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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 28 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.09.2011 13:39
Aufruhr in Arabien (20): Israel zwischen der Türkei und Ägypten Antworten

Der Nahe Osten ist gegenwärtig so instabil wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Folge der Serie untersuche ich die Lage in Ägypten und in der Türkei im Hinblick darauf, was das für Israel bedeutet.

patzer Offline



Beiträge: 359

15.09.2011 14:32
#2 RE: Aufruhr in Arabien (20): Israel zwischen der Türkei und Ägypten Antworten

Es stimmt ja alles.Leider gelten auch die unausweichlichen Gesetzmässigkeiten der Demografie.Israel wird untergehen.Die Frage ist nicht mehr "ob".Es würde europäischen Staaten(so es sie dann noch gibt)nicht schlecht zu Gesichte stehen, für den Katastrophenfall(der eintreten wird)eine großzügige Immigrationsregelung für JÜDISCHE Israelis zu beschliessen.

beer7 Offline



Beiträge: 18

15.09.2011 15:03
#3 RE: Aufruhr in Arabien (20): Israel zwischen der Türkei und Ägypten Antworten

Welche "unausweichlichen Gesetze der Demographie"? Die Geburtenraten bei den Palaestinensern sind schon auf israelischem Niveau angekommen. Im Iran reicht die Geburtenrate nicht mehr, um die Bevoelkerung zu halten, bald herrschen dort italienische Zustaende.
http://www.atimes.com/atimes/Middle_East/MF07Ak01.html
http://www.atimes.com/atimes/Middle_East/ME24Ak01.html

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.09.2011 15:40
#4 RE: Aufruhr in Arabien (20): Israel zwischen der Türkei und Ägypten Antworten

Zitat von Zettel
Der Nahe Osten ist gegenwärtig so instabil wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Folge der Serie untersuche ich die Lage in Ägypten und in der Türkei im Hinblick darauf, was das für Israel bedeutet.

Wie es der Zufall will, steht seit 14.06 Uhr jetzt auch ein Kommentar zu diesem Thema von meinem Lieblingsautor Jakob Augstein im Netz.

Wie immer bemerkenswert ist Augsteins Unlogik. Einerseits nämlich hat er erkannt, warum Erdogan Israel die Freundschaft aufgekündigt hat:

Zitat
Erdogan ist alles andere als ein Spieler. Er kalkuliert kühl. (...) Amerika ist schwächer geworden, die arabischen Staaten sind im Aufbruch. Der Wind in der Levante hat sich gedreht und der türkische Premier hat das erkannt.

Und also? Also ist natürlich Israel an Erdogans Kehrtwende schuld:

Zitat
Mit einer kaum fassbaren Nachlässigkeit haben die Israelis ihr Verhältnis zum wichtigsten Partner in der Region zerstört. Schon im Jahr 2008 hatten sie Erdogan tief gekränkt als der damalige israelische Regierungschef Olmert zu Besuch in Ankara war und mit seinem türkischen Kollegen über alles Mögliche sprach - nur nicht über den wenig später beginnenden israelischen Großangriff auf Gaza. Vertrauensvoller Umgang mit Freunden sieht anders aus.

Mit anderen Worten: Erstens hat Erdogan aus kühlem Machtkalkül Israel die Freundschaft aufgekündigt. Und zweitens sind daran natürlich die Israelis schuld, weil sie Erdogan tief gekränkt haben.

Und so fort:

Zitat
... hatte die israelische Regierung das getan, was sie seit dem Sechstagekrieg vor 44 Jahren immer getan hat: ohne Rücksicht auf die Verhältnismäßigkeit der Mittel das durchzusetzen, was sie für die Interessen Israels hält. ... Es ist der gleiche politische Autismus, der Israel in diesem Frühjahr den arabischen Aufbruch verpassen ließ ... Es ist eine beinahe pathologische Erstarrung, in der die israelische Politik verharrt ... Israel hat Freunde in Europa. Aber auch die werden dem Land nicht beistehen können, wenn es sich in eine offene Auseinandersetzung mit einem der Nachbarstaaten manövriert oder gar mit der Türkei. Ob Starrsinn, Hochmut, Selbstüberschätzung, Ungeschicklichkeit oder eine Mischung aus allem verantwortlich ist, wird dann keine Rolle mehr spielen.

