Seit ein paar Tagen frage ich mich, ob die Bereitschaft zur Kapitulation vor islamistischen Gewalttätern mit den Besonderheiten unserer christlichen Tradition zu tun hat ...: http://zettelsraum.blogspot.com.es/2012/...mistischen.html
Ich würde hinter dieser Ausweitung der Bergpredigt in eine, nun, Kant'sche Maxime, die flächendeckend alles Handeln überwölben soll, der Einfluß der Gandhi'schen Gewaltlosigkeit sehen: im allgemeinen Verständnis ein Heiliger, der nach eben diesem Verständnis aufgezeigt hat, daß diese Methode handfesten Erfolg verspricht. Dieselbe (Erwartungs)-Haltung wurde dann später auf den Dalai Lama übertragen (daß die Erfolgsbilanz im Fall Tibets weniger beeindruckt, wird im Gutmenschendiskurs eher weniger thematisiert). Genausogut könnte sich hier ein spätes Echo des Tolstoischen Pazifismus zeigen. Von der christlichen Tradition her gilt scheints, daß diese Aufwertung zum allgemeinen Prinzip sich ja durchaus bei kleinen Gruppen (vulgo "Sekten", oder im Diskurs der Frühen Neuzeit: "Schwärmer") findet: bei vielen Pietisten, den Shakern, den Mennoniten: die Verweigerung des Waffendienstes dürfte ein guter Indikator sein. Hier steht dann das "persönliche Gewissen" gegen die Autorität der Staatskirche; und ist somit im modernen Verständnis von vornherein positiv konnotiert.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2Einfluß der Gandhi'schen Gewaltlosigkeit ... Dalai Lama ... Tolstoische[r] Pazifismus ... vulgo "Sekten", oder im Diskurs der Frühen Neuzeit: "Schwärmer"...
Danke für die Ergänzung. Das spielt sicher alles mit rein. Aber es ist lange Zeit nicht so dominant geworden.
Symptomatisch: Seit ca. 30 Jahren war es im privaten Gespräch nicht mehr begründungsbedürftig, Wehrdienst zu verweigern, sondern Wehrdienst zu leisten.
Ich würde einige Textfitzelchen aus der sog. Bergpredigt nicht dieser selbst oder gar dem Konvolut der Hl. Schriften verwechseln und diese wiederum nicht mit dem ja nun lange bekannte Christentum. Für eine nüchterne zivilisatorische / politische Antwort auf den Islam erscheint mir das ungeeignet. mfG
Denn der wahre Rationalist ist "Semi-Pazifist" und lebt nach der Maxime
"ich fange niemals an"
Wenn man aber selbst angegriffen wird (und nur dann !) gilt es, sich mit aller Härte und Entschlossenheit ohne die geringste Rücksicht auf den Angreifer zu verteidigen.
[Man sehe mir dieses - erweiterte - Reposting aus einem anderen thread nach: aber hier paßt es einfach besser (& es handelt sich um einen klassischen Fall der "Verfertigung des Gedankens beim Schreiben [& v.a. hinterher]".]
Gert Buurmann weist auf Tapfer im Nirgendwo auf eine garstige Volte im Empörungs-&-Entschuldigungskarussel hin, die bis jetzt anscheinend allen anderen Betrachtern entgangen ist: an dieses Kunstwerk mag der eine-oder-andere wohl gedacht haben (ganz unbekannt ist es ja nicht) - aber daß es staatlich gefördert & unterstützt wurde, war mir zumindest neu.
Aber Moment 1mal: ist dieses Werk denn überhaupt blasphemisch? Man kann dieses work of art ja als sowohl banal wie auch den Gipfel der Geschmacklosigkeit – eine billige Pöbelei auf Sextanerniveau, Titanic läßt grüßen – empfinden. Aber ein Verteidiger könnte immerhin einwenden, daß der Künstler einen (einen? den!) zentralen Punkt des christlichen Glaubens – nämlich die Menschwerdung Gottes, der sonst in erbaulichen Weihnachtsliedern & Ostereiersammeln banalisiert wird, auf schockhafte Weise deutlich macht – und eben anders als in der klassischen Bildtradition, wo dies über die Passion vermittelt wird – da wird Christus bespieen und gequält – aber das wird dann auch auf die Myriaden der mittelalterlichen Heiligen übertragen und “wirkt” nicht mehr. Daß das “inter faeces et urinam nascimur” (wir sind zwischen Kot & Jauche geboren) der alten Kirchenlehre eben nicht (nur) dazu dient, die Sexualität zu verteufeln, sondern die Menschennatur ziemlich treffend bezeichnet, die Gott annimmt, damit die Erlösung stattfinden kann. Man braucht den Glauben an diese Lehre ja nicht zu teilen, aber das ist nun einmal der Inhalt des christlichen Dogmas.
