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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 26 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.08.2011 17:00
Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.08.2011 17:39
#2 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Zitat von Zettel
George Friedman analyisiert die Lage im Nahen Osten.

Interessant ist es, daß in Friedmans Analyse die USA faktisch nicht mehr vorkommen; außer als diejenigen, die aus dem Irak abziehen.

Erinnern Sie sich noch an die vollmundigen Ankündigungen Präsident Obamas, ein Frieden im Nahen Osten stehe bevor? Natürlich herbeigeführt durch ihn, den Welterlöser. Und natürlich auf Kosten Israels.

Unter Obama findet ein Niedergang der USA statt, der ihre Rolle als Weltmacht beendet. Niemand interessiert sich überhaupt noch für diese in sich zusammenfallende einstige Supermacht.

Die Trümmer sind überall zu besichtigen - in Osteuropa, wo die Russen die neue, also alte Vormacht sind; in Ostasien, wo die Macht zwischen China und Indien aufgeteilt werden wird; und eben auch im Nahen Osten, wo die USA längst eine quantité négligeable sind.

Israel konnte bisher überleben, weil die USA eine Weltmacht waren, und weil sie auf der Seite Israels standen. Unter Obama sind die USA im Begriff, eine Regionalmacht zu werden. Da ist es dann auch egal, wie sie zu Israel stehen.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

24.08.2011 18:43
#3 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Tja, unter einem Präsidenten Ron Paul wäre es wenigstens offizielle Politik, zu der man stehen und die man aufrichtig für den richtigen Weg halten würde (Und auf die sich die anderen Staaten und Verbündeten der USA einstellen könnten).

Aber wäre das für die USA selber wirklich so schlimm? Haben die Vereinigten Staaten, außer natürlich einem geschmeichelten Ego, irgend einen Nutzen davon, der nicht durch Nachteile aus dieser Stellung mehr als wieder zunichte gemacht werden würde? Oder ist es nicht in erste Linie zu unserem Nachteil, wenn die USA aufhören unsere Verteidigung zu übernehmen und unsere Kohlen aus dem Feuer zu holen? Ich denke es ist in erster Linie ein Nachteil für den Rest der Welt (die bisher mit den USA auch immer einen Prügelknaben hatten), falls sich die USA zurückziehen würden. Aber ist es für die USA selber von Nachteil (vom Ego mal abgesehen)? Und sollten die Interessen der USA selber nicht im Zentrum ihrer Politiker stehen, wie in jedem anderen Land auch?

Nicht das Obama das auf sinnvolle weiße machen würde, denn er ist zum einen nicht konsequent und zum anderen einfach nur unfähig. Bei ihm ist der außenpolitische Rückzug unkoordiniert und teilweise unfreiwillig. Er sammelt daher nur die Nachteile eines solchen "Rückzuges" ein, ohne die Vorteil daraus zu ziehen, wie zum Beispiel Einsparungen alleine schon durch Rückzug des Militärs (um einen Abbau der Verteidigungskapazitäten und des militärtechnologischen Vorsprunges geht es dabei nicht, im Gegenteil, man hätte mehr Geld für Forschung zur Verfügung). Denn Obamas "Rückzug" ist ja gar kein (vollständig) gewollter, koordinierter und durchdachter Rückzug, sondern ein Zusammenbruch der Weltmachtstellung und des Einflusses.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.08.2011 20:16
#4 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Zitat von Zettel
George Friedman analyisiert die Lage im Nahen Osten.


