Ich hätte ja bei einem Artikel in Zettels Raum über diese Themenkombination (Frau, Weltstar, Musik) auch eher an Anna Netrebko oder Anne-Sophie Mutter gedacht ;-)
Unser musikalisches Erlebnis zum Jahreswechsel war die Zauberflöte in der Dresdner Semperoper. Ich finde es immer wieder faszinierend, dass man dieses Werk so oft sehen kann und aus jeder Inszenierung etwas Neues erfährt – ob man sie nun miterlebt, als Übertragung sieht, auf einer DVD anschaut oder auf einer alten Platte hört. Es sind neben der Zauberflöte ganz wenige Musikstücke, bei denen es mir so geht …
Die Dresdner Inszenierung ist übrigens keine »Zauberflöte in gerechter Sprache«: Die Gender-, Antidiskriminierungs- und sonstigen Beauftragten haben die Finger davon gelassen. Das ist ja in dieser Zeit eine Erwähnung wert.
Zum Aufbruch in das Neue Jahr:
So lebet wohl! wir wollen gehen, Lebt wohl! lebt wohl! auf Wiedersehen.
Reicht es aus um Weltstar zu sein, wenn man bestenfalls im deutschsprachigen Raum bekannt ist und medial nur vom Staatsfernsehen eine Bühne geboten bekommt? Ich weiß ja nicht. Aber wenn ja, ist sie dann ein deutscher Weltstar oder nicht doch eher ein russischer?
Zitat von grenzenlosnaiv im Beitrag #3Reicht es aus um Weltstar zu sein, wenn man bestenfalls im deutschsprachigen Raum bekannt ist und medial nur vom Staatsfernsehen eine Bühne geboten bekommt? Ich weiß ja nicht. Aber wenn ja, ist sie dann ein deutscher Weltstar oder nicht doch eher ein russischer?
Die Konzertkarten sind dem Vernehmen nach sehr begehrt. Vermutlich ist die Nachfrage nach ihren Fernsehauftritten auch höher als das Angebot. – Der Hinweis auf ihre Herkunft ist sehr interessant: Zur Zeit schmückt sich Dresden gerade damit, in der Zeit vor dem russischen Jolka-Fest eine Einkaufsstadt für gut verdienende Russen zu sein. Es wurde sogar ein Einkaufsführer (Schmuck, Design, Mode) für russische Frauen herausgebracht. Vielleicht gäbe es wirklich einen Markt im Zusammenhang Russland/Deutschland für Helene Fischer. Sie würde sicher in beiden Ländern wirken.
Ich war überrascht, wie vorbehaltlos Zettel die Leistung von Helene Fischer würdigt. Ich bin voller Vorbehalte gegen Interpreten, die aus dem "Umfeld der Volksmusik" kommen. Doof — aber es ist so. Ich wurde auf Helene Fischer überhaupt erst aufmerksam, nachdem ich sie in einem Duett mit Michael Bolton (den ich sehr schätze) gehört habe. Das reichte nicht aus, um mich Fan werden zu lassen. Aber da bin ich einfach nicht objektiv. Umso mehr achte ich Zettels Wertung, die ich hier nicht erwartet hatte.
Zitat von grenzenlosnaiv im Beitrag #3Reicht es aus um Weltstar zu sein, wenn man bestenfalls im deutschsprachigen Raum bekannt ist und medial nur vom Staatsfernsehen eine Bühne geboten bekommt? Ich weiß ja nicht.
Natürlich ist das eine Prognose, lieber grenzenlosnaiv.
Es hat ja immer wieder deutsche Stars gegegeben, die den "internationalen Durchbruch" versucht haben. Marlene Dietrich ist das gelungen, Hildegard Knef kurzzeitig als Hildegard Neff; sie spielte, wenn ich mich recht erinnere, am Broadway.
Elke Sommer hat es in den USA versucht, Senta Berger. Ute Lemper in Frankreich. Kaum jemandem ist es gelungen. Helene Fischer traue ich das zu.
