Zitat von ZettelDer Mensch ist ein Krieger. Er hat die Neigung zum Kämpfen, zum Übertreten der Gesetze, zur Aggression. Er begeistert sich am Kriegsgeschehen, an den hin- und herwogenden Kämpfen.
Hier möchte ich widersprechen, lieber Zettel. Was sie schreiben trifft so nicht auf den Menschen im Allgemeinen zu, sondern auf den Mann in seinem archaischen Grundgerüst.
Ich sehe auch nichts kriegerisches in diesen Castorkabbeleien, denn die vermeintlichen "Aggressoren" agieren ja aus der Gewissheit heraus, dass der eigentlich übermächtige Gegner nicht hart zurückschlagen wird. Da können auch gerade die pazifistischen Grünen und der politisch korrekte Medienkomplex eine "Kriegsberichterstattung" zelebrieren - denn man weiß ja, dass der Gegner sich nicht wehren kann. Kriegerisch ist da nichts.
Krieger würden Frauen und Kinder vom "Schlachtfeld" fernhalten, weil es da gefährlich werden könnte. Nein, die Castorgegner provozieren ihr Gegenüber, und rennen bei der kleinsten Gegenwehr zurück zu Mutti und heulen, dass der böse Onkel sie gehauen hat. Diese "Palästinensertaktik" zieht nur in einer Weichwurstgesellschaft wie der unseren.
Mag sein, dass diese Extrempfadfinder-Simulation eines Kampfes selbst bei Claudia Roth archaische Gefühle auslöst, aber die Castorblockierer als "Krieger" zu bezeichnen ist eine Beleidigung aller wirklichen Schlachtfeldheroen der Menschheitsgeschichte.
Heute mal martialisch ... Calimero
---------------------------------------------------- "Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande" - De civitate dei, IV, 4, 1. Übers.: Papst Benedikt XVI, Rede vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011
Sobald wir wieder Grüne in der Regierung haben, wird diesem Treiben auch wieder in aller Schärfe und mit der vollen Autorität des Staates widersprochen werden. Wie Jürgen Trittin und Claudia Roth seinerzeit als Vertreter der Regierungsmacht geredet haben, kann man in diesem Video sehr schön sehen:
Es wird genauso laufen wie mit der linken Friedensbewegung, die auch von einem Tag auf den anderen verstummte, nachdem Obama den bösen Bush abgelöst hatte. Guantanamo? Drohnenkrieg? Was war das nochmal??
Die "Aktivisten" sind jeweils nur nützliche Idioten in der linken Oppositionsstrategie.
Das eigentliche Rätsel ist, weshalb die bürgerlichen Parteien dieses Spiel mitmachen, statt die Legitimation der "Aktivisten" in aller Entschiedenheit zu bestreiten. Des Rätsels Lösung heißt vermutlich: Schwarz-Grün 2013.
Aus ähnlichen Gründen,geehrter Zettel,mach ich mir seit geraumer Zeit Gedanken über Sinn und Unsinn der Demokratie. Mag ja sein,dass es keine vernünftigen Alternativen gibt,aber die in fast ganz Europa praktizierte Parteiendemokratie macht mich zutiefst pessimistisch. Solange es gelingt Verantwortungen zu verschleiern und Subsidarität anders als in der Schweiz und den USA eine Worthülse ist,wird der Staat zwangsläufig zum Selbstbedienungsladen äusserst fragwürdiger Eliten. Gruß patzer
Angesichts der grotesk-überzogenen Herbeibeschwörung einer "braunen Gefahr", ausgehend von einem offensichtlich psychopathischen Killertrio ohne nennenswerte Vernetzung oder Unterstützung, ist die mediale Verharmlosungsorgie gegenüber diesen martialisch auftretenden Castor-Schotternazis nicht mehr nachvollziehbar. Ich habe mir mehrere Nachrichtensendungen angesehen. Und nicht ein einziger Kommentator hatte den Schneid Verbrecher als Verbrecher zu bezeichnen.
Und sowas erkennt dann auch der viel zitierte kleine Mann auf der Strasse. Morgen gibt es die erste kalte Dusche dafür aus Baden-Württenberg.
