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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 49 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
C. Offline




Beiträge: 2.639

24.11.2011 19:12
#26 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von R.A.
Bei der Nagelprobe, ob Merkel den Linken und ihrem Hegemonialanspruch aktiv entgegentritt, hat sie eigentlich schon versagt.



Das ist zwar richtig, aber ein Entgegentreten Merkels hätte die Situation für Kristina Schröder noch verschlimmert. Muttis Einschreiten wäre eine Einladung zum Ausschütten der bereits mit Häme gefüllten Kübel gewesen. So bekommt Frau Schröder mit der Etaterhöhung für Initiativen, deren Erfolg nicht messbar ist, einen Tritt aus den eigenen Reihen verpasst, die Meute schnappt sich mit Genugtuung die hingeworfenen Knochen und bleibt Frau Schröder so lange auf der Fährte, bis sie nach den nächsten Wahlen alternativlos durch Manuela Schwesig ersetzt wird.

Zitat von R.A.
und das Kanzleramt hat m. W. nicht reagiert.



Ich glaube schon, dass das Kanzleramt reagiert hat und die Zustimmung zur Schämprämie gegen den Willen von Kristina Schröder hinter ihrem Rücken organisiert hat. Es gibt keine Schweinerei, die ich Pofalla nicht zutraue.

http://iceagenow.info

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

24.11.2011 23:47
#27 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von C.
Das ist zwar richtig, aber ein Entgegentreten Merkels hätte die Situation für Kristina Schröder noch verschlimmert. Muttis Einschreiten wäre eine Einladung zum Ausschütten der bereits mit Häme gefüllten Kübel gewesen.



Der hätte sich dann aber über Merkel ergießen müssen. Ob das so gut geklappt hätte? Wir werden es nie erfahren.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

24.11.2011 23:50
#28 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von Gorgasal
Sollte man da nicht eine gewisse Beißhemmung seitens der Linken erwarten?



Eher das Gegenteil. Niemanden trifft der linke Furor stärker als diejenigen, die aufgrund ihrer Biographie gefälligst links zu sein haben, es aber auf keinen Fall sein wollen. Siehe Westerwelle.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

C. Offline




Beiträge: 2.639

25.11.2011 14:20
#29 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von Rayson

Zitat von C.
Das ist zwar richtig, aber ein Entgegentreten Merkels hätte die Situation für Kristina Schröder noch verschlimmert. Muttis Einschreiten wäre eine Einladung zum Ausschütten der bereits mit Häme gefüllten Kübel gewesen.



Der hätte sich dann aber über Merkel ergießen müssen. Ob das so gut geklappt hätte? Wir werden es nie erfahren.




Leider werden wir es nicht erfahren, da Angela Merkel bisher keinen Anlass sieht ihrer Ministerin den Rücken zu stärken. Was würde geschehen, wenn sie es täte? Die Angriffe auf Schröder würden keinesfalls nachlassen, sondern ihr würde die Unterstützung durch die Kanzlerin als persönliche Schwäche ausgelegt, wie bei einer gemobbten Schülerin, deren Mutter zur Hilfe eilt. Kaum ist die Mutter außer Sichtweite, wird das Mobbing verstärkt fortgesetzt. Frau Schröder braucht andere Verbündete, die Unterstützung durch die Kanzlerin wäre nicht hilfreich und auch nicht zu erwarten.

Schröder, Du Opfer, da ist man einig Vaterland im antifaschistischen Konsens von der Jungen Welt bis zur Tagesschau angefeuert von Linke, Grünen und SPD.

Wie Ministerin Schröder den Kampf gegen rechts erschwert

Zitat von Neues Südeutschland
Auch der Rechtsextremismusexperte Alexander Häusler glaubt, die Klausel fördere eine Kultur des Verdachts zwischen Gruppierungen, die eigentlich zusammenarbeiten sollten, die ein gemeinsames Ziel haben. Deshalb schade sie dem Engagement gegen rechts. Die Opposition übt ebenfalls heftige Kritik, vor allem nach der Aufdeckung der Zwickauer Terrorzelle. Der Grüne Volker Beck fragte die christdemokratische Ministerin Schröder gerade über den Kurznachrichtendienst Twitter: "Nehmt Ihr jetzt endlich die Extremismusklausel zurück und beendet Behinderung im Kampf gegen NeoNazis?"



Kristina Schröder schadet dem Engagement gegen Rechts, besser kann man die Stoßrichtung der Attacken nicht formulieren.

Volker Beck legt bei der Ministerinnenzersetzung nach:

Zitat von Volker Beck
Familienministerin Schröder benimmt sich unbelehrbar und trotzig, wie ein kleines Kind, nachdem gegen ihren Willen die Kürzungen der Projektmittel gegen Rechts zurückgenommen wurden. Die Ministerin ist angezählt, infolge der einstimmigen Erklärung aller Fraktionen des Deutschen Bundestags, die Extremismusklausel auf den Prüfstand zu stellen.

Die einzige Gleichstellungspolitik, die von der Familienministerin betrieben wird, ist die von linker Gewalt mit rechtem Terrorismus. Auf der einen Seite brennen Autos, auf der anderen sterben Menschen. Beides ist zu verurteilen, ihre Gleichsetzung zeugt aber vom Mangel an Menschlichkeit.



Aus der Bundestagsrede der gescheiterten Regierenden Bügermeisterkandidatin von Berlin:

Zitat von Renate Künast
:Die Extremismusklausel, wonach diejenigen, die gegen Rechtsextreme kämpfen, selber erst erklären müssen, dass ihre Mitkämpfer auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, ist nichts anderes als eine Anfeindung gegenüber den Betreffenden. Sie muss weg, weil sie das zentrale Hindernis ist.

