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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 37 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
uniquolol Offline




Beiträge: 254

06.04.2013 22:46
#26 RE: Wie gefährlich ist die Entwicklung in Nordkorea? Antworten

Bernd Zeller - "Kim Jong Un wird nicht ernstgenommen" - Tagesschauder
http://tagesschauder.blogger.de/stories/2235925/

uniquolol Offline




Beiträge: 254

06.04.2013 22:53
#27 RE: Wie gefährlich ist die Entwicklung in Nordkorea? Antworten

Richard Herzinger - "Nordkorea und Iran: Sie tun, was sie sagen" - Freie Welt
http://freie.welt.de/2013/04/06/nordkore...-was-sie-sagen/

AldiOn Offline




Beiträge: 983

07.04.2013 01:00
#28 RE: Wie gefährlich ist die Entwicklung in Nordkorea? Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #1
Typischerweise unterstellen wir Regierungen rationales, geostrategisch schlüssiges und bündnispolitisch zuverlässiges Verhalten.
Wenn wir die Diskussionen hier im Blog (etwa zu deutschen EU-, Energie- und Atompolitik) mal schnell vor unserem geistigen Auge vorbeilaufen lassen: Ist dann diese Unterstellung von rationalem Verhalten von Politikern nicht eine eher unzulässige (im Sinne von meistens fehlerhafter) Annahme?

Aversion Offline



Beiträge: 6

07.04.2013 01:49
#29 RE: Wie gefährlich ist die Entwicklung in Nordkorea? Antworten

Hallo allerseits,

Was ein wenig zu kurz kommt, ist die Tatsache, dass die beschlossenen Sanktionen des UN-Sicherheitsrat eventuell dem Regime tatsächlich gefährlich werden könnten. Bei derartigen Situation hat es sich in der Vergangenheit meist bewährt mit Krieg und endloser Zerstörung zu drohen. Es ist ja schließlich nicht das erste Mal das Nordkorea mit der Auslöschung des Südens droht. Auch das Waffenstillstandabkommen hat Nordkorea nicht zum ersten Mal aufgekündigt, sondern bereits zum fünften Mal. Alles was die Führung Nordkoreas m.E. nach im Auge hat ist das eigene Überleben zu sichern in einer Welt, zu der es schon lange den Anschluss verloren hat. Daher würde ich die jetzigen verbalen "Entgleisungen" nicht allzu ernst nehmen.

Hier noch einige interessante Links:
- Ein YouTube-Video Stratfors über die Lage in Nordkorea. Die Experten schließen einen nuklear Angriff komplett aus. Einzig ein Scharmützel mittels konventioneller Waffen, was zu einem größeren Konflikt eskalieren könnte, wäre vorstellbar. Sollte Nordkorea aber rational handeln, darf so etwas nahezu ausgeschlossen werden. Auch die Schließung des Kaesong Industriekomplexes, welches für Nordkorea wirtschaftlich von hoher Bedeutung ist, wird für den Norden erst dann schädlich, sobald die Rohmaterialen für die Produktion zu neige gehen. Damit ist erst in ein bis zwei Wochen zu rechnen.
- Eine gesammelte Liste der aktuellen kreativen nordkoreanischen Drohungen findet sich bei Foreign Policy
- Bzgl der aktuellen UN-Sanktionen siehe hier und hier

Mein Fazit (und meine Hoffnung) lautet soweit eher alles Rhetorik und gekonnte Panikmache seitens Nordkorea. Wie immer eben.

Beste Grüße,
Aversion

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

08.04.2013 12:51
#30 RE: Wie gefährlich ist die Entwicklung in Nordkorea? Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #23
Der Einfluss Chinas wird dagegen nach wie vor als hoch eingeschätzt.

Warum eigentlich?
China hat Nordkorea im letzten Krieg entscheidend militärisch unterstützt. Das ist aber lange her und inzwischen wird Nordkorea wohl glauben, ohne solche Unterstützung auszukommen.
Es gibt wohl auch einiges an wirtschaftlichen Verflechtungen - aber sind die so zentral, daß China damit wirklich Einfluß ausüben kann?

