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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 36 Antworten
und wurde 4.951 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

22.03.2013 09:30
Toiletten als Machtfrage Antworten

Es ist kurios und ich habe es kurz kommentiert: In Berlin hat eine Bezirksverordnetenversammlung einen Griff ins Klo gewagt.
http://zettelsraum.blogspot.de/2013/03/k...in-klo-fur.html

FrancisoDAnconia Offline



Beiträge: 74

22.03.2013 10:00
#2 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zu einfach, zu normal, zu wenig Politik, keine Alternative.

Wo kämen wir hin wenn sich die Menschen einfach so arrangieren könnten/dürfen?

Pirx Offline



Beiträge: 92

22.03.2013 10:02
#3 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von stefanolix im Beitrag #1
Es ist kurios und ich habe es kurz kommentiert: In Berlin hat eine Bezirksverordnetenversammlung einen Griff ins Klo gewagt.
http://zettelsraum.blogspot.de/2013/03/k...in-klo-fur.html


Hat nicht jemand in diesem Forum vor kurzem geschrieben: wenn du die wahren Probleme nicht lösen kannst, dann such dir einfach Scheinprobleme, und löse die?

vivendi Offline



Beiträge: 663

22.03.2013 10:06
#4 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Ich verstehe das Problem nicht. Wenn jemand glaubt, männlich zu sein und sein Äusseres entsprechend gestaltet, dann geht er/sie in eine Herrentoilette. Dort gibt es individuelle Kabinen (sie haben den Zweck, die Intimität der Person, auch bei heruntergelassener Hose oder hochgezogenem Rock, zu bewahren. Wenn jemand glaubt, weiblich zu sein ... ditto. Wenn jemand glaubt, weder männlich noch weiblich zu sein (ist das Unisex? Gibt es das?), dann wählt die Person diejenigen Toiletten, die ihrem Äusseren entsprichen. Was sie in der Kabine dann macht, interessiert kaum jemand.
Um das Unisex-Problem zu lösen, haben wir in unserer Familie eine einfache Lösung gefunden: Wir haben nur eine Toilette, wer ein Bedürfnis verrichten muss, benutzt sie und schliesst die Tür. Selbst unsere Katze hat das verstanden, die Sandkiste steht neben der Kloschüssel. Allerdings kann die Katze die Tür nicht schliessen.

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

22.03.2013 10:06
#5 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von Pirx im Beitrag #3
Zitat von stefanolix im Beitrag #1
Es ist kurios und ich habe es kurz kommentiert: In Berlin hat eine Bezirksverordnetenversammlung einen Griff ins Klo gewagt.
http://zettelsraum.blogspot.de/2013/03/k...in-klo-fur.html


Hat nicht jemand in diesem Forum vor kurzem geschrieben: wenn du die wahren Probleme nicht lösen kannst, dann such dir einfach Scheinprobleme, und löse die?


Das könnte von mir sein ;-)

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

22.03.2013 10:07
#6 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von FrancisoDAnconia im Beitrag #2
Zu einfach, zu normal, zu wenig Politik, keine Alternative.

Wo kämen wir hin wenn sich die Menschen einfach so arrangieren könnten/dürfen?


Etwa so (in Anlehnung an §1 StVO):

Jeder Mensch hat sich im öffent­li­chen WC so zu ver­hal­ten, daß kein Ande­rer geschä­digt, gefähr­det oder mehr, als nach den Umstän­den unver­meid­bar, behin­dert oder beläs­tigt wird.

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

22.03.2013 10:09
#7 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von vivendi im Beitrag #4
Ich verstehe das Problem nicht. Wenn jemand glaubt, männlich zu sein und sein Äusseres entsprechend gestaltet, dann geht er/sie in eine Herrentoilette. Dort gibt es individuelle Kabinen (sie haben den Zweck, die Intimität der Person, auch bei heruntergelassener Hose oder hochgezogenem Rock, zu bewahren. Wenn jemand glaubt, weiblich zu sein ... ditto. Wenn jemand glaubt, weder männlich noch weiblich zu sein (ist das Unisex? Gibt es das?), dann wählt die Person diejenigen Toiletten, die ihrem Äusseren entsprichen. Was sie in der Kabine dann macht, interessiert kaum jemand.
Um das Unisex-Problem zu lösen, haben wir in unserer Familie eine einfache Lösung gefunden: Wir haben nur eine Toilette, wer ein Bedürfnis verrichten muss, benutzt sie und schliesst die Tür. Selbst unsere Katze hat das verstanden, die Sandkiste steht neben der Kloschüssel. Allerdings kann die Katze die Tür nicht schliessen.


