Ein Streit um definitorische Wahrheiten; unergiebig. S. Haffner spricht die Frage in einem seiner Bücher irgendwo an; sinngemäß aus dem Gedächtnis zitiert schreibt er, für einen orthodoxen Marxisten sei die Sache einfach, für den sei Sozialismus die Verstaatlichung von Produktionsmittel; Hitler habe keine Produktionsmittel verstaatlicht, und damit fertig. Und zitiert dann seinerseits Hitler zum Thema, von dem (wiederum sinngemäß) die Äußerung überliefert ist: "Sozialisierung der Fabriken, was soll mir das - wir sozialisieren die Menschen!" Was letzteres angeht, sind die Parallelen zwischen Hitlerismus und Sowjetgesellschaft allerdings unübersehbar. Ob man dann die Verstaatlichung von Menschen oder Banken für wesentlicher hält ... Geschmackssache.
____________________________________________________ "I want my republic back!"
ich gebe Ihnen insofern recht, als das ich die These mit einem Standardwerk der Geschichtsforschung nicht belegen kann. Aber auch die Wirtschaftsforschung beschäftigt sich mit diesem Thema. Ludwig von Mises beispielsweise:
Zitat von Nationalsozialismus-WikipediaDagegen behauptete Ludwig von Mises 1947: Die Ideologie der Nazis, der deutschen „Nationalsozialistischen Arbeiterpartei“, ist die reinste und konsistenteste Manifestation unseres antikapitalistischen und sozialistischen Zeitgeistes.
In dem Standardwerk "Nationalökonomie und Nationalsozialismus" von Hauke Janssen steht auf Seite 495:
Zitat Die wirtschaftliche Entwicklung und die Allokation der Ressourcen sollten sich nicht länger an den privaten Konsum- und Investitionsentscheidungen orientieren, und die Maßnahmen der Wirtschaftslenkung funktionierten nicht mehr über die Marktmechanismen. Im Gegenteil: Da die Interdependenz der Märkte und die sich einstellenden Reaktions- und Ausgleichsbewegungen den Erfolg der Politik zu konterkarieren drohten, mußten die Steuerungsmechanismen der ,freien' Wirtschaft manipuliert bzw. ausgeschaltet werden. Das unterschied die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik schließlich von der keynesianischen und markierte aus Sicht der neuen Wirtschaftslehre den nationalökonomischen Systemwechsel in den dreißiger Jahren in Deutschland.
Zitat von john j"Es entspricht schlicht nicht den Tatsachen, dass die NSDAP sich "einen Dreck um die Arbeiter scherte". Das genaue Gegenteil war der Fall."
Das habe nicht ich sondern ein anderer Kommentator behauptet.
Hier spricht der andere.
An die Macht gekommen, haben die roten und braunen Sozialisten sofort die Arbeitervertretungen, die Gewerkschaften zerschlagen. Anstelle der Gewerkschaften wurden Organisationen installiert, die offen als Interessenvertreter des Regimes fungierten.
Ebenso haben die roten und braunen Sozialisten sofort nach der Machtergreifung Streiks verboten.
Die Sowjetunion wurde nach den in der revolutionären Anfangszeit gebildeten sog. "Arbeiter- und Soldatenräten" (den Sowjets) benannt. Ein Marketing-Trick. Was die Bolschewiken von den Sowjets hielten, lesen wir bei
Zitat von Lenin in ´Staat und Revolution´ Solche Helden des modrigen Spießbürgertums wie die Skobelew und Zereteli, Tschernow und Awksentjew haben es zuwege gebracht, auch die Sowjets nach dem Vorbild des schäbigsten bürgerlichen Parlamentarismus zu versauen, sie in bloße Schwatzbuden zu verwandeln. In den Sowjets hauen die Herren "sozialistischen" Minister die vertrauensseligen Bäuerlein mit Phrasen und Resolutionen übers Ohr.
Also haben die Bolschewiken sofort nach der Machtergreifung die Sowjets zerschlagen und anschließend die Sowjetunion ausgerufen.
Zum Ausgleich für die Entrechtung wurden scheinbare Privilegien gewährt, die bei genauerer Betrachtung keine waren. Beispielsweise haben sowohl die Braunen als auch die Roten die Mietwohnungen in Quasi-Eigentum der Mieter umgewandelt. Das hat langfristig keine Perspektive, aber kurzfristig kann man die Massen damit ruhigstellen.
Diese lose Aufzählung will ich damit beenden. Wir reden über ein Thema mit großen, fließenden Übergängen. Da gibt es zu jedem Für mindestens ein Wider.
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