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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 13 Antworten
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 Pro und Contra
Alreech Offline



Beiträge: 50

03.01.2013 12:10
Öffentlich rechtlicher Rundfunk, Relevanz und Finanzierung Antworten

Ich gehöre zu der Minderheit die ab 1. Januar 2013 das Dreifache ihres bisherigen Rundfunkbeitrages bezahlen müssen. Seit 2010 habe ich nur den Beitrag für meine Radioempfänger gezahlt, den Fernseher hatte ich in diesem Jahr anlässlich eines Umzugs abgeschafft.

Relevanz der öffentlich rechtlichen Medien

Genutzt hatte ich ihn schon vorher kaum. Ich habe mich hauptsächlich aus der Regionalen Tageszeitung und dem Spiegel informiert, die Tagesschau & Co. haben mich nie interessiert.
15 Minuten sind auch einfach zu wenig, um die Nachrichten eines Tages zu präsentieren. Sondersendungen zu aktuellen Ereignissen sind meist so aktuell, das die Informationen die verbreitet werden nicht sicher sind, hier geht dann Schnelligkeit zu Lasten der Gründlichkeit
Meist bietet die Tageszeitung am nächsten Tag einen wesentlich ausführlicheren und besser recherchierten Bericht.

Ich gehe relativ viel ins Kino und tausche Filmtipps und DVDs mit Freunden – als Unterhaltungsmedium ist für mich deswegen das Fernsehen ohne Reiz. Als ich meinen Fernseher noch hatte habe ich meist nur angeschaltet wenn ich mir die Zeit vertreiben wollte und dann planlos rumgezappt bis ich eine Sendung gefunden hatte die mir gefiel.
Mein Zeitvertreib sieht heute anders aus. Ich schalte statt dem Fernseher den Rechner an und lese die Blogs und Foren die mich interessieren. Während die Blogs hauptsächlich der Information dienen sind die Foren wesentlicher Punkt um mit meinen Freunden zu kommunizieren.
Fast alle Freizeitaktivitäten wie Besuche, Partys oder Kinoevents werden darüber koordiniert. Zusätzlich kann ich mit meinen Freunden jederzeit sprechen – über Teamspeak und andere Voice over IP Programme.

Für mich hat also die Relevanz der öffentlich rechtlichen Medien abgenommen. Die Relevanz der Presse ist sogar noch gestiegen, da die meisten Blogs auf Themen verweisen die auf den Webseiten der großen Tageszeitungen und Magazinen gehostet werden.

Finanzierung
Da für mich die Wichtigkeit der öffentlich rechtlichen Medien abgenommen hat bin ich auch keineswegs mit der neuen Haushaltsabgabe einverstanden.
Die Begründung der GEZ das die neuen Übertragungswege eine gerätebezogenen Abrechnung unmöglich machen ist schlicht und ergreifen falsch. Technisch lassen sich alle digitalen Übertragungen so sperren, das nur der Gebührenzahler darauf zugriff hat.

Auch die Behauptung dass die Haushaltsabgabe gerechter ist halt ich nicht für stichhaltig. Bei der bisherigen Regelung wurde das Haushaltseinkommen berücksichtigt. Haushalte mit mehreren Verdienern ( Wohngemeinschaften, oder Familien bei denen die Kinder schon eigenes Einkommen haben ) mussten mehr zahlen als Haushalten in denen es nur einen Verdiener gab.

Meiner Meinung nach wäre es wesentlich sinnvoller die öffentlich-rechtlichen Sendungen zu verschlüsseln, und den Gebührenzahlern die entsprechenden Schlüsselkarten zukommen zu lassen.
Wer nicht zahlen will, hat auch kein Recht auf diese Programme – dieser Grundsatz galt bisher, und sollte auch in Zukunft gelten. Am einfachsten lässt er sich über eine Verschlüsselung durchsetzen.
Fast alle modernen Empfangsgeräte bieten dazu die nötigen Voraussetzungen.

Alternativ könnte man über eine Steuerfinanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nachdenken. Der Vorteil dieses Modells ist eine solidarische Finanzierung. Haushalte mit hohen Einkommen müssten dann mehr zahlen, als Haushalte mit niedrigen Einkommen. Umfang und Kosten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks würden dann auch direkter demokratischer Kontrolle unterliegen.

Auch eine Mischfinanzierung bei der z.B. die Grundversorgung über Steuern, die öffentlich rechtlichen Spartenkanäle aber durch Beiträge für die Entschlüsselung finanziert werden ist denkbar.

