Zitat Gauck ist nicht einmal einfaches Mitlied einer Partei und das nie gewesen.
Gauck war meines Wissens über das Neue Forum 1990 Mitglied von Bündnis 90 geworden und dann ja auch für Bündnis 90 in der – übrigens genau heute vor 22 Jahren – frei gewählten Volkskammer.
Zitat von HerrGauck war meines Wissens über das Neue Forum 1990 Mitglied von Bündnis 90 geworden und dann ja auch für Bündnis 90 in der – übrigens genau heute vor 22 Jahren – frei gewählten Volkskammer.
Das heißt, er hat mit den heute real existierenden Parteien nichts zu tun. Eventuelle Namensähnlichkeiten sind rein folkloristischer Natur.
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Eine Randbemerkung, die vielleicht den Titel einer kleinen Marginalie verdiente:
Heitmann ist weniger über seine Äusserungen zur multikulturellen Gesellschaft oder zum Holocaust gestolpert (beides Themen, die nicht wirklich kampagnenfähig sind, da diese nur bei Linken skandalisierbar und somit nur bei denjenigen ankommen, die ohnehin nicht für Heitmann votieren würden). Er ist in erster Linie über seine naiven wie deplazierten Äusserungen zur "Rolle der Frau" in der Gesellschaft gestolpert. Wer wirklich 1994 noch meint die Frauen an den Herd zurückbringen zu wollen gehört schlicht aufs politische Abstellgleis und nicht ins Bundespräsidentenamt. Nicht nur gehen die Ideen an der tatsächlichen Realität vorbei, es fühlen sich auch nicht wenige Frauen davon persönlich angegriffen. Daraus ist sicher eine Kampagne gemacht worden. Aber die war nicht unverdient. Für einen Liberalen war Heitmann nahezu unwählbar und für einige Teile der Union (Stichwort: Rita Süßmuth) auch nicht. Damit war es dann vorbei.
Ich wüsste nicht das Gauck diese Probleme hätte, von ihm sind solche Äusserungen nicht bekannt. Von seinen anderen Vorgängern seit 94 auch nicht.
erstmal danke für diese - wie immer - gelungene Analyse.
An einer Stelle hat sich aber das Fehlerteufelchen eingeschlichen: Gauck ist nicht der erste Kandidat, der erst im 2. Anlauf zum Präsidenten gewählt wurde. Auch Johannes Rau trat 1994 an (gegen den später gewählten Roman Herzog, der als Ersatz für Heitmann Kandidat der Union wurde). Letztendlich Präsident wurde er 1999, nach dem rot-grünen Machtwechsel.
So sehr wie ich für Gauck unterstütze, bin(war) ich gegen Heitmann.
Heitmann hat in Distanz zum Regime gelebt? Ich weiß nicht wer das bemerkt hat. Die normalerweise hypersensible Staatssicherheit hat das jedenfalls nicht mitgekriegt.
Heitmanns konservativen Ansichten in Ehren. Seine Tätigkeit als Justizminister als Katastrophe zu bezeichnen ist dazent untertrieben. Heitmann war meine Motivation, die CDU nicht zu wählen. Heitmann ist sicher nicht der einzig Verantwortliche. Aber ein Hauptverantwortlicher für den Sachsensumpf ist er allemal. Es ist in Sachsen unmöglich, die Grenze zwischen Justiz und organisierter Kriminalität aufzuzeigen. Der Übergang ist fließend. Dank Heitmann.
Zitat von BerndAn einer Stelle hat sich aber das Fehlerteufelchen eingeschlichen: Gauck ist nicht der erste Kandidat, der erst im 2. Anlauf zum Präsidenten gewählt wurde. Auch Johannes Rau trat 1994 an (gegen den später gewählten Roman Herzog, der als Ersatz für Heitmann Kandidat der Union wurde). Letztendlich Präsident wurde er 1999, nach dem rot-grünen Machtwechsel.
Zitat von EinervonvielenSo sehr wie ich für Gauck unterstütze, bin(war) ich gegen Heitmann.
Heitmann hat in Distanz zum Regime gelebt? Ich weiß nicht wer das bemerkt hat. Die normalerweise hypersensible Staatssicherheit hat das jedenfalls nicht mitgekriegt.
