Diese Marginalie hat ein doppeltes Motiv: Die Meldungen über eine erneute Verteuerung des privaten Wohnungsbaus als Folge der "Energiewende", die vor einigen Tagen durch die Medien gingen; und einen Hinweis auf eine Untersuchung zur Berichterstattung über Fukushima, den ich patzer zu verdanken habe.
Blub
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25.09.2012 20:03
#2 RE: Marginalie: Aktuelles und Hintergründiges zur "Energiewende"
Aber dafür werden die Folgekosten der Besitzer oder Mieter für Energie deutlich geringer ausfallen und in der Gesamtbilanz über die 50 Jahre Nutzungszeit einer Immobilie wird das massive Einsparungen zur Folge haben.
Zitat von Blub im Beitrag #2 Aber dafür werden die Folgekosten der Besitzer oder Mieter für Energie deutlich geringer ausfallen und in der Gesamtbilanz über die 50 Jahre Nutzungszeit einer Immobilie wird das massive Einsparungen zur Folge haben.
Ist das ein dezenter Hinweis darauf, dass die Schere zwischen arm und reich noch weiter aufklappen wird? Wer reich genug ist, um die neue EnEV bezahlen zu können, wird weniger laufende Kosten haben. Wer sich dagegen nur einen Altbau leisten kann, der wird durch die hohen Nebenkosten keine großen Sprünge mehr machen können...
ratloser
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25.09.2012 22:08
#5 RE: Marginalie: Aktuelles und Hintergründiges zur "Energiewende"
Zitat von hein im Beitrag #4Ist das ein dezenter Hinweis darauf, dass die Schere zwischen arm und reich noch weiter aufklappen wird? Wer reich genug ist, um die neue EnEV bezahlen zu können, wird weniger laufende Kosten haben. Wer sich dagegen nur einen Altbau leisten kann, der wird durch die hohen Nebenkosten keine großen Sprünge mehr machen können...
Das ist ein schöner Anlaß für mehr Umverteilung...sorry...für mehr soziale Gerechtigkeit....
Ein wunderbares Beispiel für die deutsche Haltung zu Fukushima fand ich vor ein paar Wochen in einer Lokalzeitung. Überschrift: "Ein Jahr nach Fukushima: Gedenken an 15.000 Tote." da kann man doch eigentlich nur resigniert sagen: ohne Worte...
Und noch eine Zahl, die ich heute im Radio hörte: Deutschland liegt mit seiner Eigenheimquote auf dem vorletzten Platz in Europa. Von wegen Nation der Häuslebauer...
Zitat von ahs im Beitrag #6Ein wunderbares Beispiel für die deutsche Haltung zu Fukushima fand ich vor ein paar Wochen in einer Lokalzeitung. Überschrift: "Ein Jahr nach Fukushima: Gedenken an 15.000 Tote." da kann man doch eigentlich nur resigniert sagen: ohne Worte...
Zitat von ahs im Beitrag #7Und noch eine Zahl, die ich heute im Radio hörte: Deutschland liegt mit seiner Eigenheimquote auf dem vorletzten Platz in Europa. Von wegen Nation der Häuslebauer...
Jeder, der schon mal ein Haus gebaut hat, respektive mit dem Gedanken spielte, ein Haus zu bauen, weiß, warum so wenige bauen...wir gaben nach zwei Jahren Rechtsstreit wegen fehlender Nachbarschaftseinwilligung und Obstruktion durch das zuständige Bauamt unsere Baupläne auf...zur Miete wohnt´s sich auch gut...
Zitat Wie konnte es dazu kommen, daß ein intelligentes, zivilisiertes Volk in einen Zustand kollektiver Besoffenheit gerät, in dem es sich für den Irrwitz dieser "Energiewende" entschied?
Was heißt schon "intelligent"? Der Mensch ist "vernunftgegabt/vernunftfähig", handelt zumeist aber irrational...vielleicht führt das schwere Erbe der "Romantik" dazu, dass die Deutschen noch ein kleinwenig irrationaler sind, als andere westliche Gesellschaften?
xanopos
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26.09.2012 09:24
#10 RE: Marginalie: Aktuelles und Hintergründiges zur "Energiewende"
Zitat von Blub im Beitrag #2 Aber dafür werden die Folgekosten der Besitzer oder Mieter für Energie deutlich geringer ausfallen und in der Gesamtbilanz über die 50 Jahre Nutzungszeit einer Immobilie wird das massive Einsparungen zur Folge haben.
Das würde voraussetzen, dass die Häuslbauer so weit in die Zukunft planen. In der Realität planen die gerade mal bis zur Fertigstellung, sehr oft gibt beobachte diesen Fall: Haus fertig, Scheidung. Würde der Staat nicht billige Energie für immer versprechen, ich sag nur Spritpreiskorridor, Heizkostenzuschuss, etc., würden die Leute von sich aus Energiesparen. Ich nenne diesen Staat schizophren, auf der einen Seite wird die CO2-Produktion subventioniert, auf der anderen Seite immer schärfere Grenzwerte vorgibt.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Die Meldungen über eine erneute Verteuerung des privaten Wohnungsbaus als Folge der "Energiewende", die vor einigen Tagen durch die Medien gingen ...
