Gewiß sind Prognosen wirtschaftlich-politischer Entwicklungen immer problematisch. Aber das, was gestern bei Stratfor Robert D. Kaplan zu den Folgen des Fracking-Booms schreibt, hat doch eine sehr handfeste Grundlage: Schon bekannte Vorräte von Schieferöl und Schiefergas und eine Technik, die schon voll im Einsatz ist, das Fracking.
Im Einsatz natürlich nicht im Land hinter den sieben Bergen.
Wie bei jeder anderen Zukunftstechnologie auch, wird Deutschland auf absehbare Zeit bei der Gasgewinnung durch Fracking wohl keine Rolle spielen. Dabei hätte billiges Schiefergas sogar das Potenzial als Rettungsanker der verkorksten Energiewende zu dienen. Ich habe vor einiger Zeit einen Übersichtsartikel geschrieben, in dem dieser Aspekt besonders beleuchtet wird.
Zitat Billiges Gas aus eigener Produktion wäre die Chance unsere Stromversorgung bezahlbar und stabil zu halten, die in Europa vereinbarten Klimaschutzziele zu erreichen und gleichzeitig unabhängiger von Importen von Energierohstoffen zu werden. Die entstehenden Arbeitsplätze in der Förderindustrie und im Anlagenbau würden dauerhaft in Deutschland bleiben. Und das Ganze würde diesmal völlig ohne Subventionen und marktverzerrende Gesetze funktionieren. Die Förderung von unkonventionellem Gas würde dem Staat umgekehrt sogar Einnahmen aus Explorationslizenzen und Steuern einbringen.
Um auch in Deutschland einen Gasboom auszulösen bedarf es eigentlich nur noch einer Politik welche das riesige Potenzial der Gasförderung in Deutschland erkennt und die gewillt ist seine Entscheidungen auch gegen den Widerstand von Umweltschutzgruppen und anderen Forschrittsgegnern durchzusetzen.
Eine solche Politik hätte sicher vor allem bei den zuletzt von der CDU und der FDP vergraulten konservativen und liberalen Wähler einiges Mobilisierungspotenzial. Den meisten dieser Menschen sind bezahlbare Energiepreise und die Sicherung Deutschlands als Industriestandort nämlich wichtiger als die Bestätigung irrationaler Technologieängste
So richtig rund wird die Pointe ja dadurch, daß beim Verbrennen von Erdgas nur die Hälfte des CO2-Austoßes anfällt, der bei der Verbrennung von Erdöl oder Kohle ausgestoßen wird. Fracking bedeutete also, die Ziele der "Kohlenstofffreduktion" à la Kyoto-Protokoll locker mit links abdecken zu können, ohne an der wirtschaftlichen Substanz zu nagen - wenn man es denn ernst meint damit.
Zitat So, wie sich die Energiepolitik in Deutschland derzeit entwickelt, darf man aber erwarten, daß wir auch hier, wie schon bei der Kernenergie, nicht nach wirtschaftlicher und technischer Vernunft entscheiden, sondern daß am Ende die ideologischen Bedenkenträger die Richtung bestimmen werden.
Ich denke auch, dass die Bedeutung des Frackings hierzulande völlig unterschätzt wird. Aber gleichwohl dürfte letztlich auch Deutschland davon profitieren und zwar selbst dann, wenn das Fracking nicht hier, sondern woanders stattfindet. Wenn die USA als Käufer für Benzin und Gas wegfallen und gleichzeitig Länder wie Polen zu Erdgas- oder Erdölförderländern werden, dann führt meiner Meinung nach kein Weg daran vorbei, dass auch hier die Preise fallen werden. Schlecht für alle Weltuntergangspropheten, die wie der Club of Rome das nahe Ende der Ressourcen herbeireden wollen, aber gut für den Industriestandort Deutschland.
Zitat von ruhestörung im Beitrag #4 Wenn die USA als Käufer für Benzin und Gas wegfallen und gleichzeitig Länder wie Polen zu Erdgas- oder Erdölförderländern werden, dann führt meiner Meinung nach kein Weg daran vorbei, dass auch hier die Preise fallen werden. Schlecht für alle Weltuntergangspropheten, die wie der Club of Rome das nahe Ende der Ressourcen herbeireden wollen, aber gut für den Industriestandort Deutschland.
