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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 52 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

09.10.2011 15:12
#26 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von R.A.

Zitat von Florian
James Watt war nicht der Erfinder der Eisenbahn.


Du hast völlig recht - ich meinte natürlich George Stephenson.


Und der war es auch nicht, sondern ein außerhalb von Eisenbahnfan-Kreisen relativ vergessener Richard Trevithick.

Gruß Petz

Llarian Offline



Beiträge: 7.127

09.10.2011 16:36
#27 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von R.A.
Den geschäftlichen Erfolg halte ich für hier für völlig nebensächlich.


Ich nicht, denn das ist das, was unterm Strich übrig bleibt. Apple hat vor allem davon existiert Innovationen (eben meistens anderer) zu verkaufen, ich bestreite sicher nicht, dass Jobs ein hervorragender Geschäftsmann war. Wie auch sein Kumpel Bill Gates, der ja fast eine analoge Lebensgeschichte aufweist. Nur eben beide als Geschäftsmnner und nicht als die Genies, die sie schonmal unpassenderweise genannt werden.

Zitat
Grundsätzlich halte ich überragende Unternehmerpersönlichkeiten auch für "genial", etwa Siemens, Bosch oder Rockefeller. Da könnte Mittal (über den ich fast nichts weiß) durchaus auch eine sein.


Das ist dein gutes Recht und damit dann auch konsistent. Ich glaube nur nicht, dass diese Einschätzung von vielen geteilt wird. Von mir nebenbei auch nicht.

Zitat

Zitat
Die Maus wurde zum Erfolg im Zusammenhang mit dem PC, etwas was nichts mit Apple zu tun hat.


Das stimmt so nicht. Der Durchbruch des PC kam mit DOS, also ohne Maus.



Das steht da ja auch nicht. Dort steht, der Erfolg kam im Zusammenhang mit dem PC, sprich: Durch den PC. Ob und wodurch sich der PC durchgesetzt hat, ist hier gar nicht von Belang.

Zitat
Die wurde auf dem PC erst mit Windows eingesetzt - und das war natürlich eine weitgehende Nachahmung des damaligen AppleOS.


Hmmmm...Nachahmung ? Also wenn ich richtig informiert bin, geht die Idee grafischer Benutzeroberflächen und ihrer Struktur auf den Xerox Parc zurück, die bereits zehn Jahre zuvor graphische Benutzeroberflchen vorgestellt haben. Jobs hat sich schlicht daran orientiert und, um deine Worte aufzugreifen, diese nachgeahmt. Das selbe hat Microsoft dann ein knappes Jahr später mit Windows 1.0 getan. Es ist wieder genau die selbe Geschichte, Apple nimmt sich die Innovation anderer und pappt sein Schild drauf. Und nach heutiger Leseart von Apple bedeutet das ja auch, dass um Himmels willen niemand anders die ursprüngliche Idee aufgreifen darf.

Zitat
SIcher wurden sie verkauft - weil es nichts Besseres gab.


Genau wie das heute ist, damals war und in Zukunft so sein wird. Es entspricht immer gerade dem Stand der Technik. Apple bietet seine Produkte auch nur nach derzeitigem Stand der Technik an, das macht noch keine Innovation aus.

Zitat
Natürlich kaufen AUCH Leute wg. Coolness, aber das ist nicht der wesentliche Grund für den Markterfolg.


Sagst Du. Und ich bleibe stantepede beim Gegenteil: Vom technischen her betrachtet sind Apple Produkte schlicht überteuert. Was mich nicht stört, ich muss sie ja nicht kaufen. Das sie dennoch so viele Leute kaufen hat nichts mit Technik zu tun (siehe Mac, siehe Ipod). Es ist einfach ein Image das verkauft wird, das Image vom "Anders sein", das Image vom "Cooler sein". Das Iphone ist zugegebenermassen deutlich schlechter mit anderen Marktteilnehmern zu vergleichen als beispielsweise der Ipod. Ich sehe nur nicht, warum der Effekt, der beim einen zentralen Teil des Erfolges ausmacht, beim anderen Produkt schwächer ausgeprägt sein sollte.

Zitat
Ich habe den Eindruck, daß Du noch nie ernsthaft mit iTunes gearbeitet hast. Ich kann diese Beschreibung nicht im Ansatz nachvollziehen.


Es ist nicht mein Eindruck, dass man mit iTunes überhaupt "arbeiten" könnte. Was sollte denn die Arbeit sein ? Das Synchronisieren von Terminen, Kontaktdaten und Software doch wohl nicht, sowas gibt es nun seit diversen Jahren (siehe beispielsweise ActiveSycnc).

Zitat

Zitat
das Ipad hatte nur das Glück (eher die Berechnung) zur richtigen Zeit zu kommen.


Und sonst nichts?



Nun, das reicht doch. Oder ist es der Verdienst von Amazon, dass sich das Kindle derzeit verkauft wie geschnitten Brot ? Oder die Leistung von Nokia, dass sich vor 10 Jahren die Handys durchgesetzt haben ? Die Zeit ist irgendwann einfach reif. Die Leistung eines guten Geschäftsmanns besteht darin, die Zeichen der Zeit zu erkennen.

Zitat
Da haben die anderen Firmen alle Nase lang Tablets auf den Markt gebracht, mit immer den neuesten technischen Entwicklungen. Und auch kurz vor und kurz nach dem iPad haben sie das gemacht - und trotzdem den richtigen Zeitpunkt verpaßt? Kann ja wohl nicht sein ...


Ist ja auch nicht so. Seit ungefähr 2-3 Jahren verkaufen sich Tablets. Und lange nicht nur die von Apple. Es verkaufen sich auch Tablets von Samsung, Acer oder Motorolla. Teilweise mit soviel Erfolg, dass Apple gerade böse die Muffe geht.

Zitat
Hinterher sind erfolgreiche Konzepte immer trivial. Nur vorher ist halt kein anderer drauf gekommen.


Ich bitte Dich: Das Abrunden von Kanten, das Synchronisieren von Daten, das Festlegen einer verbindlichen API, das sind nicht Dinge auf die kein anderer gekommen ist. Es SIND Trivialitäten. Wie gesagt: Ich kann Dir Dutzende solcher Trivialitäten nennen, die vermutlich in den nächsten 50 Jahren umgesetzt werden. Soll ich deswegen besonders innovativ sein ? Ich geb Dir ein ganz doofes Beispiel: Wäre es nicht praktisch, wenn Du ein Auto hättest, dass, wenn Du keine Lust hast zu fahren, Dich so nach Hause fährt ? Ziemlich triviales Beispiel, weil es schon in Dutzenden Filmen, hunderten Büchern und Millionen von Gedanken realisiert worden ist. Geben tut es das noch nicht. Irgendwann wird es das geben (ich denke etwa 15-20 Jahre). Und ? Wird derjenige, der es dann umsetzt, weil die Technik es endlich hergibt, der grosse Innovator sein ? Und das ist der zentrale Punkt: Solche Ideen zu haben ist nichts besonderes. Irgendwann wird die Zeit dafür reif. Es ist eine geschäftliche Leistung zu erkennen, wann das ist. Aber es nicht allzu innovativ. Und es sind schon ne Menge Leute vorher drauf gekommen.

Vogelfrei ( gelöscht )
Beiträge:

09.10.2011 17:20
#28 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von Llarian
Wäre es nicht praktisch, wenn Du ein Auto hättest, dass, wenn Du keine Lust hast zu fahren, Dich so nach Hause fährt ? Ziemlich triviales Beispiel, weil es schon in Dutzenden Filmen, hunderten Büchern und Millionen von Gedanken realisiert worden ist. Geben tut es das noch nicht. Irgendwann wird es das geben (ich denke etwa 15-20 Jahre). Und ? Wird derjenige, der es dann umsetzt, weil die Technik es endlich hergibt, der grosse Innovator sein ? Und das ist der zentrale Punkt: Solche Ideen zu haben ist nichts besonderes. Irgendwann wird die Zeit dafür reif. Es ist eine geschäftliche Leistung zu erkennen, wann das ist. Aber es nicht allzu innovativ. Und es sind schon ne Menge Leute vorher drauf gekommen.


