Gerade erst hatten wir den Fall Udo Voigt; und jetzt geht es in Zusammenhang mit dem AGG um gleich zwei Reizthemen, Moslems und Frauen/Männer. Noch ein Zitat aus dem lesenswerten Artikel von Professor Diringer, mit Bezug auf Entwicklungen wie der Geschlechtertrennung bei Moslems:
Zitat Dies mag man je nach politischer Einstellung als wünschenswerte Entwicklung, einen schönen Farbtupfer in einer kunterbunten multikulturellen Gesellschaft, die Etablierung von Parallelgesellschaften oder als Beleg für die Islamisierung Deutschlands ansehen. All das sind Meinungen und als solche geprägt durch das subjektive Element des Meinens, der Stellungnahme, des Dafürhaltens. (...)
Eine freiheitliche Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, dass alle Meinungen in einem offenen Diskurs vorurteilsfrei ausgetauscht werden können. Nur so lässt sich ein gesellschaftlicher Konsens finden, ohne den ein friedliches Zusammenleben nicht möglich ist. Einen solchen Diskurs sucht man in Deutschland jedoch vergebens.
Das ist leider wahr. Jedenfalls weitgehend. Die Diskussionen zu diesem Thema hier im Forum zeigen, daß es auch anders geht.
Ihre juristische Einschätzung haben Sie dargelegt, aber ist das für Sie nun ein Farbtupfer oder ein weiteres Mosaiksteinchen einer Islamisierung und Etablierung von Parallelgesellschaften?
Und würde ihre juristische und moralische Einschätzung genauso ausfallen, bei einem "Ariertaxi" das keine Juden als Fahrgäste akzeptiert?
Durch das AGG befinden wir uns mittlerweile in einer absurden Situation: a) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. b) Nicht alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich, denn einige sind gleicher.
Wer nun aber die Gleicheren sind, sollte am besten durch ein Gesetz »c« geregelt werden. Etwaigen Inkonsistenzen könnte dann mit einem Gesetz »d« begegnet werden.
Mit freundlichem Gruß
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
Zitat von ZettelGerade erst hatten wir den Fall Udo Voigt; und jetzt geht es in Zusammenhang mit dem AGG um gleich zwei Reizthemen, Moslems und Frauen/Männer.
Um die beiden Themen einmal zusammenzubringen: Wenn ich die Argumentation der Antidiskriminierungsstelle des Bundes richtig verstehe, stünde es also Udo Voigt grundsätzlich frei, demnächst ein Internet-Portal namens "Arier-Taxi" einzurichten.
Und falls die ADS der Meinung sein sollte, daß ein Angebot, das sich nur an "Arier" richtet, problematischer ist als eines, das nur Moslems nutzen können, dann könnte er den Dienst "Ethno-Taxi" anbieten, der ethnisch homogene Fahrgemeinschaften vermittelt, aber natürlich von jedem genutzt werden kann.
Zitat von kleinkleinUnd würde ihre juristische und moralische Einschätzung genauso ausfallen, bei einem "Ariertaxi" das keine Juden als Fahrgäste akzeptiert?
Der Einwand ist berechtigt, aber nur dessen erster Teil. Das Muslimtaxi akzeptiert ja sehr wohl auch Andersgläubige:
Zitat von Muslimtaxis Wir über unsDas Beste daran, dass Muslime mit Muslimen fahren ist mit Abstand wohl die Da’wa, die Einladung zum Islam. Worüber sonst sollten sich zwei oder mehrere unterhalten, wenn Sie sich gerade erst kennenlernen und das einzige, was Sie gemeinsam haben die Religion ist? Natürlich über den Islam. (...) So und nicht anders ist unser Wunsch. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass Muslime zusamenkommen, zu einander stehen und gemeinsam an dem Stärken des Islams teilhaben. Dass Nichtmuslime dieses Projekt ebenso spannend finden und ebenso daran teilhaben.
Hätte ich jetzt nicht so dringend Lust drauf, aber ausgeschlossen hätte man mich ja nicht.