Ein Krieg im Nahen Osten unter Beteiligung mehrerer arabischer Staaten gegen Israel, hätte wohl die Beteiligung der NATO zur Folge. Wenn dem Volk von Libyen geholfen wird dann sicher auch dem Israels.
Das wären dann schon eine ganze Reihe beteiligter Staaten. Bei der angespannten wirtschaftlichen Lage, ist das Potential für eine Weltwirtschaftskrise durchaus vorhanden.
Sehr reizvoll für Menschen, die den Tod mehr lieben als das Leben.
Deshalb ist jetzt, so sehr wie schon lange nicht mehr, die Geschlossenheit des Westens bei der Abstimmung im September über den Antrag der palästinensischen Autonomiebehörde gefragt. Sollte es Enthaltungen aus Europa oder sogar aus Nordamerika geben, wird es sehr gefährlich.
Ich hab mal gehört, in einer Kriegswirtschaft gelten etwas andere Regeln als zu Friedenszeiten, auch in Demokratien.
Harte Zeiten für Optimisten.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.08.2011 20:47
#5 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Zitat von Erling Plaethe
Ein Krieg im Nahen Osten unter Beteiligung mehrerer arabischer Staaten gegen Israel, hätte wohl die Beteiligung der NATO zur Folge. Wenn dem Volk von Libyen geholfen wird dann sicher auch dem Israels.

Ein bitterer Scherz, lieber Erling Plaethe. Zum ersten Mal steht Israel ohne einen Verbündeten da.

Retten wird es allein die Nicht-Wiederwahl von Barack Obama können. Mehr als 70 Prozent der amerikanischen Juden haben ihn gewählt; weil sie traditionell links sind oder weil sie vielleicht Obama sogar für einen Liberalen im europäischen Sinn des Worts hielten. Er hat noch immer die Unterstützung vieler jüdischer Journalisten.

Dieser Mann ist - ja, ich weiß, ich schreibe es ad nauseam - ein Unglück für sein Land, aber eben auch ein Unglück für die Welt.

Jeder, wirklich jeder andere wäre besser. Von mir aus Michele Bachmann, von mir aus Sarah Palin. Jeder der jetzigen Kandidaten der Republikaner würde besser regieren und würde auch Israel mehr beistehen als Barack Obama.

Herzlich, Zettel

Urlauber ( gelöscht )
Beiträge:

24.08.2011 20:50
#6 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Zitat von Erling Plaethe
Ein Krieg im Nahen Osten unter Beteiligung mehrerer arabischer Staaten gegen Israel, hätte wohl die Beteiligung der NATO zur Folge. Wenn dem Volk von Libyen geholfen wird dann sicher auch dem Israels.

Wenn die NATO im Nahen Osten eingreifen sollte (was ich nicht glaube), dann nur gegen Israel.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.08.2011 20:56
#7 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Zitat von Urlauber

Zitat von Erling Plaethe
Ein Krieg im Nahen Osten unter Beteiligung mehrerer arabischer Staaten gegen Israel, hätte wohl die Beteiligung der NATO zur Folge. Wenn dem Volk von Libyen geholfen wird dann sicher auch dem Israels.

Wenn die NATO im Nahen Osten eingreifen sollte (was ich nicht glaube), dann nur gegen Israel.


Es wird, denke ich, so laufen wie im Suezkrieg 1956: Die USA werden Israel zwingen, den Krieg abzubrechen, bevor er gewonnen ist.

Daraus resultieren im Grunde alle diese Konflikte. Würde Israel frei handeln können, dann wäre es in der Lage, Frieden zu schaffen. Aber die "Weltmeinung" läßt das nicht zu. Also gibt es immer wieder kleinere und größere Kriege.

Herzlich, Zettel

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.08.2011 21:42
#8 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Erling Plaethe
Ein Krieg im Nahen Osten unter Beteiligung mehrerer arabischer Staaten gegen Israel, hätte wohl die Beteiligung der NATO zur Folge. Wenn dem Volk von Libyen geholfen wird dann sicher auch dem Israels.

Ein bitterer Scherz, lieber Erling Plaethe. Zum ersten Mal steht Israel ohne einen Verbündeten da.

Retten wird es allein die Nicht-Wiederwahl von Barack Obama können. Mehr als 70 Prozent der amerikanischen Juden haben ihn gewählt; weil sie traditionell links sind oder weil sie vielleicht Obama sogar für einen Liberalen im europäischen Sinn des Worts hielten. Er hat noch immer die Unterstützung vieler jüdischer Journalisten.

Dieser Mann ist - ja, ich weiß, ich schreibe es ad nauseam - ein Unglück für sein Land, aber eben auch ein Unglück für die Welt.



