Zitat von vivendiIch halte das zwar für einen Unsinn, bei Namen nicht nach Geschlecht zu unterscheiden, solange die Anrede (Herr, Frau) nicht geschlechtsneutral ist. Denn woher soll ich dann wissen, ob ich einen Korrespondenten (privat und beruflich) mit Herr oder Frau ansprechen soll?
Zumindest an unserer Partnerschule reden sich alle mit dem Vornamen an - und "alle" meint: auch die Schüler die Lehrer, auch die Lehrer die Eltern der Schüler. Ich kann nicht sagen, ob das immer so ist - für meine Kollegen in Tel Aviv ist das aber ganz selbstverständlich. Eine Kollegin berichtete, dass sie eher die Vornamen der Eltern ihrer Schüler kennt als den Familiennamen, so dass sie beim Eintragen in irgendwelchen Listen oder so erst überlegen müsse, wie der Familienname nun sei.
Zitat von vivendi Denn woher soll ich dann wissen, ob ich einen Korrespondenten (privat und beruflich) mit Herr oder Frau ansprechen soll?
Your Highness: Excellency: Votre majeste: Dear professor/doctor XY: Pronomen + Nomen: Genossen: ey Leute: Untermenge eines diplomatischen Problemfelds, von dessen Beackerung seit Jahrhunderten die Verfasser von Briefstellern leben. Gleiches gilt für angemessene Schlußformeln: "ich ersterbe in durchlauchtigster Devotion". Erst vor gut zwanzig Jahren haben die Spanier das vorgeschriebene pseudoaristokratische Dickicht zu roden versucht (angeblich mußte die persönliche Eingabe eines Beamten an einen Vorgesetzten noch auf "Ich lege mich zu Füßen ihrer verehrten Frau Gemahlin" auslaufen). Es wäre doch schade, wenn diese seit Knigge verhöhnte Zopftradition so aussterben würde wie die homerische Fluchkunst der Droschkenkutscher.
Die Eigenheiten der Sprache sind ja oft Vater, pardon: Eltern des Gedankens. Daß die Schweden in Sachen Geschlechtergleichmacherei besonders fortschrittlich sind, liegt vielleicht auch daran, daß die schwedische Sprache nur zwei grammatikalische Genera kennt, nämlich Neutrum und (sagen wir einmal) Nicht-Neutrum, in dem das männliche und weibliche grammatikalische Geschlecht zusammengefallen sind. Von daher ist es ganz einfach und natürlich, Schwedisch geschlechtsneutral zu schreiben, bis auf die peinliche Unschönheit, daß es noch ein männliches und weibliches Personalpronomen gibt, bei dem das natürliche Geschlecht durchschlägt. Das Kunstwort hen soll nun diese letzte Spur eines Unterschieds zwischen Männlein und Weiblein verwischen.
Es gibt natürlich schon ein sächliches Pronomen (det), das aber nicht für Personen verwendet wird.
Letztlich regelt sich aber alles von selbst. Sollte es den Schweden tatsächlich eines Tages gelingen Menschen zu züchten, die zwischen Männlein und Weiblein überhaupt nicht mehr unterscheiden können, so sind diese wegen halbierter Wahrscheinlichkeit des Reproduktionserfolges zum baldigen Aussterben verurteilt...
Zitat Die Eigenheiten der Sprache sind ja oft Vater, pardon: Eltern des Gedankens. Daß die Schweden in Sachen Geschlechtergleichmacherei besonders fortschrittlich sind, liegt vielleicht auch daran, daß die schwedische Sprache nur zwei grammatikalische Genera kennt, nämlich Neutrum und (sagen wir einmal) Nicht-Neutrum, in dem das männliche und weibliche grammatikalische Geschlecht zusammengefallen sind.
In der Frühgeschichte der indogermanischen Sprache(n) gab es auch nur zwei Genera, "belebt" vs. "unbelebt". Das Genus "belebt" hat sich erst später in "mask." und "fem." aufgespalten.
Zitat von FluministLetztlich regelt sich aber alles von selbst. Sollte es den Schweden tatsächlich eines Tages gelingen Menschen zu züchten, die zwischen Männlein und Weiblein überhaupt nicht mehr unterscheiden können, so sind diese wegen halbierter Wahrscheinlichkeit des Reproduktionserfolges zum baldigen Aussterben verurteilt...