Der Erfolg derer, die richtig groß werden, basiert immer auf zwei Voraussetzungen: Erstens mußten sie richtig hart arbeiten, statt sich einfach mal so auf die Bühne zu stellen. Zweitens mogeln sie nicht, sondern sind auf der Bühne so wie im richtigen Leben.
Beides hat zB die Größe von Edith Piaf ausgemacht, oder von Frank Sinatra.
Zitat von stefanolix im Beitrag #2Ich hätte ja bei einem Artikel in Zettels Raum über diese Themenkombination (Frau, Weltstar, Musik) auch eher an Anna Netrebko oder Anne-Sophie Mutter gedacht ;-)
Ja, klar. Diese beiden finde ich auch bewundernswert.
Die eine singt, die andere spielt Geige. Helene Fischer singt, tanzt, swingt und rockt, macht Show. Mir gefällt das eine so sehr wie das andere.
Zitat von stefanolix im Beitrag #2Unser musikalisches Erlebnis zum Jahreswechsel war die Zauberflöte in der Dresdner Semperoper.
Mozart war ein Star, genau wie heute Helene Fischer. Er war vielleicht der größte Showstar seiner Zeit.
Ich liebe seine Musik, wie die von Donizetti, von Rossini und Verdi. Und Jacques Offenbach. Das waren alles Größen des Showgeschäfts. Sie haben perfekte Unterhaltung geboten. Wie Helene Fischer.
Zitat von Zettel im Beitrag #6Beides hat zB die Größe von Edith Piaf ausgemacht, oder von Frank Sinatra.
Ui! Da stellen sie ihr aber ein Paar verdammt große Schuhe hin. Ich weiß nicht, ob diese der Lebensgefährtin von Florian Silbereisen nicht doch einige Nummern zu groß sind.
Außerdem klafft zwischen den von ihnen genannten Weltstars und dem Heute eine gewaltige zeitliche Lücke. Wer sind denn die heutigen Weltstars der Kategorie Sinatra und Piaf überhaupt? Gibt's die noch?
Beste Grüße, Calimero
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Zitat von Zettel im Beitrag #6Beides hat zB die Größe von Edith Piaf ausgemacht, oder von Frank Sinatra.
Ui! Da stellen sie ihr aber ein Paar verdammt große Schuhe hin. Ich weiß nicht, ob diese der Lebensgefährtin von Florian Silbereisen nicht doch einige Nummern zu groß sind.
Haben Sie was gegen Florian Silbereisen, lieber Calimero? Ich habe ihn kürzlich in einer Talkshow gesehen. Ungewöhnlich intelligent, selbstironisch und souverän.
Und wenn er das nicht wäre? Was hätte das dann mit der künstlerischen Bewertung von Helene Fischer zu tun?
Zitat von Zettel im Beitrag #9Haben Sie was gegen Florian Silbereisen, lieber Calimero? Ich habe ihn kürzlich in einer Talkshow gesehen. Ungewöhnlich intelligent, selbstironisch und souverän.
Und wenn er das nicht wäre? Was hätte das dann mit der künstlerischen Bewertung von Helene Fischer zu tun?
Hach je, nein. Es hat nur diesen brav-biederen Musikantenstadl-Touch. Stefan Mross und Stefanie Hertel eben. Romy Schneider mit Karl Moik dagegen - eher unvorstellbar.
Und was die künstlerische Bewertung angeht ... es ist jetzt nicht unbedingt meine Richtung, zugegeben. Aber ich sehe schon, dass sich eine ausgebildete Musical-Darstellerin wohltuend von diversen Casting-Hupfdohlen und anderem Auswechselpersonal abhebt. Eine gewisse persönliche Präsenz möchte ich ihr auch wirklich nicht absprechen, also von mir aus kann sie gerne Weltstar werden, allein ich glaube nicht so recht dran.
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Zitat von Zettel im Beitrag #1Ich halte sie für eine der Großen. Nun ist sie erst 28. Aber ich sehe nicht, wie es gehen könnte, daß sie nicht zum Weltstar wird.
