Zitat von stefanolix im Beitrag #44Dagegen kann sich jeder Raucher selbst entscheiden: Belästige und schädige ich andere Menschen, weil ich den Impuls zum Rauchen spüre oder warte ich ab, bis sich eine andere Gelegenheit zum Rauchen ergibt?
In der Sache sind wir gar nicht so weit voneinander entfernt, lieber Stefanolix; so scheint es mir jedenfalls.
Auch ich bin der Meinung, daß es eine Unhöflichkeit ist, im Extremfall eine Unverschämtheit, als Raucher jemanden zu belästigen. Das macht man nicht; so, wie man jemanden nicht anschreit, ihm nicht auf den Fuß tritt und ihn nicht mit seinem Körpergeruch belästigt. Da sind wir uns einig.
Wir sind uns (glaube ich) auch einig darin, daß es freiheitsbedrohend ist, wenn der Staat alles das, was aus irgendeinem Grund sozial unerwünscht ist, per Gesetz verbietet.
Darin sind wir uns einig. Aber der Staat verbietet ja nicht das Rauchen oder den Verkauf der Zigaretten, sondern nur das Rauchen in bestimmten öffentlichen Bereichen, nämlich dort, wo es Schaden anrichten könnte. Ein Ausflugsdampfer auf einem bayrischen See wird sicher überproportional oft von jungen Familien besucht, somit sollte der Schutz der Kinder Vorrang vor dem Vergnügen der Raucher haben. Eine Trennung der einen von den anderen halt ich für kaum praktikabel. Selbst auf den relativ offen gebauten Schiffen, die zu den ostfriesischen Inseln verkehren, bekommt man je nach Windrichtung den lästigen Rauch zu spüren (zugegeben: Dort ist es nur lästig und nicht gesundheitsgefährdend).
Übrigens: der Staat hat das Rauchen in der Eisenbahn und auf den Bahnhöfen gar nicht als erster verboten. Das hatte bereits vorher die Deutsche Bahn getan (oder sie hatte zumindest damit begonnen). Nun könnte man argumentieren, dass der Staat als Eigentümer die Bahn dazu gezwungen haben könnte. Aber es gab meines Erachtens ganz profane wirtschaftliche Gründe für die Bahn, das Rauchen eben nicht mehr zuzulassen: Rauchen verursachte zusätzliche Reinigungskosten.
Zitat Wir unterscheiden uns in den Akzenten, die wir setzen. Dabei mögen auch eigene Erfahrungen eine Rolle spielen. Ich habe mich so gut wie nie von einem Raucher belästigt gefühlt. Sie haben, Sie schildern es ja, andere Erfahrungen gemacht. Dabei spielt sicherlich auch der Schutz von Kindern eine Rolle; unter dieser Perspektive stellt sich vieles anders dar.
Zitat Weil Raucher diese Entscheidung in der Vergangenheit viel zu oft zugunsten ihres kurzfristigen Vorteils getroffen haben, hat sich eine Ablehnung des Rauchens in der Gesellschaft etabliert.
Ich glaube nicht, daß das der Grund war und ist.
Raucher haben sich in den letzten Jahren vermutlich nicht anders verhalten als vor hundert oder zweihundert Jahren; oder noch vor wenigen Jahrzehnten. Die Ablehnung ist das Ergebnis gezielter politischer Aktionen von Aktivisten.
Ich möchte an dieser Stelle hoch und heilig beschwören, dass ich kein politischer Aktivist bin. Ich habe mit keiner Organisation etwas zu tun, die für das Verbot von Zigaretten oder für ähnliche Ziele eintritt.
Ich möchte an dieser Stelle aber auch zugeben, dass ich mich körperlich durch Zigarettenrauch in geschlossenen Räumen stark belastet fühle [Augen, Atemwege] und dass ich mit den Kindern mitfühle, die dem Gift ausgesetzt sind. Mein jüngerer Sohn beginnt sofort spontan zu husten, wenn ein Raucher in der Nähe ist. Insofern ist es teilweise eine Argumentation in eigener Sache.