Daraus leitet sich auch wohl gerade dieser Passus der Bergpredigt her: Christus wehrt sich eben nicht, und die Gläubigen nehmen dies als Vorbild: die imitatio Christi. Historisch dürfte das durch die Entstehungszeit während der Zeit der Christenverfolgungen bedingt sein; und in der späteren Glaubenspraxis führt das oft zu sehr unersprießlicher Philistrosität (das englische "holier than thou"), aber darum geht es hier nicht.
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25.09.2012 07:58
#7 RE: Die Bergpredigt und unser Zurückweichen vor dem Islamismus
Zitat von Herr im Beitrag #1Seit ein paar Tagen frage ich mich, ob die Bereitschaft zur Kapitulation vor islamistischen Gewalttätern mit den Besonderheiten unserer christlichen Tradition zu tun hat ...: http://zettelsraum.blogspot.com.es/2012/...mistischen.html
Ich denke, opportunistisches Ausagieren verdient keine pseudospirituelle Rationalisierung...der gutmenschliche Narzist empört und wehrt sich doch sehr gerne...natürlich nie, wenn er ernsthafte persönliche Risiken eingehen müsste...und kaum gegen politisch inkorrekte Verletzungen seines Wertekanons (Z.B. die massenhafte Christenverfolgung in vielen muslimisch dominierten Regionen)...
Unter Ausblendung des letztendlich gewalttätigen, intoleranten und Dominanz fordernden Kerns der islamischen Ideologie die Aggression nicht im mordenden und brandschatzenden Mob, sondern in einem obskuren Filmchen zu sehen, von dem sehr wahrscheinlich nur der "Trailer" existiert, ist billig....man bleibt in der narzistisch aufwertenden moralisch überlegenen Position...unterwirft sich vorbeugend den Ansprüchen einer Ideologie, von der man fürchtet, dass man ihr realpolitisch...alltäglich konkret nichts entgegenzusetzen hat und huldigt seinem negativen Fixstern "dem" Westen...inkarniert in den USA und Israel (kein Zufall, dass anfänglich berichtet wurde, der Film sei von "50 Juden" finanziert worden...kein Zufall dass der glücklich eingeborene Verleger Augstein junior die USA und Israel als die Mütter des Mobs suggerierte).
Wir bedienen uns der äußeren Realität, um mit Hilfe ihrer unsere innere Realität zu bestätigen...die Vernunft ist meistens Sklave der Emotion...
Die Religion ist hierbei nur ein Tool, jedoch nichts Ursächliches...
Einige interessante Gedanken zum Zusammenhang von moralischem Relativismus, Schuldkomplex und Religion hat Paul Edward Gottfried in seinem Buch Multiculturalism und the Politics of Guilt dargelegt... http://mises.org/misesreview_detail.aspx?control=220
Zitat "Liberal Protestant theology is entirely compatible with the managerial state's evolution into a regime promoting victim self-esteem. Without administrative assaults against biological and social distinctions, argue liberal Protestants, the sin of discrimination would rage even more fiercely"
Zitat von Herr im Beitrag #1Seit ein paar Tagen frage ich mich, ob die Bereitschaft zur Kapitulation vor islamistischen Gewalttätern mit den Besonderheiten unserer christlichen Tradition zu tun hat ...: http://zettelsraum.blogspot.com.es/2012/...mistischen.html
Lieber Herr,
die christliche Tradition, selbst wenn sie unterbewusst einen Platz findet, hat nichts mit der Kapitulation vor islamistischen Gewalttätern zu tun. Sie spielt eine Rolle, wenn es zu Attacken auf das Christentum und auf christliche Werte kommt, Christenverfolgung und Beleidigung des christlichen Glaubens erzeugen nur wenig Schlagzeilen, auch die Kirchen gehen damit zurückhaltend um.
