ich pflichte Calimero bei: Von einer Karriere der Bettina Wulff zu sprechen ist tatsächlich surreal, die Fakten geben das nicht her. Ist auch eher eine unwichtige Nebensächlichkeit. Und das alleinstehende Frauen mit Kind unvermittelbar sind, habe ich, zumindest in meiner Branche, so noch nicht kennengelernt. Und nein, ich arbeite nicht in einer "Strickwarenzentrale"
Das Problem Wulffs ist nicht, dass er den menschlichen Makel mit sich trägt. Das Problem ist meiner Meinung nach, dass er pathologische narzistische Charakterzüge hat.
Das er absolut Ich-bezogen scheint, nur die eigene Agenda vor Auge. Auch seine Reden scheinen mir nicht der Sache dienen zu sollen, eher wirkt er wie ein Bundespräsidenten-Darsteller (Laiendarsteller?).
Man erinnere sich an seine Aussage, dass auch für einen Bundespräsidenten die Menschenrechte gelten. Ich habe mir im Geiste all die Menschen vorgestellt, deren Menschenrechte tatsächlich verletzt werden, die gefoltert werden, unfrei sind etc. Und Herr Wulff faselt von Menschenrechten, weil die Bild-Zeitung einige kleinere Details seines privaten Geschäftslebens preisgibt. Wie kann dieser Mann in Sachen Verletzung der Menschenrechte noch glaubwürdig die Meinung unseres Landes vertreten? Kann er durch seine ach so schlimmen Erfahrungen jetzt einem gefolterten Dissidenten kameradschaftliches Verständnis entgegenbringen :"ja lieber xy, ich weiß wie da ist, wenn einem die Menschenrechte vorenthalten werden?". Allein dieser Ausspruch hätte einen Sturm der berechtigten Entrüstung auslösen sollen. Aber kein Wort der Entrüstung. Hätte er doch von Autobahn gesprochen, er wäre schon lange Geschichte.
Auch die Aussage, dass die Unschuldsvermutung für jeden Angeklagten gilt (Aussage bei der Zeit-Matinee) ist eine Frechheit. Ein Allgemeinplatz, darüber braucht man gar nicht zu diskutieren, dieses Recht gilt. Und was macht Wulff? Er unterstellt der Öffentlichkeit, gegen dieses Recht zu verstoßen. Vordergründig, um seinen ehemaligen Mitarbeiter zu schützen, aber letztenendes doch nur, um sich wieder selbst zu entschuldigen. Auch das eines Bundespräsidenten nicht würdig.
Der Bundespräsident hat eine Vorbild-Funktion. Er vertritt das Land nach Außen und nach Innen. Wulff vertritt sich selbst. Und tut so, als wenn wir doch alle Sünder wären. Das kann man sich als Privatmann erlauben, aber nicht als Staatsoberhaupt. Sein Verhalten während der "Affäre" ist der Skandal.
Die "Eliten" dieses Landes wurden demontiert (keine Frage, da gab es auch einige mit ordentlich Dreck am Stecken) und jetzt sind die Elitenkomparsen am Werk. Keine Werte, nicht wissend, wann es gut ist. Nur dem eignen Vorteil nach. Sind wir alle so? Das wird ja in letzter Zeit immer so suggeriert. Ich denke nein. Es gibt sehr viele anständige Menschen in diesem Land. Und die haben etwas besseres verdient als dieses Trauerspiel.
Es geht nicht darum, dass Wulff sich einen Vorteil verschafft haben könnte, ob er eine Maß Bier auf der Wiesn umsonst getrunkten hat. Es geht darum, dass er so wahnsinnig offensichtlich NUR auf seinen eigenen Vorteil aus ist und uns alle für blöd verkaufen will. Das ist der Skandal. Und damit disqualifiziert er sich als Bundespräsident.
Noch ein Wort zu KTzG. Dieser Mann scheint auf gewisse Teile der Bevölkerung fast schon eine erotische Anziehungskraft zu haben. Denn betrachtet man ihn näher fällt auf: keinerlei Substanz. Er hat der Wissenschaft durch sein Verhalten geschadet (Merkel übrigens auch mit ihrer damaligen Aussage, sie hätte keinen wissenschaftlichen Assistenten gesucht, sondern einen Minister) nd auch beim ihm merkt man, es geht ihm nur um sich selbst.