Und dann hat Augstein eine Idee:

Zitat
In dem Maße, in dem Amerikas Macht schwindet, wird Israel keine andere Wahl haben, als mit den Palästinensern Frieden zu schließen.

Ja wunderbar. Gerade hat - ich habe es in dem Artikel verlinkt - die Hamas es abgelehnt, einen palästinensischen Staat zu proklamieren, solange er nicht auch das Territorium umfaßt, auf dem Israel liegt. Israel braucht jetzt nur noch Frieden schließen, indem es Selbstmord begeht. So stellt Augstein es sich offenbar vor.

Ist's nur Dummheit bei Augstein? Oder vielleicht doch Antisemitismus?

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

15.09.2011 15:57
#5 RE: Aufruhr in Arabien (20): Israel zwischen der Türkei und Ägypten Antworten

Zitat von Zettel
Ist's nur Dummheit bei Augstein? Oder vielleicht doch Antisemitismus?


Ich sehe da keinen Widerspruch.
Der Mann ist einfach widerlich.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.09.2011 20:04
#6 RE: Aufruhr in Arabien (20): Israel zwischen der Türkei und Ägypten Antworten

Zitat von Zettel
Der Nahe Osten ist gegenwärtig so instabil wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Folge der Serie untersuche ich die Lage in Ägypten und in der Türkei im Hinblick darauf, was das für Israel bedeutet.

Dazu passend heute Abdullah Gül.

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.253

15.09.2011 20:54
#7 RE: Aufruhr in Arabien (20): Israel zwischen der Türkei und Ägypten Antworten

Zitat von Zettel
Und dann hat Augstein eine Idee:

Zitat
In dem Maße, in dem Amerikas Macht schwindet, wird Israel keine andere Wahl haben, als mit den Palästinensern Frieden zu schließen.

Ja wunderbar. Gerade hat - ich habe es in dem Artikel verlinkt - die Hamas es abgelehnt, einen palästinensischen Staat zu proklamieren, solange er nicht auch das Territorium umfaßt, auf dem Israel liegt. Israel braucht jetzt nur noch Frieden schließen, indem es Selbstmord begeht. So stellt Augstein es sich offenbar vor.

Ist's nur Dummheit bei Augstein? Oder vielleicht doch Antisemitismus?


Jakob Augstein ist in meinen Augen einer der verlässlichsten und zuverlässigsten Kolumnisten überhaupt. Gelten diese Tugenden denn gar nichts mehr?

 
Mit freundlichem Gruß

--
„Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann

AldiOn Offline




Beiträge: 983

15.09.2011 22:14
#8 RE: Aufruhr in Arabien (20): Israel zwischen der Türkei und Ägypten Antworten

Zitat von Zettel
Der Nahe Osten ist gegenwärtig so instabil wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg.


Man kann das eigentlich sehr gelassen sehen.
Irgendwer hat mal gesagt - das war wohl Zettel oder Stratfor - daß Israel bald nicht nur die einzige Demokratie im Nahen Osten ist, sondern der einzige nicht von Islamisten regierte Staat.
Wenn man sieht (Iran, Sudan) wie konsequent diese Leute ihre Staaten zugrunderichten, muß man davor keine Angst haben. Im Gegenteil: So wird den Europäern mal vor Augen geführt was das tatsächlich für Versager sind. Die meisten Regimes da werden überhaupt nur von westlicher Hilfe aufrecht erhalten. Agypten - der größte Nahrungsmittelimporteur der Welt - würde ohne westliche Hilfe jämmerlich verhungern und ähnliches gilt auch für Jordanien und den Irak. Die Erdölförderer würden ohne westliche Hilfe keine einzige Tonne Öl aus dem Boden kriegen und (vor allem) nicht in Benzin verwandeln. Syrien wird genau so wie Libyen den somalischen Weg gehen.
Sogar die Türkei wird ja in gewaltigem Umfang durch EU Anpassungsbeihilfen gedopt. Fiele das weg und es würde ersichtlich, daß die türkischen Banken genau so morsch wie die chinesischen Banken sind, währe deren Wirtschaftswunder schnell weg.

