Die Frauen von Pussy Riot sind für ihre obszöne und blasphemische Aktion zu einer unverhältnismäßig harten Strafe verurteilt worden; der Prozeß ist jetzt in der Berufungsphase.
Die Höhe dieser Strafe widerspricht rechtsstaatlichen Prinzipien. Aber das macht diejenigen, die diese Straftat begangen haben, noch nicht unbedingt preiswürdig.
Und daß nun nach dem Vorschlag der Stadt Wittenberg die Gotteslästerung ausgerechnet mit dem Lutherpreis belohnt werden soll, schien mir eine Meckerecke wert zu sein.
Ist es nicht eher eine Beleidung von Pussy Riot, mit einem Hasser vor dem Herrn wie Luther auf eine Stufe gestellt zu werden?
Natürlich, die Frage ist übertrieben. Aber Sie weisen doch selbst darauf hin, daß Luther nicht der zartfühlendste Religionsintellektuelle war. Warum sollte das maßlose Eiferertum der Pussys nicht in der Nachfolge von Luthers maßlosem Eiferertum gesehen werden?
Zitat von 08005 im Beitrag #2Ist es nicht eher eine Beleidung von Pussy Riot, mit einem Hasser vor dem Herrn wie Luther auf eine Stufe gestellt zu werden?
Nein. Schreiben Sie bitte künftig qualifiziertere Beiträge.
Natürlich mag der Kirchgänger "Blasphemie" erkennen. Natürlich mag es "geschmacklos" sein, was hier ausgezeichnet wird. Nur muss es eine freie Gesellschaft ertragen und sich dafür einsetzen, dass "solch grober Unfug" nicht im Arbeitslager endet.
Zitat von Zettel im Beitrag #1 Und daß nun nach dem Vorschlag der Stadt Wittenberg die Gotteslästerung ausgerechnet mit dem Lutherpreis belohnt werden soll, schien mir eine Meckerecke wert zu sein.
Zum Vergleich:
Zitat von Pussy RiotDer Patriarch Gundjaj glaubt an Putin Besser würde der Hund an Gott glauben Der Gürtel der Jungfrau ersetzt keine Demonstrationen Die Jungfrau Maria ist bei den Protesten mit uns!
Zitat von LutherSo hab ich doch... das erste Stück... so klar und gewaltig ausgeführt, dass gottlob kein gut christlich Gewissen anders glauben kann, denn dass der Papst nicht sei noch sein kann das Haupt der christlichen Kirche, noch Statthalter Gottes oder Christi, sondern ist das Haupt der verfluchten Kirche der allerärgsten Buben auf Erden, ein Statthalter des Teufels, ein Feind Gottes, ein Widersacher Christi und Zerstörer der Kirche Christi, ein Lehrer aller Lügen, Gotteslästerung und Abgöttereien, ein Erzkirchendieb und Kirchenräuber der Schlüssel, aller Güter beider, der Kirchen und der weltlichen Herrn, ein Mörder der Könige und Hetzer zu allerlei Blutvergießen, ein Hurenwirt über alle Hurenwirte und aller Unzucht, auch die nicht zu nennen ist, ein Widerchrist, ein Mensch der Sünden und Kind des Verderbens, ein rechter Werwolf.«
Zitat von Dagny im Beitrag #4In dieser Frage widerspreche ich Zettel vehement.
Natürlich mag der Kirchgänger "Blasphemie" erkennen. Natürlich mag es "geschmacklos" sein, was hier ausgezeichnet wird. Nur muss es eine freie Gesellschaft ertragen und sich dafür einsetzen, dass "solch grober Unfug" nicht im Arbeitslager endet.
Sie widersprechen mir ja gar nicht, liebe Dagny. Ich bin auch der Meinung, daß die Strafe unverhältnismäßig war und zeigt, daß Rußland kein Rechtsstaat ist; ich habe das in allen meinen Beiträgen zu diesem Thema geschrieben.