Ich befürchte, werter Llarian, Sie haben das Wesen der Innovation deutlich verkannt. Eine Idee zu haben, ist nicht innovativ. Eine Idee zu haben und diese dann auch umzusetzen, das ist Innovation.

Die von Ihnen angeführten Punkte treffen so, oder so ähnlich wohl auf alle erfolgreichen Erfindungen und Neuerungen in der Geschichte der Menschheit zu. Selbst vor dem ersten durch Menschenhand geschaffenem Faustkeil dürfte die Überlegung, die Idee, gestanden haben, daß es doch recht praktisch wäre, anstatt stundenlang ein taugliches Exemplar zu suchen, es selber herzustellen.

Grüße

~~~
Die zunehmende Armut, welche allenthalben beklagt wird, scheint mir zuvörderst geistiger Natur.

Llarian Offline



Beiträge: 7.127

09.10.2011 19:02
#29 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von Vogelfrei
Ich befürchte, werter Llarian, Sie haben das Wesen der Innovation deutlich verkannt. Eine Idee zu haben, ist nicht innovativ. Eine Idee zu haben und diese dann auch umzusetzen, das ist Innovation.


Nun, zunächst ist das ja etwas, was R.A. bestritten hat: Das die Idee eben andere schon lange gehabt haben.

Zum anderen relativiert diese Definition den Prozess eben sehr deutlich und es führt zu gänzlich anderen Kriterien wann etwas wodurch erfolgreich wird. Apple gibt sich selbst das Image eine Ideenschmiede zu sein, geniale Konzepte zu "erfinden" (die andere bloss nicht "stehlen" sollen). Stattdessen betreibt man dort hauptsächlich Marketing und Design. Was völlig legitim ist, aber eben an dem Bild vorbeigeht, dass man versucht von sich zu zeichnen. Ich weiss auch nicht ob ihre Definition wirklich sehr glücklich ist, denn sie betont natürlich auch primär Marktmacht und Kapital. Ich tu mich etwas schwer damit, daraus Innovation zu machen. Vor 20 Jahren setzte Bill Gates sein Betriebssystem MS-DOS durch pure Marktmacht und Manipulation gegen ein technisch deutlich weiter entwickeltes Produkt, DR-DOS, durch (dafür wurde er später verurteilt, ist aber nebensächlich). Innovativ war das nach meinem Wortverständnis nicht. Durchsetzung ist nicht unbedingt das selbe wie Innovation.

Vogelfrei ( gelöscht )
Beiträge:

09.10.2011 22:07
#30 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von Llarian
Durchsetzung ist nicht unbedingt das selbe wie Innovation.


Ganz und gar nicht, es sind zwei völlig verschiede Aspekte. Dennoch gehen Sie, meines Erachtens fehl, wenn Sie glauben, daß es nur oder zumindest zum größten Teil Marktmacht (fiel diese vom Himmel?) und Manipulation zu verdanken ist, daß sich die Produkte von Apple und Microsoft durchgesetzt haben. Es sind, genau wie bei der ähnlich hart angefeindeten Fastfood-Kette McDonalds die Qualität der Produkte und das ausgewogene Preis-Leistungs-Verhältnis, die ihre herausragende Stellung begründen. Und ja, es ist, um eine Ihrer Fragen zu beantworten, der Verdienst von Amazon, das sich der Kindle verkauft wie warme Semmeln - allein dieses Display... ;)

Grüße

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Llarian Offline



Beiträge: 7.127

09.10.2011 23:20
#31 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von Vogelfrei
Dennoch gehen Sie, meines Erachtens fehl, wenn Sie glauben, daß es nur oder zumindest zum größten Teil Marktmacht (fiel diese vom Himmel?) und Manipulation zu verdanken ist, daß sich die Produkte von Apple und Microsoft durchgesetzt haben.


Nun, bei Microsoft ist das nicht nur meine bescheidene Meinung. Das können Sie in diversen Prozessen, die die Firma über die Jahre geführt (und verloren) hat, auch nachlesen. Nahezu der ganze Erfolg von Microsoft ist auf ein simples wie einfaches Geschäftsmodell zurückzuführen: Das Etablieren und Ausnutzen von Monopolen um neue Monopole zu generieren. Microsoft ist genausowenig wie Apple mit Innovation reich geworden.
Apple fährt im Vergleich eine andere Strategie: Etablierung von Produkten über den Glauben an deren Überlegenheit oder "Alternativität". Das ist zwar ein anderer Ansatz, aber die Methodik ist dennoch nicht die der technischen Entwicklung.

Beide Firmen setzen ihre Produkte durch Marktmacht durch, wenn auch mit unterschiedlichem Werkzeug. Nur ist das eben nicht technische Innovation, oder sagen wir, technische Neuerung wenn wir den Begriff vermeiden wollen. Und nur um das klarzustellen: Abgesehen von den illegalen Handlungen, die Microsoft in der Vergangenheit ausgeführt hat, gönne ich beiden Firmen ihren Erfolg. Ich besitze mehrere Windowslizenzen wie auch einen Ipod Touch, beides keine schlechten Produkte. Ich finde nur das Image, dass sich die Firmen, insbesondere ihre Gründer, gerne geben oder gegeben haben, fehlplatziert. Aber selbst Gates und Jobs sind vermutlich wie die meisten Menschen Opfer des gleichen Gedankengebäudes: Es ist ihnen bedeutend wichtiger als Innovatoren und Visionäre wahrgenommen zu werden (was sie nicht sind) als als die erfolgreichen Kaufmänner, die sie tatsächlich sind.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

10.10.2011 13:13
#32 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von Llarian
Apple hat vor allem davon existiert Innovationen (eben meistens anderer) zu verkaufen,


Vermutlich kommen wir deswegen nicht zu einem Konsens, weil wir ein unterschiedliches Verständnis von "Innovation" haben.
Mein Eindruck ist, daß Du eigentlich nur auf die technische Weiterentwicklung von Geräten abhebst. Dann könnte ich dieser Aussage weitgehend zustimmen.

Für mich ist "Innovation" aber deutlich weiter gefaßt, insbesondere gehören auch Software oder Organisation dazu.
Beispielsweise haben die ALDI-Brüder auch kein konkretes Gerät erfunden. Aber sie haben ein völlig neues Einzelhandels- (und Logistik-)Konzept entwickelt - das ist für mich eine Riesen-Innovation und hat die ganze Branche umgekrempelt.

Wenn ich bei Apple von "Innovation" rede, dann rede ich eben fast überhaupt nicht von Technik. Denn natürlich gibt es Komponenten wie Touchscreen etc. schon vorher und bei anderen Geräten.
Für mich ist eine rein technische Innovation aber eher zweitrangig. Entscheidend ist, ob die für mich auch nutzbar ist, ob ich mehr Lösungen und Anwendungsmöglichkeiten bekomme. Die geeignete Kombination von Hardware, Software und Organisation (z. B. AppStore) sind die eigentliche Innovation.

Zitat
Ich glaube nur nicht, dass diese Einschätzung von vielen geteilt wird.


Das war jetzt auf "Genie" gemünzt. Sowohl dafür wie bei "Innovation" möchte ich aber auf die Wikipedia verweisen. Die jetzt nicht die absolute Wahrheit garantiert, aber schon ein gewisses Indiz dafür ist, welche Einschätzung die landläufige ist.
Da finden wir für "Innovation":

Zitat
