Ich persönlich glaube nicht an eine Bodenoffensive, dafür sind zu viele mächtige Akteuere unterwegs, die Israel davon abhalten wollen, aber sie wäre dringend notwendig. Von der Hizbollah wurde in den letzten tagen wenig vernommen, gelegentlich meldet sich Nasrallah moderat (für seine Begriffe) zu Wort, was aber nicht bedeutet, dass sie kräftig mitmischt.
Zitat von Israel national NewsThe ceasefire that Israel accepted after the Operation Cast Lead in January 2006 was to be accompanied with monitoring systems to prevent smuggling, but the United States and European Union did not fulfill their promises. Israeli military officials have said that Hamas has exploited the opportunity to stockpile an arsenal of weapons, which include medium range Fajr missiles that can reach Tel Aviv, as well as anti-tank and anti-aircraft missiles. The Israel bombing of Fajr missile storage sites has inflicted damage on the terrorist infrastructure in Gaza, and Al-Akhbar wrote, "Resistance factions are currently assessing the damage inflicted on the long-range missile arsenals Israel claims to have destroyed in the raids following the assassination of Hamas military chief Ahmad al-Jaabari." It added that a "large number of "strategic" arsenals are still safe." Hizbullah"s increased ability to supply arms is a result of the establishment of the special smuggling unit of the Guards, according to the newspaper.
In diesem Artikel wird auch die Problematik einer Waffenpause angedeutet, die von der Hamas und den befreundeten und nicht befreundeten Verbänden zur Wiederaufrüstung benutzt wird.
Auf gar keinen Fall darf es zur israelischen Bodenoffensive kommen, weil das unkalkulierbar wäre.
Kalkulierbar hingegen ist, daß der Raketenbeschuß durch Hamas & Co. auch bei/nach Friedensverhandlungen und Waffenstillstand weiter geht. Das wissen auch die Grünen. Hinter "Frieden" verbirgt sich die Forderung gegenüber Israel, letztlich Terror tatenlos hinzunehmen, bzw. auf Forderungen der Hamas so einzugehen, daß diese keinen Anlaß mehr hat für ihren Terror.
Typisch für die Grünen als moral opinionleader in der BRD ist, daß sie stets wohl klingende Scheinlösungen anbieten, die jedoch nicht zum angeblichen Ziel führen, in diesem Fall Frieden. Scheinlösungen sind gradezu das Markenzeichen der Grünen, siehe Windräder und Solarmodule anstatt KKW und Kohlekraftwerke. Aber so lässt sich der eigene Standpunkt absichern und vor allem ein Führungsanspruch rechtfertigen. Bildungsferne Pesonen fallen auf solche Floskeln permanent rein, zumal sie auch die eigene Bequemlichkeit und das Bedürfnis nach moralischer Selbstbestätigung unterstützen.
Selbstverständlich richten die scheinbar neutralen Grünen ihre Friedensforderungen an beide Seiten - nicht etwa zuerst an die Hamas mit dem Raketenbeschuß als Konfliktauslöser aufzuhören bzw. zu unterbinden. Dann wäre Israel ja auch nicht zu einer Reaktion gezwungen gewesen. Aber in der Logik der Grünen kann man nicht eingestehen, daß die Aggression von der anti-westlichen Seite ausgeht. Tatsächlich ist eine Gleichsetzung von Aggressor und Angegriffenem eine Parteinahme für den Aggressor, weil sie diesen moralisch auf-, und den Verteidigenden abwertet.
Stellen die Grünen beide Konfliktparteien schon als moralisch gleichwertig dar, richten sich ihre Handlungsforderungen jedoch vor allem an Israel, nämlich auf eine Bodenoffensive zu verzichten. Eine Forderung an die Hamas, sofort den Raketenbeschuß und überhaupt für immer auf Terror und Gewalt gegen die Menschen in Israel zu verzichten, erfolgt in der obigen Aussage von C. Roth nicht !!!!