Wenn hierzulande der Preis irgendeiner Energieform fiele, käme flugs 'ne "Erziehungs-"Steuer oder "Gerechtigkeits-"Umlage drauf. Der ökologistische Sozialleviathan kann nie genug Geld erbeuten - er muss es doch schließlich den Armen geben ... hier und in aller Welt.
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Zitat von FracklesSehr geehrter Herr Ministerpräsident McAllister,
mit der Gasfördermethode „Fracking“ wollen Unternehmen besonders in Niedersachsen letzte Erdgasreserven ausbeuten. Ein giftiger Chemie-Cocktail wird dabei in den Boden gepumpt, der das Gestein unter hohem Druck aufsprengt. Eine Technologie mit Risiken: Gift im Trinkwasser und Erdbeben können die Folgen sein. Ich fordere Sie auf:
Schließen Sie sich im Bundesrat der Erklärung Nordrhein-Westfalens und Schleswig Holsteins an und lehnen Sie umweltgefährdendes Fracking ab. Stoppen Sie mit einem Moratorium umgehend alle Bohrungen in Niedersachsen, solange eine Gefährdung von Grundwasser und Umwelt nicht ausgeschlossen werden kann.
Zitat von Aktivist im Beitrag #7In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, mit wieviel Millionen Euro Bund, Länder und Gemeinden die Widerstandskämpfer subventionieren.
Hierzu eine Anekdote:
In Oberammergau gab es vor ein paar Jahren eine Planung zum Bau einer neuen Seilbahn. Dagegen gab es (natürlich) eine Bürgerinitiative. Die Bürgerinitiative war erfolgreich und konnte das Projekt stoppen. So weit, so normal (und natürlich auch legitim).
Diesen Sommer bin ich beim Wanden nun bei Oberammergau an einer großen, fest installierten Informations-Tafel vorbeigekommen. Die Tafel war sozusagen dem Gedächtnis des heroischen Kampfs der Bürgerinitiative gewidmet. Es wurde mit einem Simulationsbild das geplate Projekt dargestellt. Und erklärt, wie man das Projekt zu Fall gebracht hat. Rechts unten auf dem Plakat stand dann "Mit freundlicher Unterstützung der Europäischen Union"....
Ich war erschüttert, wie sich die EU hier die lokale Meinungsbildung beeinflusst. Ich habe noch die Hoffnung, dass die Unterstützung sich nur auf die Errichtung der Info-Tafel bezog und nicht auf die Kampagne der Bürgerinitiative selbst. Aber auch so ist das eigentlich schon unglaublich.
Zitat von Aktivist im Beitrag #7In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, mit wieviel Millionen Euro Bund, Länder und Gemeinden die Widerstandskämpfer subventionieren.
Hierzu eine Anekdote:
In Oberammergau gab es vor ein paar Jahren eine Planung zum Bau einer neuen Seilbahn. Dagegen gab es (natürlich) eine Bürgerinitiative. Die Bürgerinitiative war erfolgreich und konnte das Projekt stoppen. So weit, so normal (und natürlich auch legitim).
Diesen Sommer bin ich beim Wanden nun bei Oberammergau an einer großen, fest installierten Informations-Tafel vorbeigekommen. Die Tafel war sozusagen dem Gedächtnis des heroischen Kampfs der Bürgerinitiative gewidmet. Es wurde mit einem Simulationsbild das geplante Projekt dargestellt. Und erklärt, wie man das Projekt zu Fall gebracht hat. Rechts unten auf dem Plakat stand dann "Mit freundlicher Unterstützung der Europäischen Union"....
Ich war erschüttert, wie sich die EU hier die lokale Meinungsbildung beeinflusst. Ich habe noch die Hoffnung, dass die Unterstützung sich nur auf die Errichtung der Info-Tafel bezog und nicht auf die Kampagne der Bürgerinitiative selbst. Aber auch so ist das eigentlich schon unglaublich.
