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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 38 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.09.2011 10:46
Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Wieder einmal die Frauenquote. Ja, das Thema wird langweilig. Mir fällt dazu auch nichts Neues mehr ein.

Aber neben dem Öko-Würgegriff ist die Quotiererei einer der gefährlichsten Angriffe auf die freie Gesellschaft. Und es ist ja gerade diese ermüdende Beharrlichkeit, immer wieder dasselbe zu fordern, die schließlich zum Ziel führt. Da solle man sich besser nicht einlullen lassen.

Als vor Jahrzehnten die SPD mit der Quotiererei begann, wurde das noch kontrovers diskutiert. Friedhelm Fahrtmann beispielsweise war ein heftiger Gegner der Quoteritis. Heute ist sie in der SPD fest etabliert, hat auf die anderen Parteien übergegriffen und soll jetzt der freien Wirtschaft aufgezwungen werden. Und allmählich gewöhnt man sich daran.

FAB. Offline



Beiträge: 523

25.09.2011 11:22
#2 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Zitat von Zettel
Das ist ein traditionell sozialistisches Ziel. Bemerkenswert ist allerdings, mit welcher Vehemenz es eine Ministerin verfolgt, die der CDU angehört.


Nicht wirklich bemerkenswert. Nicht mehr im Jahre 2011, schon lange nicht mehr. Die CDU ist eine sozialistische Partei, and that is that. Spätestens nach Kohls Abgang nahtlos metamorphiert vom milde etatistischen Korporatismus und "rheinischen Kapitalismus" zum altmodischen totalen Staat.
(Auch die in dieser Partei wie in den Stein von göttlichen Gesetzestafeln gemeißelte vollkommen besinnungslose EU-Besoffenheit dürfte darin einen ihrer tieferen Gründe haben.)

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"I want my republic back!"

vivendi Offline



Beiträge: 663

25.09.2011 11:57
#3 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Zitat von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU)
„Von einer starren 30-Prozent-Quote halte ich überhaupt nichts. Denn die Verhältnisse in den einzelnen Branchen sind objektiv ganz unterschiedlich.“ Mit ihr werde es „keine Einheitsquote“ geben. Diese halte sie für verfassungsrechtlich bedenklich und ordnungspolitisch falsch.



Bundesfamilienministerin? Was hat das mit Familie zu tun? Sind Individuen, die nicht in einer Familie leben, keine Menschen?

Man beachte die Wortwohl der Ministerin: "verfassungsrechtlich bedenklich"? Ist das nicht verfassungwidrig?

Urlauber ( gelöscht )
Beiträge:

25.09.2011 12:02
#4 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Ich versteh jetzt das Problem nicht.
Die Quote schadet Deutschland. Und sie ist ein klarer Verstoß gegen die verfassungsrechtliche Ordnung.
Insoweit wäre es ein Wunder, wenn die polit-mediale Elite nicht mit aller Kraft für die Quote trommeln würde.

kleinklein Offline



Beiträge: 38

25.09.2011 12:14
#5 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Man kann sich verschiedene Formen der Einführung einer Quote vorstellen.

A Wenn ich v.d.L richtig verstanden habe, meint die tatsächlich das innerhalb kürzester Zeit X Prozent einer bestimmten Sorte von Positionen mit Frauen besetzt sein müssen. Das ist aberwitzig. Wie Zetsche sagt bedeutet dies ja das Männer die derzeit diese Positionen besetzen quasi entlassen würden müssten. Dies ist die brutalste und ungerechteste Form einer Quote.

B Gerechter wäre eine Quote die besagt eine Firma besetzt die fraglichen Positionen sobald sie frei werden nur mit Frauen bis die Quote erreicht ist.
Selbstverständlich ist auch diese Form männerfeindlich und abzulehnen. Bei dieser Quotenform wären Männer auf Jahre chancenlos Karriere zu machen.

C Besser wäre eine Quote die besagt das eine Firma X Prozent der neuzubesetzenden betroffenen Positionen mit Frauen besetzen muss. Langfristig würde so die Quote X erreicht. Aber auch diese Quote diskriminiert potenziell Männer. Angenommen eine Firma vergibt im Jahr 10 Führungspositionen und es gibt 45 fähige männliche Bewerber und 5 fähige weibliche Bewerber für diese Positionen, dann würden gemäß Quote 7 von 45 Männern und 3 von 5 Frauen genommen. Die Chance eines Mannes wäre also geringer als die einer Fraue, er würde diskriminiert.

