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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 37 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.12.2011 06:18
Marginalie: Liberal? Antworten

Eine Partei von intelligenten, technisch interessierten jungen Leuten, die sich mit IT und Internet auskennen - einen solche Partei könnte eigentlich meine Sympathie haben.

Aber daß diese Partei sich nach Verbrechern benennt, hat mir von Anfang an die Sympathie verdorben. Daß sie einerseits vollständige Transparenz verlangt und andererseits perfekten Datenschutz, erscheint mir widersinnig.

Aber was sich jetzt abzeichnet, das geht darüber hinaus: Dies ist schlicht eine weitere linke Partei. Ich sehe nicht, wie man als Liberaler Gutes an dieser Partei finden kann.

Reiner aus dem Saarland Offline



Beiträge: 272

04.12.2011 08:31
#2 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Zitat von Zettel
Eine Partei von intelligenten, technisch interessierten jungen Leuten, die sich mit IT und Internet auskennen - einen solche Partei könnte eigentlich meine Sympathie haben.


In Bezug auf die Piratenpartei dürfte die wichtigste Frage wiefolgt lauten:

"wie lange wird diese Partei den grenzenlos-dämlichen Namen "Piratenpartei" mit sich herumtragen?"

Morgan Offline



Beiträge: 5

04.12.2011 08:32
#3 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Ich bin mit allem einverstanden, was Sie hier schreiben.

Die Piraten sind eine weitere linke Partei, für die Mutter Staat das alleinige Sorgerecht trägt. Vielleicht ein wenig unorthodoxer als die anderen. Zum Beispiel gibt es (bislang) noch keine Frauenbeauftragte oder -Quote.

Nur in einem Punkt sollten Sie etwas gnädiger sein: der Name "Piraten" kommt wohl kaum von somalischen Räubern, die Schiffsbesatzungen ermorden, sondern von 15-jährigen Jungs, die illegal Musik und Software herunterladen.

Und in vielem scheint das auch das Niveau zu sein, auf dem die Partei sich zur Zeit bewegt.

C. Offline




Beiträge: 2.639

04.12.2011 08:54
#4 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Es sagt mehr über die ZEIT als über die Piraten aus, wenn sie diese Partei liberal nennt. Desweiteren habe ich so meine Zweifel, dass dieser Parteitag repräsentativ für die Parteimitglieder oder gar für die Wähler sind. Die Piratenpartei wurde schon vor dem Auslaufen gekapert. Nicht jeder, der den Enter-Key drücken kann, ist ein Computerexperte.

http://iceagenow.info

C. Offline




Beiträge: 2.639

04.12.2011 09:02
#5 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Zitat von Reiner aus dem Saarland
"wie lange wird diese Partei den grenzenlos-dämlichen Namen "Piratenpartei" mit sich herumtragen?"



Dämlichkeit hat keine Grenzen, zumal ich den Namen "Bündnis90/Die Grünen" noch weitaus dämlicher finde. Aber vielleicht ersetzen die Grünen ihr längst überholtes Bündnis 90 durch Piratenpartei oder umgekehrt: Die Grüne Piratenpartei (DGPP) oder PiratenPartei/Die Grünen. Klingt doch herrlich doof.

http://iceagenow.info

Reiner aus dem Saarland Offline



Beiträge: 272

04.12.2011 09:11
#6 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Zitat von C.
Die Piratenpartei wurde schon vor dem Auslaufen gekapert. Nicht jeder, der den Enter-Key drücken kann, ist ein Computerexperte.


Der ist gut
Bei der "Piratenpartei" stellt sich ausserdem die für uns Deutsche so wichtige Frage: "was denkt das Ausland darüber?" The german pirate-party? Darüber lacht man doch von Las Vegas bis nach Glasgow.

EDIT:
Da muss ich mich wohl leicht korrigieren. Piratenparteien sind international verbreitet.

Zitat
Pirate Parties International (PPI) ist der internationale Weltverband der Piratenparteien. Die Organisation entstand 2006 als loser Zusammenschluss der damals entstehenden Piratenparteien. Im April 2010 wurde die PPI offiziell gegründet. Derzeit hat sie 26 Mitglieder

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

04.12.2011 09:12
#7 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Was man als liberaler an der Piratenpartei gut finden kann? Falls diese Partei mit 4.5% die 5%-Huerde bei der Bundestagswahl 2013 verpasst und die Kanzlerin so mit einer 7% FDP weiterregieren kann. Das faende ich dann gut.