Die Entsprechung dazu wäre wohl ein Christentaxi. Mit garantiert bibelfesten FahrerInnen und Kruzifixen, sowie Schutzengeln in allen Fahrzeugecken. Verbunden mit dem Anspruch zusammen zu beten und ähnliches. Ein "Ariertaxi" liefe dagegen auf eine Diskriminierung hinaus, weil man niemanden zu einer anderen Hautfarbe bekehren kann.
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.
Zitat von CalimeroDie Entsprechung dazu wäre wohl ein Christentaxi. Mit garantiert bibelfesten FahrerInnen und Kruzifixen, sowie Schutzengeln in allen Fahrzeugecken. Verbunden mit dem Anspruch zusammen zu beten und ähnliches. Ein "Ariertaxi" liefe dagegen auf eine Diskriminierung hinaus, weil man niemanden zu einer anderen Hautfarbe bekehren kann.
Nun gut, dann vielleicht ein "Nazi-Taxi"? Das ist doch unzweifelhaft eine Sache der Einstellung, und man könnte folgenden "Wir über uns"-Text präsentieren:
Zitat Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass Nationalsozialisten zusamenkommen, zu einander stehen und gemeinsam an dem Stärken des Nationalsozialismus teilhaben. Dass Nichtnationalsozialisten dieses Projekt ebenso spannend finden und ebenso daran teilhaben.
Zitat von DrNickNun gut, dann vielleicht ein "Nazi-Taxi"? Das ist doch unzweifelhast eine Sache der Einstellung, und man könnte folgenden "Wir über uns"-Text präsentieren:
Zitat Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass Nationalsozialisten zusamenkommen, zu einander stehen und gemeinsam an dem Stärken des Nationalsozialismus teilhaben. Dass Nichtnationalsozialisten dieses Projekt ebenso spannend finden und ebenso daran teilhaben.
Nö, das wäre dann ja ein mobiles Rechtsextremes Schulungszentrum, gegen welches sich die "Anständigen" und "Zivilcouragierten" vehement zur Wehr setzen müssten. Während der Islam die Religion des Friedens ist, ist Faschismus wie wir wissen keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Außerdem wird man als Moslem geboren, kann sich also nicht frei dagegen entscheiden, während die Hinwendung zum Nazitum eine freie (und falsche) Entscheidung ist. Und vor falschen Entscheidungen will und muss der Staat seine Bürger selbstverständlich beschützen.
Zitat von ZettelIch trete keineswegs dafür ein, daß die Inhaberinnen eines Frauenhotels gezwungen werden sollen, auch Männer aufzunehmen. Ganz im Gegenteil. Ich frage mich nur, wie man ihnen das, gegeben das AGG, erlauben kann; und zugleich Discobesitzer zwingen, Gäste einzulassen, die sie nicht haben wollen.
Stimmt, nach dem Wortlaut des Gesetzes könnte man sich das fragen. Das Gesetz bedarf aber der Interpretation, denn selbstverständlich muss diese Welt geschieden werden in diskriminierende und nicht-diskriminierende Gruppen. Wenn dort also steht "aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft", dann gilt das selbstverständlich nicht für weiße Deutsche. Mit "Geschlecht" sind auf keinen Fall Männer gemeint, mit "Alter" nicht junge Leute, mit "Religion oder Weltanschauung" nie und nimmer Christen und mit "sexueller Identität" keine Heterosexuellen, die nur Vanilla-Sex haben. Einzig diskriminierende Gruppen von Behinderten sind nicht bekannt.
Somit ist ein wichtiger Grundsatz zur Auslegung des AGG die Rechtsregel "quod licet iovi non licet bovi". Es fordert kein Mensch die Zulassung von Männern in Frauenhotels, weil Männer als die etatmäßigen Unterdrücker in dieser Gesellschaft praktisch gar nicht diskriminiert werden können. Beim Muslim-Taxi ist die Sache schwieriger, weil hier zwei schutzwürdige Gruppen im Spiel sind. Die Fans des AGG müssen hier also argumentieren, dass gar keine Diskriminierung vorliege, weil auch die Frauen das letztlich so wünschten, ein Punkt, der auch bei der Kopftuch-Debatte eine wichtige Rolle spielt. Die Gefahr des Vehedderns besteht also selbst bei gesellschaftskonformer Auslegung des AGG durchaus.