Die Kofinanzierung von 50 Prozent bei den Projekten muss weg, Frau Schröder, weil sie ein Hindernis ist. An dieses Geld kommt man gar nicht heran. Ich frage an der Stelle: Frau Bundesministerin Schröder, wo sind Sie eigentlich, wenn es entsprechend dem von Ihnen geleisteten Amtseid darum geht, jungen Menschen oder auch Geschäftsinhabern und Vereinen in diesem Land die Hand zu reichen und sie zu unterstützen? Bei Ihnen ist ein Mangel an Herzensbildung festzustellen, Frau Schröder



Es handelt es sich nicht um Formulierungen, die im Eifer des Gefechtes herausrutschen, sondern es findet eine gezielte Demontage und Dämonisierung einer Ministerin statt, die nichts anderes als eine Selbstverständlichkeit verlangt: Wer eine Förderung durch Steuergelder will, soll nicht die Hand, die sie füttert, bekämpfen.

Was Beck, Künast und andere abliefern, ist ein Angriff auf den demokratischen Konsens.

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FAB. Offline



Beiträge: 523

25.11.2011 14:31
#30 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von C.
Was Beck, Künast und andere abliefern, ist ein Angriff auf den demokratischen Konsens.


Oh aber keineswegs. Was Beck, Künast und Genossen da bekräftigen, ist der vielgerühmte "Konsens der Demokraten" in diesem Land.

____________________________________________________
"I want my republic back!"

C. Offline




Beiträge: 2.639

25.11.2011 15:11
#31 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von FAB.

Zitat von C.
Was Beck, Künast und andere abliefern, ist ein Angriff auf den demokratischen Konsens.


Oh aber keineswegs. Was Beck, Künast und Genossen da bekräftigen, ist der vielgerühmte "Konsens der Demokraten" in diesem Land.




Stimmt, ich werde es auch noch lernen*, zumal CDU/CSU und FDP mit der Volksfront stimmen, wenn sie nicht bereits dazugehören.


*§5 Kritik und Selbstkritik ist das Entwicklungsgesetz der Partei. Die Partei muss Kritik aus der Arbeiterklasse aufmerksam studieren und kritisch und selbstkritisch dazu Stellung nehmen. Gleichzeitig muss sie falsches Denken und Handeln innerhalb der Arbeiterklasse kritisch, überzeugend und kameradschaftlich aufdecken, um so die Massen zu erziehen. Die Verwirklichung der Einheit der Partei vollzieht sich nach dem Prozess Einheit-Kritik-Selbstkritik-Einheit. Dazu können in der Partei bei bestimmten Anlässen Kritik-Selbstkritik-Kampagnen durchgeführt werden

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lois jane Offline



Beiträge: 662

25.11.2011 20:12
#32 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von Joachim
Mich wundert seit Jahren diese völlige Unfähigkeit konservativer und liberaler Politiker, den Linken auch nur ein einziges Mal Paroli zu bieten.

Kristina Schröder ist da eine der seltenen Ausnahmen, ansonsten hat man wirklich den Eindruck, daß die Linke in diesem Land völlige Narrenfreiheit geniesst und alle anderen Parteien nur noch punkten können, wenn sie auf der linken Spur überholen (siehe Atomausstieg).

Aber wie konnte es soweit kommen? Grundsätzlich haben liberale und konservative Positionen doch viel Unterstützung im Volk .. ich verstehe dieses Land nicht mehr.



Ob Frau Merkel ihrer Ministerin die Stange halten wird, weiß ich nicht.

Aber es ist nicht so, daß sie in der Vergangenheit sich hier mit Ruhm bekleckert hätte. Bei Hohmann und Öttinger war sie sogar selbst treibende Kraft.

Und wie es soweit kommen konnte: das Umfallen in solchen Situationen ist bei der Union fast schon Tradition. Siehe Filbinger.

Und was die FDP angeht: in diesen Dingen ist sie fast immer zu den Linken zu rechnen. Nur weil auch mal gegen Westerwelle gehetzt wird, macht das die Partei mit den drei Punkten nicht zum generellen Kampagnenopfer.

Kein Kommentar!

lois jane Offline



Beiträge: 662

25.11.2011 20:20
#33 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von Thomas Pauli

Zitat
Sollte man da nicht eine gewisse Beißhemmung seitens der Linken erwarten?


Nein, lieber Gorgasal, Frauen haben Opferstatus zu haben und dürfen doch nicht von selbst, ohne Quote, in so hohe Ämter geraten und dann vielleicht auch noch erfolgreich wider den linken Zeitgeist löcken!




So ist es, will ich mal als Betroffene sagen. Daß sie eine Frau ist, macht es doppelt schlimm in den Augen der Linken: denn indem eine Frau solche Positionen einnimmt, unterminiert sie ja die übliche Argumentationsstruktur "Böse Männer, böse Meinungen!"

Und daß sie ein Kind bekommen hat, mag sie ja in den Augen ihrer Amtsvorgängerin aufwerten (aber nicht zu sehr, denn einmal ist keinmal), aber doch nicht in den Augen der Linken.

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lois jane Offline



Beiträge: 662

25.11.2011 20:30
#34 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Eine Frage zum Verständnis:

Klar, der Bundestag kann gegen den Willen der Ministerin ihrem Ministerium mehr Gelder für den "Kampf gegen Rechts" bewilligen. Soweit mag das zwar rausgechmissen Geld und angesichts der Haushaltslage töricht sein, aber ansonsten noch nicht schlimm.

Aber kann man ihr vorschreiben, auf die Extremismusprüfung zu verzichten?