Das ist zu einfach. Damit kann man keine Wählerstimmen gewinnen.

Unisex bedeutet, dass eine Toilette für kein Geschlecht mehr bestimmt ist, sondern wahlweise von Männern, Frauen und allen Anderen benutzt werden kann.

vivendi Offline



Beiträge: 663

22.03.2013 10:13
#8 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von Pirx im Beitrag #3
Hat nicht jemand in diesem Forum vor kurzem geschrieben: wenn du die wahren Probleme nicht lösen kannst, dann such dir einfach Scheinprobleme, und löse die?

Und Probleme gibt es noch und noch. Das will eine Regierung in die intimsten Bereiche ihre Bürger eindringen und ihr Erpartes plündern, derweil andere darüber diskutieren, ob man ein drittes Symbol für Toilettentüren einführen soll, statt einfach das bestehende Symbol zu entfernen.

FrancisoDAnconia Offline



Beiträge: 74

22.03.2013 10:17
#9 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von stefanolix im Beitrag #6
Zitat von FrancisoDAnconia im Beitrag #2
Zu einfach, zu normal, zu wenig Politik, keine Alternative.

Wo kämen wir hin wenn sich die Menschen einfach so arrangieren könnten/dürfen?


Etwa so (in Anlehnung an §1 StVO):

Jeder Mensch hat sich im öffent­li­chen WC so zu ver­hal­ten, daß kein Ande­rer geschä­digt, gefähr­det oder mehr, als nach den Umstän­den unver­meid­bar, behin­dert oder beläs­tigt wird.



Sehen Sie? Dafür braucht es ein Gesetz

vivendi Offline



Beiträge: 663

22.03.2013 10:19
#10 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von stefanolix im Beitrag #7
Das ist zu einfach. Damit kann man keine Wählerstimmen gewinnen.

Unisex bedeutet, dass eine Toilette für kein Geschlecht mehr bestimmt ist, sondern wahlweise von Männern, Frauen und allen Anderen benutzt werden kann.

Kann man! Den Ort kann man ganz einfach mit der Aufschrift "Toilette" oder einem Toilettensymbol kenntlich machen.

Ich bin kürzlich in eine Toilette gegangen, die mit "Frauen" beschriftet war. Da gab es zu meiner grossen Enttäuschung gar keine Frauen, sondern nur Toiletten.

vivendi Offline



Beiträge: 663

22.03.2013 10:32
#11 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von FrancisoDAnconia im Beitrag #9
Zitat von stefanolix im Beitrag #6
Zitat von FrancisoDAnconia im Beitrag #2
Zu einfach, zu normal, zu wenig Politik, keine Alternative.

Wo kämen wir hin wenn sich die Menschen einfach so arrangieren könnten/dürfen?


Etwa so (in Anlehnung an §1 StVO):

Jeder Mensch hat sich im öffent­li­chen WC so zu ver­hal­ten, daß kein Ande­rer geschä­digt, gefähr­det oder mehr, als nach den Umstän­den unver­meid­bar, behin­dert oder beläs­tigt wird.



Sehen Sie? Dafür braucht es ein Gesetz

... und Beamte, die das Gesetz formulieren. Früher gab es einmal so etwas wie Sitten, Anstand, Kultur, Lebenskunst, Erziehung. Für absolute Banausen wurde sogar die Kunst des sozialen Zusammenlebens in einem (unverbindlichen) Knigge formuliert. Zuwiderhandelnde wurden gesellschaftlich geächtet. Heute sind politisch Hyperaktive daran, den Knigge in Form von Tausenden von Einzelgesetzen neu aufzulegen, unter dem Motto: Es gibt noch viel zu tun, packen wir es an!

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

22.03.2013 10:35
#12 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von vivendi im Beitrag #11
Zitat von FrancisoDAnconia im Beitrag #9

Sehen Sie? Dafür braucht es ein Gesetz

... und Beamte, die das Gesetz formulieren. Früher gab es einmal so etwas wie Sitten, Anstand, Kultur, Lebenskunst, Erziehung. Für absolute Banausen wurde sogar die Kunst des sozialen Zusammenlebens in einem (unverbindlichen) Knigge formuliert. Zuwiderhandelnde wurden gesellschaftlich geächtet. Heute sind politisch Hyperaktive daran, den Knigge in Form von Tausenden von Einzelgesetzen neu aufzulegen, unter dem Motto: Es gibt noch viel zu tun, packen wir es an!


