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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 27 Antworten
und wurde 2.455 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.06.2012 14:16
#26 RE: Ein Gastbeitrag von Juno zu Sarrazin Antworten

Zitat von Juno im Beitrag #24

Zitat
Das ist in Deutschland ein Tabu. Darüber zu reden wohlgemerkt, nicht aber in diesem Interesse zu handeln.

In der Tat, diese Unterscheidung zwischen Reden und Handeln muss man machen! Allerdings ist es auf Dauer sehr schwer, richtig zu handeln, wenn nicht offen darüber geredet wird.

Worin ein wohlverstandenes nationales Interesse eigentlich genau besteht und wie man es am besten anstrebt, das liegt ja nicht auf der Hand, sondern muss immer wieder diskutiert werden.


Mir würde ein "müsste" schon völlig reichen.
Deutschland hat offiziell kein nationales Interesse und genau deshalb brauch auch nichts diskutiert zu werden. Und öffentlich schon gar nicht.

Selbst in den diversen Publikationen, die ich zu diesem Thema mal recherchiert habe, geht es über den Versuch es allen recht zu machen, nicht hinaus. Es werden kaum eigene, klare Ziele formuliert, sondern vor allem - Wünsche.

Hinzu kommt die auffällig starke Hinwendung zur strategischen Partnerschaft mit Russland in sozialdemokratisch geprägten Veröffentlichungen. Da wird auch schon mal über eine europäische Armee abseits der Nato nachgedacht, die aber keinesfalls als Konkurrenz gedacht sein soll, usw.

Deutsche Interessen sind angeblich immer auch europäische. Diese Verschmelzung ist geradezu beängstigend, nicht zu letzt weil sich der Verdacht der Heuchelei aufdrängt.

Meiner tiefsten Überzeugung nach, handelt jedes Land auf der Welt zuvorderst im eigenen nationalen Interesse. Das ist auch in Europa so. Die Frage ist nur ob dies aggressiv und auf Kosten anderer geschieht, oder, so man sich in einer Allianz befindet, in einer gewissen Abstimmung untereinander und im Wettbewerb um die besten Problemlösungen.
Die europäischen Staaten schaffen mit dem Nivelierungsversuch einer politischen Union, welche nichts als ein ungewähltes bürokratisches Monstrum ist, die Bedingungen dafür, dass die nationalen Interessen aggressiv und auf Kosten anderer durchgesetzt werden. Den Nationalstaaten Europas wird gar nichts anderes übrig bleiben, als so zu handeln.
Über solch eine Handlungsweise wird dann wohl selbst dort offen geredet, wo man mit der Formulierung nationaler Interessen immer Probleme hatte, wie in Deutschland.

Viele Grüße, Erling Plaethe

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

26.06.2012 21:53
#27 RE: Ein Gastbeitrag von Juno zu Sarrazin Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #15
Lieber stefanolix,
alle Deine Einwände werden ausführlich in dem Buch "Hitlers Volksstaat" von Götz Aly beantwortet.
Ein sehr lesenswertes Buch. Götz Aly hat dafür Archive und Unterlagen gesichtet welche erst durch ihre Inhalte niicht aber durch ihre Ablagen und Benennungen ein komplexes Bild der Arbeitsweise des Finanzamts zwischen 1933 - 45 wiedergibt. Auch mit Bezug auf die wechselseitige Ergänzung zwischen NS-Staat und FA-Verwaltung. Es wird auch auf die Zeit der Weimarer Republik eingegangen.


Das Buch kam heute schon an. Es ist eine Ausgabe der bpb (mit Kritik anderer Autoren und Erwiderungen des Autors). Ich konnte nun doch nicht warten und habe zwei Zugfahrten genutzt, um bis auf Seite 100 zu kommen. Der erste Teil zu den Leitlinien und zu den großen Zahlen der Finanz- und Sozialpolitik liest sich spannender als jeder Krimi. Ganz herzlichen Dank für diese Empfehlung. Ich melde mich, wenn ich es ausgelesen habe. So, jetzt muss ich zurück zum Buch ;-)

Herzliche Grüße
Stefan

.

ESKA ( gelöscht )
Beiträge:

26.06.2012 23:14
#28 RE: Ein Gastbeitrag von Juno zu Sarrazin Antworten

Zitat von AldiOn im Beitrag #20
Natürlich war der Staat ganz massiv höher verschuldet als die Weimarer Republik. Die Nazi-Wirtschaftspolitik ging eben mehr in Richtung Griechenland heute.
Und so langsam fragt man sich, ob die ganzen Schirme, Mechanismen, Fazilitäten usw. nicht in Richtung Mefo-Wechsel gehen. Die waren auch so eine mysteriöse Methode Kredite zu beschaffen, wenn "dies nicht durch die normale Inanspruchnahme des Geld- und Kapitalmarktes" möglich ist.

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