Zitat von DoedingWie kann ein liberal-idealtypisch zurückhaltender und "schlanker" Staat seine Bevölkerung vor Bedrohungen von innen und außen schützen?
Durch Polizei und Streitkräfte?
Zitat von DoedingDas Thema liberaler "Bürgerrechte" bildet ja schon eine Spannung zum Recht auf körperlicher Unversehrtheit, wenn ich es recht verstehe.
Das habe nun aber ich jetzt nicht verstanden.
Zitat von DoedingWie stark soll in einem "liberalen" Staat die Polizei sein, die Bundeswehr?
So stark wie nötig, so schwach wie möglich
Zitat von DoedingKameraüberwachungen an Bähnhöfen oder lieber einen nicht aufgeklärten Anschlag an einem Bahnhof riskieren? Vorratsdatenspeicherung, die angeblich die NSU Morde früher hätte aufklären können oder lieber riskieren solche Leute nie zu fassen? Was sind "liberale Kriterien" sowas zu entscheiden? Nur reaktiv oder doch auch präventiv?
Liberal zu sein, bedeutet ja nicht, mit einer Gebrauchsanweisung durch die Gegend zu laufen. So ein bisschen Abwägen ist natürlich immer dabei. Bei dem einen ist die Grenze früher erreicht, bei dem anderen später. In all diesen Fragen erkennt man die Liberalen aber meistens schon daran, dass sie sich überhaupt eine Grenze vorstellen können, sie also nicht nach einem Maximum, sondern nach einem Optimum an Sicherheit streben.
Der Punkt bei öffentlichen Gütern ist natürlich, dass sie nicht mehr sinnvoll nach individuellen Nutzenbekundungen allokiert werden können, also *einer* Entscheidung für *alle* bedürfen. Liberale hassen das und wollen die Anwendungsfälle deswegen natürlich so gering wie möglich halten. Wenn sie aber keine Libertären sind, werden sie einräumen, dass man nicht immer um diese Art Entscheidungen herum kommt. Und fast alle unter ihnen werden in dieser Lage den Mechanismen eines demokratischen Rechtsstaats den Vorzug vor anderen geben. Zu welchen Ergebnissen auch immer die dann konkret gelangen. Aber wie gesagt: Liberalen würde es nicht einfallen, diese Notbehelfe zu einem gesellschaftlichen Ideal zu erheben, das sich auf alle Lebensbereiche zu erstrecken hat.
Ebenfalls bestan Dank für Deine Antwort und auch Dir einen schönen Abend!
P.S.: Ich duze Pixelhaufen (Menschen sehe ich hier ja nicht) grundsätzlich. Ist eine Marotte aus alten BBS- und Usenet-Tagen, die auch bei Dol2day galt (und vermutlich immer noch gilt), wo "Rayson" entstand. Interessant zum Thema vielleicht auch das hier ("uralt" und keine Kommentare mehr möglich).
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Calimero im Beitrag #22Alle wissen wie das Spiel funktioniert, alle wissen dass sich dort nur noch die Z-Prominenz im Lichtkegel trifft. Es ist die finanziell abgebrannte Resterampe des Showzirkus
Wir freuen uns schon auf die Gastspiele von Verona Feldbusch-Pooth, Lena Meyer-Landrut, Hera Lind, Charlotte Roche, Ken Jebsen, Ulrich Wickert, Bettina Wulff, Gerard Depardieu, Claudia Roth und Al Gore.
Al Gore kommt nicht - er hat gerade an 'Big Oil' verkauft. Echt schade, denn das wäre die einzige Folge, die ich mir angesehen hätte; bisher habe ich es nicht fertiggebracht, mir auch nur eine einzige Folge zuzumuten.
