fukushima.
* Die schlechten Englischkenntnisse in Deutschland; auch bei denen, die Englisch gelernt haben sollten. Wie Sie schreiben - es wird fast immer die im Lexikon erste, die offensichtliche Wortbedeutung als Übersetzung verwendet. Mein Lieblingssbeispiel ist das "Boot" als Übersetzung von boat, auch wenn es sich um einen Ozeanriesen handelt.
* Die fehlende Kompetenz bei Wirtschaftsthemen. Die fehlt mir ja auch, und deshalb schreibe ich in ZR nicht über Wirtschaft. Aber ich bin mir meiner fehlenden Kompetenz bewußt und hätte in einem solchen Fall nachgeschlagen.
Ich habe das jetzt getan, in meinen alten gedruckten Wörterbüchern wie dem Muret-Sanders und dem Webster und online bei LEO und Free Dictionary. Das Ergebnis ist immer dasselbe: Im Finanzsektor ist die Hauptbedeutung von securities schlicht Wertpapiere oder Effekten. Public securities sind Staatsanleihen, und um diese geht es ja hier offensichtlich. "Sicherheiten" als Übersetzung existiert nicht.
Übrigens, nebenbei: Haben Sie schon bemerkt, daß Google vorgestern sang-und klanglos das Google Dictionary abgeschaltet hat? Man solle doch den Suchoperator define verwenden.
Die meisten extensions basierten auf Google Dictionary, so daß mein Chrome-Vocabbi plötzlich verstummte und auch eine andere extension, die ich stattdessen installierte. Ich habe dann vorerst eine aus Polen stammende extension mit dem schlichten Namen Translate gefunden, die es immerhin tut, wenn auch bescheiden.
Ich habe allerdings noch nicht ausprobiert, ob Vocabbi (das ausgezeichnet war) inzwischen eine andere Basis gefunden hat.
Nicht alle Wertpapiere sind auch "Securities". Sondern "Sicherheiten" sind nur "hochwertige" Wertpapiere, die eben zur Besicherung von Geschäften hinterlegt werden können. Und wenn sie hinterlegt werden, sind sie "Collateral". Wobei auch andere Formen von "Sicherheiten" als "Collateral" hinterlegt werden können, z. B. Devisen oder Gold.
Wenn Trichet von "Securities" spricht, meint er Rentenpapiere (bzw. konkret Staatsanleihen). Und eben nicht "Sicherheiten".
Die Kritik an der ARD ist also absoulut gerechtfertigt.
Im übrigen wird da auch absolut klar, dass der ARD-Übersetzer sich einfach nicht in der Materie auskennt. Denn "Sicherheiten kaufen" ist aus den im Eingangsbeitrag erwähnten Gründen inhaltlicher Blödsinn.
Zitat von DrNickIch zitiere mal: Zitat:Für die auf dem Kapitalmarkt gehandelten Produkte, wie Aktien und Obligationen, hat sich dagegen sowohl in den USA als auch im Vereinigten Königreich ein anderer Begriff eingebürgert: securities. Er wird daneben noch in einer weiteren rechtlichen Bedeutung verwendet, nämlich „Sicherheiten". In dieser erfasst er zum Beispiel Grundpfandrechte, Bürgschaften und Sicherungseigentum. Diese zivilrechtliche Bedeutung muss jedoch von der kapitalmarktrechtlichen strikt unterschieden werden.
Sie müßte strikt unterschieden werden. In der Praxis ist das eben nicht unbedingt der Fall. Wir reden hier von einem Umfeld, in dem dauernd "securities" als "security" hinterlegt werden. Was für die Juristen und die Sprachhüter sorgfältig getrennt werden sollte, ist für die Leute in der EZB und den mit dieser handelnden Finanzdienstleister völlig Jacke wie Hose. Die verwenden sowieso dauernd die englischen Begriffe, und dann wird im Deutschen entsprechend formuliert.
Man kann das jetzt Sprachschlamperei nennen, ab einer gewissen Verbreitung ist es dann Fachjargon und für eine Übersetzung in diesem Bereich dann korrekt.
Zitat von Florianengl. "Securities" = dt. "Rentenpapier"
Nein, Aktien oder diverse andere Wertpapier sind auch Securities.
Zitat engl. "Collateral" = dt. "Sicherheit".
In einem speziellen Sinn: Richtig.
Zitat Wenn Trichet von "Securities" spricht, meint er Rentenpapiere (bzw. konkret Staatsanleihen).
Meint er, deswegen hätte er besser präzise "Government Bonds" gesagt.
Zitat Im übrigen wird da auch absolut klar, dass der ARD-Übersetzer sich einfach nicht in der Materie auskennt.
Davon gehe ich zwar grundsätzlich auch aus - aber das läßt sich aus dem Beispiel nicht sicher schließen. Ich habe hier im Haus Dutzende von Kollegen, die sich bestimmt hervorragend mit der Materie auskennen - und die hätten das auch so übersetzt. Mag Sprachschlamperei sein, aber eben auch bei den Experten üblich.
