Zitat von YossarianNur, dass es meiner Erinnerung nach in diesem Land einmal eine Presse gab, die nicht Politik machen wollte, sondern informieren und nebenher noch eine Sparte mit "Meinungen" hatte.
Gab es die wirklich? Ich bin mir da unsicher. Nach meiner subjektiven Erinnerung gab es die, aber das kann auch der normale "gute alte Zeit"-Reflex sein. Objektive Belege für eine bessere Pressequalität früher kenne ich nicht.
Eher ist plausibel, daß die Qualitäts- und Neutralitätsprobleme immer da waren. Nur daß man (ohne Internet) die ersten nicht durch Überprüfung bemerken kann und man die zweiten wohl erst richtig erkennt, wenn man einige Erfahrung gemacht hat.
Zitat von Zettel Es geht darum, ob die Kultur eines Landes ein Sammelsurium aus allem ist, was es dort an Religionen und Sitten und Gebrächen gerade gibt, oder ob sich Kultur durch die Integration, durch die Assimilation an eine Tradition auszeichnet, die über Jahrhunderte, manchmal Jahrtausende gewachsen ist.
Die Frage wäre jetzt auch beantwortet, ihr kleingläubigen Islamleugner und Geschichtsfälscher:
Zitat von Europahistoriker Mazyek"Das europäische Abendland steht ganz klar auch auf muslimisch-morgenländischen Beinen. Wer das leugnet, betreibt Geschichtsfälschung"
Zitat von Zettel Es geht darum, ob die Kultur eines Landes ein Sammelsurium aus allem ist, was es dort an Religionen und Sitten und Gebrächen gerade gibt, oder ob sich Kultur durch die Integration, durch die Assimilation an eine Tradition auszeichnet, die über Jahrhunderte, manchmal Jahrtausende gewachsen ist.
Die Frage wäre jetzt auch beantwortet, ihr kleingläubigen Islamleugner und Geschichtsfälscher:
Zitat von Europahistoriker Mazyek"Das europäische Abendland steht ganz klar auch auf muslimisch-morgenländischen Beinen. Wer das leugnet, betreibt Geschichtsfälschung"
Zitat von C.Die Frage wäre jetzt auch beantwortet, ihr kleingläubigen Islamleugner und Geschichtsfälscher:
Zitat von Europahistoriker Mazyek"Das europäische Abendland steht ganz klar auch auf muslimisch-morgenländischen Beinen. Wer das leugnet, betreibt Geschichtsfälschung"
Wenn es denn wahr wäre. Das Morgenland, auf dem das Abendland basiert, hat nur herzlich wenig mit dem Islam zu tun.
"Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande!" Und nimm den Staat weg, dann bleiben unorganisierte Räuber zurück!
Zitat von Fluminist“Religionsfreiheit gehört zu Deutschland!”
Das wäre eine kaum bestreitbare historische Tatsache. Schließlich hat das jahrhundertelange Ringen um dieses wichtige menschliche Grundrecht hier in Europa, unter wesentlicher Beteiligung der Deutschen, stattgefunden, angefangen mit der Reformation.
Historische Tatsachen und Grundrechte ja, aber bitte doch nicht ranzige Legenden: nein, die Religionsfreiheit began nicht mit der Reformation - diese war in dieser Hinsicht ein großer Schritt zurück.
In Deutschland ist das Ideal in der Tat "in hohem Maße verwirklicht", doch haben das manche - Regierende und andere - nicht so ganz begriffen. Daß Religionsfreiheit eben nicht nur für das sozial-politisch akzeptierte Mittelmaß gilt.
"Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande!" Und nimm den Staat weg, dann bleiben unorganisierte Räuber zurück!
Zitat von lois janenein, die Religionsfreiheit began nicht mit der Reformation
Da stimme ich voll zu.
Zitat diese war in dieser Hinsicht ein großer Schritt zurück.
Aber hier nicht.
Richtig ist, daß sich im Zuge der Reformation auch genug Glaubensfanatiker getummelt haben, die mit Religionsfreiheit überhaupt nichts im Sinn hatten.
Aber eine zentrale Aussage der Reformation ist eben schon, daß jeder Mensch selber für seinen Glauben zuständig ist - das ist der Kern der Religionsfreiheit.
Zitat von lois janenein, die Religionsfreiheit began nicht mit der Reformation
Da stimme ich voll zu.
Zitat diese war in dieser Hinsicht ein großer Schritt zurück.
Aber hier nicht.
Richtig ist, daß sich im Zuge der Reformation auch genug Glaubensfanatiker getummelt haben, die mit Religionsfreiheit überhaupt nichts im Sinn hatten.
Aber eine zentrale Aussage der Reformation ist eben schon, daß jeder Mensch selber für seinen Glauben zuständig ist - das ist der Kern der Religionsfreiheit.
Die Reformation hat, wenn ich das richtig sehe, zunächst einmal Glaubensfreiheit erstritten. Sie ging dort wieder verloren, wo danach das Prinzip cuius regio eius religio galt.