Der Nahe Osten war stabil, weil vorher die Kolonialmächte für Ordnung gesorgt haben und auch eine geistige wie materielle Infrastruktur für moderne Staaten gelegt haben. Je mehr das schwindet umso mehr, geht es mit denen bergab.
Wir sollten uns schon mal mit dem Gedanken vertraut machen, daß in 20 Jahren der gesamte Nahe Osten ein einziges Somalia sein wird. Vorher werden sie noch einen Krieg jeder gegen jeden führen ...

Zitat von patzer
Es stimmt ja alles.Leider gelten auch die unausweichlichen Gesetzmässigkeiten der Demografie.Israel wird untergehen.Die Frage ist nicht mehr "ob".Es würde europäischen Staaten(so es sie dann noch gibt)nicht schlecht zu Gesichte stehen, für den Katastrophenfall(der eintreten wird)eine großzügige Immigrationsregelung für JÜDISCHE Israelis zu beschliessen.


Darauf werden die Israelis sich NICHT verlassen. Das mit den Immigrationsregelungen hat schon einmal unter mindestens so ungünstigen Bedingungen gar nicht geklappt. Eher werden sie mit Atombomben um sich werfen, daß die Schwarte kracht.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

15.09.2011 23:46
#9 RE: Aufruhr in Arabien (20): Israel zwischen der Türkei und Ägypten Antworten

@AldiOn:

In allem ein grundsätzlich überzeugender Beitrag, bloß eins lässt mich stutzen:

Zitat

Sogar die Türkei wird ja in gewaltigem Umfang durch EU Anpassungsbeihilfen gedopt. Fiele das weg und es würde ersichtlich, daß die türkischen Banken genau so morsch wie die chinesischen Banken sind, währe deren Wirtschaftswunder schnell weg.



Ich habe leider keine Ahnung von der Stabilität chinesischer Banken, wissen Sie mehr darüber? Oder meinten Sie europäische Banken und haben sich verschrieben?

Klar ist mir allerdings wie unsolide die meisten sogenannten islamischen Banken sind (ich weiß nicht wie viele türkische Banken sich als solche bezeichnen und sehen). Wer auch immer etwas anderes behauptet: Die meisten formalen Regeln, die islamische Banken von der Sharia vorgeschrieben bekommen, werden durch formale Rechtskonstruktionen umgangen.

Wenn ein Haus zum Beispiel anstatt formal über einen verzinsten Kredit an den Kunden stattdessen durch Aufkauf von der Bank finanziert wird, die das Haus dann direkt zu einem höheren Preis an ihre Kunden weiter verkauft, die diesen Preis dann über Jahre abbezahlen müssen (ohne für ihre Schulden in der Zeit formal Zinsen zu zahlen), dann sind in dieser Konstruktion die Zinsen für das von der Bank vorgestreckte Geld im höheren Verkaufspreis durch die Bank versteckt.

Juno Offline



Beiträge: 332

16.09.2011 08:49
#10 RE: Aufruhr in Arabien (20): Israel zwischen der Türkei und Ägypten Antworten

Wieder einmal eine Analyse, die man sich prominent in allen großen deutschen Medien wünschen würde.

Denn das gehört ja auch zum Bild: Man hat nicht den Eindruck, als verstünden Politik und Öffentlichkeit in Deutschland ansatzweise, was sich da gerade verschiebt und aufbaut. Das liegt zum einen sicher daran, dass die Euro-Krise - die ja im Grunde schon eine Europa-Krise ist - so viel Aufmerksamkeit und Kraft bindet. Es liegt aber auch daran, dass man eben gerne an bewährten alten Klischees festhält.