Den Namen Helene Fischer hatte ich neulich gelesen (von wegen Superstar oder so), von daher habe ich auf youtube mal bei bei diversen Tracks reingehört. Gäbe es Musik, von der man Ohrenkrebs kriegen könnte, dann wäre es bei mir genau diese, das war ohne Übertreibung mit Abstand das Schlimmste, was ich dieses Jahr gehört habe (man muss dazu sagen, dass ich auf der Arbeit keinem Radiogedudel ausgesetzt bin). Aber Geschmack ist ja bekanntlich subjektiv.
Ich habe erhebliche Zweifel daran, dass Helene Fischer auch nur die geringste Chance darauf hat, mit dieser Art von Musik zum Weltstar zu mutieren, das wäre ja fast so als hätten die Flippers die Beatles abgelöst.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Ich halte sie für eine der Großen. Nun ist sie erst 28. Aber ich sehe nicht, wie es gehen könnte, daß sie nicht zum Weltstar wird.
Ich gehöre nun nicht zu den Fans der volkstümlichen Musik oder des deutschen Schlagers, und so lief die Schlager-Karriere von Helene Fischer komplett an mir vorbei. Bis ich auf einer Autofahrt zwangsweise ein paar Stunden Schlagersender hören musste. Die veranstalteten da gerade eine Hörerhitparade, und in der Top 10 waren 4 Titel von Helene Fischer. Musikalisch nicht mein Stil, aber ich fand die Stimme grandios. Also zuhause YouTube angeworfen - und da habe ich eine Live-Performance von "The Power Of Love" (die meisten werden die Version von Jennifer Rush kennen) von ihr gefunden. Einfach nur "Wow". Dagegen stinkt die Interpretation von Celine Dion mächtig ab.
Ob sie ein Weltstar wird - ich weiß es nicht. Aber sie singt und performt großartig.
Zitat von hubersn im Beitrag #12Ob sie ein Weltstar wird - ich weiß es nicht. Aber sie singt und performt großartig.
Ich möchte da noch mal meine Frage von vorhin aufgreifen: Gibt es sie heute überhaupt noch, diese Weltstars? Netrebko und Mutter wurden ja schon genannt, aber das ist E-Kultur. Wer aber ist heute allgemein so bekannt, dass man ihm/ihr den Status eines Weltstars zuerkennen würde? Mir fällt da echt niemand ein.
Ist es momentan der südkoreanische Rapper Park Jae-sang, aka Psy? Ist es Justin Bieber oder Lady Gaga? Michael Jackson ist tot, aber gibt es da noch irgendjemanden mit echtem Wiedererkennungswert, und das auch noch weltweit?
Wer stellt momentan das Maß dar, an welchem sich eine Helene Fischer messen lassen müsste?
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Die Dresdner Inszenierung ist übrigens keine »Zauberflöte in gerechter Sprache«: Die Gender-, Antidiskriminierungs- und sonstigen Beauftragten haben die Finger davon gelassen. Das ist ja in dieser Zeit eine Erwähnung wert.
Nein, ist es nicht! Das lenkt nur die Aufmerksamkeit auf dieses letzte, gallische Dorf! Und der Zaubertrank reicht nicht ewig.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Zitat von hubersn im Beitrag #12Ob sie ein Weltstar wird - ich weiß es nicht. Aber sie singt und performt großartig.
Ja.
Sie wird nur aufpassen müssen, weil ihr demnächst die geballte Macht der linken und rechten deutschen Nasenrümpfer entgegenschlagen wird.
Allein das Wort "Volksmusik"! auf der Seite derer, die freilich begeistert folk songs mögen. Je monotoner, umso authentischer.
Sowas Primitives! auf der Seite derer, für die Musik grundsätzlich E-Musik ist (und die Mozart nicht von Donizetti unterscheiden können).
