Zitat von CalimeroAch wissen's lieber Zettel, dank ihnen kann ich's mir bezüglich des US-Wahlkampfes sehr bequem machen. Die ZR-Lektüre ersetzt die hiesigen MSM-Darstellungen so vollumfänglich und detailliert, dass ich mir jeden Blick dorthin auch sparen kann.
Na, das freut mich ja.
Und dann gleich das Neueste: Eben habe ich von Gallup eine Mail bekommen (nein, nicht ich persönlich, aber man kann das abonnieren ) mit Link zum Daily Tracking, das zeigt, daß es mit dem Höhenflug von Gingrich wieder vorbei ist.
Es war, so scheint es im Augenblick, ein Strohfeuer nach der Vorwahl in South Carolina. Jetzt ist Romney wieder im Aufwind.
Was sich natürlich jederzeit wieder ändern kann. Bei Gingrichs Rede in der Wahlnacht trugen dessen Anhänger Plakate, auf denen stand: "46 to go" - "noch 46". So viele Staaten halten noch Primaries bzw. Caucuses.
Zitat von C.wenn ich die "Vorhersage" mit dem tatsächlichen Ergebnis vergleiche, ist nur ein Wert erstaunlich genau, der von Rick Santorum (Abweichung 0,5 Prozentpunkte), hingegen ist die Abweichung bei Ron Paul erschreckend hoch 4 Prozentpunkte bei 7% der tatsächlich erreichten Stimmen (Vorhersage 11%), bei Romney und Gingrich (Abweichung 2,2 beziehungsweise 2,4 Prozentpunkte) befriedigend, aber nicht berauschend. bei der Umfrage der American Research Group (29-30.1.2012) schneidet bei Gingrich (Abweichung 0,9), Santorum (Abweichung 0,4) Ron Paul(Abweichung 2) besser ab, lediglich bei Romney ist das Modell von Silver näher dran. ( 3,4 zu 2,2).
Irgendein Institut wird natürlich meist besser als Silver abschneiden, dear C. Die Frage ist, ob es auch immer dasselbe ist.
Silver veröffentlicht die Daten aller Institute, die er verwendet. Mal sehen, wie die American Research Group bei den kommenden Caucuses abschneidet.
Daß er bei Paul danebenlag, wurmt Silver natürlich; und wie ich ihn kenne, bastelt er jetzt an einer Verbesserung des Modells, die auf diesem Fehler basiert.
Er führt die Abweichung nämlich darauf zurück, daß bei einer solchen Zuspitzung zwischen zwei Kandidaten wie jetzt in Florida viele Wähler der zurückliegenden Kandidaten (hier also Santorum und Paul) sich in letzter Minute einem der beiden frontrunners zuwenden.
Zitat von C.Ron Paul scheint in der direkten Befragung attraktiver zu sein als online, wo sich vermutlich mehr seiner Anhänger tummeln als die von Santorum.
Zitat von tazDiesen Befund bestätigt eine Untersuchung des Media-Tenor-Instituts. Demnach kamen die Grünen in der Berichterstattung der Massenmedien seit dem Herbst 2009 im Durchschnitt fast durchgängig besser weg als alle anderen Parteien. Sich zu den Grünen zu bekennen, gilt als hip. So hip, dass im Oktober 19 Prozent der Befragten dem Meinungsforschungsinstitut Allensbach sagten, sie hätten bei der Bundestagswahl 2009 die Grünen gewählt - tatsächlich waren es nur 10,7 Prozent.
Ja, das ist ein seit längem eingesetzter Korrekturfaktor: Man fragt danach, wen die Betreffenden das letzte Mal gewählt haben und berechnet aus der Abweichung vom tatsächlichen Ergebnis die Gewichtung.
Was jetzt Ron Paul angeht: Besonders hip dürfte es ja nicht sein, sich zu ihm zu bekennen; er ist und bleibt ein Außenseiter. Vielleicht liegt ein Stichprobenfehler vor. Paul hat eine starke Gefolgschaft in einer eng begrenzten Gruppe: den Jungen unter 30 Jahren; vor allem bei der akademischen Jugend. Dort schlug er gestern Gingrich. Vielleicht war diese Gruppe in einem Teil der Befragungen überrepräsentiert; warum auch immer.