Nein, ich scherze nicht. Es mögen harte Zeiten für Optimisten sein, aber Obama kommt nicht umhin Israel beizustehen und er würde es tun, davon bin ich überzeugt. Darüber hinaus deckt sich meine Meinung über Obama mit ihrer, lieber Zettel. Und was die NATO anbelangt, wird die Entscheidung wohl eher erzwungen.

Zitat von Urlauber

Wenn die NATO im Nahen Osten eingreifen sollte (was ich nicht glaube), dann nur gegen Israel.


Und ganz sicher nicht gegen Israel gerichtet sein.

flobotron Offline



Beiträge: 333

25.08.2011 07:29
#9 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Zitat von Zettel

Dieser Mann ist - ja, ich weiß, ich schreibe es ad nauseam - ein Unglück für sein Land, aber eben auch ein Unglück für die Welt.



Ich frage mich immer öfters was geschehen wäre, wenn John McCain und nicht Barack Obama die Wahl gewonnen hätte.
Als Schlüsselpunkt sehe ich die leider erfolglose Revolution im Iran. Hätte zu diesem Zeitpunkt ein starker Präsident im Weißen Haus gesessen, der die Revolutionäre unterstütz und ihnen nicht wie Obama in den Rücken gefalle wäre, dann wäre der gesamte Arabische Raum(Israel, die palestinensischen Gebiete, Irak, Afghanistan, Jemen usw.) und darüber hinaus deutlich friedlicher.
Für mich ist der Iran der Dominostein der zu diesem Zeitpunkt einfach hätte fallen müssen. Durch die Aufrüstungs-und Weltmachtsambitionen der Mullahs und Ahmadinedschads ist die gesamte Region in immer zunehmender Unruhe und Angst. Iranische Waffen oder Spezialeinheiten finden sich in jeden Kriesenherd der Gegend und heizen die dortigen Konflikte immer weiter an.

Ich denke Barack Obamas Appeasementversuch 2009 ist mit Abstand sein größtes und folgenreichste Versagen in seiner Laufbahn als Präsiden der USA.
Da Trauert man einem Reagon, Bush oder eventuell Mccain schon sehr hinterher:(

mfg flobotron

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.08.2011 07:55
#10 Obama Antworten

Zitat von flobotron
Für mich ist der Iran der Dominostein der zu diesem Zeitpunkt einfach hätte fallen müssen. Durch die Aufrüstungs-und Weltmachtsambitionen der Mullahs und Ahmadinedschads ist die gesamte Region in immer zunehmender Unruhe und Angst. Iranische Waffen oder Spezialeinheiten finden sich in jeden Kriesenherd der Gegend und heizen die dortigen Konflikte immer weiter an.

So ist es, lieber Flobotron,

Dieser Präsident hat ja nicht nur immer wieder gegenüber dem Iran klein beigegeben, sondern er hat die Herrschaft der Mullahs regelrecht gepäppelt. Siehe zum Beispiel hier und hier.

Ich habe den Kandidaten Obama, ich habe den Präsidenten Obama immer wieder kommentiert. Es war alles zu optimistisch.

Daß es dieser Präsident schaffen würde, in drei Jahren die amerikanische Wirtschaft zu ruinieren und außenpolitisch aus einer Supermacht eine Regionalmacht zu machen, hatte ich mir nicht vorstellen können. Charles Krauthammer wußte es; er hat alles vorhergesagt.

Herzlich, Zettel

Frank Offline




Beiträge: 187

25.08.2011 14:25
#11 RE: Obama Antworten

Zuerst ein Verweis auf einen thematisch ähnlichen Artikel
http://jungle-world.com/artikel/2011/34/43854.html

Gedanken zur NATO und zum Nahen Osten

Grobe Einteilung: Norwegen, Spanien, Portugal, Griechenland extrem antiisraelisch (Kleine Verbesserungen durch Papandreou)
taktisch proarabisch: Großbritannien und Frankreich (wegen der Rolle der einheimischen muslimischen Wähler, auch wegen starkem Öl-Engagement in arabischen Ländern)
proisraelische Tendenzen nur bei Kanada, Polen, Tschechien und Niederlande, wobei die letzten drei aber Energieabhängigkeiten haben.