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff unspezifisch im Sinne von neuen Ideen und Erfindungen und für deren wirtschaftliche Umsetzung verwendet. Im engeren Sinne resultieren Innovationen erst dann aus Ideen, wenn diese in neue Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren umgesetzt werden (Invention), die tatsächlich erfolgreiche Anwendung finden und den Markt durchdringen (Diffusion).



Zitat
Also wenn ich richtig informiert bin, geht die Idee grafischer Benutzeroberflächen und ihrer Struktur auf den Xerox Parc zurück ...


Völlig richtig. Und hast Du Dir damals einen XeroxParc-Rechner gekauft?
Nein, Apple hat die graphische Benutzeroberfläche nicht erfunden. Aber für Computernutzer brauchbar implementiert und auf den Markt gebracht. Und zwar so erfolgreich, daß Microsoft mit Windows nachziehen mußte. Ohne diesen Druck wären die wohl noch lange bei DOS geblieben, mit guter Wahrscheinlichkeit wären die Xerox Parc -Ideen im Archiv verstaubt und die PC-Entwicklung hätte eine ganz andere Richtung genommen.
Weil es eben nicht so ist, daß sich im Prinzip mögliche Innovationen auch wirklich etablieren, nur weil die Zeit reif ist. Da muß schon jemand etwas für tun.

Zitat
Apple bietet seine Produkte auch nur nach derzeitigem Stand der Technik an, das macht noch keine Innovation aus.


Der "Stand der Technik" bezieht sich aber nur auf die Komponenten, nicht auf die Nutzermöglichkeiten.

Mal ein Beispiel: Letztes Jahr habe ich einen neuen Firmen-Laptop bekommen. Und da mußte ich eine externe Festplatte an den alten Laptop anschließen, von Hand alle meine Daten rüberkopieren und dann auf den neuen Rechner ziehen. Ziemlich lästig und fehleranfällig, man muß auch wissen, welcher Krempel relevant ist und wo er liegt.
Ganz bestimmt mag es irgendwo Tools geben, die einem da helfen. Aber die muß man suchen, sich in die Doku reinlesen, alles mögliche konfigurieren - der "Stand der Technik" ist eben, daß jeder Benutzer auf eigene Faust rumfrickelt.

Meine Tochter hat nun zum 18. ein MacBook bekommen. Bisher hatte sie sich mit ihrem Bruder einen MacMini geteilt. Und sie ist zwar clever und Mathe-Leistungskurs - hat aber keinen blassen Schimmer von Computer- oder Netz-Technik, sie verwendet Rechner als reine Benutzerin.
Und die Inbetriebnahme konnte sie völlig locker selber durchführen: Rechner anschalten, wenige Basisangaben machen (Rechnername vergeben, WLAN-Paßwort eingeben, Sprache wählen ...), und dann auswählen, von welchem Rechner im Netzwerk sie ihren alten Account übernehmen möchte. Dann mußte sie sich auf dem alten Rechner mit ihrem Account anmelden und die Anfrage freigeben. Das wars.
Die Übertragung der Daten hat natürlich wg. WLAN-Kapazität und Datenmenge eine Weile gedauert, lief aber vollautomatisch.
Und danach war der neue Rechner komplett arbeitsfertig, mit allen Programmen und Daten, mit Mail- und Netzwerkeinstellungen, mit automatischer Datensicherung auf TimeCapsule.

Zitat
Das sie dennoch so viele Leute kaufen hat nichts mit Technik zu tun (siehe Mac, siehe Ipod). Es ist einfach ein Image das verkauft wird, das Image vom "Anders sein", das Image vom "Cooler sein".


Das ist nicht nur völlig falsch, das ist schon fast beleidigend. Im Prinzip unterstellst Du mir damit, daß ich völlig verblödet auf Marketing-Tricks reinfalle und Geld rausschmeiße, weil ich die technischen Unterschiede (bzw. fehlenden Unterschiede) nicht begreife.

Das Gegenteil ist richtig. Ein Gang durch meine Wohnung oder ein Blick auf meine Klamotten oder mein Auto könnte Dir sofort zeigen, daß "Design", "Coolness" oder "Statussymbol" bei uns eigentlich keine Rolle spielen. Ich bin einschlägig ausgebildet seit Jahrzehnten im EDV-Bereich tätig, ich kenne sowohl Windows wie Mac wie auch Linux (das allerdings leicht veraltet). Ich bin auch eher ein sparsamer Mensch.
Wenn ich also seit Jahren die komplette EDV-Ausstattung von Apple beziehe (was in der Tat ein gutes Stück Geld kostet), dann kannst Du davon ausgehen, daß das handfeste und gut durchdachte Gründe hat. Die nichts mit "Marketing-Hypes" zu tun haben.

Zitat
Oder ist es der Verdienst von Amazon, dass sich das Kindle derzeit verkauft wie geschnitten Brot ?


Sicher. Denn mal umgekehrt: Warum verkaufen sich denn diverse technisch ähnliche Konkurrenzprodukte nicht?
Weil Amazon eben (ähnlich wie Apple) nicht von der Technik her denkt, sondern vom Benutzer her. Und der will nicht einfach ein Stück Blech, daß er dann mühsam mit irgendwelchen zusammen gesuchten Inhalten füllen muß. Der will Bücher lesen.

Zitat
Seit ungefähr 2-3 Jahren verkaufen sich Tablets. Und lange nicht nur die von Apple.


Tablets verkaufen sich exakt seit dem iPad, vorher war der Markt tot. Und die Nachahmer-Produkte verkaufen sich eher an genau die Leute, die auf Hype reinfallen. Also Leute, die wollen so etwas wie ein iPad haben, weil es angesagt ist. Die sich aber überhaupt keine Gedanken gemacht haben, wozu sie es brauchen.
Und denen kann man dann auch Dinger andrehen, die für weniger Geld mehr Technik-Details anbieten - bei denen aber entscheidende Vorteile des iPad fehlen. Was diesen Käufern natürlich gar nicht auffällt, weil sie nur wegen Hype gekauft haben.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

10.10.2011 13:33
#33 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von R.A.
Und die Nachahmer-Produkte verkaufen sich eher an genau die Leute, die auf Hype reinfallen.



Du hast ja Recht, wenn du dich gegen implizite Beleidigungen aufgrund deiner Kaufentscheidung wehrst. Aber ist es nicht ein klein wenig inkonsequent, dann selbst andere so anzugehen? Ich kann dir versichern, dass ein Hype für mich eher ein Grund ist, etwas nicht zu tun, und dass meine Entscheidung für ein bestimmtes Android-Tablet (und gegen ein iPad) auf gründlichen Überlegungen beruht.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

10.10.2011 14:24
#34 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von Rayson
Ich kann dir versichern, dass ein Hype für mich eher ein Grund ist, etwas nicht zu tun, und dass meine Entscheidung für ein bestimmtes Android-Tablet (und gegen ein iPad) auf gründlichen Überlegungen beruht.


Das glaube ich gerne.

Mein Formulierungsfehler war das "eher" in "verkaufen sich eher an genau die Leute". Denn was ich sagen wollte war, daß Hype in diversen Richtungen wirkt.

Es gibt Leute, die sich mit guten Gründen ein iPad kaufen und solche, die kaufen sich mit guten Gründen ein Android-Tablet oder noch ein anderes Modell, und es gibt noch viel mehr Leute, die kaufen sich aus guten Gründen gar kein Tablet.

Und dann gibt es Leute, die haben eigentlich keine wirklich guten Gründe und die reagieren nur auf den Hype. Die kaufen sich ein iPad, wenn sie das Geld dafür ausgeben können und wollen - oder ein "Imitat", wenn es billiger sein soll und sie trotzdem protzen wollen.