Selbst wenn es nur die Info-Tafel wäre. Wie haben die Akteure die Kohle in Brüssel losgeeist? Normalerweise sind dort so viele Formulare auszufüllen und zu prüfen, dass die Kleinen das gar nicht stemmen können. Dann wäre zu fragen, mit welchem Recht die EU diese Info-Tafel finanziert. Jede staatliche Geldausgabe muss normalerweise begründet werden. Ich wüsste keinen legalen Grund der das Sponsoring rechtfertigt. Aber sicher geht es nicht nur um die Info-Tafel. Die EU hat (unter der Überschrift „Umweltschutz“) wahrscheinlich die ganze Aktion finanziert.
Und was die Fracking-Gegner betrifft, gehe ich davon aus, dass die Achse des Guten uns in den nächsten Monaten mit den Hintergrundinformationen versorgen wird. Die sind ganz fit beim Ausdecken solcher Zusammenhänge.
Zitat von Zettel im Beitrag #1(...) Im Einsatz natürlich nicht im Land hinter den sieben Bergen.
Sicher ist es verlockend, dass man aus der Erde noch jede Menge Erdgas und -öl zapfen kann. Das klingt auch ein wenig nach allgemeinem Aufschwung und einer sorgenlosen Zukunft.
Doch um welchen Preis? Beim Fracking werden ja viele Additive und Chemikalien in den Untergrund gepresst, die schon im Namen ihre Giftigkeit verraten. Die Erde ist ja kein Tank, aus dem man jeden eingebrachten Tropfen dieser Gifte wieder rückstandsfrei ablassen und womöglich entsorgen kann. Große Giftmengen werden also zwangsläufig im Boden verbleiben, unkontrollierbar und undirigierbar. Was passiert, wenn sich diese nicht rückholbaren Stoffe mit den Grundwasser mischen, brauche ich wohl nicht zu vertiefen. Ehe man nun wild drauf los 'frackt' was das Zeug hält, so wie die USA das tun, sollte man erst mal über die Technik nachdenken, wie es in Deutschland Usus ist.
Zitat von nach Wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Hydraulic_FracturingDie Additive werden normalerweise von den Bohrfirmen geheim gehalten. Bekannt sind beispielsweise Butyldiglycol (typisch 0,2 l/t Wasser (=1000 l)), um die Tragkraft der Flüssigkeit für Sand zu erhöhen, Cholinchlorid (0,7 l/1000 l), um den Porenraum im Schiefer zu erhalten, und Polyethylenglycol-monohexylether (0,07 l/1000 l). Laut Spiegel Online werden die Chemikalien Tetramethylammoniumchlorid (CAS-Nummer 75-57-0), leichtes Paraffinöl (CAS 64742-47-8), Octylphenolethoxylat (CAS 9036-19-5), Magnesiumchlorid (CAS 7786-30-3), Magnesiumnitrat (CAS 10377-60-3) und ein Biozid verwendet. Mit einigen dieser Stoffe dürfe der Mensch nicht ungeschützt in Kontakt kommen, auf gar keinen Fall dürften sie ins Trinkwasser gelangen.[26]
Es gab bei Kulturzeit auf 3sat einen Bericht in dem eindruckvoll demonstriert wurde, wie schieres Erdgas aus den Wasserhähnen betroffener Hüser kam, das sich sogar entzünden ließ. Hier ist er, auf YouTube ab 1:20 min >>>http://www.youtube.com/watch?v=KMSCSsu1HPI
Hier muss ich rakatak zustimmen, lieber Zettel. Die Kritik am absurden deutschen System ist richtig, Energiepolitik gehört nicht ins Umweltministerium, ich bin sogar der Meinung, dass es in Zukunft ein eigenes Energieministerium geben solle, die Thematik ist in den nächsten Jahrzehnten einfach viel zu wichtig, um sie einem anderen Ministerium zu unterstellen.
Aber beim Fracking sind die Folgen für Mensch und Umwelt derzeit nicht abschätzbar. Die geopolitische Sendung "Mit offenen Karten" hat aktuell einen Beitrag zum kanadischen Energieboom und dem dortigen Fracking veröffentlicht. Schauen Sie sich die Landschaften in diesem Video einmal an. Ich möchte wahrlich nicht, dass es in Deutschland bald ähnlich aussieht! http://ddc.arte.tv/de
Deutschland ist ein reiches Land, wir müssen nicht jeden Mist mitmachen, nur um ein paar Cent an der nächsten Tankstelle zu sparen. Die ökologischen Kosten sind warscheinlich weitaus höher, als beim Braunkohletagebau oder ähnlich "landschaftsintensiven" Rohstoffgewinnungen.