D Die schwächste Form einer Quote und die einzig sinnvolle wäre das Firmen Positionen entsprechend der Verteilung der fähigen Bewerber vergeben. Wenn Frauen 10% der fähigen Bewerber stellen, dann sollen sie auch 10% der zu vergebenen Positionen bekommen. Wenn Firmen sich eine solche Regelung selbst auferlegen, wäre dies begrüßenswert.

Davon ab ist aber die Einmischung des Staates in die Personalauswahl eines Unternehmens grundsätzlich abzulehnen weil es ein totalitärer Eingriff in die Privatautonomie ist.

dirk Offline



Beiträge: 1.538

25.09.2011 12:42
#6 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Volle Zustimmung, lieber Zettel. Für mich der Fakt, dass diese Forderung nicht nur nicht als Skandal wahrgenommen wird, sondern gar in der Führung CDU Verbreitung findet ein deutliches Zeichen wie wenig integriert ich mich in der Gesellschaft noch fühle.

Bisher habe ich nur ein rationales Argument für die Quote vernommen. Demnach brauchen (potenzielle) Führungskräfte Mentoren. Männer aber würden keine Frauen protegieren, weil das zu Gerüchten führe. Sehr konstruiert dieses Argument, aber immerhin ist es eines. Man wird ja bescheiden. Es bleibt jedem selbst überlassen, dieses Argument gegen das Recht auf (unternehmerische) Freiheit abzuwägen.

So und nachdem ich mir etwas Luft verschafft habe nun der Hauptanlass meines Kommentars. Ich möchte die Aufmerksamkeit noch auf einen Teilaspekt lenken, der mich besonders aufregt (und in der Konsequenz auch besorgt). Es ist nicht so sehr die Einschränkung des Rechts auf Freiheit, die ich kritisch sehe (relativ gesehen), sondern das Recht und das Prinzip das hinter der Forderung nach Quoten selbst steht: Das Recht auf Gleichheit und Nichtdiskriminierung.

Warum? Mal angenommen die Quotenbefürworter hätte mit ihren Theorien recht, Frauen sind deswegen unterrepräsentiert, weil sie diskriminiert würden (was ich stark bezweifle). Dann wird also jetzt um eine Diskriminierung im Aggregat aufzulösen bzw. zu kompensieren eine Diskriminierung gegen Männer im Einzelfall gesetzlich erzwungen. Dann aber kann kann das Recht auf nicht-Diskriminierung alles sein, nur kein Menschenrecht. Wie sonst liesse es sich rechtfertigen, dass aus gesellschaftspolitischen Gründen Diskriminierung auf individueller Ebene eingeführt wird. Wir erleben hier nicht nur eine falsche Ausbalancierung verschiedener Rechte, sondern eine krasse Um- und Entwertung von dem was wir unter Menschenrechten verstehen!

Das passt sehr gut zu der Entwicklung, die die Grundrechte genommen haben. Von Abwehrrechten gegenüber dem Staat hin zu Einfallstoren für weiteres Staatshandeln.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.09.2011 12:56
#7 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Lieber kleinklein,

Zitat von kleinklein
D Die schwächste Form einer Quote und die einzig sinnvolle wäre das Firmen Positionen entsprechend der Verteilung der fähigen Bewerber vergeben. Wenn Frauen 10% der fähigen Bewerber stellen, dann sollen sie auch 10% der zu vergebenen Positionen bekommen. Wenn Firmen sich eine solche Regelung selbst auferlegen, wäre dies begrüßenswert.

Davon ab ist aber die Einmischung des Staates in die Personalauswahl eines Unternehmens grundsätzlich abzulehnen weil es ein totalitärer Eingriff in die Privatautonomie ist.

Wobei Variante D ja faktisch schon angewandt wird. Denn es hätte doch nur Nachteile für die Firma, nicht die fähigsten Bewerber zu nehmen, unabhängig vom Geschlecht.

Diese ganze Quoteritis beruht auf dem Irrtum, es gebe auch nach dem Siegeszug des Feminismus noch so etwas wie eine irrationale Benachteiligung von Frauen, "nur weil sie Frauen sind". Ich sehe davon weit und breit nichts.