Mein Plädoyer für Helene Fischer hat auch etwas mit meiner wachsenden Skepsis gegenüber Deutschland zu tun. Wo sonst wird derart gouvernantenhaft zwischen E-Musik und U-Musik unterschieden, zwischen "Unterhaltungsliteratur" und richtiger Literatur?
Da führt eine Spur vom Bildungsbürgertum deutschen Angedenkens in die DDR und zurück in das heutige Deutschland.
Zitat Wer stellt momentan das Maß dar, an welchem sich eine Helene Fischer messen lassen müsste?
Lieber Calimero, ein Star wird nicht gemessen und gewogen und es gibt auch keine Grenzwerte, ab wann man einer ist oder eben noch nicht. Ein Star ist ein Star aus sich selbst und wird auch nicht zu einem gemacht. Entweder man hat die Gabe Menschen zu begeistern, zu faszinieren, unauslöschlich für eine gewisse Zeit zu sein oder man hat diese Gabe nicht. Richtige Stars strahlen dann schon eine recht lange Zeit und müssen das zum Glück nicht für jeden tun. Eine Meßlatte für Weltstars gibt es nicht. Ein jeder hat dafür seine eigenen Maßstäbe und kreiert sich so seine eigenen Stars. Kommen weltweit sehr viele auf den gleichen Gedanken, dann wird es eben ein Weltstar, der seine Sache so gut rüberbringt, daß er Menschen damit einfach nur für einen Moment glücklich macht. Eine Diskussion über ein bestimmtes, notwendiges Niveau ist meines Erachtens unangebracht.
Beste Grüße B.
---------------------------------------------------- Bibliotheken sind eine gefährliche Brutstätte des Geistes
Zitat von hubersn im Beitrag #12Ob sie ein Weltstar wird - ich weiß es nicht. Aber sie singt und performt großartig.
Ja.
Sie wird nur aufpassen müssen, weil ihr demnächst die geballte Macht der linken und rechten deutschen Nasenrümpfer entgegenschlagen wird.
Allein das Wort "Volksmusik"! auf der Seite derer, die freilich begeistert folk songs mögen. Je monotoner, umso authentischer.
Sowas Primitives! auf der Seite derer, für die Musik grundsätzlich E-Musik ist (und die Mozart nicht von Donizetti unterscheiden können).
Mein Plädoyer für Helene Fischer hat auch etwas mit meiner wachsenden Skepsis gegenüber Deutschland zu tun. Wo sonst wird derart gouvernantenhaft zwischen E-Musik und U-Musik unterschieden, zwischen "Unterhaltungsliteratur" und richtiger Literatur?
Da führt eine Spur vom Bildungsbürgertum deutschen Angedenkens in die DDR und zurück in das heutige Deutschland.
Herzlich, Zettel
Um es ganz ehrlich zu sagen: Die Trennung zwischen "E" und "U" habe ich nie verstanden. Mein Kommentar von heute morgen sollte auch kein bildungsbürgerhaftes Nasenrümpfen sein. Ich lege sehr gern Rockmusik auf (Vinyl), ein (CD/DVD) und klicke sie gern an. Ich will jetzt keine Playlist veröffentlichen, aber es kann schon recht laut werden.
Wenn wir aber bei den persönlichen Bekenntnissen sind: Eine Trennung zwischen "E" und "U" gibt es bei mir nicht. Ich habe aber seit meiner Teenagerzeit eine Trennung zwischen "authentisch" und "nicht authentisch": Rockmusik ist natürlich authentisch. Bach, Händel, Vivaldi, Mozart, Beethoven […] sind auch authentisch. Manche Lieder und Chansons auch …
Auf der anderen Seite: "Musikantenstadl", der deutsche Schlager und artverwandte Genres waren für mich niemals authentische Musik. Darin erkenne ich keinen musikalischen Anspruch. Und an diese Musik komme ich auch mit Mitte 40 noch nicht ran. Mit Texten und Musik der Art "Über jedes Bacherl geht a Brückerl" oder "Santa Maria" kann man mich zuverlässig vergrämen ;-)
Warum so viel Barock und Klassik? - Weil wir in der DDR wirklich großartige Einspielungen für wenig Geld kaufen konnten [übrigens haben viele Besucher aus dem Westen ihre zwangsumgetauschten Ost-Mark in Klassik investiert]. Warum Rock? Weil in der Rockmusik die Freiheit steckte.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Ich halte sie für eine der Großen. Nun ist sie erst 28. Aber ich sehe nicht, wie es gehen könnte, daß sie nicht zum Weltstar wird.