Wobei ich das "Imitat" in Anführungszeichen setze, weil ich trotz des "me-too"-Effekts dieser Tablets ja anerkenne, daß das vernünftige, eigenständige Produkte sind. Aber für die Hype-Käufer zählen ja die Produkteigenschaften nicht wirklich, die würden auch eine Rolex-Kopie kaufen, obwohl sie gar keine Uhrzeit brauchen.

Im übrigen kann ich zum Ausgangsthema Steve Jobs einen guten Artikel empfehlen.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

10.10.2011 14:47
#35 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von Meister Petz
Und der war es auch nicht, sondern ein außerhalb von Eisenbahnfan-Kreisen relativ vergessener Richard Trevithick.


Nicht ganz. Trevithick hat die erste Dampflok gebaut. Das ist aber noch keine vollständige Eisenbahn.

Aber der Unterschied zwischen Trevithick und Stephenson ist für diese Diskussion recht interessant.

Trevithick ist der typische Erfinder, wie ihn wohl Llarian (wenn ich ihn richtig interpretiere) mit "Innovation" verbindet. Er hat diese wesentliche technische Komponente entwickelt, wie andere Leute den Flachbildschirm, die Maus oder diverse Computer-Schnittstellen entwickelt haben.
Und die Erfindung der Dampflok lag wohl wirklich "in der Luft", andere haben parallel an ähnlichen Konzepten gearbeitet.

Aber so richtig gebrauchen konnte das keiner. Es blieb bei Prototypen, die nicht als echte Verkehrsmittel verwendet werden konnten. Die finale Entwicklung Trevithicks war eine Dampflok, die als Freizeitattraktion im Kreis fuhr ("steam circus").

Die für die Benutzer relevante Innovation kam dann von Stephenson (also eine Art Pendant zu Steve Jobs). Er nahm die vorhandenen Komponenten (Schienen, Loks, ...), ließ sie zielgerichtet auf den angestrebten Nutzungszweck weiterentwickeln und brachte das Gesamtsystem "Eisenbahn" zur Marktreife.

Llarian Offline



Beiträge: 7.127

11.10.2011 19:55
#36 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von R.A.
Vermutlich kommen wir deswegen nicht zu einem Konsens, weil wir ein unterschiedliches Verständnis von "Innovation" haben.


Völlig richtig. Dein Begriff ist weiter gefasst, es ist aber nicht der, der dem Image von Apple entspricht. Apple will ja gerade als TECHNISCHER Innovator darstellen, Geschäftsmodelle wie das App-Store und die berühmten 30% entsprechen zwar dem wirtschaftlichen Erfolg, aber nicht der Wahrnehmung und Darstellung der Marke. Ich betrachte Innovation tatsächlich zunächst mal technisch, und da ist Apple weit von seinem Anspruch entfernt. Das das systematische Unterdrücken alternativer Systeme, der Zwang auf gigantische Gebühren, die durch ein Monopol erzwungen werden können, geschäftlich hervorragende Strategien sind, steht ausser Zweifel. Aber, wie schon mehrfach betont, das sagt man so nach draussen eher nicht.

Und wenn Du das Beispiel von Aldi schon bringst, hast Du ernsthaft Artikel gelesen, wo vom genialen Gebrüderpaar Albrecht die Rede war, die der Welt soviel geschenkt haben ? Prinzipiell meine ich, dass Aldi weit mehr für die meisten Menschen dieses Landes getan hat als Apple, aber diese Heiligenverehrung haben die Albrechts sicher nie erfahren. Sie sind ja auch nur Kapitalisten.

Zitat
Völlig richtig. Und hast Du Dir damals einen XeroxParc-Rechner gekauft?


Genau so viele wie Lisa's.

Zitat
Nein, Apple hat die graphische Benutzeroberfläche nicht erfunden. Aber für Computernutzer brauchbar implementiert und auf den Markt gebracht. Und zwar so erfolgreich, daß Microsoft mit Windows nachziehen mußte. Ohne diesen Druck wären die wohl noch lange bei DOS geblieben, mit guter Wahrscheinlichkeit wären die Xerox Parc -Ideen im Archiv verstaubt und die PC-Entwicklung hätte eine ganz andere Richtung genommen.


Das ist schon ne ziemlich wilde Behauptung. Kannst die auch nur ansatzweise belegen ? Wenn dem wirklich so wäre, wie kann es dann sein, dass die Lisa einer der grössten Schüsse in den Ofen war, die man damals hören konnte ? Das passt nicht im Ansatz zusammen. Real war Apple bis zum Erfolg des Ipods nahezu bedeutungslos.

Zitat
Der "Stand der Technik" bezieht sich aber nur auf die Komponenten, nicht auf die Nutzermöglichkeiten.


Und das ist ja gerade der Witz dabei. Apple ist in weiten Zügen nichts weiter als eine EINSCHRÄNKUNG der Nutzermöglichkeiten. Deswegen wird ja so wenig konfiguriert und deswegen greift auch alles so schön ineinander. Natürlich glaube ich Dir, dass die Konfiguration einfach läuft. Weil Du schlicht auch nur das konfigurieren kannst, was vorgesehen ist. Ich habe keinerlei Probleme damit einen Backup erstmal zu konfigurieren. Dafür läuft der in Zukunft automatisiert, komprimiert und verschlüsselt. Jedem das seine, ist ja auch berechtigt. Entspricht aber gerade wieder nicht dem oben genannten Image. Natürlich ist es schön, Dinge auch benutzbar zu gestalten und so, dass es möglichst einfach ist (das Ziel hat auch wieder jeder). Nur womit man das bezahlt, das steht dann in der Regel nicht da. Natürlich kann ich ein Betriebssystem so auslegen, dass es nahezu völlig von der Hardware abstrahiert. Aber der Preis ist eine Standardhardware, eine Standardanwendungslandschaft und eine riesige Monokultur.
Ich habe da schlicht eine andere Erwartungshaltung. Ich kann jedes noch so bekloppte Gerät aus Timbuktu anschliessen und habe die berechtigte Hoffnung das mir jemand dabei hilft es zum Laufen zu bringen. Dafür nehme ich auch das Frickeln in Kauf.

Zitat
Das ist nicht nur völlig falsch, das ist schon fast beleidigend. Im Prinzip unterstellst Du mir damit, daß ich völlig verblödet auf Marketing-Tricks reinfalle und Geld rausschmeiße, weil ich die technischen Unterschiede (bzw. fehlenden Unterschiede) nicht begreife.


Das Du Dich beleidigt fühlst, tut mir leid. Aber es ist nun einmal Marketing. Vielleicht bleiben wir, damit es nicht beleidigend ausartet bei einem neutraleren Beispiel: Es gibt den Apple Ipod. Nehmen wir den Nano. Oder den Shuffle. Das sind im Endeffekt 08/15 Player, technisch ihrer Konkurrenz weder über- noch unterlegen. Kosten ungefähr das fünffache von technisch unterlegenen Chinaplayern, das dreifache von günstigen und das doppelte von normalen Playern. Jetzt erkär mir doch mal, warum sich das Ding so gut verkauft ? Gute Konfigurierbarkeit kann es nicht sein, technische Abstraktion auch nicht. Also ?

Zitat
Sicher. Denn mal umgekehrt: Warum verkaufen sich denn diverse technisch ähnliche Konkurrenzprodukte nicht?


Weil sie nicht das Amazon Buchsystem im Hintergrund haben. Ist doch gerade ein Paradebeispiel. Der Kindle ist nicht besser als seine Mitbewerber, im Gegenteil, er ist vergleichsweise teuer. Aber er hat die Anbindung an Amazon.

Zitat
Weil Amazon eben (ähnlich wie Apple) nicht von der Technik her denkt, sondern vom Benutzer her. Und der will nicht einfach ein Stück Blech, daß er dann mühsam mit irgendwelchen zusammen gesuchten Inhalten füllen muß. Der will Bücher lesen.


