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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 45 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.04.2012 20:11
Gleichheit à la Schweden Antworten

Schweden galt einmal als sozialdemokratisches Musterland. Davon ist wenig geblieben, seit die Schweden konservative Regierungen bevorzugen. Aber trotz dieses politischen Wandels bleibt Schweden offenbar gesellschaftlich ein Musterland der Gleichmacherei.

Abendlaender Offline




Beiträge: 103

15.04.2012 22:02
#2 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Dieser Link auf ein gemeinfreies Bild zeigt ein anderes, früheres Schweden (vgl. 1, 2). Die Umkehrung des Motivs möchte ich mir gar nicht erst vorstellen... Ein Narr, wer allerdings glaubt, es sei irgendwann genug damit: "Sweden’s equality minister has spoken out about the lack of gender equality in Sweden." (8.3.2012)

Fritz ( gelöscht )
Beiträge:

15.04.2012 22:41
#3 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Guter Artikel, Bravo und Danke!
Gruß
Fritz

Numpy Offline



Beiträge: 113

15.04.2012 23:42
#4 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich Ihren Artikel immer nur in Teilparagraphen lesen konnte - und auch die Quelle nur überflogen habe. Die Wut, die diese Salamisozialisten in mir erzeugen, ist einfach so unbegreiflich.

Scheibe für Scheibe wird der Mensch seiner Individualität beraubt bis es nur noch eine graue Masse von Dronen ist.

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

16.04.2012 00:26
#5 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Zitat von Numpy
Scheibe für Scheibe wird der Mensch seiner Individualität beraubt bis es nur noch eine graue Masse von Dronen ist.

Drohn_Innens (m/w/s)

----------------------------------------------------
Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

16.04.2012 00:35
#6 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Um irgendwen zu zitieren (sinngemäß zumindest): "Wer nicht aus der Geschichte lernen möchte, muss das Rad halt zweimal erfinden": Solche Experimente mit radikaler Geschlechtsneutralität sind doch schon vorher gescheitert; am eindrücklichsten in diversen Kibbuzim:

http://www.heretical.com/wilson/rkibbutz.html

ich könnte mir aber vorstellen, daß es politisch höchst unkorrekt wäre, zumal in Schweden, daraus wie auch immer geartete Lehren zu ziehen. Grundsätzliches zur ganzen Debatte bzw. des Menschenbildes, das dahintersteht (das des menschlichen Geistes als tabula rasa, ausgehend von Locke) findet sich bei Steven Pinker, The Blank Slate http://en.wikipedia.org/wiki/The_Blank_Slate (dt. Das unbeschriebene Blatt. Die moderne Leugnung der menschlichen Natur. Berlin Verlag, Berlin 2003).

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

16.04.2012 01:33
#7 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Die Partikel "hen": für Gedankenexperimente in der Literatur, gemeinhin unter "SF" subsumiert, ist das ein unlösbares Problem - solche Formen sind ja, seis als Utopie, sei's für "fremde Lebensformen", durchaus durchgespielt worden. Ursula K. Le Guin hat es in "The Left Hand of Darkness", deren Bewohner nur zum Zweck und Zeitpunkt der Fortpflanzung Geschlechtsmerkmale ausbilden, es wohlbedacht bei "he" belassen; Greg Egan hat in "Diaspora" zukünftige Androiden durchgehend mit "ver" bezeichnet - eine beständige Irritation im Lesefluß.
Ansonsten kommt es kulturübergreifend in Sachen Vornamen zu Grenzfällen, ohne daß es groß stört: Kim ist in Asien männlich, wie Kiplings Hansdampf-in-allen Gassen - Kim Novak nicht; Nikita ist im Russischen kein weiblicher Vorname (außer bei "La femme Nikita" http://fr.wikipedia.org/wiki/Nikita_(film,_1990)) - das Objekt der Begierde in Elton Johns Song ist auch keine Dame http://en.wikipedia.org/wiki/Nikita_(song). Der englische Kolumnist Auberon Waugh beschwerte sich vor gut 20 Jahren nach einem USA-Besuch über die Marotte der Amerikaner, ihre Kinder so zu benennen, daß sie niemand vom Namen her einordnen könne, worauf diverse wits befanden, jemand, dessen Vater Evelyn hieß, solle sich da nicht aus dem Fenster lehnen... http://en.wikipedia.org/wiki/Evelyn_Waugh

