Zitat von theophil im Beitrag #27So, jetzt hat es lange gedauert, aber ich habe auch noch meinen Senf dazu gegeben
Sehr schön, vielen Dank!
Damit scheint der Einfluß der Spekulation auf die Preise in diesem Fall noch niedriger zu sein, als ich angenommen hatte - wobei dieser Einfluß ja eigentlich positiv wäre, gerade und weil er zu einem Preisanstieg führen würde. Aber eben auch zu mehr Vorratshaltung.
Zitat Über Verlinkung würde ich mich natürlich freuen :-)
Gerne geschehen (als Nachtrag im Originalbeitrag). Aber der Link hier im Forum wird wohl ohnehin mehr Interessenten finden.
Prima, vielen Dank. Der Foodwatch Report schreibt meiner Erinnerung nach, 15% der Höchstpreise seien den Investmentfonds zuzuschreiben. Man könnte natürlich auch sagen, der größte Teil der Hochpreise ist es nicht. Wenn man einigermaßen vorurteilsfrei versucht, den Foodwatch Report zu lesen, wird man geradezu wütend, weil der Text permanent irgendwelche Nebelkerzen zündet. Es ist fast unmöglich, ein klares Argument aus diesem Report zu destillieren. Viele der wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die Foodwatch zitiert, haben laut des Papers von Wright, das ich zitiere, den Effekt der Biospritproduktion unterschätzt.
Vielleicht wäre es eine gute Lösung, durch Positionslimits o.ä. die Menge der reinen Spekulanten wieder etwas zu beschränken, damit die Hedgingmärkte für Konsumenten und Produzenten wieder attraktiver werden. Foodwatch führt immerhin an, dass die benötigten hinterlegten Margins gestiegen seien und teilweise zu hoch seien, um das echte Hedging noch attraktiv zu lassen. Wenn die Investoren eigentlich unkorrelierte Anlagen suchen, sollte man vielleicht einfach einen reinen Markt für Preiswetten bilden, der ganz ohne Beteiligung der Produzenten auskommt :-)
Zitat von theophil im Beitrag #29Prima, vielen Dank. Der Foodwatch Report schreibt meiner Erinnerung nach, 15% der Höchstpreise seien den Investmentfonds zuzuschreiben. Man könnte natürlich auch sagen, der größte Teil der Hochpreise ist es nicht. Wenn man einigermaßen vorurteilsfrei versucht, den Foodwatch Report zu lesen, wird man geradezu wütend, weil der Text permanent irgendwelche Nebelkerzen zündet. Es ist fast unmöglich, ein klares Argument aus diesem Report zu destillieren. Viele der wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die Foodwatch zitiert, haben laut des Papers von Wright, das ich zitiere, den Effekt der Biospritproduktion unterschätzt. (…)
Nur für mein Verständnis: In dem Diagramm "U.S. Corn Energy Distribution" beschreibt die blaue Kurve den gesamten Energiegehalt des angebauten Getreides (in kcal) und die grüne Kurve den Anteil, der als Lebensmittel genutzt wurde?
Zitat von theophil im Beitrag #29Prima, vielen Dank. Der Foodwatch Report schreibt meiner Erinnerung nach, 15% der Höchstpreise seien den Investmentfonds zuzuschreiben. Man könnte natürlich auch sagen, der größte Teil der Hochpreise ist es nicht. Wenn man einigermaßen vorurteilsfrei versucht, den Foodwatch Report zu lesen, wird man geradezu wütend, weil der Text permanent irgendwelche Nebelkerzen zündet. Es ist fast unmöglich, ein klares Argument aus diesem Report zu destillieren. Viele der wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die Foodwatch zitiert, haben laut des Papers von Wright, das ich zitiere, den Effekt der Biospritproduktion unterschätzt. (…)
Nur für mein Verständnis: In dem Diagramm "U.S. Corn Energy Distribution" beschreibt die blaue Kurve den gesamten Energiegehalt des angebauten Getreides (in kcal) und die grüne Kurve den Anteil, der als Lebensmittel genutzt wurde?
Zitat von theophil im Beitrag #29Prima, vielen Dank. Der Foodwatch Report schreibt meiner Erinnerung nach, 15% der Höchstpreise seien den Investmentfonds zuzuschreiben. Man könnte natürlich auch sagen, der größte Teil der Hochpreise ist es nicht. Wenn man einigermaßen vorurteilsfrei versucht, den Foodwatch Report zu lesen, wird man geradezu wütend, weil der Text permanent irgendwelche Nebelkerzen zündet. Es ist fast unmöglich, ein klares Argument aus diesem Report zu destillieren. Viele der wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die Foodwatch zitiert, haben laut des Papers von Wright, das ich zitiere, den Effekt der Biospritproduktion unterschätzt. (…)
Nur für mein Verständnis: In dem Diagramm "U.S. Corn Energy Distribution" beschreibt die blaue Kurve den gesamten Energiegehalt des angebauten Getreides (in kcal) und die grüne Kurve den Anteil, der als Lebensmittel genutzt wurde?