Zitat von DST im Beitrag #6Es handelt sich aber um eine einkommensunabhängige mentale Unterschicht, deren Wunsch nach geistig barrierefreier Berieselung mit solchen Sendungen nachgekommen wird.
ui, ein recht hohes ross, scheint mir. gut festhalten und nicht runter fallen
Zitat Ich glaube dieses Bedürfnis nach „Trash“ war auch in den höheren Einkommensschichten immer schon Vorhanden. Früher hat man das nur nicht nach Außen gezeigt. Das änderte erst in den 90ern an, als sich z.B. die Mode der "besseren Stände" an der amerikanischen Hip-Hop/Gangster/Getto/Bling-Bling Kultur zu orientieren begann. Und das Ergebnis sind Leute wie die Wulffs oder die Sarkozys.
wie kommen sie darauf?
hip hop ist die (jugend)subkultur, die m.E. einer liberalen, kapitalistischen gesellschaft am nähesten kommt. fame, battle und respect sind nicht umsonst die werte, um die sich in der szene fast alles dreht. jeder aktive "hip hopper", sei er ein mc, ein dj, ein breakdancer oder ein graffitiartist ist bestrebt, der beste in seiner disziplin zu sein. und die besten werden mit ruhm und respekt bedacht. mir persönlich fällt keine andere subkultur ein, die mir in der jugend besser die werte hätte vermitteln können, die mir als liberalen heute so wichtig sind, auch wenn mir als graffiti/streetartist der respekt vor fremden eigentum kurzzeitig abhanden gekommen ist.
Zitat von truth hurts mir persönlich fällt keine andere subkultur ein, die mir in der jugend besser die werte hätte vermitteln können, die mir als liberalen heute so wichtig sind, auch wenn mir als graffiti/streetartist der respekt vor fremden eigentum kurzzeitig abhanden gekommen ist.
Oh je, wenn ich mir so manchen Text, z.B. von Dr. Dre oder seiner unvergessenen Combo N.W.A., zu Gemüte führe, dann möchte ich aber lieber nicht in Ihrem liberalen Utopia leben...
Das mag daran liegen, dass es erstaunlich viele Soziologen, Psychologen, Sozialpädagogen, Irgendwasmitmedien und sonstige Sozialdesigner gibt, die sich ausschließlich aus wissenschaftlichem Interesse auf dem Altar des Ekels opfern. Entsetzt, betroffen und auch ein Stück weit traurig macht mich dafür folgende Konsumentenanneliese:
Zitat von kress.deWie eine Sonderauswertung von media control zeigt, ist vor allem das weibliche Publikum für diese tollen Werte verantwortlich.
Schalteten 2012 noch 3,57 Millionen Frauen ab 14 Jahre ein (Marktanteil: 24,9%), so waren es 2013 bislang 4,07 Millionen (Marktanteil: 27,4%) - rund eine halbe Million bzw. 14% mehr. Bei den ganz Kleinen sind die schleimigen Dschungelprüfungen sogar noch beliebter: 210.000 Mädchen zwischen drei und 13 Jahren (Marktanteil: 55,0%) bedeuten ein Plus von 50.000 Zuschauerinnen bzw. 30%. Gemeinsam mit den 14- bis 19-jährigen Frauen (56,6%) holen sie die mit Abstand höchsten Marktanteile
Es ist sicherlich nicht zu gewagt anzunehmen, dass sich darunter nicht allzuviele Akademikerinnen befinden. sondern hier der Ablösungsprozess von der wohlgemeinten Hipp-Dinkelstange zu Fruchtzwergen, Yogurette und Mezcal mit Wurm stattfindet, das nennt sich Pubertät und besteht aus "eeek", "kreisch", "läster" und "oooch, was ist der süß" ----> wie Joey Heindle - "Ich möchte morgen nicht tot aufwachen". Nein. das will niemand.
Zitat von ZettelOb nicht hier Westerwelles Wort von der "spätrömischen Dekadenz" paßt? Von Gladiatorenspielen und den anderen Vorführungen im Collosseum unterscheidet sich das "Dschungelcamp" gewiß dadurch, daß kein Blut fließt. Aber die Triebbefriedigung, auf die sich das richtet, scheint mir sehr ähnlich zu sein.