Mich interessieren natürlich auch andere Meinungen zu diesem Thema, da ich plane die Haushaltsabgabe entweder nur unter Vorbehalt zu zahlen oder zu Verweigern, um dann ihre Rechtmäßigkeit über den Weg des Verwaltungsgerichtes anzufechten.

herki Offline



Beiträge: 87

03.01.2013 13:31
#2 RE: Öffentlich rechtlicher Rundfunk, Relevanz und Finanzierung Antworten

Zitat von Alreech im Beitrag #1

Meiner Meinung nach wäre es wesentlich sinnvoller die öffentlich-rechtlichen Sendungen zu verschlüsseln, und den Gebührenzahlern die entsprechenden Schlüsselkarten zukommen zu lassen.


Wird aus dem einfachen Grund nicht geschehen weil niemand freiwillig für diesen Schund bezahlen würde. Damit wäre es vorbei mit 300.000€ Gehältern für Vorsitzende drittklassiger Fernsehsender.

Zitat
Alternativ könnte man über eine Steuerfinanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nachdenken. Der Vorteil dieses Modells ist eine solidarische Finanzierung. Haushalte mit hohen Einkommen müssten dann mehr zahlen, als Haushalte mit niedrigen Einkommen. Umfang und Kosten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks würden dann auch direkter demokratischer Kontrolle unterliegen.



Damit wäre das Unwesen des ÖR noch weiter gefestigt und jetzt aktuell noch vorhandene Restunabhängigkeit vollends dahin. Dann gibts spätestens ab Herbst nurnoch Propaganda

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

03.01.2013 14:40
#3 RE: Öffentlich rechtlicher Rundfunk, Relevanz und Finanzierung Antworten

In diesem Thread ist als akzeptable monatliche Pauschale der Betrag von 60 Cent herausgearbeitet worden. Damit könnte auch ich mich anfreunden, wenngleich ich den Staatsfunkapparat mehr und mehr als ineffizientes Beamtenversorgungswerk und sogar als Gefahr für den Meinungspluralismus sehe.

Man muss sich mal die Zahlen vor Augen führen! Wenn ich diesem Artikel Glauben schenken darf, geht es darum die Einkommensbasis der Öffis zumindest bis zum Jahr 2020 bei etwa 7,4 Mrd Euro zu zementieren (andere Quellen sprechen von bis zu 9,1 Mrd). Bis dahin wird auch mit Sicherheit noch einiges an Inflationsausgleich gefordert werden, da wette ich drauf. Nach heutigem Stand aber entsprechen diese 7,4 Mrd Euro roundabout 9,75 Mrd US-Dollar - also 9.750.000.000 (Neuntausendsiebenhundertfünfzig) Millionen.
Laut Wikipedia übersteigt diese Summe das Bruttoinlandsprodukt von 53 der insgesamt 183 gelisteteten Länder dieser Erde! So groß kann weder das Informations- noch das Unterhaltungsbedürfnis der ca 80 Mio Einwohner Deutschlands sein. Das wären überschlägig ca 10 US-Dollar monatlich für jeden hier Lebenden. Vom Säugling bis zum Greis, vom Blinden bis zum der deutschen Sprache nicht mächtigen Immigranten.

Daran ist doch nichts mehr gerechtfertigt! Und ich hoffe, dass die Sache noch genug Empörungspotenzial freisetzt um die politische Klasse zur Umkehr zu bewegen. Vielleicht sattelt da ja mal eine Partei auf, die in den Öffis eh traditionell schlecht wegkommt.

Ansonsten wäre Verschlüsselung natürlich der Königsweg. Den kann der aufgeblasene Apparat mangels interessierter Kundschaft aber gar nicht gehen. Steuerfinanzierung? Dann käme das Monster auf Platz 8 des nunmehr auf 20 Positionen ausgeweiteten Bundeshaushalts. Noch vor dem Ministerium für alles außer mittelalte Männer.

Nee, an dem System ist nix mehr zu reparieren. Da gehört eigentlich die Axt drangesetzt, was sich aber wohl niemand wagen wird. Christian Sievers wird auch weiterhin extra fürs heute-Journal eingeflogen werden.

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Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.

roth Offline



Beiträge: 35

03.01.2013 18:23
#4 RE: Öffentlich rechtlicher Rundfunk, Relevanz und Finanzierung Antworten

Wer sägt den Ast ab, auf dem er sitzt? Einen ÖR in der heutigen Form, die ich als Staatspropaganda verstehe, brauche ich nicht. Wer es braucht, soll dafür zahlen dürfen...