Heitmanns konservativen Ansichten in Ehren. Seine Tätigkeit als Justizminister als Katastrophe zu bezeichnen ist dazent untertrieben. Heitmann war meine Motivation, die CDU nicht zu wählen. Heitmann ist sicher nicht der einzig Verantwortliche. Aber ein Hauptverantwortlicher für den Sachsensumpf ist er allemal. Es ist in Sachsen unmöglich, die Grenze zwischen Justiz und organisierter Kriminalität aufzuzeigen. Der Übergang ist fließend. Dank Heitmann.
Ich kann es hier in diesem Forum und auch anderswo nicht oft genug betonen: Den Sachsensumpf gibt es nicht. Hier sind zwei fundierte Artikel aus der F.A.Z. zu diesem Thema. Autor der beiden Artikel ist Reiner Burger, ein Journalist, der heute für diese Zeitung aus NRW berichtet und der mir schon immer durch angenehm sachliche Artikel aufgefallen ist.
Es gibt in dieser Affäre einen kleinen Teil Wahrheit und ganz viel Erfindungen. Der kleine Teil Wahrheit ist vermutlich so oder ähnlich in jedem Bundesland zu finden: Die Prostitution hat überall Anknüpfungspunkte zum organisierten Verbrechen und es gibt wohl auch überall den einen oder anderen Amtsträger, der in solchen Etablissements angetroffen wurde. Doch man muss auch die Größenordnung des Problems richtig einordnen: Wo gibt es wohl mehr Prostituierte: Auf St. Pauli oder in ganz Sachsen?
Zitat Gauck ist nicht einmal einfaches Mitlied einer Partei und das nie gewesen.
Gauck war meines Wissens über das Neue Forum 1990 Mitglied von Bündnis 90 geworden und dann ja auch für Bündnis 90 in der – übrigens genau heute vor 22 Jahren – frei gewählten Volkskammer.
Das stimmt, lieber Herr; vielen Dank! Aber das Bündnis 90 hat sich - ich habe das auch eben erst nachgesehen - erst am 21. September 1991 als Partei konstitutiert. Ich habe jetzt eine entsprechende Erläuterung in den Artikel eingefügt.
Zitat von LlarianEine Randbemerkung, die vielleicht den Titel einer kleinen Marginalie verdiente:
Heitmann ist weniger über seine Äusserungen zur multikulturellen Gesellschaft oder zum Holocaust gestolpert (beides Themen, die nicht wirklich kampagnenfähig sind, da diese nur bei Linken skandalisierbar und somit nur bei denjenigen ankommen, die ohnehin nicht für Heitmann votieren würden). Er ist in erster Linie über seine naiven wie deplazierten Äusserungen zur "Rolle der Frau" in der Gesellschaft gestolpert. Wer wirklich 1994 noch meint die Frauen an den Herd zurückbringen zu wollen gehört schlicht aufs politische Abstellgleis und nicht ins Bundespräsidentenamt. Nicht nur gehen die Ideen an der tatsächlichen Realität vorbei, es fühlen sich auch nicht wenige Frauen davon persönlich angegriffen. Daraus ist sicher eine Kampagne gemacht worden. Aber die war nicht unverdient. Für einen Liberalen war Heitmann nahezu unwählbar und für einige Teile der Union (Stichwort: Rita Süßmuth) auch nicht. Damit war es dann vorbei.
Ich wüsste nicht das Gauck diese Probleme hätte, von ihm sind solche Äusserungen nicht bekannt. Von seinen anderen Vorgängern seit 94 auch nicht.
Ich wohne im Landtagswahlkreis von Steffen Heitmann. Deshalb habe ich damals besonders auf die Entwicklung geachtet. Es ist tatsächlich so, dass über seine Äußerungen zur Emanzipation und zur Rolle der Frau damals in aller Ausführlichkeit berichtet wurde. Ich war damals Mitte 20 und ich muss sagen, dass ich auch nicht für Steffen Heitmann gestimmt hätte (falls man mich befragt hätte). Zu altväterlich klangen seine Ansichten für meine berufstätige Frau und für mich. Grundsätzlich befürchte ich auch heute noch, dass Steffen Heitmann Anfang der 1990er Jahre dem Amt des Bundespräsidenten nicht gewachsen gewesen wäre. Er ist zu zeitig auf ein Podest gestellt worden, das zu hoch für ihn war. Vielleicht hätte es einige Jahre später anders ausgesehen.