Die Gefahr einer Grundwasserbelastung ist keineswegs nur ein Hirngespinst der Öko-Lobby, in den USA sind die Fälle dort schon sehr konkret. https://www.youtube.com/watch?v=dEB_Wwe-uBM
Bei einer kühlen Kosten/Nutzen-Rechnung überwiegen meiner Meinung nach die Nachteile die Vorteile. Es geht hier nicht nur um irgendeine gemeine Hufeisennase, es geht hier um die Gesundheit von Menschen.
Zitat von Zettel im Beitrag #1(...) Im Einsatz natürlich nicht im Land hinter den sieben Bergen.
Sicher ist es verlockend, dass man aus der Erde noch jede Menge Erdgas und -öl zapfen kann. Das klingt auch ein wenig nach allgemeinem Aufschwung und einer sorgenlosen Zukunft.
Doch um welchen Preis? Beim Fracking werden ja viele Additive und Chemikalien in den Untergrund gepresst, die schon im Namen ihre Giftigkeit verraten.
Eigentlich könnte man ja darüber reden, aber wenn jemand schon am Namen meint eine Giftigkeit beurteilen zu könne, dann kommen mir Zweifel ob die Diskussionsgrundlage besteht. Andererseits sollte einem Beispielsweise das beim Fracking verwendete Dihydrogenmonoxyd tatsächlich schon vom Namen her aufstoßen, denn wer noch nichts über die Gefährlichkeit der Monoxyde gehört hat, lebt echt hinterm Mond. Allerdings könnte man ja offen versuchen an Verfahren zu Forschen, die ohne solche Zusatzstoffe auskommen.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Zitat von rakatak im Beitrag #10Es gab bei Kulturzeit auf 3sat einen Bericht in dem eindruckvoll demonstriert wurde, wie schieres Erdgas aus den Wasserhähnen betroffener Hüser kam, das sich sogar entzünden ließ. Hier ist er, auf YouTube ab 1:20 min >>>http://www.youtube.com/watch?v=KMSCSsu1HPI
Zitat Hier muss ich rakatak zustimmen, lieber Zettel. Die Kritik am absurden deutschen System ist richtig, Energiepolitik gehört nicht ins Umweltministerium, ich bin sogar der Meinung, dass es in Zukunft ein eigenes Energieministerium geben solle, die Thematik ist in den nächsten Jahrzehnten einfach viel zu wichtig, um sie einem anderen Ministerium zu unterstellen.
Aber beim Fracking sind die Folgen für Mensch und Umwelt derzeit nicht abschätzbar. Die geopolitische Sendung "Mit offenen Karten" hat aktuell einen Beitrag zum kanadischen Energieboom und dem dortigen Fracking veröffentlicht. Schauen Sie sich die Landschaften in diesem Video einmal an. Ich möchte wahrlich nicht, dass es in Deutschland bald ähnlich aussieht! http://ddc.arte.tv/de
Die Bilder bezogen sich auf Ölsande, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Mal abgesehen davon, dass Bilder auch stark der Emotionalisierung dienen und selektiv ausgewählt seien können und man niemals nur darauf basierend eine Entscheidung treffen sollte, so muss Ölsand und Fracking doch grundsätzlich unterschieden werden. Bei Ölsanden entsteht mehr CO2 als bei konventionel gewonnenem Erdöl. Der Schiefergaß-Boom auf der anderen Seite hat schon seine positiven Einflüsse auf die CO2-Bilanz Amerikas.
Zitat Es geht hier nicht nur um irgendeine gemeine Hufeisennase, es geht hier um die Gesundheit von Menschen.
Schon oft gehört. Von seriösen wie unseriösen Warnern. Es dient der Emotionalisierung und den Versuch eine fremde Position als verantwortungslos darzustellen. Einen Argumentationswert hat es nicht. Die Verwechselung von Ölsanden und Fracking sollte man nicht durch den Versuch überspielen, beim Diskussionpartner ein schlechtes Gewissen zu erzeugen.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #12 Andererseits sollte einem Beispielsweise das beim Fracking verwendete Dihydrogenmonoxyd tatsächlich schon vom Namen her aufstoßen, denn wer noch nichts über die Gefährlichkeit der Monoxyde gehört hat, lebt echt hinterm Mond.