Wenn eine Frau genau dieselbe Qualifikation für eine Position hat wie ein Mann, dann wird sie heute oft eher bevorzugt; und zwar aus dem egoistischen Interesse des Unternehmens heraus, sich als modern und progressiv darzustellen. Im öffentlichen Dienst gilt diese Bevorzugung ohnehin ganz formal.



Die einzigen beiden großen Bereiche, in denen noch Männer bevorzugt werden, sind, soweit ich sehe, der katholische Klerus und der Mannschaftssport.

Aber das ließe sich auch noch ändern. Ich wundere mich, daß noch niemand auf den Gedanken gekommen ist, die Zulassung nur von Männern zum Priesteramt verstoße gegen das AGG.

Und was den Sport angeht, frage ich mich ohnehin, was der Frauenfußball eigentlich soll.

Die Ausgrenzung aus dem Männersport ist es doch, welche die Frauen diskriminiert. Warum führt man also nicht eine Quote ein, wonach jede Bundesligamannschaft, die zu einem Spiel aufläuft, zu 40 Prozent aus Frauen bestehen muß?

Irrationaler, als dies für jeden Unternehmensvorstand und jeden Aufsichtsrat zu fordern, wäre das doch auch nicht.

Herzlich, Zettel

PS: Danke für Ihre klare Analyse und herzlich willkommen im kleinen Zimmer!

FAB. Offline



Beiträge: 523

25.09.2011 13:21
#8 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Kleiner Nachtrag. Worauf man nicht oft genug hinweisen kann, ist, daß diese Quotenpolitik in hochgradig absurder Weise das ganz und gar egoistische Interesse einer relativ kleinen Schicht von studierten/höherqualifizierten, karriereorientierten Frauen (niemand fordert Quoten für Müllkutscherinnen) an ihnen je individuell zugutekommenden Privilegien verkauft als "Gerechtigkeit" zugunsten des Kollektivs aller Frauen.

Plakativ auf den Punkt gebracht: ein Zahnarzt und seine Zahnarzthelferin. Zahnarzttöchterchen und Zahnarzthelferinnensohn studieren beide BWL. Letzteres spart sich Zahnarzthelferin in ganz altmodischer Weise "vom Munde ab" damit "das Kind es mal besser hat". Woraufhin der Sohn von Staats wegen ausgebremst wird, Töchterchen milde lächelnd an ihm vorbeizieht. Was dann von Frau vdL & Genossinnen als höhere Gerechtigkeit gepriesen wird. Das ist so absurd und lächerlich und schlägt jedem natürlichen Gerechtigkeitsempfinden so sehr ins Gesicht, daß ich nicht eine Sekunde annehmen kann, die Proponentinnen glaubten daran etwa selbst. Nein, das ist blanker Hohn.

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"I want my republic back!"

JeffDavis Offline



Beiträge: 448

25.09.2011 13:51
#9 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Die Geisteshaltung, von der Zensursula und andere Frauen dieser Sorte besessen sind, kann man hier

http://www.danisch.de/blog/2011/06/21/wi...d-zugrunde-ging


mit exemplarischer Deutlichkeit studieren.

Der Artikel beschreibt darüberhinaus exzellent die Art und Weise, mit der in D seit langer Zeit Gesetze vorbereitet und erarbeitet werden. Für meine Rechtsgebiete kann ich die Schilderungen von Danesch nur bestätigen. Dilettantismus pur!

Gegen die Texte neuer staatlicher Regelungen liest sich das preußische Exerzierreglement wie das Feuilleton einer liberalen Wochenzeitschrift.

kleinklein Offline



Beiträge: 38

25.09.2011 14:28
#10 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Ja, das passiert einfach so in den meisten Firmen. Variante D würden die Befürworter einer Quote wahrscheinlich gar nicht als Quote anerkennen. Diese Variante ist dafür zu logisch und gerecht...

In der Praxis ist aber durchaus auch Variante C gängig. Firmen mit bisher wenig Frauen suchen händeringend nach Frauen. Die Frage ist warum sie das tun.