Zitat von Deutsche WelleIn der sudanesischen Hauptstadt Khartum war es am Wochenende zu Ausschreitungen gegen die christliche Minderheit gekommen. Hunderte Muslime brannten am Samstagabend eine katholische Kirche nieder. Mehrere Zeitungen berichteten, die Muslime hätten zunächst Südsudanesen beleidigt und dann das Gebäude angezündet. Die Feuerwehr habe den Brand nicht löschen können. Eine Zeitung berichtete, auf dem Gelände hätten sich auch eine Schule und Schlafräume befunden. Während der Sudan muslimisch geprägt ist, leben im Süden vor allem Christen und Anhänger von Naturreligionen.
Für Ludwig Greven war das kein Anlass zur Zurückhaltung zu mahnen oder überhaupt ein Wort darüber zu verlieren, denn "Provokationen, selbst Blasphemie, dürfen sein, wenn sie aufklärerisch wirken."
Die Diskussion der letzten Tage über die Ausschreitungen und eventuellen Lehren daraus ist grotesk und wider besseren Wissens. Diejenigen, die randaliert, gemordet und Brände gelegt haben, brauchen dafür weder Film noch Karikaturen, sie werden immer einen Anlass finden und wenn es zur Feier des 11.9.2001 ist.
Es ist richtig, dass es sich hier um eine kleine Minderheit innerhalb des islamischen Spektrums handelt. Die Verdammung des Videos halte ich sowohl für Ausrede als auch für ein Ablenkungsmanöver, verglichen mit dem was sonst im internet kursiert ist es an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Die Rufe nach Einschränkung der Meinungsfreiheit, sei es durch Selbstzensur, sei es durch Verschärfung des Blasphemieparagraphen sind entweder verlogen wie bei Greven oder Trittbrettfahrerei wie bei CSU. Bergpredigt oder Matthäus 26,52 stehen im Widerspruch zu einem Blasphemieparagraphen.
Die Verdammung des Trailers hat nichts mit Einknicken vor Gewalt zu tun, sondern mit außen- und innenpolitischen Positionen. Westerwelle möchte den arabischen Frühling weiterhin in ungetrübtem Glanz erleben und ist dabei zur sehr vielen Zugeständnissen bereit, es geht dabei nicht zuletzt um Geschäfte mit der islamischen Welt. Dafür kann man natürlich auch die Muslimbrüder zu moderaten Muslimen adeln.
Innenpolitisch steht verständlicherweise die innere Sicherheit im Vordergrund. Auch wenn es sich um eine geringe Zahl handelt, die tatsächlich zur Gewalt greifen, könnte der Schaden enorm sein. Desweiteren hat Pro Deutschland durch seine Ankündigung der öffentlichen Vorführung von wasauchimmer den wackeren Kämpfern gegen Rechts einen Bärendienst erwiesen und die Diskussion vom eigentlichen Übel abgelenkt.
Der Riesling gehört zu Deutschland.
ratloser
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25.09.2012 09:35
#9 RE: Die Bergpredigt und unser Zurückweichen vor dem Islamismus
Es ist richtig, dass es sich hier um eine kleine Minderheit innerhalb des islamischen Spektrums handelt. ...Innenpolitisch steht verständlicherweise die innere Sicherheit im Vordergrund. Auch wenn es sich um eine geringe Zahl handelt, die tatsächlich zur Gewalt greifen, könnte der Schaden enorm sein. Desweiteren hat Pro Deutschland durch seine Ankündigung der öffentlichen Vorführung von wasauchimmer den wackeren Kämpfern gegen Rechts einen Bärendienst erwiesen und die Diskussion vom eigentlichen Übel abgelenkt.
Das in diesen Tagen von unterschiedlichen Seiten immer wieder vorgebrachte Argument der niedrigen Zahl halte ich für pures Wunschdenken. Es mag sein, dass die Zahl derjenigen, die auf die Straße gingen und Gewalt ausübten, gering war, aber sie wurden von der Masse ihrer Mitgläubigen weder daran gehindert, noch authentisch hierfür verurteilt.
Die islamische Ideologie ist in ihren Wurzeln ein tribalistisches Regelsystem, das absolute Loyalität einfordert. Die Verachtung alles "Ungläubigen", der eigene Chauvinismus und die funktionale Beziehung zu Gewalt und vorsätzlicher Täuschung im Umgang mit den Ungläubigen sind in diesem System tief verankert.
