Der Gemeinde der "Strahlen!"-Ängstlichen, Esotherik-Verwirrten, Elektrosensiblen und Homöopathiegläubigen dürfte das aber leider völlig egal sein. Schon allein, dass der Kritiker Ahnung von Handys hatte zeugt ja schließlich davon, dass da ein bezahlter Lobbyist am Werke war.
Zitat von Angstbürger des 21. Jahrhunderts"Vielleicht senden eingeschaltete Handys ja auch noch etwas ganz anderes aus? Eine mysteriöse Strahlung, die noch gar keiner kennt, und die deshalb auch noch nie jemand gemessen hat? Für die es noch keinen behördlichen Beipackzettel gibt, was bedeutet, dass ein möglicher Unbedenklichkeits-Grenzwert schon jetzt, täglich und überall um das abertausendfache überschritten sein könnte?"
Da macht'se nix dagegen, die Wissenschaft.
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Einervonvielen
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22.03.2012 20:39
#3 RE: Neues aus der Forschung (14):Handystrahlen und Mäuse
Da werden also die Probanden einer angeblichen RF-Strahlung ausgesetzt, ohne vor Ort die Eigenschaften dieser Strahlung (Frequenz usw.) zu messen und folglich auch nicht zu protokollieren. Die wussten also nicht mal, ob das Handy überhaupt funktioniert. Nicht schlecht.
NACHTRAG 23:48
Wie wichtig die Protokollierung aller Bedingungen bei Experimenten am lebenden Objekt ist, wird erklärt anhand eines Beispiels bei
Zitat von Nichelmann, Licht und Leben, 1. Auflage 1982, Urania Verlag, S. 94So hielten sich Versuchspersonen mehrere Wochen lang ohne Verbindung zur Außenwelt in einem schalldichten Bunker auf. Sie konnten sich den Tagesablauf selbständig einteilen; allerdings mußten sie bei Dauerbeleuchtung leben. Man erwartete eine Desynchronisation aller Körperfunktionen nach Ausschaltung des Hauptzeitgebers. Erstaunt stellte der Versuchsleiter fest, dass bei allen Testpersonen die Körperfunktionen, die telemetrisch über Sender gemessen und registriert wurden, weiter synchronisiert im 24-Stunden-Rhythmus schwangen. Eine Überprüfung der Beleuchtungsanlage ergab, dass die Spannung im Stromnetz während der abendlichen Spitzenbelastungszeiten um 25 Volt abfiel. Die damit verbundenen Verringerung des Beleuchtungsstärke in den Versuchsräumen löste bereits die Synchronisation aus. Nach Einschaltung eines Spannungskonstanthalters in das Stromnetz erreichte man die erwartete Desynchronisation.
Selbst bei scheinbar einfach einzuschätzenden Zuständen wie etwa „Licht ist an“ reicht nicht die Überwachung der Schalterstellung oder der optische Eindruck. Um brauchbare Ergebnissen zu erreichen, ist neben Protokollierung des Befehls und des Sollwertes die Protokollierung der tatsächlichen Verhältnisse (Istwerte) zwingend erforderlich. Ohne die kann man die Versuchsreihen in die Tonne treten. Erstaunlich, dass die Hustensaftschmuggler das immer noch nicht begreifen.
Berichtet wird über ein witziges Meta-Meta-Experiment, in dem man die Versuchspersonen ein Experiment durchführen lässt (das seinerseits bereits ein Meta-Experiment ist) und ihnen vorab das zu erwartende Ergebnis mitteilt. Interessanterweise werden von den Experimentatoren unterschiedliche Daten GEMESSEN, je nachdem was sie erwarten.
Zitat von CalimeroDa macht'se nix dagegen, die Wissenschaft.
Aus den Kommentaren des oben verlinkten Artikels:
Zitat Die Vehemenz der Kritik mit der diese Studie niedergemacht wird, riecht übel. Ich für meinen Teil habe kein Handy. Würde nie in einem Haus leben, welches in unmittelbarer Nähe eines Handymastes steht. Warum? Nicht nur weil ich Studien gelesen habe, sondern weil mir mein gesunder Menschenverstand, meine inneres Gefühl mir sagt, dass das nicht gut ist.
