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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 36 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Kritiker Offline



Beiträge: 274

31.03.2013 15:39
#26 RE: Vierte Armuts- und Reichtumsbericht: wozu 480 Seiten lesen, wenn´s auch fünf Sätze tun Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #20

Meine These ist: linkem Denken wohnt ein missionarisches Bedürfnis inne. Man will die Welt nach linken Prinzipien verändern; die emotionale Basis ist die Unzufriedenheit mit den herrschenden Verhältnissen. Diese sollen verändert werden, und der Linke will das Seine dafür tun. Also suchen sich entsprechend gepolte Menschen eher Tätigkeiten/Berufe, in denen sie als Multiplikatoren wirken können. Lehrer, Soziologen, Gewerkschafter, Politiker, Journalisten, Psychologen usw. Sie werden wohl tendenziell seltener MINT-Absolventen, da in deren Berufswahl sich eine gewisse Zufriedenheit mit der Welt, so wie sie ist, widerspiegelt. Man will sie im kleinen Verbessern, aber nicht grundlegend verändern.

Liberale vor allem, aber z. T. auch Konservative haben dieses Sendungsbedürfnis nicht. Man mag in seiner kleinen Welt leben, gibt sich mit seinem Job, seiner Familie, kurz: mit seinem kleinen Leben zufrieden. Emotionale Basis ist also tendenziell die Zufriedenheit mit den herrschenden Verhältnissen "Leben und Leben lassen, solange man mich in Ruhe läßt", gewissermaßen. Auf die Barrikaden gehen Liberale erst, wenn es essenziell um die Freiheit des Individuums geht, dann ist es aber realpolitisch oft bereits zu spät. Und damit sind Liberale und Konservative hoffnungslos im Nachteil. Man bildet eben keine Gruppen, plant keine "Aktionen", man geht nichtmal demonstrieren, und damit fehlt ihnen die Öffentlichkeit und das mediale "pressing". Ein schönes Beispiel ist der halbherzige Abwehrkampf der Konservativen (in D; in F ist das, wie wir aktuell sehen können, anders) gegen die völlige Gleichstellung homosexueller Partnerschaften. Und ich stelle fest: auch mir ist das Thema herzlich egal, sollen sie doch alle glücklich werden.


Eine schöne Begründung, lieber Döding, ich bin mir aber sicher, dass sie nicht ausreicht.

Eines der zentralen Dogmen der Marktwirtschaft ist, dass es, wenn es einen Markt gibt, es auch Menschen geben wird, die diesen Markt befriedigen, weil sie damit etwas verdienen können. Wenn es nun, wie Sie es betont haben, eine erhebliche Nachfrage nach nicht rein emotionalisierter, klassenkämpferischer Information gibt, dann heisst das ja, dass es einen Markt gibt und man würde erwarten, dass dieser Markt auch befriedigt wird.

Ihre Begründung hat durchaus etwas für sich, wirkt aber nur statistisch. Es werden also mehr Menschen mit linker Einstellung zu diesen Berufen gezogen werden, aber es würde trotzdem nach wie vor Menschen mit rechts-konservativer Einstellung geben, die auch das Bedürfnis haben, sich mitzuteilen, ihre Sicht zu propagieren, mithin wenn es einen Markt gäbe, müsste er da sein.

Ich kann auch beobachten, dass es früher wohl eher eine mehrheitlich konservativ, dominante Einstellung der Gesellschaft gegeben hat, nicht nur zu Adolfs Zeiten, sondern auch bis weit in die Siebziger und Achziger.

Also entweder ist das aktuelle Hoch der linken Einstellungen lediglich eine Form eines Jahrzehnte-Zyklus, in dem die mehrheitliche Einstellung der Bevölkerung nach politischen Enttäuschungen nach neuen Wegen sucht.

Oder (und das ist meine Einstellung) es ist die Kraft des Missionarischen der linken Einstellungen, die in der Art und Weise, wie heutzutage Information konsumiert wird, besonders gut ankommt. Sperrige Betrachtungen aller Sichtweisen, passen nicht in diese Art, Information zu konsumieren. Und wenn man rechts-konservative Einstellungen auf kurze Schlagwörter verkürzt, dann findet man heraus, dass diese bereits von den Ulötra-Rechten benutzt werden.

Will man also die Meinungsführerschaft der Linken durchbrechen, dann muss man NEUE Ideen finden, die die Menschen emotional anspricht und eigene Einstellungen positiv transportieren. Genaus DAS gelingt der FDP vorne und hinten nicht.