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lois jane Offline



Beiträge: 662

25.11.2011 20:48
#35 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von C.

Zitat von Joachim
Mich wundert seit Jahren diese völlige Unfähigkeit konservativer und liberaler Politiker, den Linken auch nur ein einziges Mal Paroli zu bieten.



Diesen Eindruck kann ich nicht teilen, sonst wären die letzten Bundestagswahlen anders ausgegangen.




Was hatten denn konservative Politiker mit der letzten Bundestagswahl zu tun? Konservative Positionen (damit meine ich auch traditionell christdemokratische) werden doch von der derzeitigen Vorsitzenden (aber auch von anderen, etwa Frau Schröders Amtsvorgängerin und dem früheren Verteidigungsminister) täglich und stündlich aufgegeben. Manchmal aus Populismus (Atomkraft), aber manchmal auch völlig ohne Not.

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C. Offline




Beiträge: 2.639

25.11.2011 23:56
#36 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von lois jane

Zitat von C.

Zitat von Joachim
Mich wundert seit Jahren diese völlige Unfähigkeit konservativer und liberaler Politiker, den Linken auch nur ein einziges Mal Paroli zu bieten.



Diesen Eindruck kann ich nicht teilen, sonst wären die letzten Bundestagswahlen anders ausgegangen.




Was hatten denn konservative Politiker mit der letzten Bundestagswahl zu tun? Konservative Positionen (damit meine ich auch traditionell christdemokratische) werden doch von der derzeitigen Vorsitzenden (aber auch von anderen, etwa Frau Schröders Amtsvorgängerin und dem früheren Verteidigungsminister) täglich und stündlich aufgegeben. Manchmal aus Populismus (Atomkraft), aber manchmal auch völlig ohne Not.




Wenn ich mich richtig entsinne, war die Laufzeitverlängerung Wahlprogramm. CDU und FDP wurden trotzdem 2009 gewählt (darauf hatte ich mich bezogen) und haben die Laufzeitverlängerung beschlossen. Das sie später zurückgenommen wurde hat mit den von mir angesprochenen Bundestagswahlen nichts zu tun.


Sie haben vollkommen recht, dass danach so ziemlich alles einkassiert wurde, was vorher noch konservativ oder liberal geklungen hat und es ziemlich einsam um Kristina Schröder wurde. Allerdings muss ich eingestehen, dass ich vollkommen überfordert bin die derzeitige Politk auch nur in Ansätzen zu verstehen, sogar bezweifele, dass ich in der Vergangenheit irgendetwas verstanden habe. Wenn ich der jetzigen Bundesregierung nch etwas Positives abgewinnen will, dann ist es die Hilflosigkeit von Claudia Roth.

Zitat von Kölner Stadtanzeiger
„Noch nie zuvor sind bürgerliche, sind christliche, sind liberale Werte so verlottert wie unter Merkel, Westerwelle und Co“, rief Parteichefin Claudia Roth zum Auftakt des Grünen-Parteitags am Freitag in Kiel den rund 600 Delegierten zu.



Da ist wohl jemand der Gegner verloren gegangen, solche Töne war ich bisher nur von den als Rechtspopulisten Gescholtenen gewohnt. Es ist bizarr.

http://iceagenow.info

lois jane Offline



Beiträge: 662

26.11.2011 01:01
#37 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von C.
Wenn ich mich richtig entsinne, war die Laufzeitverlängerung Wahlprogramm. CDU und FDP wurden trotzdem 2009 gewählt (darauf hatte ich mich bezogen) und haben die Laufzeitverlängerung beschlossen. Das sie später zurückgenommen wurde hat mit den von mir angesprochenen Bundestagswahlen nichts zu tun.



Das ist schon wahr. Aber schon davor, war inhaltlich nicht so viel konservativ-christdemokratisches da, hin und wieder blitzte mal etwas "neoliberales" auf. Von der Leyen etwa war schon vorher. Bis zur Wahl konnte man sich da aber noch darüber hinwegtäuschen unter Verweis auf die Große Koalition.

Zitat
Allerdings muss ich eingestehen, dass ich vollkommen überfordert bin die derzeitige Politk auch nur in Ansätzen zu verstehen, sogar bezweifele, dass ich in der Vergangenheit irgendetwas verstanden habe.



Ich würde mal sagen: Machterhalt für Merkel & Schäuble und (bis vor kurzem) Geltungsbedürfnis von Westerwelle.

Und zum Machterhalt gehört es wohl, jeder evt. drohenden Gefahr den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem man sich selbst an die "Spitze der Bewegung" setzt. Daher der Atomausstieg, nun der Mindeslohn. Nur für das Ende der Wehrpflicht sehe ich noch nicht mal einen taktischen Grund. Oder habe ich etwas vergessen?

Bizarr in der Tat.

Regionalkonferenzen verbieten!

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

30.11.2011 18:59
#38 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Halali, es geht weiter. Bisher war der Vorwurf nur, Schröder verweigert sich dem Kampf gegen rechts. Jetzt hat die Süddiyet auch herausgefunden, warum. Weil sie selbst islamophobe Propaganda schürt:

Zitat
Kristina Schröder und die Wissenschaft - das ist eine Geschichte mit vielen Stolperfallen. Meist solche, die sie sich selbst gestellt hat. Jetzt ist sie wieder in solch eine Falle hineingetappt. Und das auf eine Art und Weise, dass man langsam ernsthaft die Frage nach der Befähigung der jungen Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellen muss. (...)

http://www.sueddeutsche.de/politik/famil...ene-1.1221681-2

Gruß Petz

"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln

lukas Offline



Beiträge: 261

30.11.2011 22:18
#39 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von Meister Petz
Halali, es geht weiter. Bisher war der Vorwurf nur, Schröder verweigert sich dem Kampf gegen rechts. Jetzt hat die Süddiyet auch herausgefunden, warum. Weil sie selbst islamophobe Propaganda schürt:



Zitat
Schröttle weist darauf hin, dass selbst wenn die überwiegende Zahl der Ratsuchenden in Sachen Zwangsehe Muslime seien, dies gar nichts bedeute. Denn andersherum könne festgehalten werden, dass in den allermeisten muslimischen Familien keine Zwangsverheiratungen stattfinden.