Da stellen die Medien aber einen falschen Zusammenhang her. Die "Energiewende" wg. Fukushima betrifft ja die Stromversorgung. Strom spielt aber für die Wohnungsheizung in Deutschland kaum eine Rolle.
Die Wärmedämmungsvorschriften sind letztlich eine Folge der Klimahysterie. Eine zwar verwandte, aber doch eigenständige Thematik.
Zitat von Blub im Beitrag #2Aber dafür werden die Folgekosten der Besitzer oder Mieter für Energie deutlich geringer ausfallen ...
Nein. Die wesentlichen Einsparungen sind schon durch die seit Jahren geltenden Vorschriften erreicht worden. Der Wärmeenergieverbrauch eines modernen Neubaus ist schon ziemlich niedrig. Die Einsparungen, die jetzt noch erzielt werden sollen, sind vergleichsweise gering und stehen in keinem Verhältnis zu den enormen Mehrkosten.
Insbesondere sind das theoretische Einsparungen. Im praktischen Leben wird dann doch mal gelüftet oder die Haustür aufgemacht - und schon sind die auf dem Papier eingesparten Wärmemengen wieder futsch.
Sinnvoller wäre es, über die Warmwasserversorgung nachzudenken. Da können (je nach Verbrauch und Lage/Ausrichtung des Hauses) Solarkollektoren fast rentabel sein. Aber genau die werden von den subventionierten und sinnlosen PV-Modulen vom Dach verdrängt ...
Zitat von ahs im Beitrag #7Und noch eine Zahl, die ich heute im Radio hörte: Deutschland liegt mit seiner Eigenheimquote auf dem vorletzten Platz in Europa.
Das ist leider schon lange so. Und weniger Ergebnis des Öko-Wahnsinns (der unterscheidet nicht zwischen Eigentum und Miete), sondern Folge sozialdemokratischer Politik seit dem Krieg: Steuerlich wurde im wesentlichen der Mietwohnungsbau begünstigt, der Immobilienkauf wird mit hohen Zusatzkosten belastet (Notar, Grunderwerbssteuer ...) und es gibt eine exzessive Mieterschutzgesetzgebung.
Zitat Steuerlich wurde im wesentlichen der Mietwohnungsbau begünstigt, der Immobilienkauf wird mit hohen Zusatzkosten belastet (Notar, Grunderwerbssteuer ...) und es gibt eine exzessive Mieterschutzgesetzgebung.
In Berlin hat's die Verwaltung fertiggebracht, die Grundsteuer fünf Jahre rückwirkend zu erhöhen. (Man könne die ja auf die Mieter umlegen. Aber versuchen Sie mal, einem seit einem Jahr ausgezogenen Mieter eine Grundsteuernachzahlung für seine alte Wohnung zu entlocken.) Kunststücke wie diese und die dräuenden nahzu unkalkulierbaren Kosten für die energetische Sanierung von 38cm-Wänden haben uns dazu gebracht, zu verkaufen. Wenn das Mietshaus nicht gerade in einer begehrten Wohnlage liegt, können immer höhere Nebenkosten nur durch Verringerung der Nettokaltmiete aufgefangen werden und die Rentabilität geht zum Teufel.
Zitat von Thomas Pauli im Beitrag #14In Berlin hat's die Verwaltung fertiggebracht, die Grundsteuer fünf Jahre rückwirkend zu erhöhen. (Man könne die ja auf die Mieter umlegen. Aber versuchen Sie mal, einem seit einem Jahr ausgezogenen Mieter eine Grundsteuernachzahlung für seine alte Wohnung zu entlocken.)
Mal unabhängig davon, ob die rückwirkend erhöhte Grundsteuer rechtens ist, können Sie einem Mieter, der bereits ausgezogen ist, nach mehr als sechs Monaten nicht mehr mit Nachforderungen kommen. Wenn er noch bei Ihnen wohnt, haben Sie für die Abrechnung in der Regel ein Jahr Zeit.
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
Zitat ber dafür werden die Folgekosten der Besitzer oder Mieter für Energie deutlich geringer ausfallen und in der Gesamtbilanz über die 50 Jahre Nutzungszeit einer Immobilie wird das massive Einsparungen zur Folge haben.
Gäbe es massive Einsparungen, warum machen dann nicht ale Bauherren die Wärmedämmung von sich aus? Sind die alle doof?
Ihrem Beitrag liegt implizit die Annahme zu Grunde, dass die Menschen zu dumm wären um ihren eigenen Vorteil zu erkennen und die Regierung sie daher zu ihrem Glück zwingen muss. Diese Annahme ist aber unrealistisch. Man darf getrost davon ausgehen, dass der Einzelne recht genau weiß, was für ihn sinnvoll ist. Und gerade bei einem Hausbau - typischerweise der größten Einzelinvstitition, die ein Mensch in seinm Leben tätigt - darf man davon ausgehn, dass er sich sehr genau überlegt, was sinnvoll ist und was nicht.
