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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 52 Antworten
und wurde 5.442 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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R.A. Offline



Beiträge: 8.171

08.05.2012 09:56
#26 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Florian
Der Defizit-Abbau ist also schon sehr ordentlich. (Sofern die Zahlen stimmen...).


Tja, da haben wir schon zwei wesentliche Probleme: Die griechischen Statistiker und die deutschen "Qualitätsjournalisten".

Zitat
Ein Defizitabbau um über 8% des BIP wäre in Deutschland m.E. schlicht nicht durchführbar. Da müssten gar keine Barrikaden brennen - im Zweifel würde halt einfach das BVerfG die Kürzung irgendwelcher Beamtenpensionen als unvereinbar mit den hergebrachten Grundsätzen des Beamtentums beurteilen.


Der alte Unterschied seit 500 Jahren: In Deutschland macht man keinen Aufstand, sondern geht vors Verwaltungsgericht.
Wobei ich bei juristisch sauberem Vorgehen nicht zu pessimistisch wäre. Die Gerichte machen viel mit, wenn der Gesetzgeber nachvollziehbar abwiegt und entscheidet.

Zitat

Zitat
Auch die Angabe in % des BIP ist hier ja nicht direkt hilfreich, eigentlich bräuchte man die Basiszahlen des aktuellen Haushalts


Den Einwand verstehe ich nicht.



Ich denke hier als Haushaltspolitiker, da will ich wissen, wieviel % der Ausgaben gestrichen werden müssen - das BIP ist da ja nur indirekt interessant.

Ich kriege hier die Berichte nicht zusammen. Einerseits soll ganz drakonisch gespart worden sein - z. B. nicht nur eine massive Kürzung der Beamtenstellen, sondern auch sehr deutliche Lohnkürzungen im öffentlichen Dienst. Da müßten in Summe eigentlich viel mehr Einsparungen rauskommen als "nur" 8% vom BIP. Gut möglich, daß nur sehr selektiv gespart wurde. Vielleicht so, daß einige Extrembeispiele auf die Tränendrüsen drücken während die Parteifreunde ihre Pfründen behalten.

Reisender ( gelöscht )
Beiträge:

08.05.2012 11:50
#27 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Noricus
Scherz beiseite: Wer so wie ich nahezu täglich zwischen zwei Mitgliedstaaten pendelt, von seinen Grundfreiheiten regen Gebrauch (ge)macht (hat) und dies auch in Zukunft zu tun gedenkt, beurteilt Europa ein bisschen differenzierter. Schengen und den Euro möchte ich nicht missen. Denn ich kenne noch die angeblich so gute alte Zeit mit Währungspluralismus im Geldbeutel des Grenzgängers und blödsinnigen Verkehrsbehinderungen infolge von Ausweiskontrollen.

Der Euro an sich ist nicht schlecht. Dass er in bestimmten Staaten gesetzliches Zahlungsmittel ist, in denen er das wohl besser nicht sein sollte, ist eine andere Baustelle.




„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht [die wenig differenzierenden] Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
Antoine de Saint-Exupery

Dass das Aufzwingen von Systemen nicht dauerhaft funktioniert, hat der Sozialismus doch schon bewiesen.

Und noch ein Bild: Wenn ich einen Balken auf’s Dach heben will, nehme ich gewöhnlich einen Kran. Bietet mir jemand an, ihn mittels neuer Technologie hochbeamen zu wollen, gebe ich ihm die Chance dazu. Funktioniert es aber nicht zufriedenstellend, beende ich das Experiment und nehme wieder den Kran. Würde unsere Regierung ebenfalls so handeln, hätte ich höchstes Vertrauen in sie.

Eine Art Gemeinschaftswährung hatten wir mit der D-Mark auch schon. Damit konnte ich in halb Europa zahlen. Ein weiterer Vorteil war (für mich), dass ich mit ihr für kleines Geld in Griechenland Urlaub machen konnte, wovon auch die Griechen etwas hatten.