Das ist ja zum Davonlaufen.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

30.11.2011 23:05
#40 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat
Schröttle weist darauf hin, dass selbst wenn die überwiegende Zahl der Ratsuchenden in Sachen Zwangsehe Muslime seien, dies gar nichts bedeute. Denn andersherum könne festgehalten werden, dass in den allermeisten muslimischen Familien keine Zwangsverheiratungen stattfinden.


Das ist lustig!

- Selbst wenn die überwiegende Zahl der Schwangeren Frauen sind, bedeutet das gar nichts. Denn andersherum kann festgehalten werden, dass die allermeisten Frauen in jedem gegebenen Jahr nicht schwanger sind.

- Selbst wenn die überwiegende Zahl der Autounfälle Autos betreffen, bedeutet das gar nichts. Denn andersherum kann festgehalten werden, dass die allermeisten Autos nicht in Autounfälle verwickelt sind.

Und so weiter...

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

C. Offline




Beiträge: 2.639

01.12.2011 00:10
#41 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von lukas
Das ist ja zum Davonlaufen.



Zitat von Gorgasal
Das ist lustig!



Das ist die Intention dieses Dauerbeschusses an Dummgebabbel. Ich greif mir an den Kopf und weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Es ist mir vollkommen unverständlich, warum hier Zeit und Geld für Studien aufgewendet werden, deren handfesten Ergebnisse mit einem noch höheren Aufwand relativiert werden.

Zitat von Frau Dr.Schröttle
Zugleich und parallel wird die Thematik jedoch von Teilen der deutschen Mehrheitsgesellschaft und
Politik instrumentalisiert, um Vorurteile gegen Migrantinnen und Migranten zu verbreiten und Gewalt
sowie die Gleichstellungsproblematik einseitig einer ethnischen Minderheit zuzuschreiben; fast
unmerklich werden dadurch Probleme häuslicher Gewalt und die Gleichstellungsdefizite von Frauen
und Männern in der deutschen Mehrheitsgesellschaft unsichtbar und verdeckt. Es scheint kein Zufall
zu sein, dass ausgerechnet jene politischen Kräfte, die ansonsten wenig Interesse an
gleichstellungspolitischen Bemühungen und am Abbau von Gewalt im Geschlechterverhältnis zeigen,
sich aktiv in diese Debatte einschalten und Gewalt nur dort benennen und bekämpfen, wo sie in
islamischgläubigen Minderheiten auftritt....


...Für die weitere Diskussion ist wichtig zu erkennen, dass ein Teil der Migrantinnen in Deutschland
auch deshalb in erhöhtem Maße von Gewalt betroffen sind und sich schwer aus Gewaltsituationen
lösen können, weil sie durch soziale und psychische Diskriminierungen der Gesellschaft in
Deutschland sowie durch fortbestehende ausländerrechtliche Barrieren geschwächt und beeinträchtigt
werden. Insofern gehören soziale/berufliche/sprachliche Förderung, eine positive Einbindung und
Akzeptanz durch die Mehrheitsgesellschaft, gezielte Gesundheitsförderung und Gewaltprävention als
untrennbare Bestandteile zusammen, wenn die Situation von Frauen mit Migrationshintergrund
tatsächlich verbessert werden soll. Restriktionen, Stereotypisierungen und das Verbreiten von
Resentiments gegenüber einzelnen MigrantInnenpopulationen, wie sie die bisherige politische
Debatte noch immer prägen, sind mit Blick auf diese Zielsetzung mehr schädlich denn hilfreich



Gewalt gegen Frauen mit und ohne Migrationshintergrund in Deutschland

Was uns Frau Dr.Schröttle hier erzählt, hat mit der Untersuchung nichts zu tun, sondern ist die gefühlte Temperatur in Monikas Studierstube, die bewährte Allzweckwaffe "Mehrheitsgesellschaft" wird in Stellung gebracht und schon sind alle betroffen und haben sich trotzdem lieb, allerdings erst wenn ausreichend Ablassbriefe beim Interdisziplinärem Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung erworben wurden.

Frau Dr. Schröttle ist das Schicksal von Frauen sicherlich nicht gleichgültig, aber sie verfolgt trotzdem eine andere Agenda, die Auseinandersetzung mit der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Diese Mehrheitsgesellschaft ist eine willkürliche Konstruktion, die alleine schon dadurch schuld ist, weil es sie gibt.

Wie wohltuend Seyran Ates zum gleichen Thema, ganz ohne Studie und deshalb auch ohne Relativierungswang:

Zitat von Seyran Ates
Mit der Masche der deutschen Vergangenheit und der sehr konservativen Politik der meisten
türkischen religiösen und nichtreligiösen Organisationen wurde bisher die Taktik des
Wegschauens, im Grunde auch eine gewisse Ignoranz praktiziert, die als Toleranz verkauft
wurde, um die türkische Community von deutschen Einflüssen reinzuhalten.



Häusliche Gewalt in Migrantenfamilien.Was hat die „Ehre“ damit zu tun?

