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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 45 Antworten
und wurde 2.957 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Jim Offline



Beiträge: 36

09.08.2012 15:12
#26 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Wo wir schon bei "Klatsch und Tratsch" sind:
Abadine ist seit 2010 mit dem inzwischen ehemaligen demokratischen Abgeordnete Anthony Weiner, der jüdischen Glaubens ist verheiratet (http://en.wikipedia.org/wiki/Anthony_Weiner). Weiner musste nach einer "Twitter-Sex" Affäre zurück treten. Verschwörungstheoretiker vermuten hinter der Beziehung eine Scheinehe, die dazu diente die Gerüchte um die Beziehung zwischen Abadine und Clinton verstummen zu lassen und im Gegenzug Weiners Karriere befördern sollte. Weiners Sexskandal gab diesen Vermutungen natürlich neue Nahrung.

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

09.08.2012 15:22
#27 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Jim im Beitrag #26
Verschwörungstheoretiker vermuten hinter der Beziehung eine Scheinehe

Einschließlich Scheinkind dann wahrscheinlich.

Nein, im Ernst: Ich bin sehr dafür, dass das Private, so nicht strafrechtlich relevant, auch privat bleibt. Wenigstens hier in dieser Oase!

C. Offline




Beiträge: 2.639

09.08.2012 16:11
#28 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Frank Böhmert im Beitrag #27
Zitat von Jim im Beitrag #26
Verschwörungstheoretiker vermuten hinter der Beziehung eine Scheinehe

Einschließlich Scheinkind dann wahrscheinlich.

Nein, im Ernst: Ich bin sehr dafür, dass das Private, so nicht strafrechtlich relevant, auch privat bleibt. Wenigstens hier in dieser Oase!


Schade, Klatsch und Tratsch ist doch mein Spezialgebiet , aber ich kann mich auch zusammenreißen. Der Wahlkampf zwischen Obama und Romney geht zumindest schon mal gut los und ich hoffe, dass sich jeder ausreichend mit Chips und Bier eingedeckt hat.

Aber einen kann ich mir jetzt doch nicht verkneifen: I did not have sexual relations with that woman. Damit hat er sicherlich nicht Hillary gemeint.

Der Riesling gehört zu Deutschland.

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

09.08.2012 16:20
#29 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von C. im Beitrag #28
Schade, Klatsch und Tratsch ist doch mein Spezialgebiet

Ach so? Ich dachte, Lästern ...

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

09.08.2012 16:39
#30 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #18
Zitat von WFI im Beitrag #17
Es scheint mir nicht korrekt, dies als US-Version des "Falles Drygalla"zu bezeichnen. Zum einen, weil die Kritik gerade nicht von den Leitmedien in einer breiten Front ausgeht, sondern von individuellen politischen Akteuren. Das hat eine andere Qualität.

Lieber WFI, auf diesen Einwand habe ich a bisserl gewartet, denn er kommt ja immer wieder bei einem Vergleich.

Ich kann dazu eigentlich nur immer wieder dasselbe sagen: Es gibt Gemeinsamkeiten, es gibt Unterschiede.

Gäbe es keine Unterschiede, dann könnte man gar nicht vergleichen, denn dann läge Identität vor. Gäbe es keine Gemeinsamkeiten, dann könnte man auch nicht vergleichen, denn dann fehlte das tertium comparationis.

Herzlich, Zettel

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich... Wenn man sich die Bachmannsche Apologie ansieht, so schreibt sie tatsächlich explizit von Security Clearance:

Zitat von Bachmann

The concerns about the foreign influence of immediate family members is such a concern to the U.S. Government that it includes these factors as potentially disqualifying conditions for obtaining a security clearance, which undoubtedly Ms. Abedin has had to obtain to function in her position.
For us to raise issues about a highly-based U.S. Government official with known immediate family connections to foreign extremist organizations is not a question of singling out Ms. Abedin. In fact, these questions are raised by the U.S. Government of anyone seeking a security clearance.
Given the reasonable assumption that Ms. Abedin has a high-level security clearance, as a member of the House Select Committee on Intelligence I am particularly interested in exactly how, given what we know from the international media about Ms. Abedin's documented family connections with the extremist Muslim Brotherhood, she was able to avoid being disqualified for a security clearance. If these known and documented family ties to the Muslim Brotherhood would not disqualify someone for a security clearance, what specifically is the standard to be disqualified on foreign influence grounds?



