Zitat von xanopos im Beitrag #9Das Erz kommt von irgendwo, aber der Stahl? Deutschland zählt immerhin zu den größeren Stahlproduzenten.
xanopos, Du selbst hast Die Frage aufgeworfen, woher denn der Stahl für die WKA-Türme käme ;-) Um Deinen WP-Hinweis zu ergänzen: U.a. aus Niedersachsen.
Das Erz kommt im Wesentlichen aus Südamerika, insbesondere Brasilien, einiges auch aus Australien, wo auch ein großer Teil des Kokses, bzw. der dafür notwendigen Kohle herkommt (mit Erz alleine kommt man nicht weit). Jedoch muss man sagen, dass in Deutschland nur etwa 60% der Produktion auf Eisenerz (Hochofenroute) zurückgeht (und selbst da ist die tatsächliche Materialmenge durch den Konverter-Kühlschrott noch einmal geringer), während etwa 40% aus Elektrostahl bestehen, dessen Rohstoff neben der Energie der Schrott ist. Und Schrott kommt aus der ganzen Welt.
Der Stahl für die meisten grossen Windkraftanlagen kommt noch im Wesentlichen aus Deutschland, was vor allem auch daran liegt, dass in Deutschland zwei der bedeutendsten Produzenten für Grobblech sitzen (Salzgitter wurde genannt, die Dillinger Hütte wäre ebenso zu nennen). Die Anforderungen an den Stahl für Windkraftanlagen, insbesondere Offshore-Anlagen, sind sehr hoch und können derzeit nur von sehr wenigen Anbietern erfüllt werden. Ob das in Zukunft auch so sein wird, wird sich zeigen.
Insofern stimmt es, dass Deutschland seine WKAs im Wesentlichen selbst produziert. Unabhängig wirds deswegen noch lange nicht. Denn jeder Euro, der zur Bezuschussung dieser Anlagen notwendig ist, muss verdient werden. Und das wird er nicht zuletzt durch die massiven Exporte des Landes von dem das Land, viel stärker als vom Rohstoff Erz, abhängt. Zu glauben man sei besonders unabhängig weil man sich teure Windmühlen in den Garten setzt ist absurd: Ohne Geld diese zu subventionieren dreht sich das Rad nicht. Und ohne exportierende Wirtschaft ist dieses Geld nicht vorhanden.
Zitat Erst haben wir mutwillig auf die billige Nuklearenergie verzichtet und auf die teuren "erneuerbaren" Energien gesetzt.
Es gab vor ein paar Tagen eine Studie- wohlgemerkt von dem Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft- die behauptete, dass Atomstrom teurer ist als Ökostrom:
"Demnach profitieren konventionelle Energien seit Jahrzehnten von einer umfangreichen staatlichen Förderung. So wurde Atomstrom seit 1970 mit mindestens 187 Milliarden Euro gefördert (Grafik), Energie aus Stein- und Braunkohle mit 177 Milliarden beziehungsweise mit 65 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu kommen erneuerbare Energien gerade einmal auf 54 Milliarden Euro.
Der Link funktioniert leider nicht, lieber Jorge Arprin. Aber so, wie ich das Zitat verstehe, wird die gesamte Fördersumme für Nuklearenergie seit dem Bau der ersten KKWs in Deutschland genannt und mit dem in Beziehung gesetzt, was in den wenigen Jahren, seit es sie gibt, [ergänzt: an Mitteln] in Wind- und Solarenergie geflossen sind.
Das ist ungefähr so, als würde man argumentieren, daß der Straßenverkehr teurer ist als das Fliegen, weil seit dem Straßennetz des Römischen Imperiums bis heute mehr Geld für den Straßenbau ausgegeben wurde als seit den Brüdern Wright für den Bau von Flughäfen.
Es geht doch aber darum, was heute und in Zukunft eine KWh an Kosten verursacht, wenn sie durch ein KKW oder wenn sie durch Solar- oder Windanlagen erzeugt wird. Das allein ist relevant für die Frage, ob energieintensive Industrien aus Deutschland abwandern; und das allein ist auch für den Verbraucher interessant, der den "Ausstieg" dreifach bezahlt - als Stromkonsument, als Steuerzahler und, wenn er Pech hat, als Abeitnehmer, dessen Arbeitsplatz nach Indien, in die USA oder nach China wandert.
