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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 34 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

03.01.2012 18:51
US-Präsidentschaftswahlen 2012 (7): Die Caucuses in Iowa Antworten

Zu diesem Artikel möchte ich eine kleine Erläuterung geben, weil aufmerksame Leser auf den Gedanken kommen könnten, ich würde mir in ihm selbst widersprechen.

Ich merke nämlich zum einen an, daß Ron Paul in Iowa gut im Rennen liegt, weil "dieser Libertäre in dem traditionell besonders freiheitlich denkenden Iowa eine starke Organisation hat". Zum zweiten spreche ich vom "sehr konservativen Iowa".

Aus deutscher Sicht mag das wie ein Widerspruch klingen; denn man sieht in Europa Konservative gern als freiheitsfeindliche Anhänger eines Obrigkeitsstaats. In den USA ist das anders. Dort tritt niemand so nachhaltig für die Freiheit des Bürgers ein wie die Konservativen, die, wenn man das europäische Raster anlegt, in vielerlei Hinsicht eigentlich Liberale sind.

Während diejenigen, die in den USA liberals genannt werden, schlicht die Linken sind. Mit einer freiheitsfeindlichen Einstellung, wie sie alle Linken gemeinsam haben; in mehr oder weniger starker Ausprägung.

jh Offline



Beiträge: 17

03.01.2012 18:59
#2 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (7): Die Caucuses in Iowa Antworten

Geehrter Zettel,

da hat sich scheint's ein Tippfehler eingeschlichen, "Caususes" am Ende des ersten Absatz sollte wohl Caucuses heissen wie im restlichen Text.

Beste Grüße,
jh

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

03.01.2012 19:07
#3 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (7): Die Caucuses in Iowa Antworten

Zitat von jh
Geehrter Zettel,

da hat sich scheint's ein Tippfehler eingeschlichen, "Caususes" am Ende des ersten Absatz sollte wohl Caucuses heissen wie im restlichen Text.

Beste Grüße,
jh

Stimmt. Danke! Und besonders freue ich mich, wenn ich solche Korrekturen per PM bekomme. Denn wenn der Fehler beseitigt ist, macht die Mitteilung in dem Thread ja nicht mehr viel Sinn. Der "Informant" bekommt als Dankenschön für eine PM immer eine Erwähnung im Fußtext des Artikels.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

03.01.2012 19:54
#4 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (7): Die Caucuses in Iowa Antworten

Zitat von Zettel
Zu diesem Artikel


... jetzt noch einen ergänzenden Link.

Es gibt in den USA einen "Aktienhandel" mit Aktien der jeweiligen Bewerber; wir hatten so etwas Ähnliches einmal in Deutschland unter dem Namen "Wahlstreet" (oder existiert es noch?). Nach heutigem Stand ergeben sich aus den Notierungen die folgenden Siegesewahrscheinlichkeiten:

Mitt Romney 55,3 Prozent; hat in den letzten Tagen stark angezogen

Rick Santorum 25,9 Prozent; lange unterbewertet, aber mit einem rasanten Kursanstieg kurz vor Schluß

Ron Paul 23,3 Prozent; hatte Ende Dezember einen Höhenflug, verlor aber in den letzten Tagen

Alle anderen sind bedeutungslos (< 1 Prozent)

Jorge Arprin Offline



Beiträge: 73

03.01.2012 20:47
#5 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (7): Die Caucuses in Iowa Antworten
jh Offline



Beiträge: 17

03.01.2012 22:04
#6 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (7): Die Caucuses in Iowa Antworten

Da haben Sie natürlich Recht, bin selbst gar nicht auf die Möglichkeit gekommen. Dieses Posting und die beiden anderen können Sie dann auch gerne löschen.:)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

03.01.2012 22:23
#7 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (7): Die Caucuses in Iowa Antworten

Zitat von Jorge Arprin
Wahlstreet gibt es noch:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wahlstreet

Der Artikel scheint allerdings nicht taufrisch zu sein; es heißt darin

Zitat
Die Wahlstreet zur Bundestagswahl 2009 wird diesmal hauptsächlich im Rahmen eines Forschungspraktikums des Institutes für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführt. Gehandelt wird im Vorfeld der Bundestagswahl 2009.

