Zitat von Abendlaender im Beitrag #51Vier von fünf befragten Deutschen gaben an, für Bloginhalte nichts bezahlen zu wollen.
Vier von fünf Teilnehmern einer obskuren Umfrage. Die wahrscheinlich auch gar keine guten Blogs kennen. Und die bei solchen Fragen davon ausgehen, daß eine Antwort "Ja" dazu führen wird, daß sie künftig irgendwo mehr zahlen müssen, ohne einen vernünftigen Mehrwert zu bekommen.
Zitat von R.A. im Beitrag #13Es gibt derzeit keine vernünftige Möglichkeit, ohne größeren Aufwand kleine Geldbeträge im Internet zu zahlen.
Was ist mit PayPal?
Neben den bereits genannten Problemen ist PayPal nicht unbedingt das, was man als einen seriösen Geschäftspartner bezeichnen würde. PayPal sperrt gerne mal Konten mit abstrusen Begründungen und verlangt dann unverschämte Nachweise, deren Akzeptanz willkürlich gehandhabt wird.
Zitat von John Galt im Beitrag #53 Neben den bereits genannten Problemen ist PayPal nicht unbedingt das, was man als einen seriösen Geschäftspartner bezeichnen würde. PayPal sperrt gerne mal Konten mit abstrusen Begründungen und verlangt dann unverschämte Nachweise, deren Akzeptanz willkürlich gehandhabt wird.
Konkret? Sie meinen nicht ein WikiLeaks-Spendenkonto, oder?
Zitat von John Galt im Beitrag #53 Neben den bereits genannten Problemen ist PayPal nicht unbedingt das, was man als einen seriösen Geschäftspartner bezeichnen würde. PayPal sperrt gerne mal Konten mit abstrusen Begründungen und verlangt dann unverschämte Nachweise, deren Akzeptanz willkürlich gehandhabt wird.
Konkret? Sie meinen nicht ein WikiLeaks-Spendenkonto, oder?
Lieber Erling Plaethe,
das, was John Galt im von Ihnen zitierten Beitrag geschrieben hat, habe ich selber erlebt. Vor einigen Jahren erhielt ich Paypal eine Mail, in der stand, man hätte bei routinemäßigen Überprüfungen festgestellt, ich würde die Nutzunglinien nicht einhalten. Deshalb wäre mein Konto geschlossen worden. Was der Verstoß gewesen sein soll, keine Angabe.
Eine Minute später eine weitere Mail, ich könnte mein Guthaben jetzt abbuchen. Dazu solle ich mich bei Paypal einloggen.
Das habe ich getan, aber konnte dort keine Einstellungen vornehmen, da der Status meines Kontos "beschränkt" wäre.
Einige Monate später eine Erinnerungsmail "Bitte stellen Sie den Zugriff auf Ihr Konto wieder her." Text: Bitte loggen Sie sich ein...
Das habe ich getan, wieder keine Handlungsmöglichkeiten, wegen der Beschränkungen.
In den folgenden Monaten kamen noch ein paar dieser Erinnerungsmails. Ich habe es dann aber aufgegeben, hinter meinem Geld herzulaufen, da es zum Glück nur noch ein kleiner Restbetrag war.
Seriös fand ich das Verhalten von Paypal nicht und warne daher jeden, größere Beträge bei Paypal zu lagern.
Woran erkennt man ein linksgrünes Märchen? Es beginnt mit: Es wird einmal sein. __________________________________________ __________________________________________
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #54 Konkret? Sie meinen nicht ein WikiLeaks-Spendenkonto, oder?
Nein, kein WikiLeaks-Spendenkonto. PayPal sperrt Konten beispielsweise, wenn Betrugsverdacht vorliegt, leider hat noch niemand rausbekommen, wie PayPal zu diesem kommt. Oder wenn sich der Besitzer aus dem Ausland in sein Konto einloggt. Oder wenn innerhalb eines unbekannten Zeitraums eine unbekannte Summe eingeht, die eine unbekannte Schwelle überschreitet. Frei bekommt man dann sein Konto nur, in dem man eine Cargo-Cult-artige Prozedur befolgt, die Kopien von Ausweisen und Gasrechnungen beinhaltet. Es gibt im WWW dutzende negativer Berichte zum Thema PayPal. Als ich noch für eine großen deutschen Lexikonverlag mit eigenem Online-Shop arbeitete, hatten wir im Monat mindestens eine Kontensperrung; Gründe dafür wurden häufig einfach gar nicht genannt.
