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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 98 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3 | 4
Yossarian Offline




Beiträge: 99

10.08.2012 22:36
#26 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat


Schön wär`s. Im Tagesspiegel gibt es einen neuen Tiefpunkt von Caroline Fetscher. Titel: "Kein Sex mit Nazis"

http://www.tagesspiegel.de/kultur/debatt.../6982574-2.html

Man sollte sich diesen Erguß im Ganzen antun, dort wird wirklich alles vermengt, was mit der Sache nichts zu tun hat, um am Ende - der Anklägerin in einem totalitären System gleich - die "Gesellschaft" auf Linie zu bringen. Übel!

Ein besonderes Schmankerl stellt ihr wohlwollendes Zitieren des Soziologen Niklas Luhmann dar: Luhmann war in der NSDAP, soviel Doppelmoral muß sein.



Eigentlich wollte ich zu diesem Journalisten-Schmierentheater nichts mehr schreiben, aber das Posting von Faber mit dem Link zum Artikel von Fetscher treibt mich doch an die Tasten.

"Kein Sex mit Nazis" als Überschrift, da kommen Anklänge an "Kauft nicht bei Juden" hoch, das ist untereste Schublade.

Ich bin ein strikter Gegner aller Neo-Nazis und Nazis, ich kann das Weltbild dieser Menschen nicht nachvollziehen. Ich sehe darin jedoch nicht eine Berdohung der westlichen Freiheit sondern primär eine Fehlleitung von zumeist frustrierten Jugendlichen und Spätjugendlichen, sozial möglicherweise nicht gereiften Menschen, die innere Probleme brutalstmöglich auf die Aussenwelt und dort primär auf Minderheiten richten.

Aber es sind nicht die Verbecher des 3.Reichs, sie sind alle nachgeboren und faseln in ihrem Wahnsinn etwas nach, von dem sie keine Ahnung haben. Es gibt leider zuviele gewaltbereite Menschen unter den NPD-Wählern und Neonazis, aber sie auf eine Stufe mit den Menschenmödern des Dritten Reichs zu stellen ist schon ein starkes Stück.

Ob man in Deutschland Opfer rechter oder linker Gewalt oder der Gewalt von Ausländer wird, die im übrigen genau die gleiche Rassisten sind, wenn sie Mitmenschen als "Kartoffeln" und "Schweinefresser" bezeichnen, bevor sie ihnen gegen den Kopf treten, ist egal. Es wird sich im Endeffekt für jedes Opfer gleich anfühlen und KEIN Eingriff in die Unversehrtheit eines anderen Menschen ist zu tolerieren, hier muss nach einer Gewalttat der Staat die entsprechende Strafe verhängen und durchsetzen.

Die Menschen mit nationalsozialistischer rechter Gesinnung (verbunden mit Nostalgie, d.h kurz gesagt, sie haben zuviel Wochenschau im Geschichtsunterricht gesehen, mit strammen Wehrmachtssoldaten), die verirrten Geister in diesem Land, sie ziehen ihren Lebenssinn aus der Anlehnung an ein, ihnen vollkommen unbekanntes und daher eher abstraktes Terrorregime. Die Gegenbewegung, zu der ich auch Fr. Fentsch zähle, zieht ihren Lebensinn aus dem gleichen Terrorregime, nur mit anderen Vorzeichen.

Ich frage mich, ob sich diese Autorin des Artikels beim Zubettgehen ob ihrer "mutigen" Leistung selbst beglückwünscht in ihrem 60 Jahre zu spät kommenden Kampf gegen das Naziregime? Was hat Fr. Fentsch mit ihrem Artikel erreicht? Aufmerksamkeit in eigener Sache? Hat sie den Opfern des 3.Reichs geholfen, hat sie auch nur einen Neonazi umgestimmt, hat sie auch nur ein einziges junges Mädchen von Sex mit dem knackigen Typen von nebenan (der halt leider auch ein SS-Fan ist) abgehalten?

Sie hat den Artikel für SICH und IHRESGLEICHEN geschrieben. Wohliger Schauer durch das "Gespenst Auschwitz", aufgelöst (quasi als Höhepunkt, um sinngemäß beim Arikel von Fr. Fetsch zu bleiben) durch ein "wir tuen was dagegen, WIR schauen hin, nicht so wie unsere Großeltern". Wo auch immer diese Menschen hinschauen. "Ich schaue, also bin ich", Blick ins Leere, Blick auf Idioten meinethalben, aber hier wird die eigene Person mit geborgter Bedeutung überhöht (quasi in Reihe der großen Nazijäger), wenn ich schon keinen Mengele mehr zu fassen kriege, dann wenigstens das blonde Mädel aus dem Osten und ihren verirrten Freund.

Je länger man darüber nachdenkt, desto absurder und groteskter wirkt das ganze Schauspiel. Da gibt es die wirren Naziewiggestrigen, die ihre Lebensenergie mit Hass vergeuden und die "guten", die nicht viel besser sind als die bösen, nur etwas intelligenter, d.h. nicht auf die Fresse hauen, sondern in die Pfanne hauen mit allen Mitteln.

Lasst die Ruderin Sex haben mit wem sie will, solange es keine Kinder sind. Und ihren Freund soll man, wenn er denn eine Straftat begangen hat, bitte entsprechend verurteilen. Und Fr. Fetscher möge bitte nochmals über ihre eigene Unwichtigkeit im Kosmos nachdenken. So wie die ganzen anderen "Journalisten" der SZ, Zeit und Welt, die sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert haben: Leute, habt ihr keine Berufsehre, keinen Stolz, könnt ihr euch noch im Spiegel (sic) anschauen. Schreibt mal über etwas wirklich wichtiges und das dann auch objektiv, journalistisch einwandfrei und aufrichtig. Alles andere ist nicht etwa Komikernation sonder Komikerjournaille.

Yossarian

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

10.08.2012 22:58
#27 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von Yossarian im Beitrag #26
Es gibt leider zuviele gewaltbereite Menschen unter den NPD-Wählern



Na auf DIE Quelle bin ich jetzt wirklich gespannt.

Gruß,
hubersn

Llarian Offline



Beiträge: 7.117

10.08.2012 23:03
#28 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zunächst mal sei, und das soll nicht untergehen, betont das weder Jens Jessen noch Daniel Cohn-Bendit auch nur ansatzweise als liberale Öffentlichkeit durchgehen. Beide gehören stramm zum linken Programm der Republik und würden, wenn Frau Drygalla auch nur einen Polenwitz ala Harald Schmidt gemacht hätte, Gift und Galle spucken.

Sowohl Jessen auch auch DCB geben sich (!) im Nachhinein gerne als liberal, aber auch nur deshalb weil trotz Gesinnungstüv und Pressemeute sich dummerweise nichtmal ein rechter Gedanke nachweisen lies. Jetzt in die selbe Kerbe zu hauen und weiter sinnlos mit Schlamm zu werfen, wäre da einfach nur dumm. Also ergreift man die Gelegenheit und präsentiert sich als liberal, was man nicht im Ansatz ist, aber doch immer wieder gerne von sich behauptet. Wenn beim nächsten mal eine linke Schweinerei verteidigt werden muss, kann man das moralische Pfund dann für sich in Anspruch nehmen.

