Dieses Zitat des Tages ist ein wenig ungewöhnlich, weil es nur Namen enthält.
Wer mag, kann nach dem einen oder anderen googeln. Er wird oft einen Universitätsprofessor finden.
Was ein Regierung in internationalen Verhandlungen durchsetzen kann, das hängt immer auch von der innenpolitischen Lage ab. Die Haltung der Opposition hat die deutsche Verhandlungsposition auf dem Gipfel in Brüssel entscheidend geschwächt. Dieser Offene Brief - und die Proteste, die er hoffentlich auslöst - werden sie stärken.
Allein schon, um den Eindruck zu zerstreuen, es gelte vor allem, sich hinter Merkel zu versammeln.
Überzeugt mich überhaupt nicht, lieber Rayson.
Merkel hat nachgeben müssen, weil sie eine schwache Verhandlungsposition hatte. So sehen das die Ökonomen. Daraus einen Kritik an der Kanzlerin oder einen Vorwurf gegen sie abzuleiten, halte ich für abenteuerlich.
Sie hat sich bisher oft genug durchgesetzt. Jetzt einmal nicht. Sie wird sich in Zukunft gegen Hollande, gegen die SPD, die Grünen und die Kommunisten nur behaupten können, wenn sie Rückenwind bekommt; von den Fachleuten, ja vielleicht auch aus den Medien.
Dieses Merkel-Bashing ist nicht nur unproduktiv, sondern es ist direkt gegen die deutschen Interessen gerichtet.
Wenn die Kanzlerin sich künftig nicht mehr in der EU und der Eurozone durchsetzen kann, dann wird das nicht dazu führen, daß wir Deutschen weniger bezahlen; sondern wir werden mehr zahlen müssen.
Zitat von ZRWenn 160 Fachleute, viele davon Universitätsprofessoren, sich entschließen, in dieser Weise an die Öffentlichkeit zu gehen, dann hat das Gewicht.
Aber da ist ja gar kein Sozialwissenschaftler oder -pädagoge dabei! Außerdem sehe ich keinen Migranten darunter und nur ganze 4 Frauen! Und sowas soll man ernst nehmen?
Nachgetragenes P.S.: ... und bekannte Prominente, sowie Ethikrätler fehlen da auch vollkommen.
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Zitat von ZRWenn 160 Fachleute, viele davon Universitätsprofessoren, sich entschließen, in dieser Weise an die Öffentlichkeit zu gehen, dann hat das Gewicht.
Aber da ist ja gar kein Sozialwissenschaftler oder -pädagoge dabei! Außerdem sehe ich keinen Migranten darunter und nur ganze 4 Frauen! Und sowas soll man ernst nehmen?
Nachgetragenes P.S.: ... und bekannte Prominente, sowie Ethikrätler fehlen da auch vollkommen.
Zitat von ZRWenn 160 Fachleute, viele davon Universitätsprofessoren, sich entschließen, in dieser Weise an die Öffentlichkeit zu gehen, dann hat das Gewicht.
Aber da ist ja gar kein Sozialwissenschaftler oder -pädagoge dabei! Außerdem sehe ich keinen Migranten darunter und nur ganze 4 Frauen! Und sowas soll man ernst nehmen?
Nachgetragenes P.S.: ... und bekannte Prominente, sowie Ethikrätler fehlen da auch vollkommen.
Diese 160 (Bänker, Ökonomen, Wirtschaftswissenschaftler) sind durch die Bank weg Leute, die heutzutage als Abschaum der Menschheit angesehen werden. Diese Aktion stärkt sie nicht sondern wird sie schwächen.
Zitat von R.A. im Beitrag #9Der Kanzlerin wird der Rücken gestärkt? Welch' subtile Ironie ;-)
Das erinnert an die hunderttausend Demonstranten, die Honnecker 1989 in Leipzig den Rücken stärken wollten ...
Tja, lieber R.A., jeder von uns hat eben seine Erinnerungen.
Daß die Innenpolitik als Instrument der Außenpolitik sehr wirksam sein kann, wird oft unterschätzt.