Zitat von R.A. Wir reden hier von einem Umfeld, in dem dauernd "securities" als "security" hinterlegt werden. Was für die Juristen und die Sprachhüter sorgfältig getrennt werden sollte, ist für die Leute in der EZB und den mit dieser handelnden Finanzdienstleister völlig Jacke wie Hose. Die verwenden sowieso dauernd die englischen Begriffe, und dann wird im Deutschen entsprechend formuliert.
Man kann das jetzt Sprachschlamperei nennen, ab einer gewissen Verbreitung ist es dann Fachjargon und für eine Übersetzung in diesem Bereich dann korrekt.
Dieses Argument leuchtet mir ein, lieber R.A. Im Fachjargon geht es, wenn man schon nicht gleich Englisch spricht oder schreibt, oft darum, daß der Adressat weiß, welcher englische Fachbegriff gemeint ist. Und da kann "Sicherheiten" für securities sinnvoll sein. So wie man, sagen wir, für randomized "randomisiert" sagt, obwohl es auch eine gute Übersetzung gäbe, etwa "zufällig ausgewählt" oder "in zufälliger Abfolge".
Allerdings entschuldigt das meines Erachtens die Redaktionen der Nachrichtensendungen nicht; denn sie wenden sich ja an das breite Publikum und nicht Fachleute.
die EZB ist die einzige der big 4 (BOE, BOJ, ECB, FED), die ihre Käufe sterilisiert, d.h. für jede auf dem Sekundärmarkt gekaufte Staatsanleihe zieht sie irgendwo anders Liquidität ab, erhöht also nicht die Geldmenge. Alle anderen Notenbanken haben in den letzten Jahren outright gekauft - und es dabei belassen. Die zusätzliche Liquidität wandert ohnehin in die Reservekonten der Banken, erreicht also nicht die Realwirtschaft und ist dadurch nicht inflationstreibend, aber die EZB will da nichts risikieren. Daher ist das Genöle in Europa über die angeblich "tabubrechende" EZB fehl am Platz. An der - eh nicht vorhandenen - Inflation haben die paar Käufe keinen Anteil.
Zitat von Johann Grabnerdie EZB ist die einzige der big 4 (BOE, BOJ, ECB, FED), die ihre Käufe sterilisiert, d.h. für jede auf dem Sekundärmarkt gekaufte Staatsanleihe zieht sie irgendwo anders Liquidität ab, erhöht also nicht die Geldmenge. Alle anderen Notenbanken haben in den letzten Jahren outright gekauft - und es dabei belassen. Die zusätzliche Liquidität wandert ohnehin in die Reservekonten der Banken, erreicht also nicht die Realwirtschaft und ist dadurch nicht inflationstreibend, aber die EZB will da nichts risikieren. Daher ist das Genöle in Europa über die angeblich "tabubrechende" EZB fehl am Platz. An der - eh nicht vorhandenen - Inflation haben die paar Käufe keinen Anteil.
Das lese ich hier zum ersten Mal. Ich weiß jetzt nicht, wieviele Junk-Bonds die EZB mittlerweile aufgekauft hat, und auch nicht, wieviele IT und ES-Anleihen da letztens abgesaugt wurden, aber nun würde mich doch mal interessieren wo die EZB da an anderer Stelle entsprechende Liquidität abgezogen hat. Gibt es da irgendwo eine nachvollziehbare Aufzählung?
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von Johann GrabnerDaher ist das Genöle in Europa über die angeblich "tabubrechende" EZB fehl am Platz. An der - eh nicht vorhandenen - Inflation haben die paar Käufe keinen Anteil.
Richtig, das Inflationsargument stimmt (bisher) nicht. Aber das "Genöle" ist m. E. trotzdem berechtigt. Denn die Hauptkritik richtet sich ja darauf, daß die EZB sich hier Risiken ins Haus holt, die sie selber nicht verkraften kann. D.h. im Schadensfall müssen die Euro-Länder bezahlen. Genau das sollte die EZB nach Euro-Vertrag nicht machen, auch weil es die Haushaltshoheit der nationalen Parlamente aushebelt.
Zitat von Johann Grabnerdie EZB ist die einzige der big 4 (BOE, BOJ, ECB, FED), die ihre Käufe sterilisiert, d.h. für jede auf dem Sekundärmarkt gekaufte Staatsanleihe zieht sie irgendwo anders Liquidität ab, erhöht also nicht die Geldmenge. Alle anderen Notenbanken haben in den letzten Jahren outright gekauft - und es dabei belassen. Die zusätzliche Liquidität wandert ohnehin in die Reservekonten der Banken, erreicht also nicht die Realwirtschaft und ist dadurch nicht inflationstreibend, aber die EZB will da nichts risikieren. Daher ist das Genöle in Europa über die angeblich "tabubrechende" EZB fehl am Platz. An der - eh nicht vorhandenen - Inflation haben die paar Käufe keinen Anteil.
Find ich auch, voll ätzend dieses Genöle. Dabei kauft die EZB Sicherheiten so lang sie sicher sind um mit Sicherheit Euro-Bonds daraus zu machen. Das hat gar nichts mit Inflation zu tun. Mit Sicherheit.