Ein wirklich liberaler Geist hätte nicht eine Woche abgewartet bis die Karawane schon weiter gezogen ist, insofern war auch der Herr Minister eigentlich schon ziemlich spät dran. Sich im Nachhinein als liberalen Schutzpatron zu verkaufen ist typisch für linke Intellektuelle. Und genauso wertlos. Denn um mal klar zu sagen: "Wir brauchen in dieser Republik keine Gesinnungszombies wie Petra Pau", dazu würde sich weder ein DCB noch ein Jens Jessen durchringen können.

PS. Die "liberale Öffentlichkeit" die in den siebziger Jahren Terroristen verteidigt hat, tut das auch heute noch (siehe Peymann), was daran liegt, dass sie nie liberal war und das es linke Terroristen waren.

Yossarian Offline




Beiträge: 99

10.08.2012 23:07
#29 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Lieber hubersn,

sie werden mir verzeihen, wenn ich kein belastbares Material hierzu liefere. Vielleicht wirkt bei mir auch die stete Befeuerung durch die linken Medien, aber ich habe durchaus den Eindruck, dass man bei der NPD mehr gewaltbereite Menschen finden könnte als bei den Grauen Panthern oder der FDP.

Anmerkung:

alle meine Aussagen, es sei denn, sie beziehen sich auf fundierte Zahlenangaben, sind rein in meinem Empfinden und in meinen Auffassungen verankert.

Yossarian

Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/NPD_Mecklenburg-Vorpommern

In den Monaten vor der Landtagswahl 2011 kam es zu einer Serie von Anschlägen auf Büros von Landespolitikern, denen nachts mit Steinwürfen die Fensterscheiben eingeschlagen wurden. Vom Jahresbeginn bis Mitte Juli 2011 wurden 18 Mal Niederlassungen von Politikern der Linken, jeweils zehn Mal Büros von SPD und CDU sowie einmal ein Büro der Grünen angegriffen.[17] 2010 gab es 44 solcher Übergriffe.[17] Die Polizei vermutete Täter in der rechten Szene.[17] 2010 ermittelte die Schweriner Staatsanwaltschaft gegen den stellvertretenden NPD-Landesvorsitzenden David Petereit, der auf seiner Internetseite zu „Besuchen“ der Parteibüros aufgerufen und deren Adressen aufgelistet hatte.[17] Ende Juli 2011 brach die Anschlagsserie plötzlich ab.[18] Wiederholt bedrohten Neonazis, darunter NPD-Mitglieder, gewählte Politiker. So gehörte David Petereit zu einer Gruppe, die auf das Grundstück von Lalendorfs Bürgermeister Reinhard Knaack (Die Linke) eindrang und handgreiflich wurde.[19]

Vogelfrei ( gelöscht )
Beiträge:

10.08.2012 23:23
#30 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #27
Zitat von Yossarian im Beitrag #26
Es gibt leider zuviele gewaltbereite Menschen unter den NPD-Wählern



Na auf DIE Quelle bin ich jetzt wirklich gespannt.

Gruß,
hubersn


In der Tat wäre es recht interessant zu erfahren, wieviele der hier Anwesenden ihre Erfahrungen und somit ihre Meinungsbildung hinsichtlich der NPD und ihrer Mitglieder auch(!) Primärquellen zu verdanken haben. Mir jedenfalls ist dieses Kesseltreiben wider der NPD ein Rätsel, unterscheidet sich deren Parteiprogramm doch nur unwesentlich von dem der SED (Vorschlag für die nächste Umbenennung: MMP - Mauer-Mörder-Partei), der SPD oder den Grünen... Und selbst die (aus unerklärlichen Gründen noch heute) als konservativ oder liberal geltenden Parteien sind mit ihren Forderungen nur minimal weiter entfernt.