Verwenden die da echt Dihydrogenmonoxid? Mein Gott! Aber was will man von den Amis schon anderes erwarten. Jetzt vergiften sie Mutter Erde auch noch mit Monoxiden.
"Schiefergestein ist eine sogenannte unkonventionelle Lagerstätte für Gas und Öl. Sie sind darin eingelagert; aber es fehlt der Druck, der sie aus konventionellen Lagerstätten in der Regel von selbst nach oben preßt, sobald man eine Bohrung niedergebracht hat. Diesen Druck muß man beim Fracking erst erzeugen; eben durch das in die Tiefe gepumpte Wasser. Das gilt vor allem für Polen, das möglicherweise - ob wirklich, bedarf noch weiterer Untersuchungen - über riesige eigene Lager von Schiefergas verfügt."
Das stimmt so nicht. Die hydrocarbons sind in Gesteinsporen eingeschlossen und koennen von daher nicht von allein in den wellbore fliessen. Durch fracing wird das Gestein durch unzaehlige kleine Spalten aufgebrochen. Wasser oder eher Gel, Schaum, Oel oder auch Gas (fuer Erdoelfracs) leiten dabei den Druck der frac pumps weiter in die frac zone um die Spalten zu oeffnen und transportieren zugleich proppant (Sand etc) um diese Spalten offen zu halten. Die hydrocarbons fliessen in den wellbore und steigen im production tubing vor allem durch den Druckausgleich zwischen Oberflaeche und target depth und dem capillary effect nach oben. Der durch den frac job aufgebaute Druck wird ja nur fuer wenige Minuten bis hin zu maximal etwa 2 bis 3 Stunden im wellbore erhalten (je nach frac job), und dies auch nur in der Zone die gerade gefract wird. Danach wird der flowback gestartet und der Druck abgelassen bis der wellhead wieder geschlossen werden kann.
Dass Polen "riesige Schiefergasvorraete" haben soll ist ein Mythos von gestern. ExxonMobil und Eni haben bspw gerade festgestellt dass dem wohl nicht so ist.
Im Uebrigen ist fracing an sich gar nicht neu. Neu ist die Kombination von horizontal drilling und multi-stage fracs die die Erschliessung von unconventional oil and gas erst moeglich und rentabel gemacht hat.
@ die Foristen hier:
Bevor Sie sich ueber Fuer und Wider von fracing auslassen - hat hier jemand schon mal einen frac job aus der Naehe beobachtet? Oder war bspw schon in einer der Regionen mit shale formations in den USA oder Canada?
Zitat von Frackles Schließen Sie sich im Bundesrat der Erklärung Nordrhein-Westfalens und Schleswig Holsteins an und lehnen Sie umweltgefährdendes Fracking ab. Stoppen Sie mit einem Moratorium umgehend alle Bohrungen in Niedersachsen, solange eine Gefährdung von Grundwasser und Umwelt nicht ausgeschlossen werden kann.
Dem deutschen Michel liegt die Umwelt vor der Haustüre am Herzen. Aber wehe der Gaspreis steigt. Ob woanders Umweltschäden auftreten ist zweitrangig.
Das Problem als Nicht-Experte ist bei allen komplexen Technologien immer gleich: Um sich eine Meinung zu bilden, bedarf es umfassender Information. Dank Internet kann man zwar recherchieren, aber wer hat schon die Zeit dazu. Und wo liegt dann der Nutzen für einen selbst im Alltag. Nur damit man kompetenter wählen kann ? Bei einer Wirkungsrelation von praktisch Null.
Da es für den Einzelnen die Erlangung von profunder Kenntnis sehr aufwändig ist, neigen die Allermeisten dazu, sich die Meinung von "Experten" anzueignen, denen sie vertrauen.
Die Bewertungskriterien verlagern sich somit weg vom rational-technischen Aspekt hin auf die Ebene, in welcher man Kompetenz zumindest fühlt und ohne weiteres beachspruchen kann. Ist mit eine Person oder Organisation sympathisch ? Sind sie mir ähnlich in ihren Grundsatzüberzeugungen und Lebensweisen. Wenn ja, neigt man dazu deren Standpunkt zu übernehmen, auch ohne eigene technische Detailkenntnis.