Der „gesunde Menschenverstand“, das ist dann wohl die Reduktion eines Sachverhaltes auf die Teile, die ein Zehnjähriger versteht, völlig ohne den Rest zu betrachten.
Lustig wird es, wenn man mal untersucht, welchem Einfluß elektromagnetischer Wellen die Leute sich (da sie ja nun, im Abstand zum Handymast, sicher sind) sonst so aussetzen… ein bisschen wie die Aktivisten, die mit dem Flugzeug nach Hamburg fliegen, um dort gegen die „radioaktive Verseuchung” von Geesthacht zu protestieren.
Zitat von CalimeroDa macht'se nix dagegen, die Wissenschaft.
Aus den Kommentaren des oben verlinkten Artikels:
Zitat Die Vehemenz der Kritik mit der diese Studie niedergemacht wird, riecht übel. Ich für meinen Teil habe kein Handy. Würde nie in einem Haus leben, welches in unmittelbarer Nähe eines Handymastes steht. Warum? Nicht nur weil ich Studien gelesen habe, sondern weil mir mein gesunder Menschenverstand, meine inneres Gefühl mir sagt, dass das nicht gut ist.
Der „gesunde Menschenverstand“, das ist dann wohl die Reduktion eines Sachverhaltes auf die Teile, die ein Zehnjähriger versteht, völlig ohne den Rest zu betrachten.
Lustig wird es, wenn man mal untersucht, welchem Einfluß elektromagnetischer Wellen die Leute sich (da sie ja nun, im Abstand zum Handymast, sicher sind) sonst so aussetzen… ein bisschen wie die Aktivisten, die mit dem Flugzeug nach Hamburg fliegen, um dort gegen die „radioaktive Verseuchung” von Geesthacht zu protestieren.
Ich kenne ja Zehnjährige, die in dieser Beziehung etwas weiter sind ;-) Aber der zitierte Kommentator fliegt ganz bestimmt auch nicht mit dem Flugzeug — wenn er schon kein Handy hat. Er ist sicher auch konsequent und verwendet nichts, was mit dem Flugzeug nach Deutschland transportiert wurde.
Zitat von energist Aus den Kommentaren des oben verlinkten Artikels: Zitat:... Warum? Nicht nur weil ich Studien gelesen habe, sondern weil mir mein gesunder Menschenverstand, meine inneres Gefühl mir sagt, dass das nicht gut ist.
Das für mich Interessante an diesem Kommentar ist, dass hier jemand sein inneres Gefühl für seinen gesunden Menschenverstand hält. Ein wie mir scheint sehr verbreitetes Phänomen: Die Aufgabe des Verstandes zugunsten des Gefühls. Ziel jeder Gehirnwäsche ist es, sich nur noch von Gefühlen leiten zu lassen, weil diese durch das Suggerieren diverser Ängste ausgezeichnet manipuliert werden können, was dieser Probant auf geradezu exemplarische Weise zum Ausdruck bringt. Es handelt sich vermutlich um einen dieser neuen Menschen, welche die große Transformation erfolgreich verinnerlicht haben. Faszinierend.
Zitat von energistLustig wird es, wenn man mal untersucht, welchem Einfluß elektromagnetischer Wellen die Leute sich (da sie ja nun, im Abstand zum Handymast, sicher sind) sonst so aussetzen… ein bisschen wie die Aktivisten, die mit dem Flugzeug nach Hamburg fliegen, um dort gegen die „radioaktive Verseuchung” von Geesthacht zu protestieren.
