Zitat von ZettelDas scheint mir auch so, lieber Isildur (soweit ich mit dieser Generation noch Kontakt habe ).
Es ist, glaube ich, schlicht so, daß die Biologie sich durchgesetzt hat. Die meisten Frauen wollen nicht so sein wie Männer; sie wollen schön sein und verführen. Sie wissen, daß sie sich Männern gegenüber durchsetzen können, ohne sich wie Männer benehmen müssen. Das haben die Frauen seit Jahrtausenden getan, mit größtem Erfolg.
Und die meisten Männer wollen keine Softies sein (ist dieser Begriff überhaupt in Ihrer Generation noch geläufig?). Damals, in den Siebzigern und Achtzigern, war der Krampf bei vielen Männern ja nicht geringer als bei vielen Frauen.
In den Schulen führte man Handarbeitsunterricht für die Jungen ein (gibt es den noch?). Die jungen Männer lernten, sanft zu reden; Dieter Krebs hat das als "Martin" brillant parodiert. Beide Geschlechter hüllten sich in Schlabberbekleidung, damit man möglichst den Unterschied nicht sehen sollte. Schwache Männer, starke Frauen - das war das Ziel.
Es war eines der absurdesten Experimente in der Geschichte des Abendlandes.
Ist sie vorbei, diese Albernheit? Ich weiß nicht. Einerseits benehmen sich heute Frauen wieder weiblicher und Männer wieder männlicher. Andererseits gibt es ja immer neue absurde Versuche, "Gleichstellung" zu erzwingen; wir haben kürzlich im Zusammenhang mit einer Frauenquote für die Vorstände von Unternehmen darüber disktutiert.
Herzlich, Zettel
Ich denke auch, dass sich die normale Veranlagung der Geschlechter wieder ihre Bahn geschaffen hat. Ein jeder will dem anderen Geschlecht gefallen, durch Kleidung und Auftreten, das hat seit Jahrtausenden die Menschen und Tiere im zeugungsfähigen Alter angetrieben und wird es auch weiterhin tun. Und da kleiden sich die Frauen schick, manche auf aufreizend, sicher offener als früher(hier haben die 68er sicherlich eine Auswirkung auf die Gegenwart) und die Männern tun halt das ihre. Schöne, intelligente Frauen waren schon immer gefährlich und mächtig, darüber haben schon unzählige Dichter und Schriftsteller sich ausgelassen, wie man auf die sinnfreie Idee kommt die Frau würde sich damit unterwerfen ist mir nicht wirklich klar. Nach allem was man hört, privat wie aus Umfragen wollen die meisten Frauen einen "männlichen" Mann und die meisten Männer ein solcher sein. Oder kurz:Alles ganz normal mit allen persönlichen Unterschieden wie immer.
"Softie" ist mir als Begriff durchaus geläufig, ist aber jetzt nicht so häufig, kann gut sein, dass der Begriff früher häufiger war. Vielleicht eher die rhetorische Frage "Mann oder Memme?" was natürlich als Alliteration sprachlich schöner ist
Handarbeitsunterricht gibt es in dieser Form glaube ich nicht mehr, ich kann mich aber düster daran erinnern in meiner Schulzeit mal genäht zu haben, das fiel aber glaube ich damals unter Kunst. Ideologisch wurde da in der Schule aber nichts vermittelt, es haben sich nur alle über den Schüler_innen Schwachsinn aufgeregt(SchülerInnen wie LehrerInnen), weshalb ich die Lösung der Regierung Rüttgers mit "der Prüfling" sehr gelungen fand und einigen ein Schmunzeln ob dieses gelungenen Schlages gegen den "_innen"-Wahn entlockte. "Ich bin der Martin" ist mir noch geläufig, war diese Figur tatsächlich eine Parodie des damaligen Männerbildes? Wenn man nicht in der Zeit gelebt hat wirkt ihre Komik nur durch ihre Absurdität.