Offenbar stammt die letzte Überarbeitung also aus 2009.

Hinweise darauf, daß aktuell Wahlstreet noch irgendwo angeboten wird, habe ich bisher nicht gefunden.

Herzlich, Zettel

C. Offline




Beiträge: 2.639

03.01.2012 23:54
#8 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (7): Die Caucuses in Iowa Antworten

Zitat von Zettel

Hinweise darauf, daß aktuell Wahlstreet noch irgendwo angeboten wird, habe ich bisher nicht gefunden.



Es gibt etwas Vergleichbares:PESM Wahlbörse

http://iceagenow.info

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.01.2012 07:20
#9 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (8): Die Ergebnisse in Iowa Antworten

Eine Kommentatorin sagte in der Wahlnacht bei CNN, daß die Wähler der Republikaner - wie Umfragen zeigen - mit keinem der Kandidaten wirklich glücklich sind. Die meisten finden bei dem einen dies und bei einem anderen jenes gut. Das machte das Ergebnis so schwer vorhersagbar.

Wie Sie in diesem Artikel erfahren können, ist dem Wahlanalytiker Nate Silver dennoch eine außerordentlich gute Vorhersage gelungen.

Santorum und Romney lagen die ganze Auszählung über neck-to-neck, Kopf an Kopf. In dem Augenblick, in dem ich dies schreibe, hat bei 99 Prozent ausgezählter Stimmen Santorum einen Vorsprung von genau 18 Stimmen.

Sieht man sich die einzelnen Wahlbezirke an, dann ergibt sich ein einfaches Bild: Im ländlichen Westen Iowas und in der Mitte hat Santorum klar gesiegt. Im stärker urbanisierten und industrialisierten Osten ist Romney der Sieger. Paul hat am besten in der Übergangszone zwischen diesen beiden Regionen abgeschnitten.

Insofern ist Iowa ein kleines Modell der ganzen USA. Das ländliche middle America ist konservativ wie eh und je; dank Obama wahrscheinlich konservativer als irgendwann seit der Zeit von McCarthy. In den Städten, vor allem an der Ost- und an der Pazifikküste, gibt es aber ein anderes, ein bunteres und weiter links stehendes Amerika.

Auch dort muß Stimmen holen, wer im November Barack Obama schlagen will. Und das können von den jetzigen Kandidaten nur Mitt Romney und Newt Gingrich. Seit gestern hat Romney die eindeutig besseren Karten.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.01.2012 12:56
#10 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (8): Die Ergebnisse in Iowa Antworten

Zitat von Zettel
Santorum und Romney lagen die ganze Auszählung über neck-to-neck, Kopf an Kopf. In dem Augenblick, in dem ich dies schreibe, hat bei 99 Prozent ausgezählter Stimmen Santorum einen Vorsprung von genau 18 Stimmen.

Das Ergebnis liegt inzwischen vor und sieht so aus:

Mitt Romney 30.015 24,6%

Rick Santorum 30.007 24,5%

Ron Paul 26.219 21,4%

Newt Gingrich 16.251 13,3%

Rick Perry 12.604 10,3%

M. Bachmann 6.073 5,0%

Jon Huntsman 745 0,6%

Andere 341 0,3%

Die Anderen sind der bereits ausgeschiedene Herman Cain mit 58 und ein gewisser Buddy Roemer mit 31 Stimmen.

Ich entnehme diese Daten der Washington Post. Dort finden Sie auch eine interaktive Grafik, die zeigt, wer wo gewonnen hat.

Zitat von Zettel
Sieht man sich die einzelnen Wahlbezirke an, dann ergibt sich ein einfaches Bild: Im ländlichen Westen Iowas und in der Mitte hat Santorum klar gesiegt. Im stärker urbanisierten und industrialisierten Osten ist Romney der Sieger. Paul hat am besten in der Übergangszone zwischen diesen beiden Regionen abgeschnitten.