Die Situation ist ja auf jeden Fall überhaupt nicht mit der im Ostblock vergleichbar, Chinas Rolle gegenüber Nordkorea müßte eigentlich schwächer sein als z. B. die der SU gegenüber Staaten außerhalb des Warschauer Pakts wie Jugoslawien oder Albanien.

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.253

08.04.2013 14:12
#31 RE: Wie gefährlich ist die Entwicklung in Nordkorea? Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #30
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #23
Der Einfluss Chinas wird dagegen nach wie vor als hoch eingeschätzt.

Warum eigentlich?
China hat Nordkorea im letzten Krieg entscheidend militärisch unterstützt. Das ist aber lange her und inzwischen wird Nordkorea wohl glauben, ohne solche Unterstützung auszukommen.
Es gibt wohl auch einiges an wirtschaftlichen Verflechtungen - aber sind die so zentral, daß China damit wirklich Einfluß ausüben kann?


Inwieweit folgendes der Realität entspricht, kann ich natürlich nicht sagen ...

Nordkorea könnte ohne die chinesische Unterstützung kaum überleben: Es hängt von Öl und Nahrungsmitteln des Nachbarn ab, der liefert 80 Prozent des gesamten Energienachschubs. Im vergangenen Jahr kauften und verkauften beide Länder Waren und Dienstleistungen im Wert von knapp sechs Milliarden Dollar.

... aber wenn das zutreffen sollte, sind es natürlich keine Peanuts, und wie es in den Gehirnen von Despoten aussieht, will ich auch nicht wissen ­– Da ist nahezu jede (Kurzschluss)Handlung möglich.

--
Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard

califax Offline




Beiträge: 1.502

08.04.2013 14:50
#32 RE: Wie gefährlich ist die Entwicklung in Nordkorea? Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #22

Japan fühlte sich zurecht stark, das ist bei Nordkorea nicht der Fall. Sie sind nicht angreifbar aufgrund ihrer Kernwaffen, d.h. aber nicht, dass sie einen Angriffskrieg führen können.

Wissen die NK das auch? Man hat sich dort ein wunderschönes Ja-Sagersystem geschaffen und besäuft sich in Illusionen über die eigene Angriffsfähigkeit.
http://www.youtube.com/watch?feature=pla...d&v=4lJODcqUoAw
http://www.youtube.com/watch?feature=pla...d&v=i9MVLDDAh2M
Zumal man aus Kims Sicht ja gar nicht mit einem großen langen Krieg gegen die USA kalkulieren muss, sondern mit einer Eroberung Südkoreas, dessen Verteidigung man einem als feige und dekadent wahrgenommenen Westen nur teuer genug machen müßte.

--
Im Andenken an einen großen Intellektuellen.

califax Offline




Beiträge: 1.502

08.04.2013 15:03
#33 RE: Wie gefährlich ist die Entwicklung in Nordkorea? Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #24

Was könnte eigentlich ein nordkoreanisches Kriegsziel sein?

Ich sehe ehrlich gesagt kein sinnvolles Ziel, das Nordkorea mit Waffengewalt erreichen könnte.



Kommunistische Regime von diesem Kaliber sind jenseits von Sinn und Verstand. Das ist doch ein einziges Vernichtungslager. Kim hat den Abgleich mit dem Rest der Welt. Nun schaue man sich die Auftritte seiner Diplomaten an...

Zitat von Florian im Beitrag #24

Das einzige mögliche Ziel wäre wohl eine Eroberung Südkoreas verbunden mit einer erzwungenen Vereinigung.



Dieses Ziel, eine Wiedervereinigung unter kommunistischer Diktatur, hat messianische Bedeutung.

Zitat von Florian im Beitrag #24

Aber jetzt nur mal angenommen, dieses Ziel würde erreicht:
Dann hätte Herr Kim auf einmal Millionen Untertanen, die die Wahrheit über das Regime und über die Welt da draußen kennen.
Die man nicht dumm und unwissend machen kann.