Verhandlungen werden schon als (Schein)Lösung dargestellt, ohne zu sagen was diese beinhalten sollen und wie das Resultat aussehen muß. Nämlich dem Terrorverzicht der Hamas. Aber für bildungsferne Grünwähler klingt das erstmal gut. Ihre Friedensliebe entdecken die Grünen allerdings erst jetzt, als Israel endlich auf lange vorausgegangenen Terrorbeschuß reagiert. Vielleicht spüren sogar die Grünen intuitiv, daß lediglich die israelische Seite überhaupt flexibel ist, daß Forderungen an die Hamas auf Terrorverzicht jedoch gemäß deren Charta ohnehin sinnlos sind. Aber das würden die Grünen niemals zugeben, fiele dann doch ihr gesamtes Multikulti-Konzept in sich zusammen, welches davon ausgeht, daß alle Kulturen "gut" und somit gleichwertig sind. Mit solch einem Weltbild können die Grünen die Realität weder in diesem Konflikt noch generell anerkennen, ohne ihre eigene Inkompetenz einzugestehen.
Da die Grünen durch die mediale Unterstützung die einflußreichste Partei in der BRD sind, geben sie die Deutungsmuster in diesem Konflikt wie bei allen anderen Themen vor. Auf den ersten Blick dominiert eine gradezu unfaßbare Realitätsverweigerung, die jedoch nur kaschiert was die Grundtendenz der ökolinken Bewegung und ihrer Vorläufer von 68 ist: Die Schwächung der westlichen Zivilisation. Mal durch Ökosabotage, mal durch unfinanzierbare sozialstaatliche Bankrottpolitik, sowie im Konflikt mit anderen Kulturen oder einst sozialistischen Diktaturen durch scheinpazifistische Forderungen an die westliche Konfliktpartei, welche militärisch/terroristisch aggressiven Gegnern einen strategischen Erpressungsvorteil verschaffen.
Die moralische Gleichsetzung von westlichen Demokratien mit deren totalitärer Konfliktpartei ist ein Grundmuster der Linken seit 68, ebenso wie die unterschiedlichen moralischen Ansprüche an die Konfliktparteien. Nur die westliche Seite wird streng bewertet, der anderen ließ man einst sogar Morden in genozidaler Dimension durchgehen. Auf den ersten Blick erscheint dies widersprüchlich, von der linken Zielsetzung her ist es jedoch nützlich. Genau dieses seit 68 etablierte Bewertungsmuster begegnet uns auch in jedem Israel-Konflikt beständig. Sollte es zu einer Konflikteskalation Israel/Hamas kommen, wird sich die westliche Linke darum immer deutlicher gegen Israel stellen.
Zitat von Störoperator im Beitrag #25Ägyptens Fähigkeit die Gazaische Grenze zu sichern zweifele ich nicht an – der sog. Philadelphi-Korridor ist schließlich nur 14 km lang. Die Tunnels dürfte die Armee innerhalb von Tagen ausfindig und unschädlich gemacht haben. Den politischen Willen natürlich vorausgesetzt
Das war auch mein Gedanke. Es ist nicht nur eine sehr kurze Grenze, sie hat auch ein sehr leeres, leicht zu sicherndes Vorland mit wenigen Zufahrtsstraßen. Irgendeinen kleinen Schmuggel wird es immer geben - aber wir reden ja hier nicht über ein paar Kisten Munition, sondern über Lastwagenladungen an Raketenteilen. Wenn das ägyptische Militär wirklich will, kann es allen wesentlichen Hamas-Nachschub stoppen.
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20.11.2012 11:48
#29 RE: Krieg in Nahost (4): Vor der Entscheidung über eine Invasion
Ich persönlich glaube nicht an eine Bodenoffensive, dafür sind zu viele mächtige Akteuere unterwegs, die Israel davon abhalten wollen, aber sie wäre dringend notwendig. Von der Hizbollah wurde in den letzten tagen wenig vernommen, gelegentlich meldet sich Nasrallah moderat (für seine Begriffe) zu Wort, was aber nicht bedeutet, dass sie kräftig mitmischt.
In diesem Artikel wird auch die Problematik einer Waffenpause angedeutet, die von der Hamas und den befreundeten und nicht befreundeten Verbänden zur Wiederaufrüstung benutzt wird.
Das Grunddilemma ist doch, dass ein verbindlicher "Waffenstillstand" (also de facto ein Gewaltverzicht von Seiten der Hamas und der von ihr im Gazastreifen supervidierten anderen Terrorgruppen) aufgrund der ideologischen Grundierung des Konflikts definitiv nicht möglich ist - und wahrscheinlich auch nie möglich sein wird.