Zitat von Gorgasal
- Selbst wenn die überwiegende Zahl der Autounfälle Autos betreffen, bedeutet das gar nichts. Denn andersherum kann festgehalten werden, dass die allermeisten Autos nicht in Autounfälle verwickelt sind.

Und so weiter



Es gibt aber Ausnahmen.
Selbst wenn der Verfassungsschutzbericht nur 30.000 Rechtsextremisten zählt, bedeutet das gar nichts. Denn andersherum kann festgehalten werden, dass die Mehrheitsgesellschaft rechtsextrem ist, da der Rechtsextremismus aus der Mitte der Gesellschaft kommt und die herzlose Frau Schröder ist seine Prophetin. (Sind Broder und Sarrazin dann die Prophetinnenflüsterer?)

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dirk Offline



Beiträge: 1.538

01.12.2011 00:26
#42 RE: Jagd auf Schröder Antworten

herrlich. Am besten gefällt mir

Zitat

Schröder schreibt in ihrem FAZ-Artikel auch, dass "manche traditionellen Wurzeln endgültig durchtrennt werden" müssten. Die Forscher können sich nicht erklären, wie Schröder zu diesem Schluss kommen kann. Das "bleibt der Phantasie des Lesepublikums überlassen".



Hmm, ja. Vielleciht weil Frau Schröder unerhörter Weise die normative Festegung "Zwangsheiraten sind nicht so doll" macht? SKANDAL!

Ach nein, ich hätte weiterlesen sollen. Es ist ja überhaupt nicht klar, ob es sich bei der Zwangsehe um eine Tradition handelt oder, ähem, ja was denn, eine Tradition vielleicht? Aber sicher wollen die Forscher, dass Frau Schröder hier offen lässt ob nicht doch genetische Faktoren eine Rolle spielen.

dirk Offline



Beiträge: 1.538

01.12.2011 00:31
#43 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von Frau Dr. Schötte
fast
unmerklich werden dadurch Probleme häuslicher Gewalt und die Gleichstellungsdefizite von Frauen
und Männern in der deutschen Mehrheitsgesellschaft unsichtbar und verdeckt.



Wenn Feminist_Innen ein Bild vom gewalttätigen deutschen Mann zeichnen, hat das weniger mit der Realität als mit einer sexuellen Fantasie zu tun.

Hias Offline



Beiträge: 138

01.12.2011 09:02
#44 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Jaja, die reinste Hexenjagd.

Zitat
3.443 Fälle von Zwangsverheiratungen haben die Beratungsstellen in Deutschland für das Jahr 2008 registriert.


Quelle: http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/aktuelles,did=175396.html

Und was sagt die Studie laut den Wissenschaftlern aus?

Zitat
Die Studie hat herausgefunden, dass „3.443 Personen im Jahr 2008 in insgesamt 830 Beratungsstellen erfasst“ wurden. Hiervon sind „60% angedrohte und 40% vollzogene Zwangsverheiratungen“ (Kurzfassung Studie S. 7).


Quelle: www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/Zwangsverheiratung-in-Deutschland-Anzahl-und-Analyse-von-Beratungsf_C3_A4llen,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf

Und zum Thema Muslime und Zwangsheirat vielleicht noch eine Zahl, die ganz interessant ist:
"Zur Religionszugehörigkeit der Eltern wurden in knapp 60 % der dokumentierten Fälle Angaben gemacht. Insgesamt genannt wurden die Religionen Islam, Jesidentum, Christentum, Hinduismus sowie „keine Religionszugehörigkeit“. Dabei entfielen 83 % auf den Islam. Die zweithäufigste Gruppe stellt das Jesidentum mit einem Anteil von 9,5 % dar. Dem Christentum gehören 3 % und dem Hinduismus 1 % der Eltern an und für 2,5 % wurde „keine Religionszugehörigkeit“ angegeben." S.34/35

Aus dieser Zahl schließt die Ministerin nun:

Zitat
Der Zusammenhang zwischen kulturellem Hintergrund und menschlichem Handeln ist eine soziologische Selbstverständlichkeit. Trotzdem wird dieser Zusammenhang in Hinblick auf den Islam oft verleugnet oder wegdefiniert. Angesichts des Streites, ob der Islam Teil des Problems ist oder nicht, wird leider völlig ausgeblendet, dass er auf jeden Fall Teil einer Lösung sein muss. Wir müssen erreichen, dass islamische Autoritäten in Deutschland es noch stärker als ihre Aufgabe begreifen, Zwangsverheiratungen zu verweigern und dagegen einzuschreiten.


Quelle: http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/aktuelles,did=175396.html

Und was sagen die Wissenschaftler:
Mit der gewählten Methode und anhand der Datenlage konnte und sollte also nicht überprüft werden, ob und welche Zusammenhänge die Religionszugehörigkeit/Religiosität mit Zwangsverheiratung hat. Um den Einfluss von Faktoren wie Bildung, Herkunft, Religiosität etc. auf die Praxis der Zwangsverheiratung zu untersuchen, wäre weitere Forschung notwendig.
Quelle: Studie S. 36

Mit anderen Worten: Die Studie hat, soweit ich das sehen kann nur untersucht, wieviele Fälle von Zwangsheirat bei Beratungsstellen und Lehrern bekannt wurden. Es wurde NICHT untersucht, aufgrund welcher Faktoren es zu dieser Zwangsheirat kam! Und ca. 3.400 Fälle von versuchter bzw. durchgesetzter Zwangsverheiratung bei über ca. 4 Mio Muslimen in Deutschland sprechen nicht gerade dafür, dass der Islam das alleinige oder hauptsächliche Problem ist!