Die würden nicht aufmucken, sondern wären froh, noch am Leben zu sein. Eine Eroberung Seouls mit den klassischen Massenangriffsmethoden der Kommunisten hätte bereits die völlige Zerstörung dieser Großstadt zur Folge, zumal Nordkoreas Militär grundsätzlich nicht zwischen Militärs und Zivilisten unterscheidet.
Wenn man dann noch ein paar Hundertausend Menschen an die Wand stellt oder in Lager verschickt, herrscht Schweigen.

Zitat von Florian im Beitrag #24

Innenpolitisch wäre die Situation dann absolut unstabil.



Im Gegenteil. Der störende Informationsaustausch mit einem florierenden alternativen Korea wäre mit einem ganz großen Propagandacoup beendet. Der Traum hätte sich als nicht lebensfähig erwiesen. Die wichtigste Hoffnungsquelle wäre vernichtet. Der Kommunismus hätte endgültig gesiegt. Es gäbe vermutlich eine Selbstmordwelle im Land. Spart dem Regime Patronen.

--
Im Andenken an einen großen Intellektuellen.

Faber Offline




Beiträge: 142

09.04.2013 05:44
#34 Kleine Polemik Antworten

Wenn in Afrika aufgrund von Nahrungsmangel Menschen verhungern, sind sie ganz aufgeregt:

Zitat
Der Hungertod ist in Afrika oft ein langsamer Tod, auch Kleinkinder kämpfen monatelang um ihr Leben, manchmal jahrelang. Denn wie viel es gerade zu essen gibt, richtet sich oft danach, wie die jüngste Regenzeit ausfiel, wie hoch Spekulanten auf den Weltmärkten die Lebensmittelpreise getrieben haben, ob Männer mit Kalaschnikows gerade die Lkws mit Hirsesäcken aus dem Ausland durchlassen oder eben nicht.



http://www.sueddeutsche.de/panorama/afri...-zahl-1.1278442

Wenn in Griechenland aufgrund von Misswirtschaft die Suizidrate steigt, sind sie ganz aufgeregt:

Zitat
Suizidrate in Griechenland steigt drastisch an

Seit 2009 hat die Zahl der Freitode und versuchten Selbstmorde in Griechenland um ein Drittel zugenommen. Viele begründeten ihren Suizid mit der Wirtschaftslage.



http://www.zeit.de/gesellschaft/2012-11/...henland-anstieg

Wenn die Menschen in Nordkorea nun beides tun, sich umbringen UND verhungern aufgrund von Ideologie, wo sind sie dann, die Aufgeregten?

Zitat
Zuletzt hatte das Online-Portal von steigenden Selbstmordraten in ganz Nordkorea aufgrund der akuten Lebensmittelknappheit berichtet. Nach Angaben von Augenzeugen soll die Lage in etwa so schlimm wie in den 1990er-Jahren sein, als in dem isolierten und abgeschotteten Staat Hunderttausende bei Hungersnöten starben.



http://www.focus.de/politik/ausland/nord...aid_955861.html

Zweimal Minus gibt eben doch Plus.

Frankenstein Offline




Beiträge: 888

10.04.2013 13:01
#35 RE: Wie gefährlich ist die Entwicklung in Nordkorea? Antworten

Zitat von califax im Beitrag #33
Zitat von Florian im Beitrag #24

Was könnte eigentlich ein nordkoreanisches Kriegsziel sein?

Ich sehe ehrlich gesagt kein sinnvolles Ziel, das Nordkorea mit Waffengewalt erreichen könnte.



Kommunistische Regime von diesem Kaliber sind jenseits von Sinn und Verstand. Das ist doch ein einziges Vernichtungslager. Kim hat den Abgleich mit dem Rest der Welt. Nun schaue man sich die Auftritte seiner Diplomaten an...

Zitat von Florian im Beitrag #24

Das einzige mögliche Ziel wäre wohl eine Eroberung Südkoreas verbunden mit einer erzwungenen Vereinigung.