Der erste Paragraph der StVO ist in diesem Sinne kein Gesetz, sondern ein Appell an Anstand und Rücksichtnahme. Ich wollte meine Abwandlung nicht in Gesetzesform bringen, sondern einfach nur als kategorischen Imperativ in den Raum stellen ;-)

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.522

22.03.2013 10:39
#13 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Nicht nur in Berlin gibt es noch viele Probleme, die es (noch) gar nicht sind:
Hannover rettet das Ritzengrün

Hinter der Baliner Ally-McBealisierung des öffentlichen Raums dürfte nicht nur das Bedürfnis (sic) stecken, jedem Tierchen sein schpezielles Pläsierchen zu gewährleisten, oder der jeder Behörde/jedem Gremium eingeschriebene Trieb, durch perpetuelle Ausweitung des Betätigungsfelds Bestandabsicherung zu betreiben, sonern das emanzipatorische Projekt, die der Repression durch den Zwang zur Geschlechtszuschreibung beikommen zu wollen, bei der es sich bekanntlich um 1 finstres gesellschaftliches Konstrukt handelt. Wenn schon nicht im privaten Raum, dann im öffentlichen. Und vielleicht ergibt sich in Jahrhunderten ein evolutionärer trickle-down-Effekt & wir werden uns auch privatim alle für Katzen halten.

PS: Ich sehe gerade, daß sich das "Ritzengrün" überschnitten hat:
Die Rettung des Ritzengrüns
In dieser Richtung dürfte noch viel behördliches Neuland urbar zu machen sein. Da sich "die Natur" (auchso 1 soziales Konstrukt...!) bei ihrer Ausdehnung nicht so leicht schurigeln läßt. Da sogar die Eisbären sich weigern, bestandsgefährdet zu sein, tut sich da eine ganze pädagogische Provinz auf.

Carlo M Dimhofen Offline



Beiträge: 186

22.03.2013 10:42
#14 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Müssten da nicht eigentlich ganz konsequent zwei neue Toiletten entstehen: es gibt doch auch zwei Richtungen bei den Transsexuellen, oder nicht? Ich bin da ja eher ein unbedarftes Landei...

adder Offline




Beiträge: 1.073

22.03.2013 11:40
#15 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von Carlo M Dimhofen im Beitrag #14
Müssten da nicht eigentlich ganz konsequent zwei neue Toiletten entstehen: es gibt doch auch zwei Richtungen bei den Transsexuellen, oder nicht? Ich bin da ja eher ein unbedarftes Landei...


Lieber Carlo M Dimhofen, die Transsexuellen sind nicht die Treiber dieser Fehlentwicklung. Die Transsexuellen wollen schließlich einem Geschlecht zugehörig sein (nur ist ihr genetisches Geschlecht nicht das, welches sie haben wollen). Eine Transfrau geht - sobald sie Frauenkleidung trägt, also noch deutlich vor der geschlechtsangleichenden OP; spätestens aber ab der Personenstandsänderung - ganz normal auf die Frauentoilette. Ein Transmann geht wahrscheinlich noch viel früher auf die Männertoilette, wird aber wohl erst ab der OP das Urinal benutzen (können).

[soweit der nicht sarkastische Teil, ab jetzt also ironisch/zynisch links-grün-genderism]
Nein, hier geht es um viel wichtigere Leute. Die Transen sind ja so was von zwanzigstes Jahrhundert und spießige Binär-Gender-Faschisten! Wir kämpfen aber für die Rechte von allen, die sich eben nicht in dieses faschistische, neoliberal-turbokapitalistisch unterdrückende, aus der Zeit gefallene, Brüderle-sexistische, kirchen-diktatorische, kultur-nationalistische und sicher von der Atom- und Genindustrie (besonders diese hinterhältigen Gene überall!!!!) gesponserte Binär-Gender-Faschischmus-Dingens einordnen lassen wollen! Mann und Frau sind doch nur gesellschaftliche Konstrukte! Wir wollen Katzen sein! WAS? Du dummer Soufleur, Du... Warum Katzen?