In der Tat interessant... bspw. wenn Leute in einem Wohnviertel auf die Barrikaden gehen weil irgendwo ein Mobilfunksender installiert werden soll, sich aber keiner Sorgen um die Strahlung macht, die vom 1km entfernten Fernsehturm ausgeht. Ich bin nun alles andere als ein Physik-Experte, kann mir aber vorstellen, dass der Turm doch mit erheblich hoeherer Leistung sendet und bei den Menschen auch mehr ankommt ...fuer die Glotze reicht's zumindest
Dieses "innere Gefuehl" und "der Gesunde Menschenverstand" sind ja nebenbei auch dafuer verantwortlich, dass Leute bspw. in Suedostdeutschland ihren Atomstrohm lieber aus Tschechien als aus Bayern beziehen; offenbar kommt diese mysterioese Strahlung von der man so viel hoert ohne Visum nicht ueber die Grenze
Zitat von F.AlfonzoDieses "innere Gefuehl" und "der Gesunde Menschenverstand" sind ja nebenbei auch dafuer verantwortlich, dass Leute bspw. in Suedostdeutschland ihren Atomstrohm lieber aus Tschechien als aus Bayern beziehen; offenbar kommt diese mysterioese Strahlung von der man so viel hoert ohne Visum nicht ueber die Grenze
Politisch korrekter Atomstrom mit Migrationshintergrund hat selbstverständlich keine gefährliche Strahlung sondern höchstens eine ökologisch-physikalische Aura.
Zitat von F.AlfonzoDieses "innere Gefuehl" und "der Gesunde Menschenverstand" sind ja nebenbei auch dafuer verantwortlich, dass Leute bspw. in Suedostdeutschland ihren Atomstrohm lieber aus Tschechien als aus Bayern beziehen; offenbar kommt diese mysterioese Strahlung von der man so viel hoert ohne Visum nicht ueber die Grenze
Politisch korrekter Atomstrom mit Migrationshintergrund hat selbstverständlich keine gefährliche Strahlung sondern höchstens eine ökologisch-physikalische Aura.
Vor allem, wenn er aus dem Irann kommt . Aber im Ernst, auch die Tschechen sollen am deutschen (und vor allem am österreichischen in dem Fall) Wesen mal wieder genesen. Es läuft nämlich eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung, bei der deutsche Einwände diskutiert werden. Gute europäische Zusammenarbeit, sollte man meinen. Nicht für den grünen Abgeordneten Hartmann, der es unverantwortlich findet, dass das Verfahren nicht gleich komplett in Deutschland stattfindet:
Zitat Konkret geht es um die Behandlung von 3000 Einwendungen, die deutsche Bürgerinnen und Bürger gegen den Ausbau von Temelin erhoben haben. Nach den Plänen der tschechischen Regierung sollen diese zu einem noch nicht bekannten Datum in Budweis erörtert werden. Ich fordere hingegen, dass dieser Erörterungstermin an einem gut erreichbaren Ort in Deutschland stattfindet.
Dieser 33jährige MdL Hartmann scheint überhaupt ein Politprofi ersten Ranges zu sein. Sein Blog besteht vorrangig daraus, dass er sich in fast jedem Eintrag darüber beschwert, dass irgendein utopischer Antrag von ihm "vollkommen überraschend" von der Regierungsmehrheit abgelehnt wurde. Opposition ist halt doch Mist, oder?
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Ein kleines Standardexperiment, seit 15 Jahren etliche Male durchgeführt: Das Mobiltelefon auf den Tisch gelegt, daneben eine Darstellung des elektromagnetischen Spektrums. Kurz erläutert , vor allem, daß die Frequenz eine Funktion der Energie ist. (Reaktionen: "", "", "") Verweis auf den Bereich kurzwelliger Funkfrequenzen. Hinweis auf den Bereich des sichtbaren Lichts. Resultat: daß jedes Wellen/Teilchen-Äquivalent im sichtbaren Bereich mindestens die 20.000fache Energie aufweist als im Mobilfunkbereich (soviel auch zur Gruseligkeit von Fernsehtürmen). Conclusio: "Wenn ihr vom Handy schon Hirnsausen bekommt, solltet ihr eigentlich beim ersten Sonnenstrahl wie Nosferatu zu Staub zerfallen." [Off topic: Ernährt sich Graf Dracula eigentlich 'bio'?] Ergebnis, vom AZuBi über Studis aller Kulturbeflissenheiten bis zum Honorarprofessor (phil. emer.): - null, zilch, nada, nihil. Kann unter Verwendung derselben Probanden in spätestens 2 Jahren mit gleichem Ergebnis wiederholt werden.