Ich denke die heutige Situation ist in gewisser Weise komplizierter als früher. Früher blieb die Frau zu Hause, die emanzipierte Frau der Frauenbewegung hielt von Kindern und Familie nichts und "verwirklichte" sich selbst oder was sie dafür hielt. Heute ist die Emanzipation ist ein Faktum und Beruf und Karriere für wohl die meisten Frauen wie Männer selbstverständlich. Gleichzeitig wünschen sich viele eine traditionelle Familie, ein schönes Heim, Kinder und vor allem Zeit dafür. Wie das zusammen passt? Eigentlich auch eine Grundsatzfrage über die man mal diskutieren müsste, nur geht das schlecht solange Gestalten wie Frau Schwarzer mit ihren weltfremden Ideologien noch die Szene mehr oder minder beherrschen.
Zitat von RaysonIch finde, sie ist in diesen auf Krawall gebürsteten Sendungen verschwendet. Wenn es jemanden gibt, der, wenn nicht in der Art (zum Glück!), so doch aber im Ergebnis einem Gauss nacheifern könnte, wäre sie das.
An die Ähnlichkeit mit Günter Gauss hatte ich noch gar nicht gedacht - aber das stimmt. Es ist diese sorgfältige, sich selbst zurücknehmende Art des Fragens.
Gauss war ein engagierter Mann; als Journalist im Grunde viel zu sehr Politiker. (Und als Ständiger Vertreter vermutlich überfordert). Aber er hatte in den beiden Sendungen "Zur Person" und "Zur Sache" (ich glaube, so hießen sie) dieses angelsächsische journalistische Konzept: Der gute Journalist läßt den anderen reden und bringt ihn zum Reden.
Das kam übrigens sogar optisch zum Ausdruck. Die Kamera zeigte immer nur den Gespräcbspartner. Von Gauss war nur der Hinterkopf zu sehen.
Und noch etwas: Ich habe diese dicken Bände mit allen Transkripten dieser Sendungen. Gauss hat absolut druckreif geredet. Er sprach langsam und hat sich jedes Wort überlegt. Und das saß dann.
Welcher Journalist beherrscht heute noch die deutsche Sprache?
Zitat von ZettelWelcher Journalist beherrscht heute noch die deutsche Sprache?
Trotz aller Bemühungen Wolf Schneiders: wohl nur wenige. Ich hatte lange Zeit die FAZ abonniert, weil ich eine Sympathie für die dort gepflegte Sprache entwickelt hatte, aber das, was die FAZ darunter verstand, hat sich leider im Lauf der Zeit geändert. Ich vermisse einige der alten Autoren dort sehr, nicht zuletzt den Herausgeber Fest. Einige meiner Bandwurmsätze im Blog sind wohl dieser Leseerfahrung geschuldet. Heute kann mir nur noch Patrick Bahners einen vergleichbaren Genuss bescheren, wenn er einen guten Tag hat. Hat er leider nicht mehr so oft wie früher. Aber was will ich jemanden kritisieren, der mir wenigstens ab und an etwas Gutes schenkt.
Bei Gauss hat mich nur dieses "S-tolpern über den s-pitzen S-tein" gestört (oder "ges-tört"?), und das, obwohl ich in der Gegend von Hannover sozialisiert wurde, wo sowas auch mal gerne gepflegt wurde.
Aber richtig: Die Fragen waren präzise wie Messerschnitte, und immer war nur der Interviewte im Blick. So eine Art Fernsehen bringt einen wirklich weiter. Die Gimmicks alle auszureizen, ist ebenso attraktiv wie falsch.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von LlarianDas ist eine Aussage, die man kaum über jemanden treffen kann, den man ein Leben lang kennt, und sie meinen das aus der Ferne beurteilen zu können ?
Ich glaube dem Urlauber, wenn er hier seinen wohlverdienten Urlaub von der empirischen Welt nimmt, stehen Erkenntnisquellen offen, von denen unsereins nicht einmal zu träumen wagt. Etwas mehr Demut wäre da angezeigt.
Zitat von Llarianes gibt wohl recht einschlägige Untersuchungen darüber, wie oft ein Mann am Tag an Sex denkt und wie oft eine Frau das tut)
Hmm, ich kenne da nur die Erfahrungen mit meinen (Ex-)Partnerinnen und die sieht anders aus. Aber vielleicht unterliege ich da einem Selektionsbias. (Wer sich auf mich einlässt....)