Die "Kreml-Astrologen" versuchten sich zum Beispiel darin, zwischen "Falken" und "Tauben" zu unterscheiden. Das war sehr wahrscheinlich eine Fabrikation der Sowjets: Der Westen sollte den Tauben Zugeständnisse machen, denn sonst drohten die Falken. So ist es heute im Iran.
Die Kanzlerin versucht die deutschen Interessen zu vertreten, so gut es geht. Sie braucht dringend Unterstützung, seit sie nach Hollandes Sieg allein dasteht. Das haben die 160 Wissenschaftler verstanden.
Ob es hilft, weiß ich nicht. Ich bin zunehmend pessimistisch. Wenn Rotgrün wieder an der Macht ist, dann wird es einen Ausverkauf der deutschen Interessen geben.
Und manche, für die jetzt die Kanzlerin das Feindbild ist, werden dann (vielleicht, hoffentlich) ihre Position überdenken.
Zitat von Fluminist im Beitrag #11Ich hatte bei dem offenen Brief ja eher an die Göttinger Sieben gedacht ...
Ich ebenso: An diese seltene Sternstunde des deutschen Liberalismus, worauf man als Deutscher stolz sein kann. (Wenngleich der princeps mathematicorum fehlte.) mfG
Zitat von Zettel im Beitrag #14Wenn Rotgrün wieder an der Macht ist, dann wird es einen Ausverkauf der deutschen Interessen geben.
Vermutlich liegt in diesem Satz der Hund...äh... das grundlegende Mißverständnis begraben. Es könnte durchaus sein, daß es spätestens beim Entschluß zur Euro-Einführung gar nicht mehr um irgendwelche nationalen Interessen, eine vernünftige Wirtschafts- und Finanzpolitik oder gar eine Bankenpolitik ging. Vermutlich ging es von Anfang an um die europäische Einigung "um jeden Preis". In Zettels Raum: Zitat des Tages: 74 Prozent der Deutschen sind gegen Vereinigte Staaten von Europa. Das Euro-Dilemma haben sie ja gezeigt, daß so etwas weder hier noch sonstwo von den Wählern wirklich gewünscht wird und wohl auch früher nicht gewünscht wurde. Gerade die südlichen Staaten würden es nicht wollen, da die den Eindruck haben, daß dann mit dem eisernen - dem deutschen - Besen ausgekehrt wird (und hier würde man es aus dem umgekehrten Grund nicht wollen).
"Um jeden Preis" heißt eben auch, daß bei der ersten besten Krise das Projekt vorangebracht wird. Wir werden es ja nie erfahren aber es ist möglicherweise nicht einfach so, daß es er EU an Legitimität fehlt. Womöglich wird der Weg zum europäischen Einheitsstaat gegen den entschiedenen Willen der beteiligten Bevölkerungen durchgesetzt. Wir dürfen gespannt sein, wie die das nach den Erfahrungen von 1989, wo gegen den Willen der Politiker die Vereinigung Deutschlands durchgesetzt wurde, das schaffen wollen.
Zitat von AldiOn im Beitrag #16Es könnte durchaus sein, daß es spätestens beim Entschluß zur Euro-Einführung gar nicht mehr um irgendwelche nationalen Interessen, eine vernünftige Wirtschafts- und Finanzpolitik oder gar eine Bankenpolitik ging. Vermutlich ging es von Anfang an um die europäische Einigung "um jeden Preis".
Sonst stehe ich wegen Hanlon's razor, Bielefeld u.dgl. Verschwörungstheorien ja immer skeptisch gegenüber, aber seit einiger Zeit gibt mir der bloße Name "Euro" zu denken. Er war ja von vornherein eine eher alberne Benennung für die Einheitswährung und ein Armutszeugnis für die europäische Zerrissenheit, die nicht einmal ein besseres Wort für ihre Währungseinheit konsensuell hervorbringen konnte.