Untersuchungen sowohl in muslimischen Communitys in westlichen Ländern als auch in muslimisch dominierten Ländern zeigen, dass die archaischen Denkmuster der islamischen Ideologie breit verankert sind. Schon vor der "arabischen Revolution" sprach sich die überwiegende Mehrheit der Ägypter zum Beispiel für die Einführung der Sharia und eine aktiv feindliche Politik gegen die Juden aus. Die Konfliktlinien liegen wesentlich tiefer, als von vielen angenommen oder zugegeben.
Sollte es zu einem offenen Konflikt zwischen dem Anspruch der Muslime auf weitgehende Autonomie in westlichen Ländern und dem Anspruch der westlichen Gesellschaften auf die allgemeine Gültigkeit ihrer Regeln kommen, würde ich nicht darauf bauen, dass die Mehrheit der Muslime loyal gegenüber den westlichen Gesellschaften ist.
Der islamische Kadavergehorsam bricht sich ja selbst bei vielen vorgeblich säkularisierten, "linken" Muslimen in der Kultur- und Sozial"wissenschafts"industrie reflexhaft Bahn, wenn Aspekte des Islam öffentlich kritisch thematisiert werden.
Es gibt nur eine Emanzipation vom Islam, jedoch nicht im Islam.
Das in diesen Tagen von unterschiedlichen Seiten immer wieder vorgebrachte Argument der niedrigen Zahl halte ich für pures Wunschdenken. Es mag sein, dass die Zahl derjenigen, die auf die Straße gingen und Gewalt ausübten, gering war, aber sie wurden von der Masse ihrer Mitgläubigen weder daran gehindert, noch authentisch hierfür verurteilt.
Auch wenn es wie ein Einzelfall aussehen mag und besondere Umstände vorliegen könnten, sollte nicht der energische Widerstand in Bengasi übersehen werden.
Zitat von WELTAm Freitag hatten zunächst 30.000 Menschen in Bengasi gegen die Erstürmung des US-Konsulats am 11. September demonstriert, bei der der US-Botschafter in Libyen und drei weitere Amerikaner getötet wurden. Die radikale Miliz Ansar al Scharia steht unter dem Verdacht, einen Protest gegen einen antiislamischen Schmähfilm für den Angriff auf das Konsulat ausgenutzt zu haben. Bis zum frühen Samstagmorgen stürmten Tausende die Stützpunkte zweier islamistischer Milizen. Dabei kamen laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur vier Demonstranten ums Leben, mindestens 70 wurden verletzt.
In Kairo sollen die Ausschreitungen in einer Art Flashmob vor allem von den Ultras einiger Fußballclubs ausgegangen sein.
Es ist schwierig zu sagen, was die Masse der Gläubigen denkt und ob sie überhaupt so gläubig ist, wie weithin kolportiert wird. Ich halte es für etwas viel verlangt zu erwarten, dass sich die Gegner der militanten Demonstranten in den Kampf werfen, es ist die Aufgabe von Polizei oder wahlweise Militär. ich erwarte auch nicht von den friedliebenden Berlinern, dass sie sich bei den alljährlichen Maifestspielen der Revolutionären 1.Mai Demo entgegenstellen.
Zitat von ratloserSollte es zu einem offenen Konflikt zwischen dem Anspruch der Muslime auf weitgehende Autonomie in westlichen Ländern und dem Anspruch der westlichen Gesellschaften auf die allgemeine Gültigkeit ihrer Regeln kommen, würde ich nicht darauf bauen, dass die Mehrheit der Muslime loyal gegenüber den westlichen Gesellschaften ist.
Ich schränke das auf die Islamverbände und ihre Gefolgschaft ein, die zwar beachtlich ist, aber nicht die Mehrheit der Einwanderer und deren Nachkommen aus mehrheitlich islamischen Ländern entspricht. Es ist für mich ein Unding, dass sich Bundesregierung und Landesregierungen von diesen Vereinen auf der Nase herumtanzen lassen.
Zitat Der islamische Kadavergehorsam bricht sich ja selbst bei vielen vorgeblich säkularisierten, "linken" Muslimen in der Kultur- und Sozial"wissenschafts"industrie reflexhaft Bahn, wenn Aspekte des Islam öffentlich kritisch thematisiert werden.