Wären die "erneuerbaren Energien" kostengünstiger als die konventionellen, dann hätte es im übrigen ja gar nicht des "Ausstiegs" als staatliche Entscheidung bedurft. Dann hätte man den Markt sich entwickeln lassen können.
Liebe oder lieber 123 ich bin begeistert von Ihrem Beitrag.
Das ist wirklich eine zutreffende Darstellung der gegenwärtigen Erkenntnissituation. Dieser Beitrag ist schon in meiner "Waffenkammer" und harrt der weiteren Verwendung.
Zitat von 123 im Beitrag #12 Sie werden lieber verarmen, ja sogar den Zusammenbruch der Energieversorgung akzeptieren, als die KKW´s wieder anzuschalten, oder die Schiefergasförderung aufzunehmen.
Liebe oder lieber 123 ich bin begeistert von Ihrem Beitrag.
Das ist wirklich eine zutreffende Darstellung der gegenwärtigen Erkenntnissituation. Dieser Beitrag ist schon in meiner "Waffenkammer" und harrt der weiteren Verwendung.
Sind aber sehr stumpfe Waffen. Kernelement der Energiewende ist die Abkehr von der Atomenergie wegen deren Gefährlichkeit. Und in einer Diskussion mit AK-Gegnern landen sie immer an dieser Klippe. Die sind überzeugt davon, daß z.B. Tschenobyl hunderttausende von Toten verursacht hat und das so etwas mit JEDEM AKW passieren kann. Und das weite Teile Japans auf Jahrhunderte hin verseucht sind. Selbst meine Zahlenspielereien in Zitat des Tages: Wieder einmal Fukushima, die ich für Ihre Waffenkammer empfehlen kann, dringen nicht durch und wurden in Diskussionen schon als Verschwörungstheorie abgetan. Zwischen AK- Gegnern und Befürwortern gibt es keine gemeinsame Basis über die Gefahren von Atomkraft, die grundlegenden Zahlenverhältnisse, die Art der Bedrohung und die physikalischen Grundlagen. Das schärfste was ich gehört habe kam von einen CDU-Stadtdirektoranwärter, der allen ernstes behauptete, daß radioaktive Strahlung sich von sich aus fortbewegen und alles durchdringen kann und so von Fukushima nach Tokyo gekommen sei.
Selbst zu Zahlen und Fakten der Migrationsdebatte läßt sich mit etwas Mühe eine gemeinsame Basis zu Zahlen und Fakten (natürlich nicht zu Bewertungen) herstellen während zu der eigentlich nicht so schwer zu verstehenden Physik der Energieerzeugung durch Kernspaltung das so gut wie unmöglich ist. Ganz zu schweigen von den Gefahren.
Und natürlich können so EEG-Energien so teuer sein wie sie wollen. Sie töten und verseuchen eben nichts. An dieser Klippe kommen Sie nicht vorbei.
Sehr schön beschrieben, welche Blockaden in den Köpfen um uns herum herrschen. Ich habe ganz und gar vergleichbare Erfahrungen gemacht. Sobald jemand die Zeit/das Interesse nicht aufbringt, sich fundiert im Internet in die Themen einzulesen, ist sein Weltbild völlig von der Medienpropaganda bestimmt. Dagegen ist kein Anrennen.
Momentan läuft die Planung für neue WKA direkt vor unserer örtlichen Haustür, Höhen von ca. 170 m sind auf dem Tisch. Der Normalbürger äußert sich wie folgt: "Na und? Ist doch toll, woher soll denn sonst unser Strom kommen?" !!
Wer sich da nicht selber bildet, der ist nicht bildungsfähig und Argumenten nicht zugänglich. Es dürfte eine verschwindende Minderheit sein, die überhaupt Näheres über Stromversorgung, Stromnetze und den Subventionsirrsinn weiß.
Irgendwie ist das wohl auch logisch, verständlich und war schon immer so. Denn zuallererst zählt für jeden sein ganz privates kleines Leben, sein Häuschen, seine Kinder, daß der Job ordentlich Kohle bringt und man ansonsten seine Ruhe hat. Was sonst noch so passiert, kann man ja eh nicht ändern und hält besser den Mund, ehe man vielleicht aneckt. Eine simple und doch effiziente Lebenseinstellung.
(Und ich darf noch einen draufsetzen: heute bestimmen Frauen zu über 50% überall mit - wie sollen wir deren Interesse an und Wissen über Technik wohl einschätzen? Und was interessiert die stattdessen? Öko und Emo.)