Wenn die Türkei sich immer stärker gegen Israel wendet, dann bekommt auch Deutschland ein Problem. Beide Länder sind schließlich für uns besonders herausgehobene Partner, gute Beziehungen zu ihnen gehören fast schon zur deutschen Staatsräson.

Die Türkei-Politik geht immmer noch von der Prämisse aus, dass die Türkei sich an Europa annähern will, und dass sie für Europa eine wichtige Brücke in die islamischen Welt werden soll. Das Thema "Türkei-Beitritt" scheidet in Deutschland progressiv (Grüne) von erzkonservativ (CSU) leidenschaftlich - dürfte aber faktisch irrelevant werden.

Die "Arabellion" wird allgemein immer noch als eine Art 1989 reloaded verstanden. Womöglich sogar noch als das Werk des großen Versöhners Obama (Kairoer Rede!). Der Sturm auf die Botschaft in Kairo wurde dementsprechend oft mit einer Mischung aus Schreck und Verwunderung kommentiert, ein bizarres Randereignis, aber nichts Wegweisendes.

In einer Situation, in der sich Machtverhältnisse und strategische Ausrichtungen so grundlegend verschieben wie heute, bräuchte auch Deutschland eigentlich eine intensive Debatte über die außenpolitische Strategie. Stattdessen gibt es Halligalli um Westerwelle.

Elmar Offline



Beiträge: 282

16.09.2011 09:04
#11 RE: Aufruhr in Arabien (20): Israel zwischen der Türkei und Ägypten Antworten

Zitat von Techniknörgler
Ich habe leider keine Ahnung von der Stabilität chinesischer Banken, wissen Sie mehr darüber? Oder meinten Sie europäische Banken und haben sich verschrieben?

China hat durchaus eigene Probleme und die betreffen auch die chinesischen Banken:

http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE78709320110908
http://www.deutsche-mittelstands-nachric.../2011/09/24873/

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

16.09.2011 10:54
#12 RE: Aufruhr in Arabien (20): Israel zwischen der Türkei und Ägypten Antworten

Zitat von Techniknörgler
Die meisten formalen Regeln, die islamische Banken von der Sharia vorgeschrieben bekommen, werden durch formale Rechtskonstruktionen umgangen.


Analog läuft das bei uns übrigens auch.
Zinsen sind zwar bei uns erlaubt, aber Zinseszinsen nicht - obwohl die ja eine völlig logische Konsequenz sind. Die Ursache dieses Verbots hatte wohl auch mal religiöse Ursachen, oder aber religions-ähnliche sozialistische Vorstellungen.

Auf jeden Fall wird das Verbot in der Praxis natürlich nicht wirksam, die deutschen Banken umgehen das (zu Recht) genauso wie die "islamischen" Banken die Scharia.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.09.2011 14:33
#13 Zitat des Tages; Instanbul, Kulturhauptstadt Europas Antworten

Zitat von Zettel
Der Nahe Osten ist gegenwärtig so instabil wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Folge der Serie untersuche ich die Lage in Ägypten und in der Türkei im Hinblick darauf, was das für Israel bedeutet.

Passend dazu der heutige Artikel von Karen Krüger in der FAZ, dem ich das Zitat des Tages entnommen habe.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

16.09.2011 14:50
#14 RE: Zitat des Tages; Instanbul, Kulturhauptstadt Europas Antworten

Zitat von Zettel
Passend dazu der heutige Artikel von Karen Krüger in der FAZ, dem ich das Zitat des Tages entnommen habe.


Wir brauchen als Gegenentwurf zum Istanbuler 29. Mai einen europäischen Feiertag. Ich schlage den 12. September vor.