In den wenigen Counties im Westen und in der Mitte, in denen Romney gewonnen hat, war das Ergebnis ganz knapp. Die Stimmen geholt hat er im Osten.

Allerdings hatte ich vergessen, auf eine Ausnahme aufmerksam zu machen: In der Hauptstadt Des Moines, in der Mitte gelegen, hat Romney gut abgeschnitten. In einigen Counties im Westen hat er zwar gewonnen, aber mit jeweils einer hauchdünnen Mehrheit.

Interessant ist der Sieg Romneys in Johnson County, weil dort die Universität von Illinois liegt, und in Story County mit der Iowa State University of Science and Technology.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

04.01.2012 13:22
#11 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (8): Die Ergebnisse in Iowa Antworten

Sehr amüsant: ein graphischer Vergleich der entourage, die die Kandidaten bei sich haben.

Santorums Reisegruppe ist ganz unten.

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Am_Rande Offline




Beiträge: 196

05.01.2012 02:10
#12 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (8): Die Ergebnisse in Iowa Antworten

Sehr verehrter Zettel,

zuallererst einmal auch meinen herzlichen Glückwunsch zum dreimillionsten Seitenaufruf von ZR!
Auch bei mir war es Ihre fundierte, ehrliche Berichterstattung zum "sechsfachen SuperGAU von Fukushima", (wie es jetzt in einem Jahresrückblick zu hören war), die mir gezeigt hat, wie wenig Wert auf eine objektive Berichterstattung in unseren Mainstreammedien (auch bei vordergründig unpolitischen Themen, wie eben den Folgen einer Naturkatastrophe) überhaupt noch gesetzt wird.

Und auch Ihre Richtigstellungen zum Thema "Caucus in Iowa" sind absolut lesenswert!
Aber ich wollte sie nicht nur loben.

Eine Kleinigkeit stört mich doch, sie schreiben:

Zitat
Er [Dr. Ron Paul] wird weitermachen und seine Botschaft von einer freien Gesellschaft und einem isolationistischen Amerika verkünden. Präsident kann er nicht werden.


Das ist nur zu einem Drittel richtig;
ja, er wird weitermachen;
aber, nein, er hat durchaus Chancen der nächste Präsident der USA zu werden; jedenfalls, wenn die Mehrheit der US-Amerikaner eine echte Alternative zu den Karrierepolitikern der herschenden "Republicrat Party" haben will;
und nein, er ist kein Vertreter eines "isolationistischen" Amerikas, sondern eines "nicht-interventionistischen"!

Den Unterschied zwischen beiden Positionen bringt sehr gut ein Interview zwischen Herrn Dr. Paul und dem Journalisten Herrn Wolf Blitzer von CNN auf den Punkt, welches man hier (samt Transkript(!)) finden kann:
http://www.ronpaul.com/2011-12-15/ron-pa...nterventionist/

Wenn dies kein deutscher Blog wäre, sondern ein amerikanischer, wäre ich bestimmt nicht der Erste, der auf diesen kleinen, aber feinen Unterschied hinweisen würde

Zitat
Wolf Blitzer: "One final question, Congressman, before I let you go. In the past I’ve called you an isolationist, but I get hammered by your supporters out there..."

Ron Paul: "Good!"

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.01.2012 03:11
#13 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (8): Die Ergebnisse in Iowa Antworten

Lieber Am Rande,

eine so sachliche und - mir fällt jetzt gerade kein deutsches passendes Wort ein - substantial Kritik wie die Ihre ist mir immer sehr willkommen.

Zitat von Am_Rande
Eine Kleinigkeit stört mich doch, sie schreiben:

Zitat
Er [Dr. Ron Paul] wird weitermachen und seine Botschaft von einer freien Gesellschaft und einem isolationistischen Amerika verkünden. Präsident kann er nicht werden.


