Zitat von Quentin Quencher im Beitrag #25Im neuen Novo wurde von Thilo Spahl der Begriff des Technium nach Kelly vorgestellt. Da der Artikel noch nicht online ist, sondern nur im gedruckten Novo nachzulesen ist, erlaube ich mir, auf meinen Kommentar dazu hinzuweisen.
Ich könnte mir vorstellen dass dies das Garn ist, aus dem man am Ende neue Kleider bekommt.
Vielen Dank! Als Appetithäppchen aus Ihrem Artikel möchte ich diese Passage gegen Ende zitieren:
Zitat Wenn sich die Gesellschaft mehrheitlich von den apokalyptischen Vorstellungen eines Anthropozän im Sinne Paul Crutzens leiten lässt, verbunden mit einer Kultur der Askese, wird sie der Evolution zum Opfer fallen. Neue aufstrebende Staaten, oder Regionen, werden an die Stelle derer treten, die dereinst mit der industriellen Revolution etwas begonnen haben, was die Menschheit in eine unzweifelhaft bessere Lage versetzt hatte. Lebensstandard, Lebenserwartung wurden erhöht und hat uns in eine Lage gebracht, in der wir Herausforderungen und Bedrohungen nicht mehr fatalistisch entgegensehen müssen, sondern diese selbst in Hand nehmen und lösen können. Wissenschaft und Technik bringen gemeinsam Innovationen hervor, die die Möglichkeiten der Menschheit im Ganzen, sowie die des Individuums im Einzelnen, erweitern. Darauf zu verzichten ist selbstmörderisch und töricht.
Dem stimme ich zu.
Herzlich, Zettel
PS: Willkommen im kleinen Zimmer!
Wenn Sie mögen, können Sie übrigens einen Link zu Ihrem Blog als Signatur eintragen, wie es andere Blogger/Zimmerleute machen. Ich werde "Glitzerwasser" in die Blogroll von ZR aufnehmen.
Zitat von Quentin Quencher im Beitrag #25 Alle vorgebrachten Gründe, warum die Energiewende notwendig sein soll, halten einer genauen Betrachtung nicht stand. Die ganze vorgebrachte Argumentationskette ist brüchig, bis hin zu den letztlich eher religiös daher kommenden Nachhaltigkeitsvorstellungen. Die große Erzählung ist also Quatsch.
Warum wird sie dennoch weiter benutzt und findet ihre Anhänger? Meine Antwort darauf ist, weil die Gegner auch kein Narrativ haben. Wo ist diese große Erzählung der anderen.
Die wird seit der industriellen Revolution erzählt. Es ist die Erzählung von Wachstum und Wohlstand. Es ist die Geschichte der westlichen Zivilisation und ihres zentralen Begriffs der Freiheit. Billige Energie gehörte immer dazu; ihre Verfügbarkeit war die Vorraussetzung für unseren heutigen Wohlstand.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #28 Die wird seit der industriellen Revolution erzählt..
Stimmt schon, doch gibt es da auch massive Gegenbewegungen, schon die deutsche Romantik in 19. Jahrhundert war eine solche. Und wenn man bis Rousseau zurückgeht, dann muss man annehmen, dass es diese Gegenbewerungen schon immer gegeben, und dass diese sogar unter dem Deckmantel der "Aufklärung" vorhanden waren.
Zitat Die Bevölkerung Deutschlands wird seit einiger Zeit von diesen Beratern der Bundesregierung auf einen anderen Wohlstandsbegriff vorbereitet
In der Tat. Der "Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation", den der "Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen (WGBU)" fordert, soll ja auch ganz ausdrücklich ein neues Leitbild für die gesellschaftliche Entwicklung kommunizieren und durchsetzen. Das entsprechende WGBU-Gutachten befasst sich explizit mit der strategischen Rolle von Narrativen. http://wbgu.de/
Interessant wird der Abschlussbericht der Bundestags-Enquetekommission Wohlstand und Wachstum, der noch vor der nächsten Bundestagswahl vorgelegt werden wird.