Das zwangsgebührenfinanzierte "Traumschiff", auf dem unengagierte Schauspieler überwintern und dabei tonnenweise Lachs mit Champagner herunterspülen, entspricht weitaus mehr der spätrömischen Dekadenz als jetzt das Dschungelcamp, bei dem Schmalhans Küchenmeister ist. Die Herausforderungen an die Kandidaten sind überschaubar, neben der einkalkulierten Zwangsdiät dürfte wohl der Kampf mit der Langeweile am zermürbensten zu sein. Es ist ja jetzt nicht die erste Staffel, die Protagonisten wissen genau auf was sie sich einlassen, dafür ist die Gage gemessen am Marktwert sensationell und damit dürften auch ein paar mehr oder minder große Peinlichkeiten abgegegolten sein. Es ist bisher auch nicht bekannt, das sich der mentale Schaden durch den Aufenthalt im Dschungelcamp vergrößert hätte. Wer die dargereichten mises en bouche für eklig hält, hat noch nie sauere Kutteln, Lungenhaschee oder Tofuburger zu sich genommen, von Biosprossen ganz abgesehen.
Verbieten wäre ja noch schöner, es handelt sich um eine gut inszenierte Unterhaltungssendung, die phasenweise ganz witzig ist, die privat finanziert wird, an der niemand teilnehmen muss und die den Zuschauer nichts kostet, wenn man nicht so bekloppt ist und dort anruft. Ich halte es auch für verwegen einen gesellschaftlichen Wandel zu vermuten, es ist nur eine Minderheit, die sich das anschaut, etwa 80% der Gesellschaft bleiben davon weg, andere tun sich Fußball, Formel I und Boxen an, Unterhaltung, die weitaus gefährlicher für die Darsteller ist. Ich persönlich finde eine zermatschte Fresse bedeutend ekliger als jetzt das Schlucken eines Känguruhhodens. Um aufs Collosseum zurückzukommen. Sollte ess es um Verspottung gehen, dann stehen Sportkommentatoren/-experten nicht gegen Frau Zietlow zurück ("Ich hatte zwischendurch Angst, dass er sich wund liegt und mal gewendet werden muss.")
Zitat von dari im Beitrag #30 Oh je, wenn ich mir so manchen Text, z.B. von Dr. Dre oder seiner unvergessenen Combo N.W.A., zu Gemüte führe, dann möchte ich aber lieber nicht in Ihrem liberalen Utopia leben...
gangsterrap ist nur eine spielart der zur hip hop kultur zugehörigen rapmusik. eine kommerziell äußerst erfolgreiche, aber auch innerhalb der szene kritisierte. es ist natürlich nicht abzustreiten, daß männliche jugendliche dem ganglifestyle oftmal zugetan sind, vor allem dann wenn ihnen das testosteron mal wieder den ein oder anderen streich spielt. man sollte allerdings nicht den fehler machen, die gangkultur ansich der hip hop kultur zuzurechnen. die ursprünglichen 4 grundpfeiler der hip hop kultur - graffiti, djing, breakdance und rap - dienten dazu, aggressionen und streitigkeiten auf friedliche weise auszutragen.
gangs sind im übrigen u.a. deshalb entstanden, weil sich die staatliche ordnungsmacht aus den brennpunkten zurückgezogen hat, quasi als privat organisierte alternative. es würde sich sich in dem fall also eher um ein pervertiertes libertäres utopia als um ein liberales handeln.
Zitat von truth hurts im Beitrag #32gangsterrap ist nur eine spielart der zur hip hop kultur zugehörigen rapmusik. eine kommerziell äußerst erfolgreiche, aber auch innerhalb der szene kritisierte. es ist natürlich nicht abzustreiten, daß männliche jugendliche dem ganglifestyle oftmal zugetan sind, vor allem dann wenn ihnen das testosteron mal wieder den ein oder anderen streich spielt.