Keine Vereinbarung mit der Hamas wurde jemals von dieser wirklich eingehalten.
Das explizite Ziel der Hamas ist die Vernichtung Israels. Die Schaffung eines palästinensischen Staates in Koexistenz mit Israel wurde immer wieder von Seiten der palästinenischen Gruppierungen boykottiert.
Zitat The Hamas Charter quotes Hasan al-Banna, the founder of the Muslim Brotherhood: “Israel will rise and will remain erect until Islam eliminates it as it had eliminated its predecessors.”
Der religiös-ideologisch begründete Hass auf die Juden vereint alle arabischen Staaten, auch wenn zum Beispiel Ägypten derzeit kein Interesse an einem all out Konflikt mit Israel hat, da es aufgrund der desolaten wirtschaftlichen Situation am Tropf der westlichen Staaten hängt.
Ziel Israels kann nur ein möglichst langfristiges Containment sein, um die Gefahr durch Terroranschläge so niedrig wie möglich zu halten. Dieses Containment gelingt aber nur durch regelmäßige militärische Aktionen einerseits und durch den Erhalt einer politischen Rückendeckung durch den Westen andererseits.
Das bedeutet einen Spagat, da die Stimmung in vielen westlichen Gesellschaften nicht zuletzt durch den stetig wachsenden Anteil muslimischer Einwanderer immer antiisraelischer wird und jede militärische Intervention Israels die politische Rückendeckung weiter zu mindern droht.
Ein Grund, warum Israel meines Erachtens nie eine iranische Nuklearbewaffnung tolerieren wird, egal, was Obama oder andere diesbezüglich von Israel verlangen mögen.
Das Problem Hamas et al. wäre nur durch eine ausgedehnte Bodenoffensive mit erneuter Besetzung des Gazastreifens und dem Versuch einer infrastrukturellen Verbesserung und dem Aufbau einer kooperativen Palästinenserbehörde zu lösen.
Da dies vermutlich einen zu hohen Preis forden würde, bleibt für Israel nur die Hoffnung einer mehrjährigen Minderung des Terrordrucks. Und darauf, dass die notorische Zerstrittenheit der verschiedenen islamischen Fraktionen erhalten bleibt. Ob der "arabische Frühling" nicht aber langfristig zu einer Katastrophe im Nahen Osten führen wird, bleibt die Frage.
Zitat von Störoperator im Beitrag #25Ägyptens Fähigkeit die Gazaische Grenze zu sichern zweifele ich nicht an – der sog. Philadelphi-Korridor ist schließlich nur 14 km lang. Die Tunnels dürfte die Armee innerhalb von Tagen ausfindig und unschädlich gemacht haben. Den politischen Willen natürlich vorausgesetzt
Das war auch mein Gedanke. Es ist nicht nur eine sehr kurze Grenze, sie hat auch ein sehr leeres, leicht zu sicherndes Vorland mit wenigen Zufahrtsstraßen. Irgendeinen kleinen Schmuggel wird es immer geben - aber wir reden ja hier nicht über ein paar Kisten Munition, sondern über Lastwagenladungen an Raketenteilen. Wenn das ägyptische Militär wirklich will, kann es allen wesentlichen Hamas-Nachschub stoppen.
Ist zwar alles sehr theoretisch, aber das glaube ich nicht. Der politische Wille würde sich ja ziemlich weit oben manifestieren, aber nicht beim normalen Soldaten oder auf der unteren Führungsebene. Dazu kommt, dasss die Hamas dank Europa und Iran durchaus im Geld schwimmt und sich die Bestechnung ganzer Gruppen Soldaten problemlos leisten kann. Wie soll man einen 14 Kilometer langen Streifen kontrollieren, wenn man sich nicht auf die eigenen Leute verlassen kann ?
Davon mal ab bezweifele ich auch den politischen Willen. Die Moslembrüder werden zwar aller Welt erzählen, dass sie die Grenze für Waffen sperren, aber tun werden sie genau das Gegenteil. Hat ja keine Konsequenzen. Das einzige wofür man sorgen muss ist, dass es einem nicht nachgewiesen wird. Das wird man doch wohl noch hinbekommen.