Aber ungerecht bestraft zu werden adelt ja noch nicht solche Leute. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, ihnen für eine solche Aktion den Lutherpreis zu verleihen.
Zitat von Dagny im Beitrag #4Natürlich mag der Kirchgänger "Blasphemie" erkennen. Natürlich mag es "geschmacklos" sein, was hier ausgezeichnet wird. Nur muss es eine freie Gesellschaft ertragen ...
Die freie Gesellschaft muß es ertragen, wenn solche Sprüche in der Öffentlichkeit kommen.
Aber versammelten Gläubigen in der Kathedrale müssen es nicht ertragen, wenn Eindringlinge das an ihrem Altar machen. Die Sache ist zu Recht strafbar und wäre auch bei uns bestraft worden.
Daß die Strafmaße in Rußland deutlich höher sind als bei uns, das kann man getrennt diskutieren. Diese Diskussion wäre aber völlig unabhängig davon, ob es nun um Ladendiebstahl, Hausfriedensbruch oder Blasphemie in Gotteshäusern geht.
Eigentlich nicht. Natürlich ist richtig, daß es den "Pussies" in erster Linie um den Eklat geht - irgendwelche möglichen musikalische Nebentätigkeiten sind da unwichtig. Ob sie sinistre Hintermänner aus der Geheimdienst-Szene haben? Glaube ich nicht, ist aber auch nicht unmöglich.
Für die Strafbarkeit und das Strafmaß spielen alle diese denkbaren Aspekte keine Rolle.
Zitat Nein. Schreiben Sie bitte künftig qualifiziertere Beiträge.
Daß meine Äußerung bewußt überspitzt war, habe ich selbst gesagt.
Doch, daß Luther ein Hasser vor dem Herrn war, werden Sie wohl nicht leugnen. Zu seinem Haß auf die katholische Kirche haben Sie selbst geschrieben (auch: topic-threaded.php?board=83273&forum=14&threaded=1&id=5500&message=81380). Und auch sein Haß auf die Juden und Wenden ist wohlbekannt. Gegenüber dem barocken Hasser Luther sind die Pussys vielleicht nur harmlose, weltfremde Gutmenschen.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Und daß nun nach dem Vorschlag der Stadt Wittenberg die Gotteslästerung ausgerechnet mit dem Lutherpreis belohnt werden soll
Wenn die Preisverleiher es erreichen wollten, daß Wittenberg nicht nur in Rußland sondern in der ganzen Welt bekannt würde, bräuchten sie den Preis nur zwischen Pussy Riots und dem Hersteller des aktuellen Mohammed Films aufzuteilen.
Dazu müßte man aber Eier in der Hose haben - ganz harte.
Die könnten den Preis auch dritteln ... eben irgendeine Künstlertruppe finden, die auf den mittlerweile häufiger verkehrenden Schiffen nach Gaza mitmacht. Spätestens da wäre klar, daß Luther das toll finden würde.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Die Frauen von Pussy Riot sind für ihre obszöne und blasphemische Aktion zu einer unverhältnismäßig harten Strafe verurteilt worden; der Prozeß ist jetzt in der Berufungsphase.
Die Höhe dieser Strafe widerspricht rechtsstaatlichen Prinzipien. Aber das macht diejenigen, die diese Straftat begangen haben, noch nicht unbedingt preiswürdig.
Ich kann wahrlich nicht nachvollziehen, warum denn die Strafe so unverhältnismäßig hoch sein soll. Es gilt ja immer, andere Länder andere Sitten, und daß in Rußland die Strafen immer noch drakonischer als bei uns sind ist uns, sowie auch den Russen selbst bekannt. In Rußland ist der Glaube wieder sehr hoch angesehen und da "mag" man es nicht, wenn darauf herumgetrampelt wird. Ich glaube, Sie unterschätzen da ganz gewaltig die "Verärgerung" in der russischen Bevölkerung über die Aktion.