Guter Punkt, aber auch hier sehe ich, dass das ausdrücklich gewünscht ist und gefördert wird, sei es von staatlicher Seite, sei es von Stiftungen und entsprechend euphorisch medial begleitet wird.
Zitat von Ulrich Elkmann...Kant'sche Maxime, die flächendeckend alles Handeln überwölben soll...
Vielleicht aber, lieber Ulrich Elkmann, ist es nur eine geläufige Verbrämung der Trauben, die viel zu sauer sind. Aber nicht, weil sie zu hoch hingen, sondern weil sie von einem gewalttätigen Schläger bewacht werden.
Zitat von Ulrich Elkmann...Kant'sche Maxime, die flächendeckend alles Handeln überwölben soll...
Vielleicht aber, lieber Ulrich Elkmann, ist es nur eine geläufige Verbrämung der Trauben, die viel zu sauer sind. Aber nicht, weil sie zu hoch hingen, sondern weil sie von einem gewalttätigen Schläger bewacht werden.
Herzlich, Thomas
Die Äpfel der Hesperiden sind aber nun nicht der christlichen Traditionslinie des Abendlandes entnommen.
ratloser
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25.09.2012 13:05
#13 RE: Die Bergpredigt und unser Zurückweichen vor dem Islamismus
Es ist schwierig zu sagen, was die Masse der Gläubigen denkt und ob sie überhaupt so gläubig ist, wie weithin kolportiert wird. Ich halte es für etwas viel verlangt zu erwarten, dass sich die Gegner der militanten Demonstranten in den Kampf werfen, es ist die Aufgabe von Polizei oder wahlweise Militär. ich erwarte auch nicht von den friedliebenden Berlinern, dass sie sich bei den alljährlichen Maifestspielen der Revolutionären 1.Mai Demo entgegenstellen.
Zitat von ratloserSollte es zu einem offenen Konflikt zwischen dem Anspruch der Muslime auf weitgehende Autonomie in westlichen Ländern und dem Anspruch der westlichen Gesellschaften auf die allgemeine Gültigkeit ihrer Regeln kommen, würde ich nicht darauf bauen, dass die Mehrheit der Muslime loyal gegenüber den westlichen Gesellschaften ist.
Ich schränke das auf die Islamverbände und ihre Gefolgschaft ein, die zwar beachtlich ist, aber nicht die Mehrheit der Einwanderer und deren Nachkommen aus mehrheitlich islamischen Ländern entspricht. Es ist für mich ein Unding, dass sich Bundesregierung und Landesregierungen von diesen Vereinen auf der Nase herumtanzen lassen.
Zitat:Der islamische Kadavergehorsam bricht sich ja selbst bei vielen vorgeblich säkularisierten, "linken" Muslimen in der Kultur- und Sozial"wissenschafts"industrie reflexhaft Bahn, wenn Aspekte des Islam öffentlich kritisch thematisiert werden.
Guter Punkt, aber auch hier sehe ich, dass das ausdrücklich gewünscht ist und gefördert wird, sei es von staatlicher Seite, sei es von Stiftungen und entsprechend euphorisch medial begleitet wird.
ad 1)"die Masse der Gläubigen"
Islam als eine Religion unter vielen zu verstehen, heißt, ihn mißzuverstehen...es geht um schon während der Phase der primären Sozialisation eingeschliffene Maximen, Einstellungen, Haltungen, Skrupel...die viel beschworene Pluralität des Islam ist die Pluralität innerhalb einer geistigen Monokultur...die emotional von Muslimen kaum zu überwindende, eingeforderte vorbehaltlose Loyalität zur Religionsgruppe...die unterentwickelte Fähigkeit zur Distanzierung und Reflexion...zur Infragestellung tradierter Einstellungen und Verhaltensweisen, ist in fast allen muslimisch dominierten Gesellschaften ein grundlegendes Problem, das zu genau den Verhältnissen führt, die man soziologisch, wirtschaftlich und kulturell in diesen Ländern vorzufinden pflegt.