C1 Es kann aus unternehmerischen Gründen passieren. In diesem Fall geht die Firma davon aus das weibliche und männliche Mitarbeiter unterschiedliche Qualitäten haben , beispielsweise im Umgang mit Kunden oder bei der Produktentwicklung wo man die Blickwinkel beider Geschlechter beachten möchte. Es können also betrieblich-sachliche Gründe vorliegen weshalb eine Firma die Quote von Frauen im Betrieb erhöhen möchte. Dagegen ist nichts einzuwenden.

C2 Die Firma erlegt sich eine "freiwillige" Quote auf, weil es politisch korrekt ist, weil die Firma ansonsten Angst vor der Ächtung durch Politik, Medien oder gar der Kundschaft haben müsste. Dies ist die komfortabelste Situation für die Quotenbefürworter. Indem sie ein gesellschaftliches Klima schaffen bei dem Firmen ohne gesetzlichen staatlichen Zwang sich selbst eine Quote auferlegen, müssen sie sich nicht mit rechtlich fragwürdigen Quotengesetzen herumschlagen. Ironischerweise könnten in diesem Fall jene (zu denen ich mich zähle), die meinen Firmen sollten ein Recht auf Diskrimierung bei der Personalauswahl haben (oder besser gesagt es solle ihnen gesetzlich nicht verboten sein), gar nicht auf rechtlicher Ebene dagegen argumentieren. Man könnte dies dann nur moralisch kritisieren. Um diese Variante durchzusetzen bedienen sich die Quotenbefürworter gerne argumentativ mit Variante C1, d.h. sie behaupten ein höherer Frauenanteil sei nicht nur gerechter sondern auch betriebswirtschaftlich sinnvoll.

Bei der Diskussion über Quoten muss man immer im Hinterkopf haben, das es nicht nur um das Geschlecht geht, sondern auch andere Kriterien wie soziale Herkunft, Ethnie, sexuelle Orientierung in Zukunft eine zunehmende Rolle spielen werden.

Hessenhenker Offline



Beiträge: 8

25.09.2011 16:17
#11 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Als ich vor Jahren versuchte mich selbst wieder einzusortieren, war ich noch der Einzige,
DIESES JAHR haben sich 17 Männer aus ganz Deutschland auf die ausgeschriebene Stelle als Stadträtin (!) in Marburg beworben,
z.B. ich selbst als Wiederholungstäter: http://hessenhenker.wordpress.com/2011/0...iskriminierung/

Außer, daß es mir jetzt beim zweiten Mal schon langweilig geworden ist, hat sowas natürlich keinen Nutzen.

"Niedriger hängen!" (Friedrich der Große)

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.257

25.09.2011 16:52
#12 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Die "Uebererfuellung von Quoten" (ist es tatsaechlich schon wieder so weit??) findet man in der Praxis vor allem ja dort, wo sie kein Problem darstellen oder sowieso schon erfuellt sind. Dann kann man das als PR-Instrument nutzen. Beispiel: Ein Medienunternehmen kann selbstverstaendlich voller Stolz ankuendigen, dass es genausoviele weibliche wie maennliche Mitarbeiter auf allen Ebenen hat, weil der Arbeitsmarkt diese Verteilung schon bedingt.

Ein Maschinenbauunternehmen, das die gleiche Quote anstrebt (mit welcher Methode auch immer), ist faktisch jetzt schon pleite. Dass gerade Zetsche hier meckert, ist ja kein Zufall: Seine Branche ist halt Maennerspielzeug, vom Mechaniker ueber den Elektroingenieur bis zum Kunden... warum man dort jetzt Frauen braucht, die da offensichtlich gar nicht hinwollen (an finanzieller Motivation duerfte es nicht mangeln), wird wohl nie geklaert werden koennen... naja, fuer die rausquotierten Maenner ist das dann eine gute Motivation, das Land endgueltig zu verlassen.

F.Alfonzo

DrNick Offline




Beiträge: 809

25.09.2011 18:34
#13 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Zitat von Zettel
Wenn der Staat ihn zwingt, Personen einzustellen, die er nicht haben will, und dafür Mitarbeiter zu entlassen, die sich bewährt haben, dann ist dies das Ende des freien Unternehmertums. Es ist damit das Ende einer freien Gesellschaft.



Dazu nur eine kurze Anmerkung, lieber Zettel. Falls es wirklich zu einer gesetzlichen Frauenquote für die Vorstände von AGs kommen sollte (wofür ja leider einiges spricht), dann wird man sich in der Wirtschaft sicher eine pragmatische Lösung für dieses Problem einfallen lassen, die z.B. wie folgt aussehen könnte.