Ich habe nur reingehört, scheinen aber ein paar interessante Informationen und Betrachtungen gerade um die Paywalls bei den Onlineangeboten von Zeitungen und Zeitschriften gemacht werden.
Zitat von R.A. in Beitrag 53einer obskuren Umfrage
Jetzt wundere ich mich ein wenig. Die von mir zitierte Website EHI Handelsdaten.de gehört der völlig unverdächtigen Statista GmbH, über die es heißt:
Zitat von WikipediaDie Grafiken tauchen regelmäßig auf Nachrichtenseiten wie Spiegel Online oder Wirtschaftswoche auf und werden zudem von Tech-Seiten wie Winfuture, ZDNet oder Chip verwendet... Zu den Partnern des Portals zählen das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, das Institut für Demoskopie Allensbach, das EHI Retail Institute, die Wirtschaftsauskunftei Creditreform und die Verlagsgruppe Handelsblatt.
Der in diesem Fall genannte Urheber ist die Nielsen Company, das weltweit größte Marktforschungsunternehmen (hier eine Übersicht der American Marketing Association). Als Stichprobengröße der europaweiten Erhebung vom Herbst 2009 werden 27.000 Befragte angegeben, die Pressemitteilung (in englischer Sprache) zur Herausgabe der betreffenden Studie finden Sie hier. Nähere Angaben zu Methodik und Ergebnissen sind kostenpflichtig; ich habe hierfür kein Geld ausgegeben, sondern der Blogöffentlichkeit nur die frei verfügbaren deutschsprachigen Angaben zugänglich gemacht.
Wie nun, lieber R.A., kommen Sie auf die Bezeichung "obskure Umfrage"? Insbesondere:
- Sind Ihnen Informationen über Mängel der zitierten Studie bekannt? - Kennen Sie methodisch solidere oder inhaltlich aussagekräftigere Studien zum Thema?
Zitat von Abendlaender im Beitrag #59Wie nun, lieber R.A., kommen Sie auf die Bezeichung "obskure Umfrage"?
Ich mißtraue erst einmal jeder Studie, bei der der Auftraggeber nicht genannt wird. Und im konkreten Fall werden die Fragen und ihr Kontext nicht bekanntgegeben - das ist für mich "obskur" im echten Wortsinn.
Da wurde gefragt, ob man bereit ist, für irgendeinen Content X im Internet Geld zu bezahlen. Es wurde aber offenbar NICHT aussortiert, ob der Befragte sich überhaupt für den Content X interessiert. Und welche Alternativen ihm zur Verfügung stehen.
Nehmen wir mal ein Beispiel: 15% der Befragten wären bereit, für Spiele im Internet zu bezahlen. Jetzt nehmen wir mal an, die hätten meine Familie befragt: Ich wäre dazu bereit (habe es schon getan). Meine Frau nicht. Meine Eltern nicht (die spielen nicht am Computer). Meine beiden Kinder nicht (weil Vater ihnen die Spiele installiert und sie gar keine Kreditkarte haben). Mein Bruder nicht (weil er nicht online kauft). Macht eine Zustimmungsquote von 14% - paßt also ziemlich genau.
Ist aber eine völlig irrelevante Aussage. Denn der relevante Maßstab können eigentlich nur die Leute sein, die sich überhaupt für diesen Content interessieren. Und von denen kaufen 75% ihre Spiele im Internet (bzw. sie lassen kaufen). Aus Sicht der Spieleverkäufer ist es also hochinteressant, ihre Spiele per Internet zu verkaufen (deswegen tun sie es auch alle) - die 15% der "Studie" sind da völlig unsinnig.
Und bei den Blogs ist es noch krasser. Wer von den Befragten weiß überhaupt, was ein Blog ist? Wer liest solche regelmäßig? Und vor allem: Wer liest regelmäßig eines der wenigen Blogs, bei denen die Qualität die Frage nach Zahlungsbereitschaft überhaupt sinnvoll macht? Es ist gut möglich, daß ziemlich JEDER, der ein Qualitätsblog liest, auch bereit wäre, dafür zu zahlen. Die "Studie" suggeriert aber das krasse Gegenteil.