Zitat von Ulrich ElkmannEin kleines Standardexperiment, seit 15 Jahren etliche Male durchgeführt: Das Mobiltelefon auf den Tisch gelegt, daneben eine Darstellung des elektromagnetischen Spektrums. Kurz erläutert , vor allem, daß die Frequenz eine Funktion der Energie ist. (Reaktionen: "", "", "") Verweis auf den Bereich kurzwelliger Funkfrequenzen. Hinweis auf den Bereich des sichtbaren Lichts. Resultat: daß jedes Wellen/Teilchen-Äquivalent im sichtbaren Bereich mindestens die 20.000fache Energie aufweist als im Mobilfunkbereich (soviel auch zur Gruseligkeit von Fernsehtürmen). Conclusio: "Wenn ihr vom Handy schon Hirnsausen bekommt, solltet ihr eigentlich beim ersten Sonnenstrahl wie Nosferatu zu Staub zerfallen." [Off topic: Ernährt sich Graf Dracula eigentlich 'bio'?] Ergebnis, vom AZuBi über Studis aller Kulturbeflissenheiten bis zum Honorarprofessor (phil. emer.): - null, zilch, nada, nihil. Kann unter Verwendung derselben Probanden in spätestens 2 Jahren mit gleichem Ergebnis wiederholt werden.
Soso,
und dass sich der biologische Effekt von Strahlung nicht nur auf deren Energiegehalt reduzieren lässt sagen uns schon unsere Augen, die offensichtlich nur einen kleinen Bereich des elektromagnetischen Spektrums in biologische Wirkung (Sehen) umsetzen können. A bissl mehr is scho, das weiß dann sogar der Azubi.
Zitat von Ulrich ElkmannEin kleines Standardexperiment, seit 15 Jahren etliche Male durchgeführt: (...)
Soso,
und dass sich der biologische Effekt von Strahlung nicht nur auf deren Energiegehalt reduzieren lässt sagen uns schon unsere Augen, die offensichtlich nur einen kleinen Bereich des elektromagnetischen Spektrums in biologische Wirkung (Sehen) umsetzen können.
Die Mechanismen in der Retina sind bekannt. Im wesentlichen handelt es sich darum, daß Photopigmente Photonen aufnehmen und dabei in einen energiereicheren Zustand versetzt werden. Hierdurch wird eine Reihe von chemischen Prozessen in Gang gesetzt, die schließlich zu einer Depolarisierung an der Zellmembran führen und damit die Transduktion in Gang setzen.
Das sind höchst komplexe Mechanismen, die sich im Lauf der Evolution entwickelt haben. Wie, lieber Martin, stellen Sie sich das für RF-Strahlen vor, die von einem Handy ausgehen?
"a bisserl mehr is scho": vor allem im UV-Bereich (jeder Hautarzt kann da einiges nun wirklich Grusliges berichten). Daß das menschliche Sehvermögen gerade da am empfindlichsten ist, wo die Atmosphäre ihr eines Strahlungsfenster hat (das andere im Radiobereich), ist natürlich so wenig Zufall, wie die Kazte dort Löcher im Pelz hat, wo ihre Augen sitzen. Andererseits gibt es seit über 25 Jahren hierzulande Kommissionen, die sich eifrig bemühen, irgendeine Korrelation zwischen Funkstrahlung und irgendetwas anderem (es sei denn Funkempfang) aufzuspüren. Die Kombination aus Nichtnachweisbarkeit solcher Experimente, dem Aubleiben von Wirkungen im Alltag trotz exponentieller Zunahme der Exposition und das Fehlen jeglichen Modell für den Mechanismus solcher hypothetischer Wirkungen dürfte eigentlich ein belastbares Fundament für generelle Skepsis in die Hinsicht sein.
Zitat In der Tat interessant... bspw. wenn Leute in einem Wohnviertel auf die Barrikaden gehen weil irgendwo ein Mobilfunksender installiert werden soll, sich aber keiner Sorgen um die Strahlung macht, die vom 1km entfernten Fernsehturm ausgeht.
Die physikalische Wirkung jeder Strahlung nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab. Daher dürfte ein Mobilfunkmast auf dem Nachbargebäude tatsächlich mehr Effekt haben als ein ein Kilometer entfernter Fernsehturm.