Im Nachhinein betrachtet hat Steffen Heitmann auch richtige Dinge gesagt, z.B. zur »multikulturellen Gesellschaft«: Diesen Begriff halte ich als Programm für falsch. Eine multikulturelle Gesellschaft kann man nicht verordnen, sie kann allenfalls wachsen.
Ich möchte aber zu bedenken geben, dass Steffen Heitmann zu diesem Zeitpunkt in der Kommunikation eher ein Amateur als ein Profi war. Er hatte es als »gelernter DDR-Bürger« nicht gelernt, mit vielen Worten möglichst wenig zu sagen. Es gibt ja heute noch Leute, die sich eine Wiederherstellung der alten Rollenverteilung von Mann und Frau wünschen. Aber sie würden sich nie die Blöße geben, das auch öffentlich zu sagen. Hier ist ein typisches Zitat von Steffen Heitmanns Wikipedia-Seite, in dem gleichzeitig Richtiges und Ungeschicktes zu finden ist:
Zitat Das Merkwürdige ist in der Bundesrepublik Deutschland, daß es ein paar Bereiche gibt, die sind tabuisiert. Es gibt eine intellektuelle Debattenlage, die nicht unbedingt dem Empfinden der Mehrheit der Bürger entspricht, die man aber nicht unbestraft verlassen kann. Und dazu gehört das Thema Ausländer. Dazu gehört das Thema Vergangenheit Deutschlands – die Nazi-Vergangenheit. Dazu gehört das Thema Frauen. Ich glaube, daß man diese Debatten auch aufbrechen muß, selbst auf die Gefahr hin, daß man in bestimmte Ecken gestellt wird, in denen man sich gar nicht wohl fühlt.
Das muss man ganz anders verpacken. Vor allem ist es ungeschickt, so viele Themenfelder auf einmal zu beackern. Es sind einerseits in dieser Aufzählung Tabuthemen enthalten, die man wirklich nur mit viel Mut einzeln ansprechen darf. Andererseits war das Thema »Frauen« in dieser Zeit Anfang der 1990er Jahre nun wirklich kein Tabuthema. Welche Frau würde sich denn gern als »tabuisiertes Thema« neben die NS-Vergangenheit und die Einwanderer stellen lassen?
Eine Parallele zur heutigen Zeit ist allerdings nicht von der Hand zu weisen: Man hat den Kandidaten Steffen Heitmann als »Vertreter« Helmut Kohls gesehen, so wie man Horst Köhler als Präsidenten Angela Merkels gesehen hat. Deshalb hat man Steffen Heitmann natürlich überhaupt keine Chance der Relativierung oder auch nur der Erläuterung seiner Aussagen gegeben. Die Medien schlugen auf Steffen Heitmann ein und wollten Helmut Kohl treffen.
Zitat von stefanolix Die Medien schlugen auf Steffen Heitmann ein und wollten Helmut Kohl treffen.
Das spielte sicherlich eine Rolle. Ich glaube allerdings - und habe das in dem Artikel angedeutet -, daß es vor allem um etwas Anderes ging:
Anfang der neunziger Jahre war die Deutungshoheit der Linken in ernsthafter Gefahr. Die DDR hatte sich als ganz anders erwiesen, als man sich das vorgestellt hatte. Ich übrigens auch; ich war damals wie die meisten auf die Berichte der DDR-Korrespondenten angewiesen und hatte beispielsweise Marlis Menge vertraut.
Wie brutal die Herrschaft gewesen war, wie durch und durch verbrecherisch das Regime - davon hatte ich keine Vorstellung gehabt. Ich erinnere mich noch, wie fassungslos meine Frau und ich waren, als wir von den heimlichen Hinrichtungen erfuhren, von den Verhörmethoden des MfS, von dem Diebstahl aus Westpaketen; davon, daß wir jedesmal geröngt wurden, wenn wir nach Westberlin fuhren; daß jedes Wort in den Raststätten entlang der Autobahn abgehört wurde usw. Von den Verhältnissen in den DDR-Gefängnissen; von der totalen Rechtsfreiheit des Raums, in dem sich das MfS bewegte.
Das ging damals sehr vielen so. Der Sozialismus war hoffnungslos diskreditiert. Und da war es ein Befreiungsschlag für die Linke, mit Heitmann die Konservativen treffen zu können; zumal mit einem aus der DDR.
Es gibt wieder einmal Grund, sich über die Berichterstattung der ÖRs zu ärgern.