Grüße

~~~
Don't you know there ain't no devil? There's just God when he's drunk.

augustin Offline



Beiträge: 128

10.08.2012 23:24
#31 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von Faber

Schön wär`s. Im Tagesspiegel gibt es einen neuen Tiefpunkt von Caroline Fetscher. Titel: "Kein Sex mit Nazis"



Mein Leserkommentar, in dem ich den totalitären Charakter von Fetschers Forderung, das Private zu politisieren und alle, die nicht mitziehen, zu ächten, herausstelle, wurde übrigens von Seiten des Tagesspiegels nicht veröffentlicht.

Die Verteidigung der Freiheit des Einzelnen ist wohl mit der Hauspolitik dieses Blattes nicht vereinbar. Überrascht hat es mich nicht.

Yossarian Offline




Beiträge: 99

10.08.2012 23:34
#32 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Vogelfrei schrieb:

Zitat
In der Tat wäre es recht interessant zu erfahren, wieviele der hier Anwesenden ihre Erfahrungen und somit ihre Meinungsbildung hinsichtlich der NPD und ihrer Mitglieder auch(!) Primärquellen zu verdanken haben. Mir jedenfalls ist dieses Kesseltreiben wider der NPD ein Rätsel, unterscheidet sich deren Parteiprogramm doch nur unwesentlich von dem der SED (Vorschlag für die nächste Umbenennung: MMP - Mauer-Mörder-Partei), der SPD oder den Grünen... Und selbst die (aus unerklärlichen Gründen noch heute) als konservativ oder liberal geltenden Parteien sind mit ihren Forderungen nur minimal weiter entfernt.






Angenommen, die Quellenangaben im WIKI Eintrag zur NPD sitmmen, dann kann ich mir auch ohne "Primärquellen" ein Bild von diese Partei und übertragen auch von deren Mitgliedern (die ja einen Einfluss auf das Parteiprogramm haben) machen:

Zitat
"Allgemeine Inhalte

Die NPD propagiert einen völkischen Nationalismus, der bereits im Grundsatzprogramm zum Ausdruck kommt. Dort wird die Würde des Menschen an die Zugehörigkeit zu einem Volk gebunden. Dieses Volk, nicht den einzelnen Menschen, stellt die NPD in den Mittelpunkt ihrer Politik und unterscheidet sich damit von demokratischen Parteien. Dem Staat kommt dabei die Aufgabe zu, die Verantwortung für das Volk zu tragen. Nach Ansicht der NPD ist das Volk eine ethnisch und rassisch homogene Einheit.[9]

Aus diesen Grundsätzen leitet die Partei ihre konkreten politischen Forderungen ab. Dazu gehört die Forderung, Deutschland von als negativ erachteten Einflüssen aus dem Ausland abzugrenzen. Alle Lebensbereiche, sei es in der Wirtschaft, der Politik oder in der Kultur, sollen ausschließlich deutschnational orientiert werden. „Multiethnische Exzesse, denen derzeitig das deutsche Volk ausgesetzt“ sei, und „Überfremdung“ müssten verhindert werden.[10] Dementsprechend will die NPD die Ausweisung der nichtdeutschen Bevölkerung aus der Bundesrepublik, die Wiedereinführung der Deutschen Mark und den Austritt Deutschlands aus internationalen Bündnissen wie NATO und EU durchsetzen. Die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland stationierten Streitkräfte der Vereinigten Staaten sollen abgezogen werden. Auch fordert die NPD die Abschaffung des Asylrechts. Die NPD kritisiert die hohen Nettozahlungen Deutschlands an die Europäische Union und ist gegen den EU-Beitritt der Türkei.

Die NPD plädiert für einen autoritären Staat, der den „Willen der Volksgemeinschaft“ durchsetzen soll. Das Programm der NPD greift verschiedene nationalistische und antikapitalistische Aspekte auf und erinnert vom Sprachgebrauch her an den Nationalsozialismus. So wird zum Beispiel die „deutsche Familie“, in der die Frau vor allem Hausfrau und Mutter sein soll, als das beste Lebensmodell dargestellt. Hausfrau soll im Gegenzug als Beruf gesetzlich anerkannt werden. In der Wirtschaftspolitik herrschen Parolen wie „Die Wirtschaft muss dem deutschen Volk dienen“ oder „Der gesamte Grund und Boden ist Eigentum des Volkes“ vor. Die NPD fordert die Wiedereinführung der Todesstrafe „bei wiederholtem Sexual-, Kindes-, Raub- und Massenmord und bei schwersten Fällen des Drogenhandels“.[11]

In ihrer Mischung aus Fremdenfeindlichkeit, Homophobie,[12] nationalistischem Gesellschaftsmodell, populistisch-antikapitalistischen Parolen und dem Glauben an autoritäre Führung ist die Programmatik der NPD jener der NSDAP der 1920er- und frühen 1930er-Jahre ähnlich.[13] Wie diese möchte die Partei nicht nur bestimmte politische Ziele durchsetzen, sondern das heute herrschende System des demokratischen Rechts- und Verfassungsstaates beseitigen, weshalb die NPD als verfassungsfeindlich eingestuft wird."



Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Nationaldem...ei_Deutschlands

Gewisse Parallelen zur SED sind natürlich nicht zu verleugnen. Beide Parteien sind für mich unwählbar.

Yossarian

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

10.08.2012 23:35
#33 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von Vogelfrei im Beitrag #30
In der Tat wäre es recht interessant zu erfahren, wieviele der hier Anwesenden ihre Erfahrungen und somit ihre Meinungsbildung hinsichtlich der NPD und ihrer Mitglieder auch(!) Primärquellen zu verdanken haben. Mir jedenfalls ist dieses Kesseltreiben wider der NPD ein Rätsel, unterscheidet sich deren Parteiprogramm doch nur unwesentlich von dem der SED (Vorschlag für die nächste Umbenennung: MMP - Mauer-Mörder-Partei), der SPD oder den Grünen... Und selbst die (aus unerklärlichen Gründen noch heute) als konservativ oder liberal geltenden Parteien sind mit ihren Forderungen nur minimal weiter entfernt.


Was stellen Sie sich denn jetzt für eine Antwort vor? Soll sich jemand melden, der schon mal von einem NPD-Mitglied oder von einem NPD-Sympathisanten körperlich verletzt wurde? — Es stehen oft genug Berichte über Gewalttaten Rechtsextremer in der Presse. Wenn Sie selbst bürgerlich-konservativen Zeitungen wie der F.A.Z. nicht glauben, wird es schwer sein, Sie zu überzeugen.

augustin Offline



Beiträge: 128

10.08.2012 23:55
#34 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von Yossarian im Beitrag #29

sie werden mir verzeihen, wenn ich kein belastbares Material hierzu liefere. Vielleicht wirkt bei mir auch die stete Befeuerung durch die linken Medien, aber ich habe durchaus den Eindruck, dass man bei der NPD mehr gewaltbereite Menschen finden könnte als bei den Grauen Panthern oder der FDP


Da haben Sie durchaus Recht, vermengen in dieser Frage allerdings zwei Dinge. Denn in Ihrem ersten Beitrag schrieben Sie von "gewaltbereiten NPD-Wählern".

Das mag jetzt wie Beckmesserei anmuten, aber politologisch betrachtet sind Wählerschaft, Basis und Funktionärselite einer Partei oftmals in Verhalten und Ansichten sehr verschieden. Manchmal widerspricht es sich in einigen Punkten sogar völlig. Bspw. kritisiert die PDS/Linkspartei seit Jahr und Tag Einwanderungsschranken und befürwortet Masseneinwanderung abseits ökonomischer Auswahlkriterien. Gleichzeitig ist ihre Wählerschaft die ausländerfeindlichste aller im Bundestag vertretenen Parteien. Dieses Phänomen lässt sich vielfach beobachten und deswegen müssen die erwähnten Gruppen bei einer Analyse stets für sich betrachtet werden.

So ist für Basis und Funktionärselite der NPD mit Sicherheit eine vergleichsweise hohe Gewaltbereitschaft zu konstatieren. Die offen von Petereit befürworteten Anschläge und Sachbeschädigungen in MV sind da nur eins von vielen Beispielen. Ob das allerdings auf die Wählerschaft der Partei auch zutrifft, steht jedoch auf einem völlig anderen Blatt. Das kann durchaus sein, ist aber überhaupt nicht zwingend.

Vogelfrei ( gelöscht )
Beiträge:

10.08.2012 23:56
#35 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von Yossarian
Angenommen, die Quellenangaben im WIKI Eintrag zur NPD sitmmen, dann kann ich mir auch ohne "Primärquellen" ein Bild von diese Partei und übertragen auch von deren Mitgliedern (die ja einen Einfluss auf das Parteiprogramm haben) machen:


Oh, daß die Quellenangaben stimmen, da habe ich keine Zweifel - aber daß die Angaben der Quellen stimmen - zumindest was ihre Unvoreingenommenheit und Objektivität angeht - da habe ich sogar ganz erhebliche Zweifel. Denn Medien wie SPON, taz, Netz gegen Nazis, queer usw. sind m. E. alles andere als vertrauenswürdig...

Zitat von stefanolix
Was stellen Sie sich denn jetzt für eine Antwort vor? Soll sich jemand melden, der schon mal von einem NPD-Mitglied oder von einem NPD-Sympathisanten körperlich verletzt wurde? — Es stehen oft genug Berichte über Gewalttaten Rechtsextremer in der Presse. Wenn Sie selbst bürgerlich-konservativen Zeitungen wie der F.A.Z. nicht glauben, wird es schwer sein, Sie zu überzeugen.


Ne Nummer kleiner geht's nicht? ;)

Ist ja echt irre, in was für ein Wespennest man da sticht. Ich habe mir jedenfalls mal das Parteiprogramm der NPD zu Gemüte geführt - und kann da fast nichts entdecken, was nicht andere, erfolgreichere deutsche Parteien nicht auch so oder so ähnlich fordern. Oder könnten Sie, ohne nachzuschauen, sagen, wer einen flächendeckenden Mindestlohn bei gleichzeitiger Abschottung des Arbeitsmarktes gen Osten fordert?

Und angesichts der Tatsache, daß politisch motivierte Gewalt hierzulande vornehmlich von links auszugehen pflegt, habe ich da einfach Bauchschmerzen ob Ihrer Argumentation...

Grüße

~~~
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Frank2000 Offline




Beiträge: 3.424

11.08.2012 00:19
#36 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von Vogelfrei im Beitrag #35

Ich habe mir jedenfalls mal das Parteiprogramm der NPD zu Gemüte geführt - und kann da fast nichts entdecken, was nicht andere, erfolgreichere deutsche Parteien nicht auch so oder so ähnlich fordern.