Gruß
Der Kritiker

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

31.03.2013 18:05
#27 RE: Vierte Armuts- und Reichtumsbericht: wozu 480 Seiten lesen, wenn´s auch fünf Sätze tun Antworten

Zitat von Kritiker
Eines der zentralen Dogmen der Marktwirtschaft ist, dass es, wenn es einen Markt gibt, es auch Menschen geben wird, die diesen Markt befriedigen, weil sie damit etwas verdienen können. Wenn es nun, wie Sie es betont haben, eine erhebliche Nachfrage nach nicht rein emotionalisierter, klassenkämpferischer Information gibt, dann heisst das ja, dass es einen Markt gibt und man würde erwarten, dass dieser Markt auch befriedigt wird.

[...]

Oder (und das ist meine Einstellung) es ist die Kraft des Missionarischen der linken Einstellungen, die in der Art und Weise, wie heutzutage Information konsumiert wird, besonders gut ankommt. Sperrige Betrachtungen aller Sichtweisen, passen nicht in diese Art, Information zu konsumieren. Und wenn man rechts-konservative Einstellungen auf kurze Schlagwörter verkürzt, dann findet man heraus, dass diese bereits von den Ulötra-Rechten benutzt werden.



Mir scheint, lieber Kritiker, diese beiden Teilzitate von Ihnen ließen sich ganz gut mit der Konjunktion "weil" verknüpfen. Das ist sicher nicht die ganze Wahrheit, aber ein Teil: Medien funkionieren nicht hinreichend nach den Gesetzen des Marktes, weil die linke Ideologie dies nicht zuläßt; Ideologie schlägt Markt, sozusagen. Wäre zumindest meine Arbeitshypothese zur Erklärung des von Ihnen richtig benannten Widerspruches. Daß die Leser das goutierten, kann ich aber so durchgehend nicht erkennen. Wenn man sich die Kommentarspalten der Onlinemedien anschaut, dann bekommen die Schreiber dort permanent Pickel aufgrund der Berichterstattung. Ein schönes aktuelles Beispiel hier beim Zentralorgan der Grünen. Ein Teil dieser Einhelligkeit der Kommentare geht sicher auf statistische Selektionseffekte und Nicht-SZ-Leser zurück, dennoch: Armer Prantl, er ist manchmal wirklich gestraft mit seiner Leserschaft

Ansonsten entspricht meine Wahrnehmung in der Tat der eines Pendels in der Gesellschaft, das sich zwischen den Polen Liberalismus und Beharrungskräften* bewegt, ähnlich wie Sie es auch skizzierten. Seit etlichen Jahren steht das Pendel auf auf der Seite der geistig-politischen Bewegungsarmut, eben unter dem Markenzeichen linker und grüner Ideologie und mit den Mitteln der political correctness. Es ist ein wenig so wie zum Ende der Adenauerära (Erhard und Kiesinger zähle ich dazu) und kurz vor den 68ern (die heute ihrerseits für die gesellschaftlichen Verkrustungen maßgeblich verantwortlich sind).

Zitat
Will man also die Meinungsführerschaft der Linken durchbrechen, dann muss man NEUE Ideen finden, die die Menschen emotional anspricht und eigene Einstellungen positiv transportieren. Genaus DAS gelingt der FDP vorne und hinten nicht.



Volle Zustimmung! Ich muß aber zugeben, daß ich da wenige Ideen habe, wie das konkret gehen kann. Und Sie?

*nicht zu verwechseln mit politischen Konservatismus; jede pol. Haltung kann ihre Beweglichkeit und Vitalität verlieren. Edit: auch mit Liberalismus meine ich hier nicht zwingend pol. Liberalismus oder gar die FDP.

Herzlichen Gruß,
Andreas Döding

max Offline



Beiträge: 150

01.04.2013 00:53
#28 RE: Vierte Armuts- und Reichtumsbericht: wozu 480 Seiten lesen, wenn´s auch fünf Sätze tun Antworten

Lieber Calimero, mit dem Expropriieren hat der Staat in meinem Fall bereits begonnen, um die Steuerlast zu begleichen, musste ich an die Substanz gehen. Um weitere verlockende Angebote von Links erst gar nicht aufkommen zu lassen, mache ich nun einen grossen Bogen um Laternenpfähle. Mein Angebot, einen Kühlschrank, eine Zentrifuge, vier Abfalleimer und einen halben Lieferwagen als Bezahlung zu akzeptieren, hat das Steueramt übrigens abgelehnt.