Übrigens bezieht sich "online" üblicherweise in den USA nicht auf eine Befragung via Internet, sondern über Telefon. Die Alternative ist face-to-face; also die gute alte Befragung durch Interviewer, die von Haus rennen, so wie ich das als jobbender Student einmal gemacht habe.
Zitat von Martin Klingst, zitiert von ZettelWill Obama im November gewinnen, muss er nicht nur eine Mehrheit der weiblichen Wähler auf seine Seite ziehen, sondern auch die überwältigende Mehrheit der Hispanics. Schon kleine Verluste bei diesen Gruppen könnten ihm in Florida den Sieg kosten. Der Staat aber ist besonders wichtig, weil er wegen seiner vielen Einwohner auch besonders viele Wahlmänner zu vergeben hat. Obama kann es sich nicht leisten, Florida zu verlieren.
Und genau deswegen wundert es mich, dass das Department of Health and Human Services im Augenblick sein Bestes tut, um die Katholiken in den USA nachhaltig zu verärgern, die ja doch eine relativ große Schnittmenge mit den Latinos aufweisen. Im Rahmen von Obamacare müssen nämlich demnächst alle Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern Krankenversicherungen anbieten, die bestimmte Leistungskataloge erfüllen... und katholische Arbeitgeber (beispielsweise viele Krankenhäuser und soziale Einrichungen) sind gar nicht erbaut darüber, ihren Mitarbeiterinnen die Pille, IUDs, Abtreibungen und so weiter bezahlen zu müssen. Glückliche USA, wo so etwas noch diskutiert wird... Mittlerweile haben über 70% der US-Bischöfe sich gegen diese Regelung gewandt, und die katholischen Blogs speien Gift und Galle.
Dagegen wird beispielsweise angebracht, dass Quäker keinen Militärdienst leisten müssen und dass die Amish nicht in die Social Security einzahlen. Alles in allem ist dieses Vorgehen der Obama-Regierung so hirnfugig, dass manchereiner sich kopfkratzend fragt, warum sie so aufrecht erhalten wird.
Und die "Gnadenfrist" von einem Jahr, bis das implementiert sein muss, sorgt dafür, dass das Thema während des Wahlkampfes noch sehr aktuell sein wird.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Ja, ich habe auch nur mit dem Kopf schuetteln koenne, als ich den Artikel von Schmitz gelesen habe.
Allerdings ist der Grund warum ich auch glaube das Gingrich ein einfacher Gegner fuer Obama wird, der gleiche aus dem ich nicht glaube dass es zu einem aehnlich langen Zweikampf zwischen Romney und Gingrich kommt wie zwischen Obama und Clinton.
Denn fuer mich hat Florida klar gezeigt wie leicht angreifbar Gingrich ist. Und zwar nicht nur wegen der bereits bekannten "Vorfaelle", sondern auch wegen der faulen Eier die er sich immer wieder selber ins Nest legt. Zum Beispiel sein staendiges Gerede von "mir und Reagan", das ihm viel Hohn und Spott eingebracht hat nachdem sich erwies das er nicht gerade zu denen gehoerte auf die sich Reagan im Kongress verlassen konnte. Im Gegenteil.
Ich glaube Gingrichs charakerliche, moralische und menschliche Schwaechen werden letzlich dafuer verantwortlich sein, das er nicht mehr viele Bundesstaaten "holen" wird. Es wird ja auch schon darueber spekuliert ob er nicht sogar langsam von Santorum eingeholt werden koennte.
Zitat von Thomas S.Ich glaube Gingrichs charakerliche, moralische und menschliche Schwaechen werden letzlich dafuer verantwortlich sein, das er nicht mehr viele Bundesstaaten "holen" wird. Es wird ja auch schon darueber spekuliert ob er nicht sogar langsam von Santorum eingeholt werden koennte.
Ich würde mich freuen, wenn es so käme, lieber Thomas, bin aber nicht ganz so optimistisch wie Sie.
Es stehen ja noch die Vorwahlen und Caucuses überall dort an, wo die GOP traditionell stark ist und überwiegend viel konservativer als in den Staaten, die bisher gewählt haben (außer Iowa). Besonders in den Südstaaten, früher ja einmal eine Hochburg der konservativen Demokraten, dürfte es Romney schwer haben.