Dazu bedarf es keiner utopistischen Sozialklempnerei: Das ist der Istzustand aller entwickelten (post-)industriellen Gesellschaften, einschließlich Japans und Koreas. ("alle":fast alle. Aus Frankreich hört man, daß die Kinderzahl z.Zt. bei 2,01 pro Frau liegt: ob da nicht auch statistisches Wunschdenken hineinspielt? Müsen solche Werte nicht über Jahrzehnte stabil bleiben, um zu wirken? Grenswertig scheint die Angabe in jedem Fall.)
Zitat von FluministLetztlich regelt sich aber alles von selbst. Sollte es den Schweden tatsächlich eines Tages gelingen Menschen zu züchten, die zwischen Männlein und Weiblein überhaupt nicht mehr unterscheiden können, so sind diese wegen halbierter Wahrscheinlichkeit des Reproduktionserfolges zum baldigen Aussterben verurteilt...
Dazu bedarf es keiner utopistischen Sozialklempnerei: Das ist der Istzustand aller entwickelten (post-)industriellen Gesellschaften, einschließlich Japans und Koreas. ("alle":fast alle. Aus Frankreich hört man, daß die Kinderzahl z.Zt. bei 2,01 pro Frau liegt: ob da nicht auch statistisches Wunschdenken hineinspielt? Müsen solche Werte nicht über Jahrzehnte stabil bleiben, um zu wirken? Grenswertig scheint die Angabe in jedem Fall.)
Deshalb bin ich mir in der Tat nicht sicher, ob dieses weit verbreitete Problem westlicher Staat nun eine Fogle der westlichen Kultur ist. Insbesondere da die zwei gewichtigsten nicht-westlichen Industrienationen Japan und Südkorea ebenfalls von dieser (es deutet alles darauf hin) Wohlstandsfolge betroffen sind. Es scheint tatsächlich so zu sein:
Mehr Wohlstand -> weniger Nachwuchs
Kultur hin, Kultur her.
Die Kultur hat natürlich auch ihren Einfluss, aber seit der weltweite Durchschnittswolstand steigt, geht die Geburtenrat weltweit mW zurück. Die Weltbevölkerung wird trotzdem erstmal weiterwachsen, da zwar die Kinderzahl pro Frau weltweit sinkt (es gibt einige Region, die auch bei dieser Entwicklung aus der Reihe tanzen, aber im Grund ist die Abnahme der durchschnittlichen Kinderzahl pro Frau ein weltweite Phänomen, auch in Schwellen- und Entwicklungsländern), erstmal werden jedoch noch eine paar große Schübe von Frauen aus geburtenstarken Jahrgängen ins gebährfähige Alter vorstoßen.
In der Schweiz sind unterdessen Bestrebungen im Gange, nicht nur die biologischen Unterschiede zwischen männlich und weiblich, sondern auch die praktische Anwendung dieser Unterschiede bereits im Kindergarten zum Unterrichtsstoff zu machen ... nur um dann das vermittelte Wissen umgehend mit der Gendergleichheit wieder flach zu walzen. Jeder kann und darf mit jeder/jedem, auf jede Art und Weise, die biologischen Unterschiede haben im wahren Leben keine Bedeutung.
Zitat von Meister PetzNur aus Neugier: Wie hätte wohl diese schwedische Aktion ausgesehen, wenn sich alle an die neuen Gender-Regeln gehalten hätten?
Ebenso aus Neugier: Welche völlig kranken Psychos machen denn bei sowas mit??? Das ist doch für jeden normalen Menschen zum Reißaus nehmen. Ich kriege schon vom Foto einen Würgereflex.
---------------------------------------------------- Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.
Zitat von stefanolixwir waren alle sehr erstaunt, als plötzlich hinter uns einige junge Mädchen die Toilettenboxen enterten.
Lieber Stefanolix, Sie scheinen kein eifriger Diskotheken- oder Abendlokalbesucher zu sein. Dort ist es nämlich nicht unüblich, dass Damen bei großem Andrang vor den ihnen zugewiesenen Toiletten die zumeist verwaisten Kabinen in der Herrenabteilung in Beschlag nehmen.