Zitat In den achtziger Jahren kam einer meiner Kollegen von einem längeren Aufenthalt in den USA zurück und erzählte Schauergeschichten von Rauchern, die zum Rauchen vor die Tür geschickt werden usw. Wir haben damals darüber gewitzelt. Dann ging es allmählich auch hier los.
Es geht nach meiner Überzeugung diesen Fanatikern nicht primär um ihre Gesundheit oder die anderer. Es geht darum, gesellschaftliche Kontrolle durchzusetzen. Und deshalb finde ich, daß dieses Thema schon sehr gut in den Kontext von Martensteins Artikel paßt.
Mag sein, daß es dafür objektive Gründe gibt - jedenfalls erleben wir derzeit auf breiter Front die Tendenz, möglichst alle Lebensbereiche staatlich zu reglementieren. Irgend ein Grund findet sich immer; am Ergiebigsten sind Umwelt und Gesundheit.
Ich heiße es nicht gut, alle Lebensbereiche zu reglementieren, zumal es völlig offen bleibt, ob diese Reglementierungen sinnvoll sind. Ich wünsche mir z. B., dass die Leute besser essen (etwa im Sinne der slow-food-Bewegung), aber ich halte Lebensmittel-Ampeln und das Verbot bestimmter Lebensmittel für einen völlig falschen Weg.
Ich würde auch immer dagegen stimmen, dass Zigaretten generell verboten werden. Nur in meiner Ablehnung des Rauchens in der Öffentlichkeit, solange es unbeteiligte Menschen belastet, mache ich keinen Kompromiss, obwohl ich sonst ein Mensch bin, der für Kompromisse eintritt. Die kompromisslose Haltung kann ich wirklich auf dieses eine Thema beschränken und ich hoffe, dass mir das nicht falsch ausgelegt wird ;-)
Zitat von Tischler im Beitrag #98Werter Stefanolix,
fühlen sie sich wirklich so an Leib und Leben bedroht? Der Raucher als Täter, der sie mit einem Langzeitgift dem Tode ein Stück näher bringt? Im Sinne einer schleichende Vergiftung? Egal wieviel Kubikmeter Luft zwischen ihnen ist?
Wenn Sie auf meine Antwort zum Thema Straßencafé mit Aschenbecher anspielen: Nein, dort fühle ich mich nicht durch Vergiftung bedroht. Dort würde ich mich einfach nicht wohlfühlen. Und während ich meinen Espresso, Cappuccino oder Kakao genieße, möchte ich mich einfach wohlfühlen ;-)
Zitat von Tischler im Beitrag #103So geht´s uns Rauchern auch. Kaffee und "Kippe". Nur, es kann der Frömmste nicht in..
Tja. Wir müssen ja nicht gemeinsam in einem Café sitzen, solange es für uns beide genügend Wahlmöglichkeiten gibt ;-)
Es ist allerdings sehr leicht möglich, die Zigarette vor oder nach dem Café-Besuch zu rauchen. Somit ist Ihnen mit einem Nichtraucher-Café immer noch ganz gut gedient, während ich in einem Café mit Aschenbechern unter dem Rauch von den Nebentischen leiden muss.
Zitat von stefanolix im Beitrag #101Ein Ausflugsdampfer auf einem bayrischen See wird sicher überproportional oft von jungen Familien besucht, somit sollte der Schutz der Kinder Vorrang vor dem Vergnügen der Raucher haben.
Mag sein dass ich mich täusche, aber ich glaube dass der Hinweis auf "die Kinder" einer der häufigsten sein dürfte, wenn irgendeine Verbotsforderung begründet werden soll. Das zieht immer, dem kann sich kein verantwortungsvoller Erwachsener verwehren.
Wollte nur mal nebenbei anmerken, wie leicht sich eine Diskussion unter Menschen auf Augenhöhe um eine Ebene nach oben verschieben lässt. Das soll aber nicht heißen, dass sie nicht Recht hätten, lieber Stefanolix. Wird schon so sein auf bayrischen Ausflugsdampfern, ich habe das jetzt nicht unmittelbar vor Augen.
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.
Zitat Es ist allerdings sehr leicht möglich, die Zigarette vor oder nach dem Café-Besuch zu rauchen
Dieser Lösungsvorschlag bringt mich völlig um den Genuß der Kombination. Wäre ungefähr so, als ob ich Ihnen vorschlüge, vor oder nach dem schlimmen Raucher ins Cafe zu gehen.