Wie ich schon mal schrieb: viel einfacher ist es, den Wahl-O-Maten durchzuklicken. Aber ansonsten ist Ihre Aussage richtig und zugleich eine Tautologie: denn eine Partei mit wirklich radikalem Parteiprogramm wäre schon verboten. Das die NPD also zugelassen ist, bedeutet zugleich, dass sie in der Schriftform auf dem Boden des Grundgesetzes sind. Genauer: zumindest nicht stärker abweichen, als zum Beispiel die Linken, die ja auch offen eine "Gesellschaftsveränderung" propagieren.


Zitat von Vogelfrei im Beitrag #35

Und angesichts der Tatsache, daß politisch motivierte Gewalt hierzulande vornehmlich von links auszugehen pflegt, habe ich da einfach Bauchschmerzen ob Ihrer Argumentation...
Grüße


Bis vor wenigen Jahren habe ich regelmäßig die Zusammenfassung des Verfassungsschutzberichtes gelesen. Lässt man die Straftaten weg, die speziell nur für die Verfolgung rechter Gruppierungen geschaffen wurden (vor allem die "Propagandadelikte"), dann sind die Straftaten von Rechts und Links ganz grob auf Augenhöhe. Allerdings sind die Opfergruppen vollkommen unterschiedlich und DAS wäre in der Tat eine Diskussion wert. An der ich mich aber nicht beteiligen werde, weil der linke Meinungsterror in Deutschland mir sowieso schon den Tag verdirbt.

augustin Offline



Beiträge: 128

11.08.2012 00:20
#37 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von Vogelfrei im Beitrag #35
Ich habe mir jedenfalls mal das Parteiprogramm der NPD zu Gemüte geführt - und kann da fast nichts entdecken, was nicht andere, erfolgreichere deutsche Parteien nicht auch so oder so ähnlich fordern.


Dann sollten Sie es wohl noch einmal lesen und dieses Mal etwas aufmerksamer sein, dann fallen Ihnen vielleicht die Unterschiede auf.

Ein Tipp: Seite 28, Punkt 10 "Deutschland den Deutschen": "Die NPD fordert deswegen eine gesetzliche Regelung zur Rückführung der derzeit hier lebenden Ausländer", sowie "Integration ist Völkermord".

Vogelfrei ( gelöscht )
Beiträge:

11.08.2012 00:40
#38 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von Frank2000
Aber ansonsten ist Ihre Aussage richtig und zugleich eine Tautologie: denn eine Partei mit wirklich radikalem Parteiprogramm wäre schon verboten. Das die NPD also zugelassen ist, bedeutet zugleich, dass sie in der Schriftform auf dem Boden des Grundgesetzes sind. Genauer: zumindest nicht stärker abweichen, als zum Beispiel die Linken, die ja auch offen eine "Gesellschaftsveränderung" propagieren.


Ein entschiedenes Jain! Denn auch auf dem Boden des Grundgesetzes läßt sich durchaus ein radikal anderes Parteiprogramm zusammenschustern, man ziehe zum Beispiel dasjenige der pdv als Vergleich heran.

Zitat von augustin
Dann sollten Sie es wohl noch einmal lesen und dieses Mal etwas aufmerksamer sein, dann fallen Ihnen vielleicht die Unterschiede auf.

Ein Tipp: Seite 28, Punkt 10 "Deutschland den Deutschen": "Die NPD fordert deswegen eine gesetzliche Regelung zur Rückführung der derzeit hier lebenden Ausländer", sowie "Integration ist Völkermord".


Abgesehen davon, daß ich Ihre Unterstellung, ich wäre ein unaufmerksamer Zeitgenosse, der nicht richtig lesen könne, durchaus als dreist erachte, möchte ich Ihnen recht herzlich gratulieren: Sie haben einen der wenigen Unterschiede entdeckt - und ja es gibt da noch ein paar mehr, die im Wesentlichen in die selbe Kerbe schlagen. Aber genau dies habe ich ja auch geschrieben...

Grüße

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Llarian Offline



Beiträge: 7.117

11.08.2012 01:12
#39 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von stefanolix im Beitrag #33
Was stellen Sie sich denn jetzt für eine Antwort vor? Soll sich jemand melden, der schon mal von einem NPD-Mitglied oder von einem NPD-Sympathisanten körperlich verletzt wurde?

Angesichts dessen wie omnipräsent das rechte Gespenst ist, sollte das doch eigentlich möglich sein. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich es nicht erlebt habe. Auch nicht beobachtet. Oder im direkten Umfeld davon gehört.

Umgekehrt gesehen habe ich durchaus Straftaten von Autonomen selber erlebt (und ich spreche nicht vom Besudeln öffentlicher Flächen). Und die vorgeblich so seltenen Fälle von Kriminalität durch ausländische Zuwanderer durchaus am eigenen Leib erfahren (und auch hier meine ich keine Asyldelikte oder Verstösse gegen das Ausländergesetz). Und nicht nur einmal. Davon könnte ich erzählen und ich habe nicht einmal große Zweifel das viele das könnten. Aber von der NPD ? Habe ich nie erlebt. Vielleicht passe ich auch nicht in deren Feindprofil, mag sein. Aber es wundert doch ziemlich, dass man, wenn man Fälle von rechter Gewalt zeigen will, oft soviel zusammenkonstruieren muss. Ich bezweifele nicht das es Idioten gibt. Und braune Mörder auch nicht. Aber ich habe tatsächlich den Eindruck, dass die rechte Gewalt deutlich geringer ist als in der Qualitätspresse dargestellt. Da wird jede noch so doofe Kneipenschlägerei zum rechten Prügelmob erhoben, wenn jemand nur eine Glatze gehabt hat. Und ja, deshalb stelle ich mir die Antwort tatsächlich so vor, dass jemand mal sagt, ob er das erlebt hat. Ich will es gar nicht bezweifeln. Aber der ewige Hinweis auf die Presse kann mir den Eindruck zumindest nicht nehmen.

Zitat
Wenn Sie selbst bürgerlich-konservativen Zeitungen wie der F.A.Z. nicht glauben, wird es schwer sein, Sie zu überzeugen.


Nach meinem Dafürhalten gibt es in Deutschland keine konservative Presse mehr. Die FAZ schon gar nicht. Und in solchen Themen schonmal überhaupt nicht. Man erinnere sich an Müggeln und Sebnitz. Nee, danke.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.424

11.08.2012 03:19
#40 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von augustin im Beitrag #37

Ein Tipp: Seite 28, Punkt 10 "Deutschland den Deutschen": "Die NPD fordert deswegen eine gesetzliche Regelung zur Rückführung der derzeit hier lebenden Ausländer",


In dieser Form ist diese Forderung Schwachsinn, da auch ausländische Studenten, ausländische Arbeitnehmer usw erfasst werden. Auf der anderen Seite gibt es in der Tat ein Umsetzungsdefizit bei der Rückführung von Ausländern ohne Aufenthaltserlaubnis. Dazu braucht man aber keine neuen Gesetze, denn die sind eigentlich eindeutig.

Zitat von augustin im Beitrag #37

sowie "Integration ist Völkermord".