Das ist nur zu einem Drittel richtig;
ja, er wird weitermachen;
aber, nein, er hat durchaus Chancen der nächste Präsident der USA zu werden; jedenfalls, wenn die Mehrheit der US-Amerikaner eine echte Alternative zu den Karrierepolitikern der herschenden "Republicrat Party" haben will;


Wenn sie das wollen würden täte, lieber Am Rande.

Die Umfragen sagen aber, daß das nicht der Fall ist. Ron Paul kann Obama nicht schlagen; so sagen es alle Umfragen. Gewinnen kann nur, wer auch einen großen Teil der Independents erreicht. Das tut der libertäre Ron Paul so wenig wie die konservativen Kandidaten.

Ich halte es für wahrscheinlich, daß Paul in einem Wahlkampf gegen Obama sogar noch weiter zurückfallen würde (jetzt liegt er 8 Prozentpunkte hinter Obama). Denn viele Wähler dürften in ihm jetzt noch den ungemein sympathischen Gentleman sehen, der so gar nicht wie ein Politiker wirkt; das kommt an. Wenn aber erst einmmal seine Positionen diskutiert werden, dann wird das anders sein.

Den meisten Amerikanern ist klar, was ein weiteres militärisches disengagement der USA für das globale Gleichgewicht bedeuten würde. Sowohl Romney als auch Gingrich haben diesen Punkt in der vergangenen Nacht angesprochen; Obama würde ihn gegen Ron Paul in den Mittelpunkt stellen, zusammen mit dem Thema der sozialen Gerechtigkeit.

Zitat von Am_Rande
und nein, er ist kein Vertreter eines "isolationistischen" Amerikas, sondern eines "nicht-interventionistischen"!

Den Unterschied zwischen beiden Positionen bringt sehr gut ein Interview zwischen Herrn Dr. Paul und dem Journalisten Herrn Wolf Blitzer von CNN auf den Punkt, welches man hier (samt Transkript(!)) finden kann:
http://www.ronpaul.com/2011-12-15/ron-pa...nterventionist/

Wenn dies kein deutscher Blog wäre, sondern ein amerikanischer, wäre ich bestimmt nicht der Erste, der auf diesen kleinen, aber feinen Unterschied hinweisen würde

Zitat
Wolf Blitzer: "One final question, Congressman, before I let you go. In the past I’ve called you an isolationist, but I get hammered by your supporters out there..."

Ron Paul: "Good!"


Das scheint mir, lieber Am Rande, eher ein Streit um Worte zu sein. Ron Paul will jedenfalls das militärische Engagement der USA außerhalb des eigenen Territoriums beenden. Das wird dazu führen, daß Asien von China beherrscht wird, Europa (auch das westliche, falls es nicht gewaltig aufrüstet) von Rußland und der Nahe Osten vom Iran.

Die Folge wird sein, daß die USA isoliert sind; auch wenn Ron Paul seine Politik nicht isolationistisch nennen möchte.



Sein Eintreten für die Freiheit und für weniger Staat ist mir sehr sympathisch (in der vergangenen Nacht hat er vor seinen Anhängern von den Austrians gesprochen, und zu meiner Verblüffung haben diese das offenbar verstanden; jedenfalls reagierten sie mit Beifall). Aber was Pauls außen- und militärpolitische Vorstellungen angeht, wäre er als Präsident aus meiner Sicht eine Gefahr nicht nur für die Sicherheit der USA, sondern für den gesamten Westen.

Herzlich, Zettel

Am_Rande Offline




Beiträge: 196

05.01.2012 23:04
#14 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (8): Die Ergebnisse in Iowa Antworten

Sehr verehrter Zettel,


gleichmal medias res

Zitat
Gewinnen kann nur, wer auch einen großen Teil der Independents erreicht. Das tut der libertäre Ron Paul so wenig wie die konservativen Kandidaten.


Zu dieser Frage, findet man in Wiki (http://en.wikipedia.org/wiki/Iowa_Republ...es,_2012#Result) diese Angaben aus einem durchgeführten "entrance poll":

Zitat
Paul gewinnt: 43%; Romney 19%; Santorum 13%; Gingrich 11% ...