Die Haltung der USA unter Obama ist schon angesprochen worden. Deutschland hat keine Außenpolitik mehr (und Panzer werden nach Saudi-Arabien verkauft)...

Bei der Bundeswehr dominieren inzwischen Offiziere, die offen ihre Feindschaft gegenüber Israel dokumentieren.
http://www.baks.bund.de/DE/Veranstaltung...ahost_node.html

In der CDU ist der Islamistenfreund und Israel"kritiker" R. Polenz außenpolitischer Leitwolf

Und schon 1973 verweigerte Bundeskanzler Willy Brandt dem berängten Israel Nachschublieferungen von US-Stützpunkten auf deutschen Boden, während die DDR-Luftwaffe in Syrien aktiv war.

http://braunzonebw.blogsport.de/2008/10/...iff-auf-israel/

-----
Sit intra te concordia et publica felicitas

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

25.08.2011 15:54
#12 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Wenn Israel um seine Existenz kämpfen muss, was macht Israel dann? Israel kann ja schlecht mit ansehen wie ihre Atomwaffen in die Hände von Islamisten und arabischen Despoten fallen. Also muss Israel diese vorher abfeuern...

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.08.2011 16:20
#13 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Zitat von Techniknörgler
Wenn Israel um seine Existenz kämpfen muss, was macht Israel dann? Israel kann ja schlecht mit ansehen wie ihre Atomwaffen in die Hände von Islamisten und arabischen Despoten fallen. Also muss Israel diese vorher abfeuern...

Das wird es nicht tun. Der Sinn von Atomwaffen ist das Drohpotential, nicht der Einsatz.

Israel steht jetzt allein da, nachdem Obama, der sich - als Moslem aufgewachsen - dem Islam näher fühlt als dem Judentum, den Schutz durch die USA faktisch aufgekündigt hat. Die EU war nie israelfreundlich.

Also muß Israel selbst sehen, wie es sich behauptet. Es wird das schaffen, denke ich. Ohne den Einsatz von Atomwaffen und gegen die "Weltmeinung".

Herzlich, Zettel

Hermann ( gelöscht )
Beiträge:

25.08.2011 20:40
#14 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Werter Herr Zettel, worauf stützen Sie Ihre Ansicht, der amerikanische Präsident sei als Moslem aufgewachsen?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.08.2011 20:53
#15 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Zitat von Hermann
Werter Herr Zettel, worauf stützen Sie Ihre Ansicht, der amerikanische Präsident sei als Moslem aufgewachsen?

Er ging in Indonesien in die Grundschule und wurde dort mit "Religion: Moslem" geführt, weil sein Stiefvater Moslem war. Er besuchte auch den Koranunterricht, soll aber kein besonders frommer Schüler gewesen sein.

Ich habe das seinerzeit recherchiert, im Wahlkampf 2008, und die Einzelheiten stehen auch hier im Forum und/oder in ZR. Das sind keine von Obama-Gegnern verbreiteten Gerüchte. Wenn ich so etwas schreibe, dann habe ich seriöse Quellen.

Falls Sie die Einzelheiten nicht selbst ergoogeln können, lieber Hermann, dann sagen Sie das bitte. Ich suche sie dann heraus.

Herzlich, Zettel

Hermann ( gelöscht )
Beiträge:

25.08.2011 21:04
#16 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Vielen Dank, aber das wird nicht nötig sein.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.08.2011 21:21
#17 Moslem Obama Antworten

Zitat von Hermann
Vielen Dank, aber das wird nicht nötig sein.

Naja, ich habe jetzt doch nachgesehen. Hier finden Sie alle Einzelheiten und Quellen.

Herzlich, Zettel

Hermann ( gelöscht )
Beiträge:

25.08.2011 22:07
#18 RE: Moslem Obama Antworten

Ich danke Ihnen für Ihre Mühe. Es wäre zweifellos höflicher gewesen, bereits im letzten Beitrag darauf hinzuweisen, daß sich unser Kenntnisstand offensichtlich ungefähr deckt und ich lediglich die Formel "als Moslem aufwachsen" überinterpretiert hatte. Diesen Lapsus bitte ich zu entschuldigen.