Ein Wort noch zu den Grenzkontrollen: Als es sie noch gab, habe ich nie Polizisten mit MPI auf den Leitplanken der Autobahnen stehen gesehen, wie z.B. in Belgien. Sie suchten damals wie heute nach Fahrzeugen mit z.B. polnischen Kennzeichen. In Brandenburg wurden drei Hundertschaften der Polizei an die polnische Grenze geworfen, um der Grenzkriminalität Einhalt zu gebieten. Frankreich und Deutschland sprachen schon darüber, ebenfalls wieder Grenzkontrollen einzurichten.
Praktisch ist es so, dass jeden Tag Pilotfahrzeuge die Stärke der Polizeikräfte aufklären, dann folgen z.B. 5 Fahrzeuge, die den Weg zur Grenze nehmen. Sollte doch mal ein Polizeifahrzeug im Weg rumstehen, fährt Fahrzeug 1 drüber, der Fahrer fährt danach in Fahrzeug 2 weiter mit und insgesamt 4 Fahrzeuge verlassen Westeuropa. Sieht man das nicht als Förderprogramm für die Automobilindustrie, so ergeben zur Lageberuhigung nur Staatsgrenzen mit Kontrollen einen Sinn. Außerdem schrieb ich bis jetzt nur über Autodiebstahl...

Die jetzige Situation, die in anderen Staaten ähnlich ist, schafft nur Misstrauen und Vorbehalte und radikalisiert Ansichten.

Ich stimme aber zu, dass ein Europa, dass ohne Grenzen auskommt und ein harmonischer Handelsplatz ist, erstrebenswert ist.


mfG Reisender

Florian Offline



Beiträge: 3.180

08.05.2012 12:43
#28 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat
Ich kriege hier die Berichte nicht zusammen. Einerseits soll ganz drakonisch gespart worden sein - z. B. nicht nur eine massive Kürzung der Beamtenstellen, sondern auch sehr deutliche Lohnkürzungen im öffentlichen Dienst. Da müßten in Summe eigentlich viel mehr Einsparungen rauskommen als "nur" 8% vom BIP. Gut möglich, daß nur sehr selektiv gespart wurde. Vielleicht so, daß einige Extrembeispiele auf die Tränendrüsen drücken während die Parteifreunde ihre Pfründen behalten.



Geht mir auch so.
Ich finde die verschiedenen mir vorliegenden Informationen auch sehr unstimmig.

Hier ein sehr schöner Artikel, der Ihnen gefallen wird:
Show me the "savage" spending cuts in Europe, please
http://www.nationalreview.com/corner/299...onique-de-rugy#

Es reicht schon, sich die erste Graphik anzuschauen.
Die Autorin zeigt darin sehr schön, dass es in Europa eigentlich gar keine Ausgabenkürzungen gegeben hat.
Es sind nur die Ausgaben langsamer gestiegen oder haben bestenfalls stagniert. (Das gilt nicht nur für Griechenland, sondern auch für z.B. Frankreich wo die Ausgaben unverändert weiter steigen. Einzige echte Ausnahme ist Spanien, das übrigens auch schon vor der Krise eine vergleichsweise stabile Haushaltspolitik hatte).

Wie passt das zusammen mit den wütenden Protesten wegen Sozialkürzungen?

Meine Erklärung:
- Die individuellen Ansprüche an Rente, Arbeitslosenversicherung etc. sind wahrscheinlich tatsächlich beschnitten worden (daher die wütenden Proteste).
Wenn aber gleichzeitig die Arbeitslosenquote ansteigt, dann kann trotz der individuellen Kürzungen die gesamten Ausgaben weiter ansteigen.
- Die Haushaltskonsolidierung wurde vielerorts über Steuererhöhungen gemacht. (Und auch eine höhere Mehrwertsteuer ist eine soziale Belastung, die zu Protesten führen kann). D.h. das griechsiche Defizit wurde zwar reduziert. Aber nicht so sehr über echte Ausgabenkürzungen, sondern überwiegend über Steuererhöhungen (und natürlich auch durch die von den europäischen Partnern ermöglichten Einsparungen bei den Schuldzinsen).

So oder so:
Bei aller Verteufelung der "Austeritätspolitik" sollte man immer auch sehen, dass die Staats-Ausgaben gar nicht oder kaum zurückgegangen sind (und zum Beispiel in Frankreich satte 300 Mrd. höher liegen als vor 10 Jahren).

FTT_2.0 Offline



Beiträge: 537

08.05.2012 13:09
#29 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Reisender
Ein Wort noch zu den Grenzkontrollen: Als es sie noch gab, habe ich nie Polizisten mit MPI auf den Leitplanken der Autobahnen stehen gesehen, wie z.B. in Belgien. Sie suchten damals wie heute nach Fahrzeugen mit z.B. polnischen Kennzeichen. In Brandenburg wurden drei Hundertschaften der Polizei an die polnische Grenze geworfen, um der Grenzkriminalität Einhalt zu gebieten. Frankreich und Deutschland sprachen schon darüber, ebenfalls wieder Grenzkontrollen einzurichten.