Witzigerweise ist der tatsächlich entscheidende Effekt aber genau umgekehrt:
Eben aufgrund des quadratischen Zusammenhangs hat die Strahlungsleistung des eigenen Handys am Ohr eine um Zehnerpotenzen höhere Wirkung als die Stahlungsleistung eines Handymasts. Schon bei nur einem kurzen Telefonat pro Tag dürfte die vom Menschen aufgenommene Strahlungsleistung des eigenen Handys (Abstand zum Kopf 1 cm) um ein vielfaches höher sein als die eines Handymasten in 100 Meter Entfernung. (100m geteilt durch 1cm) zum Quadrat = 10 hoch 8. Die Strahlungsleistung des eigenen Handys ist nun aber umso HÖHER, je weiter der Handymast entfernt ist (weil dieser eben nur mit höherem energetischen Aufwand erreichbar ist). Wenn man sich Sorgen um Handystrahlung macht, sollte man daher Interesse an einem möglichst NAH gelegenen Handymasten haben.
Zitat von Ulrich ElkmannAndererseits gibt es seit über 25 Jahren hierzulande Kommissionen, die sich eifrig bemühen, irgendeine Korrelation zwischen Funkstrahlung und irgendetwas anderem (es sei denn Funkempfang) aufzuspüren.
Ich erinnere mich noch an die Überschrift eines Artikels im Deutschen Ärzteblatt, wo mal wieder eine Studie diskutiert wurde, die erneut nur eine schwache thermische Wirkung auf das Gehirn diagnostizieren konnte: "Restrisiko einer Pudelmütze".
Zitat von FlorianDie physikalische Wirkung jeder Strahlung nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab. Daher dürfte ein Mobilfunkmast auf dem Nachbargebäude tatsächlich mehr Effekt haben als ein ein Kilometer entfernter Fernsehturm.
Korrekt, das weiss sogar ich als Laienphysiker (quadrieren und logarithmieren ist immer gut in Naturwissenschaften, warum ueberlasse ich den Experten).
Nur: Die Senderbertreiber wissen das ja.
D.h. der Fernsehturm sendet im Rahmen seiner angedachten Reichweite ein so starkes Signal aus, dass es auch am Rand noch fuer stoerungsfreies TV-Bild reicht. In 10km Entfernung vom Fernsehturm bekommt man noch genug Signalstaerke um Fernsehen zu koennen, waehrend es bei Mobilfunksendern ja so ist, dass das Signal schon weg sein kein, wenn man nur in einen unguenstig abgeschirmten Raum geht.
Nebenbei: Das Handy in der Tasche ist ja in erster Linie Empfaenger, nicht Sender.
Nochmal: Ich bin Laie und wuerde mich ueber detaillierte Erklaerungen eines Experten freuen. ...aber die o.g. Fakten die man als Verbraucher jeden Tag sehen kann zeigen mir zumindest oberflaechlich, dass vom Fernsehturm mehr Strahlung kommt als vom Mobilfunksender, Entfernung hin oder her.
P.S.: Das macht mir uebrigens wirklich Angst: Das "Anne Will"-Signal strahlt ungefragt durch meinen Koerper, das kann nicht gesund sein
Zitat von F. Alfonzo...aber die o.g. Fakten die man als Verbraucher jeden Tag sehen kann zeigen mir zumindest oberflaechlich, dass vom Fernsehturm mehr Strahlung kommt als vom Mobilfunksender, Entfernung hin oder her.
Ich bin da wirklich absoluter Laie, aber ich kenne mich aufgrund früherer politischer Erfahrungen (würde mir hier kein Mensch abnehmen, wo ich schon mal Mitglied war ) ein wenig in der Argumentation der Strahlungsphobiker aus. Es ist für die nämlich theoretisch nicht grundsätzlich jede Strahlung so gefährlich (praktisch dann aber wohl doch, notfalls muss die Rhetorik angepasst werden). Ganz schlimm und böse sei aber die "gepulste Strahlung", wie sie von Handys und DECT-Telefonen ausgehe.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von RaysonIch bin da wirklich absoluter Laie, aber ich kenne mich aufgrund früherer politischer Erfahrungen (würde mir hier kein Mensch abnehmen, wo ich schon mal Mitglied war ) ein wenig in der Argumentation der Strahlungsphobiker aus. Es ist für die nämlich theoretisch nicht grundsätzlich jede Strahlung so gefährlich (praktisch dann aber wohl doch, notfalls muss die Rhetorik angepasst werden). Ganz schlimm und böse sei aber die "gepulste Strahlung", wie sie von Handys und DECT-Telefonen ausgehe.