Zitat von Calimero im Beitrag #105Mag sein dass ich mich täusche, aber ich glaube dass der Hinweis auf "die Kinder" einer der häufigsten sein dürfte, wenn irgendeine Verbotsforderung begründet werden soll. Das zieht immer, dem kann sich kein verantwortungsvoller Erwachsener verwehren.
Wollte nur mal nebenbei anmerken, wie leicht sich eine Diskussion unter Menschen auf Augenhöhe um eine Ebene nach oben verschieben lässt. Das soll aber nicht heißen, dass sie nicht Recht hätten, lieber Stefanolix. Wird schon so sein auf bayrischen Ausflugsdampfern, ich habe das jetzt nicht unmittelbar vor Augen.
Ich bezweifle nicht, dass schon etliche Verbote und restriktive Maßnahmen mit dem Verweis auf den Schutz der Kinder propagiert wurden; darunter auch Verbote und Maßnahmen, die ich ablehne. Aber ich erlaube mir die Differenzierung: Passivrauchen ist nachweislich schädlich, Zigarettenrauch ist ein Cocktail aus üblen Giften — und deshalb möchte ich Kinder gern vor dem Rauch geschützt wissen.
Zitat Es ist allerdings sehr leicht möglich, die Zigarette vor oder nach dem Café-Besuch zu rauchen
Dieser Lösungsvorschlag bringt mich völlig um den Genuß der Kombination. Wäre ungefähr so, als ob ich Ihnen vorschlüge, vor oder nach dem schlimmen Raucher ins Cafe zu gehen.
Nein. Denn ich würde das Raucher-Café aus Prinzip meiden, weil jederzeit neue Raucher dazu kommen können. Auch wenn ich den Gesundheits-Aspekt mal außen vor lasse: Ich kann kein feines Essen und kein feines Getränk genießen, wenn jemand raucht. Ich will genießen. Und nichts verdirbt mir den Genuss so sehr wie der Zigarettenrauch.
Zitat von stefanolix im Beitrag #101[Ich möchte an dieser Stelle aber auch zugeben, dass ich mich körperlich durch Zigarettenrauch in geschlossenen Räumen stark belastet fühle [Augen, Atemwege] und dass ich mit den Kindern mitfühle, die dem Gift ausgesetzt sind. Mein jüngerer Sohn beginnt sofort spontan zu husten, wenn ein Raucher in der Nähe ist. Insofern ist es teilweise eine Argumentation in eigener Sache.
Ja, wenn Sorgen um Gesundheit verstärkt werden sollen, dann werden gerne Kinder herangezogen. Ich wage mal zu behaupten, dass es Kindern völlig gleichgültig ist, wenn in ihrer Umgebung geraucht wird, es sei denn sie sind in ihrer Erziehung von Erwachsenen beeinflusst worden. Es ist ihnen so gleichgültig, wie es der Mehrzahl der Laute vor 50 Jahren war.
Die heutige Empfindlichkeit gegenüber Rauch(en) ist in der Regel anerzogen: Es ist wie mit einer Blasenentzündung: Sie nimmt irgenwann das ganze Gehirn für sich ein. Es wäre mir angenehmer, wenn es eine Hypersensibilität dieser Art bei zu schnellem Fahren in von Kindern bewohnten Straßen gäbe: Das ist ohne Diskussion lebensbedrohend, und zwar unmittelbar. Und die Fahrer sind mit Sicherheit nicht alle Raucher.
Zitat von stefanolix im Beitrag #104Es ist allerdings sehr leicht möglich, die Zigarette vor oder nach dem Café-Besuch zu rauchen.
Früher war das ja recht ordentlich getrennt: Es gab eigene Raucherräume, in die man (genauer: Mann) sich nach dem Essen zurückzog um gepflegt zu rauchen. Nach dem Essen, und ohne die Damen zu stören. Und weil Rauchgeruch sich ja recht fies in den Kleidern festsetzt, zog man sich auch entsprechend um - man tauschte das beim Abendessen getragene Jackett in einen Smoking um.