Beispiel ARD: Soeben eine Gesprächsrunde mit vier Journalisten. Davon drei dezidiert links (von der taz, der FR und dem "Spiegel"), der vierte heute vielleicht halbwegs liberal (Thomas Schmid, einst freilich bekanntlich Mitbegründer der Gruppe "Revolutionärer Kampf"; Nachwortschreiber zu einem Buch des verurteilten Terroristen Toni Negri und Lektor im linken Wagenbach-Verlag).
Der "Spiegel"-Mann (wenn ich richtig gesehen habe, war es Markus Feldenkirchen) hat Gauck vorgeworfen, er sei gegen die moderne Gesellschaft eingestellt! Zu der er offenbar nicht rechnet, die Freiheit in den Mittelpunkt zu stellen.
Eines der vielen Beispiele für Verletzungen des Grundsatzes der Ausgewogenheit.
Übrigens habe ich aus der heutigen Berichterstattung von Phoenix erfahren, daß ein bisheriger Leitender Redakteur des "Spiegel", Christoph Schwennicke, neuer Chef des "Cicero" werden soll. Nicht nur bei den ÖRs geht der linke Durchmarsch munter weiter.
Zitat von ZettelGauck 991 Klarsfeld 126 Enthaltungen 108 ungültig 4
Anknüpfend an das von Ihnen in einem Artikel behandelte Roman-Herzog-Interview, erlaube ich mir anzumerken: Na, nu hammern ja wieda; Allerdings ohne laaangen Bart.
Einen schönen Sonntag noch
Mit freundlichem Gruß
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
Zitat von ZettelEs gibt wieder einmal Grund, sich über die Berichterstattung der ÖRs zu ärgern.
Beispiel ARD: Soeben eine Gesprächsrunde mit vier Journalisten. Davon drei dezidiert links (von der taz, der FR und dem "Spiegel"), der vierte heute vielleicht halbwegs liberal (Thomas Schmid, einst freilich bekanntlich Mitbegründer der Gruppe "Revolutionärer Kampf"; Nachwortschreiber zu einem Buch des verurteilten Terroristen Toni Negri und Lektor im linken Wagenbach-Verlag).
Diese Truppe kann man just gerade im ARD-Presseclub bewundern.
Nachträgliches Nebenbei-P.S.: Norbert Lammert ist als Master of Ceremonies schon klasse.
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Die Mutmaßungen sind natürlich müßig, aber plausibel wäre - mit Bezug auf den Originalbeitrag - auch: 1. Die antiisraelische Fraktion bei den Linken hat einen Teil der 108 Enthaltungen produziert. 2. Der linke Flügel von Rot-Grün hat lieber für Frau Klarsfeld gestimmt und ihr damit die beobachtete 'Sollübererfüllung' beschert. 3. Der Teil des linke Flügels von Rot-Grün, der überdies antiisraelisch eingestellt ist, hat den Rest der Enthaltungen produziert.
Zitat von ZettelGauck 991 Klarsfeld 126 Enthaltungen 108 ungültig 4
Anknüpfend an das von Ihnen in einem Artikel behandelte Roman-Herzog-Interview, erlaube ich mir anzumerken: Na, nu hammern ja wieda; Allerdings ohne laaangen Bart.
Ich glaub' ich halluziniere. Unser Nachbar hat soeben Schwarz-Rot-Gold geflaggt.
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Zitat von ZettelEs gibt wieder einmal Grund, sich über die Berichterstattung der ÖRs zu ärgern.
Beispiel ARD: Soeben eine Gesprächsrunde mit vier Journalisten. Davon drei dezidiert links (von der taz, der FR und dem "Spiegel"), der vierte heute vielleicht halbwegs liberal (Thomas Schmid, einst freilich bekanntlich Mitbegründer der Gruppe "Revolutionärer Kampf"; Nachwortschreiber zu einem Buch des verurteilten Terroristen Toni Negri und Lektor im linken Wagenbach-Verlag).
Diese Truppe kann man just gerade im ARD-Presseclub bewundern.
Ja, das war der Presseclub. Ich hatte es bloß nicht gemerkt, weil ich reingezappt war.