Exakt, und das ist ein Effekt der Marktmacht von Amazon.

Zitat
Tablets verkaufen sich exakt seit dem iPad, vorher war der Markt tot.


Und schon wieder die Apple Legende. Tatsächlich hat sich vor dem Ipad eine ganz neue Generation von Rechnern etabliert, die Nettops. Kleine, portable Rechner, leistungsschwach, batteriegetrieben, einfach zu handhaben. Die meisten sogar ohne Festplatte. Touchscreens hatten sie nicht, das ist richtig, aber der Trend zu wirklich mobilen Kleinrechnern, der war eindeutig da (und Asus war nicht so arrogant das alles für sich zu reklamieren, weil sie als erstes nennenswerte Stückzahlen verkauft haben). Das ist schlicht technische Entwicklung.
Und damit wurden auch die Preise besser, es standen günstige Mobilprozessoren zur Verfügung, Touchscreens wurden günstig, Lithium-Ionen Akkus in grossen Stückzahlen verfügbar. Und "plötzlich" liessen sich mobile Rechner für einige hundert Euro realisieren. Das ist eine Frage des Preises, wie man auch wunderbar am Touchpad gesehen hat. Apple hat die Leistung vollbracht als erstes die Technik für den Preis mit einem anständigen Betriebssystem zusammenzusetzen. Aber das isses dann auch. Sie haben den Markt zuerst erreicht aber nicht geschaffen, auch wenns noch so oft reklamiert wird.

Zitat
Und die Nachahmer-Produkte verkaufen sich eher an genau die Leute, die auf Hype reinfallen.


Du beschwerst Dich darüber, das Markteting zu unterstellen sei beleidigend, hast aber keine Skrupel mit dem selben Argument nur zwei Sätze später zu kommen ? Würde ich mit gleichem Maß messen, müsste ich Dir jetzt Beleidigung vorwerfen. Ich gebe Dir vier Gründe einen Galaxy Tab dem Ipad vorzuziehen: Passt in die Westentasche. Kann telefonieren. Kostet weniger. Und am wichtigsten: Kein iTunes. Bin ich auf einen Hype reingefallen ? Ich glaube nicht, ich benutz das Ding täglich mehrfach. Hätte ich lieber ein iPad. Nö. Ich hab neulich wie so viele versucht ein Touchpad zu kriegen, für 99 Euro würde ich auch das Ipad nehmen. Aber 500-800 Euro ? No chance. Ganz ohne Hype. Denn das ist der Punkt: Ich und Millionen anderer hätten uns auch vor zehn Jahren schon einen Pad gekauft, wenn es den zu einem vernünftigen Preis gegeben hätte. Die Idee gab es schon hundertfach in der einschlägigen Literatur, selbst Startrek hat die Dinger gehabt. Nur war die Hardware einfach zu teuer (ich hatte mal ein Microsoft Gerät in der Bauart in Händen, cooles Teil, kostete nur eben auch 3000 Euro). Dann wurde Hardware billig und attraktiv. Und DAS ist nicht die Leistung von Apple. Ganz im Gegenteil, das Pads heute so billig werden ist ein Ergebnis des Wettbewerbs, nicht das eines Monopolisten.

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

11.10.2011 21:49
#37 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von Llarian
Und das ist ja gerade der Witz dabei. Apple ist in weiten Zügen nichts weiter als eine EINSCHRÄNKUNG der Nutzermöglichkeiten. Deswegen wird ja so wenig konfiguriert und deswegen greift auch alles so schön ineinander. Natürlich glaube ich Dir, dass die Konfiguration einfach läuft. Weil Du schlicht auch nur das konfigurieren kannst, was vorgesehen ist. Ich habe keinerlei Probleme damit einen Backup erstmal zu konfigurieren. Dafür läuft der in Zukunft automatisiert, komprimiert und verschlüsselt. Jedem das seine, ist ja auch berechtigt. Entspricht aber gerade wieder nicht dem oben genannten Image. Natürlich ist es schön, Dinge auch benutzbar zu gestalten und so, dass es möglichst einfach ist (das Ziel hat auch wieder jeder). Nur womit man das bezahlt, das steht dann in der Regel nicht da. Natürlich kann ich ein Betriebssystem so auslegen, dass es nahezu völlig von der Hardware abstrahiert. Aber der Preis ist eine Standardhardware, eine Standardanwendungslandschaft und eine riesige Monokultur.



Ich nutze seit viereinhalb Jahren ein Notebook und seit drei Jahren einen Arbeitsplatzrechner von Apple. In dieser Zeit habe ich die Betriebssystem-Versionen »Tiger«, »Leopard» und »Snow Leopard« verwendet. Zu keinem Zeitpunkt habe ich irgendwelche Einschränkungen hinnehmen müssen. Ich kann das Unix-Basissystem nutzen und ich kann dank des Macports Project jede OpenSource-Software installieren, die ich brauche. Ich kann mit Python und anderen Sprachen programmieren.

Mir ist nicht bekannt, dass Apple den Entwicklern Steine in den Weg legt. Die Apple Public Source License ist von der Free Software Foundation anerkannt. Also darf man doch MacOS X als ein relativ offenes System bezeichnen. Eine Monokultur ist es jedenfalls nicht.

Anfang 2007 war das MacBook noch ein relativ bedeutungsloses Notebook und das Macbook Pro war ein Exot. Heute setzt das MacBook Pro den Maßstab für professionell genutzte Notebooks der gehobenen Klasse. Der Marktanteil der beiden Notebooks ist m.W. stetig gestiegen.

Mir ist schon klar, dass Apple auch geschlossene Systeme anbietet. Aber die kaufe ich eben einfach nicht.

Mein Traum wäre das WebOS-Pad von HP gewesen. Ich hatte schon angefangen, dafür zu programmieren. Schade um WebOS und schade um Palm … Im Vergleich hat die Führung von HP unter Leo Apotheker mehr Schaden angerichtet als die Führung von Apple unter Steve Jobs.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

12.10.2011 13:19
#38 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von R.A:
Im übrigen kann ich zum Ausgangsthema Steve Jobs einen guten Artikel empfehlen.



Den kenne ich schon. Geht so. Aber wie wäre es mit dem hier: http://www.johnkay.com/2011/10/12/genius...hange-the-world ?

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Llarian Offline



Beiträge: 7.127

12.10.2011 17:03
#39 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von stefanolix
Ich nutze seit viereinhalb Jahren ein Notebook und seit drei Jahren einen Arbeitsplatzrechner von Apple. In dieser Zeit habe ich die Betriebssystem-Versionen »Tiger«, »Leopard» und »Snow Leopard« verwendet. Zu keinem Zeitpunkt habe ich irgendwelche Einschränkungen hinnehmen müssen. Ich kann das Unix-Basissystem nutzen und ich kann dank des Macports Project jede OpenSource-Software installieren, die ich brauche.


Und können Sie auch aktuelle NVDIDA oder AMD Treiber unterbringen ? Können Sie überhaupt aktuelle Grafikkarten nutzen ? Wie stehts mit Platten ? Wie siehts mit dem Zocken aus ? Wie siehts denn mit Hardware Treibern aus ? Kriege ich da meinen Framegrabber von 2005 noch zum Laufen ? Habe ich noch eine serielle Schnittstelle ? (Alles ehrliche Fragen, ich hab ja so ein Ding nicht, aber aus meiner Erinnerung ist die Antwort wohl meistens eher schlecht.)