Urlauber ( gelöscht )
Beiträge:

25.08.2011 22:22
#19 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Man weiß es nicht.

Man weiß nicht, ob Ahmadinedjad wirklich so irrational ist, wie er sich gibt.
Im Iran werden die Christen und Bahaî brutal verfolgt.
Die jüdische Gemeinde in Teheran mit 30.000 Mitgliedern lebt weitgehend unbehelligt von staatlicher Repression. Die haben sogar (auch wenn das keine große Rolle spielt) einen Abgeordneten im (Pseudo)Parlament.
Iran hat heute in der Gegend eine Führungsrolle, aber der Stern verglüht. Schon jahrelang liegt die Geburtenrate (1,7 Kinder pro Iranerin) unter der Reproduktionsrate. Noch gibt es einen Überschuss an Männern im kampffähigen Alter. Es sind nicht die hellsten (die Mehrzahl der intelligenten Iraner gehört entweder zur Führungsclique oder hat das Land verlassen), doch zum Selbstmordeinsatz reicht´s allemal. Aber wer wird in 15 Jahren das Land verteidigen? Mit dem Besitz von Atomwaffen stellt sich diese Frage nicht.
Nach Marathon hat Themistokles die Aufrüstung gegen die Perser auch nicht mit der Persergefahr begründet; das hätte ihm keiner abgenommen. Kann gut sein, dass Iran die Atomwaffen in erster Linie zum Schutz gegen die Sunniten haben will. Denn dass die Unterschiede zwischen Sunniten und Schiiten nicht nur akademisch sind, haben wir gerade in Bahrein gesehen.

Israel hat so richtig keine eigenen Flugzeuge. Und der Bestand ist veraltet. In den USA gibt es nichts gescheites mehr zu kaufen, die paar F-22 sind nicht für den Export vorgesehen.
Rußland hat tolle Airframes. Indien entwickelt gerade welche. Aber beide Staaten haben keine Avionik.
Das Silicon Valley ist das einzige Land der Welt, das eine noch höhere Dichte an High-Tech Unternehmen hat als Israel. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind eine Million Juden nach Israel ausgewandert, mehr als die Hälfte davon haben eine Fach- oder Hochschulbildung, 10.000 sind Wissenschaftler. Avionik schütteln die nicht aus dem Ärmel, aber die kriegen das hin. Wie man hört, folgen die Länder der einfachen Logik.
Dazu kommt, dass außer Israel nur noch Putin begreift, welche Gefahr von den Moslems ausgeht und wie man mit denen umgehen muss. Mit dem Abzug der Amerikaner aus Afghanistan hat nur noch Indien die Fähigkeit, Pakistan in den Zange zu nehmen und damit die pakistanische Unterstützung der afghanischen Warlords einzudämmen – also genau was Putin wünscht.

Man weiß nicht wie es ausgeht. Aussichtslos ist die israelische Position jedenfalls nicht.

Aber die Gefahr besteht, dass es schon in wenigen Wochen wieder kracht. Ägypten kriegt keinen Kredit mehr. Schon jetzt lebt die Hälfte der Ägypter im Elend. Wer wird die durchfüttern, wenn nichts mehr zum Verteilen da ist?
Einiges deutet darauf hin, dass Ägypten Krisenmanagement auf moslemisch betreibt. Wenn kein Brot, dann wenigstens Spiele. Direkt Krieg führen wird die unfähige Armee nicht. Aber der Terror wird zunehmen. Und wir werden häufiger in den Nachrichten hören: „Die israelischen Streitkräfte haben heute wieder Ziele … bombardiert. Vorausgegangen waren …“

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.08.2011 22:36
#20 RE: Moslem Obama Antworten

Zitat von Hermann
Es wäre zweifellos höflicher gewesen, bereits im letzten Beitrag darauf hinzuweisen, daß sich unser Kenntnisstand offensichtlich ungefähr deckt und ich lediglich die Formel "als Moslem aufwachsen" überinterpretiert hatte.