Woran man sieht, und damit kann ich dem Hausherrn hier mal wieder zustimmen, dass dieses Gesetz ganz einfach Nonsens ist, leider wegen der Anmaßung des Staates, sich als Moralerzieher seiner Bürger aufzuspielen, auch noch ein bedenklicher.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Was die juristische Seite angeht, so haben Sie wohl recht, lieber Zettel. Aber auch nur deshalb, weil es sich gerade um kein Taxi handelt wie der Name aber eigentlich suggeriert. Es müsste eigentlich Muslim-Mitfahrzentrale heissen. Denn ein Taxiunternehmen hätte, aufgrund des Kontarhierungszwanges, eben nicht diese Möglichkeiten. Es mag angehen, dass durchaus eine Reihe von Leuten, die die Idee rundheraus ablehnen, tatsächlich am Modell des Taxis orientiert sind. Man muss dazu auch verstehen, dass in den letzten Jahren vermehrten Bemühungen muslimischer Gläubiger berichtet werden, ihre Rechtsvorstellungen in tatsächliche Taxiunternehmen zu übertragen, wo man versucht hat den Transport beispielsweise von Alkohol oder Hunden zu verbieten.
Die nichtjuristische Seite finde ich dagegen weit schlimmer. Denn der dahinterstehende Gedanke entspringt nun einmal tatsächlich der Geschlechterappartheit die in muslimischen Ländern Standard ist. Wenn nun ein 24-jähriger, vorgeblich so integrierter, angehender Ingenieur, diese Appartheitsidee hier befördern will, dann steht dahinter der Gedanken die Gesellschaft in diese Richtung zu ändern. Dieser so vollintegrierte, junge Mann, will seine Moralvorstellungen in die Gesellschaft einbringen. Das klingt erst einmal nicht verwerflich, ist es auch in seinem grundsätzlichen Gedanken keinesfalls. NUR, wenn schon der so vollintegrierte Moslem solche Werte zu verbreiten sucht, dann wird der nicht ganz so vollintegrierte Hauptschulversager das in noch viel extremerer Form wollen. Es geht im Endeffekt um den Wandel unserer Gesellschaft. Und von meinem Werteverständnis her um einen Wandel zur, man verzeihe mir den antiquierten wie polemischen Begriff, zu einer sehr dunklen Zeit, die unsere Gesellschaft tatsächlich seit Jahrhunderten hinter sich hat.
Was der vollintegrierte junge Mann hier belegt ist nichts weiter als die ganz simple wie alte These, dass es ein massiver Fehler gewesen ist, überhaupt je muslimische Zuwanderung in Deutschland zuzulassen. Und das es ein noch grösserer Fehler ist diese weiterhin zu gestatten und noch zu vergrössern. Man kann dem Moslem kaum verübeln, dass er ein Moslem ist und das er diese Werte nach aussen trägt. Aber die Veränderung dieser Gesellschaft zu ihrem massiven Schaden, war nicht das, was sich die meisten vorgestellt haben, als die Zuwanderung als positiv und harmlos verkauft wurde. Wenn wir, sagen wir mal als mehrheitliche Wahlbevölkerung (so lange wir das noch sind) eben nicht wollen, dass sich die Gesellschaft für unsere Kinder in diese Richtung entwickelt, dann müssen Maßnahmen dagegen ergriffen werden. Und damit meine ich nicht so absurden Quatsch wie das AGG oder das ewige Streben nach angeblicher Integration, die ja doch nur in homöopathischen Dosen stattfinden. Der junge Mann belegt sehr deutlich, dass es eben nicht funktioniert. Es gibt eine ganz simple Wahrheit: Umso mehr Muslime wir in Deutschland haben, umso mehr wird unsere Gesellschaft nach muslmischen Ideen geformt. Wie die im Extrem aussehen, kann man sich ansehen.
Ich hoffe das war jetzt nicht zu rechts, bei den meisten großen Tageszeitungen wird man in der Regel dafür gelöscht, wenn man das Problem zu deutlich beschreibt.
Kleine Anekdote übrigens am Rande: Als Deutschland (eigentlich gegen den eigenen Willen) das Anwerbeabkommen mit der Türkei unterzeichnete, war man sich des Problems allzu deutlich bewusst und versuchte vertraglich zu verhindern, dass dieser Zuzug stattfindet. Damals war das Problembewusstsein deutlich weiter als heute.