Einschränkungen sind die, die man wahrnimmt. Wenn der MAC genau das liefert was Sie wollen, dann haben Sie vermutlich genau das richtige System gekauft. Und wenn Sie das Design noch schön finden, dann stimmt sogar der Preis für Sie. Für mich stimmt kaum etwas davon. Weder der Preis, noch die Funktionalität, noch die Mentalität dahinter. Ich emfinde es als einschränkend. Ich sage nirgendwo das das für jeden gelten muss.

Zitat
Mir ist nicht bekannt, dass Apple den Entwicklern Steine in den Weg legt.


Das sagen Sie bitte mal Adobe, ich glaube die wissen das noch nicht.

Zitat
Anfang 2007 war das MacBook noch ein relativ bedeutungsloses Notebook und das Macbook Pro war ein Exot. Heute setzt das MacBook Pro den Maßstab für professionell genutzte Notebooks der gehobenen Klasse. Der Marktanteil der beiden Notebooks ist m.W. stetig gestiegen.


Auf knappe 10% wohl, was sicher nicht zu verachten ist. Aber Mainstream ist das noch lange nicht. Ist aber eigentlich auch nebensächlich. Man kann auch eine Funktionalität für wichtig halten, die effektiv von 80% der User nicht gebraucht wird.

Zitat
Mein Traum wäre das WebOS-Pad von HP gewesen. Ich hatte schon angefangen, dafür zu programmieren. Schade um WebOS und schade um Palm … Im Vergleich hat die Führung von HP unter Leo Apotheker mehr Schaden angerichtet als die Führung von Apple unter Steve Jobs.


Man muss immer sehen für wen. HP schadet vor allem sich selbst.

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

12.10.2011 18:08
#40 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von Llarian
Und können Sie auch aktuelle NVDIDA oder AMD Treiber unterbringen ? Können Sie überhaupt aktuelle Grafikkarten nutzen ? Wie stehts mit Platten ? Wie siehts mit dem Zocken aus ? Wie siehts denn mit Hardware Treibern aus ? Kriege ich da meinen Framegrabber von 2005 noch zum Laufen ? Habe ich noch eine serielle Schnittstelle ? (Alles ehrliche Fragen, ich hab ja so ein Ding nicht, aber aus meiner Erinnerung ist die Antwort wohl meistens eher schlecht.)



OK, ein paar Erfahrungen aus der Realität des Mac-Nutzers 2007 bis 2011:

Schnittstellen: parallel und seriell via USB-Adapter. Problemlos installiert. Der alte parallele HP-Drucker ist bald bei 100.000 Seiten.

Drucken: Jeder Drucker am Notebook ist nach ein paar Sekunden bereit. Während andere noch die Frage beantworten, ob das der Standarddrucker werden soll, drucke ich schon lange ;-) - Geht mit keinem mir bekannten System so schnell.

Speichern: via Firewire und USB schließe ich externe Speichermedien an. Übrigens: keine Laufwerksbuchstaben notwendig ;-)

Grafik: Der Mac hat meist eine ziemlich gute Grafikkarte eingebaut. Man plant ja so eine Anschaffung. Nein, ich will sie nicht ersetzen. Nein, ich nutze keine Spiele. Mir reicht meine anspruchsvolle Arbeit am Rechner.

Bildbearbeitung: Aperture (zum Entwickeln von RAW-Fotos) nutzt die volle Leistung der Grafikkarte und zeigt mir Änderungen quasi in Echtzeit. Andere Programme arbeiten AFAIK ähnlich. Es lohnt sich also, eine gute Grafikkarte einbauen zu lassen.

Zur Frage nach dem Framegrabber: Ganz sicher kann man so etwas neu kaufen und extern anschließen. In der Mac-Ecke bei Heise wurde neulich eine Anschlussmöglichkeit von (IIRC) beliebigen PCI-Express-Karten an den Mac vorgestellt. Man hat dann extern ein Kästchen liegen, in dem die Karte steckt. Mit anderen Karten sollte das auch möglich sein. So etwas musste ich noch nicht anwenden.

Noch Fragen? ;-)

Zitat von Llarian
Einschränkungen sind die, die man wahrnimmt. Wenn der MAC genau das liefert was Sie wollen, dann haben Sie vermutlich genau das richtige System gekauft. Und wenn Sie das Design noch schön finden, dann stimmt sogar der Preis für Sie. Für mich stimmt kaum etwas davon. Weder der Preis, noch die Funktionalität, noch die Mentalität dahinter. Ich emfinde es als einschränkend. Ich sage nirgendwo das das für jeden gelten muss.

Zitat von Stefanolix
Mir ist nicht bekannt, dass Apple den Entwicklern Steine in den Weg legt.


Das sagen Sie bitte mal Adobe, ich glaube die wissen das noch nicht.




Betrifft aber nur das iPad und das Problem mit Flash. Sonst arbeiten beide Seiten gut zusammen. Genau wegen der Abgeschlossenheit des iPads differenziere ich ja und sage: Das will ich nicht.

Zitat von Llarian

Zitat von Stefan
Anfang 2007 war das MacBook noch ein relativ bedeutungsloses Notebook und das Macbook Pro war ein Exot. Heute setzt das MacBook Pro den Maßstab für professionell genutzte Notebooks der gehobenen Klasse. Der Marktanteil der beiden Notebooks ist m.W. stetig gestiegen.


Auf knappe 10% wohl, was sicher nicht zu verachten ist. Aber Mainstream ist das noch lange nicht. Ist aber eigentlich auch nebensächlich. Man kann auch eine Funktionalität für wichtig halten, die effektiv von 80% der User nicht gebraucht wird.




Mainstream will ich auch nicht ;-)
Ich fand die Compaq-Notebooks gut, die liefen mit Linux und ich war sehr zufrieden. Aber die gibt es nicht mehr. IBM baut auch keine Notebooks mehr. Sony kommt nicht in Frage, wegen der Schadsoftware auf den Musik-CDs. Da bin ich rigoros. Und dann wird es im besseren Segment schon eng.

Zitat von Llarian

Zitat von Stefan
Mein Traum wäre das WebOS-Pad von HP gewesen. Ich hatte schon angefangen, dafür zu programmieren. Schade um WebOS und schade um Palm … Im Vergleich hat die Führung von HP unter Leo Apotheker mehr Schaden angerichtet als die Führung von Apple unter Steve Jobs.


Man muss immer sehen für wen. HP schadet vor allem sich selbst.




Ja, aber ich finde es sehr schade, wie die Tradition von Palm den Bach runtergeht. Das hat die Firma mit all ihrer Tradition nicht verdient und das haben die Mitarbeiter nicht verdient. Und WebOS hängt in der Luft, was mich sehr ärgert: das war das offenste System für Tablet-Rechner, das ich kannte.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

12.10.2011 19:14
#41 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von stefanolix
IBM baut auch keine Notebooks mehr.



Aber Lenovo. Sind die so viel schlechter? Aber a propos IBM: Super Notebooks haben die gebaut, und Super-Tastaturen. Letztere baut in den USA Unicomp weiter, und ich habe mir da extra so ein Teil einfliegen lassen Kann diess neumodische Zeugs, was auch von Apple genutzt wird, nicht leiden. Tastaturen müssen einen Druckpunkt haben und laut und deutlich klicken!

Zitat von stefanolix

Ja, aber ich finde es sehr schade, wie die Tradition von Palm den Bach runtergeht. Das hat die Firma mit all ihrer Tradition nicht verdient und das haben die Mitarbeiter nicht verdient. Und WebOS hängt in der Luft, was mich sehr ärgert: das war das offenste System für Tablet-Rechner, das ich kannte.