Im Lichte der jüngeren Entwicklung sieht es aber fast danach aus, als wäre der Name einzig und allein zu dem Zweck gewählt, das Bestehen der Europäischen Union ("Euro-pa") per Wortspiel irrational, aber unauflöslich an das Bestehen der Währungsunion ("Euro") zu binden. So als hätte man es schon vor mehr als 10 Jahren darauf angelegt, dieses Wortspiel-Feuerwerk bei der ersten besten Gelegenheit, die sich nun (endlich?) geboten hat, als Logik- und Rationalitätsersatz in den Köpfen der Menschen abbrennen zu lassen. Wieviel Macht steckt in der Wahl des Namens! Hieße das Ding z.B. auf gut alt französisch Écu, dann wäre das implizite Argument "wir müssen den Écu um alles in der Welt retten, sonst geht die Europäische Union zum Teufel" bei weitem nicht so einleuchtend.
Zitat von Fluminist im Beitrag #17Sonst stehe ich wegen Hanlon's razor, Bielefeld u.dgl. Verschwörungstheorien ja immer skeptisch gegenüber, aber seit einiger Zeit gibt mir der bloße Name "Euro" zu denken.
zusammengefaßt. Ist denn etwas eine Verschwörungstheorie wenn von einflußhabenden Politikern ganz klar gesagt wird wie es weitergehen soll?
Ich erlaube mir mal aus dem dortigen Beitrag vom 26.6.2012 - vor 3 Wochen - zu zitieren:
Zitat Diese Pläne sind nicht Schäubles private Idee. Er bestätigt hier nur, was gerüchteweise schon seit einigen Wochen kolportiert wird: Die EU-Spitzen wollen die von ihnen verursachte Krise nutzen, um Europa massiv umzubauen. Und es geht dabei weniger um "mehr Europa" - das ist nur der Vorwand, um die Sache zu verkaufen. Es geht dabei um mehr Zentralismus, um möglichst ungestörtes "Durchregieren" ohne lästige Subsidiarität oder Selbstbestimmung der Bürger.
Wenn man ein bißchen bösartig sein wollte, könnte man hier die Frage stellen, warum in dieser Diskussion Zettel auf den Dreh kommt, deutsche Interessen ins Spiel zu bringen und zu suggerieren, daß diese erst
Zitat Wenn Rotgrün wieder an der Macht ist
zur Disposition gestellt werden.
Die richtige Frage müßte doch lauten, ob so was auf diese Weise denn überhaupt geht. Nun, die USA haben es unter viel schwierigeren Bedingungen in einem äußerst blutigen Krieg vor bald 150 Jahren geschafft. Es geht also. Und der Begriff Dixieland ist ja ein Hinweis darauf, daß man in weiten Teilen des südlichen Nordamerikas damals französich (und Deutsch!) sprach. Der Weg ist also machbar. Vielleicht hat Schäuble ja doch recht (trotz seiner unzumutbaren Tricks).
Um eine Verschwörungstheorie handelt es sich jedenfalls nicht. Eher zweifle ich an Bielefeld (obwohl ich schon 4 mal da war).
Zitat von FluministIm Lichte der jüngeren Entwicklung sieht es aber fast danach aus, als wäre der Name einzig und allein zu dem Zweck gewählt, das Bestehen der Europäischen Union ("Euro-pa") per Wortspiel irrational, aber unauflöslich an das Bestehen der Währungsunion ("Euro") zu binden.
Wenn ich mich richtig erinnere, war der Begriff "Euro" für die neue Währung ja gerade der Versuch Waigels, den französischen Vorstoß abzuschmettern, sie nach der Abkürzung für die Vorstufe, die European Currency Unit, einfach "Ecu" oder vielleicht sogar Écu zu nennen, um gar nicht erst den Verdacht aufkommen zu lassen, man richte sich zukünftig nach dem Vorbild französischer Geldpolitik.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von Rayson im Beitrag #19Wenn ich mich richtig erinnere, war der Begriff "Euro" für die neue Währung ja gerade der Versuch Waigels, den französischen Vorstoß abzuschmettern, sie nach der Abkürzung für die Vorstufe, die European Currency Unit, einfach "Ecu" oder vielleicht sogar Écu zu nennen, um gar nicht erst den Verdacht aufkommen zu lassen, man richte sich zukünftig nach dem Vorbild französischer Geldpolitik.
