Zitat von Zettel im Beitrag #25 Wie schon geschrieben: Ein sehr gut geplanter Parteitag, der am Ende medial scheiterte.
Ich teile diesen Eindruck nicht, allerdings habe ich genug damit zu tun mich auf die nächste Bundestagswahl vorzubereiten. Romney ist nicht der geeignete Kandidat, um Obama herauszufordern. Diejenigen die Romney wählen, würden auch einen leeren Stuhl oder Clint Eastwood wählen, weil sie gegen Obama wählen. Ob diese Gruppe jetzt anwächst oder nicht, wird sich die nächsten Wochen entscheiden, entscheidender wird allerdings sein, ob es Obama gelingt, die Enttäuschten wieder einzufangen und zur Stimmenabgabe zu bewegen. Vielleicht überschätze ich auch die US-Amerikaner, wenn ich davon ausgehe, dass ein für die Medien missglückter Auftritt eine Hollywoodschauspielers nicht wahlentscheidend sein wird.
Zitat von Zettel im Beitrag #25 Wie schon geschrieben: Ein sehr gut geplanter Parteitag, der am Ende medial scheiterte.
Ich teile diesen Eindruck nicht, allerdings habe ich genug damit zu tun mich auf die nächste Bundestagswahl vorzubereiten. (…)
Wie machen Sie das? — Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich beobachte Politik sehr intensiv und sehe das Wählen prinzipiell als Pflicht an. Aber ich wüsste nicht, an welchem Punkt ich jetzt mit der Vorbereitung beginnen sollte. Es wird wohl am Ende darauf hinauslaufen, dass man eine Partei wählt, von der man bisher am wenigsten enttäuscht wurde oder von der man die wenigsten Fehler erwartet.
Zitat von stefanolix im Beitrag #27Wie machen Sie das?
Das würde mich auch interessieren.
Zitat von stefanolix im Beitrag #27Aber ich wüsste nicht, an welchem Punkt ich jetzt mit der Vorbereitung beginnen sollte.
Was mich betrifft, sind mir in den letzten beiden Jahren die Emotionen aus dem Ruder gelaufen. Hass (CDU), Ekel (Grüne), Überdruss (FDP) und Verachtung (SPD) haben erschreckende Ausmaße angenommen. Die Ratio muss wieder Oberhand bekommen. Harte Arbeit würde ich sagen.
PPP hat auch nach dem Eindruck von Eastwoods Auftritt gefragt:
Zitat Clint Eastwood's speech may have drawn more attention than anything else that happened at the convention and it didn't go over particularly well with voters. 36% say they have a favorable opinion of his remarks to 41% with a negative opinion. While Eastwood's speech didn't do much to help Romney it doesn't seem to have hurt his own reputation either. 72% of Floridians have a favorable opinion of him to 11% with a negative one and even with Democrats the spread is 58/20. Those are certainly numbers any politician would die for.
Zitat von Kallias im Beitrag #28Hass (CDU), Ekel (Grüne), Überdruss (FDP) und Verachtung (SPD) haben erschreckende Ausmaße angenommen.
Offenbar haben Sie ja keine Probleme mit der SED oder den Piraten. Bleibt noch die Frage, wie Sie sich zwischen diesen beiden verbleibenden Alternativen entscheiden sollen... schwierig...
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von Zettel im Beitrag #23Übrigens liegen jetzt Daten über den convention bounce vor. Es sind nur erste Daten, aber sie deuten darauf hin, daß er bescheiden ausfallen wird. Vier Prozent sind das Übliche, jetzt werden es vielleicht zwei sein.
Zitat AFTER A week as topic No. 1 in American politics, former Carmel Mayor Clint Eastwood said the outpouring of criticism from left-wing reporters and liberal politicians after his appearance at the Republican National Convention last Thursday night, followed by an avalanche of support on Twitter and in the blogosphere, is all the proof anybody needs that his 12-minute discourse achieved exactly what he intended it to.
Ich muß zugeben, daß ich nicht damit gerechnet hatte, daß er Kult werden würde. Aber der empty chair verspricht in die Geschichte einzugehen. Es ist schon ein Empty Chair Day proklamiert worden.
Die interessante Frage hier ist eigentlich, ob die Wahlkampfleitung irgendwas damit zu tun hat, dass der Auftritt Kult wird; falls ja: Good work; dann haben Sie sich in Ihrer Einschaetzung massiv geirrt. Vermutlich ist es aber nur Zufall; mag auch damit zusammenhaengen dass, man mag es nicht glauben, die meisten Menschen sich eher ueber autentische Aussagen freuen, als ueber hirnlose Politikerphrasen (m.E. das Erfolgsgeheimnis von G.W. Bush).
Zum Auftritt selbst: Bei Kuenstlern mit einem bestimmten Bekanntheitsgrad faellt es schwer, den Unterschied zwischen Genie und Wahnsinn festzustellen; vielleicht ist Eastwood ein so guter Geschichtenerzaehler; seine Filme (als Regisseur) waren zumindest nicht schlecht, also muss er Talent haben. Andererseits sollte man nicht jeden Totalausfall eines Kuenstlers als Geniestreich verbuchen.