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.09.2011 16:27
#15 RE: Zitat des Tages; Instanbul, Kulturhauptstadt Europas Antworten

Zitat von Gorgasal

Zitat von Zettel
Passend dazu der heutige Artikel von Karen Krüger in der FAZ, dem ich das Zitat des Tages entnommen habe.


Wir brauchen als Gegenentwurf zum Istanbuler 29. Mai einen europäischen Feiertag. Ich schlage den 12. September vor.


Man könnte auch an den 2. Januar denken.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

16.09.2011 16:52
#16 RE: Zitat des Tages; Instanbul, Kulturhauptstadt Europas Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Gorgasal

Zitat von Zettel
Passend dazu der heutige Artikel von Karen Krüger in der FAZ, dem ich das Zitat des Tages entnommen habe.


Wir brauchen als Gegenentwurf zum Istanbuler 29. Mai einen europäischen Feiertag. Ich schlage den 12. September vor.


Man könnte auch an den 2. Januar denken.



Im Kontext des 31. März fände ich das keine ganz so glückliche Wahl...

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

notquite Offline



Beiträge: 506

16.09.2011 17:51
#17 RE: Zitat des Tages; Instanbul, Kulturhauptstadt Europas Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Zettel
Der Nahe Osten ist gegenwärtig so instabil wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Folge der Serie untersuche ich die Lage in Ägypten und in der Türkei im Hinblick darauf, was das für Israel bedeutet.

Passend dazu der heutige Artikel von Karen Krüger in der FAZ, dem ich das Zitat des Tages entnommen habe.




Ich verstehe die plötzliche Aufregung da ehrlich gesagt nicht. Auf deutschem Boden erlauben sich die Vertreter türkischer Verbände ja nun seit Jahren den insider gag, ihre zum Teil großzügig durch deutsche Steuergelder oder europäische Subventionen geförderten Moscheen nach eben jenem Mehmed II. "Fatih" benennen, den die AKP nun auch wieder offen feiert. Vor drei Jahren gab es auf deutschem Boden bereits mehr als 20 Moscheen mit diesem "Ehrentitel".

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.09.2011 18:15
#18 RE: Zitat des Tages; Instanbul, Kulturhauptstadt Europas Antworten

Zitat von notquite
Ich verstehe die plötzliche Aufregung da ehrlich gesagt nicht. Auf deutschem Boden erlauben sich die Vertreter türkischer Verbände ja nun seit Jahren den insider gag, ihre zum Teil großzügig durch deutsche Steuergelder oder europäische Subventionen geförderten Moscheen nach eben jenem Mehmed II. "Fatih" benennen, den die AKP nun auch wieder offen feiert. Vor drei Jahren gab es auf deutschem Boden bereits mehr als 20 Moscheen mit diesem "Ehrentitel".

Schlimm genug. Aber eine offizielle Feier zum Jahrestag des Falls von Konstantinopel hat aus meiner Sicht noch eine andere Qualität.

Der eigentliche Knaller ist aber, daß die Türkei fröhlich Istanbul als "Kulturhauptstadt Europas" zelebriert und das dann mit solcher antieuropäischer Symbolik verbindet; und das mit Geldern aus Europa.

Man testet, denke ich, was man den Europäern, denen aus türkischer Sicht jeder Stolz und jedes historische Bewußtsein fehlt, alles zumuten kann, ohne daß sie mucken.

Herzlich, Zettel

AldiOn Offline




Beiträge: 983

16.09.2011 18:34
#19 RE: Aufruhr in Arabien (20): Israel zwischen der Türkei und Ägypten Antworten

Zitat von Zettel
Man testet, denke ich, was man den Europäern, denen aus türkischer Sicht jeder Stolz und jedes historische Bewußtsein fehlt, alles zumuten kann, ohne daß sie mucken.



Ich denke ehr, daß Sie diese Leute gründlich mißverstehen.
Aus deren Sicht ist doch alles was sie tun etwas gutes für uns alle (natürlich nicht für die ganz verstockten wie mich). Nach deren Sicht sind auch sie als Muslim geboten und nur durch fragwürdige Umstände werden sie davon abgehalten richtig zu leben.