Und welches rechtsstaatliche Prinzip (!) sagt denn aus, daß für diese Art von Aktion nur eine Strafe in Form von "Du, du, aber nicht wieder machen!" angemessen wäre??
Zitat von AldiOn im Beitrag #12Wenn die Preisverleiher es erreichen wollten, daß Wittenberg nicht nur in Rußland sondern in der ganzen Welt bekannt würde, bräuchten sie den Preis nur zwischen Pussy Riots und dem Hersteller des aktuellen Mohammed Films aufzuteilen.
Dazu müßte man aber Eier in der Hose haben - ganz harte.
Die könnten den Preis auch dritteln ... eben irgendeine Künstlertruppe finden, die auf den mittlerweile häufiger verkehrenden Schiffen nach Gaza mitmacht. Spätestens da wäre klar, daß Luther das toll finden würde.
Noch ein Vorschlag: Die Preisverleiher überreden eine Gruppe mit analogen Texten in einer Moschee aufzutreten und verleihen denen dann den Preis.
Ach so, habe vergessen, pm* wird dieser Preis wohl nicht verliehen? ----- *post mortem
PS: Das habe ich für alle geschrieben, die den Auftritt der Pussys in einer Kirche für in Ordnung halten. Nur mal so, für's Stammbuch.
Mutter Gottes, Jungfrau, vertreibe Putin Vertreibe Putin, vertreibe Putin.
Schwarzes Ornat, goldene Schulterklappen Alle Bittsteller kriechen zur Verbeugung Das Gespenst der Freiheit im Himmel Gay-Pride ist in Ketten nach Sibirien geschickt worden
Der Chef des KGB ist ihr oberster Heiliger Führt die Protestierer bewacht in Haft Um den Heiligsten nicht zu betrüben Müssen Frauen gebären und lieben
Mutter Gottes, Jungfrau, werde Feministin Werde Feministin, werde Feministin
Kirchliches Lob für die verfaulten Führer Prozession aus schwarzen Limousinen In die Schule kommt der Pfarrer Geh zum Unterricht – bring ihm Geld!
Der Patriarch Gundjaj glaubt an Putin Besser würde der Hund an Gott glauben Der Gürtel der Jungfrau ersetzt keine Demonstrationen Die Jungfrau Maria ist bei den Protesten mit uns!
Mutter Gottes, Jungfrau, vertreibe Putin Vertreibe Putin, vertreibe Putin.
Den hat ein Kommentator im von Zettel verlinkten Tagesspiegelartikel eingestellt.
Zitat von R.A. im Beitrag #8 Die freie Gesellschaft muß es ertragen, wenn solche Sprüche in der Öffentlichkeit kommen.
Aber versammelten Gläubigen in der Kathedrale müssen es nicht ertragen, wenn Eindringlinge das an ihrem Altar machen. Die Sache ist zu Recht strafbar und wäre auch bei uns bestraft worden.
Daß die Strafmaße in Rußland deutlich höher sind als bei uns, das kann man getrennt diskutieren. Diese Diskussion wäre aber völlig unabhängig davon, ob es nun um Ladendiebstahl, Hausfriedensbruch oder Blasphemie in Gotteshäusern geht.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Zitat von SF-Leser im Beitrag #14 Ich kann wahrlich nicht nachvollziehen, warum denn die Strafe so unverhältnismäßig hoch sein soll. Es gilt ja immer, andere Länder andere Sitten, und daß in Rußland die Strafen immer noch drakonischer als bei uns sind ist uns, sowie auch den Russen selbst bekannt.
Hübscher Analogieschluß: Daß in der DDR staatsfeindliche Umtriebe mit Bautzen geahndet wurden, blödes sozialismusfeindliches Geschwätz den Job kosten konnte & Republikflucht ein Risikosport war (einer der wackeren Ex-Grenzpostler verglich das ja vor einiger Zeit mit S-Bahn-Surfen), war nicht nur im Westen, sondern auch in der Ostzone bekannt. Da kann man wahrlich nicht nachvollziehen, daß sich so Mancher noch im Nachhinein (!) darüber aufregt...