Die Angriffe in Bundestag vor ein paar Tagen waren Politikgeplänkel. Aber hier hat Frau Schröder unwissentlich oder wissentlich die Ergebnisse einer empirischen Studie verkürzt und tendenziös dargestellt. Dass dies den Wissenschaftlern nicht gefällt, kann ich gut verstehen und auch ihren Ärgern über den "Spin", den Frau Schröder der ganzen Sache gibt, ist meines Erachtens nachvollziehbar.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

01.12.2011 09:56
#45 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von Hias
Die Studie hat, soweit ich das sehen kann nur untersucht, wieviele Fälle von Zwangsheirat bei Beratungsstellen und Lehrern bekannt wurden.


Ein bißchen mehr wird schon untersucht worden sein - alleine die Zahl anzugeben wäre ja keine Studie.

Zitat
Es wurde NICHT untersucht, aufgrund welcher Faktoren es zu dieser Zwangsheirat kam!


Sagen wir mal so: Die "Wissenschaftler" wollten gewisse Faktoren nicht untersuchen. Die Angabe der Religion wurde offenbar erst vom Auftraggeber eingefordert - obwohl das bei einer solchen Untersuchung hätte selbstverständlich sein sollen.

Zitat
Und ca. 3.400 Fälle von versuchter bzw. durchgesetzter Zwangsverheiratung bei über ca. 4 Mio Muslimen in Deutschland sprechen nicht gerade dafür, dass der Islam das alleinige oder hauptsächliche Problem ist!


Eine bizarre Argumentation.
Es wurden die Fälle betrachtet, die überhaupt bei den Beratungsstellen auftauchten. Und die übergroße Mehrheit dieser Fälle hat einen muslimischen Hintergrund. Da ist kaum abzustreiten, daß der Islam mindestens ein wesentlicher Teil des Problems ist.

Zitat
Aber hier hat Frau Schröder unwissentlich oder wissentlich die Ergebnisse einer empirischen Studie verkürzt und tendenziös dargestellt.


Die "Verkürzung" war eine sinnwahrende Zusammenfassung, "tendenziös" war eher die Neigung der Autoren, Themen auszublenden, die zum Verständnis der Probleme wesentlich sind. Am Verhalten der Ministerin gibt es nichts auszusetzen.

C. Offline




Beiträge: 2.639

01.12.2011 10:03
#46 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von Hias
Aber hier hat Frau Schröder unwissentlich oder wissentlich die Ergebnisse einer empirischen Studie verkürzt und tendenziös dargestellt.



Das ist wiederum unwissentlich oder wissentlich die Verkürzung eines von Ihnen angeführten Gastbeitrags von Frau Schröder .

Zitat von BMFSFJ
Nach Angaben der Betroffenen sind 83,4 Prozent der Eltern Muslime, 9,5 Prozent gehören dem spezifisch kurdischen Jesidentum an. 3,4 Prozent sind Christen und 1,3 Prozent Hindus. Aus gutem Grund warnen viele Wissenschaftler vor zu kurzen und zu einfachen Kausalketten. Trotzdem darf uns der religiöse Aspekt nicht kalt lassen. Der Zusammenhang zwischen kulturellem Hintergrund und menschlichem Handeln ist eine soziologische Selbstverständlichkeit.



Frau Schröder verkürzt in keinster Weise die Ergebnisse der Studie, sondern weist auf die Probleme einer Verkürzung hin.

Desweiteren betont Frau Schröder nicht das Problem, sondern sucht nach Lösungen:Angesichts des Streites, ob der Islam Teil des Problems ist oder nicht, wird leider völlig ausgeblendet, dass er auf jeden Fall Teil einer Lösung sein muss.
Ich frage Sie, wo Frau Schröder sich hier "antiislamischer Propaganda" bedient oder "islamophobe Untertöne" erklingen lässt?

Zitat von Kristina Schröder
Ganz egal, ob Zwangsverheiratungen letztlich familiär, kulturell, religiös oder sozial begründet sind – keine Begründung ist mit dem Menschenbild unseres Grundgesetzes zu vereinbaren. Manche traditionelle Wurzeln müssen endgültig durchtrennt werden, wenn man es ernst meint mit dem Angekommensein in Deutschland und der Anerkennung der Grundwerte und Rechtsnormen hier.



Zitat von Hias
Und ca. 3.400 Fälle von versuchter bzw. durchgesetzter Zwangsverheiratung bei über ca. 4 Mio Muslimen in Deutschland sprechen nicht gerade dafür, dass der Islam das alleinige oder hauptsächliche Problem ist!



Das behauptet weder Frau Schröder noch irgendjemand, aber wir können auch nicht völlig ausschließen, dass der Islam in irgendeiner Weise damit zu tun hat. Auch das gibt die Studie nicht her. Ist es wirklich islamophob, islamische Autoritäten dazu aufzurufen Zwangsverheiratungen zu verweigern? Es ist doch der ausdrückliche Wunsch der islamischen Verbände zu partizipieren.

Bei dem hysterischen Gequake und Mobbing gegen Frau Schröder wird es auch Bilkay Öney zu viel:

Zitat von Bilkay Öney
"Wir sollten mit diesen hysterischen Debatten aufhören und uns lieber um die Probleme der Betroffenen kümmern. Es ist die Aufgabe von Frau Schröder, sich für Frauenrechte einzusetzen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Darauf müssen wir uns konzentrieren, nicht darauf, was aus den Aussagen möglicherweise noch heraus interpretiert werden könnte. Auf die Intention kommt es an", sagt die baden-württembergische Integrationsministerin Bilkay Öney zu SPIEGEL ONLINE. Eine böse Absicht unterstelle sie Schröder nicht.



Auf die Intention kommt es an und was ist die Intention?