Ob man denen mal erklären sollte, daß das normale „analoge“ Fernsehsignal, das jahrelang von jedem Fernsehturm in der Nachbarschaft mit einigen hundert Kilowatt ERP durch die Lande geschickt wurde, auch „gepulst“ war? Vom neuen DVB-T will ich garnicht erst anfangen
Zitat von F.AlfonzoD.h. der Fernsehturm sendet im Rahmen seiner angedachten Reichweite ein so starkes Signal aus, dass es auch am Rand noch fuer stoerungsfreies TV-Bild reicht. In 10km Entfernung vom Fernsehturm bekommt man noch genug Signalstaerke um Fernsehen zu koennen, waehrend es bei Mobilfunksendern ja so ist, dass das Signal schon weg sein kein, wenn man nur in einen unguenstig abgeschirmten Raum geht.
Nebenbei: Das Handy in der Tasche ist ja in erster Linie Empfaenger, nicht Sender.
Nochmal: Ich bin Laie und wuerde mich ueber detaillierte Erklaerungen eines Experten freuen. ...aber die o.g. Fakten die man als Verbraucher jeden Tag sehen kann zeigen mir zumindest oberflaechlich, dass vom Fernsehturm mehr Strahlung kommt als vom Mobilfunksender, Entfernung hin oder her.
Das ist kein ganz einfaches Thema, aber ich werde mich an einer Kurzzusammenfassung versuchen.
Die Qualität einer Funkstrecke wird im Wesentlichen durch drei Dinge bestimmt: einmal die verwendete Frequenz. Funkwellen von der Längst- bis zur Mikrowelle haben extrem verschiedene Ausbreitungsarten, die teilweise auch noch stark Tageszeit- und Wetterabhängig sind. So kann man beispielsweise in Südafrika problemlos europäische Kurz- und Mittelwelle-Radiostationen hören, die UKW-Station „Radio HR3“ aber nicht, egal, wieviel Leistung die in ihre Sendemasten pumpen. Analoges Fernsehen liegt in m.E. etwas vorteilhafteren Frequenzbereichen als Mobilfunk, für DVB-T gibt es quasi keinen Unterschied.
Zwotens beiden zum Einsatz kommenden Antennen. Deren jeweilige Auslegung hat zusammen einen Einfluß, der bedeutend größer ist als beispielsweise der Unterschied, ob daran mein Handfunkgerät oder die ein Gebäude einnehmende 2-MW-Endstufe eines großen kommerziellen Rundfunksenders. Die ideale Antenne muß zum einen zur zu empfangenden Frequenz passen, zum anderen möglichst nur in die gewünschte Richtung wirken. Außerdem ist der Grundsatz „so groß und so hoch wie möglich“. Für den Fernsehempfang hat man normalerweise eine Yagi auf dem Dach, die genau diese beiden Eigenschaften für die Fernsehfrequenzen hat. Im Mobiltelefon sieht die Sache schon anders aus, die Antennen sind hier im Normalfall deutlich suboptimal und werden zudem ständig verstimmt (siehe iPhone 4, Verbindungsabbruch bei falscher Handhaltung). Nachstimmbare Mobiltelefonantennen kommen gerade erst auf den Markt.
Drittens spielt das verwendete Verfahren eine entscheidende Rolle. Hier wird es noch etwas komplizierter, da sehr viele Randbedingungen eine Rolle spielen. Grundsätzlich kann man sagen, je weniger Informationen man übertragen muß und je „digitaler“ das Verfahren ist, desto geringer kann die Qualität der Verbindung sein. Veranschaulicht: wo schon lange kein Fernsehsignal (analog) durchkommt, kann man noch Sprechfunk (analog) betreiben, wenn das nicht mehr klappt, morsen und als letzte Stufen gibt es digitale Spezialverfahren, die quasi „überall durchkommen“. Die digitalen Modulationsverfahren von UMTS und DVB-T dürften hier ungefähr gleichauf liegen, analoges Fernsehen ist deutlich anspruchsvoller. Dafür hat das Mobiltelefon den großen Nachteil, daß es eine dauerhafte bidirektionale Verbindung aufbauen muß, die Gegenstelle also auch die sehr schwachen Signale des Telefons empfangen können sollte. Ein kurzer Aussetzer beim Fernsehen ist nicht weiter schlimm, beim Telefon reißt die Verbindung ab bzw. kann nicht aufgebaut werden.
