Zitat von Meister Petz im Beitrag #19Liebe C., lieber Calimero,
genau das meine ich mit dem Angebertum..auch wenn der Vater einer früheren Freundin von mir immer edlen Rotwein als Sex des Alters ansah.
Gruß Petz
Rotwein ist nicht mein Fachgebiet, im Gegensatz zum Riesling natürlich, den können andere besser besprechen
Zitat In der Nase zuerst etwas Basilikum, dann heller, nasser Tabak, etwas gestocktes Blut, Gelbwurz und eine leicht bittere Schokolade. Im Mund Blaubeere und etwas mit Essig angemachtes Blaukraut. Dann folgen Weichsel und ein Geschmack nach Stahl, als würde die Zunge ein Messer ablecken
Zitat von Meister Petz im Beitrag #23Was bei und als Gulasch firmiert, heißt in Ungarn Pörkölt und ist über die Wiener Küche zu uns gekommen. Dort wird es aber weder mit Nudeln noch mit Kartoffeln, sondern meist nur mit einem Stück Brot oder einer Semmel gereicht. Und es wird genau so zubereitet, wie Sie beschreiben, drei Stunden sind da Minimum.
Danke für die Aufklärung. Ich bin zwar leidenschaftlicher Gulaschkocher, aber die Ursprünge waren mir bisher unbekannt.
Gulasch steht auch bei mir im oberen Drittel der Standardrezepte. Dabei mußte ich mich vor ein paar Jahren von der unseligen, aber immer noch lebendigen, DDR Tradition "halb und halb" lösen. Meine persönliche Präferenz ist eine eher milde Würzung, die das Fleischaroma unterstreicht. Nicht zu vergessen die Heichelheimer Sonntagsklöße, 25 Minuten bei Stufe 2. PS Wozu braucht man bei der Variante mit Chili, Paprika, Tomate und so weiter überhaupt noch Fleisch?
Zitat von Zettel im Beitrag #1Aber eine kleine politische Dimension hat auch das: Die übertriebene Sorge um die richtige Back- und Brattemperatur - viele haben ja inzwischen sicherheitshalber auch noch das Backthermometer in ihrem Ofen - scheint mir von derselben Grundhaltung abzustammen wie die Sorge um Gift in Lebensmitteln, um die richtige Zusammensetzung der Nahrung usw.
Man weiß mittlerweile besser, was für chemische Reaktionen beim Garen ablaufen und kann deswegen Temperaturangaben überhaupt machen. Wann denaturieren welche Proteine, wann trennen sich welche Emulsionen, wann zerfallen welche Moleküle? Früher mußte man für Fleisch irgendwelche Poren erfinden, um die beobachteten chemischen Effekte erklären zu können. Da hat uns die Wissenschaft weiter gebracht. Das sollte man für Gesundheit und Bequemlichkeit ruhig nutzen.
Freilich ist die Einhaltung der richtigen Temperatur sehr kompliziert. Da braucht man eben ein bißchen Erfahrung. Die Zuhilfenahme eines Bratenthermometers kann zum Lernen ganz nützlich sein. Wenn man das Thermometerloch nicht haben will, kann man auch experimentell die Wärmeleitungskoeffizientenvektor (Ist nämlich abhängig von der Richtung der Fasern im Fleisch!) ermitteln. Abschließend berechnet man die richtige Temperatursteuerung numerisch.
Der Trend geht zum CAC: Computer Aided Cooking; in Frankreich "Cuisiner à l'aide de l'ordinateur", CAO, genannt. Da bin ich ganz visionär.
ich bitte euch inständig, haltet euch zurück. Nichts geht über das Geschäftsfeld der Hochleistungsküche im privaten Umfeld. Und ihr zerquatscht es mir hier gerade. Das ist nicht lustig. Was allerdings immerwieder lustig ist, ist das Verkaufsgespräch. Mit der Dame des Hauses werden Optik und Funktionszusammenhänge besprochen und dann passierts: "Vaddi" kommt ins Spiel. Im gewöhnlichen Leben selten in der Küche anzutreffen, aber bei der Auswahl der Geräte tritt er mit zwei ordentlich zusammengestellten Miele/Siemens Ordnern auf den Plan. Fachkompetent werden Kochzonen, Nachgareffekte und Induktion vs Ceran rauf und runter diskutiert. Als Nachklapp noch der Kühlschrank. Nie ohne Eiscrusher. Automatischer Saftspender? Natürlich! Das Auto hat ja auch Alufelgen und ESP. Am End, Gerätschaften deutlich über 5-stellig, deren potenzielle Leistungsfähigkeit auch den Betrieb einer Unimensa erlauben würde.
Also ihr ahnt wie dringend die Welt solche Küchen braucht.
Zitat von Emulgator im Beitrag #29Wenn man das Thermometerloch nicht haben will, kann man auch experimentell die Wärmeleitungskoeffizientenvektor (Ist nämlich abhängig von der Richtung der Fasern im Fleisch!) ermitteln. Abschließend berechnet man die richtige Temperatursteuerung numerisch.
Der Trend geht zum CAC: Computer Aided Cooking; in Frankreich "Cuisiner à l'aide de l'ordinateur", CAO, genannt. Da bin ich ganz visionär.
Mahlzeit.
Man kann aber auch, wie ich das mache, einfach den Gulasch in den Ofen stellen, das Steak in die Pfanne tun und ohne Blick auf den ordinateur oder auch nur die Uhr was Schönes kochen.
Wenn heute Abend die Temperaturen erträglich sind, dann wird bei uns gegrillt: Garnelen in der Schale, mariniertes Fischfilet, dünn gehobelte Kartoffelscheiben, Zucchini mit H und Paprika und Zwiebelringe und so fort.
Ich habe keine Ahnung, wie heiß der Grill sein wird. Wir beobachten, wie das alles schön schmurgelt, und essen es, wenn es soweit ist.
Zitat Früher hat man frisch darauflos gekocht mit dem Ziel, daß es schmeckt. Heute ist das Kochen die Wanderung auf einem schmalen Pfad, allseits von Regeln und Pflichten gesäumt.
Als ich Ihren Beitrag las, hatte ich ein deja-vu. Es stellte sich heraus, dass ich vor kurzem auf lifehacker.com (von mir als Ratgeber für Fragen der Alltagsbewältigung sehr geschätzt) darüber gelesen hatte; wie ich jetzt sehe, beruhte deren Artikel aber ebenfalls auf slate. Bei meiner Suche im Archiv von lifehacker bin ich dann aber noch auf einen anderen interessanten Bericht gestoßen, wonach die Pyrolysefunktion, mit der hochpreisige Öfen oftmals ausgestattet sind, dem Ofen schaden kann und daher tunlichst vermieden werden sollte (http://lifehacker.com/5935519/stop-using...-harm-than-good). Auch hier also ein fragwürdiger Fortschritt, zumal sich vor Verunreinigungen im Backofen wohl niemand ängstigen muss, werden doch alle Keime bei durch die Hitze velässlich abgetötet.
Zitat von Zettel im Beitrag #32Wir beobachten, wie das alles schön schmurgelt, und essen es, wenn es soweit ist.
Diesem konservativen Stil möchte ich gerne beipflichten, auch nach Beobachtung bestimmter Geräte, bei denen das Kochen mehr auf eine Art Programmierung hinausläuft. Für mich sind das Schmökern und Bequatschen, der Besuch von Märkten und Läden, die Tätigkeit am Herd, das Improvisieren, Ändern, Abschmecken, Notieren, die Freude und auch der Verdruß der "Mitesser" ein gutes Stück Lebensqualität geworden. Ich grüße Sie herzlich!
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