vivendi Offline



Beiträge: 663

16.04.2012 02:32
#8 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Ich nehme an, im Zuge dieser unsäglichen und unsinnigen Gleichmacherei werden dann auch öffentliche Toiletten und Gemeinschaftsduschen (in Sportstadien, Schulen, Schwimmbädern) nicht mehr nach Geschlecht unterschieden: Linda (m) darf dann dort pinkeln, wo es ihm/ihr gefällt (oder wo es etwas zu sehen gibt, das in der gleichmacherischen Eintönigkeit etwas prickelnde Abwechslung verspricht).
Bei dieser Gelegenheit müsste man auch sportliche Wettkämpfe geschlechtsneutral organisieren. Im Tennis würde dann Serena Federer gegen Roger Williams spielen, im Fussball würden in der Verteidung Adelheid Linksaussen (früher männlich) und Hans Rechtsaussen (früher weiblich) stehen.

Im Kaufhaus werden die Abteilungen für Damen- und Herrenwäsche, für Damen- und Herrenkosmetik zusammengelegt. Nylonstrümpfe, Strings, Mieder, Maskara, Lippenstift werden dann wohl auch unabhängig von körperlichen Geschlechtsmerkmalen getragen ... oder aber als "sexistisch" verboten.

Ich freue mich schon auf meine Hochzeit mit Lars (früher weiblich, heute geschlechtsneutral), das (die) mit kurzgeschnittenen Haaren, flachgepressten Brüsten und Bart (künstlich) im schwarzen Frack erscheint.

Ich frage mich nur, was Eltern dazu bewegen kann, ihren Kindern Namen zu geben, die ein wesentliches Merkmal ihrer Perönlichkeit bewusst unterdrücken.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.04.2012 04:22
#9 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Zitat von vivendi
Ich nehme an, im Zuge dieser unsäglichen und unsinnigen Gleichmacherei werden dann auch öffentliche Toiletten und Gemeinschaftsduschen (in Sportstadien, Schulen, Schwimmbädern) nicht mehr nach Geschlecht unterschieden: Linda (m) darf dann dort pinkeln, wo es ihm/ihr gefällt (oder wo es etwas zu sehen gibt, das in der gleichmacherischen Eintönigkeit etwas prickelnde Abwechslung verspricht).

Aus dem Artikel von Nathalie Rothschildt:

Zitat
Social Democrat politicians have proposed installing gender-neutral restrooms so that members of the public will not be compelled to categorize themselves as either ladies or gents.

(restroom ist die Toilette)

Zitat von vivendi
Bei dieser Gelegenheit müsste man auch sportliche Wettkämpfe geschlechtsneutral organisieren.

Nathalie Rothschildt:

Zitat
The Swedish Bowling Association has announced plans to merge male and female bowling tournaments in order to make the sport gender-neutral.

Sie sehen, lieber vivendi, es ist nicht einfach, mit der Satire der Wirklichkeit voraus zu sein.

Herzlich, Zettel

flobotron Offline



Beiträge: 280

16.04.2012 07:28
#10 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von vivendi
Bei dieser Gelegenheit müsste man auch sportliche Wettkämpfe geschlechtsneutral organisieren.

Nathalie Rothschildt:

Zitat
The Swedish Bowling Association has announced plans to merge male and female bowling tournaments in order to make the sport gender-neutral.

Sie sehen, lieber vivendi, es ist nicht einfach, mit der Satire der Wirklichkeit voraus zu sein.




In letzlicher Konsequent müssten dann allerdings sportliche Wettkämpfe verboten werden. Zeigen sie doch deutlich auf, dass Menschen eben nicht gleich sind.

mfg flobotron

dirk Offline



Beiträge: 1.538

16.04.2012 09:03
#11 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Zitat von Zettel
Schweden galt einmal als sozialdemokratisches Musterland. Davon ist wenig geblieben, seit die Schweden konservative Regierungen bevorzugen. Aber trotz dieses politischen Wandels bleibt Schweden offenbar gesellschaftlich ein Musterland der Gleichmacherei.



Wass ich bei Genderpolitikern nie verstehe ist: Müsste deren erste Forderung nicht die Aufhebung jeglicher Frauenquoten sein? Gerader da (im Grunde genommen nur da) wird doch das Geschlecht zu einem bedeutendem Unterscheidungsmerkmal.

Und ich tue mich auch schwer damit, in folgendem keinen Widerspruch zu sehen. Einerseits werden Erwachsene Menschen für so unfrei gehalten, dass sie das, was andere vorleben, als Erwartungshaltung an sich selber verstehen, von der sie sich selber nicht lösen können. Determinismus bis ins Erwachsenenleben. Anderseits sollen aber Kinder so frei sein, dass sie sich selbstständig und ohne Orientierung durch Erwachsene aufwachsen können.