Neben Identifikation ist Glaubwürdigkeit entscheidend bei der Auswahl der Personen/Organisationen, deren Standpunkt man ggf. übernimmt. Hierfür gibt es unterschiedliche Bewertungskriterien. Eine ist die technische Expertise, meist anzutreffen bei jenen, die diese Technologien anwenden, aber eben damit auch ihr Geld verdienen. Ökolinke Parteien und Umweltorganisationen haben inzwischen erreicht, daß nur noch Bewertungskritierien die ihren Interessen nützen, bei der Bevölkerung anerkannt sind. Expertise wird nur noch anerkannt, wenn nicht gleichzeitig damit Geld verdient wird oder wurde. Konkret: Wenn sie von z.B. Greenpeace, anderen NGO´s, oder den Parteien stammt.
Die Verlagerung der Beurteilungskriterien weg vom rational-technischen hin zum emotional-psychologischen macht es inzwischen unmöglich, Tecnologien in Anwendung zu bringen, die von den Grünen bzw. grünen NGO´s abglehnt werden. Insbesondere da die Medien als Verstärker des ökologistischen Standpunktes fungieren, und die Bevölkerung medial von pro-technischer Information nahezu perfekt abgeschnitten ist.
Zitat von Masu im Beitrag #11Schauen Sie sich die Landschaften in diesem Video einmal an. Ich möchte wahrlich nicht, dass es in Deutschland bald ähnlich aussieht! http://ddc.arte.tv/de
Deutschland ist ein reiches Land, wir müssen nicht jeden Mist mitmachen, nur um ein paar Cent an der nächsten Tankstelle zu sparen. Die ökologischen Kosten sind warscheinlich weitaus höher, als beim Braunkohletagebau oder ähnlich "landschaftsintensiven" Rohstoffgewinnungen.
Der Begriff "Landschaft" ist meiner Meinung nach schon extrem emotional aufgeladen. Was ist denn Landschaft? Wiegende Wipfel, saftige Blumenwiesen auf denen Hoppelhäschen herumtollen? Herzige Auenlandschaften, in denen sich das scheue Reh an glitzerklar munteren Bächlein labt? Jede menschliche Bautätigkeit reißt doch "Wunden" in die Landschaft. Jede Stadt, jedes Dorf und jeder Verbindungsweg zwischen diesen Ansiedlungen baut genauso auf der "aufgerissenen Mutter Erde", wie eine Industrieansiedlung, ein Flughafen oder ein Tagebau. Es ist doch albern, aus seinem schall- und wärmegedämmten Fenster auf die eigene Anliegerstraße oder den Vorgarten zu schauen und über Landschaftszerstörung da draußen zu lamentieren.
Die weitaus meisten beklagten Landschaftszerstörungen finden doch genau dort statt, wo wir ohne die emotionalen Bilder von eben dieser Zerstörung niemals hingesehen hätten. Nur weil auf einmal jemand anderes ein Interesse an diesem Stückchen Landschaft hat, wird unser Blick dorthin gelenkt und die Klage ist groß. Hier nebenan wird z.B. gerade ein mehrere Hektar großes Gebiet neu besiedelt. Der Gegend entsprechend dürfte der Anteil der Neu-Eigenheim Bauherren mit ökologisch nachhaltiger Gesinnung recht hoch sein. Und die machen sich nun auf einer aufgerissenen, planierten Fläche breit, die vorher wahrscheinlich Ackerland war. Und davor war sie bestimmt mal deutschlandtypisch wild überwaldet, bis sie nach und nach zur Kulturlandschaft umgemodelt wurde.
Eine Vorher-Nachher Bildbetrachtung, wenn man nur hundert Jahre dazwischenlegte, hätte dem besorgten Fernbetrachter sicherlich die Tränen in die Augen getrieben. Vorher "Landschaft" und jetzt Baumaschinen, die durch den Schlamm pflügen und verteilte Dreckhaufen zwischen Löchern und plattgefrästen Wegen hinterlassen. Alles braun, kaum noch Grün zu sehen.