Es ist halt ein Faktor, lieber Hermann. Obama ist kein Moslem, und es gibt keine Hinweise darauf, daß er seinen Amtseid bricht und die Sache des Islam statt diejenige der USA betreibt. Aber auch Politiker sind Menschen, bei denen Sympathie und Antipathie eine Rolle spielen.

Konrad Adenauer war überzeugter Rheinländer und mochte Preußen nicht (auf dem Weg nach Berlin begann für ihn die "asiatische Steppe"). Mitterand und Thatcher mochten Deutschland nicht; sie hatten ja den Zweiten Weltkrieg erlebt. Obama, in Indonesien aufgewachsen, mit einem Afrikaner als Vater, hat eben auch die Weltsicht, die seine Biographie hervorgebracht hat.

Er hat erkennbar keine Beziehung zu Europa, das ihm fremder sein dürfte als Indonesien. Er läßt nicht erkennen, daß er etwas vom Judentum hält. Er widmet sich seit seinem Amtsanritt nachgerade liebevoll den Moslems; siehe die Rede von Kairo.

So ist das nun mal. Staatsmänner sind keine Automaten.

Herzlich, Zettel

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

26.08.2011 00:20
#21 RE: Moslem Obama Antworten

Lieber Zettel,

Wie alle Sozialisten scheint auch Präsident Obama an das Gute in jedem Menschen zu glauben. Seine Handreichung in Richtung Iran war vielleicht auch der Versuch, einer vermeintlich verpassten Gelegenheit zur Verbesserung der Beziehungen direkt nach 9/11, neues Leben einzuhauchen. Dass dies daneben ging, hat er realisiert, denke ich.

Gesetzt den Fall, er würde bei einem für Israel existentiellen Krieg, diesem seit mehr als einem halben Jahrhundert wichtigsten Bündnispartner in der Region, die kalte Schulter zeigen; seinen Demokraten würde dies ewig anhängen. Barack Obama hat bestimmt gehofft etwas bewegen zu können, im Nahen Osten. Vielleicht hat er ja Bill Clinton nicht geglaubt, worum es den Palästinensern geht. Dass sie z.B. keine Zwei-Staaten-Lösung akzeptieren wollen. Ich glaube nicht, dass er nichts an Erfahrung mitgenommen hat und nicht sieht, dass eine Schwäche Israels immer auch die Schwäche des Westens ist.

Er ist Amerikaner, er ist vom Mars und nicht von der Venus. Gerade John McCain, der sicher ein hervorragender Präsident geworden wäre, hat sich dagegen verwahrt, Obama würde es an Liebe zu Amerika ermangeln.

Viele Grüsse, Erling Plaethe

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

26.08.2011 08:19
#22 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Zitat von Urlauber
In den USA gibt es nichts gescheites mehr zu kaufen, die paar F-22 sind nicht für den Export vorgesehen.
Rußland hat tolle Airframes.


Die neusten Versionen der F-15 (z.B. F-15SG für Singapur, oder jüngst der große Deal mit Saudi-Arbaien) und F-16 (Block 60 für UAE, oder das noch immer bestehende Interesse von Taiwan) verkaufen sich nach wie vor. Modernen Varianten der Flanker-Familie (z.B. die indische Su-30MKI) sind zwar was die Flugleistung betrifft eindrucksvolle Maschinen, aber sensortechnisch und vor allem waffentechnisch sind die amerikanischen Maschinen überlegen. Von Dingen wie Wartung oder Lebensdauer des Flugzeuges ganz zu schweigen.
In Zukunft gibt es die F-35.

-----------------------------
http://xanopos.wordpress.com/

WasIstLiberal? ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2011 08:19
#23 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Urlauber

Zitat von Erling Plaethe
Ein Krieg im Nahen Osten unter Beteiligung mehrerer arabischer Staaten gegen Israel, hätte wohl die Beteiligung der NATO zur Folge. Wenn dem Volk von Libyen geholfen wird dann sicher auch dem Israels.