Zitat von R.A. im Beitrag #60Ich mißtraue erst einmal jeder Studie, bei der der Auftraggeber nicht genannt wird.
Hierzu folgendes: 1) Marktforschungsinstitute, besonders die größeren unter ihnen, führen durchaus auch Studien durch, ohne von einem bestimmten Auftraggeber dazu veranlaßt worden zu sein. Da bei Auftragsstudien dagegen üblicherweise Verschwiegenheit über die Ergebnisse vereinbart wird, greifen die Institute für ihre Pressemitteilungen bevorzugt auf solche auftraggeberlosen Eigenstudien zurück. 2) Ein weiteres Indiz ist die ausdrücklich genannte Zahl von 27.000 Befragten. Diese Größenordnung wird im allgemeinen nur dann erreicht, wenn das Institut ohne Auftraggeber handelt und die gewonnenen Daten ihm somit für eine mehrfache Verwendung zur Verfügung stehen. 3) Worin bestünde nun der Nutzen für ein Marktforschungsinstitut, solche zu Zwecken der Selbstdarstellung veröffentlichten Ergebnisse zu verfälschen? Oder es auch nur bei der Gewinnung von Daten in derartigen Großprojekten an der erforderlichen Sorgfalt mangeln zu lassen? Einen Hinweis auf Nachlässigkeit oder Heimlichtuerei kann ich hierin keinesfalls erkennen. 4) Die ESOMAR (European Society for Opinion and Market Research), eine weltweit tätige Branchenvereinigung von Marktforschern, hat Richtlinien für methodisch und ethisch einwandfreie Erhebungen erlassen. Über die Mitgliedschaft seiner Ländergesellschaften hat sich auch Nielsen diesen Richtlinien verpflichtet. Wieder kann ich hierin kein Anzeichen für mangelhafte Forschungspraxis erkennen. Sie dagegen scheinen den Angaben mehr entnehmen zu können:
Zitat von R.A.Und im konkreten Fall werden die Fragen und ihr Kontext nicht bekanntgegeben - das ist für mich "obskur" im echten Wortsinn. ... Es wurde aber offenbar NICHT aussortiert ... [Hervorhebung in Fettdruck: Abendlaender]
Diese Offenbarung teile ich keinesfalls, möchte sie Ihnen aber auch gar nicht in Abrede stellen. Da auch Ihr Beispiel darauf beruht, betrachte ich die Angelegenheit als erledigt. Gruß, Abendlaender
Zitat von Abendlaender im Beitrag #61 Marktforschungsinstitute, besonders die größeren unter ihnen, führen durchaus auch Studien durch, ohne von einem bestimmten Auftraggeber dazu veranlaßt worden zu sein.
Sicher. Was natürlich auch bedeutet, daß die Umfrage ohne spezielle Expertise zum Thema erfolgt. Die Institute sind Experten darin, repräsentative Panels zu definieren und die Antworten statistisch auszuwerten. Sie haben aber nicht unbedingt inhaltlich Ahnung genug, um sinnvolle Fragen zu formulieren.
Zitat Worin bestünde nun der Nutzen für ein Marktforschungsinstitut, solche zu Zwecken der Selbstdarstellung veröffentlichten Ergebnisse zu verfälschen?
Ich habe mit keiner Silbe behauptet, die Ergebnisse wären verfälscht. Sie sind nur nicht brauchbar, um die wirkliche Zahlungsbereitschaft der Konsumenten zu beurteilen.
Zitat
Zitat von R.A.Es wurde aber offenbar NICHT aussortiert ...
Diese Offenbarung teile ich keinesfalls
Dann gehen Sie davon aus, daß die Mitteilung des Instituts schlecht formuliert ist. Denn da ist immer nur davon die Rede, wieviel Prozent der Befragten (oder gleich verallgemeinert: der Konsumenten) etwas meinen oder zahlen wollen. Eine Eingrenzung wie "Prozent der Befragten, die Content X auch konsumieren" hätte explizit angegeben werden müssen - weil das natürlich die Aussage dramatisch verändert.
Mit normaler Lebenserfahrung (gerade auch mit der Arbeit solcher Institute) ist aber anzunehmen, daß die Mitteilung hier richtig formuliert ist, d.h. die Prozente beziehen sich immer auf die komplette Anzahl von Befragten und sind daher eigentlich wertlos.
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