Und abgesehen von diesen Wahlresultaten; wen sollte denn ein Wähler, der sich explizit nicht bei den Republikanern noch den Demokraten "wiederfindet", wählen als einen Kandidaten, der sich sehr bewußt ist, dass er jenseits des Mainstreams beider Parteien steht?

Zitat
Das scheint mir, lieber Am Rande, eher ein Streit um Worte zu sein. Ron Paul will jedenfalls das militärische Engagement der USA außerhalb des eigenen Territoriums beenden. Das wird dazu führen, daß Asien von China beherrscht wird, Europa (auch das westliche, falls es nicht gewaltig aufrüstet) von Rußland und der Nahe Osten vom Iran.


Ich weiß, über den "richtigen" Begriff lässt sich trefflich streiten, aber "Nicht-interventionist" ist nun einmal der Begriff, den Herr Paul bevorzugt, und "Isolationist" der, der (gerne) auch von seinem politischen Gegner verwendett wird.

Für seine "Foreign Policy of Peace and Prosperity" hat Herr Dr. Paul jedenfalls gewichtige Mitstreiter;
z. B. Präsident Thomas Jefferson:

Zitat
About to enter, fellow citizens, on the exercise of duties which comprehend every thing dear and valuable to you, it is proper you should understand what I deem the essential principles of our government, and consequently those which ought to shape its administration. I will compress them within the narrowest compass they will bear, stating the general principle, but not all its limitations: - Equal and exact justice to all men, of whatever state or persuasion, religious or political; — Peace, commerce, and honest friendship with all nations, entangling alliances with none [...]


oder Präsident George Washington:

Zitat
The great rule of conduct for us in regard to foreign nations is in extending our commercial relations, to have with them as little political connection as possible. So far as we have already formed engagements, let them be fulfilled with perfect good faith. Here let us stop. [...] Why quit our own to stand upon foreign ground? Why, by interweaving our destiny with that of any part of Europe, entangle our peace and prosperity in the toils of European ambition, rivalship, interest, humor or caprice? [...] Harmony, liberal intercourse with all nations, are recommended by policy, humanity, and interest. But even our commercial policy should hold an equal and impartial hand; neither seeking nor granting exclusive favors or preferences; [...]


oder den Senator Robert Taft, Jr. :

Zitat
The truth is that no nation can be constantly prepared to undertake a full-scale war at any moment and still hope to maintain any of the other purposes in which people are interested and for which nations are founded.
In the first place, it requires a complete surrender of liberty and the turning over to the central government of power to control in detail the lives of the people and all of their activities.[...] An unwise and overambitious foreign policy, and particularly the effort to do more than we are able to do, is the one thing which might in the end destroy our armies and prove a real threat to the liberty of the people of the United States...


oder Präsident George Walker Bush:

Zitat
If we don't stop extending our troops all around the world in nation-building missions, then we're going to have a serious problem coming down the road. And I'm going to prevent that. / I’m not so sure the role of the United States is to go around the world and say, ‘This is the way it’s got to be.’ [...] I think one way for us to end up being viewed as ‘the ugly American’ is for us to go around the world saying, ‘We do it this way; so should you. / If we’re an arrogant nation, they’ll resent us. If we’re a humble nation, but strong, they’ll welcome us. Our nation stands alone right now in the world in terms of power, and that’s why we’ve got to be humble.” We should be “proud and confident [in] our values, but humble in how we treat nations that are figuring out how to chart their own course.



Und gerade heute stellte Präsident Obama eine neue Militärstrategie vor, die diese Sätze des Präsidenten enthält:

Zitat
Our Nation is at a moment of transition. [...] At the same time we must put our fiscal house in order here at home and renew our long-term economic strength. To that end, the Budget Control Act of 2011 mandates reduction in federal spending, including defense spending.