Es gibt ja überhaupt keine gesetzlichen Vorschriften, wie viele Mitglieder ein Vorstand maximal haben darf, wie die Aufgaben der einzelnen Vorstandmitglieder abzugrenzen sind und auch nicht, wie hoch die Bezüge eines Vorstandsmitglieds zu sein haben. Es muß also gar kein Mann entlassen werden; vielmehr steht es einem Unternehmen völlig frei, einfach ein oder zwei Frauen pro forma zu (schlechter bezahlten) Vorstandsmitgliedern zu ernennen und ihnen den Funktionsbereich "Gedöns" zu übertragen. Da muß sich dann nur noch der Pressesprecher überlegen, wie man das gut verkauft.

vivendi Offline



Beiträge: 663

25.09.2011 18:38
#14 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Zitat von FAZ.net
Bei einem ersten Spitzentreffen im März hatten die Dax-Konzerne vereinbart, bis zum Jahresende eine selbst definierte Quote für Management-Jobs vorzulegen. Schröder will sich am 17. Oktober erneut mit den Vorständen der 30 größten Unternehmen treffen und sehen, welche Zielmarken sie sich gesetzt haben und wie sie sie erreichen wollen.

„Wer das selbst gesetzte Ziel verfehlt oder sich gar nicht erst eine Quote setzt, muss mit harten Sanktionen belegt werden“, machte Schröder klar. Das könnten Geldstrafen, aber auch die Unwirksamkeit von Beschlüssen etwa von Aufsichtsrats- oder Vorstandsbesetzungen sein.



Ihr dürft freiwillig eine Quote setzen und freiwillig deren Höhe festlegen. Aber wehe sie passt uns nicht! Und wenn ihr keine setzt oder die freiwillig gesetzte verfehlt, dann werdet ihr abgestraft und wir werden den Aufsichtsrat oder den Vorstand mit staatlicher Gewalt umkrempeln.

Ich kann's nicht glauben. Offenbar war die Wahl dieser Politikerinnen das Ergebnis einer Quotenregelung und es waren die besten Kandidatinnen, die zu Verfügung standen, die ausgewählt wurden. Tut uns leid, wir hatten keine besseren!!

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.09.2011 18:56
#15 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Zitat von DrNick
Es gibt ja überhaupt keine gesetzlichen Vorschriften, wie viele Mitglieder ein Vorstand maximal haben darf, wie die Aufgaben der einzelnen Vorstandmitglieder abzugrenzen sind und auch nicht, wie hoch die Bezüge eines Vorstandsmitglieds zu sein haben. Es muß also gar kein Mann entlassen werden; vielmehr steht es einem Unternehmen völlig frei, einfach ein oder zwei Frauen pro forma zu (schlechter bezahlten) Vorstandsmitgliedern zu ernennen und ihnen den Funktionsbereich "Gedöns" zu übertragen.

Ja, so wird es vermutlich kommen. Man könnte ja formal die Position der Frühstücksdirektorin einführen.

Ein paar Ideen:

Frühstücksdirektorin für Unternehmenskultur
Frühstücksdirektorin für Büroschmuck
Frühstücksdirektorin für soziale Wärme
Frühstücksdirektorin für Frühstück und Kantine

Herzlich, Zettel

WasIstLiberal? ( gelöscht )
Beiträge:

25.09.2011 18:58
#16 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von DrNick
Es gibt ja überhaupt keine gesetzlichen Vorschriften, wie viele Mitglieder ein Vorstand maximal haben darf, wie die Aufgaben der einzelnen Vorstandmitglieder abzugrenzen sind und auch nicht, wie hoch die Bezüge eines Vorstandsmitglieds zu sein haben. Es muß also gar kein Mann entlassen werden; vielmehr steht es einem Unternehmen völlig frei, einfach ein oder zwei Frauen pro forma zu (schlechter bezahlten) Vorstandsmitgliedern zu ernennen und ihnen den Funktionsbereich "Gedöns" zu übertragen.

Ja, so wird es vermutlich kommen. Man könnte ja formal die Position der Frühstücksdirektorin einführen.