Ich gehöre nun nicht zu den Fans der volkstümlichen Musik oder des deutschen Schlagers, und so lief die Schlager-Karriere von Helene Fischer komplett an mir vorbei. Bis ich auf einer Autofahrt zwangsweise ein paar Stunden Schlagersender hören musste. Die veranstalteten da gerade eine Hörerhitparade, und in der Top 10 waren 4 Titel von Helene Fischer. Musikalisch nicht mein Stil, aber ich fand die Stimme grandios. Also zuhause YouTube angeworfen - und da habe ich eine Live-Performance von "The Power Of Love" (die meisten werden die Version von Jennifer Rush kennen) von ihr gefunden. Einfach nur "Wow". Dagegen stinkt die Interpretation von Celine Dion mächtig ab.
Das Lied ist wirklich sehr gut nachgesungen – aber es ist eben nicht von ihr [edit: von Helene Fischer] selbst. Wenn man in dieser Zeit aufgewachsen ist, kennt man das Original. Man verbindet damit Erinnerungen.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder eine Interpretation (Cover-Version) fügt dem Original etwas wirklich Neues hinzu, oder es bleibt eben beim reinen Nachsingen. In der Aufnahme mit Helene Fischer höre ich das bestmögliche Nachsingen, aber nichts Neues.
Zitat von Bibliothekar im Beitrag #16Eine Diskussion über ein bestimmtes, notwendiges Niveau ist meines Erachtens unangebracht.
Lieber Bibliothekar,
unangebracht soll die Diskussion gleich sein? Überflüssig vielleicht, im Sinne ihrer Definition jedenfalls. Aber ich habe den "möglichen Weltstar" ja auch nicht zur Diskussion gestellt.
Trotzdem gibt es schon Kriterien an denen man den Weltstar festmachen kann. Vielleicht keine scharfe Definition, keine Maßzahlen, aber ein gewisses Maß an Übereinstimmung. Hier wurden ja Namen genannt und keiner der Kommentatoren hat diesen Namen widersprochen. Man war sich also einig. Man kennt die Namen und kann damit etwas anfangen. Sinatra, Piaf, Streisand ... von mir aus auch Celine Dion. Elvis war einer, Michael Jackson definitiv auch. Man muss jeden einzelnen nun nicht mögen, aber der Bekanntheitsgrad dürfte schon so hoch sein, dass man sich wenigstens eine eigene Meinung zum Künstler bilden kann.
Und dazu fragte ich nun, wer heute (im Showbiz) noch diesen Bekanntheitsgrad hat. Kennen sie jemanden?
Ich glaube, dass die Weltstars mit dem letzten Jahrhundert untergegangen sind. Es gibt zwar noch regionale Überflieger und spezifische Genregrößen, aber weltweit bekannte Showacts, die sich auch noch über Jahre in der Zuschauergunst halten können? Dazu ist die Auswahl mittlerweile einfach zu groß. Im Sport und in der Schauspielerei gibt es sie noch, die Dominatoren; aber im Showbiz wechselt die Gunst des Publikums fast im Rhythmus der Jahreszeiten. Eine deutsche Schlagersängerin mit Talent, Bühnenpräsenz und einer soliden Musicalausbildung kann also durchaus die Beste ihres Fachs im deutschsprachigen Raum werden, aber auf eine größere überregionale Bekanntheit würde ich keinen Heller setzen.
Beste Grüße, Calimero
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Zitat von hubersn im Beitrag #12Ob sie ein Weltstar wird - ich weiß es nicht. Aber sie singt und performt großartig.