Die eigentliche Wurzel der heutigen Religionsfreiheit in demokratischen Rechtsstaaten ist aber die Aufklärung, aus der die religiöse Toleranz in Friedrichs Preußen ebenso hervorging wie der Laizismus der Französischen Republik.
Die Aufklärung und die Reformation haben ihre gemeinsame Wurzel in der Entwicklung, die mit der Frührenaissance in Italien begann und die das "bürgerliche Individuum" hevorbrachte - frei, selbstverantwortlich, seinem Gewissen verantwortlich und nicht der Autorität der Kirche.
Zitat von ZettelDie Aufklärung und die Reformation haben ihre gemeinsame Wurzel in der Entwicklung, die mit der Frührenaissance in Italien begann und die das "bürgerliche Individuum" hevorbrachte - frei, selbstverantwortlich, seinem Gewissen verantwortlich und nicht der Autorität der Kirche.
Ist das nicht ein wenig zu einfach? Das "frei, selbstverantwortlich und nur seinem Gewissen verantwortlich" war meines Wissens bereits im christlichen Glauben angelegt. Dieser Grundgedanke, der natürlich jene störte, denen die Kirche vor allem als Machtapparat diente, konnte gerade deswegen von der Aufklärung aufgegriffen und ausgebaut werden. Und wurde es gerade deswegen in anderen Regionen dieser Welt eben nicht. Die Aufklärung entstand nicht voraussetzungslos aus dem Nichts, auch wenn es sich Religions"kritiker" noch so sehr wünschen, sondern eher "aus der Tiefe des (christlichen) Gedankenraumes".
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Gar so einfach, daß die schon Aufklärer großmütig jedem seinen eigenen Glauben zugestanden und in diesem Sinne Religionsfreiheit propagiert hätten, scheint es mir auch nicht zu sein. Viele von ihnen waren nämlich überzeugte Rationalisten, also Anhänger eines mit der (christlichen) Religion in einem gewissen Widerspruch stehenden Glaubensgebildes, und so schmeckt etwa bei Voltaire, Diderot und Co. ein deutlicher antichristlicher Ton vor. Auf den praktischen Nenner, nämlich die französische Revolution, gebracht, hieß das die Religionen verschiedener Ausprägung nicht tolerieren, sondern durch den reinen atheistischen Rationalismus ersetzen.
So waren es am Ende vielleicht doch die protestantischen Theologen des 19. Jahrhunderts, die der Beliebigkeit des Glaubens zum (hoffentlich!) endgültigen Durchbruch verholfen haben, indem sie das Christentum durchaus rational und historisch begründen wollten und so ad absurdum geführt haben.
Die Religionsfreiheit, die wir heute genießen, ist eben wirklich die Frucht eines jahrhundertelangen Ringens hin und her. So etwas sollte man nicht zugunsten einer momentanen politischen Opportunität in den Wind schreiben.
Zitat von ZettelDie Aufklärung und die Reformation haben ihre gemeinsame Wurzel in der Entwicklung, die mit der Frührenaissance in Italien begann und die das "bürgerliche Individuum" hevorbrachte - frei, selbstverantwortlich, seinem Gewissen verantwortlich und nicht der Autorität der Kirche.
Ist das nicht ein wenig zu einfach? Das "frei, selbstverantwortlich und nur seinem Gewissen verantwortlich" war meines Wissens bereits im christlichen Glauben angelegt.
Ja, das stimmt. Wesentlich unter dem Einfluß der antiken Philosophie. Da setzt das Selbstdenken mit der ionischen Naturphilosophie ein; und in Sokrates (in diesem Fall nicht nur dem Platos, denn so ähnlich schildert es auch Xenophon) findet dieses Beharren auf der Autonomie des Einzelnen ja bereits seine Personifizierung.
Zitat von Rayson Dieser Grundgedanke, der natürlich jene störte, denen die Kirche vor allem als Machtapparat diente, konnte gerade deswegen von der Aufklärung aufgegriffen und ausgebaut werden. Und wurde es gerade deswegen in anderen Regionen dieser Welt eben nicht. Die Aufklärung entstand nicht voraussetzungslos aus dem Nichts, auch wenn es sich Religions"kritiker" noch so sehr wünschen, sondern eher "aus der Tiefe des (christlichen) Gedankenraumes".
Der aber eben seinerseits nicht aus dem Nichts kam; siehe oben.
Für die Entstehung der Aufklärung war aber das Christentum, soweit ich sehe, eher von geringer unmittelbarer Bedeutung (aber lieferte natürlich den geistesgeschichtlichen Hintergrund, über den wir uns einig sind):
Es begann um die Wende zum 17. Jahrhundert mit dem Dreigestirn Francis Bacon, Galilei und Descartes, den Vätern des modernen Denkens. Alle drei - was bis dahin selten gewesen war - Intellektuelle, wenn man so will Philosophen, die nicht aus der Theologie kamen. Galilei hatte zunächst Medizin studiert, dann Mathematik. Descartes war Berufssoldat, wenn auch mit klassischer Bildung. Bacon war Jurist und Staatsmann.