Ein paar Ideen:

Frühstücksdirektorin für Unternehmenskultur
Frühstücksdirektorin für Büroschmuck
Frühstücksdirektorin für soziale Wärme
Frühstücksdirektorin für Frühstück und Kantine

Herzlich, Zettel





Herr Zettel das ist etwas "einfallslos" aber doch ein genialer Vorschlag auf die Frage des Betreffs. Wohin soll man die Männer aussortiern. Ich finde, daß passt schon.

Urlauber ( gelöscht )
Beiträge:

25.09.2011 19:19
#17 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Zitat von DrNick
Es gibt ja überhaupt keine gesetzlichen Vorschriften, wie viele Mitglieder ein Vorstand maximal haben darf, wie die Aufgaben der einzelnen Vorstandmitglieder abzugrenzen sind und auch nicht, wie hoch die Bezüge eines Vorstandsmitglieds zu sein haben. Es muß also gar kein Mann entlassen werden; vielmehr steht es einem Unternehmen völlig frei, einfach ein oder zwei Frauen pro forma zu (schlechter bezahlten) Vorstandsmitgliedern zu ernennen und ihnen den Funktionsbereich "Gedöns" zu übertragen. Da muß sich dann nur noch der Pressesprecher überlegen, wie man das gut verkauft.

Genau das ist das Ziel: der Heizer auf der E-Lok, die Frau in der Führungsposition.
Denen geht es nicht ums Arbeiten (wenn die arbeiten wollten, würden die es schon lange tun), sondern ums kassieren. Die sind flexibel und stellen keine großen formalen Anforderungen. Egal wie pragmatisch die Lösung ist, wenn Geld fließt ist alles i.O.
Mission accomplished.

Wie man hört, sind von den 3800 Pilotinnen der Lufthansa nur 100 weiblich. Ein Missstand, der geradezu nach Abschaffung schreit.
Ich wüsste eine pragmatische Lösung …

Im Ernst, die Quote kommt. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Man sieht es daran, dass die Agit-Prop-Abteilungen bereits Nachfolgeaufträge akquirieren.

Zitat von SPIEGEL
Muss es immer ein BWL-Koffermännchen sein, oder werden auch mal Denker zum Konzernlenker? Philosophen als Finanzberater, Historiker als Vorstandschefs - bei den Briten sind Quereinsteiger normal, in deutschen Firmen Exoten. Ein Fehler, sagen Personalprofis: Der Wirtschaft entgeht viel.
[…]
Kein Geisteswissenschaftler im Dax-Vorstand
[…]
Ein Blick auf die Dax-Konzerne sagt viel: Kein einziger reiner Geisteswissenschaftler sitzt in einem der 30 Vorstände.
[…]
"Geisteswissenschaftler verfügen oft über stark ausgeprägte Sozialkompetenzen. Sie können Menschen mit verschiedenen Positionen zusammenbringen und haben dabei immer das Gesamtziel im Auge."

"Besonders gutes Händchen für Mitarbeiterführung"

Das sieht auch Bernd-Michael Schröter ähnlich. Der Frankfurter Personalberater ist seit 18 Jahren darauf spezialisiert, Führungskräfte in große Unternehmen zu vermitteln. "Geisteswissenschaftler haben ein besonders gutes Händchen für die Mitarbeiterführung. Während der typische Manager eher anhand von Zahlen entscheidet, sieht der Historiker oder Philosoph die Probleme oft aus einem anderen Blickwinkel und findet weniger starre, individuellere Lösungen", sagt er. Trotzdem hat Schröter in seiner langjährigen Laufbahn als Personalberater noch keinen Geisteswissenschaftler in einer Top-Position unterbringen können.

War leicht diesen Text zu produzieren. Man nehme den Genderschwampf und lasse den Automat „Frau“ mit „Geisteswissenschaftler“ ersetzen.
Jedenfalls wissen wir jetzt, was in den nächsten Jahren auf uns zukommt.

Der Switch auf die GeisteswissenschftlerInnen war auch dringend nötig. Nachdem unsere Wissenschaft bewiesen hat, dass Frauen die besseren Finanzexpertinnen, Führungspositioninhaberinnen, Astronautinnen, Klingeltonkundinnen, Klotürsprücheschreiberinnen und besseren Scheiterinnen sind, gehen denen langsam die Tätigkeitsfelder aus.
Jetzt können die die ganze Latte noch mal durchnudeln. Diplome, Promotionen, Habilitationen, Studien und Kongresse genug für die nächsten Jahre.