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

05.01.2013 12:54
#5 RE: Öffentlich rechtlicher Rundfunk, Relevanz und Finanzierung Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #3

Man muss sich mal die Zahlen vor Augen führen! Wenn ich diesem Artikel Glauben schenken darf, geht es darum die Einkommensbasis der Öffis zumindest bis zum Jahr 2020 bei etwa 7,4 Mrd Euro zu zementieren (andere Quellen sprechen von bis zu 9,1 Mrd). Bis dahin wird auch mit Sicherheit noch einiges an Inflationsausgleich gefordert werden, da wette ich drauf. Nach heutigem Stand aber entsprechen diese 7,4 Mrd Euro roundabout 9,75 Mrd US-Dollar - also 9.750.000.000 (Neuntausendsiebenhundertfünfzig) Millionen.
Laut Wikipedia übersteigt diese Summe das Bruttoinlandsprodukt von 53 der insgesamt 183 gelisteteten Länder dieser Erde!
Christian Sievers wird auch weiterhin extra fürs heute-Journal eingeflogen werden.

Zitat von Die Welt, "ZDF lässt Israel-Korrespondenten fürs 'heute-journal' einfliegen"
… die Reisekosten sind überschaubar …


Viele Grüße, Erling Plaethe

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

05.01.2013 16:49
#6 RE: Öffentlich rechtlicher Rundfunk, Relevanz und Finanzierung Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #5

Zitat von Die Welt, "ZDF lässt Israel-Korrespondenten fürs 'heute-journal' einfliegen"
… die Reisekosten sind überschaubar …



Relevanz? Überschaubar oder ... priceless?

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Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.

Hausmann Offline



Beiträge: 710

05.01.2013 21:37
#7 RE: Öffentlich rechtlicher Rundfunk, Relevanz und Finanzierung Antworten

In der verflossenen DDR wurden von rund 95 % der Zuschauer Sender abseits der staatlichen Anstalten eingeschaltet, volgo das Westfernsehen. Wie siehr es diesbezüglich mit der Konkurrenz in unserer heutigen freiheitlichen Marktwirtschaft eigentlich aus? mfG

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

06.01.2013 00:20
#8 RE: Öffentlich rechtlicher Rundfunk, Relevanz und Finanzierung Antworten

Zitat von Hausmann im Beitrag #7
In der verflossenen DDR wurden von rund 95 % der Zuschauer Sender abseits der staatlichen Anstalten eingeschaltet, volgo das Westfernsehen. Wie siehr es diesbezüglich mit der Konkurrenz in unserer heutigen freiheitlichen Marktwirtschaft eigentlich aus?

Die konkurriert mit ihren Konkurrenten, ohne Bezug zu den staatlichen Anstalten.
Jedenfalls so lange sie nicht die Futtertröge der friedlichen Koexistenz von Plan- und Marktwirtschaft begehren.

Viele Grüße, Erling Plaethe

roth Offline



Beiträge: 35

06.01.2013 13:53
#9 RE: Öffentlich rechtlicher Rundfunk, Relevanz und Finanzierung Antworten

Was mich anwidert, um einmal die Qualität des ÖR anzusprechen, ist die zunehmende Werbung. Ich halte es für eine Frechheit, den Leuten gegen ihren Willen Gelder abzupressen und dann auch noch bei den Quotenrennern Sportschau und WM- und EM-Turniere minutenlange Werbebreaks zu bringen, um noch mehr Geld zu scheffeln.

Alreech Offline



Beiträge: 50

07.01.2013 19:45
#10 Gebühren fürs Fernsehen nicht mehr zeitgemäß ? Antworten

Laut ARD & ZDF sind Gebühren fürs Fernsehen nicht mehr zeitgemäß.
Zumindest, wenn die Gebühren an die Betreiber der Kabelnetze gezahlt werden sollen, damit diese die öffentlich-rechtlichen Sender übertragen.
ARD & ZDF stellen sich auf den Standpunkt das die Netzbetreiber gesetzlich verpflichtet sind, ihre Sender ohne finanzielle Gegenleistung zu übertragen.
Die Gebühren die ARD & ZDF an die Betreiber der Satelliten oder an die Deutsche Telekom zahlen, stellen sie allerdings (noch ?) nicht in Frage.

Kabel Deutschland hat deswegen angekündigt zum 8. Januar 2013 die Leistung "anzupassen"
http://www.kabeldeutschland.com/de/press...ten/712013.html

Carlo M Dimhofen Offline



Beiträge: 182

09.01.2013 11:45
#11 RE: Öffentlich rechtlicher Rundfunk, Relevanz und Finanzierung Antworten

Na, dann will ich mal meine - zugegeben: recht alten, nicht-redaktionellen und somit vielleicht auch nicht ganz so relevanten - Erfahrungen aus dem Innenleben einer Anstalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zum besten geben.