Herr Paul hat dasselbe schon vor 5 Jahren gesagt - nur eben pointierter:

Zitat
Our military right now is in shambles because we've been stretched too thin. One of these days we're gonna have to wake up, and I'm afraid we won't wake up until we go bankrupt, and we're approaching that time already.



Honi soit qui mal y pense...

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.01.2012 23:16
#15 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (8): Die Ergebnisse in Iowa Antworten

Zitat von Am_Rande

Zitat
Gewinnen kann nur, wer auch einen großen Teil der Independents erreicht. Das tut der libertäre Ron Paul so wenig wie die konservativen Kandidaten.


Zu dieser Frage, findet man in Wiki (http://en.wikipedia.org/wiki/Iowa_Republ...es,_2012#Result) diese Angaben aus einem durchgeführten "entrance poll":
Zitat:Paul gewinnt: 43%; Romney 19%; Santorum 13%; Gingrich 11% ...


Diese Zahlen sind leider irreführend, lieber Am Rande.

Denn es wurde ja nicht eine repräsentative Stichprobe von Independents befragt, sondern eine Stichprobe solcher Independents, die sich an einem Caucus der GOP beteiligten.

In Iowa geht das. Man muß nicht registrierter Republikaner sein, um bei einem republikanischen Caucus mit von der Partie zu sein. Wenn jemand als Nicht-Republikaner an einem republikanischen Caucus teilnimmt, dann vermutlich deshalb, weil er für einen Kandidaten ist, der außerhalb des GOP-Mainstreams liegt. Auf Ron Paul trifft das zu.

Herzlich, Zettel

Am_Rande Offline




Beiträge: 196

05.01.2012 23:37
#16 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (8): Die Ergebnisse in Iowa Antworten

Zitat
...die sich an einem Caucus der GOP beteiligten.



Das stimmt natürlich, aber sind diese Zahlen, nicht die einzigen "Wahl"-ergebnisse, an die man gelangen kann?
Denn eine "Independent Party" gibt es ja nicht, und (-ich habe gerade mal nachgeschaut-) Präsident Obama hat die "Iowa Democratic caucuses" mit 98% gewonnen.
(Wenn ich mir seinen Gegenkandidaten "Vermin Supreme" so anschaue, weiß ich nicht, warum unsere MSM so auf den Kandidaten der GOP herumhacken...)
Jedenfalls scheint Herr Paul von allen republikanischen Kandidaten, der mit dem meisten Appeal für "Independents" zu sein.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

06.01.2012 01:22
#17 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (8): Die Ergebnisse in Iowa Antworten

Zitat von Am_Rande

Zitat
...die sich an einem Caucus der GOP beteiligten.



Das stimmt natürlich, aber sind diese Zahlen, nicht die einzigen "Wahl"-ergebnisse, an die man gelangen kann?
Denn eine "Independent Party" gibt es ja nicht, und (-ich habe gerade mal nachgeschaut-) Präsident Obama hat die "Iowa Democratic caucuses" mit 98% gewonnen.


Seltsam. Für wen haben denn die 2 Prozent gestimmt?

Was Ron Paul angeht, lieber Am Rande: Ich schrieb ja schon, daß ich ihn sehr sympathisch finde - mit Abstand am sympathischsten von allen republikanischen Kandidaten - und daß ich auch viel Sympathie für sein innenpolitisches Programm habe. (Außenpolitisch wäre er aber eine Katastrophe).

Wie auch immer - er hat keine Chance. Hier sind die aktuellen Daten von Rasmussen:

Zitat
Romney is now viewed favorably by 68% of Republican voters, closed followed by Santorum who is seen that way by 63%. Fifty-two percent (52%) have a favorable opinion of Gingrich. The other candidates have higher unfavorables than favorables among GOP voters – Perry (49%), Huntsman (47%) and Paul (59%).



Es gibt, weil er keine Chance auf eine Nominierung hat, relativ wenige Umfragen, die Ron Paul Obama gegenüberstellen. Sie zeigen, daß Obama ungefähr 53 zu 47 gewinnen würde. Ron Paul hat hier also in der Tat gute Werte; was darauf hindeutet, daß er tatsächlich bei Demokraten und Independents vergleichsweise beliebt ist.