Dannenberg. Die "Castor-Schotterer" sind mit dem heutigen Aktionstag zufrieden. Den insgesamt mehr als 1.000 Aktivisten sei es gelungen, die Schienen an zwei Stellen massiv zu "schottern", also Schottersteine aus dem Gleisbett zu entfernen, so Sprecher Mischa Aschmoneit am Abend vor Journalisten. Zudem seien die Gleise an zwei Stellen „erheblich verbogen“ worden. Die Reparaturen könnten längere Zeit in Anspruch nehmen.
Die grünen haben ihre eigene Privatarmee, die - so ist das am linken Ufer - immer vom moralischen Ross aus kämpft und auf der anderen Seite werden Westerwelle die Attribute "schrill" und "rechthaberisch" zugeschrieben. Da verstehe ich die Welt nicht mehr.
Zitat Den insgesamt mehr als 1.000 Aktivisten sei es gelungen, die Schienen an zwei Stellen massiv zu "schottern", also Schottersteine aus dem Gleisbett zu entfernen, so Sprecher Mischa Aschmoneit am Abend vor Journalisten. Zudem seien die Gleise an zwei Stellen „erheblich verbogen“ worden. Die Reparaturen könnten längere Zeit in Anspruch nehmen.
Und an anderer Stelle erregen sich die Grünen darüber, dass Stuttgart 21 Geld kostet. Was für eine verlogene Bande.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
“...Ich sehe immer weniger, daß jemand sich ihnen widersetzt. Es sieht seit der kollektiven Besoffenheit des "Ausstiegs" danach aus, daß sie die Sieger sind, die Dummen und die Krieger; und wir die Verlierer - die Nachdenkenden, die Demokraten...”
Zitat Und an anderer Stelle erregen sich die Grünen darüber, dass Stuttgart 21 Geld kostet. Was für eine verlogene Bande.
Da sagen sie was. Ich will gar nicht wissen, was allein der massive Polizeieinsatz an dieser Stelle wieder kostet. Da zahlen dann letztendlich wieder Millionen friedlicher Bürger die Zeche für ein paar nimmersatte Krawallmacher.
Aber es ist ja ähnlich wie Calimero schon schrieb: Die Angesprochenen wissen genau, dass sie persönlich wohl kaum für ihr unverantwortliches Handeln haften werden, umso munterer werden sie weitermachen.
Was aber Zettels These betrifft: Es ist kein Wunder, dass sich die einschlägige Berichterstattung ähnlich wie manche Kriegsstory liest. Berichtet wird, was Auflage und Quote macht, und Gewalt ist dabei eine absolut sichere Bank. "Langweiliger" friedlicher Protest hätte bei weitem nicht diese Art von Medienecho gefunden. Nachrichten müssen mittlerweile eben, gerade bei solchen Blättern wie der taz, voller Dramatik und Gut-Böse-Schema sein, damit sie überhaupt jemand zur Kenntnis nimmt. Kritische Reflexion und Abwägung, wie sie "wir nachdenklichen Demokraten" vornehmen, ist dem Zielpublikum einfach nicht vermittelbar (und wahrscheinlich auch zu anstrengend) - verkauft sich deswegen nicht, wird also auch nicht geschrieben.
Vielleicht etwas überspitzt: http://www.badische-zeitung.de/meinung/k...er-atomausstieg Ich finds immer noch eine Frechheit, dass zwischen 1998 und 2005 zwar ein Endzeitpunkt friedlichen Nutzung der Kernenergie beschlossen wurde, aber wie die drei Affen bei der Müllproblematik auf abwarten gespielt wurde.
Zitat von FellsenAber es ist ja ähnlich wie Calimero schon schrieb: Die Angesprochenen wissen genau, dass sie persönlich wohl kaum für ihr unverantwortliches Handeln haften werden
Man stelle sich vor, die Braunen würden so wüten wie die Rot-Grünen. Hier aber können sich die Verbrecher darauf verlassen, dass die korrupten Polizei- und Justizführer traditionsgemäß die Bestrafung der Täter vereiteln. Die offizielle Sprachregelung für diesen institutionalisierten Rechtsbruch ist übrigens "Rechtsstaat".
Um vorab auf die hier zu erwartenden Rumpelstilzchenattacken der Justizunterführer zu antworten: Ja, diese Strafvereitelungsorgien sind irgendwie gut und richtig; und zwar deshalb, weil ich keine Ahnung habe.
Zitat Seit WK II hat man in Deutschland selten derartige Kriegsberichte gelesen.