Da entstand ein säkulares Denken - nicht gegen das Christentum, aber im wesentlichen ohne das Christentum. Das setzte sich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit zwei großen, beide auf dem Dreigestirn basierenden Strömungen fort, die gemeinsam die Grundlage für die Aufklärung legten: In Kontinentaleuropa der Rationalismus, wie ihn Leibniz und Spinoza verkörperten, in England ein skeptischer Empirismus, wie ihn schon Locke vorberetete und wie Hume ihn dann im 18. Jahrhundert ausgearbeitet hat.
Beides gehört zur Aufklärung, wie sie sich dann im 18. Jahrhundert entfaltete: Die Rationalität und die Skepsis. Das ist das Spannungsfeld, in dem aus meiner Sicht auch heute noch jeder steht, der sich der Aufklärung verpflichtet fühlt.
Ich glaube, jetzt bin ich a bisserl ins Dozieren gekommen. Sei's drum.
Zitat von ZettelIch glaube, jetzt bin ich a bisserl ins Dozieren gekommen. Sei's drum.
Ist doch gar nicht schlecht. Es ist immer gut mal an die Grundlagen erinnert zu werden (das mag ich auch eigentlich an diesem Blog) Allerdings: Ist
Zitat aber lieferte natürlich den geistesgeschichtlichen Hintergrund, über den wir uns einig sind
und hier meine ich vor allem das Wort "Hintergrund" nicht eine Verniedlichung? Bei "Hintergrund" muß ich immer an ein Rauschen denken, daß eigentlich nichts zur Sache tut. Ist denn das wirklich so?
Aprops Monika Maron. Sie wird mir ewig in Erinnerung bleiben, wegen folgender zutreffender Aussage:
Zitat Auch wenn die DDR sich als Staat nicht legitimieren konnte, so verstand sie es doch, Loyalitäten an sich zu binden, wie von Sigrid Meuschel eindrucksvoll gezeigt: durch die Utopie einer rundum glücklichen, gerechten, gleichen und sorgenfreien Gesellschaft irgendwann in der Zukunft; durch eine gegenwärtig geleistete Gleichheit unter den „Normalbürgern“ auf niedrigem Niveau bei gleichzeitiger Diskriminierung und Ausgrenzung von Minderheiten; durch ihren deklaratorischen Antifaschismus und die Suggestion eines totalen Bruchs mit dem Nationalsozialismus, der die Menschen von einer schmerzhaften Aufarbeitung ihrer eigenen nationalsozialistischen Vergangenheit entband, bei gleichzeitiger Kontinuität alter Mentalitätsbestände, die auch schon mitgeholfen hatten, das NS-Regime zu etablieren (antiwestliche, antikapitalistische, antiaufklärerische, antiindividualistische, auch antikirchliche und antisemitische Ressentiments).
Es geht darum, ob die Kultur eines Landes ein Sammelsurium aus allem ist, was es dort an Religionen und Sitten und Gebrächen gerade gibt, oder ob sich Kultur durch die Integration, durch die Assimilation an eine Tradition auszeichnet, die über Jahrhunderte, manchmal Jahrtausende gewachsen ist.
Zitat von WELTBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zur Toleranz gegenüber Muslimen aufgerufen. In einer interaktiven Telefonkonferenz mit CDU-Mitgliedern sagte die Parteivorsitzende am Mittwochabend auf die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehöre: "Wir sollten offen sein und sagen, ja, es ist ein Teil von uns."
Dann bin ich auch offen und sage, dass in mir kein Stück Islam steckt. Noch idiotischer als Tinas Offenheit ist dieses "wir" und "uns" Gesülze.
Zitat von WELTMerkel fügte hinzu: "Vielleicht sollten wir als Christen uns auch wieder mehr Gedanken über unsere Religion machen und mehr über das Christentum sprechen, als Angst zu haben vor dem Islam ."
Zitat Dann bin ich auch offen und sage, dass in mir kein Stück Islam steckt. Noch idiotischer als Tinas Offenheit ist dieses "wir" und "uns" Gesülze.
Wir sind alle eh' schon so offen, daß man sich fragen muß, ob wir noch ganz dicht sind. Um ganz offen zu sein: Wer sagt, daß er jetzt ganz offen ist, meint ganz offensichtlich das Gegenteil.
ratloser
(
gelöscht
)
Beiträge:
27.09.2012 18:54
#40 RE: Zitat des Tages: Warum der Islam nicht zu Deutschland gehört
Zitat von WELTBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zur Toleranz gegenüber Muslimen aufgerufen. In einer interaktiven Telefonkonferenz mit CDU-Mitgliedern sagte die Parteivorsitzende am Mittwochabend auf die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehöre: "Wir sollten offen sein und sagen, ja, es ist ein Teil von uns."
Dann bin ich auch offen und sage, dass in mir kein Stück Islam steckt. Noch idiotischer als Tinas Offenheit ist dieses "wir" und "uns" Gesülze.
Zitat von WELTMerkel fügte hinzu: "Vielleicht sollten wir als Christen uns auch wieder mehr Gedanken über unsere Religion machen und mehr über das Christentum sprechen, als Angst zu haben vor dem Islam ."
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