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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 29 Antworten
und wurde 4.317 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

29.06.2012 18:05
#26 RE: Zitat des Tages: I tedeschi, annichiliti e increduli Antworten

Zitat von C. im Beitrag #13
Abzuraten ist von Des Deutschen Vaterland, zumindest bei Länderspielen gegen Frankreich.

Wir könnten das hier ein wenig umdichten

Zitat
Es braust ein Ruf wie Donnerhall,
Wie Schwertgeklirr und Wogenprall:
Zum Tor, zum Tor, zum welschen Tor,
Wer stürmt am schnellsten vor?
|: Lieb' Fussballer, stürm' schnell nach vor, :|
|: Fest steht und treu die Wacht am deutschen Tor! :|


Verbesserungsvorschläge und weitere Strophen sehr erwünscht!

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Florian Online



Beiträge: 3.171

29.06.2012 18:16
#27 RE: Zitat des Tages: I tedeschi, annichiliti e increduli Antworten

Zitat

--------------------------------------------------------------------------------

Ich weiß nicht, ob das an der Wiedervereinigung liegt, lieber augustin.

Eher vermute ich, daß damals das Mitsingen schlicht nicht üblich war. Der Olympiasieger oder Grand-Prix-Sieger auf dem Treppchen steht ja auch nur da und hört sich die Nationalhymne an.




Ich kann mich noch deutlich daran erinnern, dass dies auf persönliche Intervention Beckenbauers zustande kam, der seine Nationalspieler zum Mitsingen verpflichtete.
(Und zwar vschon deutlich VOR der Wiedervereinigung. Immerhin war er Teamchef 1984-1990).
Die Maßnahme wurde damals in den Medien kontrovers diskutiert.

Ich würde übrigens vermuten, dass Beckenbauers Motivation weniger überschäumender Patriotismus war, sondern eher auf der Linie von Zettels (halbernster) psychologischer Erklärung:
das gemeinsame Singen der Nationalhymne macht noch einmal jedem Spieler klar, dass es jetzt gleich um etwas wichtiges geht.
So oder so: es hat geholfen.

Das Thema schein Beckenbauer übrigens immer noch umzutreiben.
Hier eine Quelle aus 2010:
http://www.news.de/sport/855059802/singe...nicht-singen/1/

Zitat Beckenbauer:

Zitat
«Alle sollten die Hymne singen, man hat dann eine ganz andere Einstellung. Ich habe das Mitsingen 1984 als Teamchef eingeführt.»

Florian Online



Beiträge: 3.171

29.06.2012 18:30
#28 RE: Zitat des Tages: I tedeschi, annichiliti e increduli Antworten

Deutschland ist ja bekanntlich ein Volk mit 80 Millionen Bundestrainern.

Und da ich auch einer jener Schlaumeier bin, die hinterher alles besser wissen, erlaube ich mir jetzt auch einen Kommentar:

Problematischer als die personelle Aufstellung war m.E. die taktische Aufstellung.

Deutschland hatte bisher immer recht stark besetzte Flügel.

Italien dagegen NICHT. Italien spielt mit einer Mittelfeld-Raute, d.h. es gibt im Mittelfeld keine echten Flügelspieler.
Dafür ist das italienische zentrale Mittelfeld sehr stark besetzt.
Das hat man z.B. beim Spiel gegen England sehr schön gesehen: Italien hatte in der Feldmitte permanent Überzahl. Faktisch wurde Pirlo in den ganzen 120 Minuten nie richtig angegriffen und konnte über 100 (!!) Pässe spielen.

Löw hat darauf taktisch reagiert indem er einen Flügelspieler (Müller) geopert hat für Kroos, mit dem Auftrag einer Spezialbewachung für Pirlo.
Folge war dann, dass Deutschland speziell auf dem rechten Flügel nicht die eigentlich mögliche nominelle Überzahl hatte.

Wenn das geklappt hätte, wäre Löw natürlich jetzt der Held.
Hat es aber nicht. Und ein Grund ist eben, dass er seine Spieler taktisch so neu aufgestellt hat, dass deren übliches Flügelspiel erschwert wurde. Sie mussten ein Spiel spielen, dass sie so nicht gewohnt waren.

Und zwar eigentlich ohne Not.
Deutschland war vor dem Spiel als die taktisch und spielerisch bessere Mannschaft eingestuft worden. Wenn, dann hätte sich Italien auf Deutschland einstellen müssen - und nicht umgekehrt.

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

01.07.2012 20:53
#29 RE: Zitat des Tages: I tedeschi, annichiliti e increduli Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #25

Aber es ist eben nicht so, daß Italien diesmal mit Glück gewonnen hätte. Sondern sie waren insgesamt die überlegene Mannschaft.