Der Vergleich mit der 1. Mai-Demo greift aus einer Sicht nicht...würden sich die 1. Mai-Demonstranten gegen z.B. den muslimischen Glauben oder muslimische Länder richten, wären hunderttausende Gegendemonstranten auf der Straße...unterstützt von allen möglichen gesellschaftlichen Gruppierungen, Einrichtungen und den Staatsorganen.
ad 2) Ich erinnere an aktuelle, seriöse Untersuchungen zur Einstellung muslimischer Einwohner z.B. in Deutschland und Großbritannien.
Die Ergebnisse der "Lebenswelten junger Muslime in Deutschland" waren auch mit hohem Aufwand gutmenschlicher Exegese nicht integrationsvereinbar zu reden, in der britischen Untersuchung http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/1...-law-in-UK.html befürworteten etwa ein Viertel der befragten Muslime in GB terroristisches Vorgehen gegen Nichtmuslime und 40% befürworten die Einführung der Sharia. Die 60% Anderen werden sich kaum in Gänze aktiv gegen die 40% stellen, wenn´s hart auf hart kommt.
ad 3)
Wo sind denn authentisch selbstkritische Stimmen von Muslimen in Deutschland zu vernehmen? Ich höre da nur die "Exmuslime"...sonst niemanden...
Islam als eine Religion unter vielen zu verstehen,
Ich halte den Islam nicht für eine Religion, wehre mich aber gegen die "Islamisierung" der Diskussion. Zumindest zeigt mir meine Lebenspraxis, dass weniger der Islam als die Herkunft eine große Rolle spielt, auch die dritte Generation versteht sich als türkisch oder kurdisch ("Isch hab türkisch Blut, verschtescht"). Die Rede von Islam und Muslime ist neueren Datums, beginnend Ende der neunziger Jahre gekoppelt mit der Regierungsübernahme Erdogans und massiven Anstrengungen saudischer Missionierung. Für die Öffentlichkeit entdeckt und mit dem Muslimprädikat versehen war nach den Kopftuchprozessen von Fereshta Ludin und dann nach den Anschlägen vom 11.9.2001. Eine weitere Rolle spielt das verstärkte Angebot des Koranunterrichts. Eine Blüte (unter vielen), die bisher viel zu wenig Beachtung fand ist die Millionenspende der SED an eine neugegründete Islamische Religionsgemeinschaft während der letzten Zuckungen der DDR.
Zitat von ratloserDer Vergleich mit der 1. Mai-Demo greift aus einer Sicht nicht...würden sich die 1. Mai-Demonstranten gegen z.B. den muslimischen Glauben oder muslimische Länder richten, wären hunderttausende Gegendemonstranten auf der Straße...unterstützt von allen möglichen gesellschaftlichen Gruppierungen, Einrichtungen und den Staatsorganen.
Das mag sein, darum ging es mir aber nicht. Man kann von niemand erwarten, das er sich gewaltbereiten Demontstranten entgegenstellt.
Zitat von ratloserad 2) Ich erinnere an aktuelle, seriöse Untersuchungen zur Einstellung muslimischer Einwohner z.B. in Deutschland und Großbritannien.
Beide Studien scheitern daran, dass sie nicht repräsentativ sind. Die Lebenswelten-Studie möchte Grundlagen für Untersuchungen schaffen, die ICM-Studie genügt nicht wissenschaftlichen Ansprüchen, zum beispiel ist nicht näher definiert, was mit Scharia überhaupt gemeint ist. %00 telefonisch befragte Teilnehmer erscheint mir auch recht dünn um Aussagen über die Gesamtheit zu treffen.
Zitat von ratloserDie Ergebnisse der "Lebenswelten junger Muslime in Deutschland" waren auch mit hohem Aufwand gutmenschlicher Exegese nicht integrationsvereinbar zu reden, in der britischen Untersuchung http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/1...-law-in-UK.html befürworteten etwa ein Viertel der befragten Muslime in GB terroristisches Vorgehen gegen Nichtmuslime und 40% befürworten die Einführung der Sharia. Die 60% Anderen werden sich kaum in Gänze aktiv gegen die 40% stellen, wenn´s hart auf hart kommt.
Das glaube ich nicht, siehe Bengasi.
ad 3)
Zitat von ratloserWo sind denn authentisch selbstkritische Stimmen von Muslimen in Deutschland zu vernehmen? Ich höre da nur die "Exmuslime"...sonst niemanden...