Dazu die Studien die uns mahnen, dass jeder fünfte, vierte, dritte … würfelt irgendeine Zahl … Geisteswissenschftler schon mal das Opfer antigeisteswissenschaftlicher Gewalt war. Auf ein „Stoppt Gewalt gegen Geisteswissenschaftler“ können wir uns genauso gefasst machen wie das Geisteswissenschaftler erobern die Fachleutedomänen
Obs auch Geisteswissenschaftlerhäuser geben wird? Zuzutrauen wäre es denen.
Lebte John Lennon noch, könnte er trällern: Geisteswissenschaftler is the nigger oft the world.

Juno Offline



Beiträge: 332

25.09.2011 19:31
#18 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Das ist jetzt aber arg zynisch

In der Realität läuft das ganz anders, beim armen Herrn Zetsche zum Beispiel so:

Zitat
Christine Hohmann-Dennhardt (* 30. April 1950 in Leipzig) ist eine deutsche Politikerin (SPD) und seit 2011 Vorstandsmitglied der Daimler AG...
Beim Bundesverfassungsgericht war sie für das Familienrecht zuständig. Sie bearbeitete auch Fälle aus dem Personenstandsrecht, dem Transsexuellenrecht sowie aus dem Betreuungsrecht. Auch Verfahren zum Eltern- und zum Erziehungsgeld fielen in ihr Dezernat.
Nach ihrem Ausscheiden aus dem Bundesverfassungsgericht wurde sie mit Wirkung zum 16. Februar 2011 bis zum 28. Februar 2014 zum ersten weiblichen Vorstandsmitglied der Daimler AG berufen, wo sie das neu geschaffene Ressort „Integrität und Recht“ übernahm
http://de.wikipedia.org/wiki/Christine_Hohmann-Dennhardt



Über die künftige Verfassungsrechtsprechung sollte man sich keinerlei Illusionen machen. Ich habe hier schon bei anderer Gelegenheit einmal auf die neue Verfassungrichterin hingewiesen, die von den Grünen nominiert wurde:

Zitat
Susanne Baer beschäftigt sich in ihren Werken und ihrer Forschung unter anderem mit den Themen Grundrechte und vergleichendes Verfassungsrecht, Genderstudien, Antidiskriminierungsrecht, feministische Rechtswissenschaft und Gleichstellungsrecht.Sie ordnete sich 1999 als Feministin ein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Susanne_Baer



Das Einzige, was in Deutschland 2011 vielleicht noch Hoffnung machen könnte, ist die Piratenpartei.
Die wurde ja nach ihrem Erfolg in Berlin erst einmal von allen Seiten (und am heftigsten von den Ströbele-Grünen) verprügelt, weil sie nicht genug Frauen auf ihrer Kandidatenliste hatte. Das Unfassbare ist: Diesen Piratinnen und Piraten scheint das völlig wurscht zu sein!

Edit:
Nachtrag: Über die "Piratinnenfrage" hat sich Harald Martenstein lesenswerte Gedanken gemacht
http://www.tagesspiegel.de/meinung/die-g...k-/4657158.html

Bernd314 Offline



Beiträge: 133

25.09.2011 19:31
#19 Norwegen ? Antworten

Weiß jemand, ob diese pragmatische Umgehungstaktik so oder so ähnlich in Ländern wie Norwegen, wo ja schon seit längerem eine "echte" Zwangsquote von (ich glaube) 40% gilt, tatsächlich praktiziert wird ?

Insgesamt scheint mir das keine Nachhaltige Lösung zu sein: Solche Lücken werden unsere selbsternannten Gesellschaftsarchitekten schnell mit Zusatzparagraphen ( "Gestaltungsmissbrauch") zu "patchen" wissen.

Gansguoter Offline



Beiträge: 988

25.09.2011 19:41
#20 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Zitat von Zettel
Aber das ließe sich auch noch ändern. Ich wundere mich, daß noch niemand auf den Gedanken gekommen ist, die Zulassung nur von Männern zum Priesteramt verstoße gegen das AGG.



