Er hat jetzt den beiden Finalisten vier Fragen vorgelegt, die sie beantworten sollen. Danach wird er entscheiden, wen er unterstützt.
Als die Frage aller Fragen sieht er es an, die Banken unter staatliche Aufsicht zu stellen. Sowohl Hollande als auch Aubry wirft er vor, "Sozialdemokraten" zu sein.
Wenn Sie ans Ende des verlinkten Artikels scrollen, dann sehen Sie die Geographie der Erfolge der drei Kandidaten.
Wieder einmal verblüffend: Aubry gewinnt im Norden, Hollande im Zentrum und im Südwesten, Montebourg im traditionell linken Südosten. Kaum etwas bestimmt das Wahlverhalten so stark wie der Wohnort.
Zitat von ZettelIch wundere mich aber a bisserl, daß dieses Thema in Deutschland so geringen Widerhall findet. Frankreich ist unser wichtigstes Partnerland. Wenn dort demnächst die Linke regiert - was stets auch bedeutet, daß die Kommunisten mitregieren -, dann wird das Europa verändern.
Wenn das so weiter geht wie im Moment, brauchen sie die Kommunisten am Ende gar nicht mehr einbeziehen.
Das sehe ich nicht so, lieber FTT.
Wegen der Stärke des FN wird es viele sogenannte triangulaires geben, also Wahlbezirke, bei denen nach dem ersten Wahlgang drei starke Kandidaten übrigbleiben. Der Linke wird dann in der Regel nur gewinnen können, wenn er im zweiten Wahlgang die Unterstützung der gesamten Linken hat - also der PC, der unter Mithilfe von Oskar Lafontaine gegründeten La Gauche und der Trotzkisten.
Im Prinzip hatte ich das auch eher sarkastisch als ernst gemeint. (Ich sollte mir den ordnungsgemäßen Gebrauch der Smileys angewöhnen.)
Auf der anderen Seite bin ich mir nicht sicher, dass den Kommunisten ein starker FN entgegen kommt. Wenn es zu einer triangulaire mit dem FN kommt, heißt das ja in der Regel, dass die Stimmen der Rechten aufgespalten werden und einem linken Kandidaten weniger Stimmen zum Gewinn des Wahlkreises reichen. In diesen Fällen würden die Kommunisten tendenziell eher an Einfluss verlieren. Das Abschneiden des PCF ist meiner Ansicht nach tatsächlich eine ganz banale positive Funktion seiner Stimmanteile in den Wahlkreisen. In je mehr Wahlkreisen sie es schaffen, sich für die zweite Runde zu qualifizieren, desto mehr Absprachen mit den Sozialisten wird es geben, um "linke" triangulaires zu vermeiden.
Zitat von Zettel
Zitat von FTT_2.0
Zitat von ZettelSollte auch noch Berlusconi fallen, dann werden auch in Italien die Kommunisten mitregieren.
Und hier bin ich mir noch weniger sicher, ob man dort auf die Kommunisten angewiesen sein wird, zumal sich ja der PD zumindest bei seiner Gründung ausdrücklich von den Kommunisten abgesetzt hat.
Ich habe die Entwicklung in Italien nicht so verfolgt wie die in Frankreich. Aber es gibt dort ja mehrere kommunistische Parteien - die Rifondazione Comunista, die mit unserer Gysi-Bisky-Partei verschwistert ist, die Comunisti Italiani und andere. Ich sehe nicht, wie eine Linke ohne sie regieren will.
Möglicherweise mit den Zentristen der UDC, Futuro e libertà etc.. Italien ist ja ein zentristisches Land. Bisher war dieses Zentrum stärker im centrodestra konzentriert. Mittlerweile könnte es aber zu einem stärkeren centrosinistra werden. Auf der anderen Seite haben Sie natürlich immer noch recht, dass diese ganzen Linksformationen unglaublich zersplittert und - erwiesenermaßen - nicht dauerhaft koalitionsfähig sind.
Im Moment gibt es allerdings keine kommunistische Gruppe in der camera. Die Rifondazione comunista und der Pci sind mittlerweile in der Federazione della Sinistra aufgegangen, die nach letzten Umfragen auf 1,6 Prozent der Stimmen hoffen kann. In einem System mit Mehrheitsprämie für die stärkste Liste scheint mir das eher unbedeutend.
Die Südtiroler Volkspartei (assoziiert mit der christdemokratischen EVP) stellte bei der letzten Wahl in einigen Wahlbezirken gemeinsame Listen mit der PD "Demokraten" (früher mal PDS, davor PCI) auf.
Als Prodi der Kandidat der Linken war (Olivenbaum), unterstützte Helmut Kohl ihn im Wahlkampf in Bozen.
Die Frage im Post-Berlusconi-Zeitalter wird sein, ob (der Ex-Neofaschist) Fini wiederkommt. Welche Rolle die Lega Nord spielt und ob die UDC nach rechts oder links geht.
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