Das scheint mir doch eine völlig berechtigte Frage zu sein. Wenn hier etwas insinuiert wird, dann nur, daß aus welchen (persönlichen oder anderen) Gründen auch immer bei der Sicherheitsprüfung von Ms. Abedin ein paar Augen zugedrückt worden sein könnten, mit Hinweis auf den Gleichbehandlungsgrundsatz analoger Fälle.

Dieser Brief ist allerdings die richtigstellende Antwort auf Kritik an vorher geäußerten Bedenken, könnte also durchaus einiges Zurückrudern seitens Bachmanns enthalten. Hingegen stellte Nadja Drygallas Teilnahme an den olympischen Spielen nicht in der geringsten Weise ein Sicherheitsrisiko dar, selbst wenn irgendetwas an den Vorwürfen politisch inkorrekter Gesinnung wahr wäre.

Das tertium comparationis löst sich, lieber Zettel, bei näherem Hinsehen leider ganz in Luft auf.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

09.08.2012 16:57
#31 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #30
Das tertium comparationis löst sich, lieber Zettel, bei näherem Hinsehen leider ganz in Luft auf.

Keineswegs. Es bestand und besteht darin, daß jemandem die politische Haltung einer Person vorgeworfen wird, der er - hier sie - nahesteht.

Nochmal gesagt, lieber Fluminist: Es gibt kaum müßigere Diskussionen als die darüber, ob etwas "vergleichbar" ist oder das eine "ganz anders" als das andere. Sie werden immer Gemeinsamkeiten finden und immer Verschiedenheiten.

Das Interessante ist allein, welches die Gemeinsamkeiten und welches die Verschiedenheiten sind. Wie schon gesagt: Als ich den Artikel zu schreiben begann, sah ich das anders als im Verlauf des Recherchierens; der Artikel trägt Spuren davon. Und wiederum anders sehe ich es, seit ich das Schreiben von Bachmann gelesen habe.

An der Vergleichbarkeit ändert das aber überhaupt nichts.

Herzlich, Zettel

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

09.08.2012 17:33
#32 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #30

Zitat von Bachmann

The concerns about the foreign influence of immediate family members is such a concern to the U.S. Government that it includes these factors as potentially disqualifying conditions for obtaining a security clearance, which undoubtedly Ms. Abedin has had to obtain to function in her position.
For us to raise issues about a highly-based U.S. Government official with known immediate family connections to foreign extremist organizations is not a question of singling out Ms. Abedin. In fact, these questions are raised by the U.S. Government of anyone seeking a security clearance.
Given the reasonable assumption that Ms. Abedin has a high-level security clearance, as a member of the House Select Committee on Intelligence I am particularly interested in exactly how, given what we know from the international media about Ms. Abedin's documented family connections with the extremist Muslim Brotherhood, she was able to avoid being disqualified for a security clearance. If these known and documented family ties to the Muslim Brotherhood would not disqualify someone for a security clearance, what specifically is the standard to be disqualified on foreign influence grounds?



Das scheint mir doch eine völlig berechtigte Frage zu sein.