Zitat von Rayson(…) Somit ist ein wichtiger Grundsatz zur Auslegung des AGG die Rechtsregel "quod licet iovi non licet bovi". Es fordert kein Mensch die Zulassung von Männern in Frauenhotels, weil Männer als die etatmäßigen Unterdrücker in dieser Gesellschaft praktisch gar nicht diskriminiert werden können. Beim Muslim-Taxi ist die Sache schwieriger, weil hier zwei schutzwürdige Gruppen im Spiel sind. Die Fans des AGG müssen hier also argumentieren, dass gar keine Diskriminierung vorliege, weil auch die Frauen das letztlich so wünschten, ein Punkt, der auch bei der Kopftuch-Debatte eine wichtige Rolle spielt. Die Gefahr des Vehedderns besteht also selbst bei gesellschaftskonformer Auslegung des AGG durchaus.
Woran man sieht, und damit kann ich dem Hausherrn hier mal wieder zustimmen, dass dieses Gesetz ganz einfach Nonsens ist, leider wegen der Anmaßung des Staates, sich als Moralerzieher seiner Bürger aufzuspielen, auch noch ein bedenklicher.
Gefährlich wird es aus meiner Sicht vor allem deshalb, weil sich einige Gruppen auf zynische Weise auf unser aller Kosten eine politische Rente verschaffen: indem sie gleichzeitig als Ermittler, Zeugen, Kläger, Berater, Gutachter usw. agieren — Bürokratien und staatlich geförderte Organisationen tragen immer den Drang nach Expansion in sich.
Wenn wir nicht aufpassen, werden diese staatlichen und staatlich alimentierten Antidiskriminierungsstellen das ganze Land mit einem Mehltau der Heuchelei und Unehrlichkeit überziehen und sich von uns dafür bezahlen lassen. Diskriminierung wird ja durch deren Wirken nicht abgeschafft. Diskriminierung bedeutet nichts anderes als Unterscheiden und Differenzieren — beides ist für den freien Bürger lebenswichtig.
Es bestätigt sich wieder einmal der oft in Vergessenheit geratene Grundsatz: Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu erlassen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu erlassen. Würde man der Bundestag seine Aufgabe ernstnehmen, die Wirksamkeit bestehender Gesetze zu überprüfen, müsste dieses Gesetz stark verändert oder am besten abgeschafft werden. Ein Abwehrrecht gegen den Staat gibt es ohnehin und das muss natürlich stark bleiben …
Die Aussage wonach das Projekt dem Dialog der Religionen dienen soll, ist eine Farce. Das Gegenteil ist der Fall. Ziel des Projektes ist, das Moslems (vor allem weibliche) nicht mit Ungläubigen in einem Auto sitzen müssen. Es soll also der Dialog verunmöglicht werden. Nicht-Moslems werden damit auch implizit herabgewürdigt, da es anscheinend für manche Moslems ein Problem zu sein scheint einen nicht-muslimischen (Mit)Fahrer zu haben. Die Möglichkeit nur weibliche (Mit-)Fahrer zu haben, bieten auch andere Mitfahrzentralen. Dafür bräuchte es also kein Muslimtaxi. Die bezügliche Aussage von Muslimtaxi dazu "Bei den herkömmlichen Mitfahrgelegenheiten trifft man sehr selten auf Muslime, da diese es dort schwer haben geschlechtergetrennt zu fahren, da der Fahrer die Mitfahrer aussucht." ist unsinnig. Woanders gibt es auch die Möglichkeit geschlechtergetrennt zu reisen.
Das laut Webseite AUCH Nicht-Moslems transportiert würden, ist eine reine Formalie um sich juristisch abzusichern und naive Liberale zu besänftigen. Praktisch ist es irrelevant, weil sich kaum ein Nicht-Moslem von einer explizit muslimischen Mitfahrzentrale angesprochen wird fühlen.
Für mich ist es eine nachrangige Frage, ob das legal ist bzw. sein soll. Zunächst muss man doch eine Haltung dazu haben, und sagen ob man es gut findet das sich so etwas in Deutschland etabliert.Ich sage: Moslems die sowas brauchen, passen nicht nach Europa und haben hier nichts verloren.