Mir ist nicht so ganz klar, was die NPD damit meint... hat vielleicht was mit reinem Blut oder so zu tun? Das die Deutschen aussterben, hat aber nix mit Ausländern zu tun, sondern schlicht mit unserem erloschenen Lebenswillen. Weder werden noch Kinder geboren noch sind wir bereit, unser Mem an Zuwanderer weiterzugeben. In zwei Generationen ist Deutschland, wie wir es aus unserer 1000jährigen Geschichte kennen... nun eben Geschichte.
Unabhängig von dem erloschenen Lebenswillen bzw. erloschenem Selbsterhaltungstrieb der deutschen Kultur kann es schon sein, dass eine Gesellschaft eine Art "Downgrading" betreibt... Sarrazin hat unter anderem auch diese Möglichkeit untersucht. Aber mit "Völkermord" hat das alles natürlich nichts zu tun und diese Aussage ist einfach Schwachsinn.

C. Offline




Beiträge: 2.639

11.08.2012 08:01
#41 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #39
Zitat von stefanolix im Beitrag #33
Was stellen Sie sich denn jetzt für eine Antwort vor? Soll sich jemand melden, der schon mal von einem NPD-Mitglied oder von einem NPD-Sympathisanten körperlich verletzt wurde?

Angesichts dessen wie omnipräsent das rechte Gespenst ist, sollte das doch eigentlich möglich sein. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich es nicht erlebt habe. Auch nicht beobachtet. Oder im direkten Umfeld davon gehört.



Es gibt vereinzelte Gewalttaten von NPD-Mitgliedern, meist in der Auseinandersetzung mit Linken:

NPD-Ratsherr Axel Thieme nach Prügelei mit Linken verurteilt

NPD-Direktkandidat auf Rügen verurteilt

NPD-Vizechef Wulff zu Geldstrafe verurteilt

Noch mehr findet sich bei SpOn: Partei der Schläger keine Sorge wegen dieser Quelle, ich habe es nachgeprüft.

Prominent aus meiner Gegend ist Christian Hehl (Landfriedensbruch und Körperverletzung), allerdings liegen seine Vorstrafen aus der Zeit vor der NPD-Mitgliedschaft.

Der Verfassungsschutz zu NPD und Gewalt:

Könnte ein Verbot der NPD die Gewalt der rechtsextremen Szene bremsen?

Zitat
Ein Verbot hätte den sehr wünschenswerten Effekt, dass der Schutzschirm des Parteienprivilegs für die mit der NPD eng verbundenen Neonazis entfiele. Diese könnten die Partei nicht mehr für Veranstaltungen nutzen. Ich denke beispielsweise an Konzerte mit rechtsextremistischer Musik, die häufig als „Einstiegsdroge“ für junge Leute in die rechtsextremistische Szene wirkt. Aber das Gewaltproblem wäre mitnichten gelöst. Es ist schon jetzt so, dass militante neonazistische Akteure, zum Beispiel bei den besonders aggressiven Autonomen Nationalisten, mit der NPD nichts zu tun haben wollen. Diese Neonazis halten die Partei für „verbürgerlicht“ und nicht radikal genug. Für Gewalt und Terror im Rechtsextremismus ist die Existenz der NPD keine Voraussetzung.



Mit Ralf Wohlleben soll jetzt ein Grund für ein NDP-Verbot gefunden sein, aber da heißt es auf Grund verworrener Informationslage abwarten:

Zitat von Heribert Prantl
Das Verbot einer gewalttätigen Partei ist ein Gebot. "Unter dem Deckmantel" einer politischen Partei, so sagt es das Bundesverfassungsgericht, dürfen keine schwerwiegenden Straftaten "vorbereitet oder geplant werden". Seit der Verhaftung des früheren NPD-Funktionärs Ralf Wohlleben wegen Beihilfe zum sechsfachen Mord rückt das bisherige Hindernis für ein neues Verbotsverfahren in den Hintergrund.

Der Riesling gehört zu Deutschland.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

11.08.2012 08:04
#42 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von FAB. im Beitrag #25

Zwei kurze Anmerkungen. Erstens, was, denken Sie, möchte uns Lichtmesz denn mit dieser etwas irritierenden Vokabel sagen? Ich gehe davon aus, daß der Autor ausdrücken will, er halte die "Zeit" für ein Organ, in dessen Umfeld "Nazis" gerne mal unterschwellig als auf einer Stufe mit Ungeziefer stehend dargestellt werden.

Wann bitte, hat die Zeit jemals Nazis mit Kakerlaken verglichen? So etwas ist u.U. strafrechtlich relevant. Meines Wissens befindet sich die Zeit, bei aller Kritik an einer Zeitung welche ich nicht wertschätze, außerhalb eines solchen Niveaus.
Nein, die Zeit selbst und alle anderen "Zentralorgane" der von vermutlich Regierungskreisen "gleichgeschalteten" Presse, sollen der Hort des Kakerlakendenkens sein. Das "Kakerlakendenken" bezieht der Autor an keiner Stelle auf Nationalsozialisten oder Rechte. "Des Denkens" bezieht sich auf das Denken. Nicht auf eine Meinung zu einer Gruppierung. Dafür hätte der Autor dann etwas spezifischer formulieren müssen.
Zitat von FAB. im Beitrag #25
Zweitens, was dem "Nazischläger" vorgeworfen wird, kann man z.B. auf der oben in #9 von mir verlinkten Seite "Endstation Rechts" lesen; sicherlich keine der Verharmlosung verdächtige Quelle. Das, was Sie hier schreiben, finde ich da nicht. Bei Ihnen wird aus jemandem, der sich bei einer Gruppe, aus der heraus eine Eisenstange geworfen worden sein soll, aufhielt (was nach § 125 StGB u.U. durchaus eine Straftat sein kann), umstandslos jemand, der mit einer Eisenstange auf einen Polizisten eindrischt. Und genau so läuft das bei gewissen Qualitätsorganen eben auch…

Ok. Er hat die Eisenstange nicht zum Schlagen benutzt, sondern als Wurfgeschoss. Und? Was ändert das? Warum begibt sich dieser Eisenstangenwerfer mit anderen ebenfalls Bewaffneten auf eine Trauerfeier für einen Ermordeten, um die Trauernden anzugreifen und das Opfer zu verhöhnen?
Sehen Sie, Verharmlosungen dieser Art sind das Spiegelbild der Linksextremisten. Ich kann keinen Unterschied erkennen. Nur einen: den im Ausmaß der Gewaltbereitschaft. Da liegen die Rechtsextremisten leicht vorn. Aber die Geschichte hat gezeigt, dass Linksextremisten bereit sind aufzuholen.
Auf der von Ihnen verlinkten Seite wird noch Ernst von Salomon gedacht, "der an Planung und Organisation des Attentats beteiligt war". Gemeint ist der Mord an Walther Rathenau. Bevor Politiker von Freikorps ermordet *wurden, kämpften diese "gegen kommunistische Umsturzversuche im Innern, polnische, französische und russische Landräuber von Außen und übergeordnet gegen die Bestimmungen des Versailler Diktats". Es werden sich auch neue Diktate finden, gegen die gekämpft werden muss …

Nachtrag: * "werden" korrigiert zu "wurden"

Viele Grüße, Erling Plaethe

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

11.08.2012 08:07
#43 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #39

Angesichts dessen wie omnipräsent das rechte Gespenst ist, sollte das doch eigentlich möglich sein. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich es nicht erlebt habe. Auch nicht beobachtet. Oder im direkten Umfeld davon gehört.