Lieber truth hurts,
ist schon klar, aber so manche Haltung, z.B. gegenüber Frauen, ist nun wirklich nicht schön. Selbst die immer wohlfeile Entschuldigung, dass solche Texte nur die soziale Realität des Autors reflektieren, versagt da und der Zuhörer (so er noch einen Rest Würde besitzt) dreht sich angewidert ab.
Das ist eigentlich schade: musikalisch und stilistisch ist so mancher "Sprechgesang" mit zugehöriger Tonspur (und gerade von einigen Vertreter der Spielart des Gangsterraps) wirklich herausragend innovativ, ungeheuer wirkmächtig und mitreißend. Auch lässt sich nicht abstreiten, dass Rap das Spektrum der gehobenen U-Musik ungemein bereichert und soundmäßig Türen aufgestoßen hat, von denen man vorher nicht einmal wusste, dass sie existieren...
In diesem Sinne rufe ich Ihnen ein fröhliches "Yes I`m a Gangsta, still I got flavor" zu...
Zitat von Calimero im Beitrag #22Alle wissen wie das Spiel funktioniert, alle wissen dass sich dort nur noch die Z-Prominenz im Lichtkegel trifft. Es ist die finanziell abgebrannte Resterampe des Showzirkus
Wir freuen uns schon auf die Gastspiele von Verona Feldbusch-Pooth, Lena Meyer-Landrut, Hera Lind, Charlotte Roche, Ken Jebsen, Ulrich Wickert, Bettina Wulff, Gerard Depardieu, Claudia Roth und Al Gore.
Bis auf Ken Jebsen, der auch vom Bekanntheitsgrad ins Schema passen würde, dürften die von Ihnen Genannten finanziell auf der Sonnenseite des Lebens stehen, Ihre Auflistung ist also pure Gehässigkeit, der ich mich gerne anschließe.
Ergänzen möchte ich noch Peer Steinbrück, der für den Januar 2014 (offiziell) noch nichts geplant haben sollte. Allerdings sollte RTL darauf achten, dass er nicht mehr als vier Reden hält, sonst wird es zu tu teuer. Bettina Schausten ist auch eine Idealbesetzung, es besteht aber die Gefahr, dass sie die Hängematten für 150 Euro vermietet und sich somit den Unmut der Zuschauer auf sich zieht. Wenn ich es so recht überlege finde ich selbstverständlich beim ÖR die idealen Kandidaten, das könnte entlastend auf die Demokratieabgabe wirken.
Davon abgesehen steht Claudia Roth nicht als Teilnehmerin, sondern als Dschungelprüfung zur Verfügung, vorbehaltlich der Genehmigung durch Dr. Bob. Christian Wulff wird es nach Abzug aller Alimente und Kredite nötiger als die zukünftige Ex-Gattin haben sich nach einen kleinen Zuverdienst umzusehen. Für Frau Roche wären die Sümpfe in Louisiana die vertrautere Umgebung, aber dann müssten für die Kampfvegetarierin Leckereien wie die Durian importiert werden.
Zitat Bis auf Ken Jebsen, der auch vom Bekanntheitsgrad ins Schema passen würde, dürften die von Ihnen Genannten finanziell auf der Sonnenseite des Lebens stehen, Ihre Auflistung ist also pure Gehässigkeit, der ich mich gerne anschließe.
Zitat Bis auf Ken Jebsen, der auch vom Bekanntheitsgrad ins Schema passen würde, dürften die von Ihnen Genannten finanziell auf der Sonnenseite des Lebens stehen, Ihre Auflistung ist also pure Gehässigkeit, der ich mich gerne anschließe.
Hera Lind jedenfalls ist pleite.