In ein paar Jahren wird zwischen den Häuschen aber wieder jede Menge Grünzeug wachsen - gepflegt und kultiviert von den Bewohnern. Hoffentlich schön anzusehen, aber bestimmt keine "Landschaft" mehr. Ist das nun schlimm? Ist es Landschaftszerstörung? Ist es besser als das Grün an Autobahnen, unter Hochspannungsmasten oder über zugeschütteten Tagebauen?
War Angkor Wat eine Landschaftszerstörung, oder die Maya-Pyramiden? Bisher hat sich die Natur doch noch alles wiedergeholt, woran der Mensch irgendwann mal kein Interesse mehr gehabt hatte. Warum sollte das heute anders sein, wo man doch noch viel mehr auf Umweltschutz achtet? Sicherlich gibt es auch schlimme Fälle von Raubbau an der Natur, aber in entwickelten, westlichen Industriegesellschaften sehe ich diese Gefahr eigentlich nicht mehr als dramatisch an. Wir sind lediglich hypersensibel und erschrecken beim Anblick von Momentaufnahmen. Sofern wir nicht selbst in die Planungen involviert sind und ein persönliches Interesse an deren Fortschritt haben. Dann würden wir nämlich auch alle Hintergründe kennen, alle Rücksichtnahmen und Vorsichtsmaßnahmen.
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #12 Andererseits sollte einem Beispielsweise das beim Fracking verwendete Dihydrogenmonoxyd tatsächlich schon vom Namen her aufstoßen, denn wer noch nichts über die Gefährlichkeit der Monoxyde gehört hat, lebt echt hinterm Mond.
Verwenden die da echt Dihydrogenmonoxid? Mein Gott! Aber was will man von den Amis schon anderes erwarten. Jetzt vergiften sie Mutter Erde auch noch mit Monoxiden.
Ich meine sogar gehört zu haben, dass die die gefriergetrocknete Version verwenden. Shocking!
A common mistake that people make when trying to design something completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete fools. Douglas Adams
Zitat von 123 im Beitrag #18Das Problem als Nicht-Experte ist bei allen komplexen Technologien immer gleich: Um sich eine Meinung zu bilden, bedarf es umfassender Information. Dank Internet kann man zwar recherchieren, aber wer hat schon die Zeit dazu. Und wo liegt dann der Nutzen für einen selbst im Alltag. Nur damit man kompetenter wählen kann ? Bei einer Wirkungsrelation von praktisch Null.
Da es für den Einzelnen die Erlangung von profunder Kenntnis sehr aufwändig ist, neigen die Allermeisten dazu, sich die Meinung von "Experten" anzueignen, denen sie vertrauen.
Die Bewertungskriterien verlagern sich somit weg vom rational-technischen Aspekt hin auf die Ebene, in welcher man Kompetenz zumindest fühlt und ohne weiteres beachspruchen kann. Ist mit eine Person oder Organisation sympathisch ? Sind sie mir ähnlich in ihren Grundsatzüberzeugungen und Lebensweisen. Wenn ja, neigt man dazu deren Standpunkt zu übernehmen, auch ohne eigene technische Detailkenntnis.
Neben Identifikation ist Glaubwürdigkeit entscheidend bei der Auswahl der Personen/Organisationen, deren Standpunkt man ggf. übernimmt. Hierfür gibt es unterschiedliche Bewertungskriterien. Eine ist die technische Expertise, meist anzutreffen bei jenen, die diese Technologien anwenden, aber eben damit auch ihr Geld verdienen. Ökolinke Parteien und Umweltorganisationen haben inzwischen erreicht, daß nur noch Bewertungskritierien die ihren Interessen nützen, bei der Bevölkerung anerkannt sind. Expertise wird nur noch anerkannt, wenn nicht gleichzeitig damit Geld verdient wird oder wurde. Konkret: Wenn sie von z.B. Greenpeace, anderen NGO´s, oder den Parteien stammt.
Die Verlagerung der Beurteilungskriterien weg vom rational-technischen hin zum emotional-psychologischen macht es inzwischen unmöglich, Tecnologien in Anwendung zu bringen, die von den Grünen bzw. grünen NGO´s abglehnt werden. Insbesondere da die Medien als Verstärker des ökologistischen Standpunktes fungieren, und die Bevölkerung medial von pro-technischer Information nahezu perfekt abgeschnitten ist.