Das ist ganz lustig. Ich kenne Belgien eigentlich aus dem täglichen Gebrauch und habe bisher auf den Autobahnen fast überhaupt noch nie einen Polizisten (mit oder ohne MPI (?)) gesehen, es sei denn, um einen Unfall abzusichern.

Möglicherweise wiegt aber auch sowieso der volkswirtschaftliche Vorteil offener Grenzen den Nachteil des erhöhten Autodiebstahls auf?

Florian Offline



Beiträge: 3.180

08.05.2012 16:40
#30 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Nachtrag zu meinem eigenen Beitrag:

Hier ist noch einmal die Graphik, die ich interessant fand:
http://mercatus.org/sites/default/files/...newnew580_1.jpg

Ich habe hierzu noch ein bißchen rumgesurft und bin auf folgende "Gegen"-Darstellung des gleichen Sachverhalts gestoßen, den ich fairerweise nicht verschweigen möchte:
http://twitter.com/#!/JohnBarrdear/statu...8614785/photo/1


Die beiden Graphiken enthalten die selbe Information (Entwicklung der Staatsausgaben).
Allerdings ist der Effekt auf den Betrachter recht unterschiedlich.
In der zweiten Graphik (die ich als fairer und informativer empfinde; mit Basis 2001=100%) wird klar, dass es speziell in Griechenland in den letzten 2 Jahren durchaus einen deutlichen Rückgang der Staatsausgaben gab. Allerdings sind die Ausgaben nominal immer noch 50% über den Ausgaben von 2002.
Italien sieht nun vergleichsweise solide aus (geringstes Wachstum der Ausgaben unter den untersuchten Ländern und gar kein Wachstum in den letzten 2 Jahren).
Und in Frankreich ist auch in dieser Abbildung keinerlei Knick im Anstieg der Ausgaben erkennbar. (Ich würde übrigens vermuten, dass die deutsche Kurve recht ähnlich aussieht wie die französische).

Reisender ( gelöscht )
Beiträge:

08.05.2012 16:41
#31 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von FTT_2.0
Das ist ganz lustig. Ich kenne Belgien eigentlich aus dem täglichen Gebrauch und habe bisher auf den Autobahnen fast überhaupt noch nie einen Polizisten (mit oder ohne MPI (?)) gesehen, es sei denn, um einen Unfall abzusichern.



Das macht doch nichts. Man kann ja nicht überall sein. Auch im kleinen Belgien nicht.

Zitat von FTT_2.0
Möglicherweise wiegt aber auch sowieso der volkswirtschaftliche Vorteil offener Grenzen den Nachteil des erhöhten Autodiebstahls auf?



Solche massiven Kontrollen gibt es zur Zeit gelegentlich in Brandenburg. Drei der vier Hundertschaften sichern derzeit die Grenze nach Polen. Dazu wird auch die Autobahn gesperrt und alles Osteuropäische wird kontrolliert. http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/630223/

Zustande kam die Aktion wegen einer Petition der Gewerbetreibenden (die sonstigen Bürger wurden ignoriert).
http://www.bvmw.de/landesverband-berlin-...minalitaet.html

Weshalb haben der Innenminister oder die Polizei nicht argumentiert, dass über den volkswirtschaftlichen Nutzen der offenen Grenzen der Verlust des Baggers mehr als kompensiert werden wird? Die Gewerbetreibenden scheinen dies jedenfalls nicht so zu sehen.

mfG Reisender

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

08.05.2012 16:53
#32 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Florian
Hier ist noch einmal die Graphik, die ich interessant fand


Bei der aber leider der Link nicht mehr funktioniert - daher kann man auch den Vergleich zur zweiten Graphik nicht ziehen.

Und auch hier haben wir natürlich das Problem, daß die Quelle unbekannt ist. So ist schon mal unklar, ob nur die "normalen" Staatsausgaben aufgeführt sind oder auch der Schuldendienst (die Teilentschuldung Griechenlands hat ja die Zinszahlungen verringert, aber das wäre keine "Sparleistung).

Es ist aber wohl schon so, daß die Griechen (im Gegensatz zu anderen Ländern) durchaus auch Ausgaben gekürzt haben. Aber wohl in etwas merkwürdiger Verteilung.