Ich kann mich noch gut an die Demo in Wackersdorf und in Frankfurt (Startbahn West) erinnern, damals ist es mindestens genauso abgegangen wie jetzt in Gorleben.
Zitat Die beharrlichen, kriegerischen Dummköpfe haben gewonnen. Die deutschen KKWs abzuschalten, weil unter extremen Bedingungen - ein Tsunami plus ein Erdbeben an einer geographisch besonders sensiblen Stelle in Japan - ein Notfall eingetreten ist,...
Wenn man sich die Erdbeben-Vergangenheit in Japan anschaut, dann muss man sich schon fragen, wie es sein kann ein KKW oder ähnlich sensible Anlagen in solchen Regionen zu bauen, bzw. nicht ausreichende Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen. Für mich ist das schon grob fahrlässig. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin seit über 20 Jahren in der Kernindustrie tätig und bin ganz sicher kein Gegner. Ich denke, dass man die Demonstranten in zwei Gruppen aufteilen muss. Erstens die Autonomen, die Randale bei jeder sich bietenden Gelegenheit machen und zweitens die Anwohner, die Angst vor dem bösen Atom haben. Was allen Beteiligten fehlt, ist die Einsicht, dass wir egal wie auch immer wir in Zukunft zur Kernenergie stehen, die bestehenden Atommüllmenge ja nicht wegdiskutieren können. Irgendwo müssen wir halt hin mit den ganzen Behältern. Stellt sich also die Endlagerfrage, die meiner Meinung nach falsch geführt wird, wer kann sagen wie die Situation in tausend Jahren oder gar in hunderttausend Jahren in irgendwelchen Salzlagern oder anderen geologischen Formationen ist. Aber das ist eine ganz andere Diskussion. Wir werden hier auf jeden Fall dasselbe erleben, wie wir es aktuell mit den regenerativen Energien haben, alle finden es ganz toll, nur nicht vor der eigenen Haustür. Grüsse aus der Schweiz
Das diese Kriminellen immer noch mit der Kumpanei der breiten Mehrheit der Massenmedien rechnen können - erschreckend! Der Gegensatz zwischen veröffentlichter und öffentlicher Meinung ist ja auch bei diesem Thema nicht zu übersehen. Klar ist eine Mehrheit gegen Atomkraft aber eine Mehrheit sieht auch ein, dass der Müll der da ist transportiert werden muss und diese kriminiellen Aktionen nichts als Kosten verursachen. Das hier ist ja nicht das einzige Forum wo so darüber gesprochen wird, in einem Forum für Ingenieurstudenten ist der Ton ganz ähnlich.
Zitat Seit WK II hat man in Deutschland selten derartige Kriegsberichte gelesen.
Ich kann mich noch gut an die Demo in Wackersdorf und in Frankfurt (Startbahn West) erinnern, damals ist es mindestens genauso abgegangen wie jetzt in Gorleben.
Aber damals, lieber Moro, wurde nicht in diesem Stil darüber berichtet.
Wenn ich diesen Ticker der taz lese, dann habe ich den Eindruck, daß die Autoren ihren Stil an "Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt" geschult haben. Es ist dieselbe Sprache. Es ist die Sprache des Unmenschen, des Nichtdemokraten, der sich Politik nur als Krieg vorstellen kann.
Zitat von MoroWenn man sich die Erdbeben-Vergangenheit in Japan anschaut, dann muss man sich schon fragen, wie es sein kann ein KKW oder ähnlich sensible Anlagen in solchen Regionen zu bauen, bzw. nicht ausreichende Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen. Für mich ist das schon grob fahrlässig.
Das mag der Fall sein. Aber es ist ja kein Grund, die sicheren deutschen KKWs abzuschalten.
Zitat Aber damals, lieber Moro, wurde nicht in diesem Stil darüber berichtet.
Da geben ich Ihnen, lieber Zettel, natürlich recht.
Zitat Das mag der Fall sein. Aber es ist ja kein Grund, die sicheren deutschen KKWs abzuschalten.
Ich hoffe in meinem ersten Beitrag nicht den Eindruck erweckt zu haben, den deutschen und vermutlich auch den schweizerischen Atomaustieg für gut zu halten. Ganz im Gegenteil halte ich diesen persönlich (trifft mich existentiell), sowie ökonomisch für einen ausgemachten Schwachsinn. Was die Sicherheit der deutschen KKW`s angeht, war Deutschland ja nicht von ungefähr jahrzehntelang führend in der Kraftwerkstechnik, was sich dank dem Ausstieg auch erledigt hat.