Vor einer halben Stunde meldete Stratfor mit Berufung auf die Times of Israel, daß Israel die Entscheidung über den Einsatz von Bodentruppen um 24 Stunden verschoben hätte. In dieser Zeit wird Hillary Clinton einen Vermittlungsversuch machen.
Zitat von Llarian im Beitrag #30Der politische Wille würde sich ja ziemlich weit oben manifestieren, aber nicht beim normalen Soldaten oder auf der unteren Führungsebene.
Die ägyptische Armee soll noch vergleichsweise gut funktionieren. Da halte ich es für unwahrscheinlich, daß sich irgendwelche Unteroffiziere gegen die Befehle von oben stellen. Außerdem sind Militärs und Moslembrüder ja traditionell verfeindet. Insbesondere haben auch die Palis immer wieder mal ägyptische Soldaten angegriffen.
Schon klar, gegen ein gewisses Bakschisch kommen immer wieder mal ein paar Kisten durch die Tunnel. Ich sagte ja auch, daß der Schmuggel nicht ganz unterbunden werden kann.
Aber beständig Lastwagenladungen über die Grenze zu schaffen geht m. E. nur mit Billigung ganz oben aus Kairo.
Zitat Wie soll man einen 14 Kilometer langen Streifen kontrollieren, wenn man sich nicht auf die eigenen Leute verlassen kann ?
Es geht ja nicht nur um den Streifen, sondern um die ganze Sinaihalbinsel vorher. Die ist extrem dünn besiedelt, mit ganz wenigen Straßen, der Laster mit den Raketenteilen muß einige Stunden fast durchs Niemandsland, bevor er die Umgebung Gazas überhaupt erreicht. Da sind diverse Kontrollen möglich, d.h. das Militär muß sich nicht auf jeden einzelnen Soldaten verlassen. Der großformatige Waffenschmuggel ist nur möglich, wenn die zuständigen Armeeeinheiten allesamt wegschauen.
Zitat Davon mal ab bezweifele ich auch den politischen Willen.
Das ist klar. Ägypten will nicht. Wenn es wollte, könnte es Gaza abriegeln.
Wie man von den Eltern von israelischen Soldaten hört, haben diese teilweise schon gestern oder vorgestern ihre Handys abgeben müssen, wie es vor einem Einsatz üblich ist, d.h. die israelischen Einheiten stehen "Gewehr bei Fuß".
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20.11.2012 13:00
#34 RE: Krieg in Nahost (4): Vor der Entscheidung über eine Invasion
Zitat von Llarian im Beitrag #30Der politische Wille würde sich ja ziemlich weit oben manifestieren, aber nicht beim normalen Soldaten oder auf der unteren Führungsebene.
Die ägyptische Armee soll noch vergleichsweise gut funktionieren. Da halte ich es für unwahrscheinlich, daß sich irgendwelche Unteroffiziere gegen die Befehle von oben stellen. Außerdem sind Militärs und Moslembrüder ja traditionell verfeindet. Insbesondere haben auch die Palis immer wieder mal ägyptische Soldaten angegriffen.
Das ägyptische Militär wurde in den letzten Jahren systematisch von den Muslimbrüdern unterwandert, von deren Seite ist keine konsequente Haltung zu erwarten.
Zitat von ratloser im Beitrag #20Sie machen sich die Sicht der Meinhof zueigen:
Zitat "Die Juden sind ermordet worden, als das, was man sie ausgab - als Geldjuden. Der Antisemitismus war seinem Wesen nach antikapitalistisch. In diesem Antisemitismus, der ins Volk reinmanipuliert worden ist, war die Sehnsucht nach dem Kommunismus, die dumpfe Sehnsucht nach der Freiheit von Geld und Banken."
Es wäre schön wenn Sie dafür noch die Quelle angeben könnten.
Zitat von ratloser im Beitrag #20Sie machen sich die Sicht der Meinhof zueigen:
Zitat "Die Juden sind ermordet worden, als das, was man sie ausgab - als Geldjuden. Der Antisemitismus war seinem Wesen nach antikapitalistisch. In diesem Antisemitismus, der ins Volk reinmanipuliert worden ist, war die Sehnsucht nach dem Kommunismus, die dumpfe Sehnsucht nach der Freiheit von Geld und Banken."
Es wäre schön wenn Sie dafür noch die Quelle angeben könnten.