Florian Offline



Beiträge: 3.180

08.05.2012 17:49
#33 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

"Bei der aber leider der Link nicht mehr funktioniert - daher kann man auch den Vergleich zur zweiten Graphik nicht ziehen."

noch ein Versuch:

http://mercatus.org/sites/default/files/...newnew580_0.jpg

(Ansonsten hier der dazugehörige Artikel, der die Graphik auch enthält:
http://www.nationalreview.com/corner/299...onique-de-rugy#
)

Aber Sie haben natürlich recht:
Das sind alles Sekundärquellen. Für eine wirklich saubere Beurteilung müsste man sich das "Kleingedruckte" in den Originalquellen anschauen (wozu mir aber die Zeit fehlt).

Ansonsten ist es ganz sicher so, dass in den Staatsausgaben auch die Zinszahlungen enthalten sind. Das ist im deutschen Bundeshaushalt so und das wird vermutlich in Griechenland nicht anders sein.
Wie ich schon oben schrieb, dürfte das einen ordentlichen Teil der "Einsparungen" erklären.
(Wobei natürlich umgekehrt das dramatisch angestiegene Zinsniveau auch zu vermehrten Staatsausgaben geführt hatte, die aber dem Dimitri-Normalos-Bürger keinen Nutzen gebracht haben).

Die Graphiken sind noch aus anderen Gründen angreifbar (z.B. handelt es sich um Nominal-Werte).
Aber sie enthalten eben doch interessante Informationen.
Die Haupt-Information aus meiner Sicht ist auf jeden Fall, dass der angebliche "Brutale Sparkurs", den z.B. Hollande in Frankreich nun gegensteuern will, in Wahrheit überhaupt nicht stattgefunden hat.

Florian Offline



Beiträge: 3.180

08.05.2012 18:18
#34 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

noch ein Nachtrag:

ich habe nun doch einen Versuch gestartet, mir die Primärquellen anzuschauen.

Siehe z.B. hier:
http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/I...K-11-002-EN.PDF
(S. 17 ist Griechenland).
In 2010 waren (wenn die Eurostat-Zahlen stimmen...) die gesamten griechischen Ausgaben 114 Mrd., darin enthalten waren 13 Mrd. Zinszahlungen.
Daher also: ja, die Zinszahlungen sind in diesen Ausgaben enthalten.

2009 waren die Gesamt-Ausgaben noch 125 Mrd., davon 12 Mrd. Zinsen.

D.h. die Ausgaben OHNE Zinsen sind in einem Jahr von 113 auf 101 Mrd. gesunken. (Was schon ganz sportlich ist und wie gesagt m.E. in Deutschland spätestens an den Verwaltungsgerichten scheitern würde).

Davon: 3,4 Mrd. weniger Gehälter und 1,6 Mrd. weniger Sozialausgaben. (und da gleichzeitig die Zahl der Arbeitslosen ja gestiegen ist, hat der einzelne Arbeitslose tatsächlich spürbar weniger bekommen).

Also:
Ja, in Griechenland sind 2010 die Ausgaben sehr deutlich runtergegangen. (Staatsausgaben ohne Berücksichtigung der Zinsen: -11% in 2010).

Andererseits natürlich:
Griechenland gab in 2010 immer noch 80% mehr aus als im Jahr 2000. (Und es ist nichts von irgendwelchen sozialen Unruhen in Griechenland im Jahr 2000 bekannt. Man ist damals also mit einem viel kleineren Budget als heute auch gut zurecht gekommen).

Zum Vergleich Deutschland:
Ausgaben haben in 2010 um 4% zum Vorjahr zugenommen.
Im Vergleich zu 2000 haben die Ausgaben in Deutschland um 28% zugenommen.

FTT_2.0 Offline



Beiträge: 537

08.05.2012 18:49
#35 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Reisender

Zustande kam die Aktion wegen einer Petition der Gewerbetreibenden (die sonstigen Bürger wurden ignoriert).
http://www.bvmw.de/landesverband-berlin-...minalitaet.html

Weshalb haben der Innenminister oder die Polizei nicht argumentiert, dass über den volkswirtschaftlichen Nutzen der offenen Grenzen der Verlust des Baggers mehr als kompensiert werden wird? Die Gewerbetreibenden scheinen dies jedenfalls nicht so zu sehen.