So war zumindest auch mein Verständnis :-)
Ich finde das schon bezeichnend: Man ist trotz des wachsenden Lebensmittelbedarfs wieder auf dem Stand von 2000 angelangt. Es gab IIRC neulich auch eine Aufforderung der zuständigen UN-Organisation an die USA, dass sie den Anteil für BIO-Sprit zurückfahren sollen.
Sind Sie bei Ihren Recherchen eventuell auf Daten für andere Wirtschaftsräume gestoßen? Es wäre ja interessant zu wissen, wie sich der Anteil z. B. in der EU entwickelt hat.
Zitat von stefanolix im Beitrag #32 Ich finde das schon bezeichnend: Man ist trotz des wachsenden Lebensmittelbedarfs wieder auf dem Stand von 2000 angelangt. Es gab IIRC neulich auch eine Aufforderung der zuständigen UN-Organisation an die USA, dass sie den Anteil für BIO-Sprit zurückfahren sollen.
Sind Sie bei Ihren Recherchen eventuell auf Daten für andere Wirtschaftsräume gestoßen? Es wäre ja interessant zu wissen, wie sich der Anteil z. B. in der EU entwickelt hat.
Nein bin ich nicht, ich habe auch noch nicht spezifisch danach gesucht. Viele Kommentatoren scheinen den Einfluss des Biosprits etwas unterschätzt zu haben, weil "nur" 1.5% der weltweiten Anbaufläche für den Biosprit verwendet würde. Nur leider gehören diese 1.5% zu den produktivsten 1.5% des Planeten. Produziert die EU Biosprit aus essbaren Pflanzen oder primär z.B. aus Raps? Im letzten Fall gäbe es natürlich trotzdem Konkurrenz um den gleichen Boden? Ich schaue mal nach.
Zitat von theophil im Beitrag #33Nein bin ich nicht, ich habe auch noch nicht spezifisch danach gesucht. Viele Kommentatoren scheinen den Einfluss des Biosprits etwas unterschätzt zu haben, weil "nur" 1.5% der weltweiten Anbaufläche für den Biosprit verwendet würde. Nur leider gehören diese 1.5% zu den produktivsten 1.5% des Planeten. Produziert die EU Biosprit aus essbaren Pflanzen oder primär z.B. aus Raps? Im letzten Fall gäbe es natürlich trotzdem Konkurrenz um den gleichen Boden? Ich schaue mal nach.
Ich kenne keine konkreten Zahlen, aber ich weiß, dass der Mais auch in Deutschland als Grundlage für BIO-Sprit verwendet wird. Übrigens war (und ist) Raps eine Pflanze, aus der man Speiseöl gewinnt. Sowohl über den Mais als auch über das Öl würden sich vermutlich viele hungernde Menschen freuen.
[Disclaimer: Mir ist selbstverständlich bewusst, dass es in erster Linie darum gehen muss, die Versorgung in den ärmsten Ländern Afrikas und Asiens nachhaltig zu sichern. Aber das ist ein langer Prozess. Es wird immer Ernteausfälle geben und einige Länder werden noch lange Hilfe brauchen. Also weg mit der bisherigen BIO-Sprit-Politik der EU.]
Zitat von theophil im Beitrag #33Nein bin ich nicht, ich habe auch noch nicht spezifisch danach gesucht. Viele Kommentatoren scheinen den Einfluss des Biosprits etwas unterschätzt zu haben, weil "nur" 1.5% der weltweiten Anbaufläche für den Biosprit verwendet würde. Nur leider gehören diese 1.5% zu den produktivsten 1.5% des Planeten. Produziert die EU Biosprit aus essbaren Pflanzen oder primär z.B. aus Raps? Im letzten Fall gäbe es natürlich trotzdem Konkurrenz um den gleichen Boden? Ich schaue mal nach.
PS: Die Argumentation mit 1.5 Prozent der Fläche ist wieder mal typisch für die Zahlenverdreherei der Anhänger der Klima-Religion. Jedes Kind weiß, wie riesig die Unterschiede zwischen einem Schwarzerdegebiet und einem Gebiet mit dürren, sandigen und steinigen Böden sind.
Zitat von theophil im Beitrag #33Produziert die EU Biosprit aus essbaren Pflanzen oder primär z.B. aus Raps? Im letzten Fall gäbe es natürlich trotzdem Konkurrenz um den gleichen Boden? Ich schaue mal nach.