Ich habe das Spiel nochmal in voller Länge angeschaut, und kann Ihrer Analyse nicht folgen. Woran machen Sie fest, dass Italien die überlegene Mannschaft war?

Zitat

Natürlich hätten die Chancenauswertung anders laufen können - und Deutschland hätte glücklich gewonnen. Insbesondere hätte vielleicht das erste Tor für Deutschland fallen können und es wäre gar nicht offensichtlich geworden, daß die Mannschaft Moralschwächen hat und nicht gegen einen Rückstand ankommt.



Auch da kann ich Ihnen nicht folgen, ich habe keine "Moralschwächen" ausmachen können. Im Gegenteil, die deutsche Mannschaft hat über 90 Minuten permanent nach vorne gespielt und hatte genügend Torchancen herausgearbeitet, um auch das 2:0 zu egalisieren.

Zitat

Aber daß die deutsche Mannschaft zu viel Angst vor dem Gegner und zu wenig Biss hatte, konzentriert gegen den Rückstand anzukämpfen - das führe ich schon auf Löws permanenten Verjüngungskurz zurück.



Ich nicht. Ich führe die Niederlage auf einen Mangel an Glück zurück. Auf eine fragwürdige initiale Aufstellung von Löw (in Person von Kroos, Podolski, Schweinsteiger, Boateng). Auf gehäufte individuelle Fehler (Lahm, Hummels, Badstuber).

Im Gegensatz zur versammelten Journaille kann ich kein systematisches Problem erkennen. Keine Mannschaft hat permanent zwischen 2006 und 2012 so überzeugend agiert wie Deutschland, und das mit teilweise suboptimalem Spielermaterial - man schaue sich an, mit welchen Verteidigern wir in diesen Jahren "gesegnet" waren. Besonders auf den Außenpositionen ist das Material doch sehr bescheiden, und die Innenverteidigung hatte selten internationale Klasse. Die oft geäußerte Meinung, Löw könne doch nun seit Jahren aus dem Vollen schöpfen und hätte außergewöhnlich gute Spieler zur Verfügung gilt maximal fürs offensive Mittelfeld. Der Vorwurf, immer noch keinen Titel gewonnen zu haben, zeigt doch irgendetwas zwischen Arroganz und Hybris. Ich erinnere mich an den Halbfinalsieg 2008 gegen die Türken, als die Presse die Türken ob ihrer sensationellen Leistung hochgelobt hat und der deutschen Mannschaft eine schwache Leistung bescheinigte. Sollte wohl heißen: wenn alles normal läuft, schießen wir die Türken zweistellig aus dem Stadion.

Gruß,
hubersn

Kallias Offline




Beiträge: 2.309

02.07.2012 20:42
#30 RE: Zitat des Tages: I tedeschi, annichiliti e increduli Antworten

Zitat von Gorgasal im Beitrag #26
Wir könnten das hier ein wenig umdichten

Zitat
Es braust ein Ruf wie Donnerhall,
Wie Schwertgeklirr und Wogenprall:
Zum Tor, zum Tor, zum welschen Tor,
Wer stürmt am schnellsten vor?
|: Lieb' Fussballer, stürm' schnell nach vor, :|
|: Fest steht und treu die Wacht am deutschen Tor! :|

Verbesserungsvorschläge und weitere Strophen sehr erwünscht!

Das Neuerlied

Es braust ein Ruf wie Donnerhall,
wie Schwertgeklirr und Wogenprall:
Zum Tor, zum Tor, zum deutschen Tor!
Wer steht dem deutschen Kasten vor?

Lieb Stürmerstar, magst ruhig sein,
Lieb Mittelfeld, magst ruhig sein:
Doch, doch, der Neuer wacht,
da geht nichts rein!
Doch, doch, der Neuer wacht,
da geht nichts rein!


Durch seine Glieder zuckt es schnell,
und seine Augen blitzen hell;
der deutsche Tormann, wie ein Baum,
herrscht über den Fünfmeterraum.
[Refrain]

Solang die Faust den Ball erreicht,
die Abwehr vor dem Sturm nicht weicht,
ihn sondern in den Boden tritt,
so hilft der Fußballgott uns mit.
[Refrain]

Und ob das Herz im Tode bricht,
trifft hier doch drum ein Gegner nicht.
Stark, wie vor'm jenseitigen Ziel,
ist Deutschland auch beim Abwehrspiel!
[Refrain]

Der Pfiff erschallt, die Zeit verrinnt
die Fahnen flattern hoch im Wind:
Am Tor, am Tor, am deutschen Tor
wir alle stehn im Geist davor.
[Refrain]

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