In der Tat. Das ist auch für mich die entscheidende Frage. Nur, es gibt eben Standards, in diesem Fall für ein security clearance. Keine Ahnung warum Frau Abedin dort durchgekommen ist, aber sie ist es.
Auch Frau Drygalla wurde "gecheckt" und für die Polizei war sie wohl ein Risiko, für den DOSB nicht.
Was verglichen werden kann, ist, wie viel wert ein erfolgreich bestandener "Check" und ein Bekenntnis ist. Und ob beim Öffentlichwerden heikler Verwandten oder Freunde, dies immer noch gilt.
Oder ob Kampagnen Standards außer Kraft setzen können. In Deutschland geht das, in Amerika nicht.

Viele Grüße, Erling Plaethe

C. Offline




Beiträge: 2.639

09.08.2012 17:44
#33 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #19

In der Tat ist fraglich, ob jemand mit einer derartigen Verwandtschaft - Bachmann dokumentiert im Detail die Verbindungen zur Moslem-Bruderschaft - für eine so sicherheitssensible Position geeignet ist.

Das hätte dann nichts mit Sippenhaft zu tun; sondern es wäre das Anlegen der üblichen Kriterien, wenn es darum geht, zu entscheiden, ob jemand in einer solchen Position ein Sicherheitsrisiko ist.



Lieber Zettel,

wir können davon ausgehen dass die amerikanischen Geheimdienste und auch einige in den USA operierende Geheimdienste keine Totalversager sind. Sie wissen mit Sicherheit mehr über Huma Abedin als Hillary Clinton und Michele Bachmann sich vorstellen können. Dass Huma Abedin ein Sicherheitsrisiko sein könnte, kann damit genauso ausgeschlossen werden wie auch, dass keine sorgfältige Sicherheitprüfung durchgeführt worden sei. Wenn Obama und Clinton einen gefährlichen Schmusekurs mit der Muslimbruderschaft fahren, sollten sie dafür in die Verantwortung genommen werden. Das geht auch ganz ohne einen Umweg über Frau Abedin zu nehmen. Allerdings sollte es auch ein leichtes sein, Frau Bachmann zu bestätigen, dass mit der Überprüfung von Frau Abedin alles seine Richtigkeit hat.

Die intellektuell wie materiell hochdefizitäre Frankfurter Rundschau muss natürlich auch ihren Senf dazu geben:

Zitat von Damir Fras
Ich weiß nur, dass der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner dringend etwas sagen müsste – zur Hetzkampagne, die seine Parteifreundin Michele Bachmann (gläubige Christin, Tea-Party-Aktivistin und krachend gescheiterte Präsidentschaftskandidaturkandidatin) angefangen hat.

Bachmann hat zusammen mit ein paar republikanischen Kollegen aus dem Kongress einen Brief an das US-Außenministerium geschrieben und darin den ganz großen Bogen geschlagen. Bachmann hat es nämlich exklusiv, dass die Muslim-Brüder aus Ägypten im Prinzip kurz davor stehen, die US-Regierung zu übernehmen. Donnerschlag! Und schuld daran ist irgendwie Huma Abedin, muslimische Amerikanerin und Beraterin von US-Außenministerin Hillary Clinton.

Die hat nämlich, so heißt es in dem Brief, einen (vor vielen Jahren verstorbenen) Vater, eine Mutter und einen Bruder, die wiederum Kontakt zu Muslim-Brüdern haben sollen. Obacht, ruft da Bachmann: Der Untergang des Abendlandes ist nahe! Er trägt einen Bart und klopft mit der Kalaschnikow an die Tür des Weißen Hauses. Denn Abedin kennt jemanden, der jemanden kennt, der auch schon mal jemanden getroffen hat ...



Qualitätsjournalismus, ich umarme Dich und danke dir für die köstlichen Stunden, die du mir immer wieder bereitest.

Der Riesling gehört zu Deutschland.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

09.08.2012 18:45
#34 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von C. im Beitrag #33

Die intellektuell wie materiell hochdefizitäre Frankfurter Rundschau muss natürlich auch ihren Senf dazu geben:

Zitat von Damir Fras
Ich weiß nur, dass der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner dringend etwas sagen müsste – zur Hetzkampagne, die seine Parteifreundin Michele Bachmann (gläubige Christin, Tea-Party-Aktivistin und krachend gescheiterte Präsidentschaftskandidaturkandidatin) angefangen hat.