Da gibt es schon ein paar mehr, Kelek, Cileli, Ates, Blaser, Kaddor, Kalisch (gut, das ist jetzt ein Ex-Muslim). Aber nicht nur, dass es wenige sind, ihre Stimmen sind auch nicht erwünscht. Solange die Obrigkeit lieber mit den Islamverbänden schmust und die Türkei und Saudiarabien nicht verärgern will, wird sich daran nicht viel ändern.
1. Nichtmuslimen häufig, wenn auch nicht immer, die Schuld gibt und 2. Gewaltphantasien ihrer Schüler nicht ernst nimmt, wie in einem wohlwollenden Beitrag auf 3sat deutlich zu hören, auch wenn die Redaktion das versucht hat herunter zu spielen.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Zitat Ich liebe meinen Feind und meinen Nächsten mehr als mich selbst.
Soweit ich mich erinnere heißt es original: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" Nicht mehr als, nicht weniger als, sondern wie dich selbst! Also setzt die Nächstenliebe zunächst "Eigenliebe", im Sinne von Selbstbejahung, dem Bewußtsein des eigenen Wertes und Ichs, der eigenen Existenzberechtigung und, ja auch, Stolz voraus! Und damit hat Nächstenliebe eben nichts mit ständigem Zurückweichen und Nachgeben, Selbstverleugnung, Selbstaufgabe, Unterwerfung zu tun, denn da wäre keine "Eigenliebe" mehr! Ein "Nächster" der von mir die Aufgabe der "Eigenliebe" verlangt, hat keine "Nächstenliebe" verdient! "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" bedeutet eben nicht (individuell, wie staatlich!) Selbstaufgabe, Unterwerfung, sondern zeigt auch schon die Grenze auf! Es ist immer wieder erstaunlich wie genau die Autoren der Bibel und Luther als Übersetzer wußten was sie schrieben und wie aktuell das ist!
ich habe an dieser Stelle nicht ein biblisch begründetes und christlich angemessenes Verständnis von Nächstenliebe beschrieben, sondern ihre moralisch überhöhte Aneignung durch die pazifistischen Gutmenschen.
Zitat von ratloser im Beitrag #13 (...) in der britischen Untersuchung http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/1...-law-in-UK.html befürworteten etwa ein Viertel der befragten Muslime in GB terroristisches Vorgehen gegen Nichtmuslime und 40% befürworten die Einführung der Sharia. Die 60% Anderen werden sich kaum in Gänze aktiv gegen die 40% stellen, wenn´s hart auf hart kommt.
Wie repräsentativ diese Zahlen sind, ist, wie C. schon richtig bemerkt hat, etwas fragwürdig. Wenn man sie aber einmal so hinnimmt, wie sie dastehen, dann sollte man auch bedenken, daß nach Daten des National Office for Statistics (zum März 2012) 4.6% der Bevölkerung Großbritanniens angeben muslimischen Glaubens zu sein. Da wir die Zahl der nichtmuslimischen Shariafreunde getrost vernachlässigen dürfen, ergibt sich somit ein Bevölkerungsanteil von etwa 1.8%, der die Einführung der Sharia befürwortet. Ich vermute, daß man mindestens ähnlich große Anteile an Zustimmung für andere alternative Gesellschaftmodelle, z.B. Anarchie, Stalinismus, Jedi-Herrschaft finden können wird. In einer tüchtigen pluralistischen Demokratie sind solche Ansichten ebenso zulässig wie irrelevant. Wenn's hart auf hart kommt, sind die Anderen nicht 60%, sondern 98.2% (oder, wenn sich die Muslime in corpore umstimmen lassen, immer noch 95.4%). Ein Terrorismus gutheißender Bevölkerungsanteil von 1.1% (zuzüglich der Umstürzler anderer Couleur) erscheint mir allerdings bedauerlich hoch.
Zitat von Fluminist im Beitrag #18ergibt sich somit ein Bevölkerungsanteil von etwa 1.8%, der die Einführung der Sharia befürwortet. Ich vermute, daß man mindestens ähnlich große Anteile an Zustimmung für andere alternative Gesellschaftmodelle, z.B. Anarchie, Stalinismus, Jedi-Herrschaft finden können wird. In einer tüchtigen pluralistischen Demokratie sind solche Ansichten ebenso zulässig wie irrelevant. Wenn's hart auf hart kommt, sind die Anderen nicht 60%, sondern 98.2% (oder, wenn sich die Muslime in corpore umstimmen lassen, immer noch 95.4%). Ein Terrorismus gutheißender Bevölkerungsanteil von 1.1% (zuzüglich der Umstürzler anderer Couleur) erscheint mir allerdings bedauerlich hoch.