Kritiker Offline



Beiträge: 274

01.04.2013 15:40
#29 RE: Vierte Armuts- und Reichtumsbericht: wozu 480 Seiten lesen, wenn´s auch fünf Sätze tun Antworten

Lieber Doeding

Ich habe das Gefühl, dass wir uns in dieser Frage im wesentlichen einig sind.

Zitat von Doeding im Beitrag #27

Volle Zustimmung! Ich muß aber zugeben, daß ich da wenige Ideen habe, wie das konkret gehen kann. Und Sie?


Nun, ich bin kein Politiker und werde auch niemals einer sein.

Aber ich denke, die FDP sollte den Begriff "liberal" in die heutige Zeit transportieren. Liberal muss heutzutage etwas anderes (bzw. mehr) bedeuten, als jeden von staatlichem Handeln zu befreien, was in der Praxis eben bedeutet, dass nur die, die es sich leisten können, davon profitieren. Angst vor staatlichen Eingriffen haben die Menschen heute nun wahrlich nicht, mit einigen bemerkenswerten Ausnahmen

Das Internet ist so eine Ausnahme. Aber gerade hier hat die FDP eher die Rolle des staatlichen Kontrolleurs mitgespielt (bzw. diese Technik völlig verschlafen) und hat die Rolle des Freiheitskämpfers den Piraten überlassen. Auch im Datenschutz hat die FDP zu oft die Freiheit des Zugriffs auf beliebeige Daten unterstützt, statt zu erkennen, dass das Schützen von Daten eine Grundvoraussetzung für persönliche Freiheit ist.

Weiterhin bedeutet die Tatsache, dass Menschen viel besitzen, dass sie viel Angst um ihren Besitz haben (egal ob real oder eingeredet). Wie geht man liberal mit dieser Angst um? Die Antwort "das ist eben so und wer Pech hat, hat Pech", ist halt keine befriedigende Antwort. Ich denke an den letzten erfolgreichen, liberalen Slogan "fördern und fordern" bei der Einführung von Hartz4. Dieser Slogan beschreibt das sehr gut, man muss ihn aber realisieren. Das heisst man darf nicht nur fordern (setze dich ein, leiste etwas), sondern man muss auch aufzeigen, wo und wie den Menschen geholfen werden kann. Und zwar im Gegensatz zum linken Wohltätigkeitsstaat.

Gruß
der Kritiker

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

01.04.2013 17:12
#30 RE: Zur Besteuerung von Vermögen Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #24
Die Bewertung von Vermögen erfordert *immer* Annahmen über die Zukunft.

Richtig. Es gibt da eigentlich nur eine Ausnahme: Der Verkauf zu tagesaktuellen Marktbedingungen.

Zitat
Das mag für denjenigen, der sich unter "Vermögen" nur ein Bankkonto vorstellen kann, wo der Betrag ja schließlich irgendwo ausgeworfen wird, nicht unmittelbar einsichtig sein


In Folge der Ereignisse in Zypern erwarte ich auch da einen gewissen Lerneffekt. Die Leute haben jetzt gesehen, was ihre Großeltern noch wußten: Auch die Zahl auf dem Bankkonto ist nur eine Annahme mit unsicherer Entwicklung in der Zukunft.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

01.04.2013 17:17
#31 RE: Vierte Armuts- und Reichtumsbericht: wozu 480 Seiten lesen, wenn´s auch fünf Sätze tun Antworten

Zitat von Kritiker im Beitrag #26
Eines der zentralen Dogmen der Marktwirtschaft ist, dass es, wenn es einen Markt gibt, es auch Menschen geben wird, die diesen Markt befriedigen, weil sie damit etwas verdienen können. Wenn es nun, wie Sie es betont haben, eine erhebliche Nachfrage nach nicht rein emotionalisierter, klassenkämpferischer Information gibt, dann heisst das ja, dass es einen Markt gibt und man würde erwarten, dass dieser Markt auch befriedigt wird.

Da gebe ich Ihnen völlig recht.

Das Problem ist m. E., daß die meisten potentiellen Kunden für seriöse Information ihren Bedarf noch gar nicht erkannt haben. Weil sie immer noch glauben, die Tagesschau und ihre Lokalzeitung wären vernünftige und zuverlässige Medien.
Erst in den letzten Jahren und durch Vergleich mit Internet-Quellen haben manche Leute gemerkt, daß sie mit schlechter Qualität bedient wurden. Diese Leute wären das Kundenpotential für ein neues Medienangebot - aber sie sind wahrscheinlich noch zu selten und verstreut, um vernünftig angesprochen werden zu können.
Es würde mich aber überraschen, wenn sich da in den nächsten fünf Jahren nicht etwas tun würde.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