Danny Wilde Offline



Beiträge: 6

22.03.2013 11:43
#16 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

"Wer in anderen Ländern oder in der Vergangenheit die primitiven Toiletten der sibirischen Art kennengelernt hat, weiß das Niveau der (meisten) öffentlichen Toiletten in Deutschland zu schätzen."

Ich würde den Satz gerne anders verstanden wissen.

Vor 10 Jahren war ich zum ersten und bisher leider auch nur einzigen Mal in den U.S., und zwar in L.A.; übrigens eine grottenhässliche Stadt, enttäuschenderweise, mit einigen extrem schönen Ecken, zu denen großteils auch der Stadtteil Santa Monica gehört.

Dort "musste" ich plötzlich mal und fragte in irgendeinem Coffeeshop nach den washrooms. No Problem, round the corner! Das Klo war ein Raum von ca. 20 qm, und, ja, DAS Klo, nur eins, nix Männlein/Weiblein, stand irgendwo in der Ecke dieses auf knarzenden Dielen zu durchschreitenden Riesenraumes und war, wie alles in diesem Raum, der alte Boden, das Waschbecken - sauber wie in einem OP. Auf mehrfache Weise (die schiere Größe dieses Altbau-Washrooms trug sicher dazu bei) weitete dieses Erlebnis meinen Horizont in Sachen öffentliche Toiletten.

Diese wie selbstverständlich auch einem fremden Passanten dargebotene Toilette war nun natürlich nicht wirklich öffentlich, sondern gehörte dem Coffeeshop-Betreiber - und trug insofern zu dem Eindruck bei, den sein ganzer Laden auf seine Gäste machte. In meinem Falle positiv.

Aber in unserem Lande wäre sie illegal, der Coffeeshopbetreiber mit Geldbußen belegt und der Coffeeshop behördlicherseits verschlossen, bzw. wäre nie genehmigt worden.

Andererseits sind die öffentlichen oder öffentlich zugänglichen Toiletten, egal wie oft irgendwelche Mitarbeiter auf dem Aushang ihre stündliche Putzleistung dokumentieren, in der Regel ekelhafte Dreckslöcher (was zum großen Teil auch am Hygieneverständnis der Nutzer liegt....!).

Sibirien braucht man gar nicht als Vergleich zu bemühen.

Für mich aber ist der berlinerische Klowahnsinn ein gelungenes Beispiel für die Überflüssigkeit selbstreferenzieller Verwaltungsapparate. Die Verfasser der zitierten Verordnung sollten ihre eigene Unisex- (bzw. in Wirklichkeit ja: Unknown-Sex-) Toilette heruntergespült werden.

Denn der öffentliche Raum - und das ganz sicher nicht nur auf dem Klo - funktioniert ganz eindeutig besser mit Höflichkeit, Takt und Rücksichtnahme, Mitdenken, Verantwortlichkeit. Von jedem. Das habe ich in Amerika gesehen (z.B. auch im Straßenverkehr); hier immer seltener.

P.S.: Lustige Überschrift, @stefanolix. "Toiletten als Machtfrage" bekommt eine gänzlich andere Bedeutung, wenn man pubertierende Kinder hat....

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

22.03.2013 11:48
#17 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von Carlo M Dimhofen im Beitrag #14
Müssten da nicht eigentlich ganz konsequent zwei neue Toiletten entstehen: es gibt doch auch zwei Richtungen bei den Transsexuellen, oder nicht? Ich bin da ja eher ein unbedarftes Landei…

Sie nehmen damit vermutlich das Ergebnis der Evaluation vorweg. Wenn alle Transsexuellen der Stadt die sich angeblich nicht entscheiden können auf welche Örtlichkeit sich ihre Ichs begeben wollen, als Opfergruppe bedient wurden, dann kommt die multikulturelle Evaluation. Die Kulturkreise, welche nämlich ihre Notdurft hockend verrichten, halten unsere Sitzaborte von jeher für unhygienisch.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Carlo M Dimhofen Offline



Beiträge: 186

22.03.2013 12:06
#18 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von adder im Beitrag #15
Zitat von Carlo M Dimhofen im Beitrag #14
Müssten da nicht eigentlich ganz konsequent zwei neue Toiletten entstehen: es gibt doch auch zwei Richtungen bei den Transsexuellen, oder nicht? Ich bin da ja eher ein unbedarftes Landei...