Sie war pleite, aber ... google, google, ich kenne die Frau gar nicht....Sie ist endlich schuldenfrei, sagt die BUNTE
Zitat von BUNTEDass sie jetzt schuldenfrei ist, sei sehr erleichternd: „Ich fühle mich, als hätte ich 20 Kilo Übergewicht abgespeckt“, sagte Lind zu BUNTE
Zitat von Calimero im Beitrag #22Alle wissen wie das Spiel funktioniert, alle wissen dass sich dort nur noch die Z-Prominenz im Lichtkegel trifft. Es ist die finanziell abgebrannte Resterampe des Showzirkus
Wir freuen uns schon auf die Gastspiele von Verona Feldbusch-Pooth, Lena Meyer-Landrut, Hera Lind, Charlotte Roche, Ken Jebsen, Ulrich Wickert, Bettina Wulff, Gerard Depardieu, Claudia Roth und Al Gore.
Depardieu und besonders Gore dürften dies finanziell nicht nötig haben...
Ob nicht hier Westerwelles Wort von der "spätrömischen Dekadenz" paßt? Von Gladiatorenspielen und den anderen Vorführungen im Collosseum unterscheidet sich das "Dschungelcamp" gewiß dadurch, daß kein Blut fließt. Aber die Triebbefriedigung, auf die sich das richtet, scheint mir sehr ähnlich zu sein.
Habe gestern das erste Mal in meinem Leben das Dschungelcamp geglotzt (nur die erste Hälfte). Ich fand's ganz unterhaltsam - die Sprüche des Entertainers Olivia Jones waren nicht ohne, die Naivität des Milchbubis (Name vergessen) höchst amüsant und das Mitekeln (Spiegelneuronen!) beim Vertilgen diverser hierzulande eher unüblicher "Köstlichkeiten" durch eine herumhüpfende Bachelor-Torte, die mit freundlicher Unterstützung der netten Transe von nebenan erfolgreich ihren inneren Schweinehund überwand, war auch nicht schlecht (kann man mit dem Mitgruseln bei Thrillern vergleichen). Die Moderatoren und ihre Sprüche waren auch gut.
Öfters gucken muss ich das jetzt wirklich nicht (für mich ist die Autobiographie von Margaret Thatcher, die ich gerade lese, unendlich spannender), aber die Aufregung kann ich nicht ganz nachvollziehen - ein etwaiger Fall für den konservativ-liberalen Vermittlungsausschuss liegt hier meines Ermessens nicht vor und jegliches Mitleid für Helmut Berger scheint mir nach kurzer Lektüre seiner Vita auch verfehlt (ok, ich habe zugegebenermassen keinerlei Probleme damit, wenn nervige Promis eins auf die Mütze kriegen).
Zitat Eine, wie ich finde, sehr gute Analyse von Meedia dazu.
In der Tat lesenswert. Was mich wundert ist, daß die Teilnahme von Arno Funke alias Dagobert so überhaupt nicht zu Diskussionen geführt hat. Nicht wegen Funke selbst, der hat seine Strafe abgesessen und kann machen, was er will. Aber von seiten der Sendungsmacher finde ich es bedenklich, daß er eine Polularitätsplattform mit dem Titel "ich bin ein Star, holt mich hier raus" bekommt, wenn das einzige, dessen er eine gewisse Popularität verdankt, eine mehrjährige Kaufhauserpressung mit fünf Bomben und einer Brandstiftung war, wobei nur zufällig niemand schwer verletzt oder getötet wurde. Aber seis drum, ich stelle mich dann mal darauf ein, demnächst Herrn Gäfgen im Dschungelcamp vorzufinden. Die Eheleute von Metzler brauchen den Fernseher ja schließlich nicht einzuschalten. Viele Grüße, Andreas döding
Eine, wie ich finde, sehr gute Analyse von Meedia dazu.
Sehr kompetent. Christopher Lesko weiß, wie es den Anschein vermittelt, wovon er redet. Werd ich, diese Sendung betreffend, nie. Dann schon lieber, wenn schon Milieustudie: "Shopping Queen". Da lern ich wenigstens was.