01.04.2013 18:25
#32 RE: Zur Besteuerung von Vermögen Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #24

Zitat von max
Das hat zur Folge, dass die Höhe des Vermögens (mein Anteil an der Firma beträgt 49%) in letzter Konsequenz vom Steueramt eingeschätzt wird.
Das Problem ist: Die Bewertung von Vermögen erfordert *immer* Annahmen über die Zukunft. Das mag für denjenigen, der sich unter "Vermögen" nur ein Bankkonto vorstellen kann, wo der Betrag ja schließlich irgendwo ausgeworfen wird, nicht unmittelbar einsichtig sein, aber spätestens nach dem ersten Ausflug in die Finanzmathematik oder Ökonomie sollte einem klar sein, dass "Vermögen" nicht anderes ist als die diskontierte Reihe zukünftiger Netto-Zahlungseingänge.In den Konstrukten zur Ermittlung des Vermögens stecken nicht nur Annahmen über die zukünftigen Zahlungsreihen und den zukünftigen Zins, sondern auch über die Verwendung der sogenannten Differenzinvestitionen. Das ist eine theoretisch saubere Sache, wenn man die Beschränkungen kennt, in der Praxis aber, wie max zutreffend schreibt, nur eine Schätzung. Eine Schätzung, bei der das Spielen an einigen Schlüsselparametern riesige Auswirkungen auf den festgestellten Vermögenswert hat. Man möge es mir glauben: Ich habe für Unternehmen mit Zugang zum Kapitalmarkt schon den einen oder anderen Vermögenswert wunschgemäß herbeigezaubert (der dann von Wirtschaftsprüfern und Banken abgenickt wurde, was nichts über dessen Güte aussagt, sondern nur über Interessenkongruenz).

Steuerbehörden stehen da vor dem Problem, einerseits "objektivierte" Verfahren verwenden zu müssen, sich andererseits aber nicht zu sehr von der theoretischen Basis entfernen zu müssen. Was dann herauskommt, ist ein in der Praxis sehr aufwändiges Kuddelmuddel, das aber in keiner Hinsicht frei von wackligen Annahmen ist. Man versucht, die Schätzungen dadurch zu umgehen, dass man unzweifelhaft festgestellte Vergangenheitswerte in die Zukunft fortschreibt, womöglich nur unter Eliminierung angeblicher nicht-nachhaltiger Elemente und Hinzufügung anderer, aber auch die Fortschreibung ist eine Schätzung, und die "Bereinigung" notwendigerweise willkürlich, wenn auch vielleicht (quasi-)gesetzlich festgeschrieben.

Halten wir uns mal vor Augen, wie hoch das Vermögen von Spanieren 2007 war und wie hoch es jetzt ist. Ohne dass sich an dem, was die Spanier getan hätten oder wie die Umwelt aussieht, irgendetwas geändert hätte. Was sich geändert hat, ist die Bewertung der Umwelt.

Und auf so ein wackliges Konzept sollen Steuern erhoben werden?



Ja. Weil es nicht darauf ankommt wie wackelig das Konzept des Vermögenswertes ist, sondern wie es in einer Graphik aussieht. Wenn Sie in einer ansonsten erstaunlich sachlichen Talkshow säßen oder in einer sachlichen Podiumsdiskussion mit einem überdurchschnittlich gebildeten, interessierten und am gewinnbringenden Meinungsaustausch interessierten Publikum aus der Mittelschicht und einer ihrer Diskussionspartner oder der Moderator würde ausnahmsweise mal einen kleinen Film einspielen und zwar folgenden:
http://techniknoergler.wordpress.com/201...s-umverteilung/

Daraufhin wittert ihr eher linker oder grüner Diskussionspartner Morgenluft. Eventuell sieht er nun auch die Zeit für Polemik, eventuell in Form "kritischer Fragen" an Sie verpackt. Wie würden Sie reagieren?

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for
the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the
things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and
those which are not."
-Thomas Jefferson
Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

01.04.2013 20:18
#33 RE: Zur Besteuerung von Vermögen Antworten

Zitat von Techniknörgler
Daraufhin wittert ihr eher linker oder grüner Diskussionspartner Morgenluft. Eventuell sieht er nun auch die Zeit für Polemik, eventuell in Form "kritischer Fragen" an Sie verpackt. Wie würden Sie reagieren?