Also insgesamt voller Nichtraucherschutz, sehr rücksichtsvoll organisiert - und andererseits volle Akzeptanz des Rauchens.
Zitat von Martin im Beitrag #109Ja, wenn Sorgen um Gesundheit verstärkt werden sollen, dann werden gerne Kinder herangezogen. Ich wage mal zu behaupten, dass es Kindern völlig gleichgültig ist, wenn in ihrer Umgebung geraucht wird, es sei denn sie sind in ihrer Erziehung von Erwachsenen beeinflusst worden. Es ist ihnen so gleichgültig, wie es der Mehrzahl der Laute vor 50 Jahren war.
Die heutige Empfindlichkeit gegenüber Rauch(en) ist in der Regel anerzogen: Es ist wie mit einer Blasenentzündung: Sie nimmt irgenwann das ganze Gehirn für sich ein. Es wäre mir angenehmer, wenn es eine Hypersensibilität dieser Art bei zu schnellem Fahren in von Kindern bewohnten Straßen gäbe: Das ist ohne Diskussion lebensbedrohend, und zwar unmittelbar. Und die Fahrer sind mit Sicherheit nicht alle Raucher.
Ich wage zu behaupten, werter Martin, dass ich mein Kind besser kenne als Sie. Er reagiert auch empfindlich auf andere Arten des Rauchs, z. B. von einem Lagerfeuer, dessen Rauch mich nun überhaupt nicht stört. Insofern bitte ich Sie, meine Worte einfach als das zu nehmen, was sie sind: Die Sorge um meine Kinder und um anderer Leute Kinder. Ja, es gab Zeiten, in denen die Kinder sich nicht äußern durften, wenn ihnen Rauch unangenehm war. Das hat sich glücklicherweise geändert.
Zitat von Calimero im Beitrag #100Japp, und jetzt brauchen wir nur noch eine jeweils passende, verbotsfordernde Mehrheit gegen jede persönliche Macke und Marotte, gegen jedes Laster und jedes Minderheitenhobby aufzutreiben. Die findet sich schon. Und irgendwann leben wir dann alle im Tugendparadies. Wetten?
Die Lobbies gibt es doch schon alle, von Schweiz-ohne-Armee bis zu pornofeindlichen Feministinnen sind alle Themen besetzt. Ich sage ja nicht, dass das die Verbotsgesetzgebung im Allgemeinen gut ist. In diesen Fall finde ich es gut.
Zitat von stefanolix im Beitrag #104Es ist allerdings sehr leicht möglich, die Zigarette vor oder nach dem Café-Besuch zu rauchen.
Früher war das ja recht ordentlich getrennt: Es gab eigene Raucherräume, in die man (genauer: Mann) sich nach dem Essen zurückzog um gepflegt zu rauchen. Nach dem Essen, und ohne die Damen zu stören. Und weil Rauchgeruch sich ja recht fies in den Kleidern festsetzt, zog man sich auch entsprechend um - man tauschte das beim Abendessen getragene Jackett in einen Smoking um.
Also insgesamt voller Nichtraucherschutz, sehr rücksichtsvoll organisiert - und andererseits volle Akzeptanz des Rauchens.
Das müssen noch Zeiten gewesen sein ;-)
Allerdings trifft das wohl eher für die bürgerlichen Kreise zu. Die Bauern haben damals z. B. in großen Mengen »Knaster« geraucht, was wahlweise grober Tabak oder mit Tabak vermischter Hanf war. Damals war Hanf noch eine ganz unbelastete Pflanze, der Nutzhanf hatte einen relativ geringen THC-Gehalt.
Zitat von Martin im Beitrag #109Ja, wenn Sorgen um Gesundheit verstärkt werden sollen, dann werden gerne Kinder herangezogen. Ich wage mal zu behaupten, dass es Kindern völlig gleichgültig ist, wenn in ihrer Umgebung geraucht wird, es sei denn sie sind in ihrer Erziehung von Erwachsenen beeinflusst worden. Es ist ihnen so gleichgültig, wie es der Mehrzahl der Laute vor 50 Jahren war.