Es ist scheinbar eine Petition von etwa hundert Mittelständlern nahe der polnischen Grenze, die sich von ihrer Landesregierung allein gelassen fühlen. Ich konnte die Petition jetzt nicht im Wortlaut finden, weiss also nicht genau, was drin steht. Der BVMV erwähnt in seiner Pressemitteilung weder die Petition noch fordert er Grenzkontrollen.

Ich bin mir somit insgesamt nicht so sicher, inwieweit diese Petition repräsentativ für die deutsche Wirtschaft ist.

Reisender ( gelöscht )
Beiträge:

09.05.2012 10:26
#36 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von FTT_2.0
Es ist scheinbar eine Petition von etwa hundert Mittelständlern nahe der polnischen Grenze, die sich von ihrer Landesregierung allein gelassen fühlen.



Viel mehr Mittelständler gibt es da auch nicht. Für die ist die Situation wohl ein Problem und die Landesregierung sieht es offenbar ähnlich.

Zitat
Der BVMV erwähnt in seiner Pressemitteilung weder die Petition noch fordert er Grenzkontrollen.



Das stimmt. Er will mehr Polizeikontrollen. Dies bedeutet aber, dass das Land die ehemaligen Kontrollaufgaben des Bundes wahrnehmen soll. Dies kann das Land Brandenburg nicht dauerhaft leisten. Den anderen Ländern entlang der Grenze geht es ähnlich. Wie das Kriminalitätsgeschehen im Bundesinneren ist, kann ich nicht beurteilen.

Zitat
Ich bin mir somit insgesamt nicht so sicher, inwieweit diese Petition repräsentativ für die deutsche Wirtschaft ist.



Die Petition ist repräsentativ für die Region. Die größeren und großen transnational tätigen Unternehmen werden wegen des unbehinderten Waren- und Kapitalverkehrs wohl mehr Vorteile haben. Für die Wirtschaftkriminalität und sonstige sogenannte Organisierte Kriminalität gilt dies aber auch. Möglicher Weise relativiert sich der volkswirtschaftliche Vorteil dahingehend, dass nicht mehr alle davon profitieren. Dann wird’s aber auch nichts mit einem harmonischen Europa.

Vielleicht können die Fachleute unter den Zimmerleuten für (meine) Aufklärung sorgen?


mfg Reisender

Florian Offline



Beiträge: 3.180

09.05.2012 11:43
#37 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat
Vielleicht können die Fachleute unter den Zimmerleuten für (meine) Aufklärung sorgen?




Von Winston Churchill stammt der Satz:
"When I ask three economists a question, I get four answers – one each from two of them, and two from Mr Keynes"

Es gibt in der Volkswirtschaftslehre eben oft kein eindeutig richtige Antwort. Vieles kann man so oder so sehen.

Es gibt aber eine Frage, auf die Sie von praktisch jedem Volkswirtschaftsprofessor der Welt die gleiche Antwort bekommen werden:
Bringt der Abbau von Handelsschranken einem Land per Saldo einen Nutzen?
praktisch einstimmige Antwort: Ja!

Der Vorteil von Freihandel ist für Deutschland absolut gewaltig.

Wenn Sie einmal eine ganz grobe Abschätzung wollen:
Exporte und Importe liegen jeweils in einer Größenordnung von 1000 Mrd.
Export findet statt, weil Deutschland ein Gut besser/günstiger produzieren kann als das Empfängerland.
Import findet statt, wenn das Absenderland ein Gut besser/günstiger produzieren kann als Deutschland.

Nehmen wir einmal an, der jeweilige Kostenvorteil betrüge 20%.
(Eine sehr willkürliche aber auch sehr vorsichtige Annahme! Realistischerweise sind - nur so als Beispiel - die Kostenvorteile Brasiliens bei der Prouktion von Orangen sicher weit über 20%).

Und nehmen wir weiter an, dieser Vorteil wird zwischen Absender- und Empfängerland jeweils geteilt.
Dann beträgt der volkswirtschaftliche Nutzen, den Deutschland aus dem Außenhandel zieht ganz vorsichtig gerechnet rund 200 Mrd. Euro.

Ganz sicher übersteigt dieser Nutzen jeden möglichen Schaden durch Grenzkriminalität um mehr als eine Zehnerpotenz.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

09.05.2012 12:03
#38 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Florian
D.h. die Ausgaben OHNE Zinsen sind in einem Jahr von 113 auf 101 Mrd. gesunken.