Sollte man bei RTL gar so viel Gefallen an den Intellektuellen gefunden haben und demnächst ein Professoren-Camp planen, möchte ich nach der Lektüre dieses Interviews Paul Kirchhof vorschlagen. Im Gegenzug darf Joey Heindle Verfassungsrichter werden.
Zitat von Doeding im Beitrag #41 Aber von seiten der Sendungsmacher finde ich es bedenklich, daß er eine Polularitätsplattform mit dem Titel "ich bin ein Star, holt mich hier raus" bekommt, wenn das einzige, dessen er eine gewisse Popularität verdankt, eine mehrjährige Kaufhauserpressung mit fünf Bomben und einer Brandstiftung war, wobei nur zufällig niemand schwer verletzt oder getötet wurde. Aber seis drum, ich stelle mich dann mal darauf ein, demnächst Herrn Gäfgen im Dschungelcamp vorzufinden. Die Eheleute von Metzler brauchen den Fernseher ja schließlich nicht einzuschalten.
Man darf davon ausgehen, dass RTL Arno Funke wohl kaum gecastet hätte, wenn jemand schwer verletzt oder getötet worden wäre. Und das ist nun einmal nicht passiert. So gesehen hat Funke Glück gehabt. Ihn dagegen mit einem Kindermörder zu vergleichen ist schon ein bissel daneben, lieber Doeding. Nebenbei verdankt Herr Funke seine Popularität weniger der Tatsache, dass er Anschläge durchgeführt hat, sondern eher der Tatsache der gescheiterten Geldübergaben und der absurden Gadgets.
Ich finde es jedenfalls nicht wirklich dramatisch. Joschka Fischer hat in seiner Zeit Polizisten zusammengeschlagen und Steine geschmissen (und kann auch von Glück sagen, dass dabei niemand zu grösserem Schaden kam). Und der Mann wurde Aussenminister.
Verständlich. Denn die Dämonen, gegen die das Wowi kämpft, sind von-&-aus ganz anderen Dimensionen als Geziefer aus der Grünen Hölle, wie das Kopftuchblättchen recherchiert hat: "Ruf des Dämons"
Zitat Arno Frank _____ WAHRHEIT INVESTIGATIV Warum der neue Berliner Großflughafen selbst in einer Million Jahren nicht fertiggestellt werden wird...Es war ein Zitat von Horst Amann, dem Technikchef dieser pharaonischen Baustelle, die mal ein Flughafen werden sollte. Er sagte: "Die Probleme sind leider Gottes nach dem, was wir jetzt wissen und was wir sehr mühevoll in den letzten Monaten aufgedeckt haben, heftig, sehr heftig. Und zwar gravierend, fast grauenhaft."...Unter dem Flughafen schlief Cthulhu. Der unheimliche Dämon, der vor Millionen Jahren über die Welt kam. Die Bauarbeiten haben ihn geweckt. Wir sind verloren. Und das erklärt natürlich alles. _____
Oder vielleicht auch nur ein anderer der Großen Alten, da dieses Alte Gott lt. Quelle in R'lyeh wie-auch-immer, traumlos, totlos (post-senioral? - jedenfalls NICHT tonlos) west: 47°9′S 126°43′W. Vielleicht dies hier? Oder dies?
Mich wundert es immer wieder, wie oft und gerne über das Dschungelcamp und die dort zum freudigen Mitekeln praktizierten Showeinlagen diskutiert wird. Na, muss wohl so sein. Ohne Aufreger keine Show.
Rätselhaft bleibt für mich, weshalb ausgerechnet das Dschungelcamp immer wieder moralisch hinterfragt wird. Nach meinem Kenntnisstand ist die Teilnahme freiwillig und wird entsprechend honoriert. Zudem handelt es sich bei den Teilnehmern in der Regel um Menschen, die bereits Erfahrungen mit den Medien haben und daher zumindest ahnen sollten, welche Art von Ruhm mit einem solchen Auftritt einhergeht.