Also ich kann mich heute nicht erinnern, dass mich die Kettenquarzerei meines Vaters früher sonderlich gestört hätte - deutlich erinnere ich mich aber daran, dass es mir unangenehm war, meine meist stark nach Knoblauch riechende Oma mütterlicherseits zu besuchen
Zitat von Martin im Beitrag #109Es wäre mir angenehmer, wenn es eine Hypersensibilität dieser Art bei zu schnellem Fahren in von Kindern bewohnten Straßen gäbe: Das ist ohne Diskussion lebensbedrohend, und zwar unmittelbar. Und die Fahrer sind mit Sicherheit nicht alle Raucher.
Oder wenn sich die Kinderfreundlichkeit nicht lediglich darauf beschränken würde, den Kindern Gesundheit zu bescheren, so lange sie sich außer Hörweite befinden. Man beachte vorallem die Leserkommentare, hier im Zentralorgan für Toleranz
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Zitat von Meister Petz im Beitrag #115 Also ich kann mich heute nicht erinnern, dass mich die Kettenquarzerei meines Vaters früher sonderlich gestört hätte - deutlich erinnere ich mich aber daran, dass es mir unangenehm war, meine meist stark nach Knoblauch riechende Oma mütterlicherseits zu besuchen
Gruß Petz
Knoblauch gab es zu meiner Jugend praktisch nicht. Unser Vater hat in der Gefangenschaft das Rauchen begonnen und bis zum 40. Lebensjahr (auch im Auto) geraucht. Keines von uns sechs Geschwistern hat das je lästig empfunden, und keines ist Raucher geworden. Eigener Nachwuchs und Neffen und Nichten (nicht ganz zwanzig an der Zahl) haben von ihren Eltern keine Prägung erfahren, und haben dementsprechend auch nie einen Popanz um Raucher gemacht. Dies, obwohl zweie als Kinder schwere Asthmatiker waren. Vieles ist einfach eine Frage der geistigen Einstellung (die hierzulande so eng wie die Spitze der Maslow-Pyramide ist ).
Zitat von Kokospalme im Beitrag #79Weil in Deutschland die freiheitsfeindliche Meinung verbreitet ist, der Staat dürfe andere zu ihrem Glück zwingen und er dürfe zu edlen Zwecken die Privatautonomie mit Füßen treten. In einem Rechtsstaat hätte jeder Gaststättenbetreiber das Recht, über Rauchen oder Nicht-Rauchen in seinen Räumen selbst zu entscheiden. Ein Nichtraucher ist ja nicht gezwungen, in ein Raucherlokal zu gehen und ein Menschenrecht auf Gaststättenbesuch gibt es nicht.
Als Kunde bin ich nicht angewiesen dort zu verkehren. Für den Kellner, der dort tagtäglich arbeiten muss, schaut die Sache schon ganz anders aus.
Nein. Auch der Kellner wurde nicht gezwungen, in der Rauchergaststätte zu arbeiten. Er hat freiwillig mit dem Gaststättenbesitzer einen Vertrag geschlossen, dessen Umsetzung den Aufenthalt in einem Raucherlokal bedingt. Es gibt auch kein Menschenrecht auf einen Arbeitsplatz, auch wenn die UNO oder irgendwelche anderen linksunterwanderten Organisationen ein solches propagieren mögen. Die Essenz der wirklichen Menschenrechte sind das Eigentum und die Vertragsfreiheit.
Zitat von xanopos im Beitrag #80Wir leben nun mal in einem Rechtsstaat, der dem Arbeitgeber Vorschriften macht hinsichtlich Sicherheit und Gesundheitsgefährdung.
Das ist das ganze Gegenteil von Rechtsstaat. Ein Staat, der Angehörigen einer bestimmten Gruppe (z.B. Arbeitgeber) Vorschriften macht hinsichtlich der Verwendung ihres Eigentums und der Gestalt bestimmter von ihnen eingegangener Verträge, respektiert deren Verfügungsgewalt über ihr Eigentum nicht und betreibt damit de facto Teilenteignung.