Zitat von SF-Leser im Beitrag #14 Ich kann wahrlich nicht nachvollziehen, warum denn die Strafe so unverhältnismäßig hoch sein soll. Es gilt ja immer, andere Länder andere Sitten, und daß in Rußland die Strafen immer noch drakonischer als bei uns sind ist uns, sowie auch den Russen selbst bekannt.
Hübscher Analogieschluß: Daß in der DDR staatsfeindliche Umtriebe mit Bautzen geahndet wurden, blödes sozialismusfeindliches Geschwätz den Job kosten konnte & Republikflucht ein Risikosport war (einer der wackeren Ex-Grenzpostler verglich das ja vor einiger Zeit mit S-Bahn-Surfen), war nicht nur im Westen, sondern auch in der Ostzone bekannt. Da kann man wahrlich nicht nachvollziehen, daß sich so Mancher noch im Nachhinein (!) darüber aufregt...
War die ganze DDR Eigentum der SED? Offenbar.
Wenn jemand einen Parteitag gestört hätte, in dem er auf das Gelände eindringt, so wären Konsequenzen tatsächlich angemessen gewesen. Nur durfte man ja nirgends, insbesondere nicht in der Öffentlichkeit, das SED-Regime kritisieren. Und davon abgesehen war Bautzen natürlich eine unmenschliche Strafe.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Aber ungerecht bestraft zu werden adelt ja noch nicht solche Leute. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, ihnen für eine solche Aktion den Lutherpreis zu verleihen.
Man sollte aufpassen: Natürlich kann man den "Hausfriedensbruch" verurteilen. Man macht sich dann aber zum Mitläufer der politischen Justiz. Wenn man das ausschliessen will, muss man den "groben Unfug" goutieren. - Sonst hat man das Problem, dass ein legitimes Anliegen (Unerlaubtes Konzert in der Kirche) von Extremisten (politische Justiz) gekapert wird.
Zitat von Dagny im Beitrag #20Man sollte aufpassen: Natürlich kann man den "Hausfriedensbruch" verurteilen. Man macht sich dann aber zum Mitläufer der politischen Justiz.
Die Logik verstehe ich nicht. Der Hausfriedensbruch ist hier eine ganz unpolitische Sache. D.h. das würde genauso von einer unpolitischen Justiz geahndet.
M. E. gibt es auch keinen wirklich politischen Aspekt beim Pussy-Riot-Verfahren. Putin fühlt sich von diesen Clowns bestimmt nicht bedroht, die Strafe wäre ohne Regierungseinfluß eher noch härter ausgefallen.
Zitat von SF-Leser im Beitrag #14 Ich kann wahrlich nicht nachvollziehen, warum denn die Strafe so unverhältnismäßig hoch sein soll. Es gilt ja immer, andere Länder andere Sitten, und daß in Rußland die Strafen immer noch drakonischer als bei uns sind ist uns, sowie auch den Russen selbst bekannt.
Hübscher Analogieschluß: Daß in der DDR staatsfeindliche Umtriebe mit Bautzen geahndet wurden, blödes sozialismusfeindliches Geschwätz den Job kosten konnte & Republikflucht ein Risikosport war (einer der wackeren Ex-Grenzpostler verglich das ja vor einiger Zeit mit S-Bahn-Surfen), war nicht nur im Westen, sondern auch in der Ostzone bekannt. Da kann man wahrlich nicht nachvollziehen, daß sich so Mancher noch im Nachhinein (!) darüber aufregt...
Werter Ulrich Elkmann,
muß ich Ihren hübschen Analogieschluß jetzt verstehen?
Um es anders auszudrücken, es gibt in Rußland andere moralische Werte (hier in Bezug auf Kirche und Glauben) als bei uns in Deutschland. Werden diese Werte von jemanden verletzt, so gibt es dafür andere, auch härtere, Strafen. Oder wollen Sie damit ausdrücken, daß nur bei einer sozusagen eins-zu-eins Übernahme der Werte und Konsequenzen hier aus Deutschland ein anderer Staat von Ihnen als moralisch akzeptabel und rechtsstaatlich legitimiert angesehen wird?