Zitat von NoricusLieber Stefanolix, Sie scheinen kein eifriger Diskotheken- oder Abendlokalbesucher zu sein. Dort ist es nämlich nicht unüblich, dass Damen bei großem Andrang vor den ihnen zugewiesenen Toiletten die zumeist verwaisten Kabinen in der Herrenabteilung in Beschlag nehmen.
Habe ich an mehreren Folk Festivals erlebt. Es ist offenbar bei den beiden Geschlechtern nicht alles gleich: Frauen haben in der Regel eine kleinere Blase und brauchen auf der Toilette länger als Männer. Würde mich interessieren, wie Frauen darauf reagieren würden, wenn Männer in der Damentoilette auftauchten.
Zitat von vivendiHabe ich an mehreren Folk Festivals erlebt. Es ist offenbar bei den beiden Geschlechtern nicht alles gleich: Frauen haben in der Regel eine kleinere Blase und brauchen auf der Toilette länger als Männer.
Damentoiletten haben in der Regel keine Pissoirs or Pinkelrinnen, desweiteren ist eine Damentoilette nicht einfach nur eine Damentoilette, sondern ein Kommunikationszentrum und eine Beauty-Farm.
Zitat Würde mich interessieren, wie Frauen darauf reagieren würden, wenn Männer in der Damentoilette auftauchten.
Es gibt keinen Grund zur Aufregung, wenn sie die Tür hinter sich schließen, nicht auf den Sitz pinkeln oder kotzen und vor allem sich nicht ins Gespräch einmischen, also am besten so tun, als wären sie gar nicht da.
Genderaktivisten haben davon aber keine Ahnung, vermutlich tragen sie alle Blasenkatheter. Der Genderspass dürfte sowieso mit dem Sexualkundeunterricht sich in Luft auflösen, der mittlerweile kultursensibel nach Geschlechtern getrennt durchgeführt wird oder werden soll.
Zitat von stefanolixwir waren alle sehr erstaunt, als plötzlich hinter uns einige junge Mädchen die Toilettenboxen enterten.
Lieber Stefanolix, Sie scheinen kein eifriger Diskotheken- oder Abendlokalbesucher zu sein. Dort ist es nämlich nicht unüblich, dass Damen bei großem Andrang vor den ihnen zugewiesenen Toiletten die zumeist verwaisten Kabinen in der Herrenabteilung in Beschlag nehmen.
Nein, ich bin kein eifriger Diskotheken- oder Abendlokalbesucher ;-) Ich wollte nur darauf hinaus, dass dort nirgendwo ein »Unisex«-Schild stand, wie es vermutlich bei den Grünen oder bei der Jugendorganisation der Grünen ist. Und dass etliche Besucher des Kirchentags wesentlich älter als ich (Jahrgang 1967) waren, somit diese Gepflogenheiten erst recht nicht kannten.
Zitat von NoricusLieber Stefanolix, Sie scheinen kein eifriger Diskotheken- oder Abendlokalbesucher zu sein. Dort ist es nämlich nicht unüblich, dass Damen bei großem Andrang vor den ihnen zugewiesenen Toiletten die zumeist verwaisten Kabinen in der Herrenabteilung in Beschlag nehmen.
Habe ich an mehreren Folk Festivals erlebt. Es ist offenbar bei den beiden Geschlechtern nicht alles gleich: Frauen haben in der Regel eine kleinere Blase und brauchen auf der Toilette länger als Männer. Würde mich interessieren, wie Frauen darauf reagieren würden, wenn Männer in der Damentoilette auftauchten.
Es ergibt keinen Sinn, als männlicher Besucher einer solchen Veranstaltung auf eine Damentoilette gehen zu wollen. Die WC-Kabinen sind ja in diesem Moment die knappe Ressource. Das kann man auch gut in der Adventszeit im Kaufhaus beobachten.
Zitat von vivendiHabe ich an mehreren Folk Festivals erlebt. Es ist offenbar bei den beiden Geschlechtern nicht alles gleich: Frauen haben in der Regel eine kleinere Blase und brauchen auf der Toilette länger als Männer.