Die meisten anderen Kriterien treten hinter diesen dreien so weit zurück, daß man sie ohne Probleme vernachlässigen kann.
Sie sehen also, daß die reine Tatsache, daß Sie am Punkt X beispielsweise Fernsehen, aber kein Mobilfunknetz empfangen können, nichts über die Höhe der an diesem Ort vorherrschenden Feldstärken aussagt. Sie können aber in jedem Fall davon ausgehen, daß beide Werte für Sie völlig ungefährlich sind. Die BEMFV legt Höchstgrenzen für die Feldstärken von Sendeanlagen fest – die Anlage darf nicht betrieben werden, wenn sich in den darüberliegenden Bereichen kemand aufhalten könnte. Sie können übrigens für jede Sendestelle die umfangreiche Standortbescheinigung, aus unter anderem diese Werte hervorgehen, bei der für Sie zuständigen Außenstelle der Bundesnetzagentur anfordern. Damit können Sie selbst schnell ausrechnen, welche Feldstärken bei Ihnen daheim durch diesen Sender maximal auftreten können.
Zitat von ElektronIch hoffe wenigstens, dass die Forscher keine Metallkäfige verwendet haben, auf denen sie das Handy platziert haben ;)
Noch nicht einmal das ist sicher. Hier ist der einschlägige Abschnitt aus der Publikation:
Zitat Over five separate experiments, a total of 27 breeding cages were set-up each containing 3 CD-1 female mice and 1 CD-1 male mouse (13 experimental cages and 14 control cages). Each experimental cage was equipped with a muted and silenced 800–1900 Mhz cellular phone with a SAR of 1.6 W/kg placed over the feeding bottle area at a distance of 4.5–22.3 cm from the mice. The cellular phones were then placed on an active call for 24 hours per day and the 33 experimental female mice were exposed throughout gestation (days 1–17). An additional six females were exposed to an active phone for either 9 or 15 hours per day. Each control cage was equipped with a deactivated phone and was kept under the same conditions. To assure equal exposure time independent of the variable length of gestation (18–20 days), at the end of day 17 all phones were removed. On day 18 all female mice were separated and placed in their own cage yielding a total of 39 exposed pregnant females and 42 unexposed pregnant females.
Das Bemerkenswerte an der Untersuchung ist, daß sie insgesamt in der Methodik in Ordnung ist; aber nicht jeder, der einen Mäusekäfig benutzt, kennt sich halt auch mit dem Käfig von Faraday aus.
Übrigens ist dieses Problem, daß wissenschaftliche Spezialisten Gesichtspunkte übersehen, die nicht unmittelbar in ihren Forschungsbereich gehören, weit verbreitet.
Auch die Klimaforschung leidet aus meiner Sicht massiv darunter. Ich habe das kürzlich einmal erwähnt, daß beispielsweise ein Ozeanograph nicht unbedingt etwas von Astrophysik verstehen muß und deswegen vermutlich dazu tendiert, Einflüsse der Sonnenaktivität auf das Klima zu unterschätzen.
Die heutige Forschung ist derart komplex, daß nur immer mehr Interdisziplinarität hilft. Aber sie ist ein schwieriges Geschäft. Denn jeder Forschungsbereich hat seine eigenen Methoden, Denkweisen, ja oft seine eigene Sprache. Und dort, wo man sich selbst nicht auskennt, ist man oft naiv.