Das nach Meinung der Experten Beste ist eben nicht das für die meisten Leute Beste. WebOS hätte sich mindestens gegen Android durchsetzen müssen, und dafür kam es einfach zu spät und zu singulär (nur HP). Für Tradition kann sich keine Firma etwas kaufen, und ihre tüchtigen Mitarbeiter auch nicht. Frag mal bei Triumph Adler oder AEG nach...

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Llarian Offline



Beiträge: 7.127

12.10.2011 19:52
#42 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von stefanolix

OK, ein paar Erfahrungen aus der Realität des Mac-Nutzers 2007 bis 2011:


Und ein paar Erfahrungen eines Nerds dagegen....

Zitat
Schnittstellen: parallel und seriell via USB-Adapter. Problemlos installiert.


Das ist nicht problemlos, das wähnen Sie nur so. Ich will doch keinen Drucker da anschließen. Wenn ich serielle Hardware meine, dann rede ich von ISP-Schnittstellen zu Atmel Prozessoren, ich rede von Microsteuerungen, ich rede von Chipkartenterminals, ich rede von einem riesigen Haufen Hardware, der auf serielle Steuerungen angewiesen ist. Das geht normalerweise nicht über die USB Schnittstelle, weil die nicht getimet ist, die Adapter sind tatsächlich allenfalls für sehr gutmütige Hardware wie Drucker geeignet.

Zitat
Drucken: Jeder Drucker am Notebook ist nach ein paar Sekunden bereit. Während andere noch die Frage beantworten, ob das der Standarddrucker werden soll, drucke ich schon lange ;-) - Geht mit keinem mir bekannten System so schnell.


Dann sollten Sie Windoof 7 nochmal ansehen, Drucker eingesteckt, lief. Die Zeit habe ich nicht gestoppt.

Zitat
via Firewire und USB schließe ich externe Speichermedien an. Übrigens: keine Laufwerksbuchstaben notwendig ;-)


An die Buchstaben gewöhnt man sich, dennoch die Frage: Jedes Speichermedium ? Platten mit 3TB Größe ? China Adapter ? Verschlüsselte Laufwerke ?

Zitat
Der Mac hat meist eine ziemlich gute Grafikkarte eingebaut. Man plant ja so eine Anschaffung. Nein, ich will sie nicht ersetzen.


Sie können Sie ja wohl auch nicht ersetzen. Okay, mag für Sie angehen, aber was nützt mit ein Rechner mit einer drei Jahren alten Grafikkarte, wenn ich auf dem Markt für 100 Euro eine kaufen kann, die meine dreimal in die Tasche steckt ? Ich habe übrigens gerade mal gegoogelt. Wenn die Wikipedia recht hat verbaut Apple bei einem Nicht-27-Zoll Mac eine mobile Radeon 6750. Das ist sicher keine anspruchsvolle Grafikkarte, das ist nach PC Norm Wühltisch. Beim grossen iMac gibts dann wirklich auch mal Leistung (6970M), nur, da bin ich dann auch fast 2000 Euro los. Und hab in drei Jahren das Problem schon wieder.

Zitat
Nein, ich nutze keine Spiele. Mir reicht meine anspruchsvolle Arbeit am Rechner.


Mir nicht. Und damit sind wir wieder bei der Beschränkung. Für den, der damit zufrieden ist, ist ein eingeschränkter Rechner der perfekte Rechner. Aber für den, der es nicht ist, ist diese Hard- und Software ein Gefängnis. Meine Hardware ist offen: Da laufen uralte HID Devices (Claw), mit einer stark auflösenden Maus (G500) zusammen mit einer aktuellen Grafikkarte, einer noch viel älteren PS2 Tastatur und einer USB3 Platte. Und all das läuft zusammen. Nicht immer problemlos, aber wenn ich nächstes Jahr feststelle, dass der Gegner schneller ist als ich, dann werde ich eine neue Grafikkarte einbauen, ich werde eine SSD einbauen, trotzdem immernoch meine alte Tastatur quälen und all das wird immernoch sehr wenig kosten. Das muss nicht jeder wollen. Aber das ist es, was ich an PCs nach fast 20 Jahren immernoch faszinierend finde. Ich kann damit tun, was technisch möglich ist. Aber ich werde nicht durch etwas eingeschränkt, was jemand anders meint, das technisch nicht wichtig oder sinnvoll ist.

Zitat
Es lohnt sich also, eine gute Grafikkarte einbauen zu lassen.


Definitiv lohnt sich das. Nur passiert das nicht. Es sei denn wir beschränken uns auf die wirklich teuren Modelle.

Zitat
In der Mac-Ecke bei Heise wurde neulich eine Anschlussmöglichkeit von (IIRC) beliebigen PCI-Express-Karten an den Mac vorgestellt. Man hat dann extern ein Kästchen liegen, in dem die Karte steckt. Mit anderen Karten sollte das auch möglich sein. So etwas musste ich noch nicht anwenden.


Klingt nach ner richtigen Frickelei. Würde mir vermutlich Spass machen. Aber ich freue mich ja schon, dass es geht. NUR: An meinen Rechner klemm ich sowas an und es läuft. Ohne Kästchen.

Zitat
Betrifft aber nur das iPad und das Problem mit Flash.


Also genau die Marktbereiche wo Apple eine dominante Stellung einnimmt, ein Schelm wer Arges dabei dächte. :)

Zitat
Ich fand die Compaq-Notebooks gut, die liefen mit Linux und ich war sehr zufrieden. Aber die gibt es nicht mehr. IBM baut auch keine Notebooks mehr.


Sehr zu meinem Leidwesen. Ich hab hier immernoch ein Thinkpad rumliegen und läuft und läuft und läuft.

Zitat
Und dann wird es im besseren Segment schon eng.


Sehe ich genauso. Wobei ich glücklicherweise nicht den grossen Bedarf nach einem Laptop habe.

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

12.10.2011 20:49
#43 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von Llarian

Zitat von stefanolix

OK, ein paar Erfahrungen aus der Realität des Mac-Nutzers 2007 bis 2011:


Und ein paar Erfahrungen eines Nerds dagegen....




Der Einfachheit halber antworte ich mal ohne aufwendiges Quoting auf einige Punkte.

1. Weder der Mac Pro noch das Macbook Pro oder der große iMac sind Rechner für Nerds. Steve Jobs (um wieder auf die Person zurückzukommen) wollte keine Rechner für Nerds bauen. Es sind Rechner für Leute, die ihre Arbeit machen wollen. Es ist kein Zufall, dass darunter viele Kreative sind, die sich sehr stark auf ein Gebiet konzentrieren. Ich bin da mit relativ breit angelegten Interessen (u.a. Programmentwicklung, LaTeX, Texte schreiben, ambitionierte Hobbyfotografie) vielleicht schon eine Ausnahme.

2. Man kann an die Schnittstellen eines Mac alles anschließen, was jeweils standardkonform ist. Selbstverständlich auch ein RAID oder eine sehr große externe Platte. Man hört sich natürlich vorher um, was andere Leute verwenden. Das musste/muss ich aber als Linux-Nutzer auch tun. Jede Entscheidung für eine Plattform bindet den Nutzer. Zum Glück gibt es Virtualisierung.

3. Die Grafikkarte kann man beim Mac Pro (soweit ich weiß) auswechseln. Bei einem Notebook kann man sie m.W. fast nirgends auswechseln. Bei einem iMac muss man sich eben entscheiden, welche Grafikkarte man braucht. Aber man kann externe Grafikprozessoren einsetzen. Das wird mit der neuen Schnittstelle Thunderbolt sicher noch sehr interessant. Da ist die Grafikkarte einfach ein externes Bauteil neben anderen. Warum soll ich einen Rechner aufschrauben, um eine Grafikkarte/Soundkarte einzusetzen, wenn ich ein kleines Kästchen mit der notwendigen Funktionalität neben den Rechner stellen kann? Das [edit: Aufschrauben] wäre für mich »Frickelei«.