Zitat von AldiOn im Beitrag #54 Selbst meine Zahlenspielereien in Zitat des Tages: Wieder einmal Fukushima, die ich für Ihre Waffenkammer empfehlen kann, dringen nicht durch und wurden in Diskussionen schon als Verschwörungstheorie abgetan. Zwischen AK- Gegnern und Befürwortern gibt es keine gemeinsame Basis über die Gefahren von Atomkraft, die grundlegenden Zahlenverhältnisse, die Art der Bedrohung und die physikalischen Grundlagen.
Vielen Dank, lieber AldiOn, habe das "Zitat des Tages" interessiert gelesen. Ja, so ist es. Und in meiner "Waffenkammer" ist es auch. Die Energieausstiegsbefürworter sollen nur mal kommen. Ich bin bis an "die Zähne" bewaffnet.
Leider wird mir das in diesem Glaubenskrieg nicht wirklich helfen.
Neben der Energiewende gilt das auch für die Klimafrage sowie den Nahostkonflikt und auch für meinen katholischen Glauben. In Glaubensfragen bin ich für rationale Argumente nicht zugänglich. Das liegt in der Natur der Sache. Es ist eben mein Glaube. Und Glauben heißt, dass ich es nicht weiß. Wenn ich es wissen würde, bräuchte ich es nicht zu glauben.
Was für Religionsfragen selbstverständlich ist, ist im nicht religiösen Bereich völlig inakzeptabel und ärgerlich. Hier im Forum haben wir schon festgestellt, dass die Klimadebatte pseudoreligiösen Charakter hat. Gleiches gilt m.E. auch für die Energiedebatte und den Nahostkonflikt. Der Ausstieg aus der Kernenergie und damit der Einstieg in die erneuerbare Energie (Was für ein Unwort! Was ist daran erneuerbar?) sind Pseudoreligionen. Mit den Anhängern kann man nicht rational argumentieren. Es ist nicht möglich. Trotzdem versuchen wir es immer wieder. Wir sehen, dass die "Karre in den Dreck" gefahren wird und können höchstwahrscheinlich nicht's daran ändern. Trotzdem versuchen wir es immer wieder, um wenigstens später sagen zu können :"Wir haben versucht diese unheilvolle Entwicklung aufzuhalten." LG Paul
Zitat von Thanatos im Beitrag #55Sobald jemand die Zeit/das Interesse nicht aufbringt, sich fundiert im Internet in die Themen einzulesen, ist sein Weltbild völlig von der Medienpropaganda bestimmt.
Das Problem ist allerdings ein leicht anderes.
Wenn jemand sich mit einer Sache nicht beschäftigen kann oder will und sich von Vorurteilen oder den Medien leiten läßt ist das ja noch halbwegs verzeihlich und keineswegs unnormal. Es gibt aber eine Menge Leute, die sich sehr intensiv mit der Materie befaßt haben und trotzdem/deswegen solche irren Auffassungen vertreten. Solche Sichtweisen haben eindeutig die Lufthoheit.
Zitat von R.A. im Beitrag #46Woher sind diese Zahlen? Es erscheint mir ziemlich unplausibel, daß es fast keinen Preisunterschied zwischen Import und Expert geben sollte. Schon 2011 hatten wir Exporte bei Produktionsüberschuß, d.h. bei Niedrigstpreisen.
Die Zahlen sind vom Statistischen Bundesamt, aus der GENISIS-Datenbank (€/kWh-Berechnung durch Excel ;-)). An dieser Stelle, sollte zufällig jemand vom Bundesamt mitlesen, einen herzlichen Dank für die freundliche, telefonische Kurzeinführung in die Bedienung.
Im Übrigen wäre ich nicht überrascht, wenn die durchschnittlichen Ex-/Importpreise für 2012 auf dem Niveau von 2011 liegen. Wir haben Jan./Feb. erhebliche Mengen zu Höchstpreisen exportiert und z.B. im Mai zu Niedrigsttarifen importiert. We'll see.
Beste Grüße,
bskf
xanopos
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14.11.2012 09:11
#59 RE: Zitat des Tages: Reindustriealisierung, Deindustriealisierung
Zitat von Paul im Beitrag #56 (...) Der Ausstieg aus der Kernenergie und damit der Einstieg in die erneuerbare Energie (Was für ein Unwort! Was ist daran erneuerbar?) sind Pseudoreligionen. (...)