Aber ich.

Viele Grüße, Erling Plaethe

C. Offline




Beiträge: 2.639

11.08.2012 08:30
#44 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #42
Ok. Er hat die Eisenstange nicht zum Schlagen benutzt, sondern als Wurfgeschoss. Und? Was ändert das? Warum begibt sich dieser Eisenstangenwerfer mit anderen ebenfalls Bewaffneten auf eine Trauerfeier für einen Ermordeten, um die Trauernden anzugreifen und das Opfer zu verhöhnen?


Hier bedarf es etwas an Richtigstellung. Diese Trauerfeier war eine Gedenkkundgebung der Linke. und antifaschistischer Gruppen. Es hat niemand von der Familie teilgenommen. Michael Fischer, um den es geht, hatte einen Photoapparat und keine Eisenstange und hat diesen Apparat nach dem Stand der Dinge nicht als Wurfgeschoss eingesetzt. Berichte über diesen Vorfall sind zumeist aus der linksextremistischen Perspektive, übrigens die gleiche Quelle, die auch bei der Drygalla-Berichterstattung als Grundlage genommen wird. Ansonsten gilt die Unschuldsvermutung.


Zitat
Sehen Sie, Verharmlosungen dieser Art sind das Spiegelbild der Linksextremisten. Ich kann keinen Unterschied erkennen. Nur einen: den im Ausmaß der Gewaltbereitschaft. Da liegen die Rechtsextremisten leicht vorn. Aber die Geschichte hat gezeigt, dass Linksextremisten bereit sind aufzuholen.



Laut BKA-Statistik 2011 liegt die linksextreme Gewalt vor der rechtsextremen Gewalt:

Zitat
Berlin - Deutlich mehr Gewalt von links, etwas weniger von rechts: Diese Entwicklung spiegeln laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung die vorläufigen Zahlen zur "politisch motivierten Kriminalität 2011". Demnach registrierten die Behörden im vergangenen Jahr insgesamt 1160 Fälle linksmotivierter Gewalt - gut ein Viertel mehr als noch im Vorjahr, als 916 Fälle erfasst worden waren. Dabei seien 783 Personen verletzt worden, gut 43 Prozent mehr als 2010 (547 Verletzte). Im Gegensatz zu den Fällen linker Gewalt sei die Zahl rechtsmotivierter Gewalttaten 2011 leicht gesunken - auf insgesamt 579 Fälle. 2010 waren es noch 597 Gewalttaten. Dabei wurden dem Bericht zufolge 607 Personen verletzt (2010: 599).



Die meisten Vorfälle kommen daher, dass diese Gruppierungen sich gegenseitig gerne die Rübe einschlagen, die linksextreme Seite hat zusätzlich Gefallen daran Händel mit der Polizei zu suchen, auf der rechtsextremen Seite kommen noch ausländerfeindliche Angriffe hinzu.

Der Riesling gehört zu Deutschland.

FAB. Offline



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11.08.2012 08:36
#45 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #42
Wann bitte, hat die Zeit jemals Nazis mit Kakerlaken verglichen? So etwas ist u.U. strafrechtlich relevant. Meines Wissens befindet sich die Zeit, bei aller Kritik an einer Zeitung welche ich nicht wertschätze, außerhalb eines solchen Niveaus.

Ich schrieb, was ich schrieb. Das schrieb ich nicht. Sicherlich ist man sich bei der "Zeit" zu fein, sich auf dieses Niveau zu begeben. Das war nicht der Punkt.

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #42
Ok. Er hat die Eisenstange nicht zum Schlagen benutzt, sondern als Wurfgeschoss. Und? Was ändert das? Warum begibt sich dieser Eisenstangenwerfer...

Das ist jetzt etwas enttäuschend. Bitte lesen Sie nochmal. Es wird selbst bei Endstation Rechts nicht behauptet, daß Fischer selbst irgendeine Gewalttätigkeit begangen hätte. Ich komme mir schon albern vor, daß ich hier quasi den Strafverteidiger für einen Unsympathen mimen muß. Als nächstes kommt noch die Unterstellung, daß ich damit das gesamte Verhalten dieses Fischer gutheiße.

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #42
Auf der von Ihnen verlinkten Seite wird noch Ernst von Salomon gedacht, "der an Planung und Organisation des Attentats beteiligt war".
Ja und? Ist es zuviel verlangt, wenigstens die Wikipädie zu konsultieren, bevor man sich darüber empört?

________________________________________________
Für eine demokratische Deutsche Republik!

Erling Plaethe Offline




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11.08.2012 09:26
#46 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von C. im Beitrag #44

Hier bedarf es etwas an Richtigstellung. Diese Trauerfeier war eine Gedenkkundgebung der Linke. und antifaschistischer Gruppen. Es hat niemand von der Familie teilgenommen. Michael Fischer, um den es geht, hatte einen Photoapparat und keine Eisenstange und hat diesen Apparat nach dem Stand der Dinge nicht als Wurfgeschoss eingesetzt. Berichte über diesen Vorfall sind zumeist aus der linksextremistischen Perspektive, übrigens die gleiche Quelle, die auch bei der Drygalla-Berichterstattung als Grundlage genommen wird. Ansonsten gilt die Unschuldsvermutung.

Gut. Ich bezog mich auf den von FAB verlinkten Artikel der SZ. Dort stand, dass Fischer eine Eisenstange geworfen haben soll. Natürlich gilt die Unschuldsvermutung. Gegen Fischer wird ermittelt, aus der Gruppe der er angehörte ist diese Eisenstange geworfen worden. Und bei aller Korrektheit:
Was soll das? Es spielt absolut keine Rolle ob Familienmitglieder des Ermordeten an der Trauerfeier teilnahmen. Was ist so unwahrscheinlich daran, dass die Linken auf der Trauerfeier um den Ermordeten wirklich trauerten? Relativiert dies, dass sie Linke sind, in irgendeiner Art und Weise einen vermummten bewaffneten Angriff? Haben die Nazis nur rein zufällig diese Veranstaltung angegriffen?
Ich fürchte, durch die einseitigen Presseberichte ist manchen nicht ganz klar mit wem man es bei Gruppen wie den Nationalen Sozialisten Rostock zu tun hat. Offensichtlich sind auch die Angriffe von Nationalsozialisten in den 90ern, beginnend mit dem Angriff auf ein Wohnheim für Vertragsarbeiter sowie ein Flüchtlingswohnheim in Hoyerswerda etwas in Vergessenheit geraten, dass ein solch bewaffneter Angriff wie dem auf die Trauerfeier und den Ermittlungen wegen schwerem Landfriedensbruch gegen Michael Fischer zu einem Vorfall gemacht werden, bei dem dieser nur fotografieren wollte.