Um auf das Thema Windräder im Wald, und deren Auswirkungen auf Vögel und Fledermäuse zurückzukommen:
Zitat Viele Vögel nicht besonders empfindlich gegen Windräder im Wald Speziell das Kollisionsrisiko für Fledermäuse, für die der Wald besonders wichtig ist, beschränkt sich Umweltplaner Ratzbor zufolge sehr stark auf die Zeit nach Aufgabe der Wochenstuben und den Beginn der Herbstwanderung. „Daraus ergeben sich keine besonderen Risiken für waldbewohnende oder -nutzende Fledermausarten durch Windräder in Wäldern“, sagt er. Die waldbewohnenden häufigen Vogelarten hätten nach aktuellem Kenntnisstand ebenfalls keine besondere Empfindlichkeit gegenüber Windanlagen, da sich ihr Lebensbereich innerhalb der Wälder oder nur in geringer Höhe über den Kronen befände.
Zitat von xanopos im Beitrag #31 Zitat:Viele Vögel nicht besonders empfindlich gegen Windräder im Wald
Um das Thema mal auf die Sachebene zurückzubringen:
Die POPULATION von Vögeln wird nicht durch Windräder bedroht. Aus ganz einfachem Grund: der limitierende Faktor ist die Nahrung. Sterben Individuen, dann bleibt mehr für andere übrig und es werden andere Tiere überleben, die ansonst auf Grund Nahrungsmangels gestorben wären. Der GENPOOL kann sich dadurch aber sehr wohl verändern, denn es gibt einen neuen Selektionsmechanismus. Und das INDIVIDUEN von Windrädern betroffen sind, ist unstrittig.
Exakt die gleiche Argumentation trifft aber auch auf zum Beispiel tschernobyl zu. Auch dort ist keine Tierpopulation bedroht; dass allerdings einzelne Tiere auf Grund der Strahlung geschädigt werden, ist ebenfalls klar.
Die Frage ist also nur, welche Naturbild man hat? Das sachlich-darwinistische, dass Einzeltiere keine Bedeutung haben (mangels Seele oder was auch immer) und allein die Existenz einer Art von Interesse ist? Oder die vermenschlichende Position, dass auch der Tod von Einzeltieren eine Tragödie ist? Dann aber bitte konsequent. Wer den Tod von Einzeltieren bei Windrädern wegdiskutiert, darf auch bei Tschernobyl nicht kleinlich sein. Und umgekehrt.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #32Exakt die gleiche Argumentation trifft aber auch auf zum Beispiel Tschernobyl zu. Auch dort ist keine Tierpopulation bedroht; dass allerdings einzelne Tiere auf Grund der Strahlung geschädigt werden, ist ebenfalls klar.
Ein Windrad steht am Standort A für 20 Jahre und tötet x Vögel im Jahr. Die Katastrophe von Tschernobyl hat Auswirkungen auf ein großes Gebiet und sehr lange Zeit. Kollisionen mit Hindernissen kommen auch in einer menschenfreien Natur vor, Radioaktivität in diesem Ausmaß nicht, manche Stoffe, wie Plutonium kommen in der Natur nicht vor. Global gibt es heute etwa 100.000 bis 200.000 Windkraftanlagen, aber ein Desaster wie in Tschernobyl zum Glück nur sehr selten. Was auf lange Sicht größere Auswirkungen hat, kann ich nicht beurteilen.
Zitat von xanopos im Beitrag #33 ...aber ein Desaster wie in Tschernobyl zum Glück nur sehr selten. Was auf lange Sicht größere Auswirkungen hat, kann ich nicht beurteilen.