Das ist ja gerade das schöne an der Marktwirtschaft, dass jeder EINZELNE eine für sich individuell sinnvolle Entscheidung treffen kann. Denn es gibt ja ganz verschiedene Lebensumstände: Vielleicht eine Ferienhütte, die nur im Sommer bewohnt ist. Oder unterschiedliche Anforderungen im sonnigen Freiburg, im windigen Flensburg oder in einem schattigen Gebirgstal. Vielleicht unterschiedliche Komfortanprüche (der eine schläft gerne mit offenen Fenster, der andere möchte es kuschelig warm, dem dritten reichen 19 Grad Innentemperatur, der vierte zieht sich halt einen Pulli an und heizt dafür weniger und der fünfte hat eine Pollenallergie und will deshalb die Fenster immer geschlossen haben). Bis hin zu unterschiedlichen Zeithorizonten (eine Investition, die sich erst nach Jahrzehnten rechnet setzt voraus, dass man "für die Ewigkeit baut". Vielleicht will jemand aber nur ein preiswertes Fertighaus für die nächsten 30 Jahre?) Eine Bundesverordnung kann auf das alles keine Rücksicht nehmen. Letzten Endes ist das also eine Einschränkung der Freiheit des Einzelnen - letztlich begründet damit, dass man dem Einzelnen nicht zutraut, seine eigenen Interessen so gut zu erkennen wie ein wohlwollender Beamter in Berlin.
xanopos
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26.09.2012 12:41
#18 RE: Marginalie: Aktuelles und Hintergründiges zur "Energiewende"
Zitat von Florian im Beitrag #17Das ist ja gerade das schöne an der Marktwirtschaft, dass jeder EINZELNE eine für sich individuell sinnvolle Entscheidung treffen kann.
Ersetzen wir das Marktwirtschaft durch freie Gesellschaft, sonst glauben Außenstehende hier ist Treffpunkt eines Haufen Marktradikaler. Das schöne an der freien Gesellschaft ist das man sinnvolle Entscheidungen treffen kann. Man darf auch sinnlose Entscheidungen treffen. Mit dem Konsequenzen muss man dann aber leben (oder unter Umständen auch nicht mehr). Wie heißt es so schön: Live Free or Die
Zitat von R.A. im Beitrag #13 Das ist leider schon lange so. Und weniger Ergebnis des Öko-Wahnsinns (der unterscheidet nicht zwischen Eigentum und Miete), sondern Folge sozialdemokratischer Politik seit dem Krieg: Steuerlich wurde im wesentlichen der Mietwohnungsbau begünstigt, der Immobilienkauf wird mit hohen Zusatzkosten belastet (Notar, Grunderwerbssteuer ...) und es gibt eine exzessive Mieterschutzgesetzgebung.
Da kann durchaus noch ein größerer Bogen geschlagen und etwas weiter in die Vergangenhei gegangen werden.
Zitat von R.A. im Beitrag #11Da stellen die Medien aber einen falschen Zusammenhang her. Die "Energiewende" wg. Fukushima betrifft ja die Stromversorgung. Strom spielt aber für die Wohnungsheizung in Deutschland kaum eine Rolle.
Ich habe das so interpretiert, dass mit dem Ausstieg aus der Atomkraft (vorerst) CO2-Schleudern übernehmen müssen, und damit die CO2-Reduktionsziele der Regierung nicht mehr eingehalten werden können. Zur Kompensation müssen die Häuslebauer ran.
Na ja, wenn nur Wenige zu diesen Konditionen bauen, müssen dem Bürger halt weitere Daumenschrauben angelegt werden.
Zitat von ahs im Beitrag #6Ein wunderbares Beispiel für die deutsche Haltung zu Fukushima fand ich vor ein paar Wochen in einer Lokalzeitung. Überschrift: "Ein Jahr nach Fukushima: Gedenken an 15.000 Tote." da kann man doch eigentlich nur resigniert sagen: ohne Worte...
Es geht zwar nicht um Fukushima, sondern um russische Atom-U-Boote, aber hey?! Die Überschrift klingt doch gut. Damit jetzt jeder weiß: diese Fukushima-Katastrophe mit den 15.000 Toten bedroht nun mit den bösen Strahlen sogar die Arktis und die Fische in der Barentssee, die morgen auf unserem Teller liegen ... alles klar?
Es geht zwar nicht um Fukushima, sondern um russische Atom-U-Boote, aber hey?! Die Überschrift klingt doch gut. Damit jetzt jeder weiß: diese Fukushima-Katastrophe mit den 15.000 Toten bedroht nun mit den bösen Strahlen sogar die Arktis und die Fische in der Barentssee, die morgen auf unserem Teller liegen ... alles klar?
Was ich dabei nicht verstehe ist; da liegen drei sowjetische Atom-U-Boote auf dem Grund der Arktischen See und von denen soll nun die "Gefahr einer Umweltkatastrophe" ausgehen. Wieso? Was ist an den U-Booten so schlimm? Die Atom-Reaktoren können es nicht sein, denn Atomkraft ist absolut sauber und vollkommen sicher. Also, was ist es?
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