Erneuerbar sind nach jedem größeren Sturm die umgefallenen Windräder...
Zitat von AldiOn im Beitrag #54Und natürlich können so EEG-Energien so teuer sein wie sie wollen. Sie töten und verseuchen eben nichts.
Bis auf die paar Monteure die von Dach bzw. von der WKA fallen.
... und die zerhackten Vögel und Fledermäuse; und die toten Flüsse, wenn mal wieder ein kleines Malheur in einer Biomassebrutanlage passiert; und die Bauern, die mit brennender Pfeife in ihrer Nebenerwerbs-Biogasanlage nach dem rechten sehen (OK, die können wir zur Darwin-Quote rechnen); und die radioaktiven Abraumhalden in China, die beim Schürfen nach dem Neodym für die Magneten der Direktantriebsgeneratoren zurückbleiben.
Zitat von Paul im Beitrag #56 Leider wird mir das in diesem Glaubenskrieg nicht wirklich helfen.
Bald ist Weihnachten, da kann man mal eine Waffenruhe einlegen und sich auf christliche Werte besinnen - Geben ist seliger als Nehmen. Hier ein Vorschlag zur Güte: http://onlineshop.modellbahnunion.com/e-...t=3&c=153&p=156 (entdeckt auf Achgut) Das Schöne, oder besser, das Gute an diesem Geschenk ist sein psychologisch geschickt platzierter Wegwerfschutz für den ideologisch gefestigten Klimaretter.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #61 Hier ein Vorschlag zur Güte: http://onlineshop.modellbahnunion.com/e-...t=3&c=153&p=156 (entdeckt auf Achgut) Das Schöne, oder besser, das Gute an diesem Geschenk ist sein psychologisch geschickt platzierter Wegwerfschutz für den ideologisch gefestigten Klimaretter.
Ein Danaergeschenk! Bedenken Sie, daß dies, in grobe Kinderhand gegeben, am 2. Festtag in Trümmern verteilt liegt & eine verheerende Symbolkraft entfalten könnte. Es empfiehlt sich nicht, denen, von denen wir die Erde nur gepachtet haben, nahezulegen, dabei könnte es sich um untaugliches Gerümpel handeln... In unserem lokalen HBF dämmert seit Jahrzehnten eine Vitrinen-Modellbahnanlage, Baugröße HO, mit einem unüberbietbaren 70er-Jahre Grindhouse-Charme. (Seit Jahren hat dort kein Zug mehr gekreist.) Die letzte Innovation war vor 2 Jahren die Installation dieses Zukunftsmonuments; allerdings festnetzbetrieben (0:11 in der oberen Bildmitte). Das rotierte stromziehend in einem hermetischen versiegelten Glasschrank, eine Mischung aus Schneewittchen & Leibniz'scher Monade. Seit drei Monaten steht es permament still. Ein trefflicheres Symbol für die Energiewende dürfte sich schwer finden.
Zitat von Paul im Beitrag #56 Leider wird mir das in diesem Glaubenskrieg nicht wirklich helfen.
Bald ist Weihnachten, da kann man mal eine Waffenruhe einlegen und sich auf christliche Werte besinnen - Geben ist seliger als Nehmen. Hier ein Vorschlag zur Güte: http://onlineshop.modellbahnunion.com/e-...t=3&c=153&p=156 (entdeckt auf Achgut) Das Schöne, oder besser, das Gute an diesem Geschenk ist sein psychologisch geschickt platzierter Wegwerfschutz für den ideologisch gefestigten Klimaretter.
Vielleicht wird dann ja auch "Weihnachten bei Hoppenstedts" (http://www.youtube.com/watch?v=9oOGK_TKnYM) von Loriot neu gedreht mit der WKA statt eines AKW. Der Wellensittich Hansi muss da dann eben durch, im wahrsten Sinne des Wortes.
A common mistake that people make when trying to design something completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete fools. Douglas Adams
xanopos
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14.11.2012 12:25
#64 RE: Zitat des Tages: Reindustriealisierung, Deindustriealisierung
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #61 Hier ein Vorschlag zur Güte: http://onlineshop.modellbahnunion.com/e-...c=153&p=156 (entdeckt auf Achgut) Das Schöne, oder besser, das Gute an diesem Geschenk ist sein psychologisch geschickt platzierter Wegwerfschutz für den ideologisch gefestigten Klimaretter.