Lieber Carlo M Dimhofen, die Transsexuellen sind nicht die Treiber dieser Fehlentwicklung. Die Transsexuellen wollen schließlich einem Geschlecht zugehörig sein (nur ist ihr genetisches Geschlecht nicht das, welches sie haben wollen). Eine Transfrau geht - sobald sie Frauenkleidung trägt, also noch deutlich vor der geschlechtsangleichenden OP; spätestens aber ab der Personenstandsänderung - ganz normal auf die Frauentoilette. Ein Transmann geht wahrscheinlich noch viel früher auf die Männertoilette, wird aber wohl erst ab der OP das Urinal benutzen (können).


Lieber Adder, auch als unbedarftem Landei ist mir das schon so weit klar. Schließlich ist es ja nur eine halbe Autostunde in die schöne Stadt Köln, wo ich vor Jahren mal ein gewisses Bedürfnis verspürte und beim Betreten des dafür vorgesehenen Örtchens etwas überrascht war, dass mir eine obendrein hinreissend attraktive Dame entgegen kam. Ich wich etwas zurück und murmelte: "Upps, falsche Tür erwischt." Sie lächelte und antwortete mit dunkel-rauchiger Stimme: "Nein, nein, immer mit der Ruhe, ist schon die richtige Tür." Sie hatte wohl, trotz des perfekt femininen Äusseren samt Kleidung, die Umstellung in der Toilettenwahl noch nicht ganz vollzogen. Und ich glaube, die Begegnung hätte mir einen noch heftigeren Schrecken versetzt, hätte sich die Dame kurz nach mir in diese Örtlichkeit begeben und dann neben mir am Urinal gestanden...

Und alle Rheinländer mögen nun mit einstimmen: "Dat jitt et nur - nur - NUR bei ons en Kölle..."

Zitat von adder im Beitrag #15
[soweit der nicht sarkastische Teil, ab jetzt also ironisch/zynisch links-grün-genderism]
Nein, hier geht es um viel wichtigere Leute. Die Transen sind ja so was von zwanzigstes Jahrhundert und spießige Binär-Gender-Faschisten! Wir kämpfen aber für die Rechte von allen, die sich eben nicht in dieses faschistische, neoliberal-turbokapitalistisch unterdrückende, aus der Zeit gefallene, Brüderle-sexistische, kirchen-diktatorische, kultur-nationalistische und sicher von der Atom- und Genindustrie (besonders diese hinterhältigen Gene überall!!!!) gesponserte Binär-Gender-Faschischmus-Dingens einordnen lassen wollen! Mann und Frau sind doch nur gesellschaftliche Konstrukte! Wir wollen Katzen sein! WAS? Du dummer Soufleur, Du... Warum Katzen?


So, und hier wird es jetzt für mich schwierig... Vielleicht wegen dem bereits thematisierten ländlichen Background, vielleicht bin ich auch einfach zu alt oder zu spießig oder zu normal... Wobei ich zumindest Letzteres weit von mir weisen würde...

Aber was wollen diese Gender-Nasen denn eigentlich? Geschlechterwahl nach dem alten Schlager: "Heute so, morgen so"??? Oder eine Toilette für alle, die sich nicht so richtig klar darüber werden können, was sie denn nun eigentlich sind oder sein wollen. Letzteres könnte ich mit ein bißchen, wenn auch abwegiger, Fantasie noch irgendwie nachvollziehen. Wir Rheinländer lieben ja auch diesen schönen Satz: "Mer weiss et nit..."

Und was haben Katzen damit zu tun? Soll auf diesen Toiletten dann ein Berg Katzenstreu ausgebracht werden, wo jeder dann sein Geschäft verbuddelt? Und wenn sich nun jemand lieber als Fisch definiert, bekommt der dann ein großes Aquarium zum reinstrullern? Oder als Taube? Sitzt dann da so ein gendersensibler Verwaltungsmensch, dem man nach Lust und Laune auf den Kopf... Na, lassen wir das...

Ach herrje, früher war alles viel einfacher...

Beste Grüße,

Carlo M Dimhofen

Hausmann Offline



Beiträge: 710

22.03.2013 12:27
#19 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Guten Tag!

Zitat von stefanolix im Beitrag #7
Das ist zu einfach. Damit kann man keine Wählerstimmen gewinnen.