Zitat von Kokospalme im Beitrag #118Nein. Auch der Kellner wurde nicht gezwungen, in der Rauchergaststätte zu arbeiten. Er hat freiwillig mit dem Gaststättenbesitzer einen Vertrag geschlossen, dessen Umsetzung den Aufenthalt in einem Raucherlokal bedingt. Es gibt auch kein Menschenrecht auf einen Arbeitsplatz, auch wenn die UNO oder irgendwelche anderen linksunterwanderten Organisationen ein solches propagieren mögen. Die Essenz der wirklichen Menschenrechte sind das Eigentum und die Vertragsfreiheit.
Es ist nicht immer leicht einen anderen Arbeitsplatz zu finden. Soll er etwa Harz IV in Anspruch nehmen?
Zitat Das ist das ganze Gegenteil von Rechtsstaat. Ein Staat, der Angehörigen einer bestimmten Gruppe (z.B. Arbeitgeber) Vorschriften macht hinsichtlich der Verwendung ihres Eigentums und der Gestalt bestimmter von ihnen eingegangener Verträge, respektiert deren Verfügungsgewalt über ihr Eigentum nicht und betreibt damit de facto Teilenteignung.
Zitat von xanoposEs ist nicht immer leicht einen anderen Arbeitsplatz zu finden. Soll er etwa Harz IV in Anspruch nehmen?
Ist das tatsächlich Ihr ernst? Irre. Wie lange wird ein Kellner in einer Raucherkneipe wohl Kellner in eben dieser bleiben, wenn das Rauchen verboten ist?
Zitat von xanoposWer sagt das? Hoppe? Rothbard?
Der Anstand (denn dieser gebietet, das Eigentum anderer zu achten) und der Menschenverstand (denn Eigentum ist gleich allgemeine Verfügungsgewalt an oder über eine Sache).
Grüße
PS: Recht passend zu dieser netten Diskussion: Herr Gebauer. ;)
~~~ Don't you know there ain't no devil? There's just God when he's drunk.
Zitat von xanoposAls Kunde bin ich nicht angewiesen dort zu verkehren. Für den Kellner, der dort tagtäglich arbeiten muss, schaut die Sache schon ganz anders aus. Wir leben nun mal in einem Rechtsstaat, der dem Arbeitgeber Vorschriften macht hinsichtlich Sicherheit und Gesundheitsgefährdung.
Genau und wenn es den Arbeitsplatz kostet.
Zitat von beerinnovationsRund 25 Prozent der von der Bitburger-Brauerei belieferten Kneipen im Saarland, in denen früher das Rauchen erlaubt war, haben seit dem Rauchverbot aufgeben müssen. Darauf verweist Werner Wolf, Sprecher der Geschäftsführung der Bitburger-Braugruppe. Insgesamt beliefert Bitburger nach Angaben von Wolf derzeit rund 4500 Kneipen an der Saar. Es sei ein massives Kneipensterben zu beobachten, in ländlichen Gebieten genauso wie in den Städten. Viele Gäste zögen sich mittlerweile lieber in die eigenen vier Wände zurück, weil sie sich das Rauchen nicht verbieten lassen wollten. Dadurch gehe auch ein großes Stück öffentlicher Kommunikation verloren. „Den gesetzgeberischen Ansatz, das Rauchen zuverbieten, halte ich generell für bedenklich. Der Bürger ist mündig genug, selbst zu entscheiden“, sagt Wolf.
Auch wenn ich mit stefanolix weitgehend einer Meinung bin, decken sich Wolfs Angaben mit meinen Beobachtungen. Das Kneipenleben hat dort schwere Einbußen hinnehmen müssen, wo das Rauchverbot rigoros gehandhabt wurde. Aber auch dort, wo liberalere Regelungen noch existieren, aber den Wirten nicht die Möglichkeit des Umbaus gegeben war. Fast alle Kneipen, in denen ich zur Finanzierung meines Studiums herumkellnert habe, sind mittlerweile geschlossen, die Ausnahme wurde in ein Sportwetten-Cafe umgewandelt. Die Gastronomieumsätze haben sich verlagert, die Kneipenkommunikation aka der Stammtisch findet zu Hause statt, wenn überhaupt, dafür wird öfters mal ins Restaurant gegangen. Dort allerdings finde ich ein Rauchverbot äußerst angenehm. Desweiteren wird das Kneipensterben durch steigende Umsätze in der Systemgastronomie ausgeglichen, ein Umstand der den Tugendwächtern ebenfalls ein Dorn im Auge ist.