Einige Umfragen nennen ein Szenario, bei dem Obama, ein Republikaner und Ron Paul als unabhängiger Kandidat auftreten. Dabei erreicht er um die 20 Prozent.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.01.2012 02:17
#18 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (9): Und weiter geht es in New Hampshire Antworten

Wer schon früh im Wahljahr seine Caucuses oder sein Primary abhält, dieser Staat hat naturgemäß einen stärkeren Einfluß auf den Gang der Ereignisse als diejenigen, die ihre Delegierten zum Wahlparteitag erst küren, wenn alles schon gelaufen ist, oder fast gelaufen.

Darin liegt die Bedeutung der Caucuses in Iowa und jetzt der Vorwahl in New Hampshire. In diesem Artikel können Sie erfahren, wie die Chancen der Kandidaten stehen und welche Auswirkungen das Ergebnis voraussichtlich haben wird.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.01.2012 07:11
#19 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (10): Das Ergebnis von New Hampshire Antworten

Nate Silver hat das Ergebnis fast genau getroffen - mit einer interessanten Ausnahme: Ron Paul hat besser abgeschnitten als erwartet.

Er ist der einzige der Kandidaten, der so etwas wie Charisma und eine begeisternde Botschaft hat. Das Charisma freilich nicht eines lauten Volksredners, sondern eher des weisen, ein wenig verschmitzten Alten. Der jung geblieben ist und mit seinen Ideen gerade die Jungen anspricht.

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

11.01.2012 09:36
#20 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (10): Das Ergebnis von New Hampshire Antworten

Habe neben der Lektüre des ZR-Artikels gerade parallel deutsche Berichterstattung zur Vorwahl gehört (irgendsoein mieser Obamafeind ist wohl gegen Abtreibung!). Das weckte in mir sogleich das dringende Bedürfnis, mich mal bei ihnen für die hervorragende Berichterstattung zu bedanken, lieber Zettel. Ein Glück, dass man nicht auf auf das Gequake der staatlich zertifizierten Tümpelfrösche aus Medien-Hauptsumpf angewiesen ist.

Beste Grüße, Calimero

----------------------------------------------------
"Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande" - De civitate dei, IV, 4, 1. Übers.: Papst Benedikt XVI, Rede vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011

Jim Offline



Beiträge: 36

11.01.2012 11:01
#21 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (10): Das Ergebnis von New Hampshire Antworten

Über die Weltanschauung der Bewegung, die hinter Ron Paul steht, kann man sich unter anderem hier informieren:

The Lew Rockwell Show: http://www.lewrockwell.com/lewrockwell-show/
Ein Podcast von Lew Rockwell, einem langjährigen politischen Weggefährten von Ron Paul

Das Ludwig von Mises Institut: http://mises.org/
Ein von Lew Rockwell gegründetes Institut, zur Verbreitung libertärer Gedanken, insbesondere der österreichischen Ökonomischen Schule

Zu Vordenkern dieser Bewegung würde ich auch Bill Bonner und Addison Wiggin zählen, die regelmäßig Beiträge im "The Daily Reckoning" Blog (http://dailyreckoning.com) veröffentlichen.

Diese Aufstellung ist natürlich auf keinen Fall vollständig, sondern beinhaltet nur die mir am besten bekannten Quellen. Bei diesen Unterstützern handelt es sich um zutiefst konservative Leute, die sicherlich darauf hoffen, dass ohne staatliche Reglementierung und Umverteilung sich Ihre konservative Lebenseinstellung als die erfolgreichste weitgehend durchsetzt. Insofern sehe ich Ähnlichkeiten zu den Anschauungen der Autoren von "Eigentümlich Frei". Ich glaube dennoch, dass sich diese "Libertarians" im Zweifelsfall für die Freiheit entscheiden würden (bei vielen ef-Autoren habe ich da meine Zweifel).
Ich kenne keine der jungen Anhänger Pauls persönlich oder lese Ihre Blogs, aber ich würde vermuten Sie zweifeln einfach an der Zukunftsfähigkeit des derzeitigen amerikanischen politischen und wirtschaftlichen Systems und suchen nach einer Alternative jenseits einer Neuauflage des Sozialismus.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