4. Der Mac ist kein Rechner für Spieler. Seine Leistung kann aber auf den Gebieten verbessert werden, die man für die Arbeit braucht. Die Leistung eines Mac Pro kann man AFAIK mit mindestens zwei Grafikkarten und vielen Prozessorkernen verbessern. Ja, das ist dann ein relativ teures Modell. Aber er ist dann definitiv auch für relativ teure Arbeit bestimmt ;-)

5. Ich bin sicher, dass es in der Flash-Frage irgendwann eine Einigung zwischen Adobe und Apple geben wird. Aber wie gesagt: Geschlossene Systeme wie ein iPad tangieren mich nicht. Adobe verdient mit Software für den Mac eine Menge Geld. Die Kunden fordern Adobe-Software für den Mac. Also wird sie angeboten.

6. Ich hatte »offenes System« auf Software bezogen. Ich hatte an Hardware nicht so sehr gedacht, weil die Zeiten vorbei sind, in denen ich nächtelang am PC geschraubt habe. Ich habe eine lange Unix/Linux-Geschichte hinter mir und wende diese Betriebssysteme auch noch an. Von daher leite ich Offenheit ab. Tut mir Leid, wenn ich das am Anfang nicht so verständlich ausgedrückt habe. Im Verlauf der Diskussion habe ich aber gemerkt, wie viele Möglichkeiten der Erweiterung eines Mac ich noch gar nicht kenne. Ein weiterer Grund, dabei zu bleiben ;-)

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

12.10.2011 20:56
#44 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von Rayson

Zitat von stefanolix
IBM baut auch keine Notebooks mehr.



Aber Lenovo. Sind die so viel schlechter? Aber a propos IBM: Super Notebooks haben die gebaut, und Super-Tastaturen. Letztere baut in den USA Unicomp weiter, und ich habe mir da extra so ein Teil einfliegen lassen Kann diess neumodische Zeugs, was auch von Apple genutzt wird, nicht leiden. Tastaturen müssen einen Druckpunkt haben und laut und deutlich klicken!




Gibt es für den Mac auch. Kommen aus Kanada. Leider hat mich der hiesige Distributor versetzt, ich müsste mal nachstoßen.


Zitat von Rayson

Zitat von stefanolix

Ja, aber ich finde es sehr schade, wie die Tradition von Palm den Bach runtergeht. Das hat die Firma mit all ihrer Tradition nicht verdient und das haben die Mitarbeiter nicht verdient. Und WebOS hängt in der Luft, was mich sehr ärgert: das war das offenste System für Tablet-Rechner, das ich kannte.



Das nach Meinung der Experten Beste ist eben nicht das für die meisten Leute Beste. WebOS hätte sich mindestens gegen Android durchsetzen müssen, und dafür kam es einfach zu spät und zu singulär (nur HP). Für Tradition kann sich keine Firma etwas kaufen, und ihre tüchtigen Mitarbeiter auch nicht. Frag mal bei Triumph Adler oder AEG nach...




Danke, dass Du mich aus meiner Nostalgie gerissen hast. Du hast selbstverständlich recht.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

12.10.2011 21:15
#45 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von stefanolix
Gibt es für den Mac auch. Kommen aus Kanada. Leider hat mich der hiesige Distributor versetzt, ich müsste mal nachstoßen.



Wirklich "buckling spring"? Aber die Frage nach den Lenovos hast du elegant umschifft

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

12.10.2011 21:21
#46 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von Rayson

Zitat von stefanolix
Gibt es für den Mac auch. Kommen aus Kanada. Leider hat mich der hiesige Distributor versetzt, ich müsste mal nachstoßen.



Wirklich "buckling spring"? Aber die Frage nach den Lenovos hast du elegant umschifft




Ja, Heise hat die mal getestet: http://www.vertical-technologie.de/tacti...ard_start.html/

Ich kann Lenovo einfach nicht gut genug einschätzen. Ich brauche für meine Arbeit immer einen stationären Rechner und ein Notebook, meist leiste ich mir noch einen Zweitrechner zum Experimentieren. Darunter war bisher noch kein Lenovo.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

12.10.2011 23:15
#47 RE: Über die Toten nichts böses.... Antworten

Zitat von stefanolix
Ja, Heise hat die mal getestet



ALPS != buckling spring: http://en.wikipedia.org/wiki/Keyboard_technology

Zitat von stefanolix
Ich kann Lenovo einfach nicht gut genug einschätzen.



Das sind aber nun einmal die, die den Anspruch erheben, Notebooks wie von IBM herzustellen. Wie Unicomp haben sie auch die Lizenz dazu, IBM-Technik zu benutzen.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

15.10.2011 22:50
#48 RE: Steve Jobs ist tot Antworten

Irgendwie bezeichnend für unsere Zeit, wie oft über den Tod von Steve Jobs geschrieben wurde, und wie leise dagegen der große Dennis Ritchie von uns gegangen ist.

Dennis, danke für C. Und für Unix. "The C programming language" habe ich mit Gewinn gelesen.

Gruß,
hubersn

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

16.10.2011 11:48
#49 RE: Steve Jobs ist tot Antworten

Zitat von hubersn
Irgendwie bezeichnend für unsere Zeit, wie oft über den Tod von Steve Jobs geschrieben wurde, und wie leise dagegen der große Dennis Ritchie von uns gegangen ist.



Das ist ganz bestimmt nicht "bezeichnend für unsere Zeit". Das geringe Echo, das der Tod Ritchies ausgelöst hat, liegt eben daran, dass Menschen sich vor allem für das interessieren, womit sie in Berührung kommen oder gekommen sind. Und mit Unix oder C hat der Otto Normalverbraucher nun einmal nichts am Hut, während sich Produkte und Werbeauftritte von Jobs an ein Massenpublikum richteten.

--
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hubersn Offline



Beiträge: 1.342

16.10.2011 22:22
#50 RE: Steve Jobs ist tot Antworten

Zitat von Rayson

Zitat von hubersn
Irgendwie bezeichnend für unsere Zeit, wie oft über den Tod von Steve Jobs geschrieben wurde, und wie leise dagegen der große Dennis Ritchie von uns gegangen ist.



Das ist ganz bestimmt nicht "bezeichnend für unsere Zeit". Das geringe Echo, das der Tod Ritchies ausgelöst hat, liegt eben daran, dass Menschen sich vor allem für das interessieren, womit sie in Berührung kommen oder gekommen sind. Und mit Unix oder C hat der Otto Normalverbraucher nun einmal nichts am Hut, während sich Produkte und Werbeauftritte von Jobs an ein Massenpublikum richteten.




Dass der einzelne Bürger nicht unbedingt weiss, dass er mit dem Vermächtnis von Ritchie viel mehr Berührungspunkte hat als mit dem von Jobs - das ist genau das, was bezeichnend für unsere Zeit ist. Der weltweite Journalismus hat auch hier wieder komplett versagt.

Man denke nur, über welche Todesfälle z.B. in der Tagesschau regelmäßig berichtet wird. Unbekannte Schauspieler, erfolglose Schriftsteller, schrullige Theaterintendanten...und ab und an auch mal ein Wissenschaftler, dessen Erkenntnisse sich ganz bestimmt nicht an ein Massenpublikum richteten.

Genau das finde ich bezeichnend für unsere Zeit: Medienversagen und Show vor Substanz.

Gruß,
hubersn

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