P.S.: Als Kuenstler mit diesem Bekanntheitsgrad wuerde ich mir ja mit Fleiss einen Spass draus machen: Mein naechster Film ist total bizarr... schauen wir mal ob die Kritiker ihn als Meisterwerk oder als totalen Flop sehen...
Hihi, Sie denken nicht zufällig an Ridley Scott, werter Alfonzo?
Ohne Zettels entsetzten Artikel wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, mir Eastwoods Auftritt in Tampa anzusehen. Das flaue Gefühl, das mich zunächst während der Rezeption beschlich, auch ich fragte mich, ob Eastwood betrunken oder dement sei, wich noch während des Vortrags der Überzeugung, daß der Auftritt im Ergebnis eher gelungen war.
Unterstelle der Romney-Kampagne die Überlegung: Integerer Wechselwähler, Regisseur und Schauspieler. Fantastisch! Kann nichts schief gehen. Ein paar Kanten, aber wird schon funktionieren.
Mit Sicherheit wollte sich Eastwood von den inszenierten, auf jedes Wort, jede Geste und jeden Blick bedachten Reden der Berufspolitiker unterscheiden, um eben die Authentizität seiner Unterstützung zu unterstreichen. Und das ist ihm gelungen. Als Gegner der Makellosigkeit bin ich zwar Partei, aber doch nicht so sehr Partei.
Obwohl ich nicht glaube, daß Eastwood mit seiner Vorstellung zufrieden war, er dürfte die Hänger und Fehler bemerkt haben (diese Reflexion hat mglw. weiter zur unangenehmen Verlängerung des Auftritts beigetragen ), scheint es mir doch so, daß sich diejenigen selbst beschädigen, die sich über den alten Mann lustig machen, da sie eine ehrliche Meinung eines ehrlichen, achtbaren Mannes verhöhnen. Daher tut es mittlerweile kaum jemand. Und noch etwas anderes: Hätte Eastwood eine Rede wie jede andere gehalten, erinnerte sich heute kaum noch jemand seiner Unterstützung.
Ich muß zugeben, daß ich nicht damit gerechnet hatte, daß er Kult werden würde. Aber der empty chair verspricht in die Geschichte einzugehen. Es ist schon ein Empty Chair Day proklamiert worden.
Ich habe den Auftritt erst heute gesehen und finde die Bewertung der Qualitätsjournalisten schon sehr bizarr. Senil, betrunken, really? Da steht ein altes Schlachtross, ja, er stottert teilweise, er verheddert sich, aber er ist auch messerscharf, wenn es um Obamas Versagen geht, und gerade wegen seiner Mimik und seines timings funny as hell. Allein schon die Bemerkung, dass bekanntlich nicht ganz Hollywood "left of Lenin" stünde. Oder das "No, I can´t do that to myself either ..." Inhaltlich stimme ich Eastwood sowieso in den meisten Punkten zu. Nicht perfekt, nicht durchchoreographiert wie die geheuchelten Elogen Clintons auf Obama, das macht ja auch der von Ihnen verlinkte Artikel klar, aber gerade deshalb eine sehr gute Geschichte.
Zitat Hihi, Sie denken nicht zufällig an Ridley Scott, werter Alfonzo?
Se meinten Wag the Dog, oder?
Nein meinte ich nicht.... die USA sind ja nicht im Krieg mit Albanien, soweit ich die Nachrichten verfolge :)
Nein ich glaube ein guter Spin Doctor kann aus einem Faux Pas ein Marketinginstrument machen... und die beiden Wahlkampfteams haben sicherlich die besten Spin Doctors unter Vertrag, die man weltweit fuer Geld kaufen kann.
Zitat von isildur im Beitrag #Ich habe mir die Rede jetzt auch mal angesehen. Peinlich? Ja bitte was denn? Ein authentischer, alter Mann mit Ausstrahlung hält eine freie Rede. Er bezieht das Publikum mit ein, geht spontan auf Einwürfe ein. Ja natürlich hakt es mal, vielleicht am Anfang ein wenig zuviel aber es ist ein alter Mann der eine freie Rede hält. Flüssig lesen lernen Grundschüler, man füge einen Teleprompter hinzu und hat einen guten Politiker? Dann doch lieber so.
Dass Rommney auch Jurist ist, ist der einzige gröbere Schnitzer der mir aufgefallen ist und das kann man mit ein bisschen Selsbtironie auch gerade noch überstehen.
Gruß, Isildur
Es ging ja nun nicht um "economist" hier und "juris doctor" da, sondern "businessman" vs "lawyer". Romney war nun nicht nur ein Hausjurist bei Bain, sondern einer der Gründer.
Sehr beeindruckend, den Mut muss man erst einmal haben einen so großen Auftritt so kurzfristig zu improvisieren! Zumal er einen geheimen Auftritt ohne Probleme spontan hätte absagen können. Vielleicht wird der Auftritt wirklich noch Kult, viele erfolgreiche Dinge haben zuerst Verwunderung und Schock ausgelöst. Aber wer, wenn nicht jemand wie Eastwood, der sich um seine Karriere keine Sorgen mehr machen muss, soll so etwas neues bringen? Ich würde ihm den Erfolg gönnen, der Auftritt hätte es verdient!
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