Was mich sehr mißtrauisch macht.
Denn die Schuldenkrise begann ja erst im Frühjahr 2010. Da wurde erst einmal frisches Geld runtergereicht, damit die Griechen ihre laufenden Ausgaben (insbesondere Refinanzierungen) stemmen konnten. Zu diesem Zeitpunkt können die überhaupt erst angefangen haben zu sparen (und die damaligen Nachrichten besagten, daß das nur ganz zäh in Gang kam). Echte Spareffekte sind normalerweise frühestens im nächsten Haushalt spürbar, die echten Sparpakete sind ja auch erst 2011 mit Wirkung 2012 beschlossen worden.
Ich weiß also nicht, wie man die -11% schon in 2010 bewerten kann. Vielleicht gibt es da noch Sondereffekte.

Zitat
Griechenland gab in 2010 immer noch 80% mehr aus als im Jahr 2000. (Und es ist nichts von irgendwelchen sozialen Unruhen in Griechenland im Jahr 2000 bekannt.)


Da müßte man natürlich noch Inflation rausrechnen. Aber ansonsten ist das halt das bekannte Muster - wenn man diversen Quellen glauben darf, dann gibt es in Deutschland seit 30 Jahren einen permanenten Sozialabbau. Der merkwürdigerweise zu immer höheren Sozialausgaben führt.

Reisender ( gelöscht )
Beiträge:

09.05.2012 15:16
#39 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Florian
Ganz sicher übersteigt dieser Nutzen jeden möglichen Schaden durch Grenzkriminalität um mehr als eine Zehnerpotenz



Das ist sicher richtig.

Zitat
Und nehmen wir weiter an, dieser Vorteil wird zwischen Absender- und Empfängerland jeweils geteilt.
Dann beträgt der volkswirtschaftliche Nutzen, den Deutschland aus dem Außenhandel zieht ganz vorsichtig gerechnet rund 200 Mrd. Euro.


Wie hoch ist mein Anteil –schließlich ist mein Bagger immer noch weg und ich kann mir keinen neuen leisten

Zitat
Der Vorteil von Freihandel ist für Deutschland absolut gewaltig


Haben wir wirklichen Freihandel? Wenn ich etwas im Ausland kaufen möchte, z.B. Heiztechnik, kann ich sie nicht ohne CE –Zeichen verwenden. Obwohl sie technisch gleichwertig ist, werde ich durch Normen, Sicherheitsbestimmungen, Verwaltungsvorschriften, Genehmigungsvorschriften ausgebremst. Komischer Weise gilt dies für schadstoffbelasteten Chinamüll nicht Hinzu kommen Subventionen, die doch auch zu einer Wettbewerbsverzerrung führen. Ganz besonders in der Landwirtschaft. Zu letzterem fand ich diesen Beitrag interessant. http://volxwirtschaft.blog.de/2012/04/08...ingen-13490750/ Dieser schlägt auch wieder die Brücke zur Grenzkriminalität, illegale Einwanderung.

Es stellt sich mir so dar, dass nur Unternehmen mit erheblichen finanziellen Mitteln ungehindert einen freien Handel im Spiel von Angebot und Nachfrage treiben können. Der Rest muss sehen, was übrig bleibt.

Zitat
Export findet statt, weil Deutschland ein Gut besser/günstiger produzieren kann als das Empfängerland.


Ist es richtig, dass die Löhne in Deutschland im Gegensatz zu anderen EU-Ländern nicht stiegen bzw. dass ein Einkommensverlust hinzunehmen war? Dadurch wurden deutsche Produkte im europäischen Ausland auch so günstig. Da diese Länder mit dem Euro aber nicht mehr abwerten können, verursacht Deutschland nicht unsere heutige Kriese wesentlich mit?

mfG Reisender

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

09.05.2012 15:37
#40 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Reisender
Ist es richtig, dass die Löhne in Deutschland im Gegensatz zu anderen EU-Ländern nicht stiegen bzw. dass ein Einkommensverlust hinzunehmen war? Dadurch wurden deutsche Produkte im europäischen Ausland auch so günstig. Da diese Länder mit dem Euro aber nicht mehr abwerten können, verursacht Deutschland nicht unsere heutige Kriese wesentlich mit?


Mich wundert, dass dieses vulgärkeynesianische Märchen trotz vielfältiger Widerlegung, auch hier im "Kleinen Zimmer", immer noch weiter verbreitet wird.