"Die Sprache sollte noch deutlicher werden: "Auschwitz heißt, dass sechs Millionen Juden ermordet und auf die Müllkippe Europas gekarrt wurden als das, als was man sie ausgab - als Geldjuden. Der Antisemitismus war seinem Wesen nach antikapitalistisch. Mit der Vernichtung von sechs Millionen Juden wurde die Sehnsucht der Deutschen nach Freiheit von Geld und Ausbeutung mit ermordet... Ohne dass wir das deutsche Volk vom Faschismus freisprechen - denn die Leute haben ja wirklich nicht gewusst, was in den Konzentrationslagern vorging - können wir es nicht für unseren revolutionären Kampf mobilisieren." (Ulrike Meinhof, als Zeugin der Verteidigung im Prozess gegen Horst Mahler, am 14.12.1972)"
"Der Antisemitismus war seinem Wesen nach antikapitalistisch." Und weiter: "In diesem Antisemitismus, der ins Volk reinmanipuliert worden ist, war die Sehnsucht nach dem Kommunismus, die dumpfe Sehnsucht nach der Freiheit von Geld und Banken."
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20.11.2012 14:22
#37 RE: Krieg in Nahost (3): Der asymmetrische Krieg im Medienzeitalter
Zitat von ratloser im Beitrag #20Sie machen sich die Sicht der Meinhof zueigen:
Zitat "Die Juden sind ermordet worden, als das, was man sie ausgab - als Geldjuden. Der Antisemitismus war seinem Wesen nach antikapitalistisch. In diesem Antisemitismus, der ins Volk reinmanipuliert worden ist, war die Sehnsucht nach dem Kommunismus, die dumpfe Sehnsucht nach der Freiheit von Geld und Banken."
Es wäre schön wenn Sie dafür noch die Quelle angeben könnten.
"Solange das deutsche Volk nicht von der Schuld am Faschismus freigesprochen würde, werde es sich nicht für die Revolution mobilisieren lassen. Die Linke und die Kommunisten hätten es versäumt, den deutschen Massen die rechte Erklärung für Auschwitz zu geben. In Wirklichkeit sei Antisemitismus nichts anderes als Antikapitalismus, Ausdruck der unbewußten Sehnsucht der Menschen nach dem Kommunismus. Auschwitz heißt, daß sechs Millionen Juden ermordet und auf die Müllkippen Europas gekarrt wurden als das, als was man sie ausgab - als Geldjuden."
Ulrike Meinhof, als Zeugin der Verteidigung im Prozess gegen Horst Mahler, am 14.12.1972
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20.11.2012 15:05
#38 RE: Krieg in Nahost (3): Der asymmetrische Krieg im Medienzeitalter
Schamhaft verschwiegen wird von den Linken auch gerne die pikante Haltung eines ihrer Urväter zur "Judenfrage".
Zitat "Suchen wir das Geheimnis des Juden nicht in seiner Religion, sondern suchen wir das Geheimnis der Religion im wirklichen Juden. Welches ist der weltliche Grund des Judentums ? Das praktische Bedürfnis, der Eigennutz. Welches ist der weltliche Kultus des Juden? Der Schacher. Welches ist sein weltlicher Gott? Das Geld. Nun wohl! Die Emanzipation vom Schacher und vom Geld, also vom praktischen realen Judentum wäre die Selbstemanzipation unserer Zeit. Eine Organisation der Gesellschaft, welche die Voraussetzungen des Schachers, also die Möglichkeit des Schachers aufhöbe, hätte den Juden unmöglich gemacht. Sein religiöses Bewußtsein würde wie ein fader Dunst in der wirklichen Lebensluft der Gesellschaft sich auflösen. Andererseits : Wenn der Jude dies sein praktisches Wesen als nichtig erkennt und an seiner Aufhebung arbeitet, arbeitet er aus seiner bisherigen Entwicklung heraus, an der menschlichen Emanzipation schlechthin und kehrt sich gegen den höchsten praktischen Ausdruck der menschlichen Selbstentfremdung. Wir erkennen also im Judentum ein allgemeines gegenwärtiges antisoziales Element, welches durch die geschichtliche Entwicklung, an welcher die Juden in dieser schlechten Beziehung eifrig mitgearbeitet, auf seine jetzige Höhe getrieben wurde, auf eine Höhe, auf welcher es sich notwendig auflösen muß. Die Judenemanzipation in ihrer letzten Bedeutung ist die Emanzipation der Menschheit vom Judentum."