Für die Natur war Tschernobyl kein Desaster, sondern im Gegenteil ein Glücksfall. Das Gebiet um Tschernobyl gehört auf dem europäischen Kontinent inzwischen zu den wichtigsten Biotopen überhaupt. Durch den vollständigen Rückzug des Menschen hat sich ein Urwald gebildet, wie es ihn so kaum noch gibt in Europa. Ein "Desaster" ist es nur dann, wenn man die EINZELSCHICKSALE beklagt. An dieser ideologischen Frage hängt die gesammte Bewertung.
Ein Autounfall ist auch nur deswegen eine Nachricht wert, weil man das EINZELSCHICKSAL des getöteten Menschen bedauert. Für die menschliche Population hat das keine Bedeutung. Und eben so in Tschernobyl: es gibt einzelne Tierarten, die eine erhöhte Missbildungsrate bei den Nachkommen aufweisen. So what? Die werden ausselektiert und fertig.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #35 Für die Natur war Tschernobyl kein Desaster, sondern im Gegenteil ein Glücksfall. Das Gebiet um Tschernobyl gehört auf dem europäischen Kontinent inzwischen zu den wichtigsten Biotopen überhaupt.
Wenn wir uns heute die Sperrzone um Tschernobyl anschauen, so fällt auf, dass dort eine überaus üppige Flora und Fauna zu verzeichnen ist. Arte brachte da vor Kurzem einen ausführlichen Bericht (Tschernobyl - Die Natur kehrt zurück). Ganze Forschergruppen arbeiten dort, um die Auswirkungen des Reaktorunglücks auf die Natur zu beobachten. Tatsache ist, die Natur hat dort keinen Schaden genommen. Klar hat es unmittelbar nach der Explosion massive Zerstörungen gegeben. In manchen Gebieten sind alle Tiere verendet, und alle Pflanzen eingegangen.
Heute machen sich Naturschützer dafür stark, dass dass Sperrgebiet um Tschernobyl zum Naturschutzgebiet erklärt wird. Sämtliche Schreckensszenarien verlieren angesichts der Bilder ihre Wirkung.
Und noch mehr hat man festgestellt. Nämlich einen Homesis-Effekt bei Mäusen. Außerdem noch, dass sich die Genome nicht verändert haben. Einer der Wissenschaftler, Robert J. Baker von der Texas Tech Universitiy, drückte das so aus: "Im Augenblick sieht es wohl eher danach aus, dass es den Tieren nicht nur gut geht, sondern dass ihr Genom tatsächlich unverändert ist."
In »Die Mäuse von Tschernobyl« hatte ich schon mal eine Zusammenfassung geschrieben. Dort ist auch der Videomitschnitt aus der Arte-Sendung zu sehen.
Zitat von xanopos im Beitrag #31Um auf das Thema Windräder im Wald, und deren Auswirkungen auf Vögel und Fledermäuse zurückzukommen:
Zitat Viele Vögel nicht besonders empfindlich gegen Windräder im Wald
Dass Sie zum Beleg Ihrer These ausgerechnet ein Lobby-Magazin der EE-Wirtschaft bemühen müssen, spricht wohl für sich.
Fakt ist: zum derzeitigen Zeitpunkt gehen die Einschätzungen darüber, wie schwerwiegend der Einfluss der von Ihnen so poetisch als "sanfte weiße Riesen" apostrophierten Windindustrieanlagen auf die Tierwelt wirklich ist, sehr weit auseinander - gesicherte Erkenntnisse liegen nicht vor. Auffällig ist aber, dass einige große Naturschutzverbände, die ansonsten kaum eine Gelegenheit auslassen, nahezu jedes öffentliche Bauvorhaben als umweltschädlich zu brandmarken (Feldhamster, Juchtenkäfer, Wachtelkönig, you name it), der Windkraft geradezu einen Persilschein ausstellen, was in Teilen der Natur- und Vogelschutzszene für teilweise beträchtliche Erbitterung sorgt (dort wird z.B. der Verdacht geäußert, die großen Verbände ließen sich von der EE-Industrie schmieren. Enoch zu Guttenberg, einer der Gründer des B.U.N.D., ist deswegen im Mai 2012 aus diesem Verband ausgetreten). Und übrigens: raten Sie mal, zu wessen Lasten auch der infolge verstärkter Windkraftnutzung erforderliche erhebliche Netzausbau gehen wird.
