Zitat von JoachimFolgende Regel gefällt mir in diesem Zusammenhang besonders gut:
"Wer ein moralische Urteil fällen möchte, sollte vorher lernen rational zu denken."
Leider weiss ich nicht mehr, wo ich diesen Satz aufgeschnappt habe
Da möchte man doch mit Alasdair MacIntyre gerne gegenfragen: "Which rationality?"
"Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande!" Und nimm den Staat weg, dann bleiben unorganisierte Räuber zurück!
Zitat von JunoLetztlich wird der kapitalistische Drang zur Entfaltung der Produktivkräfte auch die Saudi-Männer dazu zwingen, ihre Herrschaft zu teilen. Im Westen unterstützen die Männer aus diesem Grund heute längst die Frauenförderung.
Eine sehr marxistische Betrachtungsweise, Menschenbild inbegriffen!
"Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande!" Und nimm den Staat weg, dann bleiben unorganisierte Räuber zurück!
Stimmt lois jane, Rationalität ist schwer zu bestimmen. Aber es fällt schon auf, wie gross die moralischen Aufwallungen mancher Zeitgenossen über logisch völlig unsinnige Dinge ausfallen. Wenigstens das einfache Logische Schliessen sollte ein erwachsener Mensch beherrschen.
Zitat von lois jane Daß so viele Zimmerleute sich als Naturwissenschaftler outen, so wenige als etwas anderes, mag auch an diesem, m.E. etwas seltsamen Selbstbild liegen, dem Naturwissenschaftler als Inbegriff der Vernunft. Will man sich dann, insbesondere bei konträreren Meinungen, auch noch diese Diskussion aufhalsen? Dann bleibt man lieber fakultätsmäßig anonym.
Ja, das wuerde ich auch weitgehend so unterschreiben.
Die stark vertretene Meinung zu Geistes- und Sozialwissenschaften hier im Forum kann man wohl ungefaehr folgendermassen zusammenfassen:
Zitat von C.Sei froh, dass es so ist. Für Geisteswissenschaftler gibt es genug andere Möglichkeiten, Neoliberale und Neokonservative zu verdammen.
Zitat von Zettel Als ich diesen kleinen Artikel schrieb, ging mir wieder einmal durch den Kopf, warum eigentlich in diesem Forum - soweit erkennbar - so wenige Frauen schreiben.
Liegt des daran, daß Frauen sich nun einmal wenig für Politik interessieren? Oder liegt es an der politischen Richtung; an den Meinungen, die ich in ZR vertrete?
Lieber Zettel, Sie schreiben häufig über Politik im Zusammenhang mit naturwissenschaftlichen oder geostrategischen Fragestellungen. Soweit ersichtlich, sind dies nach wie vor Männerdomänen. Auch die Übereinstimmungen in der Bildungsbiographie der meisten Foristen lassen sich durch diese Themenschwerpunkte erklären. Es könnte auch, wie von einigen Kommentatoren angedeutet, ein Zusammenhang zwischen dem Geschlecht, dem absolvierten Studium und der politischen Einstellung (und in Verbindung damit: der Wahl der Blog-Lektüre) existieren. In den Geisteswissenschaften sind die meisten Studierenden weiblich; in den Naturwissenschaften männlich. Die geisteswissenschaftliche Lehre ist überwiegend nicht von einem liberalen Esprit durchdrungen; in den Naturwissenschaften und der Ökonomie ist das (wohl) anders. Wer nicht liberal ist oder wenigstens mit gewissen liberalen Positionen sympathisiert, wird nicht allzu lang bei Zettels Raum mitlesen und sich schon gar nicht für das kleine Zimmer registrieren. Denn so allein gegen viele möchte man auf Dauer dann doch nicht stehen.
Zitat von lois jane Daß so viele Zimmerleute sich als Naturwissenschaftler outen, so wenige als etwas anderes, mag auch an diesem, m.E. etwas seltsamen Selbstbild liegen, dem Naturwissenschaftler als Inbegriff der Vernunft. Will man sich dann, insbesondere bei konträreren Meinungen, auch noch diese Diskussion aufhalsen? Dann bleibt man lieber fakultätsmäßig anonym.
Ich oute mich hiermit als Nicht-Naturwissenschaftler und Nicht-Ökonom.
Zitat von NoricusDie geisteswissenschaftliche Lehre ist überwiegend nicht von einem liberalen Esprit durchdrungen; in den Naturwissenschaften und der Ökonomie ist das (wohl) anders.