In meinem Provinzkaff könnte man mit der Bereitstellung eines minimalen Netzes öffentlicher Toiletten sehr, sehr viele Wählerstimmen erreichen, wobei ich diesbezüglich für eine private Bewirtschaftung bin (sagt man so?).

Technische Probleme hatte ich bisher nur im Urlaub mit der arabischen Variante - ohne das jetzt weiter zu vertiefen.

mfG

adder Offline




Beiträge: 1.073

22.03.2013 12:39
#20 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von Carlo M Dimhofen im Beitrag #18
Aber was wollen diese Gender-Nasen denn eigentlich? Geschlechterwahl nach dem alten Schlager: "Heute so, morgen so"??? Oder eine Toilette für alle, die sich nicht so richtig klar darüber werden können, was sie denn nun eigentlich sind oder sein wollen. Letzteres könnte ich mit ein bißchen, wenn auch abwegiger, Fantasie noch irgendwie nachvollziehen. Wir Rheinländer lieben ja auch diesen schönen Satz: "Mer weiss et nit..."


Die Gender-Nasen (nette Bezeichnung...) wollen die Abschaffung des "Binären Genderkonstruktes", wie sie es nennen. Als Antwort auf die - von ihnen postulierte - Konstruktion von Geschlecht (und Geschlechtsbezogenen Unterschieden) wollen sie die Nivellierung des Geschlechts. Mann oder Frau soll es nicht geben, nur Mensch (oder - bei den Piraten - Eichhörnchen...).
Während sich ein(e) Transsexuelle(r) natürlich einem gesellschaftlichen Geschlecht zugeordnen möchte (und unter dem als falsch empfundenen biologischen Geschlecht sehr stark leidet, so stark, dass sogar extreme chirurgische Maßnahmen akzeptiert werden!), möchten die Gender-Nasen eben dieses gesellschaftliche Geschlecht nicht nur so aufweichen, dass jeder sich entscheiden kann, was er(sie) denn gerne anziehen möchte und ob sie(er) etwas zwischen den Beinen haben will oder nicht [mal platt gesagt], sondern vollkommen abschaffen, weil dieses Geschlechtskonstrukt ja für das Böse auf der Welt verantwortlich ist [als da wären: Sexismus, Unterdrückung, ungleiche Bezahlung...]

Zitat
Und was haben Katzen damit zu tun? Soll auf diesen Toiletten dann ein Berg Katzenstreu ausgebracht werden, wo jeder dann sein Geschäft verbuddelt? Und wenn sich nun jemand lieber als Fisch definiert, bekommt der dann ein großes Aquarium zum reinstrullern? Oder als Taube? Sitzt dann da so ein gendersensibler Verwaltungsmensch, dem man nach Lust und Laune auf den Kopf... Na, lassen wir das...



Es war mein Versuch eines Ironie-Smileys ohne Smiley... ;)

Bollin Offline



Beiträge: 17

22.03.2013 12:43
#21 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Ich kann mich noch an sibirische Toilettenlöcher im Wald erinnern. Dort wurde auch kräftig Chlorkalk hineingeworfen, was aus Hygienegründen wahrscheinlich zu begrüßen war. Es hätte aber jeden Wolf auf sichere Distanz gehalten. :-)

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.522

22.03.2013 12:47
#22 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von adder im Beitrag #15
Warum Katzen?


1) Katzen sind cool: http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/CoolCat
2) Katzen sind die geheimen Herrscher der Welt: Cats are Evil and Plan World Domination - Photographic Proof
3) Beim Katzensein handelt es sich erweislich um eine selbstbestimmte Rollenzuschreibung: Peter S. Beagle, "Gordon, the Self-Made Cat"

Carlo M Dimhofen Offline



Beiträge: 186

22.03.2013 12:49
#23 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Zitat von adder im Beitrag #20
Die Gender-Nasen (nette Bezeichnung...) wollen die Abschaffung des "Binären Genderkonstruktes", wie sie es nennen. Als Antwort auf die - von ihnen postulierte - Konstruktion von Geschlecht (und Geschlechtsbezogenen Unterschieden) wollen sie die Nivellierung des Geschlechts. Mann oder Frau soll es nicht geben, nur Mensch (oder - bei den Piraten - Eichhörnchen...).


Was? Auch noch Eichhörnchen???

Und wo bleiben dann das Lamm, der Wolf und der Lurch? Und der Habicht?