Mich würde ja viel mehr interessieren ob es auch schon gute Biospritbauern gibt, deren Feldfrüchte auch aus garantiert biologisch-dynamischem Anbau kommen. Das wäre doch mal ein Öko-Burner hoch zwei: Tanken sie mit noch besserem Gewissen - Das neue Shell Bi-Power!
---------------------------------------------------- Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.
Zitat von theophil im Beitrag #33Produziert die EU Biosprit aus essbaren Pflanzen oder primär z.B. aus Raps? Im letzten Fall gäbe es natürlich trotzdem Konkurrenz um den gleichen Boden? Ich schaue mal nach.
Mich würde ja viel mehr interessieren ob es auch schon gute Biospritbauern gibt, deren Feldfrüchte auch aus garantiert biologisch-dynamischem Anbau kommen. Das wäre doch mal ein Öko-Burner hoch zwei: Tanken sie mit noch besserem Gewissen - Das neue Shell Bi-Power!
Und als nächstes fordert Claudia Roth Zulagen für sozial Schwache, damit sie auch mit dem biologisch-dynamisch erzeugtem Bio-Sprit fahren können. Oder Bärbel Höhn setzt sich mit ihrer Idee durch, Sprit aus Wildkräuterwiesen zu gewinnen.
Zitat von stefanolix im Beitrag #37 Oder Bärbel Höhn setzt sich mit ihrer Idee durch, Sprit aus Wildkräuterwiesen zu gewinnen.
Damit das aber auch der Mühseligen-&-Geplagten dieser Erde zugute kommt, sollten die Wildkräuterwiesen am Hindukusch liegen - schon um den armen Taliban eine Alternative zum Mohnanbau zu bieten, damit die sich von $<1 pro Tag endlich ordentliche High-End-Ausrüstungen leisten zu können. Zumal ja die Frauen-da-unten ganz besonders unter den Folgen des Klimawandels leiden, wegen Burka & so (oder hilft das jetzt ganz besonders doll gegen Backofenhitze? Unsereiner hat halt soo vieles vergessen was-die-Großmutter-noch-wußte).
Zitat von stefanolix im Beitrag #37 Oder Bärbel Höhn setzt sich mit ihrer Idee durch, Sprit aus Wildkräuterwiesen zu gewinnen.
Damit das aber auch der Mühseligen-&-Geplagten dieser Erde zugute kommt, sollten die Wildkräuterwiesen am Hindukusch liegen - schon um den armen Taliban eine Alternative zum Mohnanbau zu bieten, damit die sich von $<1 pro Tag endlich ordentliche High-End-Ausrüstungen leisten zu können. Zumal ja die Frauen-da-unten ganz besonders unter den Folgen des Klimawandels leiden, wegen Burka & so (oder hilft das jetzt ganz besonders doll gegen Backofenhitze? Unsereiner hat halt soo vieles vergessen was-die-Großmutter-noch-wußte).
Aber kennen Sie denn nicht das Motto der heimischen Ökoenergie-Lobby: »Nur regional ist legal«? ;-)
“...Doch zuletzt ist die Zahl der spekulativen Investitionen explodiert. Heute wechselt ein Kontrakt vor Ende der Laufzeit oft Hunderte Male den Besitzer. Dies hat den Markt für Termingeschäfte bei Agrarprodukten verändert. Experten haben festgestellt, dass die Übermacht der Spekulanten zwar nicht die Preistrends der vergangenen Jahre ausgelöst, sie aber verstärkt hat. Und genau dies kann ein Problem sein – wenn die Preise nach oben überschießen, bringt dies Konsumenten in Schwellenländern an den Rand des Hungers, Ausschläge nach unten hingegen treibt Bauern in die Pleite...”
"Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen: Lieber ein falscher Alarm zu viel als ein berechtigter Alarm zu wenig. Aber gerade das Auseinanderklaffen zwischen dem wissenschaftlichen „state of the art“, der Entwarnung signalisiert, und dem zivilgesellschaftlichen „mainstream“, der unverändert auf Skandalisierung setzt, muss doch zu denken geben: Die zivilgesellschaftlichen Organisationen haben sich sehr früh - und mit kühner Einseitigkeit - auf eine Kritik der Indexspekulation festgelegt. Studiert man die von ihnen verfassten oder in Auftrag gegebenen Hintergrundpapiere, so vermisst man entweder eine gründliche Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur und dem dort verfügbaren Pro und Contra, oder man vermisst, dass entsprechende Hinweise auf wissenschaftliche Gegenargumente und Gegenbeweise von den Auftraggebern ernst genommen wurden. Insofern dokumentieren die Hintergrundpapiere sowie die Art ihrer Verwendung eine intellektuelle Vorfestlegung. Hier mangelte es offenbar an Professionalität - und an einem organisationsinternen Qualitätsmanagement."
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