Ich möchte da noch mal meine Frage von vorhin aufgreifen: Gibt es sie heute überhaupt noch, diese Weltstars? Netrebko und Mutter wurden ja schon genannt, aber das ist E-Kultur. Wer aber ist heute allgemein so bekannt, dass man ihm/ihr den Status eines Weltstars zuerkennen würde? Mir fällt da echt niemand ein.
Ist es momentan der südkoreanische Rapper Park Jae-sang, aka Psy? Ist es Justin Bieber oder Lady Gaga? Michael Jackson ist tot, aber gibt es da noch irgendjemanden mit echtem Wiedererkennungswert, und das auch noch weltweit?
Wie wär's mit Elton John? Eric Clapton? Bob Dylan?
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #20Wie wär's mit Elton John? Eric Clapton? Bob Dylan?
Klar, die Streisand und die Stones gibts ja auch noch. Nun schauen wir aber mal auf deren Geburtsdaten und rufen uns ihren letzten Welthit ins Ohr. Haben sie in der letzten Zeit mal einen dieser unerträglichen Dudelfunksender mit "den größten Hits der Achtziger, Neunziger und Nullerjahre" gehört? Aber vielleicht habe ich ja wirklich einfach zu hohe Ansprüche wenn ich (außer Madonna) keinen existierenden Weltstar ausmachen kann, der seine Karriere zu meinen Lebzeiten begonnen hat.
---------------------------------------------------- Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.
Natürlich, die Helene Fischer kann was. Sogar mehr, als die meisten. Ich habe schon ihre Show davor (war die ein Jahr her?) mit Respekt zur Kenntnis genommen. Aber: Um zum Weltstar zu werden, reicht es heutzutage nicht mehr, irgendetwas gut zu können. Im Gegenteil, es werden Menschen Weltstars, die nichts gut können, aber irgendwie einen Nerv treffen. Oder eine gute PR-Agentur haben, wer kennt schon den Unterschied.
Für mich ist das Entscheidende die Musik. Mir ist kürbisegal, wer Star ist oder nicht. Ich frage mich nur: Berührt mich die Musik, lässt sie mich kalt oder nervt sie mich? Die Musik von Helene Fischer fällt leider meistens in die letzten beiden Kategorien.
Aber vielleicht hätte ich sogar eine Tipp für Frau Fischer: Perfektion ist nicht alles. Gerade in der heutigen Zeit, in der nicht viel Unperfektes überlebt, sehnen sich die Menschen im Bereich der Kunst nach Authenzität, nach menschlichen Schicksalen und Erzählungen. Wenn eine Lena kiekst und knödelt, mag das nicht den Ansprüchen an guten Gesang genügen, aber es ist originell und wird als Ausdruck eines Individuums gemocht. Eine Zeit lang. Schnelllebigkeit ist der Name des Spiels.
Es gibt heute keine Musik-Weltstars auf Dauer mehr. Die Säue werden zu schnell aufeinanderfolgend durchs Dorf getrieben. Und Frau Fischer hat schon mindestens eine zweistellige Zahl dieser Jagden verpasst. Aus meiner Sicht hat sie nur noch eine Chance: Das Gewohnte über Bord werfen und Jazz singen. Das mögen dann zwar nur noch ich und die übliche paar Handvoll, aber das Scheitern ist dann ehrlicher...
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Calimero im Beitrag #21 Aber vielleicht habe ich ja wirklich einfach zu hohe Ansprüche wenn ich (außer Madonna) keinen existierenden Weltstar ausmachen kann, der seine Karriere zu meinen Lebzeiten begonnen hat.
Hat etwas gedauert - aber einen hab ich noch: Robbie Williams. Aber Sie haben recht, es ist verdammt schwer. Vor allem wenn man jemanden finden will, der auch komponieren und texten kann. Deswegen gebe ich mich erst mal geschlagen.
Zitat Ich halte sie für eine der Großen. Nun ist sie erst 28. Aber ich sehe nicht, wie es gehen könnte, daß sie nicht zum Weltstar wird.