Ich sehe gerade den Bericht aus Berlin und das Interview mit dem neuen Bundespräsidenten. Ich fand es so genial, wie Joachim Gauck die Frage nach dem Mindestlohn ausgekontert hat: Auch die Armen und Abgehängten haben Bürgerrechte und Potentiale. Man muss ihnen die Chancen geben, man muss ihnen Entwicklung ermöglichen. Und der Verweis auf den ehemaligen Bundeskanzler Schröder, der aus einfachsten Verhältnissen kam. Der Fragesteller hätte augenscheinlich am liebsten in die Tischkante gebissen ;-)
Zitat von stefanolixIch sehe gerade den Bericht aus Berlin und das Interview mit dem neuen Bundespräsidenten. Ich fand es so genial, wie Joachim Gauck die Frage nach dem Mindestlohn ausgekontert hat: Auch die Armen und Abgehängten haben Bürgerrechte und Potentiale. Man muss ihnen die Chancen geben, man muss ihnen Entwicklung ermöglichen. Und der Verweis auf den ehemaligen Bundeskanzler Schröder, der aus einfachsten Verhältnissen kam. Der Fragesteller hätte augenscheinlich am liebsten in die Tischkante gebissen ;-)
Wie war, einfach köstlich. Schön auch der Hinweis an Ulrich Deppendorf das vollständige Interview zu der albernen, die EZB besetzen wollenden Occupy Bewegung zu lesen. So was hört der auch nicht alle Tage. Ich überlege die ganze Zeit ob das etwas typisch ostdeutsches ist, diese Direktheit. Joachim Gauck kennt keine Ausflüchte, der hat jede Frage direkt beantwortet und wenn er nicht wollte hat er auch noch gesagt warum nicht. Sehr erfrischend unser neuer Bundespräsident und sehr sympathisch.
Zitat von Erling Plaethe Ich überlege die ganze Zeit ob das etwas typisch ostdeutsches ist, diese Direktheit.
Vielleicht eher etwas spezifisch Norddeutsches; mgw. ein nachhallender Einfluss des Plattdeutschen, in dem man mit blümerantem Winkeladvokatendeutsch nicht weit kommt. Von der alten, also der richtig alten, Politikergarde kann man das auch bei Helmut Schmidt sehen. Freilich kommt bei Schmidt das typisch hambourgeoise hinzu, alles von vorneherein besser zu wissen und nicht zuhören zu können.
Zitat von Erling Plaethe Ich überlege die ganze Zeit ob das etwas typisch ostdeutsches ist, diese Direktheit.
Vielleicht eher etwas spezifisch Norddeutsches; mgw. ein nachhallender Einfluss des Plattdeutschen, in dem man mit blümerantem Winkeladvokatendeutsch nicht weit kommt. Von der alten, also der richtig alten, Politikergarde kann man das auch bei Helmut Schmidt sehen. Freilich kommt bei Schmidt das typisch hambourgeoise hinzu, alles von vorneherein besser zu wissen und nicht zuhören zu können.
Zitat von stefanolixIch sehe gerade den Bericht aus Berlin und das Interview mit dem neuen Bundespräsidenten. Ich fand es so genial, wie Joachim Gauck die Frage nach dem Mindestlohn ausgekontert hat: Auch die Armen und Abgehängten haben Bürgerrechte und Potentiale. Man muss ihnen die Chancen geben, man muss ihnen Entwicklung ermöglichen. Und der Verweis auf den ehemaligen Bundeskanzler Schröder, der aus einfachsten Verhältnissen kam. Der Fragesteller hätte augenscheinlich am liebsten in die Tischkante gebissen ;-)
Auch ich fand Herrn Gaucks souveränen Umgang mit den „Moderatoren“ erfrischend. Für alle, denen es aus irgendwelchen Gründen, sei es, weil sie unterwegs waren, oder weil sie kein TV-Gerät besitzen, nicht möglich war, dieses als Verhör gedachte Interview zu genießen, hier der Link zur Konserve.
Mit freundlichem Gruß
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
Zitat von Uwe RichardAuch ich fand Herrn Gaucks souveränen Umgang mit den „Moderatoren“ erfrischend. Für alle, denen es aus irgendwelchen Gründen, sei es, weil sie unterwegs waren, oder weil sie kein TV-Gerät besitzen, nicht möglich war, dieses als Verhör gedachte Interview zu genießen, hier der Link zur Konserve.
Der Umgang mit den beiden war so souverän, dass die sich teilweise nur durch das Beharren auf einen "Themenwechsel" (bei ca. 11:15) zu helfen wussten.
Chapeau, Herr Bundespräsident.
Tiefseetaucher
A common mistake that people make when trying to design something completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete fools. Douglas Adams
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