Bachmann hat zusammen mit ein paar republikanischen Kollegen aus dem Kongress einen Brief an das US-Außenministerium geschrieben und darin den ganz großen Bogen geschlagen. Bachmann hat es nämlich exklusiv, dass die Muslim-Brüder aus Ägypten im Prinzip kurz davor stehen, die US-Regierung zu übernehmen. Donnerschlag! Und schuld daran ist irgendwie Huma Abedin, muslimische Amerikanerin und Beraterin von US-Außenministerin Hillary Clinton.

Die hat nämlich, so heißt es in dem Brief, einen (vor vielen Jahren verstorbenen) Vater, eine Mutter und einen Bruder, die wiederum Kontakt zu Muslim-Brüdern haben sollen. Obacht, ruft da Bachmann: Der Untergang des Abendlandes ist nahe! Er trägt einen Bart und klopft mit der Kalaschnikow an die Tür des Weißen Hauses. Denn Abedin kennt jemanden, der jemanden kennt, der auch schon mal jemanden getroffen hat ...


Qualitätsjournalismus, ich umarme Dich und danke dir für die köstlichen Stunden, die du mir immer wieder bereitest.


Danke, C., auf diesem Büttenreden-Niveau sehe ich das tertium comparationis auch wieder ganz deutlich: mutatis mutandis läßt sich das als launiger (wenngleich immer noch nicht sonderlich gelungener) Kommentar zur Olympiageschichte lesen.

C. Offline




Beiträge: 2.639

09.08.2012 19:27
#35 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #34
Danke, C., auf diesem Büttenreden-Niveau sehe ich das tertium comparationis auch wieder ganz deutlich: mutatis mutandis läßt sich das als launiger (wenngleich immer noch nicht sonderlich gelungener) Kommentar zur Olympiageschichte lesen.



Deshalb aus derselben Gazette: Kein Mitleid mit Drygalla

Zitat von Jennifer Zimmermann
Kein Sex für Nazis

Beziehungen sollen Privatsache sein. Wer allerdings Neonazis in seinem Umfeld, Freundeskreis oder seiner Familie akzeptiert, unterstützt die rechte Szene mit seinem Wegsehen. Ob die betroffene Person das nun will oder nicht.

Nicht umsonst gibt es die Initiative: Kein Sex für Nazis. Sie zielt auf einen konkreten Punkt bei der Bekämpfung von Neonazis ab – deren akuter Frauenmangel. Für junge Männer wird eine politische Einstellung nun mal unattraktiv, wenn sie ihnen den Zugang zum anderen Geschlecht verwehrt. Denn bei aller Kameradschaft – ganz unter sich wollen die Nazis dann doch nicht bleiben. ...

Sie hat ja nichts getan, lautet eines der beliebtesten Argumente ihrer zahlreichen Verteidiger. „Alles, was für den Triumph des Bösen notwendig ist, ist dass gute Menschen nichts tun“. Das Zitat das Edmund Burke zugeschrieben wird, trifft den Kern. Als Michael Fischer Anfang des Jahres auf einer Trauerkundgebung für eines der NSU-Opfer seine Hassparolen grölte. Als er versuchte die trauernden Familienmitglieder einzuschüchtern und von der Kundgebung Videos drehte. Als er von dieser Veranstaltung als einer „Ausländerlobby“ in den Foren der Nazis schrieb – wo war Drygalla da? Saß sie in Ruhe zu Hause, bei Kaffee und Kuchen? Hatte sie wirklich keine Ahnung was der Mann mit dem sie lebt da tat?