Wie ist es möglich einerseits so zu denken als seien Charakteristika menschlichen Verhalten wie Präferenzen durch das soziale Umfeld determiniert,ja quasi nur von Rollenvorbildern abgeguckt, aber gleichzeitig eine "Störung" des Systems zu sehen, wenn die "falschen" Charakteristika abegschaut werden. Was aber sind denn die "falschen", wenn Menschen keine autonomen Charakteristika haben?

Auch wenn sich das nicht verallgmeinern lässt, wird der Widerspruch bei Positionen innerhalb der Grünen in den 70ern/80ern deutlich. Erwachsene Frauen seien so unfrei, dass ihr Leben von Rollenerwartungen geprägt sei, Kinder aber seien so selbstbestimmt, dass eine freie Sexualitzät zwischen Kindern und Erwachsenen möglich sei.

dirk Offline



Beiträge: 1.538

16.04.2012 09:12
#12 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Putzig finde ich auch, wie Gendertheoretiker Transsexuelle und Hermaphroditen für sich vereinnahmen (Keine Kategorisierung des Geschlechts, etc...). Dabei ist deren Existenz geradezu der Widerspruch zur Gendertheorie schlechthin. Es gibt Menschen, die - entgegen ihrer Erziehung, der "Rollenerwartung", ja sogar ihrer Geschlechtsmerkmale - sich im falschen Körper glauben. Männer, die sich als Frauen fühlen. Und operierte Zwitter, die lieber das andere (oder gar kein) Geschlecht hätten. Offenbar also spielt bei der Geschlechtsidentität noch etwas anderes eine Rolle als die Erziehung, als die gesellschaftliche Erwartungshaltung. Und es gibt keinen grund zu Annahme, dass dieses andere unkorreliert ist mit dem biologischem Geschlecht. Im Gegenteil, diese unkorreliertheit von aussen zu erzwingen - und genau darauf läuft Genderpolitik hinaus - setzt den einzelnen Individuuen genau dem Zwang aus, den man in der jetzigen Gesellschaft herbeiphantasiert.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

16.04.2012 09:36
#13 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Diese Art von Diskussion entsteht ja nicht "auf der Straße", sondern in Milieus, wo man die Zeit & Muße hat, solche Probleme in die Welt zu setzen und wo eine Umsetzung keine große Umstellung erfordert, sondern höchstens zusätzliche GleichstellungsbeauftragtInnenpostenbesetzungsgremien in die Welt setzt. Wenn man jetzt bei "öffentlichen Toiletten" daher das Adjektiv streicht, fällt einem [neutrum!] natürlich gleich das Vorbild ein:
http://en.wikipedia.org/wiki/Ally_McBeal
"Cage & Fish (which becomes Cage/Fish & McBeal or Cage, Fish, & Associates towards the end of the series), the fictional law firm where most of the characters work, is depicted as a highly sexualized environment, symbolized by its unisex restroom."

Tischler ( gelöscht )
Beiträge:

16.04.2012 10:24
#14 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Aufruf: Fachkräftemangel in Schweden

Therapeuten dieser Welt, auf nach Schweden, Arbeit wartet!

moise trumpeter Offline



Beiträge: 236

16.04.2012 15:31
#15 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten
stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

16.04.2012 15:32
#16 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Zitat von vivendi
Ich nehme an, im Zuge dieser unsäglichen und unsinnigen Gleichmacherei werden dann auch öffentliche Toiletten und Gemeinschaftsduschen (in Sportstadien, Schulen, Schwimmbädern) nicht mehr nach Geschlecht unterschieden: Linda (m) darf dann dort pinkeln, wo es ihm/ihr gefällt (oder wo es etwas zu sehen gibt, das in der gleichmacherischen Eintönigkeit etwas prickelnde Abwechslung verspricht).
Bei dieser Gelegenheit müsste man auch sportliche Wettkämpfe geschlechtsneutral organisieren. Im Tennis würde dann Serena Federer gegen Roger Williams spielen, im Fussball würden in der Verteidung Adelheid Linksaussen (früher männlich) und Hans Rechtsaussen (früher weiblich) stehen.