Liberal ist die PP nicht. Das hat sich ja auch abgezeichnet und wird hier einmal mehr deutlich. Leider bekommt aber die Netzpolitik der FDP nicht die Aufmerksamkeit, die es verdient.

WasIstLiberal? ( gelöscht )
Beiträge:

04.12.2011 10:42
#8 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Ich habe mich nach der Wahl so geäußert:

"Piraten haben Proteststimmen bekommen obwohl Sie im Grunde auch nur eine verkappte Linke sind"

q.e.d.

C. Offline




Beiträge: 2.639

04.12.2011 10:59
#9 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Zitat von Morgan
Und in vielem scheint das auch das Niveau zu sein, auf dem die Partei sich zur Zeit bewegt.



Ich kann das Niveau dieser Partei nicht einschätzen, sondern mus mich an dem orientieren, was sie veröffentlicht und das ist verglichen mit anderen Parteien sehr transparent, aber auch sehr viel. Aus meiner Sicht so viel, dass es unmöglich ist, den Überblick zu behalten.

Zitat von Presserklärung
Mit deutlicher Mehrheit zeigte der Parteitag Flagge gegen Rechtsextremismus. Rassismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit müsse entschlossen entgegengetreten werden. Dies besagen neue Abschnitte im Parteiprogramm. Dabei gelte es, nicht nur auf den rechten Rand der Gesellschaft zu reagieren, sondern auch Vorurteilen und Intoleranz in der Mitte der Gesellschaft entgegenzutreten.



Hier scheint die Piratenpartei bereits den Überblick verloren zu haben, zumindest sind diese Abschnitte nicht im Parteiprogramm zu finden.
Es gibt lediglich einen Antrag. Ich finde aber nicht das Abstimmungsergebnis mit deutlicher Mehrheit.

Dies ist ein Antrag für den Bundesparteitag 2011.2. Antragsseiten werden kurze Zeit nach Erstellen durch die Antragskommission zum Bearbeiten gesperrt. Das Sammeln und Diskutieren von Argumenten für und gegen den Antrag ist auf der Diskussionsseite möglich
Wende dich bei Fragen und (als Antragsteller) Änderungswünschen an ein Mitglied der Antragskommission.


und nochmals ausdrücklich:

Dieser Text ist (noch) keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern ein an den Bundesparteitag eingereichter Antrag. Jedes Mitglied ist dazu berechtigt, einen solchen Antrag einzureichen.
http://wiki.piratenpartei.de/Bundesparte...agsportal/PA165

Es kann natürlich auch sein, dass es an mir liegt und ich an der etwas gewöhnungsbedürftigen Navigation gescheitert bin und bereits darüber abgestimmt wurde oder es einen anderen Antrag gibt oder ein zweites Parteiprogramm oder das erste noch nicht überarbeitet oder was auch immer.
Vielleicht gibt es auch irgendwo eine Überblicksseite, wo ich die Abstimmungsergebnisse finden kann, ich finde sie bisher nicht.


Nachtrag, jetzt habe ich es doch gefunden. Der PA165 wurde angenommen, allerdings ist das auf dem Antragsportal nicht erkennbar:
http://bundespresse.piratepad.ca/ep/pad/...PMEN9OIP/latest

http://iceagenow.info

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

04.12.2011 12:11
#10 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Zitat von Zettel
Eine Partei von intelligenten, technisch interessierten jungen Leuten, die sich mit IT und Internet auskennen - einen solche Partei könnte eigentlich meine Sympathie haben.

Aber daß diese Partei sich nach Verbrechern benennt, hat mir von Anfang an die Sympathie verdorben. Daß sie einerseits vollständige Transparenz verlangt und andererseits perfekten Datenschutz, erscheint mir widersinnig.

Aber was sich jetzt abzeichnet, das geht darüber hinaus: Dies ist schlicht eine weitere linke Partei. Ich sehe nicht, wie man als Liberaler Gutes an dieser Partei finden kann.