Das deutsche Analogon zu "ECU" wäre ja auch OWEH gewesen - Oiropäische Währungseinheit. Da hätte man die Katze zu früh aus dem Sack gelassen.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Die Franzosen sahen es eben schon damals pragmatischer, während die Deutschen verzweifelt im Aufgehen in Europa ihre Identität zu finden hofften und hoffen.
170 Ökonomen um ifo-Chef Sinn rechnen mit dem Kurs der Kanzlerin ab, verdammen die Brüsseler Gipfel-Beschlüsse und die Bankenunion. Angela Merkel reagiert verärgert - und bekommt Unterstützung von Pro-Euro-Volkswirten. Die arbeiten nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen schon an einem Gegenappell.
Wer hat welchen Appell geschrieben? I am confused.
Es scheint also keineswegs so, als dass Merkel unter Druck war und diesen Brief jetzt als Anlass nehmen kann ihren vorherigen Kurs beizubehalten. Ich schätze, da war die Meinung von Zettel etwas zu Merkels Gunsten verzerrt?!
Ich frage mich übrigens, wie die Pro-Euro Ökonomen argumentieren werden. Ob sie mit volkswirtschaftlichen Thesen und Argumenten kontern, oder typisch wie Politiker mit der Einheit der Völker in Europa und der Fortführung des europäischen Projekts um jeden Preis argumentieren werden.
Zitat von Dagny im Beitrag #22 Wer hat welchen Appell geschrieben? I am confused.
Kein Grund zur Konfusion. Zettel wollte nur für etwas Stimmung sorgen . Der Gegenappell der Pro Euro-Expertengruppe angeführt von Jakob Augstein zusammen mit den Finanzexperten Schröder, Eichel, Roth und Westerwelle ist noch in Arbeit. Aus gut unterrichteten Kreisen war bereits zu vernehmen, dass ab 1.9.2012 die Türkei als vollwertiges Mitglied der EU und der Eurozone bereitsteht, den Euro zu retten. Auch vom Emir war zu hören, dass er gerne ein paar hundert Milliarden in den Sand setzen will, wenn er dafür EU-Kalif werden darf.
Zitat von Dagny im Beitrag #22http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/politiker-streiten-ueber-sinns-oekonomen-appell-a-842835.html
Zitat von Wirtschaftsweiser Bofinger"Der Aufruf schadet dem öffentlichen Ansehen der deutschen Wirtschaftswissenschaft"
Zitat von Institutsdirektor Hüther"unverantwortlich" (...) "mit ökonomischer Argumentation nichts zu tun" (...) ziele "nur auf Emotionen" und baue "einen Popanz auf"
Zitat von Finanzpolitischer Sprecher der Grünen, Schick Stammtisch-Ökonomen (...), die jetzt Politik machen wollen"
Na, da ist die Welt doch wieder in Ordnung. Wie bei klimakirchlicher Blasphemie und einwanderungskritischen Sarrazinismen eingeübt, rufen die braven "Experten" schon mal nach der Inquisition.
Noch mal zur Erinnerung:
Zitat von ZRWenn 160 Fachleute, viele davon Universitätsprofessoren, sich entschließen, in dieser Weise an die Öffentlichkeit zu gehen, dann hat das Gewicht.
Zitat von CalimeroAber da ist ja gar kein Sozialwissenschaftler oder -pädagoge dabei! Außerdem sehe ich keinen Migranten darunter und nur ganze 4 Frauen! Und sowas soll man ernst nehmen?
Nachgetragenes P.S.: ... und bekannte Prominente, sowie Ethikrätler fehlen da auch vollkommen.
Ich sag's ja, die Meinung der 160 - ob nun Universitätsprofessoren oder nicht - hat kein nennenswertes Gewicht. Beckenbauer hätte unterschreiben müssen, Helmut Schmidt, Günther Jauch und Margot Käßmann auch. Dazu noch Mario Barth, Richard von Weizsäcker, Kenan Kolat und Costa Cordalis. Die RTL-Tante mit dem S-Fehler, Reinhold Beckmann, Peter Klöppel und Ingo Zamperoni ... DAS sind wichtige Menschen! Nicht diese "Stammtisch-Ökonomen".
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