Ich habe das Uni-Sex-Gehabe auf der Toilette beim Kirchentag in Dresden als Teilnehmer einer politischen Veranstaltung im großen Kongresszentrum miterlebt. Dort waren auch Veteranen der Politik vertreten, also Männer in einem sehr gesetzten Alter. In der Pause haben einige Herren die Herrentoilette aufgesucht und wir waren alle sehr erstaunt, als plötzlich hinter uns einige junge Mädchen die Toilettenboxen enterten. Offenbar war implizit vereinbart, die Geschlechtertrennung aufzuheben. Es stand wirklich nirgendwo ein Schild, das darauf hingewiesen hätte. Das ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, die (als solche ausgeschriebene) Damentoilette zu benutzen …

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

16.04.2012 15:41
#17 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Zitat von moise trumpeter
Noch zwei hübsche Links zu dem Thema:

http://www.dijg.de/gender-mainstreaming/...reformbewegung/
http://de.wikipedia.org/wiki/David_Reimer



Ich sehe das DIJG als eine Quelle an, die auf jeden Fall sehr gründlich zu hinterfragen ist. Man befasst sich dort z.B. auch mit solchen Themen:

Zitat von DIJG
Das DIJG begann damals, sich intensiv mit der Ursachenforschung sowie mit Therapie- und Veränderungsmöglichkeiten bei ungewünschten homosexuellen Empfindungen zu befassen.

In der Folge dieser Arbeit wurde das DIJG assoziierter Partner der Psychotherapeutenvereinigung NARTH (National Association for Research and Therapy of Homosexuality), Partner der internationalen jüdischen Vereinigung JONAH (Jews Offering New Alternatives for Healing) und Gründungsmitglied des Zusammenschlusses PATH (Positive Alternatives to Homosexuality).



Also in klaren Worten: Man will Homosexualität heilen und ist zu diesem Zweck mit ähnlichen Einrichtungen vernetzt. Ich finde die Idee absolut gruselig. Ich halte es für anmaßend, dieser Bestrebung auch noch (a) einen christlichen und (b) einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben.

Tischler ( gelöscht )
Beiträge:

16.04.2012 16:03
#18 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

...es waren einmal 2 kleine Jungs, die wünschten sich eine Puppe und einen Puppenbuggy zu
Weihnachten und der Weihnachtsmann tat wie ihm aufgetragen ward.
Die beiden kümmerten sich sehr gut um “Paula”.
Erzählten Geschichten, brachten zu Bett.
Kaum 4 Monate im Kindergarten, mit überdeutlicher Frauenquote in allen Altersklassen,
begann für “Paula” der soziale Abstieg.
Sie wurde mit Farbe bemalt, an den Marterpfahl gebunden und aufs übelste gefoltert.
“Paulas” Buggy wurde der persönliche Rennwagen der beiden.

Soviel zu geschlechtlich determiniertem Verhalten!

vivendi Offline



Beiträge: 663

16.04.2012 16:40
#19 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Es gibt meines Wissens keine glaubhaften (oder nach menschlicher Logik nachvollziehbare) Beweise dafür, dass man mit Spielzeug Kinder in eine geschlechterspezifische Rolle drängen kann.
Meine beiden Enkeltöchter (3 und 5 Jahre) hatten bisher immer die absolut freie Wahl des Spielzeugs, der Bücher oder Videos. beide Elternteile (darf man noch Mutter oder Vater sagen?) führen ihre Partnerschaft ohne geschlechterspezifische Zwänge ("es" (er) und "es" (sie) kochen, bügeln, staubsaugen wechselweise je nach Lust, Laune und Notwendigkeit, beide sind beruflich tätig, beide haben ein Auto.

Im Spielzeug der beiden Kinder finden sich zwar 2 Autos, ein Traktor und eine Holzeisenbahn, die allerdings ignoriert werden. Beliebt sind Stofftiere, Plastiktiere, Bücher und Videos mit Tieren, Prinzessinnen, Feen. Ist zu befürchten, dass durch die Vorbildfunktion die Kinder später den Wunsch haben, wie Tiere oder Prinzessinnen zu leben?

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

16.04.2012 16:48
#20 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Zitat von dirk

Wass ich bei Genderpolitikern nie verstehe ist: Müsste deren erste Forderung nicht die Aufhebung jeglicher Frauenquoten sein? Gerader da (im Grunde genommen nur da) wird doch das Geschlecht zu einem bedeutendem Unterscheidungsmerkmal.