Das verstößt nicht gegen das AGG, weil nach § 9 "eine unterschiedliche Behandlung wegen der Religion oder der Weltanschauung bei der Beschäftigung durch Religionsgemeinschaften" zulässig ist. Das Priesteramt ist ja nun auch keine "Berufstätigkeit", sondern ein geistliches Amt, wo höherrangige Anforderungen an die Kandidaten gestellt werden.

Hessenhenker Offline



Beiträge: 8

25.09.2011 20:10
#21 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Zitat von Urlauber
Genau das ist das Ziel: der Heizer auf der E-Lok, die Frau in der Führungsposition.



Das ist auch mein Ziel, darum bewerbe ich mich doch seit Jahren beim Bundesland Hessen um die unbesetzte Stelle des Henkers.
Hängen ist ja genau wie Kohleschippen auf der E-Lok nicht möglich, solange Hessen Teil der Bundesrepublik Deutschlands ist (also für immer).

"Niedriger hängen!" (Friedrich der Große)

lois jane Offline



Beiträge: 662

26.09.2011 10:06
#22 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Zitat von vivendi

Zitat von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU)
„Von einer starren 30-Prozent-Quote halte ich überhaupt nichts. Denn die Verhältnisse in den einzelnen Branchen sind objektiv ganz unterschiedlich.“ Mit ihr werde es „keine Einheitsquote“ geben. Diese halte sie für verfassungsrechtlich bedenklich und ordnungspolitisch falsch.



Bundesfamilienministerin? Was hat das mit Familie zu tun? Sind Individuen, die nicht in einer Familie leben, keine Menschen?

Man beachte die Wortwohl der Ministerin: "verfassungsrechtlich bedenklich"? Ist das nicht verfassungwidrig?




Ich verstehe die Aufregung über DIESE Äußerung DIESER Ministerin nicht - positioniert sich hier doch jemand gegen die vdL-Linie!

Was tut ihr Ressort zur Sache? Aber Frau Schröder ist ja eben Ministerin "für Familie, Senioren, Frauen und Jugend".

Kein Kommentar!

lois jane Offline



Beiträge: 662

26.09.2011 10:12
#23 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Zitat von Zettel
Ich wundere mich, daß noch niemand auf den Gedanken gekommen ist, die Zulassung nur von Männern zum Priesteramt verstoße gegen das AGG.



Niemand? Zumindest zwei Justizministerinnen in Folge - die aber selbst auf die basalsten Verfassungsprinzipien pfeifen - sind schon längst auf den Gedanken gekommen. Und eine die erste der beiden stand ja beim Diskriminierungsgesetz Pate. (Daß katholische Frauen dergleichen auch nicht wollen ist er ebenso egal wie die Religionsfreiheit.)

Zitat
Und was den Sport angeht, frage ich mich ohnehin, was der Frauenfußball eigentlich soll.



Wieso? Soll doch jeder spielen wie er will - der Staat soll sich da raushalten und sich insbesondere die für Sport rausgeschmissenen Milliarden sparen.

Kein Kommentar!

lois jane Offline



Beiträge: 662

26.09.2011 10:19
#24 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Zitat von kleinklein
Ja, das passiert einfach so in den meisten Firmen. Variante D würden die Befürworter einer Quote wahrscheinlich gar nicht als Quote anerkennen. Diese Variante ist dafür zu logisch und gerecht...



Wieso? Auch hier handelt es sich um eine Quote. Und bei gleicher Qualifikation Frauen zu bevorzugen, ist weder logisch noch gerecht.

Und das sage ich als Frau, die kein Interesse an der positiven Diskriminierung meines Geschlechts hat.

---

Warum wird die Quote eigentlich nur als Zumutung für Unternehmen angesehen (was sie ist!) sondern nicht als den v.a. verfassungsrechtlich viel problematischeren Aspekt, daß hier aufgrund des Geschlechts diskriminiert werden SOLL!!

Kein Kommentar!

lois jane Offline



Beiträge: 662

26.09.2011 10:20
#25 RE: Zitat des Tages: Männer aussortieren? Antworten

Zitat
Gegen die Texte neuer staatlicher Regelungen liest sich das preußische Exerzierreglement wie das Feuilleton einer liberalen Wochenzeitschrift.



Gibt es da einen Unterschied?

Angesichts der einzigen liberalen Wochenzeitschrift in Deutschland habe ich da meine Zweifel...

Kein Kommentar!

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