Zitat von Kristina Schröder
Die Politik kann aufrufen gegen Gewalt und Zwangsverheiratung. Betroffene sollen künftig Hilfe anrufen können, wenn ihnen Gewalt widerfährt oder Zwangsverheiratung droht – rund um die Uhr und mehrsprachig. Wenn alle diese Aufgabe begriffen haben, wird die Leitung Ende 2012 stehen. Zwangsverheiratungen wird es auch dann noch geben, aber die Fluchttür aus der familiären Gefangennahme wird deutlicher gekennzeichnet sein - durch ein Ohr, das zuhört, einen Mund, der Auswege beschreibt, und Hände, die helfen beim Kampf um das eigene freie Leben

.

http://iceagenow.info

C. Offline




Beiträge: 2.639

01.12.2011 13:17
#47 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Wenn ich etwas liebe, sind es wohltemperierte und fein orchstrierte Arien aus dem politischen Zirkus. Das Handelsblatt legt nach.

Familienministerin blamiert sich mit eigener Studie

Zitat von Handelsblatt
Zudem unterstellen sie der Ministerin, mit ihrer verzerrenden Darstellung der Studie anti-muslimische Ressentiments zu schüren. „Was Ministerin Schröder im Übrigen mit der Forderung meint, dass ‚manche traditionelle Wurzeln endgültig durchtrennt werden’ müssten, bleibt der Phantasie des Lesepublikums überlassen“, schreiben sie und fügen hinzu. „Die Gefahr, dass durch diese scharfe Formulierung anti-muslimische Ressentiments Auftrieb erhalten, liegt jedenfalls auf der Hand.“



Wir erinnern uns:

Zitat von Kristina Schröder
Ganz egal, ob Zwangsverheiratungen letztlich familiär, kulturell, religiös oder sozial begründet sind – keine Begründung ist mit dem Menschenbild unseres Grundgesetzes zu vereinbaren. Manche traditionelle Wurzeln müssen endgültig durchtrennt werden, wenn man es ernst meint mit dem Angekommensein in Deutschland und der Anerkennung der Grundwerte und Rechtsnormen hier.



Wenn aus "familiär, kulturell, religiös oder sozial" reflexhaft Islam und Muslime herausgelesen werden, wirft das weniger ein Licht auf die Ministerin als auf die Wutbeiräte. Und es nicht mangelnde Lesekompetenz, es ist Böswilligkeit und die Spekulation auf starke Verbündete in den reaktionären Islamverbänden, die auf Knopfdruck ihrer Empörung Ausdruck geben.

Sebastian Edathy erklimmt die nächste Stufe der nach oben offenen Empörungsskala:

Zitat von Handelsblatt
Der SPD-Innenexperte Sebastian Edathy legte vor diesem Hintergrund Bundeskanzlerin Angela Merkel die Entlassung Schröders nahe. „Die Bundeskanzlerin sollte sich ernsthaft die Frage stellen, ob ein Kabinettsmitglied, das Vorurteile schürt statt die Debatte über das Zusammenleben in Deutschland positiv zu begleiten, Ministerin bleiben kann“,



Es handelt sich nicht um eine Debatte über das Zusammenleben in Deutschland, sondern um Mitbürgerinnen mit Gewalterfahrungen, die sich an Beratungsstellen gewandt haben. Herr Edathy sollte sich, wenn er schon nicht Bilkay Öney Gehör schenkt, mit den Experten vom Zentralrat der Muslime zusammentun. Frau Schröder nimmt lediglich das auf, was Nurhan Soykan fordert:

Zitat von Nurhan Soykan
Die größte Anstrengung gilt dem Schutz des Opfers. Deswegen bleibt es für den Zentralrat der Muslime in Deutschland unverständlich, „warum bisher kaum Anstrengungen unternommen wurden, gemeinsam mit den Muslimen über Beratungs- und Aufklärungsformen nachzudenken und wie man beispielsweise unsere Imame, die ja vor Ort mit solchen Herausforderungen direkt konfrontiert sind, nicht mit in die Maßnahmenprogramme einbezieht“, kritisierte heute in Köln die Generalsekretärin Nurhan Soykan die bisherige Politik. „Dies würde effektiv mehr bringen, als Strafgesetzverordnungen und eine Politik des erhobenen Zeigefingers“, so Soykan weiter

.

Natürlich kommt Edathy nicht umhin in die gleiche Zersetzungvuvuzela zu pusten die bereits von Schwarzer, Beck, Roth, Künast und ihrenAdlaten in den Qualitätsmedien ausgelutscht wurde:

Zitat von Handelsblatt
Schröder setze nicht auf Inhalte, sondern handle ideologisch. „Was nicht in ihr nationalkonservatives Gesellschaftsbild passt, wird ausgeblendet oder tatsachenwidrig verfälscht“, kritisierte das SPD-Fraktionsvorstandsmitglied.



Edathy nimmt ihr in Wahrheit übel, dass Kristina Schröder Themen anpackt, die rot-grün gerne ausgeblendet haben will, weil sie nicht zu ihrer Ideologie passen.





Ich bitte um Verzeihung wegen der Fettung, die mache ich nur für mich.

http://iceagenow.info

C. Offline




Beiträge: 2.639

01.12.2011 19:55
#48 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von C.
Wenn ich etwas liebe, sind es wohltemperierte und fein orchstrierte Arien aus dem politischen Zirkus. Das Handelsblatt legt nach.



Die taz kann das natürlich nicht stillschweigend ansehen und steigt in das Gejaule mit ein:

Zitat von taz
Langsam fragt man sich, was diese Frau eigentlich so treibt. Wie sie denkt. Nach welchen Kriterien sie arbeitet. Und welche Maßstäbe sie hat. Denn schon wieder fällt Kristina Schröder (CDU) durch eine Peinlichkeit auf.