Zitat von C. im Beitrag #44
Laut BKA-Statistik 2011 liegt die linksextreme Gewalt vor der rechtsextremen Gewalt:

Zitat
Berlin - Deutlich mehr Gewalt von links, etwas weniger von rechts: Diese Entwicklung spiegeln laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung die vorläufigen Zahlen zur "politisch motivierten Kriminalität 2011". Demnach registrierten die Behörden im vergangenen Jahr insgesamt 1160 Fälle linksmotivierter Gewalt - gut ein Viertel mehr als noch im Vorjahr, als 916 Fälle erfasst worden waren. Dabei seien 783 Personen verletzt worden, gut 43 Prozent mehr als 2010 (547 Verletzte). Im Gegensatz zu den Fällen linker Gewalt sei die Zahl rechtsmotivierter Gewalttaten 2011 leicht gesunken - auf insgesamt 579 Fälle. 2010 waren es noch 597 Gewalttaten. Dabei wurden dem Bericht zufolge 607 Personen verletzt (2010: 599).


Die meisten Vorfälle kommen daher, dass diese Gruppierungen sich gegenseitig gerne die Rübe einschlagen, die linksextreme Seite hat zusätzlich Gefallen daran Händel mit der Polizei zu suchen, auf der rechtsextremen Seite kommen noch ausländerfeindliche Angriffe hinzu.


Ich habe vom Ausmaß der Gewalt gesprochen, nicht von der Anzahl der Gewalttaten. Da beziehe ich ausdrücklich die Morde der NSU mit ein.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

11.08.2012 09:48
#47 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von FAB. im Beitrag #45
Das war nicht der Punkt.

Nee, aber der hier:

Zitat von http://www.sezession.de/33417/guter-poli...r-polizist.html
Das ist alles völlig richtig, nur wirkt es nicht nur ein bißchen heuchlerisch, ein solches „J‘accuse!“ ausgerechnet in der Zeit zu lesen. Diese ist bekanntlich eines der eifrigsten Zentralorgane des politischen Kakerlakendenkens und des „Kampfes gegen Rechts“, der eben am effektivsten dadurch geführt wird, daß eine diffuse Angst vor „Kontaktschuld“ erzeugt und zur aktiven Denunziation der dämonischen Diversanten aufgerufen wird.



Zitat von FAB. im Beitrag #45
Das ist jetzt etwas enttäuschend. Bitte lesen Sie nochmal. Es wird selbst bei Endstation Rechts nicht behauptet, daß Fischer selbst irgendeine Gewalttätigkeit begangen hätte. Ich komme mir schon albern vor, daß ich hier quasi den Strafverteidiger für einen Unsympathen mimen muß. Als nächstes kommt noch die Unterstellung, daß ich damit das gesamte Verhalten dieses Fischer gutheiße.

Ja, da geht es nicht nur Ihnen so. Gegen Herrn Fischer wird wegen schweren Landfriedensbruch ermittelt. Das passiert nicht ohne begründeten Anfangsverdacht.
Zitat von FAB. im Beitrag #45
Ja und? Ist es zuviel verlangt, wenigstens die Wikipädie zu konsultieren, bevor man sich darüber empört?

Keine Frage, natürlich, wenn man sich empören sollte. Mir ist klar auf welche Nationalsozialisten sich die NPD bezieht. Deshalb habe ich ja auch die Stellen aus dem Parteiprogramm in einem anderen Kommentar zitiert, aus denen eine gewisse Affinität gegenüber Russland hervorgeht. Klar werden die Strasser-Brüder geschätzt. Es ging mir aber gar nicht um die Person Ernst von Salomons, sondern um die Freikorps und das was sie taten - politische Gegner ermorden.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Reisender ( gelöscht )
Beiträge:

11.08.2012 10:04
#48 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Einige Gedanken zum Thema Rechtsextremismus, Links…, Gewalt etc.:

(Rechts)extremistische Straftaten müssen geeignet sein, unsere Gesellschaftsordnung zu beseitigen. Das ist i.d.R. nicht der Fall. Es ist richtig, dass sich Gruppen der Bevölkerung trotzdem (existenziell) bedroht fühlen können. Man muss zwischen Propagandadelikten und Körperverletzungen unterscheiden.

Aus dem Zusammenschluss zu einer Gruppe, der Abgrenzung und eigenen Regeln beziehen die Gruppenmitglieder erstmals persönliche Bedeutung. *Die Gesellschaft beginnt erstmals, sie wahrzunehmen.* Selbstverständlich bieten sich die direkt gegenüber stehenden Gruppen Rechts – Links als Ziel an. Ausländer sind auch willkommen, da sich mit rechter Ideologie – aber nur, dass arisch überlegen ist oder Kanaken den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen - das eigene Handeln rechtfertigen lässt und es zur Erhöhung der eigenen Person kommt.

Der größte Teil der rechten Straftaten sind Körperverletzungsdelikte. In der Mehrzahl waren die Rechten Täter besoffen. Dies spricht für spontane Handlungen, wie sie früher in den Kneipenschlägereien auch üblich waren. Der vermehrte Alkoholgenuss, -missbrauch bei rechten Straftätern spricht dafür, dass sie erhebliche sonstige Probleme haben. Die Sozialisation verlief nicht reibungslos. (Die meisten, die ich kennenlernte, hatten keine Familie und kein Zuhause, jedenfalls nicht so, wie Sie es kennen.) Ein Teil der rechten Straftäter fällt immer wieder auf.

Als Rechte (versuchte) Tötungsdelikte (auch mittels Brandstiftung) wahrgenommene Straftaten haben in der Regel einen simplen sozialen Hintergrund wie z. B. nur prahlen vor den Kumpels (im Suff). Oft ist festzustellen, wie stümperhaft oder dumm die Täter vorgehen.
Links gibt es mehr Gewalt gegen Sachen. Die Täter saufen wenig, was auch für Planung der Straftaten spricht.

Meist beherrschen die linken und noch viel weniger die rechten Straftäter ihr ideologisches Rüstzeug nicht. Sie sind geistig überfordert. Der Rechte weiß nichts von Hugin und Munin und der Linke nichts von Herrn Uljanow, obwohl auf dem T-Shirt mit kyrillischen Buschstaben „Lenin“ geschrieben steht

Ich hätte auch zwei gute Artikel aus einer Fachzeitschrift der Polizei als Quelle und interesanten Literaturhinweisen. Leider weiß ich nicht, wie ich das hier ohne vollständiges zitieren einstellen soll. Ich werde die Artikel mal dem Hausherrn mittels E-Mail zukommen lassen. Vielleicht weiß er Rat.


*nachträglich hinzugefügt

C. Offline




Beiträge: 2.639

11.08.2012 10:42
#49 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #46
Was soll das? Es spielt absolut keine Rolle ob Familienmitglieder des Ermordeten an der Trauerfeier teilnahmen. Was ist so unwahrscheinlich daran, dass die Linken auf der Trauerfeier um den Ermordeten wirklich trauerten? Relativiert dies, dass sie Linke sind, in irgendeiner Art und Weise einen vermummten bewaffneten Angriff? Haben die Nazis nur rein zufällig diese Veranstaltung angegriffen?


Ich will nicht ausschließen, das es sich hier um ehrliche Trauer handelt, genausowenig schließe ich aus, dass es sich bei den Trauermärschen in Dresden der Rechtsextremen um tiefe Anteilnahme am Leid der Opfer handelt. Ich kann ja nicht in die Köpfe reinschauen, aber erlaube mir trotzdem eine eigene Meinung zu bilden.