Zitat von Zettel im Beitrag #38Hat "Glitzerwasser" eine anspielende Bedeutung, oder ist es nur ein poetischer Einfall? Dasselbe für "Quentin Quencher"?
Glitzerwasser ist ein Einfall meiner Tochter. Der Quentin ist eine Anspielung auf meine Familie (5 Kinder) und Quencher ist nur eine Wortspielerei ohne Bedeutung.
Zitat von Zettel im Beitrag #38Hat "Glitzerwasser" eine anspielende Bedeutung, oder ist es nur ein poetischer Einfall? Dasselbe für "Quentin Quencher"?
Glitzerwasser ist ein Einfall meiner Tochter. Der Quentin ist eine Anspielung auf meine Familie (5 Kinder) und Quencher ist nur eine Wortspielerei ohne Bedeutung.
Viele Grüße
Danke! Tja, Kinder zeigen uns, wie kreativ man mit der Sprache umgehen kann.
"Quencher" kannte ich bisher nur als thirst quencher. Quentin also von quintus?
Zitat von RabenAas im Beitrag #37Dass Sie zum Beleg Ihrer These ausgerechnet ein Lobby-Magazin der EE-Wirtschaft bemühen müssen, spricht wohl für sich.
Es gibt Lobby für EE, es gibt Lobby dagegen. Dazwischen leider fast nichts.
Zitat Der NABU fordert daher, Kernlebensräume des Rotmilans von Windenergieanlagen freizuhalten. Dies gilt auch für andere Großvögel, sofern ihre Lebensräume durch Natura 2000-Gebiete nicht ausreichend geschützt sind.
Zitat von Quentin Quencher im Beitrag #39und Quencher ist nur eine Wortspielerei ohne Bedeutung.
So, so. Ohne Bedeutung also? Normalerweise behalte ich ja meine Gedanken über selbstgegebene Namen für mich. Mach ich auch bei Ihnen, lieber Quentin Quencher, obwohl ich sagen muss; in Ihrem Fall fällt es mir besonders schwer. Aber ein kleines Zitat erlaube ich mir einfach mal:
Zitat von Quentin Quencher im Beitrag #39und Quencher ist nur eine Wortspielerei ohne Bedeutung.
So, so. Ohne Bedeutung also?
Und noch 'ne Bedeutung: Im Kraftwerk bezeichnet der Begriff Quencher nämlich auch den unteren Teil einer "nassen" REA.
Also genauer den Teil der Rauchgas-Entschwefelungs Anlage, in den das noch heiße Rauchgas (Temperaturen oberhalb des Säuretaupunktes) zuerst eintritt. Im Quencher werden große Mengen Prozesswasser/Absorptionsmittel in den Rauchgasstrom eingedüst. Es entsteht ein Wasserschleier, den das (geschwindigkeitsreduzierte) Rauchgas nun passieren muss, sodass eine Vorwäschewirkung erzielt, sowie das heiße Gas abgekühlt (Temperaturschutz für die Einbauten) und dampfgesättigt wird (Verbesserung der Reaktionsfähigkeit). Erst nach dem Quencher durchströmt das nun gesättigte Rauchgas dann den eigentlichen Absorber, in welchem die mitgeführten Schwefeloxide in innigen Kontakt mit dem Absorptionsmittel (Kalkstein, Kreide o.ä.) gebracht werden.
Beste Grüße, Calimero
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Na ja, sind ja ganz lustige Erklärungen. Wenn überhaupt, dann habe ich wohl am wahrscheinlichsten an »thirst quencher« gedacht. Durst löschen kann man auch auf verschiedene Weise interpretieren.
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