11.01.2012 12:38
#22 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (10): Das Ergebnis von New Hampshire Antworten

Zitat von Calimero
Habe neben der Lektüre des ZR-Artikels gerade parallel deutsche Berichterstattung zur Vorwahl gehört (irgendsoein mieser Obamafeind ist wohl gegen Abtreibung!). Das weckte in mir sogleich das dringende Bedürfnis, mich mal bei ihnen für die hervorragende Berichterstattung zu bedanken, lieber Zettel. Ein Glück, dass man nicht auf auf das Gequake der staatlich zertifizierten Tümpelfrösche aus Medien-Hauptsumpf angewiesen ist. Beste Grüße, Calimero

Da schließe ich mich sofort an, aber ich sehe trotzdem ein schreckliches Jahr der deutsch-europäischen Hybris heraufziehen (allein die Diskussionen am mittäglichen Kantinentisch geben die Tümpelfrösche quasi ungefiltert wieder). Wer weiß, vielleicht hilft allein schon die verbreitete deutsche Dankbarkeit, nicht im schlimmen Amerika zu leben, der Bundesregierung, noch alle möglichen EU-Rettungsmaßnahmen durchzubringen

Gruß Petz

"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

11.01.2012 13:25
#23 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (10): Das Ergebnis von New Hampshire Antworten

Zitat von Meister Petz
... ich sehe trotzdem ein schreckliches Jahr der deutsch-europäischen Hybris heraufziehen ...


Du meinst wirklich, die Amis sind so uneinsichtig und renitent, daß sie den Wahlempfehlungen des Spiegels nicht folgen?

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

11.01.2012 14:05
#24 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (10): Das Ergebnis von New Hampshire Antworten

Zitat von Jim
Über die Weltanschauung der Bewegung, die hinter Ron Paul steht, kann man sich unter anderem hier informieren: The Lew Rockwell Show: http://www.lewrockwell.com/lewrockwell-show/
http://mises.org/ ...
Insofern sehe ich Ähnlichkeiten zu den Anschauungen der Autoren von "Eigentümlich Frei".



Das sind schon die richtigen Quellen und Bezüge. Vor 4 Jahren hat sich unter dem Banner "Ron Paul Revolution" auch in Europa eine illustre Schar unterschiedlicher Leute gesammelt. Von dunkelkonservativen bis erzliberal, von Globalisierungskritikern (Ron Paul ist gegen internationale Grossorganisationen vom Schlage UN oder WTO) bis zu Globalisierungsbefürwortern (Ron Paul ist gegen internationale Grossorganisationen vom Schlage UN oder WTO).

Erinnert hier und da an die Piratenpartei: Irgendwie hip, irgendwie anders, nicht Teil des Politestablishments, aber nicht regierungs- und teilweise nicht politikfähig.

isildur Offline



Beiträge: 366

11.01.2012 14:13
#25 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (10): Das Ergebnis von New Hampshire Antworten

Auch von mir vielen Dank für Ihre Berichte, lieber Zettel.

Wenn ich mir die Reden von Ron Paul so ansehe wird mir immer wieder bewusst, welch riesiges Vakuum wir in Deutschland doch haben. Ja man mag seine Außenpolitik als naiv ansehen, aber mir ist lieber jemand zieht sich aufgrund eines klaren isolationistischen Prinzips zurück und erhält die Wirtschaftsmacht und den Wohlstand seines Landes, als dass das ganze Land irgendwann in einer Inflationsblase implodiert. So denke ich, dass selbst für uns ein Präsident Ron Paul das beste wäre, was uns passieren könnten, für die Amerikaner gilt das in jedem Fall(aus meiner Sicht).

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