Zitat Es geht darum, dass er so wahnsinnig offensichtlich NUR auf seinen eigenen Vorteil aus ist und uns alle für blöd verkaufen will.
Nichts für ungut: Wer sich als Ministerpräsident von Niedersachsen möglichst viel materiellen Vorteil sichern will, der wird nicht Bundespräsident um dann günstig in irgendeiner Ferienwohnung Urlaub machen zu können. Sondern der wird - sagen wir mal - Vorstand bei VW. Erstens verdient man da locker das zehnfache. Und da gibt es dann auch keine nervigen Medien die recherchieren, wer denn nun den Besuch auf dem Oktoberfest bezahlt hat. Oder er wird Ausichtsrat bei Gazprom.
Übrigens sieht man an diesem süffisanten Beispiel eigentlich am besten, wie seltsam es ist, dass nun die Verfehlungen des Herrn Wulff so Riesen-Medienreaktionen und öffentliche Entrüstung auslösen.
Jeder einzelne "Skandal", der nun im Umfeld des Herrn Wulff aufgedeckt wird, ist hochgradig läppisch. Da geht es immer um sehr überschaubare Summen und auch um keine erkennbaren Gegenleistungen.
Man vergleiche das mit G.Schröder, der einen hochbezahlten Job bei einem ausländischen Staatsunternehmen annimmt, dessen Geschäftstätigkeit die deutschen und die osteuropäischen Sicherheitsinteressen berührt.
Wo ist da objektiv die größere Vorteilsnahme? Wo ist der potenziell größere Schaden für Deutschland? Und über wen wird (gefühlt um den Faktor 1000) intensiver und kritischer berichtet?
das mag stimmen, wenn man es nur von der pekuniären Seite betrachtet. Gab es denn Angebote für die von Ihnen beschriebenen Posten? Weiterhin steht ihm vielleicht dieser Weg noch offen, oder gibt es da eine Klausel, dass der BP nach Amtsende so einen Posten nicht antreten darf?
Wulff hat vielleicht einfach nur das Schnäppchen BP mitgenommen, weil es zum damaligen Zeitpunkt das einzige war?
Zitat von Florian
Zitat Es geht darum, dass er so wahnsinnig offensichtlich NUR auf seinen eigenen Vorteil aus ist und uns alle für blöd verkaufen will.
Nichts für ungut: Wer sich als Ministerpräsident von Niedersachsen möglichst viel materiellen Vorteil sichern will, der wird nicht Bundespräsident um dann günstig in irgendeiner Ferienwohnung Urlaub machen zu können. Sondern der wird - sagen wir mal - Vorstand bei VW. Erstens verdient man da locker das zehnfache. Und da gibt es dann auch keine nervigen Medien die recherchieren, wer denn nun den Besuch auf dem Oktoberfest bezahlt hat. Oder er wird Ausichtsrat bei Gazprom.
Zitat von stefanolixEs geht um den Einfluss, den eine Partnerin auf ihren Partner ausüben kann
Und die Folgen des vom Kabarettisten Horst Schroth so genannten LCS-Syndroms, des "Life Changing Sex"-Syndroms, das bei älteren Männern, die zu einer deutlich jüngeren Partnerin wechseln, gemeinhin diagnostiziert werden kann:
Lähmung vom Halswirbel an.
Aufwärts.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von YossarianAuch die Aussage, dass die Unschuldsvermutung für jeden Angeklagten gilt (Aussage bei der Zeit-Matinee) ist eine Frechheit.
Hat er das wirklich gesagt? Der gleiche Wulff, der in seiner unsäglichen Weihnachtsansprache das ausländerfeindliche Braunearmeefraktionzwickauernationalsozialistischeuntergrundterrorzellentrionetzwerk trotz totaler Beweisabwesenheit und obwohl die Ermittlungen kaum angelaufen sind (lt. SPIEGEL haben die "Ermittler" bis heute noch mit mal mit den Nachbarn in Zwickau geredet) schon mal schuldig gesprochen hat? Der Mann ist genial. Die größten Kritiker der Elche waren früher … nein „früher“ stimmt nicht.
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