Sicherlich mache ich mich des Rechtsextremismus verdächtig, wenn ich anmerke, dass diese Trauerfeier von "der Linke." angemeldet wurde, sich die lokale Antifa dazugesellte und keine trauernden Familienmitglieder anwesend waren, den diese wohnen, von einem Cousin abgesehen, in der Türkei. Aber die Autorin ist sicher der Meinung, dass es so gewesen sein könnte, dann wird es auch so sein, irgendwie sind wir ja alle eine große Familie.

Der Riesling gehört zu Deutschland.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

09.08.2012 19:31
#36 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von C. im Beitrag #33
wir können davon ausgehen dass die amerikanischen Geheimdienste und auch einige in den USA operierende Geheimdienste keine Totalversager sind. Sie wissen mit Sicherheit mehr über Huma Abedin als Hillary Clinton und Michele Bachmann sich vorstellen können. Dass Huma Abedin ein Sicherheitsrisiko sein könnte, kann damit genauso ausgeschlossen werden wie auch, dass keine sorgfältige Sicherheitprüfung durchgeführt worden sei.

Ich kann das nicht beurteilen, dear C. Michelle Bachmann sollte es aber beurteilen können, denn sie ist Mitglied des Geheimdienst-Ausschusses des Repräsentantenhauses. Ihr Vorwurf ist ja gerade, daß in diesem Fall möglicherweise nicht gründlich genug geprüfte wurde.

Herzlich, Zettel

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

09.08.2012 20:05
#37 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #36

Ich kann das nicht beurteilen, dear C. Michelle Bachmann sollte es aber beurteilen können, denn sie ist Mitglied des Geheimdienst-Ausschusses des Repräsentantenhauses. Ihr Vorwurf ist ja gerade, daß in diesem Fall möglicherweise nicht gründlich genug geprüfte wurde.

Und warum fragt sie dann was speziell der Standard ist, ab dem man disqualifiziert wird auf Grund ausländischen Einflusses in dieser herausgehobenen Position? Sie müsste die Standards doch kennen?
Ich meine, das wäre ja ein veritabler Politskandal, wenn die Muslimbrüder die Außenpolitik Amerikas beeinflussen und nicht etwa umgekehrt.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Reader Offline



Beiträge: 803

11.08.2012 12:15
#38 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #37
Zitat von Zettel im Beitrag #36

Ich kann das nicht beurteilen, dear C. Michelle Bachmann sollte es aber beurteilen können, denn sie ist Mitglied des Geheimdienst-Ausschusses des Repräsentantenhauses. Ihr Vorwurf ist ja gerade, daß in diesem Fall möglicherweise nicht gründlich genug geprüfte wurde.

Und warum fragt sie dann was speziell der Standard ist, ab dem man disqualifiziert wird auf Grund ausländischen Einflusses in dieser herausgehobenen Position? Sie müsste die Standards doch kennen?
Und warum fragt sie dann was speziell der Standard ist, ab dem man disqualifiziert wird auf Grund ausländischen Einflusses in dieser herausgehobenen Position? Sie müsste die Standards doch kennen?
Ich meine, das wäre ja ein veritabler Politskandal, wenn die Muslimbrüder die Außenpolitik Amerikas beeinflussen und nicht etwa umgekehrt.

Und warum fragt sie dann was speziell der Standard ist, ab dem man disqualifiziert wird auf Grund ausländischen Einflusses in dieser herausgehobenen Position? Sie müsste die Standards doch kennen?


Gute Frage!

R.r

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.08.2012 16:58
#39 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Reader im Beitrag #38
Und warum fragt sie dann was speziell der Standard ist, ab dem man disqualifiziert wird auf Grund ausländischen Einflusses in dieser herausgehobenen Position? Sie müsste die Standards doch kennen?

Gute Frage!

Ich glaube, dear Reader, bei parlamentarischen Anfragen ist das auch in Deutschland üblich, daß Parlamentarier eine Behörde fragen, was sie in einem bestimmten Fall getan haben, nach welchen Richtlinien sie verfahren und so fort.