Ob man sich damit verletzen kann? Wenn ja, wäre das doch die Idee um den eigenen Schreibtisch zu sichern.
Zitat von Tiefseetaucher im Beitrag #63Vielleicht wird dann ja auch "Weihnachten bei Hoppenstedts" (http://www.youtube.com/watch?v=9oOGK_TKnYM) von Loriot neu gedreht mit der WKA statt eines AKW. Der Wellensittich Hansi muss da dann eben durch, im wahrsten Sinne des Wortes.
Pas de chance. Solche Invertierung hätte die gleichen Erfolgsaasichten, wie die Weihnachtsgeschichte offiziell durch das Leben des Brian zu ersetzen. "WbH" zählt zu den spirituellen Grundmythen des Westdeutschen, identitäts- & orientierungssetzend: "Wir spielen jetzt Atomkraftwerk", "...und die kleinen Tiere fallen um", "und die Häuser fallen um", "und die Menschen fallen um" - ein Weissagung göttlichen Zorns, die die Himmllischen in Tschernobyl & Fukushima einlösten: das ist kulturelle DNA & jeder Versuch, das ästhetisch zu entgiften, käme einem Kulturozid gleich.
Zitat von Paul im Beitrag #56 In Glaubensfragen bin ich für rationale Argumente nicht zugänglich. Das liegt in der Natur der Sache. Es ist eben mein Glaube. Und Glauben heißt, dass ich es nicht weiß. Wenn ich es wissen würde, bräuchte ich es nicht zu glauben.
Erlauben Sie mir ein kleines Zitat aus der KI (künstliche Intelligenz) Vorlesung: Glauben ist Wissen, dem der Wissensoperator fehlt. Das klingt erstmal absurd oder abgehoben, erweist sich aber bei näherer Betrachtung als ziemlich nützlich. Etwas zu glauben kann Sinn machen, auch wenn man den Beweis nicht hat. Man kann es nicht belegen, aber es macht aus diesen und jenen Gründen Sinn es zu glauben. Sei es aus einer Axiomatisierung heraus ("Es gibt einen Gott. Punkt.") oder weil es Dinge, die man sich anders nicht erklären kann und damit erklärt werden können ("es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde als sich unsere Schulweisheit träumen liesse"). Ebenso kann es Sinn machen etwas zu glauben, weil andere es glauben.
Was Glauben aber, zumindest aus meiner Sicht, nie sein sollte ist eins: Widersprüchlich. Egal in welcher Form man einen religiösen Glauben pflegt, er muss, oder sollte, widerspruchsfrei sein. Platt gesprochen: Der Herr über uns steht nicht im Widerspruch zu seinen Naturgesetzen. Wenn sich also ein Widerspruch zwischen Glauben und Naturgesetz ergibt, so ist entweder das Naturgesetz falsch oder der Glaube ist falsch. Beides kann aber nicht existieren. Es kann nicht das eine gelten und das andere.
Und deshalb möchte ich der Aussage, es läge nicht in er Natur der Sache, in Glaubensfragen mit Ratio zu argumentieren, grundlegend widersprechen. Es lieht sehr wohl in der Sache und ich für meinen Teil nehme in Anspruch dass die Dinge, die ich glaube, nicht im Widerspruch zur Ratio stehen. Es liegt nur in der Natur einer Sache die Rationalität zu opfern: Der Ignoranz. Freilich trifft es gerade auf die Klimakirche zentral zu, dass sie keinen rationalen Argumentationen gegenüber offen ist. Aber das ist keine Leistung des Glaubens. Es ist ein Ergebnis der Ignoranz. Und ignorante Menschen gibt es in allen Formen und Farben, von gläubig bis ungläubig.
Oder wieder ganz platt: Wer die Ratio für sich ablehnt, der sollte sich nicht hinter dem Glauben verstecken. Ein Glaube hält die Ratio aus. Ein Glaube drückt nur Unwissen aus. Aber auch Unwissen ist nicht widersprüchlich.
Zitat Erst haben wir mutwillig auf die billige Nuklearenergie verzichtet und auf die teuren "erneuerbaren" Energien gesetzt.