Das ist eine ausgezeichnete Analyse. Diese Situation wird sich voraussichtlich auch nicht ändern, bis unser Land komplett vor die Wand gefahren ist. Spekulieren kann man nur darüber, was daraufhin passiert. Ob dann wohl die Technikablehnung in kritiklose Technikbegeisterung umschlägt, so wie nach der totalen Niederlage im 2. WK der verbreitete Militarismus in besinnungslosen Pazifismus umgeschlagen ist?
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #12(...) Eigentlich könnte man ja darüber reden, aber wenn jemand schon am Namen meint eine Giftigkeit beurteilen zu könne, dann kommen mir Zweifel ob die Diskussionsgrundlage besteht.
Ich bin kein Chemiker und ich muss auch keiner sein, es genügt mir zu wissen, dass eine so riesige Menge dieser Stoffe im Untergrund mannigfaltige Gefahren in sich birgt und das schon, wenn sie nur ins Grundwasser geraten. Wie giftig das im Einzelnen ist, das muss ich weder genau beurteilen können noch hier mit Ihnen die technische Einzelheiten klären. Wenn Sie mehr Wissen über das Fracking haben als ich, dann dürfen Sie gerne versuchen mich vom Segen der Technologie zu überzeugen, solange Sie jedenfalls versuchen ohne Argumente über die ökonomischen Vorteile auszukommen. Denn das glaube ich auch, dass eine gnadenlose Auspressung der Bodenschätze, ohne das man auf die ökologische Verträglichkeit achtet, ein lohnendes Geschäft ist
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #12 (...) Allerdings könnte man ja offen versuchen an Verfahren zu Forschen, die ohne solche Zusatzstoffe auskommen.
Zitat von 123 im Beitrag #18Das Problem als Nicht-Experte ist bei allen komplexen Technologien immer gleich: Um sich eine Meinung zu bilden, bedarf es umfassender Information. Dank Internet kann man zwar recherchieren, aber wer hat schon die Zeit dazu. Und wo liegt dann der Nutzen für einen selbst im Alltag. Nur damit man kompetenter wählen kann ? Bei einer Wirkungsrelation von praktisch Null.
Es gibt Leute die sind einfach nur neugierig. Die Frage nach dem Nutzen stellt sich gar nicht weil sie mit der Befriedigung der Neugierde bereits beantwortet wurde. Es ist eine Frage des Selbstvertrauens ob ich mir die Meinung eines Experten zu eigen mache oder mir selbst eine bilde. Oder ob ich etwas über einen Autor lese oder mir eines seiner Werke besorge und es selber studiere. Es gibt immer Widerspruch in einer freien Gesellschaft, man muss ihn nur hören wollen. Wer nicht neugierig ist und Angst hat, etwas falsches zu denken, will nur einfache Erklärungen lesen die bestätigen was in sein Schema passt. Das gibt es nicht nur bei Linken. Da können noch so viele Volkserzieher unterwegs sein, jeder entscheidet selbst ob er den Weg aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit geht oder nicht. Und dieser Weg ist mittlerweile gut befestigt und ohne Stock gut zu bewältigen - besser als je zuvor.
Bevor Sie sich ueber Fuer und Wider von fracing auslassen - hat hier jemand schon mal einen frac job aus der Naehe beobachtet? Oder war bspw schon in einer der Regionen mit shale formations in den USA oder Canada?
Warum stellen Sie diese Frage? Soll ich sie so deuten, das wir uns nicht dazu äußern sollen, bevor wir uns das nicht vor Ort angeschaut haben? Was kann ich dort anderes sehen, außer einer Menge Eisenrohre die im Boden verschwinden und wieder hervor kommen (sowie eine dichte schwarze Wolke aus giftigem Qualm, wie auf diesem Youtube-Video)?
Es ist doch nicht an mir, als Bewohner dieser Erde, zu beweisen, dass diese Technik harmlos ist. Anders herum wird ein Schuh draus, wo sind die Beweise ihrer absoluten Harmlosigkeit? Es geht zunächst einmal darum, dass Chemikalien in großer Menge in die Erde gebracht wird, die man nie wieder restlos daraus entfernen kann. Demgegenüber müssen meiner Meinung nach allen anderen Überlegungen zurückstehen.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
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