Kommt doch auf die Fragen an. Aber zunächst mal mit Gegenfragen. Zuallererst würde ich ihn z.B. nach seinem eigenen Vermögen fragen. Mit hinreichender Sicherheit wird er dabei seine Rentenzusagen vergessen, was dann eine wunderschöne Grundlage für das Weiterführen des Gespräches wäre.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

Hausmann Offline



Beiträge: 710

02.04.2013 20:36
#34 RE: Vierte Armuts- und Reichtumsbericht: wozu 480 Seiten lesen, wenn´s auch fünf Sätze tun Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #25
Trotz der Schrecken und Opfer, die schon immer vom Sozialismus erzeugt wurden, steckt diese Sehnsucht nach Gleichheit so tief im menschlichen Wesen, dass man diesen Wunsch nicht ignorieren darf.

Aus meinen sozialistischen Erfahrungen heraus möchte ich dem widersprechen: Die Ungerechtigkeiten, gleiche Leistungen unterschiedlich, unterschiedliche Leistungen gleich oder Leistungen schlicht unbewertet zu vergüten, schrien einfach nur noch zum Himmel! Es gab übrigens, bis ins niedere Parteivolk hinein, Bestrebungen zu einer Art "sozialistischer" Marktwirtschaft ... Nonsens natürlich.

mfG

--------------------------------------------------------
Mehr Liberalismus wäre dringend vonnöten. Zettel

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.424

02.04.2013 23:09
#35 RE: Vierte Armuts- und Reichtumsbericht: wozu 480 Seiten lesen, wenn´s auch fünf Sätze tun Antworten

Zitat von Hausmann im Beitrag #34

Aus meinen sozialistischen Erfahrungen heraus möchte ich dem widersprechen: Die Ungerechtigkeiten, gleiche Leistungen unterschiedlich, unterschiedliche Leistungen gleich oder Leistungen schlicht unbewertet zu vergüten, schrien einfach nur noch zum Himmel! Es gab übrigens, bis ins niedere Parteivolk hinein, Bestrebungen zu einer Art "sozialistischer" Marktwirtschaft ... Nonsens natürlich.
mfG


Werter Hausmann,
ich glaube, dass Sie einen wichtigen Punkt angesprochen haben. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihre Sätze richtig entschlüsselt habe. Würden Sie das bitte noch mal anders formulieren?
Herzlich
Frank

FrancisoDAnconia Offline



Beiträge: 74

03.04.2013 14:23
#36 RE: Vierte Armuts- und Reichtumsbericht: wozu 480 Seiten lesen, wenn´s auch fünf Sätze tun Antworten

Wozu fünf Sätze wenn auch nur einer "reicht"?
"Wohlfahrtsstaat bei der Arbeit. "

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

03.04.2013 16:38
#37 RE: Vierte Armuts- und Reichtumsbericht: wozu 480 Seiten lesen, wenn´s auch fünf Sätze tun Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #35
Zitat von Hausmann im Beitrag #34
Aus meinen sozialistischen Erfahrungen heraus möchte ich dem widersprechen: Die Ungerechtigkeiten, gleiche Leistungen unterschiedlich, unterschiedliche Leistungen gleich oder Leistungen schlicht unbewertet zu vergüten, schrien einfach nur noch zum Himmel! Es gab übrigens, bis ins niedere Parteivolk hinein, Bestrebungen zu einer Art "sozialistischer" Marktwirtschaft ... Nonsens natürlich.
mfG
Werter Hausmann,
ich glaube, dass Sie einen wichtigen Punkt angesprochen haben. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihre Sätze richtig entschlüsselt habe. Würden Sie das bitte noch mal anders formulieren?
Herzlich
Frank
Ich versuch es mal zu entschlüsseln:
a) Gleiche Leistungen wurden unterschiedlich bezahlt.
b) Unterschiedliche Leistungen gleich vergütet.
c) Leistungen wurden vergütet ohne ein Wert zu messen.
Und das ganze im DDR-Sozialismus.

a) wird man in keinem System verhindern können. Dann gibt es für mich immer noch die elementare Frage ist ein Lohn von 10€/h in München gleich viel wie in Cottbus? Oder sollte man die Bezahlung in Kaufkraftparitäten messen?
b) folgt aus a) und dazu kommt noch dazu, dass Branchen unterschiedlich bezahlen. Ein Einsteiger in der einen Branche bekommt mit dem gleichen Studium das gleich wie ein Berufserfahrener mit Führungs- und Projektverantwortung.
c) dafür gibt es ja das schöne Beispiel der Gleichstellungsbeauftragten und sonstigen Kümmerer, die jede noch so fragwürdige Arbeitsleistung vergütet bekommen.

Wobei die Frage immer ist wer bewertet ...

strubbi
Es geht nichts verloren, ausser der Fähigkeit es wiederzufinden.

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