Entgegen dem, was die deutschen Medien verbreiten, habe ich von Michelle Bachmann einen positiven Eindruck gewonnen; aufgrund ihrer Aufritte im Vorwahlkampf; aufgrund dessen, was ich von ihr gelesen habe.

Natürlich ist sie konservativ. Das ist ja nicht vorwerfbar. Diese promovierte Juristin ist eine durchaus interessante, seit ihrer Jugend (Arbeit in einem Kibbuz) sozial engagierte Frau und eine intelligente Politikerin.

Das Bild vom Provinztrampel, das unsere Medien gezeichnet (dh von den amerikanischen Linksmedien übernommen) haben, ist utterly false.

Herzlich, Zettel

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

11.08.2012 19:49
#40 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #39
Zitat von Reader im Beitrag #38
Und warum fragt sie dann was speziell der Standard ist, ab dem man disqualifiziert wird auf Grund ausländischen Einflusses in dieser herausgehobenen Position? Sie müsste die Standards doch kennen?

Gute Frage!

Ich glaube, dear Reader, bei parlamentarischen Anfragen ist das auch in Deutschland üblich, daß Parlamentarier eine Behörde fragen, was sie in einem bestimmten Fall getan haben, nach welchen Richtlinien sie verfahren und so fort.

Entgegen dem, was die deutschen Medien verbreiten, habe ich von Michelle Bachmann einen positiven Eindruck gewonnen; aufgrund ihrer Aufritte im Vorwahlkampf; aufgrund dessen, was ich von ihr gelesen habe.

Natürlich ist sie konservativ. Das ist ja nicht vorwerfbar. Diese promovierte Juristin ist eine durchaus interessante, seit ihrer Jugend (Arbeit in einem Kibbuz) sozial engagierte Frau und eine intelligente Politikerin.

Das Bild vom Provinztrampel, das unsere Medien gezeichnet (dh von den amerikanischen Linksmedien übernommen) haben, ist utterly false.


Wenn ich mich mal einmischen darf,
ich glaube das wollte der Fragesteller gar nicht zum Ausdruck bringen, der hat sich nur gewundert nachdem er in einem Kommentar von Ihnen gelesen hat, das Frau Bachmann Mitglied im Geheimdienstausschuss ist.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

13.08.2012 09:53
#41 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #37
Zitat von Zettel im Beitrag #36

Ich kann das nicht beurteilen, dear C. Michelle Bachmann sollte es aber beurteilen können, denn sie ist Mitglied des Geheimdienst-Ausschusses des Repräsentantenhauses. Ihr Vorwurf ist ja gerade, daß in diesem Fall möglicherweise nicht gründlich genug geprüfte wurde.

Und warum fragt sie dann was speziell der Standard ist, ab dem man disqualifiziert wird auf Grund ausländischen Einflusses in dieser herausgehobenen Position? Sie müsste die Standards doch kennen?


Die Frage von Bachmann war doch klar rhetorisch: so wie sie die Standards kennt (oder interpretiert), hätte Huma Abedin keine Security Clearance bekommen dürfen --- so hätte ich das gelesen. Ihre obige Nachfrage schien zunächst auch rhetorisch, aber jetzt kommen mir doch Zweifel...
Zitat von Zettel im Beitrag #39

Das Bild vom Provinztrampel, das unsere Medien gezeichnet (dh von den amerikanischen Linksmedien übernommen) haben, ist utterly false.


Die Sache war für die Medien insofern einfach, als man ja nur am bewährten Zerrbild der Sarah Palin den Namen austauschen mußte.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

13.08.2012 18:54
#42 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #41

Die Sache war für die Medien insofern einfach, als man ja nur am bewährten Zerrbild der Sarah Palin den Namen austauschen mußte.