Das Recht auf unverqualmte Luft ist zu respektieren, aber dieses Recht bringt auch die Verpflichtung mit Rauchern ihre Kultur nicht zu verwehren und ihnen Refugien zu belassen. Dann wäre auch die Diskussion bedeutend entspannter. Etwas völlig Groteskes habe ich kürlich in der SAP-Arena erlebt, das Raucherrefugium ist der Treppenaufgang. So etwas trägt mit Sicherheit nicht zur Entspannung bei.
Natürlich muss ich meinen Senf zu einem anderen Einwurf auch noch abgeben . Bei meinen Diskothekenbesuche wurde mir gewahr, dass der Rauch, so unangenehm er auch immer sein mag, den Mantel der Barmherzigkeit über andere Gerüche und Ausdünstigungen gelegt hat. Ich wundere mich, dass früher dies Läden nicht reihenweise in die Luft geflogen sind, denn offenes Feuer kann diese hochexplosive Mischung mit Sicherheit nicht vertragen.
Wenn es stimmt, was da unter "Gibt es Mahnungen zur Zurückhaltung?" steht, dann ist das ja nicht einmal mehr lächerlich. Ich werde mich jetzt aber nicht unter den Rettungs-, sondern vor den Fernsehschirm begeben und völlig triumph- und gestenfrei König Fußball regieren lassen.
Zitat von xanoposEs ist nicht immer leicht einen anderen Arbeitsplatz zu finden. Soll er etwa Harz IV in Anspruch nehmen?
Ist das tatsächlich Ihr ernst? Irre. Wie lange wird ein Kellner in einer Raucherkneipe wohl Kellner in eben dieser bleiben, wenn das Rauchen verboten ist?
Aha es geht also um eine Raucherkneipe, ich dachte wir sprechen von Gaststätten im Allgemeinen.
Zitat Der Anstand (denn dieser gebietet, das Eigentum anderer zu achten) und der Menschenverstand (denn Eigentum ist gleich allgemeine Verfügungsgewalt an oder über eine Sache).
Dann sollte der Anstand den Wirten gebieten das Eigentum des Kellners (dessen Körper und Gesundheit) zu achten und das Rauchen in seiner Gaststätte verbieten.
Zitat Dann sollte der Anstand den Wirten gebieten das Eigentum des Kellners (dessen Körper und Gesundheit) zu achten und das Rauchen in seiner Gaststätte verbieten.
Ist denn der Wirt Papi des Kellners? Ist der Kellner nicht volljährig und kann selber entscheiden, in welche Gefahren er sich begibt - wieso darf so einer überhaupt wählen gehen? Es ist ja nicht so, dass Kneipen- oder sonstiger Firmenbesitz ein unerreichbares Privileg wäre. Jeder kann sich, für 25 oder 50 Euro einen Gewerbeschein kaufen und eine Firma aufmachen; auch der Kellner. Komischerweise lebt aber, in den meisten Deutschen, immer noch die alte Vorstellung des Prinzipals - in der Rolle eines strengen, aber weisen Familienoberhauptes - fort, der für seine Angestellten, in jeder Hinsicht, verantwortlich ist; genauso, wie man das vom Staat erwartet ...
Zitat von jana im Beitrag #124Ist denn der Wirt Papi des Kellners? Ist der Kellner nicht volljährig und kann selber entscheiden, in welche Gefahren er sich begibt
Wieso gibt es überhaupt Arbeiternehmerschutzgesetze? Ausreichende Beleuchtung und Belüftung am Arbeitsplatz? Wozu auch, der Arbeitnehmer macht es ja auch ohne "freiwillig".
Zitat Es ist ja nicht so, dass Kneipen- oder sonstiger Firmenbesitz ein unerreichbares Privileg wäre. Jeder kann sich, für 25 oder 50 Euro einen Gewerbeschein kaufen und eine Firma aufmachen; auch der Kellner.
Selbstständig machen ohne Eigenkapital, ohne Erfahrung, ohne Geschäftsidee, viel Spaß sag ich da.
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