Diese Fixierung auf die rechtliche Frage, bringt mich regelrecht auf die Palme. Ich meine kein Gesetz verbietet es mir mich in einen vollbesetzen Aufzug zu stellen , laut zu furzen und dabei zu jodeln. Gleichwohl sind wir doch alle der Meinung das dies ein abzulehnendes Verhalten ist, oder?
Desweiteren kann man doch nicht übersehen, das dieses "Muslimtaxi" und so manch anderes was derzeit als OPTION daherkommt (die Option die Burka zu tragen, die Option Scharia-Zivilgerichte in Anspruch zu nehmen, die Option halal zu essen) , und deshalb für Liberale anscheinend total unproblematisch ist, bei fortschreitender islamischer Einwanderung zur (rechtlichen oder "nur" praktischen) PFLICHT werden könnte, wie ein Blick in die Herkunftsländer von Moslems verrät.
Das Zusammenleben der Menschen in Deutschland und die Identität Deutschlands sind nicht hinreichend durch Gesetze beschrieben. Es sind viel mehr die ungeschriebenen Gesetze, die Sitten und Gebräuche, die Deutschlands Identität ausmachen. Diese sind zurecht nicht gesetzlich festgeschrieben, da sie einer evolutionären Veränderung unterliegen. Eine Massenzuwanderung von Menschen fremder Kultur, die sich lediglich an die Gesetze halten, aber ansonsten ihre Sitten und Gebräuche behalten, ist keine Weiterentwicklung bestehender Sitten sondern die Verdrängung des Einheimischen durch das Fremde.
Juristisch interessant ist alleine der Umstand das Segregationserscheinungen wie dieses Muslimtaxi in der westlichen Welt stets nur Männern, Christen, Heterosexuellen und Weißen verboten wird.
Zitat Somit ist ein wichtiger Grundsatz zur Auslegung des AGG die Rechtsregel "quod licet iovi non licet bovi". Es fordert kein Mensch die Zulassung von Männern in Frauenhotels, weil Männer als die etatmäßigen Unterdrücker in dieser Gesellschaft praktisch gar nicht diskriminiert werden können.
Exakt. Dies findet sich im Prinzip sogar schon in der Gesetzesbegründung des AGG unter Punkt F. "Auswirkungen von gleichstellungspolitischer Bedeutung".
Zitat Die arbeits-, sozial- und zivilrechtlichen Regelungen werden geschlechtsspezifisch unterschiedliche Wirkungen zeigen, da sich bereits die Ausgangssituation der von Diskriminierung Betroffenen geschlechtsspezifisch unterschiedlich darstellt. Es muss davon ausgegangen werden, dass Frauen bei allen Diskriminierungsmerkmalen in besonderem Maße von unmittelbaren, insbesondere aber von mittelbaren Benachteiligungen betroffen sind.
Um das AGG richtig zu verstehen, muss man sich wohl klarmachen, dass es sich nicht gegen Diskriminierung im Sinne von "Unterscheidung" richtet. Das ganze Leben besteht aus Unterscheidungen zwischen Menschen, und wer das per Gesetz ändern wollte, der würde eben sehr schnell im juristischen Dschungel landen.
Das AGG richtet sich gegen Diskriminierung im Sinne von "Benachteiligung". Sein Ziel ist es, mutmaßliche Unterdrückungsverhältnisse zwischen sozialen Gruppen zu korrigieren. Gruppen, die sich in einer Benachteiligten- oder Opfersituation befinden, bekommen den Schutz der Staatsmacht an die Seite gestellt.
"Male chauvinist pigs" haben diesen Schutz natürlich grundsätzlich nicht verdient (erst recht wenn es sich auch noch um Nazis handelt). Strukturell benachteiligte Frauen, Einwanderer, Behinderte etc. sind dagegen grundsätzlich schutzwürdig. Knifflig wird es leider immer dann, wenn verschiedene Eigenschaften einander überlagern: Ist ein muslimischer Einwanderer Teil der unterdrückten Klassen - oder vielleicht doch schon ein Male Chauvinist Pig? Das hängt dann vielleicht davon ab, wie groß und profitabel sein Unternehmen ist.