Es gibt in Rußland in der Tat andere Moralgewichtungen. Und in Sachen "Obszönitäten an geheiligtem Ort..."
Da beginnt der Fisch am Kopf zu stinken. Das größte Tabu im öffentlichen Leben Rußlands war nicht die Beleidigung der Religion - da haben die Bolschewiki ganz andere Maßstäbe gesetzt - sondern unflätige Gossensprache: man konnte den Gegner als Parasit, als Insekt bezeichnen: aber Ausdrücke aus der Sexual- & Fäkalsphäre waren nicht nur im Zarenreich, sondern auch unter Stalin strengstens tabuisiert (Viktor Jerofejev mußte das noch 1988, mitten in der Perestroika, feststellen, als sich etliche Druckereien weigerten, "Die Moskauer Schönheit" zu drucken, weil er die Details horizontaler Betätigung keim korrekten, keineswegs obszönen, Namen nannte). Und da hat Gospodin Putin mutig Schranken eingerissen, als er im September 1999 ankündigte, die Tschetschenen "auf der Latrine" umzubringen (O-Ton: "мочить в сортире" - gewöhnlich mit "Toilette" übersetzt; die Vokabel entstammt aber dem Lagerjargon & ist entsprechend gröber). Offensichtlich war er da ein schlechtes Vorbild für die Jugend, die nicht mehr weiß, was sich gehört.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #23Es gibt in Rußland in der Tat andere Moralgewichtungen. Und in Sachen "Obszönitäten an geheiligtem Ort..."
Da beginnt der Fisch am Kopf zu stinken. Das größte Tabu im öffentlichen Leben Rußlands war nicht die Beleidigung der Religion - da haben die Bolschewiki ganz andere Maßstäbe gesetzt - sondern unflätige Gossensprache: man konnte den Gegner als Parasit, als Insekt bezeichnen: aber Ausdrücke aus der Sexual- & Fäkalsphäre waren nicht nur im Zarenreich, sondern auch unter Stalin strengstens tabuisiert (Viktor Jerofejev mußte das noch 1988, mitten in der Perestroika, feststellen, als sich etliche Druckereien weigerten, "Die Moskauer Schönheit" zu drucken, weil er die Details horizontaler Betätigung keim korrekten, keineswegs obszönen, Namen nannte). Und da hat Gospodin Putin mutig Schranken eingerissen, als er im September 1999 ankündigte, die Tschetschenen "auf der Latrine" umzubringen (O-Ton: "мочить в сортире" - gewöhnlich mit "Toilette" übersetzt; die Vokabel entstammt aber dem Lagerjargon & ist entsprechend gröber). Offensichtlich war er da ein schlechtes Vorbild für die Jugend, die nicht mehr weiß, was sich gehört.
Werter Ulrich Elkmann,
hmm, ist ja sehr interessant, aber was hat das mit der beanstandeten angeblichen Unverhältnismäßigkeit zu tun??
Und, die Vokabel muß aber schon sehr jargonartig sein, denn allgemein bekannt bei Muttersprachlern ist sie nicht.
"Unverhältnismäßig" jedenfalls nicht für einen Staat, der wißbegierige Journalistinnen, die sich nicht warnen lassen, schon mal kurzerhand im Treppenhaus per Kopfschuß liquidieren läßt, oder Kritiker im Ausland durch Verstrahlung mittels Polonium. Aber man sollte vielleicht nicht zu laut Beifall klatschen, wenn man (noch) nichts zu befürchten hat, wenn man in solchen Fällen den gebührenden Abstand wahrt. Es sei denn, Sie stehen auf Gazproms Gehaltsliste: dann kann der Arbeitgeber ganz zu Recht Rücksicht verlangen.
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