Ich habe in meinem Ökonomie-Studium diesen "liberalen Esprit" nicht gesehen, zumindest wenn ich mit diesem Begriff das verbinde, was ich heute darin sehe. Meine "liberale Offenbarung" war eher der Leidenschaft eines meiner Professoren für "Public Choice" und einem Zufallsfund in der Uni-Bibliothek zu verdanken. Ich sehe den Vorteil eines Ökonomiestudiums wie dem meinen, und natürlich noch um ein Vielfaches mehr den eines naturwissenschaftlichen Studiums, in den Dingen, denen man dort eher nicht begegnet: dem völlig freien und losgelösten Schwurbeln.
In der Ökonomie ist es so, dass eine logisch stimmige Theorie anhand realer Daten getestet werden muss. Nach meinem Verständnis jedenfalls, auch wenn heutzutage die Fans des induktiven Vorgehens auf dem Vormarsch sind. Diese doppelte Anforderung, logisch stimmig und an der Realität getestet, verhindert das freie behauptende Geblubber, das leider für viele Geisteswissenschaften typisch ist, ziemlich wirkungsvoll. Ich bin ja beruflich eigentlich nur ein ziemlich guter Betriebswirt, der im Netz in Volkswirtschaft auf echtem und Selbststudium basierend dilettiert, aber wenn ich Werken begegne, die geisteswissenschaftlichen Standard repräsentieren sollen, bin ich überwiegend reichlich entsetzt. So schludrig, so wenig fundiert, so platt behauptend, wie da viele Arbeiten sind, wären die an unserer Fakultät nie und nimmer angenommen worden.
Was hat das jetzt mit Feminismus zu tun? Nichts, und doch viel. Die wesentlichen Grundlagen des Feminismus kommen mir eben so schwurbelnd und platt vor sich hin behauptend daher, und sie gewinnen die Oberhand nur durch ständige Wiederholung und den positiv rückgekoppelten, privilegierten Marsch durch die Institutionen. Aber die wenigsten Frauen sind auch Feministinnen, und doch sind sie politisch eher links eingestellt. Meine Erklärung: Frauen sind diejenigen, die die Horde zusammenhalten, und sie übertragen diese von viel Empathie getragene Logik, die in ihrem unmittelbaren Umfeld auch meist sehr erfolgreich ist, auch auf große Gesellschaften. Was denn aber ein Fehlschluss ist, den nur die erkennen, denen es an Empathie hinreichend mangelt. Geht wohl nicht beides.
Bevor mich jetzt ein Versprengter (tatsächlich wird sich die Zahl der "Dissidenten" hier in Grenzen halten, was auch sonst) des Chauvinismus zeiht: Meine Liebste war schon FDP, bevor ich mich das traute
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Wenn nun also die hier getroffen Modelle stimmen, - Geisteswissenschaften - Frau - links - so ist doch dann die Abwesenheit von Frauen in diesem Blog zwangsläufig (bis auf die Ausnahmen die die Regel bestätigen).
Denn in allen Blogs, selbst in den "Kochblogs" gibt es ja nun den "Blogmainstream". Der wird massiv durchgesetzt oder schleicht sich ein, im Regelfall eine Kombination von beidem.
Die Frage die sich daraus stellt: Wieso will man eigentlich immer seiner eigenen Meinung begegnen? Warum sogar die "Reinheit der Lehre (Leere)" bei einer unterhaltsamen bis banalen Beschäftigung wie dem Politbloggen? Ja, ja ich weiß, hier gibt es auch abweichende Meinungen. Das hält sich aber sehr in Grenzen und im Regelfall sind auch hier die Meinungsäußerungen eine Anhäufung von Bestätigungsorgien und Schulterklopfern, schlicht - Egopinselei-. Nicht daß das einem nicht mal gut täte, aber es klärt nun die Sammlungsbewegung von Gleichgesinnten. Im plattesten Sinn: Gleich und Gleich gesellt.... Vielleicht erklärt das die Abwesenheit der Damen.
Setze ich die Anzahl der mir persönlich bekannten Vertreter der holden Weiblichkeit ins Verhältnis mit denjenigen unter ihnen, die politisch rege interessiert sind, so muß ich feststellen, daß der Frauenanteil in Zettels Räumlichkeiten sogar recht hoch ist... ;)
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