Ich kann nur ihrem ersten und letzten Absatz zustimmen.

Ihrem zweiten nicht. Die Bennunung nach Piraten diente der Provokation und Aufmerksamkeit und war eine Anspielung auf die unsägliche Bezeichung "Pirat", den sich die Content-Industrie für Urheberrechtsverletzungen ausgedacht hat.

Die Forderung nach Transparenz öffentlicher Entscheidungen und der öffentlichen Hand, also des Staates, steht nicht im Widerspruch zur Forderung nach Privatssphäre für den Einzelnen, das Individdum, den Bürger. Wo sehen Sie da den Widerspruch, geehrter Zettel?

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Galileo Offline



Beiträge: 8

04.12.2011 12:14
#11 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Die liebe Ayn Rand hat recht gut das Problem mit der "absoluten Demokratie" dargestellt: http://aynrandlexicon.com/lexicon/democracy.html
Sollte auch für denjenigen einsichtig sein, der Ayn Rand im Allgemeinen nicht so toll findet.

Zitat
Leider bekommt aber die Netzpolitik der FDP nicht die Aufmerksamkeit, die es verdient.



Ich frage mich immer, ob die FDP nun ein Kommunikationsproblem hat oder die politischen Journalisten sich einfach nicht dafür interessieren (wollen), weil's halt FDP ist…

isildur Offline



Beiträge: 366

04.12.2011 13:26
#12 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Ich kann ihrem Beitrag nur zustimmen, lieber Zettel. Vor ein paar Jahren, fand ich diese Partei auch interessant. Sie hat als erste konsequent für viele technisch, freiheitlich interessierte, junge Menschen wichtige Themen wie Datenschutz, Freiheit im Internet etc. konsequent besetzt. Aber alles was darüber hinaus von dieser Partei kam, hat mich dann sehr schnell von dem Gedanken abgebracht irgendwelche Hoffnungen in diese Partei zu setzen.
Inzwischen ist die Partei aus meiner Sicht viel mehr auf dem Weg zu einer Grünen 2.0, einer Partei die Teile dessen besetzt, was eigentlich nur aktualisierte grüne Themen sind. Die Parallelen zur WASG(und PDS) sind nur allzu offensichtlich, mich würde es nicht wundern, wenn die Partei in Zukunft sehr eng an die Grünen rücken würde, wenn nicht sogar fusionieren würde. Die Grünen(die ja inzwischen vermehrt eine Rentnerpartei darstellen) könnten damit ihr junges, hippes Image aufpolieren und die Piraten hätten eine Organisationsstruktur die es ihnen ermöglicht sich abseits der völlig basisdemokratischen Träume effektiv zu organisieren. Nicht, dass ich mir das wünsche, aber ich sehe im Moment auch nicht was mittelfristig aus Sicht der beiden Parteien dagegen spricht.

Gruß,
Isildur

Blub ( gelöscht )
Beiträge:

04.12.2011 13:29
#13 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Was ist denn am Grundeinkommen anti-liberal oder traumtänzerisch? Es ist die effiziente arbeitsfeundliche Implementierung des aktuellen Sozialstaats, nichts anderes. Heute bekommt man schnell weniger, wenn man arbeitet, bzw. hat nur geringen finanziellen Benefit vom Arbeiten her, weil die soziale Unterstützung wegfällt und man damit quasi falsche Anreize zum Nichtstun setzt. Beim Grundeinkommen hat man immer garantiert mehr, wenn man arbeitet. Auch 5€-Jobs wären dann attraktiv. Es ist letztlich nichts anderes, als die anti-bürokratische Variante dessen, was eh der Fall ist, mit etwas besseren gesetzten Anreizen.

Blub ( gelöscht )
Beiträge:

04.12.2011 13:37
#14 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Ich denke auch, Transparenz und Datenschutz sind kein Widerspruch. Im Gegenteil, sie gehören zusammen. Beim Datenschutz geht es um individuelles Recht, dem Schutz des Einzelnen. Bei der Transparenz geht es nicht um einzelne Beteiligte, sondern um Organisationen als große Gebilde. Diese sind keine Privatpersonen.