Vor langer Zeit - fast schon: in einem früheren Leben - jobbte ich als Student im Besucherdienst des WDR, führte dort also Besuchergruppen durch die Hörfunk- und Fernsehstudios. Nun war aber Besuchergruppe nicht gleich Besuchergruppe, es gab schon eine Unterscheidung zwischen normalen Besuchern und VIPs. Die Zusammensetzung der Gruppe spielte bei dieser Statusfrage allerdings kaum eine Rolle - ich erinnere mich z.B. an eine Delegation ausländischer Parlamentarier, die als ganz normale Besuchergruppe geführt wurde. Zur VIP-Gruppen konnten dagegen durchaus die Landfrauen Pusemuckel oder die Alten Herren der Sportfreunde Kleinkleckersdorf gehören - entscheidend war der Kanal, über den die Gruppe angemeldet worden war. Handelte es sich dabei um jemanden, der im Machtgefüge der Anstalt einen gewissen Einfluß hatte - in aller Regel Mitglieder des Rundfunkrates - dann galt die Gruppe eben als VIP. Und damit war dann durchaus auch eine Besserbehandlung verbunden.

Die VIPigste Gruppe, die ich in meiner Zeit dort erlebte, waren Mitglieder des Frauenverbandes einer großen Partei, die über den Intendanten höchstselbst zu ihrem Termin gekommen waren. Dieser - seinerzeit Friedrich Nowotny - ließ es sich dann auch nicht nehmen, die Gruppe eigenhändisch zu begrüßen. Ja. Auch dafür zahlen wir Gebühren: dass der hochbezahlte Intendant sich Zeit nimmt, die von ihm selbst angemeldete Besuchergruppe zu empfangen. Aus einer solchen bevorzugten Behandlung ergab sich dann natürlich auch schnell ein gewisses - sagen wir mal - Anspruchsdenken. So bekam einer der Kollegen, die diese Gruppe durch den WDR führten - große Gruppen wurden dazu geteilt - von einer der Damen zu hören: "Wenn die andere Hälfte der Gruppe mehr Studios zu sehen bekommt als wir, können Sie sich schon mal auf die Beschwerde gefasst machen."

Ich hatte mit den Damen zum Glück nur am Rande zu tun, konnte dafür aber während der Vorbereitung auf meine nächste Führung einen Anruf unserer Chefin im Besucherzentrum entgegen nehmen. Die VIP-Damen wünschten nämlich, am Ende der Führung mit Postern der Sendung mit der Maus beschenkt zu werden. Also flugs zum eigens für das damals noch recht junge Merchandizing eingerichteten Maus-Laden, um einen Stapel der Poster dort zu besorgen. Weil: VIP.

Recht interessant waren auch die regelmäßigen Informationsveranstaltungen für Mitarbeiter des Besucherdienstes, bei denen es vor allem darum ging, was für ein famoser Laden der WDR doch sei. Bei einer dieser Sitzungen erwähnte der Referent, die Anstalt sei neben der BBC der größte Hörspielproduzent in Europa, und habe gerade für x Millionen Mark die Hörspielfassung eines bekannten Romans produziert. Ein Kollege warf dann die ketzerische Frage auf, wie viele Leute denn bei der Ausstrahlung zugehört hätten. Das brachte den Referenten dann doch ziemlich ins Schlingern.

Sehr spaßig auch eine Begebenheit, die vielleicht das (Un-) Wesen der föderalen Strukturen bei der ARD unterstreicht. Dazu muß man Lesern, die nicht aus dem Süden von NRW stammen, die Vorgeschichte erklären.

Bis in die frühen 1980er gab es beim WDR als Jugendwelle, wobei es den Begriff wohl noch nicht gab, den WDR2. Dort vor allem die Sendung "Radiothek", bei der Moderatoren wie z.B. Alan Bangs oder Mel Sundock wirkten. Irgendwann wurde - m.W. auf Druck aus dem Rundfunkrat - die "Radiothek" eingestellt und der WDR hatte keinen Sender mehr, der ein jüngeres Publikum ansprechen konnte. Zur gleichen Zeit peppte der benachbarte Südwestfunk den Sender SWF3 entsprechend auf - bei den Moderatoren fallen mir noch Frank Laufenberg, Elmar Hörig und Effi Seibert ein. Und da der Sender in den südlichen Gebieten NRWs sehr gut zu empfangen war, wurden dieser auch rasch zu Teilen von SWF3-Land.