Damentoiletten haben in der Regel keine Pissoirs or Pinkelrinnen, desweiteren ist eine Damentoilette nicht einfach nur eine Damentoilette, sondern ein Kommunikationszentrum und eine Beauty-Farm.
Zitat Würde mich interessieren, wie Frauen darauf reagieren würden, wenn Männer in der Damentoilette auftauchten.
Es gibt keinen Grund zur Aufregung, wenn sie die Tür hinter sich schließen, nicht auf den Sitz pinkeln oder kotzen und vor allem sich nicht ins Gespräch einmischen, also am besten so tun, als wären sie gar nicht da.
Genderaktivisten haben davon aber keine Ahnung, vermutlich tragen sie alle Blasenkatheter. Der Genderspass dürfte sowieso mit dem Sexualkundeunterricht sich in Luft auflösen, der mittlerweile kultursensibel nach Geschlechtern getrennt durchgeführt wird oder werden soll.
Mir fehlt zur Genderdebatte die nötige Erna.
Und ich dachte immer, dass die Zeitschrift »Emma« heißt ;-)
Auch auf dem Männer-WC werden manchmal Dinge besprochen (es erfüllt also auch eine Funktion als Kommunikationszentrum). Ohne auf konkrete Zitate verweisen zu könne: In dem einen oder anderen Buch wurde das gemeinsame männliche Pinkeln wohl auch verarbeitet.
Insgesamt scheint es mir so, als ob vielen Leuten Distanz und Zurückhaltung nicht mehr wichtig sind. Ich würde von selbst nicht auf die Idee kommen, ein Damen-WC zu nutzen und ich hatte das eigentlich auch andersherum vorausgesetzt. Aber die Zeiten ändern sich eben. Es ist letztlich kein Problem mit besonderer Priorität.
Zitat Es ergibt keinen Sinn, als männlicher Besucher einer solchen Veranstaltung auf eine Damentoilette gehen zu wollen. Die WC-Kabinen sind ja in diesem Moment die knappe Ressource. Das kann man auch gut in der Adventszeit im Kaufhaus beobachten.
Das ist immer wieder zu beobachten - in der Kneipe, in der Oper etc. Ich frage mich, warum Architekten die Zahl der Toiletten nicht bedarfsgerecht planen, sondern immer in gleicher Größe (nach qm). Damentoiletten müssten m.E. deutlich größer sein.
Zitat von Gansguoter _______________________ Das ist immer wieder zu beobachten - in der Kneipe, in der Oper etc. Ich frage mich, warum Architekten die Zahl der Toiletten nicht bedarfsgerecht planen, sondern immer in gleicher Größe (nach qm). Damentoiletten müssten m.E. deutlich größer sein. ________________________ "Architectes : tous des imbéciles. Oublient toujours l'escalier des maisons." (Flaubert, Dictionnaire des idées reçues) Most architects are male - unter den Primadonnen wird einem nur Zaha Hadid einfallen.
Eine Frage die ich mir beim Besuch diverse Musikfestivals auch immer stelle wenn der Männeranteil bei über 75% liegt und die dank gesteigertem Konsum von Getränken diese auchnoch öfter aufsuchen müssen.
Scheint also ein generelles Problem zu sein. Ausgewiesene Unisex Toilette haben ich allerdings noch nie gesehen.
Zitat von herkiScheint also ein generelles Problem zu sein. Ausgewiesene Unisex Toilette haben ich allerdings noch nie gesehen.
Hier in den Niederlanden sind Unisex Toiletten relativ normal, unsere Uni hat fast nur Unisex (no pun intended ) Toiletten. Ich schaetze mal dass da auch kulturelle Aspekte mit hinein spielen - Hollaender sehen dass wohl nicht so eng wie Deutsche.
Zitat von herkiScheint also ein generelles Problem zu sein. Ausgewiesene Unisex Toilette haben ich allerdings noch nie gesehen.
Hier in den Niederlanden sind Unisex Toiletten relativ normal, unsere Uni hat fast nur Unisex (no pun intended ) Toiletten. Ich schaetze mal dass da auch kulturelle Aspekte mit hinein spielen - Hollaender sehen dass wohl nicht so eng wie Deutsche.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.