Schlechter Einstieg, das hatten bereits von der Süddeutschen* gehört, kein Wunder, dass die Dönermorde so lange kein Thema waren. In deutschen Redaktionsstuben weht noch der Geist Rudolf Scharpings, ganz langsam fragt man sich oder stellt sich langsam ernsthaft Fragen, vor allem ernsthaft. Da hört natürlich der Spaß auf

Langsam frage ich mich, ob der Qualitätsjournalismus nicht deshalb leidet, weil sich ganze Redaktionen durch ernsthafte Selbstbefragungen blockieren.

Zitat
Nicht zum ersten Mal zeigen sich bei Ministerin Schröder Differenzierungsschwierigkeiten bei dem Thema Islam und Muslime. Und es gibt genügend Gründe, an einer Besserung zu zweifeln



Warum sollte sich die Ministerin "bessern"? Weil die Superexperten die Förderung gefährlicher Ressentiments beim deutschen Volk befürchten (Generalverdacht)? Weil es Cigdem Aykiol und Enrico Ippolito so wünschen? Oder will Cigdem Aykiol mit ihren Differenzierungsfähigkeiten glänzen, von denen die Muslimische Jugend Deutschlands heute noch schwärmt:

Zitat von MJD
"Am Mittwoch werdet ihr von mir hören!" drohte die Jornalistin Frau Cigdem Akyol von der taz, als sie gebeten wurde das MuMM zu verlassen, zu dem sie als "Ayse, die sich über den Islam informieren wolle", gereist war. Es folgten Artikel in der taz: Irreführend, undifferenziert, schlecht recherchiert, hetzerisch und verleumdend.
In der Stellungnahme der MJD wird deutlich, dass diese Artikel geeignet sind, die Kluft zwischen Muslimen und Nichtmuslimen in Deutschland zu vertiefen, ohne dabei einen konstruktiven Beitrag zu leisten.



Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche. Nur weil Frau Aykiol der Boden zu heiss wurde, bedeutet das nicht, dass Frau Schröder ihrem Beispiel folgen muss. Natürlich ist es bequemer und vor allem ungefährlicher eine Ministerin aus dem Rudel heraus zu mobben als vielversprechende Recherchen fortzuführen. Und es gibt dazu auch noch mehr Beifall und vielleicht sogar einen der tollen selbstreferentiellen Medienpreise von den sich fragenden Kollegen.
Langsam frage ich mich ernsthaft, warum ich den ganzen Selbsterfahrungsscheiss unserer peinlichen Volontäre lese.




*zum Vergleich:

Zitat von Süddyet
Kristina Schröder und die Wissenschaft - das ist eine Geschichte mit vielen Stolperfallen. Meist solche, die sie sich selbst gestellt hat. Jetzt ist sie wieder in solch eine Falle hineingetappt. Und das auf eine Art und Weise, dass man langsam ernsthaft die Frage nach der Befähigung der jungen Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellen muss.

http://iceagenow.info

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

11.12.2011 13:19
#49 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Ich glaube, Kristina Schröder geht es ganz gut. Hier ein neues Interview mit dem Tagesspiegel:
http://www.tagesspiegel.de/politik/krist...ar/5945090.html

Einen herzlichen Lacher bescherte mir an diesem sonnigen Sonntagmittag folgende sonnige Antwort:

Tagesspiegel: "Haben Sie sein [Guttenbergs] Interviewbuch gelesen?"
Schröder: "Noch nicht. Mal sehen, ob es mir jemand schenkt."

Prächtig, diese Frau!

lois jane Offline



Beiträge: 662

12.12.2011 00:00
#50 RE: Jagd auf Schröder Antworten

Zitat von C.

Zitat von Hias
Aber hier hat Frau Schröder unwissentlich oder wissentlich die Ergebnisse einer empirischen Studie verkürzt und tendenziös dargestellt.



Das ist wiederum unwissentlich oder wissentlich die Verkürzung eines von Ihnen angeführten Gastbeitrags von Frau Schröder .

Zitat von BMFSFJ
Nach Angaben der Betroffenen sind 83,4 Prozent der Eltern Muslime, 9,5 Prozent gehören dem spezifisch kurdischen Jesidentum an. 3,4 Prozent sind Christen und 1,3 Prozent Hindus. Aus gutem Grund warnen viele Wissenschaftler vor zu kurzen und zu einfachen Kausalketten. Trotzdem darf uns der religiöse Aspekt nicht kalt lassen. Der Zusammenhang zwischen kulturellem Hintergrund und menschlichem Handeln ist eine soziologische Selbstverständlichkeit.



Frau Schröder verkürzt in keinster Weise die Ergebnisse der Studie, sondern weist auf die Probleme einer Verkürzung hin.




Doch verkürzen tut das Ministerium hier schon, wenn auch nicht in dem Sinne, den Hias hier behauptet und was generelle Aussage (Problem ist am größten im Bereich des Islam) angeht auch nicht entstellend.

Wenn ich den von Hias gebrachte Zahlen glauben kann (und sie werden hier im Zitat, soweit verwendet, bestätigt, dann gab es eben auch 2,5 % ohne Religionszugehörigkeit“, also fast so viele wie Christen und mehr als doppelt so viele wie Hindus.

Interessant das im Hinterkopf zu behalten, wenn das nächste mal ein Atheismusmissionar auftritt, der alle Religionen in den gleichen, als "böse" beschrifteten Topf werfen will, alles Gut der Welt aber den Seinen zuschreibt.

Regionalkonferenzen verbieten!

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