Du verstehst die Strategie nicht richtig Es geht doch gar nicht darum, Gleichheit wirklich herzustellen, sondern immer wieder ständig mit Maßnahmen gegen die überall freudig diagnositizierte Ungleichheit vorzugehen. Dass sich die Gleichheitsbestrebungen letztlich nie wirklich realisieren lassen, ist dabei nicht Bug, sondern Feature.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Gansguoter Offline



Beiträge: 988

16.04.2012 16:51
#21 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Zitat von vivendi
beide Elternteile (darf man noch Mutter oder Vater sagen?)



In der Schweiz nicht - "Mutter" und "Vater" sind diskriminierend, man soll "Elternteil" oder "das Elter" (!!!) sagen. Der Leitfaden der Schweizer Bundesregierung zum "geschlechtergerechten" Formulieren hier: http://www.bk.admin.ch/dokumentation/spr...ex.html?lang=de

Gansguoter Offline



Beiträge: 988

16.04.2012 17:02
#22 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann
Ansonsten kommt es kulturübergreifend in Sachen Vornamen zu Grenzfällen, ohne daß es groß stört



Hier gibt es sicher Unterschiede in den Nationalsprachen und -kulturen. In den USA herrscht ja offenbar größte Freiheit in der Namensgebung, wie ein Ex-Präsident seine Tochter nach dem Londoner Stadtteil Chelsea nennen kann wegen positiver Erinnerungen an diesen Stadtteil, wo ein musikalischer Vater seine Tochter nach der Anweisung aus den Noten "con dolcezza" nennen möchte, woraus ein Standesbeamter, der des Italienischen nicht mächtig ist, ein "Condoleeza" macht. Hier in Deutschland erwartet man ja doch, dass ein Name zu dem Geschlecht seines Trägers passt. Andererseits sind die Namen in Deutschland in der Regel semantisch undurchsichtig; niemand denkt bei einem Wolfgang an "der wie ein Wolf schleicht", bei Dietmar an "berühmt im Volk".

In Israel wiederum sind die Namen oft sehr durchsichtig: Vered "Rose", Yaffa "schön", Ori "Löwe", Alon "Eiche", Yarden "Jordan", Doron "Geschenk" etc. Für uns wäre solche derart semantisch durchsichtigen Namen sehr eigenartig. Gleichzeitig werden diese Namen teilweise für Jungen wie für MÄdchen vergeben (Yarden, Doron).

DavidHarnasch Offline



Beiträge: 24

16.04.2012 20:06
#23 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Eine Kultur ist mir persönlich bekannt, in der einige Namen geschlechtsneutral sind: Die jüdisch-hebräische. Meine Freundin heißt beispielsweise Rotem, das bedeutet "Wüstenginster". Rotem wird zwar häufiger für Mädchen als für Jungs gewählt, ist aber auch als männlicher Vorname durchaus gängig. Ebenfalls neutral sind z.B. "Mor" (Myrthe), "Or" (Licht), Yuval (Fluss), Ma'ayan (Quelle), Almog (Koralle), Schachar (Sonnenaufgang).

vivendi Offline



Beiträge: 663

16.04.2012 20:47
#24 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Zitat von DavidHarnasch
Eine Kultur ist mir persönlich bekannt, in der einige Namen geschlechtsneutral sind: Die jüdisch-hebräische. Meine Freundin heißt beispielsweise Rotem, das bedeutet "Wüstenginster". Rotem wird zwar häufiger für Mädchen als für Jungs gewählt, ist aber auch als männlicher Vorname durchaus gängig. Ebenfalls neutral sind z.B. "Mor" (Myrthe), "Or" (Licht), Yuval (Fluss), Ma'ayan (Quelle), Almog (Koralle), Schachar (Sonnenaufgang).



Ich halte das zwar für einen Unsinn, bei Namen nicht nach Geschlecht zu unterscheiden, solange die Anrede (Herr, Frau) nicht geschlechtsneutral ist. Denn woher soll ich dann wissen, ob ich einen Korrespondenten (privat und beruflich) mit Herr oder Frau ansprechen soll?

Aber grundsätzlich sollte die Namensgebung den Eltern überlassen bleiben. Der Staat hat sich da, ausser in extremen Ausnahmen, nicht einzumischen.

Dahlmanns Offline




Beiträge: 5

16.04.2012 21:35
#25 RE: Gleichheit à la Schweden Antworten

Lieber Zettel,

Ihr Artikel hat mich daran erinnert, wie einer meiner polnischen Bekannten vor kurzem erschüttert von seiner Dienstreise nach Schweden erzählte. Er habe dort ungewollt zwei Damen verstimmt, indem er der einen die Tür aufgehalten habe, der anderen in den Mantel habe helfen wollen.


Ihr
Dahlmanns

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