„Karl Marx zur Judenfrage“, Berlin 1919, S. 41 – 44
Liest man diese Zeilen, entspricht das Meinhof´s Zitaten. Und dem Ductus eines Antisemitismus im engsten Sinne.
Im übrigen lässt es einen die sozialistischen Wurzeln des Nationalsozialismus erahnen, der den Sozialismus auch bestens mit dem Antisemitismus zu vereinen wusste.
Es ist keineswegs so, dass die extreme Rechte und die extreme Linke sich zufällig auf Antiisrael-Demos treffen oder Personen wie Elsässer und Mahler zwischen Links und Rechts irrlichtern.
Vor einer halben Stunde meldete Stratfor mit Berufung auf die Times of Israel, daß Israel die Entscheidung über den Einsatz von Bodentruppen um 24 Stunden verschoben hätte. In dieser Zeit wird Hillary Clinton einen Vermittlungsversuch machen.
Es gibt Gerüchte, dass Hamas, islamischer Jihad zusamen mit ägyptischen Unterhändlern eine Pressekonferenz geben wollen, um eine Feuerpause, Waffenstillstand, Hudna, wasauchimmer bekanntzugeben.
Zitat von C. im Beitrag #39Es gibt Gerüchte, dass Hamas, islamischer Jihad zusamen mit ägyptischen Unterhändlern eine Pressekonferenz geben wollen, um eine Feuerpause, Waffenstillstand, Hudna, wasauchimmer bekanntzugeben.
Stratfor hat das eben bestätigt. Die Feuerpause soll um 9.00 Ortszeit in Kraft treten. Das sagen sowohl arabische als auch israelische Quellen.
Allerdings soll es sich eben nur um eine Feuerpause handeln. Die eigentlich strittigen Fragen - vor allem die Öffnung der Grenze, die die Hamas verlangt, und die Kontrolle der Hamas-Raketenrüstung, die Israel verlangt - sind damit noch nicht geregelt.
Zitat von Zettel im Beitrag #40 Allerdings soll es sich eben nur um eine Feuerpause handeln. Die eigentlich strittigen Fragen - vor allem die Öffnung der Grenze, die die Hamas verlangt, und die Kontrolle der Hamas-Raketenrüstung, die Israel verlangt - sind damit noch nicht geregelt.
So ist das mit Gerüchten BREAKING: Senior Hamas official says no cease-fire deal with Israel but agreement is close.
Der Riesling gehört zu Deutschland.
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20.11.2012 18:19
#42 RE: Krieg in Nahost (4): Vor der Entscheidung über eine Invasion
Zitat von Zettel im Beitrag #40 Allerdings soll es sich eben nur um eine Feuerpause handeln. Die eigentlich strittigen Fragen - vor allem die Öffnung der Grenze, die die Hamas verlangt, und die Kontrolle der Hamas-Raketenrüstung, die Israel verlangt - sind damit noch nicht geregelt.
So ist das mit Gerüchten BREAKING: Senior Hamas official says no cease-fire deal with Israel but agreement is close.
Bei den genannten Bedingungen der Hamas wüsste ich auch beim besten Willen nicht, wie die Grundlage für einen Waffenstillstand aussehen sollte, außer die USA, Russland und China setzen Israel gleichzeitg die Pistole an den Kopf.
Schau'n wir mal. "Senior Israeli sources deny that there is any agreement on a cease fire." Dafür ein Fajr5-Volltreffer in Rishon LeZion. Tickerartige Berichterstattung hier: http://muqata.blogspot.de/
Zitat von Gansguoter im Beitrag #43Schau'n wir mal. "Senior Israeli sources deny that there is any agreement on a cease fire." Dafür ein Fajr5-Volltreffer in Rishon LeZion. Tickerartige Berichterstattung hier: http://muqata.blogspot.de/
Ebenfalls immer ganz aktuell YNet News. Auch dort gab es vor einer halben Stunde diese Meldung.
Stratfor war ja von vornherein sehr skeptisch, weil jede Seite Forderungen hat, die die andere kaum erfüllen wird.