Oder um es mal so zu sagen: kann man wirklich ausschließen, dass sich hinter diesem ganzen Gender-Gedöns nicht ein riesiger Witz von Hape Kerkeling verbirgt?

HURZ!

Beste Grüße,

Carlo M Dimhofen

Florian Offline



Beiträge: 3.177

22.03.2013 12:59
#24 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Toiletten! Ein schönes Thema!

Jetzt mal abgesehen davon, dass dieses ganze Gender-Mainstreaming natürlich Blödsinn ist:


Die bisherige Rechtslage bezüglich Toiletten finde ich tatsächlich auch nicht optimal.
Denn ja, es gibt durchaus Vorschriften, wie Toiletten konzipiert sein müssen.

Da gibt es zum Beispiel die Pflicht, getrennte Toiletten für Männer und Frauen zu haben.
In vielen Fällen mag das sinnvoll sein. Aber teilweise auch nicht.

Konkretes Beispiel:
Ich habe eine kleinere Betriebsstätte (typischerweise anwesend: 10 Frauen, 1 Mann).
Dort gibt es (gesetzlich vorgeschrieben) 2 Toiletten-Räume für Mitarbeiter.
Beide ausgestattet mit 1 Toiletten-Schüssel. Und an der Tür ein Symbol "Mann" bzw. "Frau".

Das ist natürlich eine unpraktische Ressourcen-Ausnutzung.
Denn die Männer-Toilette ist fast immer leer, an der Frauen-Toilette kann es schon mal eine (kurze) Wartezeit geben.

Wenn ich machen dürfte wie ich wollte, würde ich beide zu Unisex-Toiletten machen. Jeweils mit Verriegelungsmöglichkeit bereits an der äußeren Tür.
So hat jeder perfekte Privatheit.

Interessanterweise habe ich im gleichen Gebäude auch noch eine (!) Kunden-Toilette. Die ist unisex. Man kann bereits die äußere Tür verschließen. D.h. es besteht keine Gefahr, dass z.B. ein Mann den Vorraum betritt, während eine Frau in der Kabine ihrem Geschäft nachgeht.
Es hat sich noch nie jemand über dieses Arrangement beschwert.
(Bei der Kundentoilette konnte ich das so handhaben, weil ich gesetzlich nicht verpflichtet bin, eine bereit zu stellen.)

Und noch ein Beispiel für gesetzliche Fehlsteuerung:
Es gibt Vorschriften, wie viele Damen- und Herrentoiletten zum Beispiel in einem Restaurant vorhanden sein müssen.
Diese Vorschriften nehmen aber nicht auf den Einzelfall Rücksicht.
In den allermeisten Fällen gibt es daher zu wenige Damen- bzw. zu viele Herrentoiletten. (Man vergleiche die Länge der Schlangen...).
Ein verständiger Gastronom würde natürlich den Mix anders gestalten. Aber er darf nicht.

Mit anderen Worten:
Ich wäre für mehr Liberalismus in dieser Frage.
Meinetwegen noch eine gesetzliche Regelung, wie viele Toiletten ein Betrieb insgesamt bereit stellen muss. Aber Freiheit, wie die konkrete Ausgestaltung ist.
Dies würde zu mehr Effizienz in der Toilettennutzung und zu Kosteneinsparungen führen.

Eine ganz andere Frage ist natürlich die krampfhaft-ideologische Umwidmung bestehender Toiletten bzw. ggf. die blödisnnige Pflicht zusätzliche "Genderneutrale" Toiletten zu bauen.

vivendi Offline



Beiträge: 663

22.03.2013 14:18
#25 RE: Toiletten als Machtfrage Antworten

Wenn wir schon bei Anekdoten sind: Bei einer Kreuzfahrt mit einem Segelboot waren wir, drei Frauen und vier Männer, eine Woche lang auf hoher, rauer See. Es gab zwar eine Pumptoilette tief unten im Segelstauraum, aber niemand wagte sie zu benutzen, weil man nicht mit grünem Gesicht wieder an Deck steigen wollte. Die einzige Toilette war die Reling am Heck, auf die man sich setzte (nachdem man sich halbwegs aus dem Ölzeug herausgeschält hatte). Die eine Hand auf der Reling, in der anderen die Rolle. Egal ob Monosex, Multisex, Transsex oder Unisex, von Intimität keine Spur.

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