Es gab vor ein paar Tagen eine Studie- wohlgemerkt von dem Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft- die behauptete, dass Atomstrom teurer ist als Ökostrom:
"Demnach profitieren konventionelle Energien seit Jahrzehnten von einer umfangreichen staatlichen Förderung. So wurde Atomstrom seit 1970 mit mindestens 187 Milliarden Euro gefördert (Grafik), Energie aus Stein- und Braunkohle mit 177 Milliarden beziehungsweise mit 65 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu kommen erneuerbare Energien gerade einmal auf 54 Milliarden Euro. Aber anders als die Erneuerbaren werden konventionelle Energien vor allem durch Finanzhilfen und Steuervergünstigungen gefördert, die den Staatshaushalt belasten. Im Zeitraum von 1970 bis 2012 wurde erneuerbar erzeugter Strom mit durchschnittlich 3,4 Cent je Kilowattstunde gefördert. Braunkohlestrom profitierte von staatlichen Mitteln in Höhe von 1,3 Cent und Steinkohle von 3,3 Cent. Atomenergie weist mit 4,0 Cent je Kilowattstunde den höchsten Förderwert auf."
Wieder einmal eine Studie, die die steuerfreien Rückstellungen für Rückbau und Entsorgung als Subvention gerechnet hat. Unseriös im höchsten Grad. Und natürlich wurden die Hilfen für die Landwirschaft im Zuge der Katastrophe von Tschernobyl auch der hiesigen Kernenergie angelastet. Und natürlich werden die Forschungsgelder in allen Bereichen der Kernenergie voll der Stromerzeugung aus Leichtwasserreaktoren angelastet - da werden aus den real 19 Mrd. DM (Forschung Leichtwasserreaktoren) flugs mal 75 Mrd. EUR. Auch scheint es eine Subvention zu sein, dass Betreiber eines KKWs keine CO2-Abgaben zu zahlen haben.
Also: nix neues an der Subventionslügenfront. Es ist nur ein Nebenkriegsschauplatz, dass man natürlich mal wieder die Wasserkraft den "Erneuerbaren" zugeschlagen hat, um überhaupt auf die hohe Zahl der erzeugten kWh zu kommen - Schönrechnerei pur.
Zitat von Paul im Beitrag #56 Leider wird mir das in diesem Glaubenskrieg nicht wirklich helfen.
Bald ist Weihnachten, da kann man mal eine Waffenruhe einlegen und sich auf christliche Werte besinnen - Geben ist seliger als Nehmen. Hier ein Vorschlag zur Güte: http://onlineshop.modellbahnunion.com/e-...t=3&c=153&p=156 (entdeckt auf Achgut) Das Schöne, oder besser, das Gute an diesem Geschenk ist sein psychologisch geschickt platzierter Wegwerfschutz für den ideologisch gefestigten Klimaretter.
Vielleicht wird dann ja auch "Weihnachten bei Hoppenstedts" (http://www.youtube.com/watch?v=9oOGK_TKnYM) von Loriot neu gedreht mit der WKA statt eines AKW. Der Wellensittich Hansi muss da dann eben durch, im wahrsten Sinne des Wortes.
Vielen Dank! Ihr Kommentar veranlasste mich zu einer Suche im Internet und ich bin - halten Sie sich fest - auf nicht weniger als die Lösung des Energiewendeproblems gestoßen: http://www.der-postillon.com/2011/04/kom...ne-stellen.html
Zitat von Paul im Beitrag #56 Leider wird mir das in diesem Glaubenskrieg nicht wirklich helfen.
Bald ist Weihnachten, da kann man mal eine Waffenruhe einlegen und sich auf christliche Werte besinnen - Geben ist seliger als Nehmen. Hier ein Vorschlag zur Güte: http://onlineshop.modellbahnunion.com/e-...t=3&c=153&p=156 (entdeckt auf Achgut) Das Schöne, oder besser, das Gute an diesem Geschenk ist sein psychologisch geschickt platzierter Wegwerfschutz für den ideologisch gefestigten Klimaretter.
Ein geniales Teil! Der umsichtige Energiewender findet bei der Meditation über dieses Kleinkunstwerk vielleicht sogar eine neue Lösung für das vertrackte Speicherproblem: bei zuviel Solarstrom betreibe man die Windradgeneratoren als Motoren und speise so die überschüssige Energie als Wind in die Atmosphäre zur späteren gfl. Verwendung.
Wer an Speicherlösungen wie "Windgas", E-PKW, Norwegen usw. glaubt, wäre möglicherweise auch noch von diesem Konzept zu überzeugen.