Wenn die NATO im Nahen Osten eingreifen sollte (was ich nicht glaube), dann nur gegen Israel.


Es wird, denke ich, so laufen wie im Suezkrieg 1956: Die USA werden Israel zwingen, den Krieg abzubrechen, bevor er gewonnen ist.

Daraus resultieren im Grunde alle diese Konflikte. Würde Israel frei handeln können, dann wäre es in der Lage, Frieden zu schaffen. Aber die "Weltmeinung" läßt das nicht zu. Also gibt es immer wieder kleinere und größere Kriege.

Herzlich, Zettel




Wieso wäre es dann nicht besser die USA halten sich heraus? Ich kann Ihre Haltung bzgl. der USA nicht verstehen. Soll Sie sich nun einmischen oder nicht?
Oder andersherum gefragt: Wann soll sie sich einmischen und wann nicht? Sollen die USA Israel so gut es eben geht "aufhalten", sollen Sie mit Israel in irgendeinen Krieg ziehen? Ich wäre auch an der "Weltmeinung" interessiert, da mir nicht bewusst wäre, daß es so etwas geben könnte. Wie man lapidar von "kleineren und größeren Kriegen" schreiben kann finde ich zweifelhaft.

Wie ich Sie verstehe, ist der Weltmachtstatus des USA (weil es sich um einen Rechtsstaat handelt) unverzichtbar. Speziell wenn es gegen China und Russland geht. Soweit kann ich dem durchaus folgen. Nun denn; Israel sollen die USA nicht aufhalten weil es die Israelis offenbar ohne Einmischung besser geregelt bekommen. Warum stimmen die USA dann mit Sicherheit gegen einen Staat Palästina? Israel wäre doch ohne diese Unterstützung "besser" dran, den schließlich wäre Israel in der Lage Frieden zu schaffen, was ja andererseits meint die USA sind dazu nicht in der Lage. Wenn die USA aber nicht in der Lage sind Frieden zu schaffen, was nützt dann der Weltmachtstatus der USA?

Das ergibt für mich, mit Verlaub, keinen Sinn.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.09.2011 11:01
#24 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Zitat von WasIstLiberal?

Zitat von Zettel

Zitat von Urlauber

Zitat von Erling Plaethe
Ein Krieg im Nahen Osten unter Beteiligung mehrerer arabischer Staaten gegen Israel, hätte wohl die Beteiligung der NATO zur Folge. Wenn dem Volk von Libyen geholfen wird dann sicher auch dem Israels.

Wenn die NATO im Nahen Osten eingreifen sollte (was ich nicht glaube), dann nur gegen Israel.


Es wird, denke ich, so laufen wie im Suezkrieg 1956: Die USA werden Israel zwingen, den Krieg abzubrechen, bevor er gewonnen ist.

Daraus resultieren im Grunde alle diese Konflikte. Würde Israel frei handeln können, dann wäre es in der Lage, Frieden zu schaffen. Aber die "Weltmeinung" läßt das nicht zu. Also gibt es immer wieder kleinere und größere Kriege.


Wieso wäre es dann nicht besser die USA halten sich heraus? Ich kann Ihre Haltung bzgl. der USA nicht verstehen. Soll Sie sich nun einmischen oder nicht?
Oder andersherum gefragt: Wann soll sie sich einmischen und wann nicht? Sollen die USA Israel so gut es eben geht "aufhalten", sollen Sie mit Israel in irgendeinen Krieg ziehen? Ich wäre auch an der "Weltmeinung" interessiert, da mir nicht bewusst wäre, daß es so etwas geben könnte. Wie man lapidar von "kleineren und größeren Kriegen" schreiben kann finde ich zweifelhaft.


Ich bin, lieber WasIstLiberal, so wenig wie irgendwer sonst in der Lage, gute Ratschläge in Bezug auf die Lage im Nahen Osten zu geben. Das, was Sie zitieren, ist ja nur der Versuch einer kleinen Analyse gewesen; und einer Vorhersage, was passieren wird, wenn ein neuer Nahostkrieg begonnen werden sollte. Die Hamas ist ja gerade wieder einmal heftig am Zündeln.

