Zitat von wflamme im Beitrag #24 Daß man bei 'zu feiner' Auflösung wiederum Probleme bekommen kann, dürfte nach meiner spontanen Einschätzung an den Auflösungsgrenzen der numerischen Zahlendarstellung liegen.
Das ist heute nun wirklich nicht mehr das Thema. Moderne Rechner arbeiten mit Mantissen von 50-100 Bit, da spielen numerische Probleme erst dann eine Rolle, wenn die Zeitauflösung absurd klein gewählt wird (und zwar so absurd klein, das man eher ein Problem bekommen wird in annehmbarer Zeit zu einem Ergebnis zu kommen). Und selbst dann wäre das Problem eher eine Frage der Rechenkraft, denn prinzipiell ist es auch keine Kunst mit beliebig hoch aufgelösten Zahlen zu rechnen, nur ist das dann eben keine einzelne Prozessorinstruktion mehr sondern eine ganze Reihe.
Ich glaube aber, dass ich das Problem nicht klar genug gemacht habe: Es geht nicht um Numerik. Es geht um mangelnde (!) räumliche Auflösung. Und so lange ich oberhalb der notwendigen Auflösung bin, sind meine Ergebnisse im Wesentlichen vom Zufall gelenkt.
Zitat deshalb kann ich mir nicht wirklich vorstellen, daß diese Problematik heute 'übersehen' wird.
Ich kann es mir aus zwei Gründen sehr gut vorstellen. Der erste Grund ist, dass Klimatologen in aller Regel wenig von Mathematik, Numerik und Informatik verstehen. Das ist nicht ihr Fachgebiet (was auch immer das sonst ist, um sich Klimatologe zu nennen). Die Widerlegung von McIntyre und McKitrick zum Hockey Stick ist ein Paradebeispiel dafür. Da greift das A.T.U. Prinzip - Amateure treiben Unfug-, eine Gruppe von Fachleuten verwendet mathematische Verfahren, die sie im Kern nicht verstehen. Und in der Folge verstehen sie auch die Ergebnisse nicht. Es genügt eben nicht sich einer Simulation zu bedienen, wenn man sich nicht der Grenzen bewusst ist, was eine Simulation leisten kann und was nicht. Der zweite Grund ist simpler: Glauben Sie ernsthaft jemand, der von seinen Ergebnissen lebt und Millionen von Euro in teure Computeranlagen investiert hat, erzählt öffentlich wie relativ seine Ergebnisse sind ? Selbst wenn ich mir der Problematik bewusst bin, ich wäre doch mit allen Klammerbeuteln gepudert öffentlich zu erzählen, dass es gar nicht so unwahrscheinlich ist, dass ich Unsinn berechne.
Zitat von Llarian im Beitrag #22Bei der Klimaforschung weiss das kein Mensch. Und umso mehr man die Auflösung erhöht, bekommt man plötzlich ganz andere Ergebnisse. Was dafür spricht, dass wir nicht ansatzweise im Bereich sind, wo verlässliche Aussagen möglich sind. Selbst wenn unsere Modelle stimmen würden. Klimaforscher ficht das nicht an. Sie haben dicke Rechner die das Klima berechnen. Ob die Kappes berechnen oder nicht, die Klimaforscher wissen es nicht.
Bzgl. "Kappes berechnen": ich hab mal gelesen, dass der IPCC 30 verschiedene Klimasimulationen benutzt d.h. 30 verschiedene Computer-Programme berechnen die zukünftige Erwärmung der Erde. Dann wird als offizielles Ergebnis der Mittelwert aller Simulationen genommen. Wenn's so einfach ist könnte man dann im Prinzip alles mögliche "berechnen" bzw. hellsehen.
Die Disputationen zu diesem Themenkreis sind anderwärts inzwischen fast regelmäßig derart vergiftet und polarisiert, daß einem schlicht die Lust daran vergehen kann und wissenschaftliches Interesse kaum noch besteht. Ich beschränke mich deshalb auf zwei allgemeinere Anmerkungen - mit der Hoffnung auf eine Reaktion.
1) Haben die offiziösen Klimarechnungen überhaupt den Charakter wissenschaftlicher Modelle? Ist der Kern des Problems eigentlich schon erkannt, die wesentlichen Antriebe und ihr kompliziertes Zusammenspiel? Was leisten sie hinsichtlich vergangener Entwicklungen, haben sie irgendeine Verifikation? (Funktioniert diese "Eisenbahn"?) Oder muß man kurz vom GIGO-Prinzip reden?
2) Meines Erachtens hochinteressant und wenig beachtet sind die zeitlichen Schwankungen wichtiger Parameter (Temperaturen, Meeresströmungen, CO2-Gehalt, Eisbedeckungen, Wolken). Wer das (hoffentlich) demnächst robust beschreiben kann, dürfte gute Karten haben
Zitat von Hausmann im Beitrag #28 1) Haben die offiziösen Klimarechnungen überhaupt den Charakter wissenschaftlicher Modelle? Ist der Kern des Problems eigentlich schon erkannt, die wesentlichen Antriebe und ihr kompliziertes Zusammenspiel? Was leisten sie hinsichtlich vergangener Entwicklungen, haben sie irgendeine Verifikation? (Funktioniert diese "Eisenbahn"?) Oder muß man kurz vom GIGO-Prinzip reden?
Ich stelle mal eine ganz doofe Frage dazu, lieber Hausmann: Klimamodelle gibt es ja nicht erst seit letztem Jahr. Haben Sie irgendetwas davon gehört, dass eins der Modelle die Entwicklung der letzten 10 Jahre korrekt vorrausgesagt hätte ? Ich meine eines, was vor 10 Jahren existierte. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, das irgendwer aus der "Klimaszene" vor 10 oder 15 Jahren angekündigt hat, es werde erst einmal nicht mehr wärmer werden. Aber genau das ist passiert.
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