Dieses Ziel, eine Wiedervereinigung unter kommunistischer Diktatur, hat messianische Bedeutung.

Zitat von Florian im Beitrag #24

Aber jetzt nur mal angenommen, dieses Ziel würde erreicht:
Dann hätte Herr Kim auf einmal Millionen Untertanen, die die Wahrheit über das Regime und über die Welt da draußen kennen.
Die man nicht dumm und unwissend machen kann.



Die würden nicht aufmucken, sondern wären froh, noch am Leben zu sein. Eine Eroberung Seouls mit den klassischen Massenangriffsmethoden der Kommunisten hätte bereits die völlige Zerstörung dieser Großstadt zur Folge, zumal Nordkoreas Militär grundsätzlich nicht zwischen Militärs und Zivilisten unterscheidet.
Wenn man dann noch ein paar Hundertausend Menschen an die Wand stellt oder in Lager verschickt, herrscht Schweigen.

Zitat von Florian im Beitrag #24

Innenpolitisch wäre die Situation dann absolut unstabil.



Im Gegenteil. Der störende Informationsaustausch mit einem florierenden alternativen Korea wäre mit einem ganz großen Propagandacoup beendet. Der Traum hätte sich als nicht lebensfähig erwiesen. Die wichtigste Hoffnungsquelle wäre vernichtet. Der Kommunismus hätte endgültig gesiegt. Es gäbe vermutlich eine Selbstmordwelle im Land. Spart dem Regime Patronen.

Die ganze Diskussion geht von der fehlerhaften Prämisse aus, dass Nordkorea sich als kommunistisch verstehen würde. Tatsächlich werden kommunistische Bezüge nach und nach eliminiert.

Begriffe wie Marxismus, Leninismus und Kommunismus mussten der Juche-Ideologie weichen.

Wir haben es also mit einer despotischen Staatsform zu tun, die traditionell aus Soz/Kom-Ideologien hervorgeht (siehe auch Hayeks "The Road to Serfdom" aka "Der Weg in die Knechtschaft").

califax Offline




Beiträge: 1.502

10.04.2013 13:14
#36 RE: Wie gefährlich ist die Entwicklung in Nordkorea? Antworten

Papas Villa wurde wohl auch schon plattgemacht. Gibt es, abgesehen von Bekenntnissen und Heiligenfiguren, auch strukturelle Unterschiede zum Kommunismus?

--
Im Andenken an einen großen Intellektuellen.

Frankenstein Offline




Beiträge: 888

10.04.2013 13:35
#37 RE: Wie gefährlich ist die Entwicklung in Nordkorea? Antworten

Zitat von califax im Beitrag #36
Papas Villa wurde wohl auch schon plattgemacht. Gibt es, abgesehen von Bekenntnissen und Heiligenfiguren, auch strukturelle Unterschiede zum Kommunismus?

Kommunismus als Gesellschaftsform ist eine an sich überhaupt nicht realisierbare utopische Gesellschaftsform.

Nordkoreas Führung hat aber selbst die obligatorischen Lippenbekenntnisse über Bord geworfen und verfolgt auch keinen auf kommunistischen Theorien beruhenden politischen Kurs mehr (und ist darüber auch nicht erklärbar).

Um Nordkoreas Politik zu verstehen, sollte man sich daher nicht so sehr damit aufhalten, kommunistische Theorien zu bemühen, sondern sich eher am Regierungsstil irrer Despoten/Tyrannen vom Schlage eines Nero oder Caligula orientieren.

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

10.04.2013 15:10
#38 RE: Wie gefährlich ist die Entwicklung in Nordkorea? Antworten

Zitat von Frankenstein
Um Nordkoreas Politik zu verstehen, sollte man sich daher nicht so sehr damit aufhalten, kommunistische Theorien zu bemühen, sondern sich eher am Regierungsstil irrer Despoten/Tyrannen vom Schlage eines Nero oder Caligula orientieren.



Es entwickelt sich...

http://www.welt.de/politik/ausland/artic...scheinlich.html

Herzlichen Gruß,
Andreas Döding

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