Ist übrigens ein toller Blog mit dazugehörendem Forum, das Sie betreiben. Kompliment.
Wenn man sich anschaut, wie sich das Spray in der Luft verteilt, dann kann es wohl kaum »Fotografen und Journalisten« getroffen haben. Je nachdem, was der Fotograf für ein Objektiv benutzt hat, war er entweder mehrere Meter oder noch deutlich weiter von dem Polizisten entfernt. Zwischen ihnen sind keine »Fotografen und Journalisten« zu sehen. Es könnte schon sein, dass da wirklich noch etwas anderes passiert ist. Aber dieses Bild beweist es jedenfalls nicht. Das scheint mir eher ein albernes Posieren des Polizisten zu sein: Schaut mal, ich habe Pfefferspray!
Brot und Spiele für den ökologisch bewussten Bürger. Habe vorhin leider (!) die Nachrichten auf RTL2 gesehen und die Anmoderation klang wie die Vorbereitung auf ein "spannendes" Fussballspiel. Den genauen Wortlaut möchte und kann ich hier nicht wiedergeben, aber die Botschaft kam rüber:" wie lange können sich unsere "Helden" noch gegen die Polizei wehren".Gezeigt wurde eine Bauernfraktion (Bauernkollektiv?), die sich an eine Betonpyramide "gekettet" hatte und nun ohne Verletzungen mit Steuergeldern wieder "befreit" werden musste / muss?
Panem et circenses.
Warum hebt man die Typen nicht einfach samt Betonpyramide auf einen Hänger und fährt sie auf einen nahegelegenen Rastplatz?
Die Castoren MÜSSEN nach D zurück. Um im Sprachduktus der Grünen zu bleiben: der "Müll" MUSS ja zu uns zurück. (Einwurf: die Grünen sind doch sonst immer für Müllverwertung). Welcher vernunftbegabte Mensch will dies eigentlich verhindern? Um was geht es? Dass der Müll "gerechter" verteilt wird? Also St. Floriansprinzip? Womit sich diese ganze Protestkultur entlarvt hätte. Der "Müll" (ich sehe darin eher einen noch nicht aufbereiteten Wertstoff!) kann ja nicht weggezaubert werden.
Daran erkennt man auch wieder die vernunftbefreite Argumentationslinie (wenn es sie denn gibt) der Castor-Gegner! Wobei wir wieder bei Brot-und-Spiele sind. 1:0 für die Castor-Gegner nach Einwurf Claudia Roth??
Liest man die Kommentare auf den einschlägigen Foren der "Qualitätsmedien", so drängt sich mir nur ein Verdacht auf:
Berufsdemonstranten, Floriansprinzipverfechter (also Wendländer), Menschen an denen die Schulbildung komplett vorbeigegangen ist/versagt hat und der gleiche Schlag Mensch, der auch bei Unfällen auf der Autobahn "glotzt".
Und das soll laut Medien "unser Team" sein. Gegen den Castor!?!? Da werden wieder mal Steuern verbrannt ohne Sinn und Verstand. Das wogegen die Grünen z.B. bei S21 agitieren wird hier zelibriert. Absurd? Nein, dämonisch!
Es kann ja jeder wie er will zum Atomausstieg stehen (nur dann nicht heulen, wenn alles teurer wird und die Welt keinen Deut sicherer), aber diesen Wendländerfestspielen fehlt nur noch die Wagner-Untermalung. Vielleicht kommt dann auch die Kanzlerin?
Zitat Und an anderer Stelle erregen sich die Grünen darüber, dass Stuttgart 21 Geld kostet. Was für eine verlogene Bande.
Bei den Grünen (und den Linken im allgemeinen) gibt es gute Kosten und böse Kosten, gute und böse Kriege, gute und böse Diktatoren und sogar gutes und böses CO2. Mal sind Arbeitsplätze wichtig, dann wieder müssen sie geopfert werden. Bei manchen Maßnahmen ist die Energiebilanz entscheidend, bei anderen nur die richtige Attitüde. Und so weiter.
Die Konstante dabei ist das Aufhetzen der Menschen (euphemistisch das Schaffen von Bewusstsein genannt), zum Zwecke der Machterringung, deren letztendliches Ziel der Umbau einer prosperierenden und freien Gesellschaft in eine kollektivistische ist, die von einer "aufgeklärten" Elite dirigiert wird. Alles andere ist nur politische Taktik.