Was finden Sie, lieber WasIstLiberal? an der Formulierung "kleineren und größeren Kriegen" bedenklich? Es gab vier große Kriege zwischen Israel und Arabern (den Palästinakrieg, den Suezkrieg, den Sechstagekrieg und den Jom-Kippur-Krieg), es gab größere Militäraktionen wie im Südlibanon und im Gazastreifen, und es gab und gibt den täglichen Kleinkrieg, den Terroristen gegen Israel führen. Das jüngste Beispiel waren die Anschläge nahe der Grenze zum Sinai.

Zitat von WasIstLiberal?
Wie ich Sie verstehe, ist der Weltmachtstatus des USA (weil es sich um einen Rechtsstaat handelt) unverzichtbar. Speziell wenn es gegen China und Russland geht. Soweit kann ich dem durchaus folgen. Nun denn; Israel sollen die USA nicht aufhalten weil es die Israelis offenbar ohne Einmischung besser geregelt bekommen.

So pauschal kann man das nicht sagen. Ich habe ja nur geschrieben: Die USA haben Israel mit Rücksicht auf die "Weltmeinung" gezwungen, einen Krieg abzubrechen, bevor er eindeutig gewonnen war. Solche Ergebnisse, in denen jede Seite sich als halber Sieger fühlen kann, sind aber notorische Wurzeln neuer Kriege. JeffDavis als Militärhistoriker wird dazu sicher Genaueres sagen können.

Zitat von WasIstLiberal?
Warum stimmen die USA dann mit Sicherheit gegen einen Staat Palästina? Israel wäre doch ohne diese Unterstützung "besser" dran, den schließlich wäre Israel in der Lage Frieden zu schaffen, was ja andererseits meint die USA sind dazu nicht in der Lage.

Das verstehe ich nicht. Ich hatte vom Verhalten der USA während eines Nahostkriegs gesprochen. Jetzt geht es um etwas ganz Anderes, nämlich ihr Verhalten im Sicherheitsrat.

Zitat von WasIstLiberal?
Wenn die USA aber nicht in der Lage sind Frieden zu schaffen, was nützt dann der Weltmachtstatus der USA? Das ergibt für mich, mit Verlaub, keinen Sinn.

Ja, wenn die Welt so einfach wäre, lieber WasIstLiberal?. Die USA als Weltmacht schützen unsere Interessen; auch und gerade die des militärisch schwachen Europa. Sie sind nicht in der Lage, im Nahen Osten Frieden zu schaffen; das habe alle Präsidenten des vergangenen halben Jahrhunderts erfahren. Das eine ist so, wie es ist. Das andere ist so, wie es ist.

Mag sein, daß das keinen Sinn ergibt. Aber die Geschichte ergibt selten einen Sinn.

Herzlich, Zettel

WasIstLiberal? ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2011 17:21
#25 RE: Stratfors Analysen: Anerkennung eines Staats Palästina? Antworten

Zitat von Zettel
Ja, wenn die Welt so einfach wäre, lieber WasIstLiberal?. Die USA als Weltmacht schützen unsere Interessen; auch und gerade die des militärisch schwachen Europa. Sie sind nicht in der Lage, im Nahen Osten Frieden zu schaffen; das habe alle Präsidenten des vergangenen halben Jahrhunderts erfahren. Das eine ist so, wie es ist. Das andere ist so, wie es ist.

Mag sein, daß das keinen Sinn ergibt. Aber die Geschichte ergibt selten einen Sinn.

Herzlich, Zettel



Jetzt verstehe ich, wie Sie es meinen. Also insgesamt kann die USA überall außer im Nahen Osten für Frieden sorgen und Sie sind der Garant für den Frieden weltweit für alle nur eben nicht im Nahen Osten. Und offensichtlich ist dazu nur die USA in der Lage weil Europa es nicht kann. Nun ja dann könnten wir ja zumindest unsere Armee einstampfen. Finde ich eine "interessante" Idee.

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