1. Richtig ist, dass zuletzt die deutschen Löhne nicht vergleichbar mit anderen EU-Staaten stiegen. Sie sind aber auch von einem zu hohen Niveau aus in die Währungsunion gestartet. Und ich hielte es für seltsam, wenn jetzt jemand meinte, eine höhere deutsche Arbeitslosigkeit hätte die Krise verhindert.

2. In den im Export erfolgreichen deutschen Branchen wird in der Regel überdurchschnittlich gut verdient. Wenn es im Schnitt zu Realeinkommensverlusten deutscher Arbeitnehmer kam, dann liegt das vor allem daran, dass am unteren Ende der Lohnskala, also im wesentlichen im nicht international auftretenden Dienstleistungssektor, Arbeitsplätze entstanden sind.

3. Es ist im übrigen auch nicht so, dass z.B. Griechenland mit Deutschland konkurrieren würde (wenn Staaten das überhaupt können). Die Produktpalette der beiden Länder ist dann doch viel zu unterschiedlich. Wenn Deutsche "zu wenig" griechische Produkte gekauft haben, dann liegt das nicht daran, dass hier die Löhne zu niedrig gewesen wären, sondern daran, dass andere Länder, die eben nicht so übertrieben aufgewertet haben wie Griechenland, diese Produkte günstiger anbieten konnten.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

09.05.2012 19:06
#41 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von R.A.

Aber ansonsten ist das halt das bekannte Muster - wenn man diversen Quellen glauben darf, dann gibt es in Deutschland seit 30 Jahren einen permanenten Sozialabbau. Der merkwürdigerweise zu immer höheren Sozialausgaben führt.


Vielleicht treiben ja auch Bearbeitungskosten die Sozialausgaben in die Höhe.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.255

09.05.2012 22:32
#42 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Erling Plaethe

Zitat von R.A.

Aber ansonsten ist das halt das bekannte Muster - wenn man diversen Quellen glauben darf, dann gibt es in Deutschland seit 30 Jahren einen permanenten Sozialabbau. Der merkwürdigerweise zu immer höheren Sozialausgaben führt.


Vielleicht treiben ja auch Bearbeitungskosten die Sozialausgaben in die Höhe.


Die Verwaltungskosten dürften, wie bei anderen Hilfsorganisationen auch, bei 70 bis 80 Prozent liegen, wie mir von einem Bilanzbuchhalter glaubhaft versichert wurde.
Wo Sie, lieber Erling Plaethe, da eine Möglichkeit zur Steigerung in nennenswertem Umfang sehen, ist mir echt schleierhaft

 
Mit freundlichem Gruß

--
Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

09.05.2012 23:18
#43 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Uwe Richard

Zitat von Erling Plaethe

Zitat von R.A.

Aber ansonsten ist das halt das bekannte Muster - wenn man diversen Quellen glauben darf, dann gibt es in Deutschland seit 30 Jahren einen permanenten Sozialabbau. Der merkwürdigerweise zu immer höheren Sozialausgaben führt.


Vielleicht treiben ja auch Bearbeitungskosten die Sozialausgaben in die Höhe.


Die Verwaltungskosten dürften, wie bei anderen Hilfsorganisationen auch, bei 70 bis 80 Prozent liegen, wie mir von einem Bilanzbuchhalter glaubhaft versichert wurde.
Wo Sie, lieber Erling Plaethe, da eine Möglichkeit zur Steigerung in nennenswertem Umfang sehen, ist mir echt schleierhaft



Nicht nur der Mensch wächst mit seinen Aufgaben.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

09.05.2012 23:57
#44 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Rayson

Wenn Deutsche "zu wenig" griechische Produkte gekauft haben...



Als Deutscher-als-solcher möchte man ja helfen, wo es eben geht. Welche Produkte wären nun dies, die, in ausreichender Menge zu fair gehandeltem Preise erstanden, die griechische Wirtschaft, dem Lazarus gleich, doch ihn überflügend, nicht nur sich zu erheben befähigen möchte, auf daß er wandle, sondern schnellen Fußes von Marathon nach Athen, dem behenden Zephyr gleichend, zu eilen, das Heil und den Segen zu mehren?
Oliven? Ouzo? Weiße Rosen aus Athen? Alte Scherben à la Lord Elgin? Privatinseln? Graeculi?