Lieber Zettel,
über Geschmack lässt sich nicht streiten, mir liegt die Musik von Helene Fischer so gar nicht.
Ich habe mir allerdings mal die "Arbeit" gemacht und auf YT einige Videos von ihr angesehen. Rein künstlerisch ist das solides Handwerk, aber nicht vergleichbar mit den von Ihnen in Ihrem Artikel genannten "Größen".
Zum Weltstar fehlt die internationale Bekanntheit und das Ansprechen eines internationalen Publikums. Ein Star (mMn eher ein Sternchen) im deutschprachigen Raum für Liebhaber einer spezifischen Volksmusikart, da gebe ich Ihnen recht, aber Vergleiche mit Marlene Dietrich, Hildegard Knef und sogar mit Ute Lemper, die ja zumindest die Kunstform "deutsches 20er Jahre Cabaret/Revue" bedient hat und damit auf den vorbereiteten Weg der Dietrich gegangen ist gehen hier mMn fehl.
Helene Fischer wird allein aufgrund der Sprachbarriere nie über den deutschsprachigen Raum hinauskommen. Die Dietrich hat ihre Bekanntheit in USA auch durch ihre Emmigration, durch die damalige Zeit, durch einen Vamp-Lebensstil gezogen. Dies alles fehlt bei Fischer. Ein US-Amerikaner wird nie etwas von Fischer hören oder ein Fan werden, wage ich einmal zu behaupten.
Mag sein, dass Fischer noch das beste ist, was die Volksmusik zu bieten hat. Eine echte Künstlerin, die bei ihrem Publikum Emotionen auslöst, eine sehr gute Handwerkerin, aber kein Weltstar auch nicht in Zukunft.
Stellen Sie sich doch einmal die Frage, was Weltstars ausgemacht hat/ausmacht. Zwingend notwendig zum Weltstartum war immer das Auslösen von Emotionen über Kulturkreise hinweg. Elvis z.B. wurde von sovielen vergöttert, weil er als Kind seiner Zeit einen Traum transportiert hat, der universal war. Seine Musik, sein künstlerisches Können wirkt auch heute noch. Die besondere Anziehung die er damals auf Jugendliche auf der ganzen Welt (natürlich mit Ausnahmen) ausgeübt hat war mit der Zeit, mit den Aufbrüchen verbunden. Auch dies fehlt im Fall der Fischer Helene.
Piaf. Da haben sie eine ganz ganz große angeführt und vielleicht tun sie der Fischer auch keinen Gefallen mit diesem Vergleich. Piaf, auch ein Kind ihrer Zeit, Vorkriegszeit, in Frankreich ein Star, im Krieg eine schwere Zeit, danach immer noch ein Stern auch bekannt geworden in Deutschland nach dem Krieg, bewegtes Leben (auch das braucht es zum Weltstar, der Touch Mysterium, Todessehnsucht etc.). Piaf mit Helene Fischer in Verbindung zu bringen auch und vor allem musikalisch halte ich mit Verlaub für gewagt. Das sind ganz andere Kaliber.
Das Sie laut ihrem Artikel finden, dass sich Helene Fischer nicht verstellt und der Zuhörer das goutiert finde ich ist ein absolutes Muss für jeden enrsthaften Künstler. Der Sprung zum Star ist noch unendlich weit davon entfernt. Authenzität ist allerding eine absolute Notwendigkeit um überhaupt ein Star zu werden.
Ich unterstelle, dass man sagen könnte, dass Ihnen Helene Fischer gefällt und das ist gut, darüber sollte auch nicht diskutiert werden. Vielleicht sind Sie ein Fan von Ihr, vielleich spricht Sie etwas in Ihnen an. Aber Helene Fischer ist nur eine gute Künstlerin die deutschsprachige Musik macht. Ein Star könnte sie in Deutschland vielleicht werden. Ein Weltstar, da würde ich sogar wetten wollen, niemals.
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