Sie mögen es als Haarspalterei ansehen, aber es gab definitiv keinen Angriff auf Linke bei dieser Veranstaltung. Das wird von linker Seite auch nicht behauptet. Ob es dazu gekommen wäre oder ob es sich nur um martialisches Posen handelte, lässt sich nicht sagen. Der Vorfall, der untersucht wird, ist eine Auseinandersetzung mit der Polizei, das wird aber in den meisten Berichten nicht deutlich.

Zitat
Die „Dönerkundgebung“ wurde auch von der lokalen Nazigang aufgegriffen. Auf Twitter bekannte Info-Rostock, dass Schmierereien eigens für die Antifaschisten hinterlassen worden waren. Parolen wie „Dönermord – Ha Ha“ waren am und im Umfeld des Kundgebungsortes hingekrakelt worden. Wie bereits schon im Internet angekündigt, ließen sich die Nazis sogar tatsächlich blicken. Nachdem Ende der würdigen Gedenkveranstaltung hatten sich, in zunächst rund 250 Meter Entfernung, etwas mehr als ein Dutzend rechter Jugendlicher versammelt. Während Michael Fischer noch recht wacker voranschritt, um Fotos von den anwesenden Antifaschist_innen zu machen, zögerten die übrigen Kameraden. Die Kameradschaftler, unter ihnen der Student Daniel Fiß, der einschlägig vorbestrafte Neonazi Danny Brandt, Thomas Nowak und der NPDler Sebastian Schubert schienen plötzlich unschlüssig über das weitere Vorgehen. Nachdem sie dann schnell wieder den Rückzug angetreten hatten, gelang es den Nazis sich auch dem Zugriff der Polizei zu entziehen.



Bericht von der Gedenkkundgebung in Rostock-Toitenwinkel

Zitat
Ich fürchte, durch die einseitigen Presseberichte ist manchen nicht ganz klar mit wem man es bei Gruppen wie den Nationalen Sozialisten Rostock zu tun hat. Offensichtlich sind auch die Angriffe von Nationalsozialisten in den 90ern, beginnend mit dem Angriff auf ein Wohnheim für Vertragsarbeiter sowie ein Flüchtlingswohnheim in Hoyerswerda etwas in Vergessenheit geraten, dass ein solch bewaffneter Angriff wie dem auf die Trauerfeier und den Ermittlungen wegen schwerem Landfriedensbruch gegen Michael Fischer zu einem Vorfall gemacht werden, bei dem dieser nur fotografieren wollte.



Nein, ich halte diese Gruppierungen für brandgefährlich und traue ihnen sehr wohl viel Gewalt zu. Trotzdem hindert es mich nicht äußerst präzise zu sein, wenn es um die Formulierung von Vorwürfen geht. Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen müssen auch nicht zwingend zu einer Anklage führen, sie können sogar eingestellt werden.

Zitat
Ich habe vom Ausmaß der Gewalt gesprochen, nicht von der Anzahl der Gewalttaten. Da beziehe ich ausdrücklich die Morde der NSU mit ein.



Da habe ich Sie falsch verstanden.

Der Riesling gehört zu Deutschland.

Llarian Offline



Beiträge: 7.117

11.08.2012 10:47
#50 RE: Marginalie: Herz aus der Hose? Antworten

Zitat von C. im Beitrag #41
Es gibt vereinzelte Gewalttaten von NPD-Mitgliedern, meist in der Auseinandersetzung mit Linken:

NPD-Ratsherr Axel Thieme nach Prügelei mit Linken verurteilt

NPD-Direktkandidat auf Rügen verurteilt

NPD-Vizechef Wulff zu Geldstrafe verurteilt

Noch mehr findet sich bei SpOn: Partei der Schläger keine Sorge wegen dieser Quelle, ich habe es nachgeprüft.

Und es sind genau solche Artikel (besonders der letzte), die mich an dem Narrative daran zweifeln lassen, liebe(r) C.
Nicht nur dass sich der letzte Artikel der selben "Fälle" annimmt wie die ersten drei (spricht nicht für die Menge). Viel auffälliger ist dagegegen die Darstellung der "Schläger". Da wird eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen zwei Betreibern von Tätowierstudios zur politischen Straftat. Da werden Hintergründe beiseite geschoben, die zumindest erstaunliche Fragen nach sich ziehen müssen (Fenster einschlagen). Da wird eine junge Frau "am Boden von mehreren Männern verprügelt" und das endet in einer Geldstrafe ? Wie glaubwürdig ist das ? Und wenn man sich dann die Mühe macht den Hintergrund nachzuschlagen erfährt man, dass es sich keinesfalls um eine besonders spontane Aktion gehandelt hat, sondern um einen Notwehrexzess nachdem eine linke Demonstration mit Steinen auf die NPDler und deren Autos geworfen hatten (würde mich tatsächlich interessieren ob die dafür auch nur angeklagt wurden, zumal das Opfer ja nun mit aller Wahrscheinlichkeit dazu gehört). Auch der Grad der tatsächlichen Verletzungen (Schürfwunden und Prellungen) erscheint doch etwas seltsam angesichts einer gemeinschaftlich begangenen Körperverletzung an jemandem der am Boden liegt. Ich kenne zwar die klassischen NPDler nicht, aber die Vorstellung das jemand der am Boden verletzt wird (geht ja fast nur mit Füssen) nur Schürfwunden und Prellungen davonträgt erscheint mir zumindest seltsam. Wenn in Berlin die "Jugendlichen" mal wieder einen "Nichtjugendlichen" zusammentreten bleibt es dabei nicht. Oftmals kann das Opfer froh sein, wenn es danach noch lebt und nicht bis an den Rest seine Lebens behindert ist.

Und genau solche Artikel lassen in mir doch Zweifel erscheinen. Eine systematische Schläger- und Straftäter Partei und selbst die Kronzeugen dafür sind so schlecht ? Deswegen fand ich auch die Frage nicht so schlecht, wer den wirklich Erfahrungen damit gemacht hat. Die NPD, bzw. die anderen Rechtsaussen kommmen, je nach Bundesland auf Wählerschaften zwischen einem und fünf Prozent (Einzelne Protestausnahmen wir damals in Sachsen Anhalt mal aussen vor). Das sind in Zahlen hunderttausende. Da wird doch der eine oder andere Erfahrungen mit gemacht haben, zumal hier ja auch der NPD Wähler als gewaltbereit klassifiziert wurde. Auch die Zahlen, die sie später nennen, sind da etwas seltsam: Sie schreiben aus der Kriminalstatistik von vielleicht 600 rechten Gewalttaten pro Jahr. Laut eben der Kriminalstatistik gibt es pro Jahr nahezu 500.000 (!) Fälle von Gewalttaten in Deutschland, davon fast 200.000 im Bereich von schwerer Körperletzung aufwärts.
Jetzt bin ich natürlich sofort ein Verharmloser aber das Verhältnis schreit einen doch an. Da sind Bescheuerte unterwegs, keine Frage, aber wenn 600 Gewaltdelikte das sind, wovon die Bedrohung durch die Braunen ausgehen soll, dann ist das ein ziemlicher Popanz. Selbst wenn NPD Wähler und Symptahisanten nur "durchschnittlich" kriminell wären, dann sind sie angesichts ihres Bevölkerungsanteils wenigstens für 5000 bis 25000 Gewalttaten verantwortlich.

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