Der entscheidende Unterschied liegt allerdings darin, daß so gut wie niemand Anarchisten, Stalinisten oder gar ihren Kodex nicht einhaltende Jedis für friedliche und legitim am politischen Diskurs um Demokratie und Menschenrechte bemühte Teilnehmer hält. Bezüglich der Scharia Befürworter ist das ganz anders. In den Medien gibt es eben keinen Konsens darüber ob nicht Frauen Steinigen, Karikaturisten umbringen und Bomben werfen ein Mißbrauch der Lehre ist. Eigentlich ist bei den Medien und Politikern sogar Konsens, daß der Islam eine vollkommen friedliche Religion ist und der "Weg zur Quelle" (=Scharia) mal eine Erfrischung gegenüber den verbrauchten und verschmutzten westlichen Werten ist.
Die Gefahr erwächst doch nicht aus den geringen Zahlen sondern aus der wilden Entschlossenheit der "herrschenden Klasse" sich einer faschistoiden Ideologie zu unterwerfen, die - wenn sie die Mehrheit stellt - zu überhaupt keinen Kompromissen in der Lage ist. Schön erläutert auch in dem Post von @ratloser in Der Tatverdächtige von Neuss - #35
Zitat von AldiOn im Beitrag #19 Die Gefahr erwächst doch nicht aus den geringen Zahlen sondern aus der wilden Entschlossenheit der "herrschenden Klasse" sich einer faschistoiden Ideologie zu unterwerfen, die - wenn sie die Mehrheit stellt - zu überhaupt keinen Kompromissen in der Lage ist.
Zitat von DITIBWer ist Muslim ? Die Bezeichnung "Muslim" für einen Anhänger des Islam ist ein arabisches Partizip mit der Bedeutung, derjenige, der sich Gott hingibt bzw. der sich "zum Islam bekennt".
Obwohl unser verehrter Gastgeber - Zettel - ein großer Merkelfan ist, glaub ich doch nicht, daß die Teilnahmebedingungen hier um ein Islamkritikverbot erweitert werden. Das würde die Mehrheit der Forumsteilnehmer auch etwas irritieren.
Zitat Enzyklopädie des Islam, Stichwort "Nachrichtenstelle für den Orient (NfO)" ____ "Kaiser Wilhelm II ist zum Islam übergetreten, er nennt sich nur "Hadschi Wilhelm Mohammed" und hat bereits heimlich eine Pilgerreise nach Mekka unternommen. Immer mehr Deutsche folgen seinem Beispiel und werden Mohammedaner". ____
Außerdem sollte man dies unter dem Gesichtspunkt des pragmatischen Handelns betrachten: es empfiehlt sich, die Beziehungen zur arabischen Welt zu verbessern & mit der gewichtigsten Macht anzufangen. Deren Präsident Obama wird dies sicherlich wertzuschätzen wissen.
Zitat Angela Merkel hat sich ausdrücklich dazu bekannt, dass der Islam ein Teil Deutschlands ist. In einer CDU-Telefonkonferenz warnte sie zudem davor, Islamismus mit dem Islam zu verwechseln.
Liebe C., vielleicht ist Frau Merkel ja doch nicht so schlecht, wie wir (fast) alle glauben. Wenn man ihre Worte richtig auslegt, ist das, was Sie da erzählt hat ja durchaus richtig.
Die Geschichte, der Islam gehört zu Deutschland, braucht doch nur den Zusatz: Leider!!! und schon passt es.
Und wie werden Islam und Islamismus definiert? Versuchen wir es doch mal so: Islam ist eiapopeia Frieden, wie es unsere Mainstreammedien ständig versuchen, uns unterzujubeln. Islamismus ist, den Koran lesen und wortwörtlich befolgen.
Uns schon hat Frau Merkel ausnahmsweise mal was Richtiges gesagt!
Woran erkennt man ein linksgrünes Märchen? Es beginnt mit: Es wird einmal sein. __________________________________________ __________________________________________
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