Ganz allgemein ist es in solchen Fällen nicht falsch sein Gegenüber mit klaren Ansagen darüber aufzuklären wie es weitergehen soll. Das würden Sie auch so machen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.09.2011 18:58
#20 RE: Aufruhr in Arabien (20): Israel zwischen der Türkei und Ägypten Antworten

Zitat von AldiOn
Ganz allgemein ist es in solchen Fällen nicht falsch sein Gegenüber mit klaren Ansagen darüber aufzuklären wie es weitergehen soll. Das würden Sie auch so machen.

Eben.

Nepumuk Offline



Beiträge: 86

16.09.2011 19:46
#21 RE: Zitat des Tages; Instanbul, Kulturhauptstadt Europas Antworten

Wenn man den 12. September zu einem neuen Feiertag erheben würde... wäre damit dann auch die Forderung nach einem islamischen Feiertag abgegolten?

MfG

Nepumuk

Urlauber ( gelöscht )
Beiträge:

16.09.2011 19:59
#22 RE: Zitat des Tages; Instanbul, Kulturhauptstadt Europas Antworten

Zitat von Zettel
Dann können wir ja auch gleich noch Syrien, Saudi-Arabien und den Jemen in die EU einladen; denn wir werden doch nicht so brutal sein, von einer Hand einen Finger abzureißen.

Leider ist das gar nicht mal so abwegig. Wenn man bedenkt, dass Politik ihre Vorhaben mit einigen Monaten Propaganda vorbereitet, dann schwant mir Böses.

AldiOn Offline




Beiträge: 983

16.09.2011 21:38
#23 RE: Zitat des Tages; Instanbul, Kulturhauptstadt Europas Antworten

Zitat von Urlauber
Wenn man bedenkt, dass Politik ihre Vorhaben mit einigen Monaten Propaganda vorbereitet, dann schwant mir Böses.



Zitat von aus dem Zeit-Artikel
der türkische Beitritt wäre ein weitaus radikalerer Schritt als derjenige Tunesiens.

Wo er recht hat, hat der Herr von Randow recht.
Das tunesische Problem wäre tatsächlich überschaubar, gäbe es nicht den Domino-Effekt. Und wer weiß schon ob die Dominosteine schon in Ägypten oder erst im Sudan haltmachen.
Eine EU mit InVerkehrbringungsregeln nicht nur für Glühbirnen und Duschköpfe sondern auch für Sklaven - das wäre doch mal ne angemessene Perspektive...

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

16.09.2011 22:18
#24 RE: Zitat des Tages; Instanbul, Kulturhauptstadt Europas Antworten

Zitat von Zettel
Man testet, denke ich, was man den Europäern, denen aus türkischer Sicht jeder Stolz und jedes historische Bewußtsein fehlt, alles zumuten kann, ohne daß sie mucken.



Da können sie lange testen. Da kommt nichts.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

16.09.2011 23:35
#25 RE: Zitat des Tages; Instanbul, Kulturhauptstadt Europas Antworten

Zitat von ZR
Wann endlich zieht die EU daraus die Konsequenzen, was die Verhandlungen über einen Beitritt der Türkei angeht?


Zitat von Der scheidende türkische Botschafter, Ali Ahmet Acet
Die EU sollte die Türkei bitten beizutreten.


Alles andere, wie auch einen Gedenktag am 12.September, wäre selbstverstnädlich eine Beleidigung für die politische und ökonomische Großmacht am Bosporus.

Zitat von deutsch-türkische Nachrichten
Der rasante Aufschwung der Türkei steht allerdings im krassen Gegensatz zur Situation vieler ihrer Nachbarländer in der Europäischen Union, insbesondere Griechenland, das derzeit kurz vor der Staatspleite steht.


Noch ein bis zwei Jahre, dann werden die Eurostaaten darum betteln Provinzen des Neu-Osmanischen Großreiches werden zu dürfen. Ganz sicher.

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Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire

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