Transparenz ist notwendig, damit a) Datenschutz und andere Grundrechte für Personen garantiert werden können. b) die Menschen die notwendigen Informationen haben, um politisch partizipieren zu können und wissen, was in ihrem Gebilde geschieht.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.12.2011 14:19
#15 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Zitat von Blub

Ich denke auch, Transparenz und Datenschutz sind kein Widerspruch. Im Gegenteil, sie gehören zusammen. Beim Datenschutz geht es um individuelles Recht, dem Schutz des Einzelnen. Bei der Transparenz geht es nicht um einzelne Beteiligte, sondern um Organisationen als große Gebilde. Diese sind keine Privatpersonen.

Transparenz ist notwendig, damit a) Datenschutz und andere Grundrechte für Personen garantiert werden können. b) die Menschen die notwendigen Informationen haben, um politisch partizipieren zu können und wissen, was in ihrem Gebilde geschieht.

Mir ist zweierlei nicht klar, lieber Blub.

Erstens: Wenn man die transparente Gesellschaft will, warum dann nicht auch das transparente Individuum, den gläsernen Bürger? Oder umgekehrt, wenn die privaten Daten geheim bleiben sollen, warum dann nicht auch die öffentlichen? Ich verstehe die Logik dieses Denkens nicht.

Zweitens und vor allem: Wie grenzt man diese beiden Sphären denn voneinander ab? Ist das, was im Vorstand eines Unternehmens besprochen wird, beispielsweise privat oder öffentlich? Wie ist es bei einem Ministerium? Bei einem Uni-Gremium? Beim Treffen von Mitgliedern einer Partei? Bei einem Kegelclub, einem Sportverein?

Gehört das, was eine Thekenmannschaft am Tresen bespricht, zur privaten Sphäre, und das, was der Vorstand eines Drittligavereins bespricht, zur öffentlichen? Oder gehört das gesamte Wirtschaftsleben zur Privatsphäre? Also auch die Entscheidungen in kommunalen Unternehmen, beispielsweise? Oder ist das jetzt schon die Sphäre der totalen Transparenz?

Wie ist es bei den Piraten selbst? Soll transparent sein, wer ihrer Abgeordneten zum Beispiel welche Einkünfte hat, mit wem er verheiratet ist usw., oder sind wir da schon im privaten Bereich? Wie ist es bei den Mitgliedern, die heute in Offenbach getagt haben?



Mir scheint, lieber Blub, daß da zwei Welten konstruiert werden, und in ihnen sollen gegensätzliche Prinzipien gelten. Das ist gewissermaßen cartesianisches Denken. Als Privatmann hält der Pirat die Karten ganz dicht vor die Brust, als Teilnehmer am demokratischen Prozeß soll er alle Karten ständig auf den Tisch legen.

Wenn so radikal zwischen dem Privatbürger und demjenigen, der sich gesellschaftlich einmischt, unterschieden wird - wie ist das mit der Idee der Basisdemokratie vereinbar?

Wikileaks, um das es still geworden ist, illustriert dieses widersprüchliche Denken. Man will alles an Daten, was man bekommen kann, an die Öffentlichkeit bringen - außer den Daten über WikiLeaks selbst. Sie predigen Wasser und trinken Wein.

Herzlich, Zettel

Llarian Offline



Beiträge: 6.919

04.12.2011 14:48
#16 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Die Piraten sind halt gekapert worden und sind heute eine reine Linkspartei. Ist die selbe Geschichte wie bei der Wikipedia. Etwas was irgendwann mal als neutrale Idee angefangen hat wird von mehr und mehr linken "Aktivisten" unterwandert, bis es zum linken Teil des Spektrums gehört. Schade eigentlich.

Schlimmer daran ist aber, dass durch die Expansion von Linksparteien das linke Spektrum einen grösseren Bereich abdecken kann und auch mehr Menschen anspricht. Gerade die Piraten werden locker 1-2% Wähler ansprechen, die bisher gar nicht grossartig gewählt haben, einfach weil ihnen die IT Themen naheliegen. Und wieder hat sich das linke Spektrum in Deutschland vergrössert.

Llarian Offline



Beiträge: 6.919

04.12.2011 14:59
#17 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Zitat von Blub
Was ist denn am Grundeinkommen anti-liberal oder traumtänzerisch?