Im jetzigen Fall ist das Problem buchstäblich mit Händen zu greifen. Man hätte ja die RF-Strahlung auch im Käfig messen können. Der Kommentator Wood merkt dazu sarkastisch an:
Zitat It should be emphasised that tools do exist to ensure that accurate measurements of SAR in experimental mice can be made
Zitat von ZettelDie Mechanismen in der Retina sind bekannt. Im wesentlichen handelt es sich darum, daß Photopigmente Photonen aufnehmen und dabei in einen energiereicheren Zustand versetzt werden. Hierdurch wird eine Reihe von chemischen Prozessen in Gang gesetzt, die schließlich zu einer Depolarisierung an der Zellmembran führen und damit die Transduktion in Gang setzen.
Das sind höchst komplexe Mechanismen, die sich im Lauf der Evolution entwickelt haben. Wie, lieber Martin, stellen Sie sich das für RF-Strahlen vor, die von einem Handy ausgehen?
Herzlich, Zettel
Nun, lieber Zettel, manchmal glaubt man ein argumentatives Heimspiel zu haben, der Stand der Wissenschaft ist aber immer nur der Stand nach heutigem Datum. Beim Heimspiel wird man manchmal etwas leichtsinnig, deshalb konnte ich mich nicht ganz bremsen und ich wollte Ulrich Elkmann anhand eines Beispiels darauf aufmerksam machen, wie schnell man sich vergaloppieren kann. Dass die Mechanismen in der Retina bekannt sind spielt ja keine Rolle, der biologische Effekt reduziert sich dabei aber jedenfalls nicht auf die energetische Betrachtung.
Ich wollte nicht über andere Effekte spekulieren, ich beschäftige mich nicht mit solchen. Allerdings würden schon geringe elektrisch wirksame Nichtlinearitäten im menschlichen Gewebe Demodulation von RF-Mustern (Pulse oder Pulsfolgen) zur Folge haben, mit einer denkbaren biologischen Wirkung, die nicht viel mit der eigentlichen Energiebetrachtung zu tun haben. Solche Nichtlinearitäten sind mir dort bekannt, wo beispielsweise Metall und Gewebe in Verbindung kommen (Elektroden). Ist es ausgeschlossen, dass auch Moleküle im menschlichen Körper demodulieren? Zur Klarstellung: Sobald RF demoduliert ist, befinden wir uns in dem Bereich niederfrequenterer Ströme. Da gab es doch die Erfahrungen aus früheren Zeiten, dass manche Leute in der Nähe starker Mittelwellensender Radio (im Hörbereich) hören konnten. Anscheinend kam das von Zahnfüllungen, die diese nichtlinearen Eigenschaften hatten (Diodenwirkung).
Immerhin mögen die resultierenden Ströme dann recht gering sein, dass man meinen könnte, dass sie vernachlässigbar sind. Auf der anderen Seite wissen wir von auf schwächsten elektrischen Feldern beruhenden Orientierungssystemen bei Fischen, die ja letztlich auch nur auf biologische Effekte sind.
Ich habe persönlich keine Sorgen, Ängste wegen der Wirkung von Handystrahlung auf mich, ich kann es aber auch nicht mit einem Anspruch auf Wissenschaftlichkeit in Einklang bringen, meine Neugier mal so abzuschalten, nur um einen Punkt zu machen. Die Forschung geht weiter, und ich weiß, dass ich nur ein bisschen weiß
Zitat von MartinIst es ausgeschlossen, dass auch Moleküle im menschlichen Körper demodulieren?
Erklären Sie mir bitte, lieber Martin, was Sie mit dem Demodulieren von Molekülen meinen? Ich kenne den Begriff der Demodulation nur aus der Nachrichtentechnik.
Zitat von MartinZur Klarstellung: Sobald RF demoduliert ist, befinden wir uns in dem Bereich niederfrequenterer Ströme. Da gab es doch die Erfahrungen aus früheren Zeiten, dass manche Leute in der Nähe starker Mittelwellensender Radio (im Hörbereich) hören konnten. Anscheinend kam das von Zahnfüllungen, die diese nichtlinearen Eigenschaften hatten (Diodenwirkung).
Werter Martin, ich fürchte Sie sind da einem Hoax aufgesessen.
Aber selbst wenn: gerade mit NF-Feldern werden wir doch den ganzen Tag bombardiert, da sollte das bisschen Rumgestrome im Backenraum nun wirklich nichts mehr ausmachen.
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