Das gefiel aber beim WDR den maßgeblichen Herrschaften überhaupt nicht. Und genau in diesem Zusammenhang äußerte sich dann ein Referent, nachdem er sich zunächst über die "Frechheit" des SWF, in Grenznähe so starke Sendeanlagen zu unterhalten, ausgelassen hatte. Man habe beim WDR überlegt, neu eingeführte lokale Sender im Grenzgebiet zu Rheinland-Pfalz auf die gleichen Frequenzen zu legen wie SWF3, um so den Empfang dieses Senders zu erschweren. Dies sei aber aus technischen Gründen so nicht möglich gewesen.

Soweit zumindest meine Erinnerung an dieses Referat. Ich dachte mir damals: Störsender im Grenzgebiet, damit die Radiostation aus dem Nachbarland nicht gehört werden kann? Passt das nicht eher nach Nordkorea als nach Nordrhein-Westfalen?

Emulgator Offline



Beiträge: 2.827

10.01.2013 14:16
#12 RE: Öffentlich rechtlicher Rundfunk, Relevanz und Finanzierung Antworten

Zitat von Alreech im Beitrag #1
Ich habe mich hauptsächlich aus der Regionalen Tageszeitung und dem Spiegel informiert, die Tagesschau & Co. haben mich nie interessiert. 15 Minuten sind auch einfach zu wenig, um die Nachrichten eines Tages zu präsentieren. Sondersendungen zu aktuellen Ereignissen sind meist so aktuell, das die Informationen die verbreitet werden nicht sicher sind, hier geht dann Schnelligkeit zu Lasten der Gründlichkeit
Meist bietet die Tageszeitung am nächsten Tag einen wesentlich ausführlicheren und besser recherchierten Bericht.

Insgesamt gebe ich Ihnen recht, aber was die Qualität der Tageszeitungen angeht, kann ich Ihre Zufriedenheit nicht ganz verstehen.
Alle großen Medien in Deutschland haben eine Hauptquelle: Vor allem die dpa mit ihren 700-800 Mitarbeitern und läpprigen 90 Mio. Umsatz, die übrigens den Sendern und Zeitungsverlagen selbst gehört. Vor allem bei Auslandsnachrichten werden manchmal noch Nachrichten von Reuters, AP, AFP und einigen anderen hinzugekauft. Es ist also klar, daß der Nachrichteninhalt in der dt. Medienlandschaft nicht sehr unterschiedlich sein kann. Richtige Recherchen der Zeitungen und Sender sind im normalen überregionalen Nachrichtenteil fast nie anzutreffen. Insbesondere liest in den Sendern und Zeitungen auch niemand die öffentlichen Parlamentsdrucksachen durch, und alle finden das nicht falsch. Den Vorwurf bekommt dann die Politik, wenn die Medien ein Gesetzgebungsverfahren verpennt haben.

Ich erinnere mich an ein Ehreninterview mit Friedrich Nowottny, in dem er erzählt hat, wie er journalistisch angelernt worden sei: Agenturmeldungen umschreiben. Er fand das nicht falsch.

Weiter erinnere ich mich an ein Interview mit einer Redakteurin, in der sie zugegeben hat, daß bei den Entscheidungen, was wichtig sei, man sich an der Konkurrenz orientiere, und dort bestimmte Medien eine Führungsfunktion hätten (SPIEGEL, Süddeutsche). Sie fand das nicht falsch.




Ich bin aber nicht komplett gegen den öff.-rechtlichen Rundfunk. BBC oder Radio France ist manchmal ganz interessant.

roth Offline



Beiträge: 35

10.01.2013 17:17
#13 RE: Öffentlich rechtlicher Rundfunk, Relevanz und Finanzierung Antworten

Ich habe eine naive Frage. Wie kann es sein, dass Hörspiele von öffentlichen Rundfunkanstalten produziert und somit von Gebühren finanziert werden, und diese Hörspiele statt im Radio oder im Internet zu landen, kostenpflichtig auf den Markt geworfen werden?

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

10.01.2013 19:56
#14 RE: Öffentlich rechtlicher Rundfunk, Relevanz und Finanzierung Antworten

Zitat von roth im Beitrag #13
Ich habe eine naive Frage. Wie kann es sein, dass Hörspiele von öffentlichen Rundfunkanstalten produziert und somit von Gebühren finanziert werden, und diese Hörspiele statt im Radio oder im Internet zu landen, kostenpflichtig auf den Markt geworfen werden?

Sollten Sie über die Information um welche Hörspiele es sich beispielsweise handelt, verfügen, würde ich sie gern mit Ihnen teilen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

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