Dass man ein Gesetz nicht "einmal so und einmal anders auslegen kann", ist zwar eine zentrale bürgerliche Vorstellung. Aber wir bewegen uns hier auf dem Felde der Klassenjustiz - das Recht ist ein Instrument der gesellschaftlichen Machtpolitik.
Es ist leider zu befürchten, dass die progressive Rechtswissenschaft die dafür notwendigen Argumentationsgrundlagen schon noch ausarbeiten wird.
Zitat von LlarianWas der vollintegrierte junge Mann hier belegt ist nichts weiter als die ganz simple wie alte These, dass es ein massiver Fehler gewesen ist, überhaupt je muslimische Zuwanderung in Deutschland zuzulassen.
In einer offenen Gesellschaft lässt sich diese These, egal welcher Religion die Zuwanderer angehören, nicht aufrechterhalten. Der von Ihnen beklagte und zweifellos stattfindende Wandel der Gesellschaft wird von dieser Einwanderergruppe lediglich angestoßen. Vollzogen wird er von der angestammten, christlichen Bevölkerungsmehrheit welche diese Ansichten aus längst vergangenen Zeiten offensichtlich in Teilen teilen. Nicht die Einwanderung selbst ist das Problem, sondern wie die Mehrheitsgesellschaft sie steuert. Nicht das Vorhandensein anderer Moralvorstellungen ist das Problem, sondern wie die Mehrheitsgesellschaft ihre eigenen durchsetzt.
Das Problem hier ist nicht das AGG, sondern Gesetzgebung, die es schon vorher gab. Warum z.B. gibt's einen Vertragszwang fuer Taxifahrer? Warum ueberlaesst man einem Taxifahrer nicht selbst die unternehmerische Entscheidung, wen er wann wohin faehrt?
Ich kenne das aus Suedostasien; da wird (an der Gesetzgebung vorbei) halt am Markt entschieden: Es gibt Taxifahrer, die keine Auslaender fahren moechten, weil sie mit denen schlechte Erfahrungen gemacht haben, oder weil sie schlicht Trottel sind. Andere wiederum versuchen, von Auslaendern ein Haufen Geld einzukassieren... alles kein Problem, weil es auch andere gibt, die gerade DAS als ihre Nische betrachten. Und wenn Fahrer zu einer bestimmten Uhrzeit nicht in ein bestimmtes Stadtviertel fahren wollen (weil sie da erfahrungsgemaess 3 Stunden im Stau stehen um wieder raus zu kommen), dann muss man sich als Kunde entweder eine Alternative ausdenken, oder den Fahrer so gut bezahlen, dass er die Tortur auf sich nimmt.
In Deutschland dagegen zeigt sich die ganze Problematik der Regulierung: Eine Regel foerdert Verhalten, das die naechste Regel erforderlich macht. Am Ende des Prozesses steht das Irrenhaus.
Zitat von kleinkleinDiese Fixierung auf die rechtliche Frage, bringt mich regelrecht auf die Palme. Ich meine kein Gesetz verbietet es mir mich in einen vollbesetzen Aufzug zu stellen , laut zu furzen und dabei zu jodeln. Gleichwohl sind wir doch alle der Meinung das dies ein abzulehnendes Verhalten ist, oder?
Wenn jemand Aufzüge bauen möchte, in die er ausschließlich Liebhaber dieses Verhaltens einlädt, sehe ich nicht, was dagegen spricht.
Die Analogie zu Ihrem Beispiel wäre, daß jemand in ein Muslim-Taxi steigt und dann den Islam beschimpft.
Zitat von F.Alfonzo@ Zettel, aufbauend auf Llarian:
Das Problem hier ist nicht das AGG, sondern Gesetzgebung, die es schon vorher gab. Warum z.B. gibt's einen Vertragszwang fuer Taxifahrer? Warum ueberlaesst man einem Taxifahrer nicht selbst die unternehmerische Entscheidung, wen er wann wohin faehrt?
Entgegen dem Namen, lieber F. Alfonzo, handelt es sich im vorliegenden Fall nicht um ein Taxiunternehmen, sondern um die Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten.
Dort herrscht keine Beförderungspflicht; jeder kann entscheiden, mit wem er fahren und wen er mitnehmen möchte.