Was die Kosten angeht: neben den zweistelligen Milliardenbeträgen die jedes Jahr in alternative Energien gepumpt werden, nimmt sich S21 völlig harmlos aus. Mit diesem Geld wird massenhaft Zustimmung für eine unsinnig und unsoziale Politik erkauft. Wie viele Menschen sind durch diese gigantischen Beträge zu Stakeholdern gemacht worden? Ich kenne schon mehrere.
Unser lokales Käseblatt schrieb vor kurzem das Stromnetz stehe vor dem Zusammenbruch, der Ausbau gehe nicht schnell genug voran, es fehlen die "Stromautobahnen" für die Windparks (?) im Norden. Kein Wort über die Ursachen. Nur die Forderung nach mehr "Investitionen".
Gestern hat sich an der Supermarktkasse ein Mann über das gestiegenen Preisniveau beschwert. Fast hätte ich ihn angeschnauzt, dass er daran schließlich mit Schuld trägt (die Wahrscheinlichkeit, dass das stimmt, ist ziemlich hoch). Aber ich konnte mich gerade noch zurückhalten.
Also St. Floriansprinzip? Womit sich diese ganze Protestkultur entlarvt hätte. Der "Müll" (ich sehe darin eher einen noch nicht aufbereiteten Wertstoff!) kann ja nicht weggezaubert werden.
Die konsequente Anwendung des St. Florians-Prinzips durchzieht das grüne/alternative Denken und Handeln freilich von Anfang an; es ist symptomatisch für eine Richtung, deren philosophische Handlungsrichtschnur (außer den üblichen "ökologischen" Klassikern wie dem "Stummen Frühling" und den "Grenzen des Wachstums") Hans Jonas' "Prinzip Verantwortung" war. Aber es geht hier auch gar nicht um Tatsachen. Im "Widerstand gegen das Atom" handelt es sich um einen, wenn nicht den zentralen Gründungsmythos der Grünen: gegen den gesichtslosen Leviathan, der "uns alle vergiftet", um vermeintliche Graswurzeldemokratie, ausprobiert von Wyhl bis Gorleben. Dieser Gründungsmythos wird hier noch einmal zelebriert; meines Erachtens vermittelt die aufgeladene Berichterstattung den nötigen Eindruck, hier "ginge es um etwas", anstatt daß nur ein folgenloser ärgerlicher Karneval zelebriert würde, da das Ergebnis aller dieser mittlerweile Dutzenden von Inszenierungen stets das gleiche ist. Freilich wäre es wünschenswert, wenn eine Folge dieses Treibens darin bestünde, daß die, die daran teilgenommen haben, sich in den Augen von Wählern und Parteien für politische Positionen abseits von Pausenclowns - wegen prinzipiellens Ignorierens der Wirklichkeit - disqualifiert hätten. Das Gegenteil wird aber wohl der Fall sein.
Als (Fast-)Stuttgarter kann ich nur sagen: Gott sei Dank war das Ergebnis so eindeutig, und die Freunde des Ausstiegs haben nicht nur aufgrund Nichterreichung des Quorums verloren. Das hätte noch jahrelange Diskussionen nach sich gezogen.
Zitat von hubersn Als (Fast-)Stuttgarter kann ich nur sagen: Gott sei Dank war das Ergebnis so eindeutig, und die Freunde des Ausstiegs haben nicht nur aufgrund Nichterreichung des Quorums verloren. Das hätte noch jahrelange Diskussionen nach sich gezogen.
Es ist zu erwarten, dass die Grünen vom Volk inklusive Volksabstimmungen die Schnauze voll haben und sich lieber weiter mit "zivilem Ungehorsam" unterstützt von positiver medialer Begleitung die moralische Überlegenheit erkämpfen. In der Einzelbetrachtung dürfte es ihnen gelungen sein, fast alle Gegner von S21 zu mobilisieren, als Prozentsatz ausgedrückt sind das 19,9 der wahlberechtigten Bevölkerung von BW. In keinem Wahlbezirk wurde das Quorum erreicht, lediglich in Stuttgart Stadt kamen die Gegner mit 31,9% in die Nähe der 33,3%, aber selbst hier liegen die Befürworter mit 35,9% vorn. Insgesamt wurde von den Befürwortern in zwölf von 45 Wahlbezirken das Quorum erreicht.