AldiOn Offline




Beiträge: 983

10.05.2012 18:47
#45 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann
Welche Produkte wären nun dies

Tourismus

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

10.05.2012 19:55
#46 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von AldiOn

Zitat von Ulrich Elkmann
Welche Produkte wären nun dies

Tourismus




- Punkt 3 der Checklist.

http://www.german-times.com/index.php?op...2731&Itemid=122

Zitat
___________
"Though Mouskouri eventually entered the conservatory, it was a complete coincidence that the Greek tourism authority chose one of her recordings for a trade fair in Frankfurt. A few record company managers heard the song, and suddenly Mouskouri was in prosperous Central Europe making her first future golden oldie.

"Weisse Rosen aus Athen" (White Roses from Athens), the song that put her on the German hit parade in the early 1960s, was meant to lure vacationers to the Aegean."
____________


"Graeculi" meint auch nicht nur die Philosophen, die es dem Kaiser ermöglichen, seine Memoiren in der koinē abzufassen, sondern auch diejenigen, die "unsern Opa" noch rüde als "Gastarbeiter" zu verunglimpfen sich gar keinen Kopf machte.

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

10.05.2012 21:01
#47 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Uwe Richard
Die Verwaltungskosten dürften, wie bei anderen Hilfsorganisationen auch, bei 70 bis 80 Prozent liegen, wie mir von einem Bilanzbuchhalter glaubhaft versichert wurde.


Dann müssten sich die Verwaltungskosten, seit ich in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren als Buchhalter und Kalkulator gearbeitet habe, allerdings extrem aufgebläht haben. Damals lagen die Kosten meiner Erinnerung nach so um die 7 Prozent, und darauf wurde auch von Seiten des Vorstands und der Mitgliederversammlung - die meisten Hilfsorganisationen sind ja als gemeinnütziger e.V. ausgeformt - sehr geguckt.


-----

EDIT: http://www.finanztip.de/recht/steuerrecht/sf071.htm
http://www.hochschulbesteuerung.de/199.0.html

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

10.05.2012 21:27
#48 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann
Welche Produkte wären nun dies



Agrarprodukte. Generika.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.255

10.05.2012 22:22
#49 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Frank Böhmert

Zitat von Uwe Richard
Die Verwaltungskosten dürften, wie bei anderen Hilfsorganisationen auch, bei 70 bis 80 Prozent liegen, wie mir von einem Bilanzbuchhalter glaubhaft versichert wurde.


Dann müssten sich die Verwaltungskosten, seit ich in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren als Buchhalter und Kalkulator gearbeitet habe, allerdings extrem aufgebläht haben. Damals lagen die Kosten meiner Erinnerung nach so um die 7 Prozent, und darauf wurde auch von Seiten des Vorstands und der Mitgliederversammlung - die meisten Hilfsorganisationen sind ja als gemeinnütziger e.V. ausgeformt - sehr geguckt.


Sollte an Ihrer Zahl von sieben Prozent etwas dran sein, würde ich sofort Hartz IV beantragen. Schön wäre es auch, wenn von gespendeten 100 EUR tatsächlich 93 EUR an die Hilfsbedürftigen ginge. Allein, es widerspräche meiner Erfahrung.

 
Mit freundlichem Gruß

--
Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

10.05.2012 22:38
#50 RE: Marginalie: Erdbeben in Griechenland Antworten

Zitat von Uwe Richard
Schön wäre es auch, wenn von gespendeten 100 EUR tatsächlich 93 EUR an die Hilfsbedürftigen ginge. Allein, es widerspräche meiner Erfahrung.


Haben Sie in die verlinkten Vorschriften geschaut? Der Anteil darf ja durchaus höher sein. Aber die 50 Prozent überschreiten darf er nur in sehr seltenen Ausnahmefällen; anderenfalls droht der Entzug der Gemeinnützigkeit. Honorare für Spendensammler etwa werden mit einem Maximum von 10 Prozent angesetzt.

Was die 93-Prozent-Rechnung angeht, so müssen diese nicht an Hilfsbedürftige ausgeschüttet werden, sondern für den gemeinnützigen Zweck aufgewendet werden. Also z.B. für die Betriebskosten der Wärmestube, in der die Hilfsbedürftigen sitzen. Falls Ihr Bekannter so etwas in die Verwaltungskosten hineinrechnet, wundert mich nicht, dass er auf einen so hohen Prozentsatz kommt. Das ist dann allerdings nicht Buchhaltung, sondern Polemik.

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