Wenn Sie schon ein essentielles Adjektiv weglassen......
Die Betonung liegt ja auch "bedingungslos". Bei Hartz4 ist wenigstens von der Theorie her ein Ansatz dafür da, dass man für seine Sozialleistungen auch eine Gegenleistung erbringen muss. Das Konstrukt eines "Bedingungslosen Grundeinkommens" ist die Zementierung der Nichtleistungsgesellschaft.

Zitat
Beim Grundeinkommen hat man immer garantiert mehr, wenn man arbeitet. Auch 5€-Jobs wären dann attraktiv.


Nö.
Ich kann auch mehr arbeiten, wenn ich will, kriege ich auch mehr Geld für (sogar einiges mehr als 5€). Mache ich trotzdem nicht, meine Freizeit ist deutlich mehr wert. Das ist bei Nichtarbeitenden nicht ein bischen anders. Da werden ja heute Zahlen von um die 1000 Euro diskutiert (zumindest bei der SED), da geht doch kaum einer für 5€ mehr arbeiten. Man darf sich eher fragen, warum eine Friseuse, die heute vielleicht 1000€ nach Hause bringt, überhaupt noch arbeiten gehen sollte.

Zitat
Es ist letztlich nichts anderes, als die anti-bürokratische Variante dessen, was eh der Fall ist, mit etwas besseren gesetzten Anreizen.


Das war meines Wissens auch die Argumentation für die Hartz Gesetze. Mit der Folge, dass wir heute noch mehr verwalten und noch mehr zahlen.

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

04.12.2011 16:23
#18 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Zitat von SPON
Doch Marina Weisband erinnert die Piraten daran, was Politik bedeuten sollte: "Dass wir möglichst viele Menschen möglichst glücklich machen." Plötzlich hören alle wieder zu.



Deutlicher, lieber Zettel, kann man kaum ausdrücken, daß man kein Liberaler ist. Infantillinks trifft's wohl besser.

Vogelfrei ( gelöscht )
Beiträge:

04.12.2011 19:17
#19 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Zitat von Llarian

Zitat von Blub
Was ist denn am Grundeinkommen anti-liberal oder traumtänzerisch?


Wenn Sie schon ein essentielles Adjektiv weglassen......
Die Betonung liegt ja auch "bedingungslos". Bei Hartz4 ist wenigstens von der Theorie her ein Ansatz dafür da, dass man für seine Sozialleistungen auch eine Gegenleistung erbringen muss. Das Konstrukt eines "Bedingungslosen Grundeinkommens" ist die Zementierung der Nichtleistungsgesellschaft.



Werter Llarian, Sie gehen fehl. Etwas besseres als ein bediengungsloses Grundeinkommen kann es, aus liberaler Sicht auf unseren heutigen Staat, gar nicht geben.

Rechnen Sie es durch! Für 2012 geht die Bundesregierung von Steuereinnahmen in Höhe von 280 Milliarden Euro aus. Wenn diese nun komplett auf die Einwohner dieser Republik aufgeteilt würden, so ergäbe sich ein Betrag von rund 290 Euro pro Kopf und Monat. Der Anreiz arbeiten zu gehen dürfte mithin wesentlich höher sein, als er es bei der heutigen Gesesetzeslage (Miete + Taschengeld + Extrazahlungen für alle Möglichen Aufwendungen von Fernseher über Kühlschrank bishin zu Heizmaterial usw.) ist. Gleichzeitig blieben dem Staat aber keinerlei finanziellen Möglichkeiten, weiteren Tätigkeiten nachzukommen. Somit wären die Zeiten von Subventionen aller Art, die Zahlungen nach Brüssel und "Hilfspakete" für und gegen alles und jeden, Staatsschulen und -universitäten, Krieg in fernen Ländern usw. usf. mit einem Schlag vorbei.

Ich finde, das hört sich verdammt gut an und daher ein dickes JA! zum bediengungslosen Grundeinkommen!