Es gibt also Hoffnung, dass sich Zettels Befürchtung nicht bewahrheitet, solange dem Volk Gelegenheit gegeben wird mitzuentscheiden.
Nachtrag und Korrektur: Es wurde doch in einem Wahlbezirk das Quroum erreicht, Tübingen - Stadt hatte 35,95% Zustimmmung bei den Wahlberechtigten.
Mag sein, dass diese Extrempfadfinder-Simulation eines Kampfes selbst bei Claudia Roth archaische Gefühle auslöst, aber die Castorblockierer als "Krieger" zu bezeichnen ist eine Beleidigung aller wirklichen Schlachtfeldheroen der Menschheitsgeschichte.
Heute mal martialisch ... Calimero
Genau so ist es. Die Polizei ist doch der einzige Teilnehmer der Veranstaltung, von dem man weiß, dass er ungebührliches Betragen nicht gebührend vergelten wird. Deshalb werden Sportfeste der Polizei so gern besucht. Es ist einfach sicherer und gesünder, als an der 3. Halbzeit teilzunehmen.
Hier ein interessanter Clip mit der Reaktion des grünen Tübinger OB Boris Palmer auf das Abstimmungsergebnis: http://www.youtube.com/watch?v=-lMaaY-0FAE (h/t Achse des Guten)
Als Palmer im Fernsehstudio ausgebuht wird, geht er mit diesen Worten in die Offensive: "Da draußen stehen Leute. Und es besteht eine reale Gefahr, dass es eben nicht so friedlich bleibt, wie es soll. Ich will, dass es friedlich bleibt"
Von dieser Argumentationslinie werden wir wahrscheinlich noch sehr oft hören: Grüne Amtsträger und Amtsbewerber bekennen sich strikt zu Gewaltfreiheit und Rechtsstaatlichkeit, sie sind ja jetzt die besseren Bürgerlichen - aber "da draußen stehen Leute", die kämpfen mutig und leidenschaftlich für die Wahrheit, die wollen sich einfach nicht damit abfinden, dass unser Planet zerstört wird, dass der Kapitalismus so ungerecht ist, die sind total wütend. Und wenn man die jetzt noch weiter provoziert, dann könnte, leider, leider, irgendwas oder sogar irgendwer kaputtgehen.... Das wollen wir doch nicht, oder?
Diese Methode ist nicht nur von der Mafia bekannt. "The only thing standing between you and the pitchforks is me" soll auch Obama den US-Bankern gedroht haben, als er sie zwang, massive staatliche Hilfen anzunehmen. Hört auf mich - oder mein Mob spielt verrückt.
Vielleicht droht aus dieser Ecke heute die eigentliche Gefahr für unsere Gesellschaftsordnung: Der Staat missbraucht für die geplante "Große Transformation" nicht etwa seine eigenen Machtmittel. Er verzichtet er zunächst einmal einfach nur darauf, diejenigen vor dem Mob zu schützen, die politisch unliebsam sind. Schon das wird eine außerordentlich disziplinierende Wirkung entfalten.
Das Misstrauen gegenüber exzessiver Staatsmacht ist in der deutschen Gesellschaft heute tief verankert, alle Warnungen vor einer "Ökodiktatur" oder dem "Weg in die Knechtschaft" wirken deshalb immer ein wenig aufgesetzt und überzogen. Wir haben doch schließlich aus der Geschichte gelernt!
Dass die Staatsmacht auch indirekt, nämlich durch Unterlassen, missbraucht werden kann, ist dagegen weit weniger bewusst. Eine autoritäre Politik, die die Drecksarbeit der Einschüchterung und Erpressung irgendwelchen "Aktivisten" überlässt (denen sie dann lediglich "De-Eskalation" und Einladungen an Runde Tische entgegensetzt), braucht sich selber die Finger gar nicht mehr schmutzig zu machen.
Zettel weist hier zum Glück immer wieder auf solche Gefahren hin. Aber vielleicht sollte man begrifflich stärker trennen zwischen den zwei Strategien einer (Öko-)diktatur: Institutionalisierte Planungsabteilung von oben - und tolerierte Sturmabteilung von unten.
"Da draußen stehen Leute" - ein schöner Satz für die schön gewaltfreie Gewaltherrschaft.
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