Zitat von Paul im Beitrag #56 Leider wird mir das in diesem Glaubenskrieg nicht wirklich helfen.
Bald ist Weihnachten, da kann man mal eine Waffenruhe einlegen und sich auf christliche Werte besinnen - Geben ist seliger als Nehmen. Hier ein Vorschlag zur Güte: http://onlineshop.modellbahnunion.com/e-...c=153&p=156 (entdeckt auf Achgut) Das Schöne, oder besser, das Gute an diesem Geschenk ist sein psychologisch geschickt platzierter Wegwerfschutz für den ideologisch gefestigten Klimaretter.
Ein geniales Teil! Der umsichtige Energiewender findet bei der Meditation über dieses Kleinkunstwerk vielleicht sogar eine neue Lösung für das vertrackte Speicherproblem: bei zuviel Solarstrom betreibe man die Windradgeneratoren als Motoren und speise so die überschüssige Energie als Wind in die Atmosphäre zur späteren gfl. Verwendung.
Wer an Speicherlösungen wie "Windgas", E-PKW, Norwegen usw. glaubt, wäre möglicherweise auch noch von diesem Konzept zu überzeugen.
Genial Ist das nicht das Perpetuum mobile? Na gut, mit Blick auf unseren Blogmaster, den ich nicht verärgern möchte , es ist aber dicht davor.
Wer von direkten und indirekten Kosten spricht, der muß auch von direktem und indirektem Nutzen sprechen. Sonst ist die Betrachtung leider unvollständig und verzerrt.
Zitat Wir haben Jan./Feb. erhebliche Mengen zu Höchstpreisen exportiert und z.B. im Mai zu Niedrigsttarifen importiert.
Da kann ... muß ich einfach nur noch staunen bei dieser Betrachtung.
Die kWh EE-Strom kostet etwa 17ct. Und wir kaufen diesen Strom per Gesetzesverfügung und fahren dafür Kraftwerke herunter, die für 6ct/kWh produzieren könnten. Allerdings nicht in genau demselben Umfang; es bleibt tendenziell immer noch ein Überschuß an mit 17ct/kWh vergütetem EE-Strom übrig. Den vertickern wir dann zu 'Höchstpreisen' von 6ct/kWh ins Ausland und verdienen uns damit wegen der Höchstpreise angeblich eine goldene Nase.
Oh ja, und wir importieren bisweilen zu Niedrigsttarifen. Aber ist dieser Import etwa mit diesen verursachergerechten Kosten belasteter Strom, ist es mit diesen Kosten belasteter Ökostrom? Bei dem Preisniveau sicher nicht.
Fassen wir also mal zusammen, worauf Sie Ihre EE-Zuversicht gründen:
1) Daß wir EE-Überschüsse, die wir für 17ct/kWh erwerben, obwohl und weil wir sie nicht gebrauchen können, für kaum 6ct/kWh ins Ausland vertickern.
2) Daß wir Lücken, die die unstete EE-Versorgung bei uns bisweilen reißt, bevorzugt mit schmutzigem Atom- und Kohlestrom aus dem In- und Ausland auffüllen, zu Preisen, welche die dort und auch global verursachten Folgeschäden angeblich bei weitem nicht decken.
Nun ja: alte Wirtschaftslehre: "Sie produzieren die Brötchen zu je 10 Pfg. je Stück und verkaufen sie zu je 9 Pfg. - wie wollen Sie damit je Gewinn einfahren?" - "Das verstehen Sie nicht: die Menge macht's!"
Und jetzt geistert noch im letzten Aufbäumen der Bescheuertheit folgendes Argument durch die Medien: Die EE würden ja den Strompreis an der Börse dämpfen und deshalb seien die Differenzkosten 'paradoxerweise' höher (die EE-Kosten also nicht wirklich so hoch).
Du lieber Himmel, was bedeutet denn 'strompreisdämpfende Wirkung'? Doch nichts anderes, als daß das Angebot zu früheren, höheren Preisen jetzt die Nachfrage zu diesem Preis übersteigt und der Preis soweit sinkt, bis auch noch die zusätzlich angebotenen Mengen einen Käufer finden. Es bedeutet also nichts anderes, als daß die zusätzlich auf den Markt drängenden EE-Strommengen weniger wert sind. Also steigen die EE-Differenzkosten nicht 'paradoxerweise' an, sondern sie bilden eben genau diesen niedrigeren Wert des Überangebotes mit ab.
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