TV-Formate wie beispielsweise DSDS erscheinen mir wesentlich verwerflicher. So erklärte ein ehemaliger Teilnehmer, dass er sich als homosexuell ausgeben musste. Ein anderer, dass ihm genau aufgetragen wurde, was er anziehen sollte ("schön schrill!") und was er zu singen habe ("Britney Spears! Sag, du bist ein riesengroßer Fan!") und dem anschließend vor einem Interview auch noch Essen in die Hand gedrückt wurde, über das sich der Kommentator bei der Fernsehausstrahlung dann lustig machte. Freunde des Betroffenen, die diesen zum Auftritt begleiteten, bestätigten den Vorwurf. Ein weiterer Teilnehmer beschwerte sich, nachdem seine Krankheit ausführlich besprochen wurde - mitsamt rührseligem Bildmaterial, welches scheinbar zeigte, wie die Kandidaten dem vom Schicksal Gebeutelten Trost zusprachen - obwohl der Sender erst nach dem Ausscheiden des Betroffenen von der Krankheit erfuhr.
Möglicherweise treffen nicht alle Vorwürfe vor, dennoch sind es viele. Zu viele, um sie alle von der Hand zu weisen.
Ähnlich verhält es sich mit Sendungen wie "Bauer sucht Frau", "Schwer verliebt", etc. Hier wurden Teilnehmern unter Androhung von Vertragsstrafen angeblich schon Heiratsanträge abgerungen. In "Schwer verliebt" andererseits geht es hauptsächlich ums Essen. Zumindest, wenn man den von ehemaligen Kandidaten ins Netz gestellten Drehplänen glauben darf.
Worauf ich hinaus will: Ich habe kein Problem damit, wenn sich Menschen freiwillig zum Narren machen. Ich habe aber eines, wenn sie dazu genötigt werden. Insbesondere, wenn auch Minderjährige davon betroffen sind, die einfach nur vorgeführt werden sollen oder deren Privatleben einer klatschsüchtigen Gesellschaft zum Gefallen ausgeschlachtet wird. Und fast frage ich mich, ob Absicht dahinter steckt, ein bestimmtes Menschenbild zu vermitteln. Aber die Frage beantwortet sich quasi von selbst, sobald man nur einmal durchs Trash-Fernsehen zappt und dabei immer wieder Laiendarstellern begegnet, welche „Mitten im Leben“ stehen und die absurdesten Geschichten über „Verdachtsfälle“ und „Betrugsfälle“ zu berichten wissen.
Zitat Funke stört sich vor allem daran, in der Sendung als gefährlichster Verbrecher Deutschlands anmoderiert worden zu sein. "Das war nicht abgesprochen", erklärte der 62-Jährige, der inzwischen das Dschungelcamp verlassen musste. Es stimme auch nicht, so Funke. Um am Dschungelcamp teilnehmen zu dürfen, habe er ein polizeiliches Führungszeugnis vorzeigen müssen.
Zitat Funke stört sich vor allem daran, in der Sendung als gefährlichster Verbrecher Deutschlands anmoderiert worden zu sein. "Das war nicht abgesprochen", erklärte der 62-Jährige, der inzwischen das Dschungelcamp verlassen musste. Es stimme auch nicht, so Funke. Um am Dschungelcamp teilnehmen zu dürfen, habe er ein polizeiliches Führungszeugnis vorzeigen müssen.
Ein Schelm, wer Schlauheit dabei denkt. So isser halt, uns Arno. Mein konservatives Herz ist voll des mitfühlenden Schmerzes: einerseits würde es mich freuen, wenn RTL hier richtig latzen müßte, andererseits mag ich Funke die Gratifikation nicht gönnen; noch eine Parallele zu Gäfgen, der aufgrund der für ihn ganz bestimmt und sicherlich ganz, ganz dolle traumatisierenden Erfahrung der Folterandrohung erfolgreich Schmerzensgeld erstritten hat. Herzlichen Gruß, Andreas Döding
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