Ich nehme den Brief von Michelle Bachmann außerordentlich ernst. Genau deshalb bezweifle ich die Möglichkeit einer rhetorisch gemeinten Frage. Mir ist dies auch durch den Kopf gegangen, aber in diesem Fall geht es nicht allein um den evtl. Einfluss einer fremden Macht (Saudi Arabien) sondern um eine panarabische Bewegung (Muslimbrüder) die mehr Einfluss bekommt als alle ihre Vorgänger (z.B. Baath-Partei).
Das ist zu ernst für eine Frage deren Antwort sich von selbst versteht, denke ich. Aber ich kann mich natürlich auch täuschen oder aber es gibt noch Fakten die bisher unbekannt sind. Bekannt scheint mir allerdings die Unterstützung der Muslimbrüder durch Obama zu sein, wie auch die unterschiedlichen Interessen von Muslimbrüdern, Saudi Arabien und dem Iran.
Haben Sie, lieber Fluminist, mal in Erwägung gezogen dass Huma Abedin nicht trotz sondern wegen der Aktivitäten ihrer Familienmitglieder die rechte Hand der Außenministerin wurde?
Die Muslimbrüder sind jetzt schon mächtiger als die meisten arabischen Regierungen und sie erweitern ihre Macht.
Amerika muss als Weltmacht mit schwerwiegenden Interessen in der Region damit umgehen, egal wie demokratiefeindlich die Muslimbrüder sind. Und wie ernst sie es meinen, beschreibt Zettel in seinem jüngsten Artikel: http://zettelsraum.blogspot.com/2012/08/...t-sich-zum.html
Obamas Nahost Politik liefert nicht die richtigen Antworten auf größer werdende Probleme; er hat sich verkalkuliert mit der Unterstützung der Muslimbrüder. Diese Außenpolitik zum Wahlkampfthema zu machen, ist aus Sicht der Republikaner nicht nur verständlich sondern nötig.

Viele Grüße, Erling Plaethe

C. Offline




Beiträge: 2.639

13.08.2012 19:16
#43 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #42
Obamas Nahost Politik liefert nicht die richtigen Antworten auf größer werdende Probleme; er hat sich verkalkuliert mit der Unterstützung der Muslimbrüder. Diese Außenpolitik zum Wahlkampfthema zu machen, ist aus Sicht der Republikaner nicht nur verständlich sondern nötig.



Lieber Erling Plaethe,

aus meiner Sicht ist das die richtige Einschätzung und solte auch so adressiert werden und nicht über den Umweg der Sicherheitsüberprüfung wegen Verwandtschaftsverhältnisse einer Mitarbeiterin. Die Rolle der USA nicht nur bezüglich Ägyptens, sondern auch im Syrien-Konflikt und im Verhältnis zu Saudiarabien (das sehr enge Beziehung zur Muslimbruderschaft hat) ist für mich derzeit noch nicht nachvollziehbar. Übrigens auch nicht die Rolle Deutschlands. Was Trittin, Westerwelle und Niebel zum Besten geben ist im besten Fall Naivität, die Muslimbruderschaft hat mit der CSU so wenig zu tun wie Al Kaida mit dem Müttergenesungswerk.

Der Riesling gehört zu Deutschland.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

13.08.2012 20:39
#44 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von C. im Beitrag #43

aus meiner Sicht ist das die richtige Einschätzung und solte auch so adressiert werden und nicht über den Umweg der Sicherheitsüberprüfung wegen Verwandtschaftsverhältnisse einer Mitarbeiterin.

Ja, da stimme ich Ihnen zu, liebe C. Vergessen wir die Verwandtschaft. Sie hat die saudiarabische Staatsbürgerschaft. Das Time magazine schreibt:

Zitat
Hillary Clinton has two shadows: her own and Abedin, 35, a former Clinton White House intern who has trailed her boss from the U.S. Senate to the campaign trail to foreign capitals.
Read more: http://www.time.com/time/specials/packag...2025219,00.html #ixzz23Rz3KkH6


Sie prägt die Außenpolitik mit. Sie ist kein Sicherheitsrisiko für die Außenpolitik der jetzigen Regierung, sie ist Teil derselben.