Nun, dann haben wir da schlicht unterschiedliche Meinungen. Mich würde es nämlich stören, wenn nach und nach in allen Häusern und Geschäften die normalen Aufzüge durch Furz&Jodel-Aufzüge ersetzt würden, auch wenn ich ebenfalls der Meinung bin das dies gesetzlich legal wäre.
Zitat von kleinkleinWie ist denn Ihre Meinung dazu werter Zettel?
Ihre juristische Einschätzung haben Sie dargelegt, aber ist das für Sie nun ein Farbtupfer oder ein weiteres Mosaiksteinchen einer Islamisierung und Etablierung von Parallelgesellschaften?
Weder noch. Ich würde das niedriger hängen.
Ein junger Mann hat eine Marktlücke entdeckt und nutzt sie. Er bietet einen Spezialservice für Leute an, die diesen offenkundig nachfragen. So what?
Das Bemerkenswerte daran ist aus meiner Sicht - und deshalb habe ich den Artikel geschrieben - erstens die Aufgeregtheit, wie sie sich in den Kommentaren bei "Zeit-Online" zeigt (offenbar zuvor schon in der taz, ich habe das nicht nachgelesen); zweitens der Umstand, daß man in Deutschland dank des famosen AGG ernsthaft diskutieren muß, ob so etwas wie das "Muslimtaxi" denn überhaupt erlaubt ist.
Zitat von kleinkleinNun, dann haben wir da schlicht unterschiedliche Meinungen. Mich würde es nämlich stören, wenn nach und nach in allen Häusern und Geschäften die normalen Aufzüge durch Furz&Jodel-Aufzüge ersetzt würden, auch wenn ich ebenfalls der Meinung bin das dies gesetzlich legal wäre.
Wenn es nach und nach nur noch Mitfahrgelegenheiten für Moslems gäbe, würde mich das auch stören. Dies würde nämlich dann meine Freiheit als Nichtmoslem beschneiden, einen Mitfahrservice zu nutzen. Davon kann aber im jetzigen Fall keine Rede sein.
Mich stört, lieber kleinklein, jede Einschränkung der Freiheit Anderer, die nicht unbedingt erforderlich ist. Das Fremdwort dafür ist Liberalismus.
Nun ja, als Einzelfall mag das ja alles noch irgendwie charmant sein. Gewerbefreiheit, stärkung des Hausrechts etc.
Stellen wir uns aber vor diese Art von Geschäftsmodellen würde sich in vielen Bereichen des Lebens etablieren.
Mitfahrzentralen für Moslems. Warum denn dann nicht auch Taxis für Moslems oder Christen Supermärkte für Frauen. Und wenn der Markt es doch zuläßt, warum nicht auch Wohnquartiere für spezielle Gruppen. Handwerker, die Kundschaft nach Ethnie bedienen.
Ist das `Moslemtaxi´ zuende gedacht nicht der stramme Weg in den Apartheidsstaat? Zwar nicht von oben diktiert, aber dennoch?
Die Diskussion bezüglich der Legalität dürfte auch daran liegen, das der Name Muslimtaxi suggeriert es handele sich um ein Taxi nur für und von Moslems.
Viel interessanter als die Aufregung in ZEIT-Kommentare ist doch aber die Gelassenheit mit der die notorisch aufgeregte "Antidiskriminierungsbehörde" darauf reagiert hat und dies mit Argumenten, die wie Prof. Diringer aufzeigt, höchst widersprüchlich in Bezug auf andere Diskriminierungsfälle sind.
Aus einer paranoiden Sicht: Und was ist mit islamistischen Terroristen, die sich so digitaler (abhörfreundlichen) Übertragungsmedien entziehen wollen, um so den nächsten Anschlag zu planen? Ich vermisse einen Aufschrei des Innenministeriums.
Eine weitere Diskriminierung gibt es noch. Muslimtaxi kann nur muslimische Fahrer und Fahrerinnen anstellen (oder hab ich was am Konzept nicht verstanden). Damit werden alle Andersgläubigen auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert, was gesellschaftliche lediglich Kirchen in begrenztem Rahmen dürfen und auch da kräftig zur Einstellung Andersgläubiger gezwungen wurden.
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