Santorum hofft, daß die Konservativen wg. Gingrichs problematischer Persönlichkeit zu ihm schwenken. Er selbst ist zwar offenbar ein gerader Charakter; in dieser Hinsicht ein Anti-Gingrich. Aber ehrlich, lieber Thomas - können Sie sich diesen introvertierten, von seinem Glauben und seinen Prinzipien geprägten, immer etwas unbeholfen wirkenden Mann als Gegenspieler Putins oder der chinesischen Führung vorstellen, als mächtigsten Mann der Welt?
Da werden - denke ich - viele Konservative doch an die eligibility denken und Gingrich bevorzugen. Unterstützt von Sarah Palin, die ja mittlerweile dessen Fan zu sein scheint.
Interessant wird es sein, wen Romney als seinen running mate aussucht. Er muß im Prinzip dasselbe machen wie McCain 2008 und jemanden nehmen, der die Konservativen anspricht. Vielleicht hätte da Santorum eine Chance?
Zitat Allerdings ist der Grund warum ich auch glaube das Gingrich ein einfacher Gegner fuer Obama wird, der gleiche aus dem ich nicht glaube dass es zu einem aehnlich langen Zweikampf zwischen Romney und Gingrich kommt wie zwischen Obama und Clinton.
Sofern ich das richtig verstanden habe, gibt es einen Unterschied im Vorwahlprozedere bei Demokraten und Republikanern:
Die Republikaner haben überwiegend ein "winner-takes-all"-System. D.h. in den meisten Staaten bekommt der (relative) Sieger alle Delegiertenstimmen. Bei den Demokraten werden die Stimmen hingegen i.d.R. proportional zum Wahlergebnis verteilt.
Das republikanische System hat den Vorteil, dass es tendenziell schneller und klarer einen Sieger hervorbringt und lange Gefechte wie zwischen Obama und Clinton eher unwahrscheinlich sind.
(Außerdem hat es den Vorteil, dass es das System der Hauptwahl besser abbildet. D.h. es produziert tendenziell Kandidaten, die in den Staaten stark sind, die auch für die Hauptwahl entscheidend sind. Ein starke Position in traditionell knappen Staaten wie Florida oder Ohio ist für die Republikaner zum Beispiel wichtiger als eine starke Position in z.B. Alabama, das sie ganz unabhängig vom Kandidaten ohnehin mit hoher Wahrscheinlichkeit gewinnen werden).
Zitat Ich würde mich freuen, wenn es so käme, lieber Thomas, bin aber nicht ganz so optimistisch wie Sie.
Es scheint zumindest heute sehr gut moeglich, dass Santorum sich vor Gingrich setzt. Damit, so denke ich kann er, moeglichwerweise fuer sich ein momentum generieren, das Gingrich, auch wieder moeglicherweise, entscheidend fuer den restlichen Wahlkampf schwaecht.
Zitat Er selbst ist zwar offenbar ein gerader Charakter; in dieser Hinsicht ein Anti-Gingrich. Aber ehrlich, lieber Thomas - können Sie sich diesen introvertierten, von seinem Glauben und seinen Prinzipien geprägten, immer etwas unbeholfen wirkenden Mann als Gegenspieler Putins oder der chinesischen Führung vorstellen, als mächtigsten Mann der Welt?
Naja, also ich fuer meinen Teil habe ihn, wenn er denn in den Debatten zu Wort kam, auch ganz anders erlebt und kann von daher nicht behaupten, dass ich bei ihm nun ausschliessen koennte sich weltpolitisch zu behaupten. Ich kann mir einen solchen Mann der, wie sie ja schon schreiben, sehr von seinen Ueberzeugungen bzw. Prinzipien gepraegt ist, durchaus als Praesidenten vorstellen. Wenn ich es auch nicht begruessen wuerde...
Nur ums nochmal gesagt zu haben: Ich glaube immer mehr das Gingrich sich selbst hinauskatapultieren wird. Seine Persoenlichkeit hat ihm schon fueher den letzten politischen Erfolg verwehrt und wird ihm heute auch die Kandidatur um die Praesidentschaft verwehren.
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