Zitat von Johann Grabner -------------------------------------------------------------------------------- Daher ist das Genöle in Europa über die angeblich "tabubrechende" EZB fehl am Platz. An der - eh nicht vorhandenen - Inflation haben die paar Käufe keinen Anteil. --------------------------------------------------------------------------------
Das Vorgehen der EZB ist sehr kritisch zu sehen.
Aktuell stellt sich zwar das Problem derInflation nicht.
Aber dafür das Problem Moral Hazard.
Faktisch ist der Kauf von Staatsanleihen durch die Zentralbank ja nichts anderes als Gelddrucken durch den Staat.
In den USA kauft die FED zwar auch amerikanische Staatsanleihen. Aber dort ist es eben die Notenbank der USA die Staatsanleihen der USA kauft. Wenn dieser Deal negative Folgen hat (z.B. Inflation und/oder steigende Nominalzinsen), dann sind auch die USA selbst die Betroffenen. Es besteht also ein Anreiz für die US-Regierung, hier verantwortungsbewusst vorzugehen.
Anders in Euroa: In Europa kauft die EZB (an der nicht nur Italien beteiligt ist) italienische Staatsanleihen. Deshalb gibt es in Europa (anders als in den USA) am Geschäft nicht beteiligte Dritte (sprich: Deutschland et al), die ggf. unter diesem Deal leiden. Dadurch entsteht Moral Hazard. Wenn Italien die negativen Folgen einer überbordenden Staatsverschuldung auf Dritte abwälzen kann, warum sollte Italien an diesem Zustand etwas ändern?
Was passiert, wenn Wertpapiere auf der Aktivseite der Zentralbank-Bilanz etwa durch einen Schuldenschnitt stark abgewertet werden? Um M1 konstant zu halten, müßten doch Aktiva gekauft werden, oder nicht?
Zitat von R.A.Ich habe hier im Haus Dutzende von Kollegen, die sich bestimmt hervorragend mit der Materie auskennen - und die hätten das auch so übersetzt. Mag Sprachschlamperei sein, aber eben auch bei den Experten üblich.
Wirklich? Ich bin einigermaßen entsetzt. Ehrlich.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Und ich habe noch gedacht, als ewiger Klugscheißer meine Liebste exklusiv genervt zu haben, als ich ausrief, sofort nachdem ich beim gemeinsamen Fernsehen Trichet "securities" und den Sprecher "Sicherheiten" hatte sagen hören: So ein Bullshit, "securities" sind hier einfach nur "Wertpapiere"!
Es gibt für diese miese Übersetzung zwei Erklärungen. Die eine läuft auf eine Verschwörungstheorie hinaus. Die andere nimmt an, dass der öffentlich-rechtliche Qualitäts-Wirtschaftsjournalismus aus Volltrotteln besteht. Und ich habe gelernt, dass Verschwörungstheorien meistens falsch sind.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Also ich kenne das aus dem taeglichen Sprachgebrauch (asset management) auch nicht anders, mit einer Einschraenkung*:
'Security' wird benutzt als Bezeichnung fuer ein (*leicht handelbares, ergo liquidierbares) Wertpapier: Aktien, Bonds, Terminkontrakte usw.
Hauptsaechlich als Abgrenzung zu physischem Eigentum (bzw. tatsaechlichem Besitz) an einer Sache, wie z.B. Gold oder Immobilien, allerdings auch als Abgrenzung zu nicht leicht handelbaren Papieren, wie Krediten ('debt' vs. 'obligation') oder Unternehmensanteilen ('private' vs. 'public equity'). Ansonsten d'accord.
@ Rayson: Die Volltrottel-Theorie seh ich auch ganz vorne mitspielen... aber jetzt bin ich neugierig: Was waere die Verschwoerungstheorie?
Zitat von Zettel* Die Schlampigkeit, mit der in den Nachrichtenredaktionen der Öffentlich-Rechtlichen gearbeitet wird. Siehe die "Tagesschau" über Fukushima.
Genau an den Beitrag von Ihnen hatte ich auch gedacht, lieber Zettel.
Zitat von ZettelÜbrigens, nebenbei: Haben Sie schon bemerkt, daß Google vorgestern sang-und klanglos das Google Dictionary abgeschaltet hat? Man solle doch den Suchoperator define verwenden.
Ich werde beim Versuch, das "Google Dictionary" aufzurufen, zu "Google Translate" weitergeleitet. Die Übersetzungsfunktion funktioniert übrigens erstaunlich gut: Für "purchases of securities" wird "Käufe von Wertpapieren" und (etwas altmodisch) "Käufe von Effekten" angeboten.
Zitat von RaysonUnd ich habe noch gedacht, als ewiger Klugscheißer meine Liebste exklusiv genervt zu haben, als ich ausrief, sofort nachdem ich beim gemeinsamen Fernsehen Trichet "securities" und den Sprecher "Sicherheiten" hatte sagen hören: So ein Bullshit, "securities" sind hier einfach nur "Wertpapiere"!"
Ich bin verblüfft. Exakt so hat es sich (abgesehen von der genauen Wortwahl, an die ich mich nicht mehr erinnere) auch bei mir abgespielt.
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