Zitat Mit solchen Formulierungen wäre ich sehr, sehr vorsichtig. Nicht nur entsprechen sie einem Cliche, sie entsprechen noch dazu einem gefährlichen Cliche, dass schon viel Unheil produziert hat.
Selbstredend. Es liegt mir auch fern, Frauen Wahlmöglichkeiten und Freiheiten abzusprechen. Das ändert aber nichts daran, dass meine Formulierung einen beträchtlichen Anteil an Wahrheit enthält. Nicht in Bezug auf alle, aber doch auf einige. Es gibt aja auch das Klischee von besonders feministischen Frauen, die sich dann auf die größten Machos einlassen. Das kommt nicht von ungefähr. Die Kunst ist es, dem Macho eine leicht alternative Note zu geben, die es diesen Frauen erlaubt ihre Natur mit ihrer politischen Vorstellung in Einklang zu bringen (Langhans als Extrembeispiel).
Zitat von StefanolixIst das ein Zitat aus einem der selten gewordenen Exemplare des »Werkzeugkastens der Küchenpsychologie«, 1. Auflage, erschienen 1950? ;-)
Nee, das ist das Ergebnis wenn von Schule und Medien vermittelten Vorstellungen auf die Realität treffen.
EDIT: damit kein falscher Eindruck entsteht, ich bin nicht der Macho Typ, der seine gefuehlte Ueberlegenheit ausspielen moechte. IM Gegenteil. Der WUnsch nach MAcho Verhalten kommt von den Frauen und ich fuehle mich gedraengt ein bisschen zu schauspielern. Gerade lauft in den KInos ein (mittelmaessiger) FIlm mit dem Titel WHat a man, der genau dieses Thema karikiert darstellt.
Zitat von ZettelAber das Konzept der Sendung sieht eben vor, daß es schon einmal irre wird. Ich erinnere mich an eine Sendung mit Nina Hagen, in der ein derartiger Blödsinn über Esoterik verzapft wurde, daß der als Quotenwissenschaftler eingeladene Redakteur fluchtartig die Sendung verließ.
Sie meinen vermutlich die Flucht von Joachim Bublath. Sehr schön auch der Versuch von Frau Maischberger, der Hagen zu erklären, daß „in ihrem Kopf etwas nicht stimmt“, ab 8.25 Minuten Ich fürchte, nach fünf Minuten „Diskussion“ mit dieser Frau würde ich entweder wahnsinnig oder meine gute Erziehung vergessen.
Zitat von ZettelAber das Konzept der Sendung sieht eben vor, daß es schon einmal irre wird. Ich erinnere mich an eine Sendung mit Nina Hagen, in der ein derartiger Blödsinn über Esoterik verzapft wurde, daß der als Quotenwissenschaftler eingeladene Redakteur fluchtartig die Sendung verließ.
Exakt. Das war nun ein Extremfall; der arme Mann konnte einem wirklich leidtun.
Aber soweit ich sehe, ist das Konzept der Sendung nun einmal auf so etwas hin angelegt. Es sollen nicht die üblichen Verdächtigen eingeladen werden - die langweiligen Politiker und Unternehmer, die bei Will, Plasberg & Co sitzen, plus inzwischen auch "Betroffene" aus dem Volk -, sondern individuellere Gestalten, die sich auch zoffen sollen.
Maischberger ist dazu der Gegenpol - immer ruhig und freundlich, immer neugierig und ausgeglichen. Sie soll die Hitzeköpfer sanft lenken, nicht sie am Nasenring durch die Manege ziehen wie Plasberg oder zum Einschlafen bringen wie Will.
Nina Hagen ist nun freilich ein Extremfall. Was spielt sie, was ist echt? Mir kommt sie wie eine Künstlerin vor, die erst eine Kunstfigur geschaffen hat und dann so vollständig in ihr aufgegangen ist, daß von dem ursprünglichen bürgerlichen Menschen nichts mehr übrig blieb.
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