Zitat von C. im Beitrag #43
Die Rolle der USA nicht nur bezüglich Ägyptens, sondern auch im Syrien-Konflikt und im Verhältnis zu Saudiarabien (das sehr enge Beziehung zur Muslimbruderschaft hat) ist für mich derzeit noch nicht nachvollziehbar.

Für das saudische Königshaus gelten die Muslimbrüder m.E. nicht als willkommen, weil sie Staat und Religion in einer Weise vereinigen wollen, welche die Macht der saudischen Monarchie bedroht. Engere Beziehungen sind m.E. insofern Zugeständnisse des Königs an die religiöse Opposition im eigenen Land.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

14.08.2012 09:45
#45 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #42

Ich nehme den Brief von Michelle Bachmann außerordentlich ernst. Genau deshalb bezweifle ich die Möglichkeit einer rhetorisch gemeinten Frage.


Ich sehe da keinen Widerspruch, auch eine rhetorische Frage kann sehr ernst gemeint sein. Hier läuft sie wohl auf die Bemerkung hinaus, daß im vorliegenden Fall die Security Clearance gegeben wurde, entweder weil die Obama-Regierung in der MB unproblematische Partner (etwa "lupenreine Demokraten" im Schröderschen Sinne ) sieht oder weil die Zusammenarbeit mit MB einerseits und Saudi-Arabien andererseits integraler Bestandteil der US-Außenpolitik sind. Beides wäre in expliziter Form vielleicht schwer dem US-Wahlvolk zu vermitteln und stellte daher durchaus Sprengstoff für den Wahlkampf dar. Insofern sind wir uns einig.

Bachmann hat das aber vielleicht deshalb diplomatisch als rhetorische Frage formuliert, weil das Bekenntnis von der Obama-Seite selbst kommen müßte, um wirksam zu sein und nicht als überzogene Anschuldigung einer verbohrten, außenpolitisch naiven Provinzlerin rasch beiseitegewischt zu werden. Im Kontext des Briefs war sie außerdem etwas in der Defensive.

Reader Offline



Beiträge: 803

16.08.2012 08:41
#46 RE: Marginalie: McCarthyismus Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #40
Zitat von Zettel im Beitrag #39
Zitat von Reader im Beitrag #38
Und warum fragt sie dann was speziell der Standard ist, ab dem man disqualifiziert wird auf Grund ausländischen Einflusses in dieser herausgehobenen Position? Sie müsste die Standards doch kennen?

Gute Frage!

Ich glaube, dear Reader, bei parlamentarischen Anfragen ist das auch in Deutschland üblich, daß Parlamentarier eine Behörde fragen, was sie in einem bestimmten Fall getan haben, nach welchen Richtlinien sie verfahren und so fort.

Entgegen dem, was die deutschen Medien verbreiten, habe ich von Michelle Bachmann einen positiven Eindruck gewonnen; aufgrund ihrer Aufritte im Vorwahlkampf; aufgrund dessen, was ich von ihr gelesen habe.

Natürlich ist sie konservativ. Das ist ja nicht vorwerfbar. Diese promovierte Juristin ist eine durchaus interessante, seit ihrer Jugend (Arbeit in einem Kibbuz) sozial engagierte Frau und eine intelligente Politikerin.

Das Bild vom Provinztrampel, das unsere Medien gezeichnet (dh von den amerikanischen Linksmedien übernommen) haben, ist utterly false.


Wenn ich mich mal einmischen darf,
ich glaube das wollte der Fragesteller gar nicht zum Ausdruck bringen, der hat sich nur gewundert nachdem er in einem Kommentar von Ihnen gelesen hat, das Frau Bachmann Mitglied im Geheimdienstausschuss ist.

@ Erling Plaethe:
Danke, Herr Plaethe!
Herzlich,
R.r

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