Grüße :)

~~~
Die zunehmende Armut, welche allenthalben beklagt wird, scheint mir zuvörderst geistiger Natur.

Llarian Offline



Beiträge: 6.919

04.12.2011 20:18
#20 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Liebe(r) Vogelfrei, ich kann ihrer Logik schon folgen, nur würden wir beide dabei die Rechnung ohne die SED machen: Natürlich reichen die 280 Milliarden nicht aus, um den Unsinn zu finanzieren. Deswegen müssen ja auch flugs die Steuern erhöht werden, ebenso müssen Vermögensabgaben eingeführt werden und natürlich werden Gebühren für staatliche Zwangsbeglückung wie Kanäle, Wasserwerke und Erschliessung auch nochmal kräftigst erhöht. Dann geht das schon irgendwie, wenn vielleicht auch nur ein paar Jahre bis wir komplett pleite sind und den Rest der Industrie vernichtet haben.
Und das schlimme daran ist: Wir machen Witze darüber. Aber die SED und ihre Verbündeten meinen das todernst.

WFI Offline



Beiträge: 187

04.12.2011 21:08
#21 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Zitat
Die Piraten sind halt gekapert worden und sind heute eine reine Linkspartei. Ist die selbe Geschichte wie bei der Wikipedia. Etwas was irgendwann mal als neutrale Idee angefangen hat wird von mehr und mehr linken "Aktivisten" unterwandert, bis es zum linken Teil des Spektrums gehört.



Und wieder einmal hat Robert Conquest recht behalten: "Any organization not explicitly right-wing sooner or later becomes left-wing."

In diesem Fall hat es nicht lange gedauert, was auf eine fehlende Immunisierung schließen lässt. Waren die tonangebenden Mitglieder überhaupt jemals nicht links? Anti-links? Ich bezweifle es. Die schwimmen nicht nur in derselben roten Infosuppe wie alle Deutschen, sie schlucken überdurchschnittlich viel davon.

Vogelfrei ( gelöscht )
Beiträge:

04.12.2011 22:24
#22 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Beitrag wegen eines massiven Verstoßes gegen die Forumsregeln gelöscht.

Wamba

~~~
Die zunehmende Armut, welche allenthalben beklagt wird, scheint mir zuvörderst geistiger Natur.

Wamba Offline



Beiträge: 295

04.12.2011 22:53
#23 Mitgliedschaft beendet Antworten

Ich habe die Mitgliedschaft von Vogelfrei beendet.

In dem gelöschten Beitrag hieß es unter anderem: "... Allein, ich wüßte nicht, wann es eine freiheitliche BRD je gab). Warum also nicht alles begrüßen, was diesen Moloch schneller an sein Ende führt?"

Feinde des demokratischen Rechtsstaats haben in diesem Forum keinen Platz.

Wamba

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

04.12.2011 23:10
#24 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Zitat von Thomas Pauli

Zitat von SPON
Doch Marina Weisband erinnert die Piraten daran, was Politik bedeuten sollte: "Dass wir möglichst viele Menschen möglichst glücklich machen." Plötzlich hören alle wieder zu.



Deutlicher, lieber Zettel, kann man kaum ausdrücken, daß man kein Liberaler ist. Infantillinks trifft's wohl besser.




Die Piraten haben sehr schnell gelernt, worauf es in der Politik ankommt: Möglichst vielen Wählern eine sehr einfache Lösung anzubieten. Sie haben genau das beschlossen, was heute der »gefühlte Mainstream« ist. Sie haben es kühler und effizienter getan, als so manche etablierte Partei.

Dazu mussten sie doch nur die letzten Wahlkämpfe analysieren. Die Parteien haben ihren Wahlkampf auf die Kernaussagen reduziert, die die »Wählerinnen und Wähler« hören wollten: soziale Gerechtigkeit, Steuersenkungen, Ausstieg aus bestimmten Industriezweigen, Familienförderung … im Kern das, was Frau Weisband sagt: »Daß wir möglichst viele Menschen möglichst glücklich machen.«

Llarian Offline



Beiträge: 6.919

05.12.2011 00:49
#25 RE: Marginalie: Liberal? Antworten

Zitat von WFI
Waren die tonangebenden Mitglieder überhaupt jemals nicht links? Anti-links?


Über die Mitglieder kann ich nichts sagen, aber zu Anfang war die Stimmung der Piraten eher anti-politisch mit Ausnahme der IT-Themen. Und es gab durchaus den Ansatz sich aus anderen Feldern rauszuhalten. Das ist mit der linken Übernahme natürlich hinfällig.

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