Zitat von Russia TodayIsrael’s delegates were scheduled to return to Cairo to present Israel’s response to demands being made by Hamas. Senior Egyptian officials told Haaretz that a solution was near, but more flexibility was needed from the Israeli side.
Da bleibt mir die Spucke weg.
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20.11.2012 20:08
#46 RE: Krieg in Nahost (4): Vor der Entscheidung über eine Invasion
Zitat von Russia TodayIsrael’s delegates were scheduled to return to Cairo to present Israel’s response to demands being made by Hamas. Senior Egyptian officials told Haaretz that a solution was near, but more flexibility was needed from the Israeli side.
Da bleibt mir die Spucke weg.
Trinken Sie einen Schluck Riesling! ;-)
Arabisches Verhandlungstheater halt...Israel soll der böse Bube sein, an dem ein eigentlich unterschriftsreifer Waffenstillstandsvertrag gescheitert ist.
Und auf spon läuft weiter der Palästinenser-Opfer-Ticker. Jede Stunde, die die israelischen Unterhändler vertrödeln, sterben mindestens zwei unschuldige palästinensische Kleinkinder...vielleicht auch drei...wer weiß.
Mit Ägypten als Vermittler konnte doch eigentlich gar nichts schief gehen?! Neutraler gehts nimmer....
Wenn Ägypten eine US-amerikanische Kontrolle der Grenze zum Gazastreifen akzeptiert, werde ich Putzmann bei Stratfor und Morsi wird gelyncht.
Verhandelt eigentlich auch eine Eminenz aus dem Katar mit? Kommt Hillary nur zur gescheiterten Vertragsunterzeichnung? Gibts neue Pallywood-Veröffentlichungen?
Zitat Verhandelt eigentlich auch eine Eminenz aus dem Katar mit? Kommt Hillary nur zur gescheiterten Vertragsunterzeichnung? Gibts neue Pallywood-Veröffentlichungen
Das ist Pallywood. Die Bande reitet gerade auf einer Kanonenkugel zum Emir.
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20.11.2012 22:20
#48 RE: Krieg in Nahost (4): Vor der Entscheidung über eine Invasion
Aber nicht übertreiben, sonst gibts morgen früh wieder Mundtrockenheit! ;-)
Zitat Verhandelt eigentlich auch eine Eminenz aus dem Katar mit? Kommt Hillary nur zur gescheiterten Vertragsunterzeichnung? Gibts neue Pallywood-Veröffentlichungen
Das ist Pallywood. Die Bande reitet gerade auf einer Kanonenkugel zum Emir.
Wie weiland Hans Albers als Baron....etwas von Münchhausen hat die ganze Angelegenheit ja auch...Orient trifft Okzident...ich muss, glaube ich, ein bißchen weinen...man ruft mich...ich gehe...
Noch was Aufmunterndes zum Schluß...von CNN...(aber vorher runterschlucken!!!):
Zitat ...For any truce to hold, it must also include other stakeholders, namely Palestinian Authority President Mahmoud Abbas....
Zitat von R.A. im Beitrag #28Es ist nicht nur eine sehr kurze Grenze, sie hat auch ein sehr leeres, leicht zu sicherndes Vorland mit wenigen Zufahrtsstraßen. Irgendeinen kleinen Schmuggel wird es immer geben - aber wir reden ja hier nicht über ein paar Kisten Munition, sondern über Lastwagenladungen an Raketenteilen.
Die Tunnel bringen noch mehr Vorteile für die Palästinenser. Zum Beispiel würde Gaza ohne sie immer noch unter dem menschenverachtenden Sklavenmangel leiden.
Pumphut
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20.11.2012 23:16
#50 RE: Krieg in Nahost (4): Vor der Entscheidung über eine Invasion
Zitat von ratloser im Beitrag #29Das Grunddilemma ist doch, dass ein verbindlicher "Waffenstillstand" (also de facto ein Gewaltverzicht von Seiten der Hamas und der von ihr im Gazastreifen supervidierten anderen Terrorgruppen) aufgrund der ideologischen Grundierung des Konflikts definitiv nicht möglich ist
Die Israelis geben sich keinen Illusionen hin über die unendliche Menge von Waffenstillständen. Ceasefire: we cease - they fire
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